Pa n o r a m a | 47
1 | 2 010
Schichtweise – Gemalte Meditationen im Fürstentrakt Marion Kausche stellt im Kloster Andechs aus
Im Fürstentrakt des Klosters begrüßt derzeit ein kraftvolles Triptichon den Besucher: Blau, Türkis, Weiß – kräftige Farbflächen sind im Zusammenspiel mit verschiedenen Erdtönen und -strukturen in einem spielerischen Wechsel von sich teilweise überlagernden Flächen und Linien gesetzt. Bewegung, Tiefe und die Freude an vielschichtigen Farbwirkungen sind Themen der abstrakt arbeitenden Künstlerin Marion Kausche aus Gräfelfing, die hier die Werkreihe »schichtweise« zeigt.
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wanzig, zumeist großformatige Bilder gehen mit der prachtvollen Architektur des Fürstentraktes eine gelungene Symbiose ein. Über die Zeit und die kunstgeschichtlichen Unterschiede hinweg gibt es eine innere Verbindung, eine Verwandtschaft. So empfindet einer der Besucher, der die Künstlerin und ihre Arbeitsweise gut kennt und Parallelen findet zum Klosterleben, zur spirituellen Suche: »In einem oft langwierigen Prozess ringt sie um Wahrhaftigkeit in den Bildern, geht mit dem Bild auf die Suche, oft des Kampfes um das jeweils Aktuelle ein – ähnlich vielleicht wie ein Mensch im Dialog mit Gott, mit seiner Spiritualität. Marion Kausche erschafft, verwirft, zerstört, verzweifelt, hofft, jubelt, lässt sich auf Unbekanntes ein und lässt sich oft führen von einer inneren Weisheit. Dann
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erst entstehen die überraschenden Bilder, die einer langen Betrachtung standhalten, weil man immer wieder Neues in ihnen entdecken kann. Im Nachhinein wird oft der Sinn vorangegangenen Suchens sichtbar, wenn es stimmig wird.« So gesehen sind diese Bilder Sinnbilder für das menschliche Leben und Suchen, und vielleicht deswegen faszinieren sie auch jenseits des ersten flüchtigen Blickes, der sich an den klaren, leuchtenden Farben erfreut und begeistert. Je länger man sich auf sie einlässt, desto mehr nimmt man mit von dem, was die Künstlerin in diese Bilder gewebt hat. Noch bis 23. Mai 2010, geöffnet zu den Veranstaltungen im Fürstentrakt, sowie am 28. März, 4./5. April, 2. und 23. Mai jeweils von 11 bis 15 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 0176/96355558. R. Stenz
ehr als 30 Jahre war er im Andechser Bräustüberl tätig – vom Josefitag 1952 bis zum 30. Juni 1986. Am 2. Februar 2010 hat Karl Schott sein neunzigstes Lebensjahr vollendet. Karl Schott wurde durch seinen Fleiß und seine Freundlichkeit bekannt und beliebt bei allen Gästen des Bräustüberls. Ob Prominente und Berühmtheiten wie Zarah Leander, die in der Kirche ein Ave Maria sang und dann im Bräustüberl einkehrte, Ministerpräsident Alfons Goppel mit seiner Familie, der immer am Neujahrstag nach Andechs kam, Franz Josef Strauß oder Johannes Heesters mit seiner Frau Simone, ob Touristen, Ausflügler oder Pilger von Nah und Fern – jeder Gast war ihm gleich wichtig und willkommen. Für seinen jahrzehntelangen Dienst an der Gastfreundschaft auf dem Heiligen Berg erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Wir wünschen ihm noch viele schöne Jahre im Kreis seiner Familie.