Gauwerky

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KULTURRING HEILBRO NN E.V. www.kulturring-heilbronn.de

»PERSPEKTIVEN HEILBRONN« KONZERTREIHE FÜR NEUE MUSIK —

FRIEDRICH GAUWERKY (KÖLN), VIO LO NCELLO — Montag, 26. November 2018, 19.30 Uhr Städtische Museen Heilbronn


»PERSPEKTIVEN HEILBRONN« KONZERTREIHE FÜR NEUE MUSIK — Konzert II — Montag, 26. November 2018, 19.30 Uhr Städtische Museen Heilbronn —

FRIEDRICH GAUWERKY (KÖLN), VIOLONCELLO JOACHIM STANGE-ELBE (HAMBURG), LIVE-ELEKTRONIK Programm:

KARLHEINZ STOCKHAUSEN (1928 - 2007) Violoncello aus Orchester-Finalisten (1995)

JOHANNES S. SISTERMANNS (*1955) inter vue (2004)

KAIJA SAARIAHO (*1952) Petals (1988)

MESIAS MAIGUASHCA (*1938) The Spirit Catcher (1992/93) Pause

KAIJA SAARIAHO (*1952) Pres (1992)

Gefördert:


FRIEDRICH GAUWERKY, geboren in Hamburg, gab sein Debüt im Alter von zwölf Jahren. Mit siebzehn erhielt er den Preis des Philharmonischen Orchesters Hamburg. Er besuchte die Celloklasse von Siegfried Palm, dessen Assistent er später wurde, und unterrichtete ab 1978 an der Musikhochschule Köln, daneben regelmäßig bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. Gauwerky war erster Cellist des Frankfurter Ensemble Modern und des australischen Elision Ensemble. Weltweite Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker sowie als Solist mit Sinfonieorchestern. Lehrtätigkeit an verschiedenen Musikhochschulen, u.a. an der Musikhochschule Köln, der Royal Academy of Music London, der University of California und der University of Adelaide. Als freier Geist kennt er keine nationalen Vorlieben und fühlt sich in England, China, Amerika oder Australien ebenso heimisch wie in Köln, wo er lebt.

JOACHIM STANGE-ELBE, geboren 1956 in Baden-Baden, ist Musikwissenschaftler und Computermusiker. Seit 2004 lehrt er als außerplanmässiger Professor für Systematische Musikwissenschaft an der Universität Osnabrück. Sein Arbeitsschwerpunkt gilt der musikalischen Medientechnologie in Theorie und Praxis.

KARHEINZ STOCKHAUSEN, geboren am 22. August 1928 in Mödrath, studierte von 1947 bis 1951 an der Musikhochschule Köln Schulmusik mit Hauptfach Klavier sowie an der Universität Köln Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Zwischen 1953 und 1998 arbeitete er mit dem Studio für Elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks zusammen, zeitweilig auch als künstlerischer Leiter. Stockhausen war national wie international als Dozent tätig, leitete über lange Jahre die „Kölner Kurse für neue Musik“. Er starb am 5. Dezember 2007 in Kürten-Kettenberg bei Köln. Orchester-Finalisten ist die zweite Szene des Musiktheaters „Mittwoch aus Licht“. Den Kompositionsauftrag für Orchester-Finalisten erteilte 1993 Jan van Vlijmen, Direktor des Holland Festivals. Die Uraufführung fand am 14. Juni 1996 beim Holland Festival im Theater Carré in Amsterdam statt.


