Minoriten aus Rumänien in Grabenstätt und Bergen „Hauptsache keine Preußen!“ Dass sie Rumänen sind, stört das Volk nicht. Im Gegenteil: Die Oberbayern am Chiemsee sind von Anfang an froh gewesen, seit einiger Zeit rumänische Brüder vor Ort in ihren Pfarrgemeinden zu haben. Noch kurz ist die Geschichte der rumänischen Franziskaner-Minoriten in Grabenstätt und Bergen am Chiemsee, unweit unseres Alpenklosters Maria Eck gelegen. Im Herbst 2008 gründeten sie dort eine Niederlassung – mit eben zwei Standorten. „Zunächst musste das bisherige Pfarrhaus in Grabenstätt umgebaut und renoviert werden, so dass wir anfangs alle in Bergen gewohnt haben“, berichtet Bruder Augustin Butacu. Er ist der Pfarrer des von den Brüdern seelsorglich betreuten Pfarrverbands „Grabenstätt – Erlstätt – Vachendorf – Bergen“.
So wurde das Pfarrhaus in Grabenstätt mit zwei Wohnungen den Bedürfnissen einer Brudergemeinschaft angepasst: Aus zwei separaten Wohnungen entstanden vier Zimmer mit Hauskapelle und entsprechenden Gemeinschaftsräumen. Das Pfarrbüro ist ebenfalls in diesem Haus direkt gegenüber der Pfarrkirche St. Maximilian untergebracht.
Acht Brüder in zwei Häusern Inzwischen leben acht Brüder in den zwei Häusern der Niederlassung. In Grabenstätt Br. Augustin Butacu als Pfarrer, Br. Ionut Anghel, Br. Bernard Budau, der in der benachbarten Pfarrei Übersee tätig ist, und Br. Sebastian Veres als Hausmeister und Sakristan. In Bergen sind es die Brüder Gabriel Budau, Lucian Bulai, Liviu Romila und Marius Balint, Letztgenannter ebenfalls mit den Aufgaben des Hausmeisters und Sakristans. Nach mehreren Jahren in unserem Bildungshaus Kloster Schwarzenberg stationiert, ist Br. Ionut Anghel seit Oktober der neue Leiter der Gemeinschaft und Ansprechpartner des Ordens für die rumänische Präsenz in Deutschland.
Bemüht um kanonische Errichtung „Zur Zeit bemühen wir uns, dass Grabenstätt mit Filiale Bergen als Konvent kirchen- und ordensrechtlich errichtet wird“, erklärt er. Erst dann kann Br. Ionut mit unserer ordenstypischen Bezeichnung „Guardian“ für den Konventsoberen bezeichnet werden. Doch auch jetzt schon macht er beinahe all das, was einem Guardian zukommt. Ein neunter Bruder aus Rumänien, Vasile Dior, bereitet sich gegenwärtig bei einem Sprachkurs in Würzburg auf seinen seelsorglichen Einsatz in Deutschland vor.
Bis in das Jahr 1430 reicht der Vorgängerbau der Pfarrkirche St. Maximilian in Grabenstätt zurück.
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