BENCHMARK REPORT

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BENCHMARK REPORT 2016 Anlagerenditen und Gebühren in der Vermögensbewirtschaftung gemeinnütziger Förderstiftungen

Exklusiv für SwissFoundations Mitglieder August 2016


2|3

I

BENCHMARK REPORT 2016 Technische Daten

HERAUSGEBERIN: BERECHNUNGEN: PPCmetrics AG ZIEL: Aufzeigen,

mit welchem Anlageerfolg (Rendite) und mit welchen Gebühren Schweizer Förderstiftungen ihr Vermögen anlegen.

BETRACHTETES JAHR: 2015

TEILNEHMER: 25 Schweizer Förderstiftungen

(Mitglieder von SwissFoundations)

GESAMTVERMÖGEN: ca. CHF 1.6 Mrd. VERMÖGEN PRO STIFTUNG: von ca. CHF 1.5 Mio. bis ca. CHF 300 Mio. DATENERHEBUNG: Elektronischer Fragebogen STICHTAG: 31. Dezember 2015 AUSWERTUNG:

Ausschliesslich in anonymisierter Form

DIE AUTOREN: Lukas von Orelli ist Präsident und Beate

Eckhardt Geschäftsführerin von SwissFoundations, dem Verband der Schweizer Förderstiftungen. Dr. Luzius Neubert ist seit 2007 bei PPCmetrics tätig und als Senior Investment Consultant insbesondere für die Betreuung gemeinnütziger Stiftungen und Vereine verantwortlich.

© SwissFoundations, Verband der Schweizer Förderstiftungen


EDITORIAL

Liebe Mitglieder von SwissFoundations Als Präsident von SwissFoundations freue ich mich, Ihnen den ersten SwissFoundations Benchmark Report vorzulegen. Dieser enthält – und dies ist eine Premiere für die Schweiz – die Anlagerenditen, Vermögensstrukturen und Vermögensverwaltungsgebühren von 25 gemeinnützigen Stiftungen. Für deren Teilnahme an unserer Studie danke ich ganz herzlich und hoffe, dass bei der nächstjährigen Ausgabe noch mehr Stiftungen ihre Zahlen anonymisiert zur Verfügung stellen werden. Einerseits erhöht eine Mehrjahresperspektive die Aussagekraft der Daten, andererseits schärft sich die Analyse bei einem erweiterten Datensatz. Als Verband der Schweizer Förderstiftungen engagieren wir uns seit Jahren für eine professionelle Vermögensbewirtschaftung zu attraktiven Konditionen. Einen zentralen Baustein bilden dabei Benchmarks. Nur wenn relevante Kennzahlen bekannt und vergleichbar sind, lassen sich qualifizierte Aussagen tätigen. Der vorliegende Report fasst die Erkenntnisse aus der ersten Vergleichsstudie in schriftlicher Form zusammen und richtet sich exklusiv an die Mitglieder von SwissFoundations. Aus diesem Kreis stammen auch alle Stiftungen, die zur Studie eingeladen wurden. Den beteiligten Stiftungen wurden ihre Resultate offengelegt, sodass ein direkter Vergleich mit der Performance anderer Stiftungen möglich wird. Bereits heute ist klar: Wir möchten die Umfrage jährlich durchführen und allenfalls mit weiteren Finanzbenchmarks anreichern. Danken möchte ich sehr herzlich allen beteiligten Mitgliedern, die hoffentlich für ihre eigene Vermögensbewirtschaftung wertvolle Erkenntnisse gewinnen konnten. Ein grosser Dank für die engagierte und angenehme Zusammenarbeit geht auch an die Beratungsfirma PPCmetrics, die von SwissFoundations mit der Erhebung und Analyse des ersten Benchmark Reports beauftragt wurde. Wir hoffen, dass Ihnen unser Benchmark Report viele aufschlussreiche Informationen bringt und Sie auch 2017 zahlreich teilnehmen werden. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

