CURRICULUM VITAE
INFO
Antonello Prezioso
Storkower Straße 80
10409 Berlin
+49 177 7207373 anp.prezioso@gmail.com anp@raumlabor-berlin.de
Geboren in Bari (BA) Italien
15.01.1994
AUSBILDUNG
10.2018 - 01.2023
TU Berlin: Master Architektur
09.2012 - 02.2016
Politecnico of Milan: Bachelor Architektur
SPRACHEN
Italienisch
Englisch Deutsch
Spanisch
SKILLS
AutoCAD
Rhino
SketchUp
Adobe Illustrator
Adobe Photoshop
Adobe InDesign
Adobe Premiere
Microsoft Office
Windows Movie Maker
Muttersprachler Fließend Fließend Grundkenntnisse
BERUFSERFAHRUNG
02.2023 - jetzt
Zusammenarbeit mit Olaf Holzapfel
Freiberufliche Tätigkeit
10.2020 - jetzt
raumlaborberlin
Praktikum + Freiberufliche Tätigkeit
07 - 10.2022
Apartment Project Berlin
Freiberufliche Tätigkeit
04.2019- 06.2022
Fachgebiet gte TU Berlin
Tutor
09.2015 - 02.2016
RPA rivapirovano_architetti
Praktikum
WETTBEWERB UND WORKSHOP
12.2022
Ideenwerkstatt und Reallabor - Willy-Brandt-Platz in Essen | 2. Preis
03.2020
AAA architetticercasi 2019 - Habitat | Teilnahme am Wettbewerb
07.2019
Offener städtebaulicher IdeenwettbewerbInnenstadt Lychen | Teilnahme am Wettbewerb
02.2018
Evolo 2018 Skyscraper | Teilnahme am Wettbewerb
23.02 - 06.03.2015
MIAW - Milan International Architectural design Workshop mit Carlos Arroyo
INHALT
Ein kultureller Gedenkensraum an den Tod, Masterarbeit 2023
HOLY TEMPLE OF SIEGEN
Wiederverwendung des städtischen Raums, professionelle Arbeit 2022
MEHR DEMOKRATIE WAGEN
Wettbewerb am Willy-Brandt-Platz Essen, professionelle Arbeit 2022
NEUSTART KULTUR GLOBE TEATHER BERLIN
Kulturelle Installation in Charlottenburg Berlin, professionelle Arbeit 2021
URBANITÄT IN BEARBEITUNG
Ausstellungsaufbau in Ludwigshafen am Rhein, professionelle Arbeit 2021
INNENSTADT LYCHEN
Städtebaulicher Wettbewerb, 2019
CONCERT HALL ALTE MÜNZE
Umbau einer Bestandfabrik - Alte Münze Berlin, 2020
RE:WATCHTOWER
Kulturpavillon im Museumskomplex in Dahlem, 2021
RYE FIELD
Heutzutage werden Friedhöfe als monofunktionale Bereiche betrachtet, die ausschließlich dazu dienen, die Toten zu beherbergen. Das Projekt will diesen Zustand untergraben und Todgedenkensorte zu Räumen mit einem sozialen, kollektiven und interaktiven Charakter machen. Ein Ort, der als urbanes Gemeinwesen betrachtet werden kann. Wie können Rituale des Todengedenkens oder der Beerdigung Räume für die Feier des Lebens gestalten, die neue Formen der sozialen und kulturellen Versammlung ermöglichen, so dass der Ort selbst zu einer “Ort des Gemeinschaffen” wird? Durch die Analyse und Recherche verschiedener Bestattungsrituale, Todengedenksrituale und Bestattungsformen wurde eine Gestaltungsidee für ein neues Ritual entwickelt. Das Projekt schlägt als neuen Friedhofsraum ein Roggenfeld vor, um das herum ein neues Ritual des Gedenkens an den Tod in Verbindung mit den Wachstums- und Verarbeitungsphasen des Roggens entwickelt wird. Das Feld wird zu einem Ort, den die Menschen pflegen und an dem sie ihre kollektive Identität erkennen, definiert durch die Teilnahme an dem neuen Ritual. Berlin wurde als Projekt- und Forschungsgebiet gewählt, weil hier ein Prozess der funktionalen Transformation von Friedhöfen stattfindet. Das Projekt zeigt, wie ein Totengedenkritual mit kollektivem Charakter ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickeln und gleichzeitig zur Trauerbewältigung beitragen kann. In analoger Weise wird der Friedhof zu einem Ort der Begegnung, der Zusammenarbeit und der Geselligkeit, an dem der Feier des Lebens die gleiche Bedeutung beigemessen wird wie dem Gedenken an den Tod, was zeigt, dass Friedhöfe auch zu Orten der qualitativen Stadterneuerung werden können.