JOHANNES S. SISTERMANNS studierte von 1976 bis 1984 an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln bei Holmrike Leiser Rhythmik, bei Klaus Runze Klavier sowie bei Mauricio Kagel Komposition und ‚Neues Musiktheater’. 1977 studierte er traditionellen nordindischen Gesang bei Djutishi an der Banaras Hindu University (BHU). 1993–1996 studierte er außerdem bei Stephen Cheng in New York Gesang nach dessen Methode „The Tao of Voice - East-Western Approach“. Ab 1977 längere Arbeits- bzw. Stipendienaufenthalte in New York, Paris, Nord-Indien, Australien, Japan und China. Sistermanns hatte Lehraufträge, hielt Vorlesungen und Workshops an Kunsthochschulen und Universitäten. 1993 war er Gründungsmitglied des Übergangsraum e.V. in Köln, bis heute ist er Vorstandsmitglied. Seit 1997 agiert er als 2. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik, (DEGEM). Bei den Internationalen Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik war er 2004 und 2006 Dozent im Projekt „phonien“. Sistermanns komponiert Auftragswerke für Festivals, Rundfunkanstalten, Ensembles und Instrumentalsolisten. KAIJA SAARIAHO, geboren am 14. Oktober 1952 in Helsinki, studierte an der Sibelius-Akademie Helsinki bei Paavo Heininen. Sie setzte ihre Ausbildung in Freiburg im Breisgau bei Brian Ferneyhough und Klaus Huber fort, nahm an den Darmstädter Ferienkursen teil und studierte ab 1982 am IRCAM im Centre Pompidou in Paris computergestützte Komposition. Es entstanden Kompositionen wie Verblendungen (1984), ein Wechselspiel zwischen Orchester und Tonband, sowie Du Cristal (1989) und …à la Fumée (1990) unter Verwendung von Live-Elektronik. Unter dem Einfluss der spectralists, einer französischen Komponistengruppe, deren Kompositionen auf der Computeranalyse des Klangspektrums einzelner Töne auf verschiedenen Instrumenten basieren, wandte sich Saariaho einem Stil zu, der von lang gehaltenen Bassnoten und der Verwendung mikrotonaler Intervalle geprägt ist. In diesem Stil komponierte sie ihr bekanntestes Werk, Graal théâtre für Violine und Orchester (1994–1997). Bei den Salzburger Festspielen dirigierte Kent Nagano im Jahr 2000 mit großem Erfolg ihre erste Oper L’amour de loin (auf ein Libretto von Amin Maalouf nach der Biografie des Troubadours Jaufré Rudel La vida breve). 2006 fand die Uraufführung ihrer Oper Adriana Mater an der Opéra Bastille in Paris statt. 2010 wurde in Lyon Saariahos


dritte Oper Émilie uraufgeführt. In der Saison 2016/2017 brachte die Metropolitan Opera New York ihre Oper L’amour de loin (Uraufführung 2000) heraus. Petals wurde im Mai 1988 beim Musica Nova Festival in Bremen von Anssi Karttunen uraufgeführt. Das Stück wurde in nur wenigen Tagen niedergeschrieben, Kaija Saariaho beschreibt allerdings den wesentlich längeren Zeitraum des eigentlichen „Komponierens“ als einen Prozeß unbewußter Vorbereitung. Gegensätzliche Elemente bestimmen das Stück, fragile koloristische Passagen geben den Weg für energetische Ereignisse frei. Klar konturierte Figuren unterziehen sich verschiedener Transformationen, bevor sie in weniger dynamaisch aktive, dafür aber intensivere Grade des Filigranen zurückfallen. Pres besteht aus drei Teilen. Als aussermusikalische Inspiration dient das 1892 entstandene Ölgemälde „Fatata te miti“ (= „Am Meer“) von Paul Gauguin. Das Stück reflektiert über die Erfahrung von der See, den Wellen und ihren verschiedenen Rhythmen und Geräuschformen, stürmischem Wetter und Windstille. Im Ganzen wird durch die elektronische Transformation mehr Klangreichtum produziert als durch das traditionell gespielte Violoncello. Hall, Delay und Harmonizer werden für subtile Effekte eingesetzt.