Lukas von Orelli Präsident SwissFoundations


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MANAGEMENT SUMMARY SwissFoundations hat seine Mitglieder Ende 2015 erstmals zu den Themen Anlagerendite, Vermögensverwaltungsgebühren und Vermögensallokation befragt. An der Umfrage nahmen 25 Förderstiftungen mit einem Gesamtvermögen von rund CHF 1.6 Mrd. teil. Es ist geplant, den Report zukünftig jährlich durchzuführen und weiter zu verfeinern. Der vorliegende Report stellt eine erste Annäherung an die komplexen Fragestellungen der Vermögensbewirtschaftung dar. Der Report wird exklusiv SwissFoundations Mitgliedern zugänglich gemacht.

RESULTATE ANLAGESTRATEGIE •

D ie Anlagestrategien (bzw. Vermögensaufteilungen) variieren stark und zeigen einen Anteil risikoreicher Anlagen (grösstenteils Aktien) von rund 25 % bis beinahe 100 %.

RENDITE Die durchschnittliche Nettorendite im Jahr 2015 betrug +0.38 %. D ie Renditen lagen relativ nahe beieinander: Die Hälfte der Stiftungen erzielte im Jahr 2015 eine Nettorendite zwischen -0.32 % und +1.64 %. •S tiftungen, die einen Vergleichsindex verwenden, haben diesen im Mittel um +0.13 %-Punkte übertroffen. • •

GEBÜHREN D ie durchschnittliche jährliche Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) betrug 0.69 %. •Z wischen den einzelnen Stiftungen traten markante Gebührenunterschiede auf. Diese sind u. a. auf die unterschiedlichen Mandatsgrössen und -typen zurückzuführen. •A bgefragt wurden zwei Gebührentypen. Diese grobmaschige Unterteilung erlaubt nur bedingt einen stabilen Vergleich zwischen den Stiftungen. •

VERGLEICH MIT PENSIONSKASSEN Die Renditen der Förderstiftungen (Durchschnitt +0.38 %) sind vergleichbar mit denjenigen von Schweizer Pensionskassen (Durchschnitt +0.88 %). • Förderstiftungen investieren aufgrund der geringeren Verpflichtungen und des längeren Anlagehorizonts stärker in Aktien und andere risikobehaftete Anlagen (55 %) als Pensionskassen (38 %). • Die jährliche Gesamtkostenquote (TER) der befragten Förderstiftungen war mit 0.69 % etwas höher als diejenige von Pensionskassen (0.42 %). •


RENDITEVERGLEICH Ab | so | lute Ren | di | te, die; -, -n; Bezeichnung für das Gesamtergebnis einer Kapitalanlage, gemessen als tatsächliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Sie beruht auf den Ausschüttungen (Zinsen, Dividenden etc.) sowie auf den Kursveränderungen. Bei der Nettorendite werden zusätzlich die Gebühren in Abzug gebracht. Re | la | ti | ve Ren | di | te, die; -, -n; Bezeichnung für die Differenz zwischen absoluter Rendite des Portfolios (siehe oben) und der Rendite des Vergleichsindex. Sie gibt an, welcher Mehrwert respektive welche Einbusse gegenüber der Vergleichsgrösse, dem Index, resultierte.


4|5

ÜBERSICHT VERMÖGENSANLAGEN Anteil risikoreicher Anlagen (Aktien und Alternative Anlagen) am Vermögenswert per 31. Dezember 2015

Absolute Rendite (1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015)

20 %

30 %

40 %

50 %

4%

13 2%

0%

17

11

23 4

6

8 12

3 14

15 5

24

10

16

2

-2 %

-4 %

-6 %

-8 %

WIE HABEN FÖRDERSTIFTUNGEN IM JAHR 2015 INVESTIERT? Der Vergleich zeigt nur geringe Renditeunter- erwarten, dass ein hoher Anteil an risikoreischiede: Die Nettorenditen liegen überwie- chen Anlagen zu einer höheren Rendite (aber gend zwischen -1 % und +3 %. auch zu mehr Renditeschwankungen) führt. Der Anteil an risikoreichen Anlagen wie Aktien und Alternativen Anlagen (z. B. Private Equity, Rohstoffe, Hedge Funds) variiert stark. Je nach Stiftung lag er zwischen rund 25 % und fast 100 %. Im Jahr 2015 hatte dies aber nur einen geringen Einfluss auf die Rendite, da Aktien und Obligationen ähnlich rentierten. Dies kann sich in künftigen Jahren ändern. Langfristig ist zu