die Aia als performative bühne umgeben von dem Feld
Festsaal während des kollektiven Gedenkrituals



HOLY TEMPLE OF SIEGEN
Wiederverwendung der Hochstraße in Siegen für kulturelle Veranstaltungen, mit raumlaborberlin
Die Hüttentalstraße (kurz: HTS) ist eine Stadtautobahn, die in den 1970er Jahren gebaut wurde und das Stadtbild entscheidend geprägt hat. Aufgrund ihrer topografischen Lage wurde die HTS auf massiven Betonstelzen gebaut und erstreckt sich über das gesamte Stadtgebiet. Ein großer Teil der Siegener Bevölkerung lebt in unmittelbarer Nähe der HTS.
Mit “Holy Temple of Siegen” widmete sich raumlaborberlin der Neugestaltung eines Teils des Geländes unter der HTS, zwischen Bahnhof, Einkaufszentrum und Straße, und schuf eine Installation, die sich der architektonischen Umgebung anpasst: Zwölf Konstruktionsstützen wurden zwischen Boden und Unterseite der Brücke platziert und mit selbstgefärbten, verschiedenfarbigen Stoffen umwickelt, die den Grundriss eines antiken Tempels imitieren und im Kontrast zur brutalistischen Struktur der HTS stehen.
Nachts schafft die kombinierte Beleuchtung eine besondere Atmosphäre. Kleine Tische und Hocker aus lackiertem Bambus bieten Sitzgelegenheiten und laden zum Verweilen ein. Bei Veranstaltungen wird die dazugehörige Bar genutzt. Die Stoffe stammen ursprünglich aus einer anderen Ausstellung “Resist! Die Kunst des Widerstands” Rautenstrauch Joest Museum in Köln. Das Material ist genäht und von Hand gefärbt, was dem Stoff Leben und Textur verleiht, die leuchtet, wenn das Licht von hinten durchscheint. Den ganzen Sommer über finden verschiedene Veranstaltungen statt, wie z. B. Filme, Klanginstallationen, Vorträge und Ausstellungen.

Abendstimmung mit Blick auf die beleuchteten Säulen des Tempels


MEHR DEMOKRATIE WAGEN
Workshop und Reaktivierung des Willy-Brandt-Platz in Essen Städtebaulicher Wettbewerb, mit raumlaborberlin
Die Stadt Essen wünscht sich eine temporäre Intervention und ein Programm, das den Willy-Brandt-Platz aus einer sozialeren und kollaborativeren Perspektive reaktiviert. Der Vorschlag interpretiert diese Notwendigkeit durch die Produktion von Ideen und Objekten und deren Kommunikation auf dem Platz selbst. Die Formen des Austausch und Ausdrucks manifestieren sich zu Beginn des Labors in 3 baulichen Elementen. Der zentrale Ort während des Labors ist das PARLAMENT: ein kreisrunder Pavillon, der die Zusammenkunft von bis zu 40 Menschen im Kreis sitzend-palavernd-ermöglicht. Das Parlament ist der Nukleus für die zu entwickelnden Themen und Programme. In direkter Verhandlung zwischen den Teilnehmer:innen entstehen die Ideen für die Aktionen und Produktionen auf dem Platz. Das DISPLAY bildet den Träger für die Kommunikation in die Stadtgesellschaft hinein. Bestehend aus einem Schwerlastregal von ca. 8m Höhe und 10m Länge ist das Display Anzeiger für die anstehenden Aktivitäten wie Präsentation der Diskursergebnisse als auch Ausstellungsregal für Materialsammlungen sowie die entstandenen “Produkte”. In Form und Gestalt bietet es sowohl Fläche für textliche Botschaften sowie für dreidimensionale Objekte. Das dritte bauliche Element auf dem Platz besteht in der BAUHÜTTE. Die Bauhütte ist der Ort des gemeinsamen materiellen Experimentierens und Produzierens. Hier wird in Prototypen die aus den demokratischen Vorstellungsproduktionen im Parlament entstanden Ideen erst exemplarisch und wenn vorgesehen auch seriell umgesetzt. Die Transformationen von Material in gestaltete Objekte und Prototypen wird wiederum im fortlaufenden Prozess im Display erfahrbar gemacht.


