Masterarbeit Teil 1

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zeitig gegenseitig aushelfen können. Eine Entlastung beispielsweise durch Zuwanderungen ist in Westeuropa nicht und in Osteuropa nur noch in den nächsten Jahren zu erwarten. Viele Entwicklungsländer sind dagegen im Moment noch in der Verjüngungsphase. Es werden noch viele Kinder geboren und ein Großteil der Bevölkerung ist sehr jung. Die Altersstruktur dieser Länder ist spiegelbildlich zu der entwickelter Länder. Viele der weniger entwickelten Gesellschaften haben Schwierigkeiten, Bildungschancen und Arbeitsplätze für die zahlreichen jungen Menschen in ihrem Land bereitzustellen. Eine blühende Wirtschaft verschaft nur einigen Entwicklungsländern ausreichende Erwerbstätigkeiten für junge Menschen. Fortschritte auf diesem Gebiet werden jedoch oft wieder durch die hohen Geburtenraten gefährdet. Nichtsdestotrotz wird das Altern auch die Entwicklungsländer von heute in absehbarer Zeit erreichen, da in den meisten Entwicklungsländern die aktuellen Geburtenrückgänge sogar noch steiler abfallen, als die europäischen in der Vergangenheit. Prognosen der United Nations bezifern das Jahr, in dem die durchschnittliche Geburtenrate auf der gesamten Erde unter den für die Bestanderhaltung benötigten Wert von 2,1 Kinder pro Frau sinkt, auf 2050. Die Alterung wird dann also am Ende dieses Jahrhunderts wohl auch den meisten derzeitigen Entwicklungsländern Probleme bereiten. Diese werden vermutlich noch heftiger sein, als jene, die in naher Zukunft auf uns zukommen, da die Entwicklungsländer dann nicht mehr die Chance haben werden, Begleiterscheinungen der Alterung durch Zuwanderung von qualiizierten Arbeitskräften aufzufangen.1

1 vgl. http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verhaeltnisse-eine-sozialkunde/138004/aktuelle-situation?p=all

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fa z i t U n D aU s B l i c K Die Veränderungen des demograischen Wandels sind in allen Bereichen unserer Gesellschaft spürbar. Wie alle Krisen birgt die demograische Entwicklung aber auch Chancen. Überschaut man die bisherigen als auch die kommenden Entwicklungen des demograischen Wandels, so kann man erahnen, wie folgenreich diese sind. Es wird kaum einen Bereich in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik geben, welcher hiervon nicht beeinlusst sein wird. Die große Aufmerksamkeit der Bevölkerung für den demograischen Wandel ist also verständlich. Die Bewertungen des demograischen Wandels gehen jedoch teilweise stark auseinander. Aufallend ist aber, dass - ungeachtet dieser auseinandergehenden Prognosen - in öfentlichen Debatten eine weitgehende Einigkeit im Hinblick auf viele nötige Maßnahmen besteht. Zum Beispiel müssen bessere Erwerbsmöglichkeiten für Ältere und Frauen geschafen werden. Gleichzeitig muss es erhebliche Ausweitungen und Verbesserungen des Bildungswesens geben. Die demograische Entwicklung setzt natürlich auch einen Wandel in unserer gebauten Umwelt in Gang. Diese muss sich den sich verändernden Bedürfnissen der alternden Gesellschaft anpassen. Die durch das Altern hervorgerufenen Einschränkungen in der Mobilität lassen eine Verdichtung zentraler Orte mit guter Infrastruktur und kulturellen Angeboten vermuten. Die Wohnverhältnisse werden neben der stetig voranschreitenden Individualisierung des Wohnens vor allem durch eine stetig wachsende Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen geprägt sein. Betreutes Wohnen, Senioren-WGs oder Mehrgenerationen-Wohnkonzepte stehen beispielhaft für diese Entwicklung.2

2 vgl. http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verhaeltnisse-eine-sozialkunde/138010/fazit


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