Ausreisser wie die Stiftung 19 verfolgen möglicherweise eine andere Anlagestrategie oder verfügen über eine einzelne grosse Beteiligung. Auch ist zu berücksichtigen, dass die Anlageerfolge in einer langfristigen Perspektive an Aussagekraft zunehmen.

7


RENDITEVERGLEICH

60 %

70 %

80 %

90 %

100 %

22 21

25 1 20 LESEBEISPIEL: STIFTUNG 22 hat 2015 eine Nettorendite von +2.14 % erzielt (bei einem Anteil an Aktien und Alternativen Anlagen von 75.2 %)

18

Die Grösse der Kreise hängt von der Vermögensgrösse der Anleger ab (STIFTUNG 22: 15 Mio.).

19


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ABSOLUTE RENDITE 8

10

11

12

-0.39%

2.70%

1.33%

7

-0.95%

-1%

6

-0.12%

0%

5

0%

1%

4

0.08%

3

0.39%

0.45%

2

0.87%

1

3%

1.09%

ø

0.38 %

Rendite 2015

Stiftungen 1 bis 25

-3 % LESEBEISPIEL: STIFTUNG 12 hat 2015 eine Nettorendite von -0.39 % ausgewiesen.

-4%

-7 %

-9 %

DURCHSCHNITTLICHE RENDITE VON +0.38 % Der ungewichtete Durchschnitt aller erhobe- Die Hälfte der teilnehmenden Stiftungen hat nen absoluten Renditen des Jahres 2015 be- eine Rendite von +0.66 % und mehr erzielt. trägt +0.38 %. Die mittleren 50 % aller Teilnehmer erzielten eine Rendite zwischen -0.32 % und +1.64 %. Die absoluten Renditen im Jahr 2015 waren geringer als viele Stiftungen erwarteten. Zurückzuführen ist dies auf das niedrige Zinsniveau, aber auch auf die Schwankungen der Anlagemärkte.


1.10%

21

22

23

24

25

-7.28%

-2.84%

-0.78%

1.04%

20

1.22%

19

2.38%

18

2.14%

17

2.71%

16

-0.54%

15

0.35%

14

2.40%

13

1.74%

RENDITEVERGLEICH

Messperiode 1.1.2015 bis 31.12.2015

Median

3. Quartil.

Maximum

1.64%

2.71%

1. Quartil.

3% 1% -0.32%

-1% -3% -5% -7% -9%

-7.28%

Rendite 2015

Minimum

0.66%

VERTEILUNG: ABSOLUTE RENDITE

LESEBEISPIEL: 25 % der teilnehmenden Stiftungen haben 2015 eine absolute Rendite von unter -0.32 % ausgewiesen (Definition 1. Quartil).


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ÜBERBLICK MÄRKTE 2015 kumulierte Renditen 2015

Währungsabsicherung gegenüber Euro und Britischem Pfund • Hoher Anteil an Schweizer Immobilien (-fonds) • Lange Laufzeiten der Obligationen CHF • Hoher Anteil an Schweizer Aktien, Verzicht auf Schwellenländer-Aktien • Verzicht auf Rohstoffanlagen

HINWEIS: Auch Experten sind nicht in der Lage, solche Entscheide immer korrekt zu fällen. Deshalb ist es wichtig, breit diversifiziert anzulegen und an einer gewählten Vermögensaufteilung (Anlagestrategie) längerfristig festzuhalten.