ZOMBIE, PUNK, LOVE
Design für einen Versammlungsraum in Centre Pompidou in Paris, mit raumlaborberlin
Diese Installation präsentiert eine Landschaft der Möglichkeiten und lädt Lebewesen dazu ein, ihren Platz darin zu wählen und zu finden. Die Schar der freundlichen Objekte sagt nicht voraus, wie sie benutzt werden wird. Die Installation kann zum Entdecken und Chillen genutzt werden, zum Regenerieren von Energien in einem größeren als dem realen Kunstzentrum, für formale Programme wie Vorträge und Diskussionen sowie für Performances und Filmabende. Das Design präsentiert eine Familie von Objekten, die aus vier Figuren besthet. Der große Bambusfreund, der einen steinernen Kopf zu haben scheint. Sie wird von einigen organähnlichen Objekten begleitet, die auf ihren Skateboards ruhen. Zwei pelzige Freunde zeigen viele viele Taschen, die einige Überraschung bieten können, eine Reihe von rollenden Tribünen bringen die Texturen von zerschnittenen früheren Lebensmomenten ein, auch Fahnen und Banner sind ihre Vorliebe. Wir sind daran interessiert, offene Formen der Versammlung zu unterstützen. Die Installation ist ein Live-Experiment - einer von mehreren Designaufträgen im Zusammenhang mit der Publikation “What Makes an Assembly”, die von Anna Davidian und Laurent Jeanpierre initiiert und herausgegeben wurde und 2022 erscheint. Das Buch untersucht die Spannungen, die in allen Versammlungen zwischen dem Bedürfnis nach Form und der Gefahr der Formalisierung bestehen; zwischen den Skripten, Ritualen und architektonischen Settings, aus denen sie hervorgehen, und ihrer Fähigkeit, auszubrechen und neu zu entstehen. Buch und Projekt wurden als Teil der längeren Untersuchung “Versammlungen - Moderne Rituale” der Evens Foundation konzipiert.






NEUSTART KULTUR
GLOBE THEATER BERLIN
Kulturelle Installation in Charlottenburg Berlin, mit raumlaborberlin
Der achteckige Holzpavillon soll formal an das weltberühmte Globe-Theater in London erinnern. Der Pavillon ist aber nicht nur ein Spiel- und Aufführungsort, sondern auch ein Ort der Begegnung, an dem Menschen zusammenkommen und diskutieren können. Der Pavillon steht dank einer Struktur aus Holzbalken, auf denen ein Dach aus sechzehn Stahlarmen ruht, die in der Mitte von drei Metallringen zusammengehalten werden. Die Sperrholzverkleidung schafft im Inneren eine warme und gemütliche Atmosphäre, die durch das Licht, das durch die dünne undurchlässige weiße Dachfdeckerolie eindringt, noch verstärkt wird. Die Außenseite ist eher dunkel gehalten, um einen starken Kontrast zum Innenbereich zu schaffen und dem Designobjekt selbst ein “fremdes” und geheimnisvolles Aussehen zu verleihen. Die Hinterbühne nimmt einen zentralen und sichtbaren Bereich des Grundstücks ein. Es ist ein ungewohnliche Skulptur, die durch seine Form und Haut ins Auge fällt. Es handelt sich um einen Holzpavillon, bei dem Holzbalken, die eine Reihe von dreieckigen Rahmen bilden, die Struktur bilden. Der gesamte Innenraum wurde blau gestrichen. Die Außenhaut ist ein Flickenteppich aus wiederverwendeten Marquisen, die so zugeschnitten und zusammengenäht wurden, dass sie zu der unregelmäßigen Form des Pavillons passen. Das Achteck und die Hinterbühne wirken wie Satelliten, die Besucher und Passanten anziehen. Ihre Form und ihr Aussehen tragen dazu bei, den Menschen die Welt des Theaters und der Kultur näher zu bringen.