MESIAS MAIGUASHCA wurde am 24. Dezember 1938 in Quito, Ecuador geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er am Conservatorio de Quito, der Eastman School of Music (Rochester, N.Y.), dem Instituto di Tella (Buenos Aires) und an der Kölner Musikhochschule. Produktionen im Studio für Elektronische Musik des WDR (Köln), im Centre Européen pour la Recherche Musicale (Metz), im IRCAM (Paris), im Acroe (Grenoble) und im ZKM (Karlsruhe). Lehrtätigkeit u.a. in Metz, Stuttgart, Karlsruhe, Basel, Sofía, Quito, Cuenca, Buenos Aires, Bogotá, Madrid, Barcelona, Györ y Szombathely (Ungarn), Seoul (Korea). Aufführungen bei den wichtigsten europäischen Festivals. Von 1990 bis 2004 war er Professor für Elektronische Musik an der Musikhochschule Freiburg. 1998 gründete er mit Roland Breitenfeld das K.O.Studio Freiburg, eine private Initiative für experimentelle Musik.


The Spirit Catcher ist eines von sechs Stücken aus dem Zyklus „Reading Castañeda“, die zwischen 1980 und 1993 entstanden sind. Der Zyklus wurde 1993 in der Multimediale 3 des ZKM in Karlsruhe uraufgeführt. Parallel zu dieser Arbeit las ich die vier ersten Bücher von Carlos Castañeda über die Praxis der Zauberei bei den Yaqui-Indianern in Mexico. Die Texte sind eine äußerst anregende Lektüre, nicht zuletzt wegen der wundervollen Beschreibungen von Klang, Zeit, Raum und Licht. Die Kompositionen des Zyklus sind keine Vertonungen; es gibt wenig Beziehungen zwischen Text und Musik. Viel eher könnte man diese Kompo-sitionen als Kommentare, als eine Art „Pausenmusik“ zur Lektüre der Bücher verstehen. In The Spirit Catcher liefern fünf Spektren das Tonmaterial für Tonband und Solist. Eine in Max/MSP programmierte Schaltung transformiert den Klang des Violoncellos. Zweck der Schaltung ist es, eine gewisse Instabilität, eine gewisse Irrealität des Instrumentaltons zu erzeugen.


Herausgeber: Kulturring Heilbronn e.V. Geschäftsstelle: Heilbronner Reisebüro Böhm Sülmerstr. 13 / Tel. 0 71 31/62 40 17 Texte: Lothar Heinle / Die Komponisten Gestaltung: www.wsk-werbung.de


Konzerte der Abonnementreihe im Theodor-Heuss-Saal der Festhalle Harmonie, Beginn 19.30 Uhr 1. Veranstaltung Dienstag, 16. Oktober 2018

Klavierduo

ALINA & NICOLAY SHALAMOV

2. Veranstaltung* Die klassische Band SPARK »ON THE DANCEFLOOR« Mittwoch, 14. November 2018 3. Veranstaltung Dienstag, 15. Januar 2019 4. Veranstaltung* Montag, 11. Februar 2019 5. Veranstaltung Freitag, 01. März 2019

Streichquartett

ARMIDA QUARTETT Violine-Klavier-Duo

MARC BOUCHKOV, Violine GEORGIY DUBKO, Klavier Klavierabend

JOSEPH MOOG

6. Veranstaltung* Dienstag, 09. April 2019

Orchesterkonzert

7. Veranstaltung Mittwoch, 15. Mai 2019

Cello-Klavier-Duo

I MUSICI DI ROMA

HARRIET KRIJGH, Violoncello MAGDA AMARA, Klavier

Konzerte der Reihe „Perspektiven Heilbronn“ in den Städtischen Museen Heilbronn im Deutschhof, Beginn 19.30 Uhr Donnerstag, 18. Oktober 2018 Montag, 26. November 2018

SINN YANG (Würzburg), Violine

FRIEDRICH GAUWERKY (Köln), Violoncello

JOACHIM STANGE-ELBE (Hamburg), Live-Elektronik

NICHOLAS ISHERWOOD (Lyon),

Montag, 11. März 2019

Bariton

Montag, 06. Mai 2019

Akkordeon

HARALD OELER (München),


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