MSCI World TR (CHF)

SPI TR

-1.8% BarCap GA Corp. hedged (CHF)

POSITIV HABEN SICH IM JAHR 2015 FOLGENDE ENTSCHEIDE AUSGEWIRKT •

0.42%

2.68%

1.93% -0.20% JPM EMBI Global Diversified (CHF)

Citigroup WGBI (CHF)

SBI Foreign TR

CHF / GBP

CHF / EUR

-30%

Citigroup WGBI hedged (CHF)

-2.86%

2.84% SBI DOMESTIC Gov TR

1.1%

2.17% SBI DOMESTIC AAA-BBB TR

-20 %

-4.77%

-9.56%

-10 %

1.77%

0.40% CHF / JPY

0%

SBI AAA-BBB TR

0.74%

10%

Obligationen

CHF / USD

in Prozent

Währungen


1.22% 0.98% Pictet BVG 40 plus

Alternative Anlagen

Pictet BVG 25 plus

0.31%

Pictet BVG 40

0.84%

0.50%

-10.80%

-5.31%

Pictet BVG 25

S&P Global Infrastd. (CHF)

LPX 50 TR (CHF)

HFRX GLobal HF hedged (CHF)

-33.99%

0.79%

4.17%

Immobilien

GSCI hedged (CHF)

EPRA Developed (CHF)

-13.97%

-3.40%

4.26%

1.51% Aktien

SXI Real Estate Funds TR

MSCI EmMa (CHF)

MSCI World Value TR (CHF)

MSCI World Growth TR (CHF)

MSCI World TR hedged (CHF)

RENDITEVERGLEICH

BVG

Quelle: Bloomberg


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RENDITE VS. VERGLEICHSINDEX Stiftungen 1 bis 25

2

1

3

4

14

16

17

18

20

-1.20% -2.84 %

-4 %

KEINE RÜCKSCHLÜSSE AUF ANLAGELEISTUNG DER VERMÖGENSVERWALTER Die eher niedrige durchschnittliche absolute Rendite von +0.38 % (Siehe Seite 6/7) hat nichts mit der Anlageleistung der Vermögensverwalter zu tun. Es gibt Jahre, in denen sehr leicht exzellente Renditen erzielt werden und andere, in denen in praktisch allen Anlagekategorien Verluste auftreten. Die Anlageleistung der Vermögensverwalter wird deshalb typischerweise im Vergleich zu einem Index (Benchmark) gemessen.

Etwa die Hälfte der teilnehmenden Stiftungen hat uns die Renditen ihrer individuellen Vergleichsindizes angegeben. Dies sind entweder Indizes für das Gesamtvermögen oder Indizes für einzelne Vermögensverwaltungsmandate, die für die Studie zu einer Gesamtindexrendite zusammengefasst wurden.

-0.78%

0.35%

0.94%

2.00% -0.54%

-0.83%

-1.80%

-2 %

-1.71%

-0.12%

0%

1.33% 1.25%

0.94%

0.00%

0.45%

2%

2.71%

RENDITE 2015 VERGLEICHSINDEX 2015

0.60% 0.47%

Rendite 2015

ø 4%


RENDITEVERGLEICH

21

22

23

24

25

1.04% 1.33%

2.38% 2.81%

+0.38 % 1.22% 1.49%

1.10% 1.03%

2.14% 2.20%

RENDITE – RESULTATE

betrug die durchschnittliche Nettorendite im Jahr 2015. Die Renditen lagen relativ nahe beieinander: Eine Nettorendite zwischen

-1.84%

LESEBEISPIEL: STIFTUNG 23 hat 2015 eine Nettorendite von +2.38 % +2.38 %. ausgewiesen. ausgewiesen. Sie hat ihren Sie hat Vergleichsindex ihren Vergleichs(+2.81 %) index um -0.43 (+2.81 %) %-Punkte um -0.43 %-Punkte verfehlt. verfehlt.

-0.32 % +1.64 % und

erzielte im Jahr 2015 die Hälfte der Stiftungen. Stiftungen, die einen Vergleichsindex verwenden, haben diesen im Mittel um

+0.13  %

-Punkte übertroffen.