der achteckige Pavillon von außen betrachtet



Backstage mit ihrem Deckmantel
Interaktionsraum zwischen den beiden Pavillons
DAS KÜCHENMONUMENT
Stadtinstallation und mobile Skulptur in Hannover, mit raumlaborberlin und plastique fantastique
Das Küchenmonument ist ein Prototyp zur Konstruktion temporärer Gemeinschaften. Es zieht Blicke auf sich und macht Bewohner und Passanten neugierig. Es definiert den Raum neu. Äußerlich wirkt es monolithisch, umso überraschender der Moment, wenn es sich öffnet. Eine riesige Folie rollt auf den Bürgersteig und unter einem deutlichen Rauschen füllt sie sich langsam mit Luft. Eine Blase, die sich ihrer Umgebung anpasst, leere Räume füllt und sich an die Fassaden anliegender Gebäude, an Laternen und Bäume schmiegt. Es verschmiltzt mit der Stadt. Es entsteht ein temporärer, flexibler etwa 200qm großer Raum in dem an unterschiedlichen Orten, unterschiedliche Bespielungen inszeniert werden können. Die Metapher des trojanischen Pferdes schien uns ein geeignetes Instrument, die Idee des Monuments mit der Produktion von städtischer Identität zu verbinden. Eine mobile Skulptur als Behälter, Identität in den öffentlichen Raum zu transportieren. Den Menschen die Möglichkeit eröffnen, diesen aktiv mitzugestalten. Aber wie kann ein Monument einen sozialen Raum generieren? Wie kann es dazu anregen, den öffentlichen Raum zu benutzen, ihn sich anzueignen? Und wie wird es zu einem Instrument, was Gemeinschaften und Identitäten unterschiedlichster Nachbarschaften spiegelt? Die Küche ist Spiegel städtischer Identitäten. In der Küche spiegeln sich kulturelle Eigenheiten und Traditionen. In der Küche setzt man sich zusammen und auseinander. Wenn man jemanden zu sich nach hause einlädt, steht die Küche, das gemeinsame Essen für die Gastlichkeit, die Offenheit des Gastgebers. Die Küche ist also der Ort der Verbindung und Auseinandersetzung zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen.

die Blase passt sich der Stadt und ihren urbanen Elementen an

URBANITÄT IN BEARBEITUNG
Ausstellungsaufbau in Kunstverehein Ludwigshafen am Rhein, mit raumlaborberlin
Urbanität in Bearbeitung ist eine Ausstellung, die sich mit Stadtentwicklung und urbanen Elementen auseinandersetzt. Die Ausstellung im Kunstverein Ludwigshafen am Rhein zeigte die Arbeiten von 5 Künstlern zum Thema Urbanität und studentische Projekte der TU Berlin aus dem Kurs Obsolete Typologies.
Die Hauptausstellungshalle ist um drei Objekte herum organisiert: eine Tribüne, eine Hochstraße und eine lichtdurchlässige Box. Die drei Installationen bilden eine urbane Landschaft, um die herum die Anordnung der Kunstwerke und der Projekte der Studenten organisiert ist. Der Schnittpunkt zwischen der Hochstraße und den anderen Volumen wird zum Treffpunkt für Bürger und Besucher der Ausstellung, um über die künftige Stadtentwicklung von Ludwigshafen zu diskutieren und eine kritischere Entwicklung der Stadt vorzuschlagen.
Die räumliche Konfiguration der Pavillons erinnert an städtebauliche Elemente Ludwigshafens, das in den 60er und 70er Jahren eine radikale Entwicklung erlebte und die visionären Ideen dieser Zeit verkörperte. Die Hochstraße ist das dominierende Element der Ausstellungshalle, wie auch in Ludwigshafen, und es ist die Absicht, das räumliche Potenzial des Umdenkens und der Wiederverwendung des Raums unter dieser bestehenden Infrastruktur für mehr soziale Interventionen zu zeigen.

