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Vorwort (Georg Wenzel
nun ist es so weit, dieser wird der letzte Altheider Weihnachtsbrief sein. Wenn wir nüchtern überlegen, zeichnete sich das Ende unseres Weihnachtsbriefes schon vor Jahren ab.....
Die Erlebnisgeneration stirbt aus. Die Jüngsten, damals ein Jahr, sind heute einundsiebzig Jahre alt, wenn sie denn die schweren Nachkriegsjahre überstanden haben. Die Folge: der Bezieherkreis unserer Publikation schrumpft und damit auch die Spenden für Druck und Versand unseres Weihnachtsbriefes. Das ist das finanzielle Problem….
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Nur noch wenige leben, die uns ihre heimatbezogenen Beiträge zur Verfügung stellen. Ich denke da an die Verstorbenen Wolfgang Thaler, Heinrich Bock, Wolfgang Tautz, Willi Franke usw. So wird das uns zur Verfügung stehende Material immer geringer. Wir können uns glücklich schätzen, dass in der polnischen Bevölkerung unserer alten Heimat im Geschichtsbild inzwischen ein Umdenken erfolgt ist. Nach der Wende stellte man fest, dass auch für die Polen die neue Heimat eine Geschichte hat und dass diese deutsch ist. Hier hatten wir der Mitarbeit der polnischen Heimatgeschichtsforscher Henryk Grzybowski und Marian Halemba viel zu verdanken. Eigentlich setzen sie heute unsere Arbeit fort, indem sie ihre Zugangsmöglichkeiten zu den Archiven nutzen und das dort noch in Fülle vorhandene Material aus Deutscher Zeit auswerten und darüber berichten. Es wäre schade, wenn diese Entwicklung unter der derzeit National-Konservativen Regierung Polens leiden würde.
Die Arbeit an unserer Publikation hat mir zwanzig Jahre hindurch viel Freude gemacht. Sichten der Manuskripte, Schreiben von eigenen Beiträgen, Recherchieren hierfür, mündlicher und schriftlicher Austausch von Daten und Fakten, Abstimmung mit dem Layouter, die Anreicherung mit Fotos, alten und Neuen waren nur möglich weil ich mit Eberhard Scholz, Friedrich Goebel, Werner Bartsch und Georg Pohl und dem früh verstorbenen Horst Rollke verlässliche Mitstreiter hatte. Ja, es kam auch viel Dankbarkeit auf uns zurück in Briefen, per Telefon, E-Mail und persönlicher Ansprache. Immer wieder wurde uns bestätigt, dass viele Verbindungen zwischen Verwandten, Nachbarn und Freunden aus der alten Heimat über den Altheider Weihnachtsbrief nach vielen Jahren der alle Bande zerreißenden Vertreibung wiederhergestellt werden konnten. Wir freuten uns immer mit, wenn wir von den Wiedersehen nach siebzig Jahren hörten. Ohne Teamarbeit wäre unser Altheider Weihnachtsbrief nicht erschienen. Zu bedanken habe ich mich aber auch bei all jenen in der alten Heimat, die mir Zugang zu den Unterlagen aus deutscher Zeit gaben. Das gilt besonders Pfarrer Antoni Kopacz, Altheide, Pfarrer Krzystoph Trybulec, Oberschwedeldorf, dem Vorsitzenden der TMP, Edward Wojciechowski, Grazina Redmerska, alles Altheider, Dr. Krystina Drozdz, Leiterin der Außenstelle des Staatsarchivs in Kamenz, Dorota Sokolowska, Leiterin Evidenz,