INDEXRENDITE IM DURCHSCHNITT ÜBERTROFFEN Im Durchschnitt betrug die Indexrendite +0.47 %. Die Anlagerendite der Stiftungen mit Index betrug +0.60 % und war somit leicht höher. Hingegen fiel die Durchschnittsrendite aller teilnehmenden Stiftungen mit +0.38 % niedriger aus. Da nicht alle Stiftungen einen Index definiert haben, ist hier kein Vergleich mit einer Indexrendite möglich. Zu berücksichtigen ist dabei, dass bei der Vermögensbewirtschaftung Kosten anfallen, die in der Nettorendite bereits in Abzug gebracht wurden, im Index aber nicht.


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WOVON HÄNGT DIE GEBÜHRENLAST TYPISCHERWEISE AB? VERMÖGENSGRÖSSE Geringere prozentuale Gebühren bei höherem Vermögen pro Mandat.

MANDATSTYP Aktiv verwaltete Mandate sind teurer als indexierte Mandate und unbewirtschaftete Depots.

ANLAGEKATEGORIEN Alternative Anlagen (z. B. Private Equity, Hedge Funds, Rohstoffe) und indirekte Immobilienanlagen sind teurer als traditionelle Anlagekategorien (Obligationen, Aktien).

KOLLEKTIVANLAGEN Ein hoher Anteil an «teuren» Kollektivanlagen führt zu einer höheren Gesamtkostenquote (TER), ein hoher Anteil an Direktanlagen zu höheren direkten Kosten. Die Angemessenheit der Gebühren kann für jede Stiftung individuell anhand der obenstehenden Kriterien beurteilt werden.


GEBÜHRENVERGLEICH

GEBÜHRENVERGLEICH To | tal Ex | pense Ra | tio, die; -, -s; Gemäss der häufig verwendeten Definition der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) umfasst die Total Expense Ratio die folgenden Gebührenkomponenten – und zwar unabhängig davon, ob sie direkt oder innerhalb einer Kollektivanlage anfallen: Management-, Performance-, Depot-, Administrations-, Benchmarking-, Analyse- und Servicegebühren (inkl. MWST). Weil Pensionskassen jährlich die Gesamtgebühren ausweisen müssen, sind Banken meist auch in der Lage, die entsprechende Information zusammenzustellen.


14 | 15

GEBÜHRENVERGLEICH Stiftungen 1 bis 25

2

1.23%

3

4

5

6

7

DIREKT BELASTETE GEBÜHREN GESAMTKOSTENQUOTE (TER)

9

10

11

12

0.96% 0.48%

0.40%

0.39%

0.71%

0.76%

0.94% 0.28%

0.21%

n.a.

0%

0.02%

0.2 %

0.47%

0.6 %

0.46%

0.8 %

0.69%

0.69%

1.0 %

0.4 %

8

1.15%

1

1.2 %

0.37%

Jährliche Gebühren in  % des Vermögens

ø 1.4 %

VERMÖGENSVERWALTUNGSKOSTEN Für die Studie wurden zwei Typen von Ge- Auch die Gesamtkostenquote enthält jedoch bühren erhoben: nicht alle Kosten (z. B. fehlen Transaktionskosten innerhalb von Anlagefonds), sodass •D irekt belastete Gebühren gemäss es sich bei den folgenden Berechnungen nur (Bank-)Abrechnungen um eine erste Annäherung handelt. •G esamtkostenquote bzw. Total Expense Ratio (TER = direkte Gebühren + nicht Wie in der Abbildung oben ersichtlich, variiedirekt ersichtliche Kosten von Anlageren die Gebühren stark. Dies ist unter anderem fonds). auf die sehr unterschiedlichen Mandatsgrössen zurückzuführen.


GEBÜHRENVERGLEICH

14

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17

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19

20

21

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25

0.43% 0.26%

0.29%

0.19%

0.40% 0.14%

Im Durchschnitt betrugen die jährlichen direkten Gebühren 0.37 % und die Gesamtkostenquote lag bei 0.69 %. Dies ist zwar niedrig im Verhältnis zum Vermögen, aber hoch in Relation zu einer erwarteten Rendite von typischerweise rund 1.5 % bis 3.0 % pro Jahr. Umso zentraler ist es für alle Anleger, dass ihre Gebühren marktkonform sind.