Grundriss des Austellungsraums
Blick auf die Ausstellungshalle

INNENSTADT LYCHEN
Reaktivierung des Stadtzentrums in Lychen Städtebaulicher Wettbewerb
Die Stadt Lychen ist eine alte mittelalterliche Stadt, die auf einem von Seen umgebenen Hügel liegt. Aufgrund der idyllischen Naturlandschaft hat die Stadt ihre Wirtschaft auf den Tourismus ausgerichtet. Mit einer stetig sinkenden Einwohnerzahl kämpft Lychen heute darum, für die Einheimischen attraktiv zu bleiben, während in den Sommermonaten Scharen von Touristen in die Außenbezirke der Stadt strömen. Das Projekt zielt darauf ab, die Attraktivität des Stadtzentrums von Lychen sowohl für Einheimische als auch für Touristen zu erhöhen. Das Zentrum verfügt über ein bedeutendes architektonisches Erbe, das als lokale Symbole und Kulturstätten aufgewertet werden soll: die Kirche als religiöses Symbol, das Rathaus als politisches Symbol und schließlich die Mülhe als wirtschaftliches Symbol. Diese Landmarks wurden für uns zum Ankerpunkt für die Schaffung eines durchgängigen zentralen öffentlichen Raums, der sie miteinander verbindet. Die Kontinuität wird dadurch gewährleistet, dass die Höhenunterschiede zu einem einzigen Streifen verschwinden. Der Streifen beherbergt verschiedene und progressive Entwurfsebenen. Die erste sind die Landmarks, die zweite und dritte sind die bestehenden Gebäude und die natürlichen Elemente. Die vierte Schicht besteht aus einer Fußgängerachse, die das Mulhouse mit der Kirche verbindet und sich über den gesamten Streifen erstreckt. Die fünfte Schicht besteht aus spezifischen Objekten, die in ihren jeweiligen Taschen funktionieren: Verkaufsstände, Festzelt, Kioske, Wassertisch. Schließlich bilden architektonische Eingriffe die sechste Schicht.

INNENSTADT LYCHEN
Reaktivierung des Stadtzentrums in Lychen Städtebaulicher Wettbewerb
Die Stadt Lychen ist eine alte mittelalterliche Stadt, die auf einem von Seen umgebenen Hügel liegt. Aufgrund der idyllischen Naturlandschaft hat die Stadt ihre Wirtschaft auf den Tourismus ausgerichtet. Mit einer stetig sinkenden Einwohnerzahl kämpft Lychen heute darum, für die Einheimischen attraktiv zu bleiben, während in den Sommermonaten Scharen von Touristen in die Außenbezirke der Stadt strömen. Das Projekt zielt darauf ab, die Attraktivität des Stadtzentrums von Lychen sowohl für Einheimische als auch für Touristen zu erhöhen. Das Zentrum verfügt über ein bedeutendes architektonisches Erbe, das als lokale Symbole und Kulturstätten aufgewertet werden soll: die Kirche als religiöses Symbol, das Rathaus als politisches Symbol und schließlich die Mülhe als wirtschaftliches Symbol. Diese Landmarks wurden für uns zum Ankerpunkt für die Schaffung eines durchgängigen zentralen öffentlichen Raums, der sie miteinander verbindet. Die Kontinuität wird dadurch gewährleistet, dass die Höhenunterschiede zu einem einzigen Streifen verschwinden. Der Streifen beherbergt verschiedene und progressive Entwurfsebenen. Die erste sind die Landmarks, die zweite und dritte sind die bestehenden Gebäude und die natürlichen Elemente. Die vierte Schicht besteht aus einer Fußgängerachse, die das Mulhouse mit der Kirche verbindet und sich über den gesamten Streifen erstreckt. Die fünfte Schicht besteht aus spezifischen Objekten, die in ihren jeweiligen Taschen funktionieren: Verkaufsstände, Festzelt, Kioske, Wassertisch. Schließlich bilden architektonische Eingriffe die sechste Schicht.

CONCERT HALL ALTE MÜNZE
Die Alte Münze am Molkenmarkt 1-3 ist ein Gebäudeemsemble in Berlin Mitte und ein ehemaliges Münzprägeareal, das um 1936 erbaut wurde. Bis Anfang der 1990er Jahre war hier der Sitz der Staatlichen Münze der DDR. Heute wird das Gelände von zahlreichen Nutzern aus den Bereichen Kultur und Kunst beherbergt und als Veranstaltungsort genutzt. Für das ehemalige Produktionsgebäude, den Kopfbau im Innenhof mit drei großen backsteinernen Schornsteinen, sollte ein Erweiterungsbau entstehen, der als Zentrum für improvisierte und experimentelle Musik dienen kann. Der Entwurf soll das denkmalgeschütze Areal mit einem Neubau ergänzen, der den Komplex städtebaulich und architektonisch vervollständigt. Als Erweiterung ist eine Spiegelung der Kubatur des Bestandsgebäudes vorgesehen, sodass sich die Ergänzung harmonisch in die Umgebung und an den Gebäudebestand anfügt. Der sich bildende Kern zwischen Neu- und Bestandsbau wird durch den neuen Konzertsaal und eine darüber liegende Dachterrasse gefüllt. In den Obergeschossen des Neubaus finden sich Probe- und Arbeitsräume. Die Struktur des Neubaus basiert auf einem Raster, das am Bestandsgebäude orientiert ist. Die Fassadengestaltung soll den Neubau optisch klar vom Bestandsgebäude abgrenzen und den Kontrast zwischen der historischen Sandsteinfassade und der reflektierenden, hellen Eternitfassade des Neubaus aufbauen. Die Fensteröffnungen nehmen den Rhythmus der Bestandsfassade auf und das Dach ist an das Walmdach des Produktionsgebäudes angelehnt.