0.31%

LESEBEISPIEL: STIFTUNG 16 hat 2015 direkt belastete Gebühren von 0.13 % und eine Gesamtkostenquote (TER) von 1.01 % des Vermögens ausgewiesen.

0.40% 0.13%

0.15%

0.10%

0.30%

0.48 %

1.01%

1.20%

13


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VERTEILUNG VERMÖGENSVERWALTUNGSKOS 1. Quartil

Median

DIREKT BELASTETE GEBÜHREN GESAMTKOSTENQUOTE (TER)

1.2 % 1.0 %

0.41%

0.6 %

0%

0.70%

0.15%

0.2 %

0.21%

0.4 %

0.30%

0.8 %

LESEBEISPIEL: Sortiert man die Stiftungen nach Gebührenhöhe, so ist der Median der «mittlere» Wert. Je 50 % der Stiftungen wiesen 2015 direkt belastete Gebühren von unter bzw. über 0.30 % aus. Für die Gesamtquote liegt der mittlere Wert bei 0.70 %.

0.02%

Jährliche Gebühren in  % des Vermögens

Minimum

1.4 %

Die maximale Gesamtkostenquote liegt bei 1.23 %, die minimale bei 0.21 %. Die Hälfte der Stiftungen wies eine Gesamtkostenquote von 0.41 % bis 0.99 % auf.

Bei den Gebühren herrscht bereits heute eine erfreuliche Transparenz, da eine Mehrzahl der Teilnehmer mindestens eine der beiden Gebührenkennzahlen angegeben hat.


STEN

0.99%

1.23%

Maximum

1.20%

3. Quartil

GEBÜHREN – RESULTATE Die durchschnittliche jährliche Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) betrug

0.69 %.

0.44 %

Zwischen den einzelnen Stiftungen traten markante Gebührenunterschiede auf. Diese sind u. a. auf die unterschiedlichen Mandatsgrössen und -typen zurückzuführen.


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WICHTIGES ZUR DATENERHEBUNG •

Alle Daten basieren auf den Angaben der Stiftungen.

Erhoben wurden die Nettorenditen, d. h. die Renditen nach Abzug der Gebühren.

Die Stiftungen hatten ein Durchschnittsvermögen von CHF 64 Mio. (mit einer Spannweite von CHF 1.5 bis ca. CHF 300 Mio.). Die Vermögensgrösse hat insbesondere einen starken Einfluss auf die Vermögensverwaltungskosten, bei denen ein fairer Vergleich kaum möglich ist.

Erhoben wurden die Renditen des Jahres 2015 sowie die Vermögensstrukturen und die Vermögensgrössen per 31. 12. 2015. Die Vermögensstruktur haben wir erfragt, um das Anlagerisiko in etwa abschätzen zu können: Stiftungen mit mehr Aktien und Alternativen Anlagen haben tendenziell ein grösseres Risiko.

Viele Stiftungen verfügen über Immobilien-Direktanlagen. Diese werden in der Studie weitgehend ausgeklammert, weil sie in vielen Fällen nicht bekannt waren und die entsprechenden Renditen zudem eine Frage der Bewertung der Liegenschaften sind.

Eine teilnehmende Stiftung hatte eine andere Referenzwährung, d. h. sie rechnete nicht in CHF und sie legte auch anders an. Da ein solcher Vergleich unzulässig wäre, haben wir sie aus dem Renditevergleich ausgeschlossen (jedoch nicht aus dem Gebührenvergleich).


VERGLEICH MIT PENSIONSKASSEN


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VERGLEICH MIT PENSIONSKASSEN

Um die Resultate in einen Kontext zu setzen, eignet sich ein Vergleich der wichtigsten Kennzahlen mit denjenigen von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen. Die Vergleichswerte der Pensionskassen stammen aus der Statistik der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (Vermögensaufteilung) bzw. von Kunden der PPCmetrics (Rendite, Gebühren).