Konzeptmodell “Spiegelung des Bestehenden”
Grundriss Erdgeschoss




RE:WATCHTOWER
Kulturpavillon im Museumskomplex in Dahlem Berlin, mit prof. Ralf Pasel
Restitution Watchtower ist ein temporärer Wanderpavillon mit dem Ziel, den Menschen sensible kulturelle, historische und soziale Themen näher zu bringen. Er zeigt Kunstobjekte aus Museumssammlungen, die an ihr ursprüngliches Herkunftsland zurückgegeben werden sollen. Der Pavillon ist als thematische Erweiterung des Museums konzipiert, um neue historische Einblicke und Interpretationsperspektiven hinter einem Kunstobjekt zu bieten. Auf diese Weise soll die traditionelle Auffassung des Museums vom “Besitzer” der Kunstwerke zum “Hüter” derselben umgestoßen werden. Aus diesem Grund ist der Pavillon eine leichte, mehrstöckige, modulare, netzartige Struktur aus Aluminium, die als Landmark fungiert. Der Turm liegt auf einer Plattform, die gleichzeitig das Fundament des Pavillons und der Treffpunkt für die Menschen ist. Die Hauptfassade des Pavillons wird von einer großen Plakatwand eingenommen, auf der Kunstobjekte und Informationen über ethnografische Sammlungen gezeigt werden. Der Pavillon ist eine Neuinterpretation der Typologie des Wachturms, der nicht die Kontrolle des Museums, sondern die Bewachung seiner Kunstsammlung bezweckt. Um diese Idee zu starkäen, öffnet sich der Turm der Öffentlichkeit durch bewegliche Fassadenelemente, die die Interaktion zwischen den Menschen, den Kunstwerken und dem Gebäude selbst fördern. Im Erdgeschoss sind die Außenwände des Pavillons mit modularen Möbeln ausgestattet, die für Workshops und kulturelle Veranstaltungen im Pavillon genutzt werden können. Der Innenraum wird die Geschichte der Kunstwerke näher erläutert. Die oberen Stockwerke sind über eine Treppenplattform zugänglich, die auch als eine Art Amphitheater fungiert.

Schnitt und Grundriss des Erdgeschosses
DAS IST KEINE SCHWEIZ
Entwurfsvorschlag für ein Wohnhaus in Berlin, mit prof. Claus Stefan
Das Projekt zur Neugestaltung der Julius-Pintsch-Brache in Berlin basiert auf dem Thema der Kontinuität und Durchlässigkeit. Das Gelände verfügt über mehrere Potenziale wie die strategische Lage an der S-Bahn und die Nähe zum Holzmarkt.
Es gibt jedoch auch kritische Aspekte wie die Bahnlinie, mit dem Lärm der fahrenden Züge, und das Wohngebäude auf der anderen Straßenseite, die als Barriere angesehen werden könnte. Aufgrund dieser Bedingungen ist der Vorschlag auf der Bahnseite dichter und auf der Nordseite zugänglicher, so dass die Menschen die geplanten städtischen Räume in Besitz nehmen können. Der Standort umfasst Gebäude mit unterschiedlichen Funktionen, die sich hauptsächlich in Kulturund Wohngebäude gliedern lassen. Das Erdgeschoss ist hauptsächlich für Gewerbenutzung. Der Entwurf konzentriert sich eher auf ein gemischt genutztes Wohngebäude, das von einem zentralen Atrium getragen wird. Im Erdgeschoss befinden sich Kultur-, Sport- und Freizeiträume, während die sechs oberen Geschosse für Wohnzwecke vorgesehen sind.
Das Gebäude ist ausschließlich aus Holz und natürlichen Materialien gebaut. Die modulare Holzstruktur ermöglicht eine flexible Raumgestaltung. Die Außenwände bestehen aus Stroh, um die Wärmeleistung zu erhöhen und Energie zu sparen. Darüber hinaus wirkt das Stroh als hervorragende Schalldämmung.
typischer Grundriss
anp.prezioso@gmail.com
anp@raumlabor-berlin.de