Anlagen 2015 ausbezahlt und ist bei Pensionskassen wahrscheinlich weiter verbreitet. Der Vergleich der Vermögensaufteilung deutet darauf hin, dass Förderstiftungen risikoreicher anlegen. Dies ist insofern nachvollziehbar, als sie im Gegensatz zu Pensionskassen kaum Verbindlichkeiten haben und darum risikofähiger sind.

Der Vergleich zeigt, dass die Rendite von Pensionskassen 2015 leicht höher war. Ein mög- Die 55 % an risikoreichen Anlagen bei Förderlicher Grund dafür ist die Währungsabsiche- stiftungen sind zudem vermutlich auch etwas rung. Diese hat sich insbesondere bei Euro nach oben verzerrt, weil bei einzelnen Förder-


VERGLEICH MIT PENSIONSKASSEN

PENSIONSKASSEN – RESULTATE Die Renditen der Förderstiftungen (Durchschnitt +0.38 %) sind vergleichbar mit denjenigen von Schweizer Pensionskassen (Durchschnitt +0.88 %).

+0.38 % /+0.88 %

Förderstiftungen investieren aufgrund der geringeren Verpflichtungen und des längeren Anlagehorizonts stärker in Aktien und andere risikobehaftete Anlagen (55 %) als Pensionskassen (38 %). Die jährliche Gesamtkostenquote (TER) der befragten Förderstiftungen war mit 0.69 % etwas höher als diejenige von Pensionskassen (0.42 %). TER=

0.69 %/+0.42 % stiftungen die direkt gehaltenen Liegenschaften nicht mitberücksichtigt werden konnten. Die erhobene Gesamtkostenquote ist bei Förderstiftungen höher. Dies lässt sich durch das geringere Anlagevolumen erklären. Dieser Effekt ist in der Realität vermutlich noch etwas höher, weil in der für Förderstiftungen erhobenen Gebührenkennzahl einzelne Kostentypen (z. B. Transaktionskosten innerhalb von Kollektivanlagen) nicht enthalten sind.


2001 von elf Stiftungen gegründet, vereinigt SwissFoundations die gemeinnützigen Förderstiftungen der Schweiz und gibt ihnen eine starke und unabhängige Stimme. Als aktives und der Innovation verpflichtetes Netzwerk fördert SwissFoundations den Erfahrungsaustausch, die Transparenz und die Professionalität im Schweizer Stiftungssektor. Der Verband steht grossen wie kleinen, regional wie international tätigen Stiftungen mit Sitz in der Schweiz oder in Liechtenstein offen. Die Mitglieder von SwissFoundations haben in den letzten fünf Jahren über CHF 1.5 Mrd. in gemeinnützige Projekte und Initiativen investiert. Damit repräsentiert SwissFoundations über 2 0 % der gesamten jährlichen Ausschüttungen gemeinnütziger Stiftungen in der Schweiz. www.swissfoundations.ch

PPCmetrics ist ein führendes Schweizer Beratungsunternehmen für institutionelle und private Anleger. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich und Nyon entstand 1991, zählt heute rund 60 Mitarbeiter und ist im Eigentum der geschäftsführenden Partner. PPCmetrics erbringt selbst keine Vermögensverwaltungsdienstleistungen und vertreibt keine Anlageinstrumente. Deshalb kann PPCmetrics ihre Kunden unabhängig von den Interessen der Vermögensverwalter beraten. Zu den Kunden von PPCmetrics gehören Pensionskassen, gemeinnützige Organisationen, Unternehmen sowie wohlhabende Privatpersonen. PPCmetrics berät ihre Kunden im gesamten Anlageprozess, d. h. bei der Definition der Anlagestrategie und deren Umsetzung, bei der Erstellung des Anlagereglements und der Auswahl von Vermögensverwaltern. Zudem unterstützt PPCmetrics AG über 100 Kunden laufend bei der Überwachung ihrer Anlagetätigkeit und ist als Pensionskassen-Expertin tätig. www.ppcmetrics.ch


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