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Das englische Königshaus
from Nota bene 25
by Mateo Sudar


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Die Geschichte der Britischen Krone
Von rollenden Köpfen und einer „Bloody Mary“
Aus den früh-mittelalterlichen kleineren Königreichen, die auf den britischen Inseln existierten, formierten
sich um das Jahr 1000 n.Ch. das Königreich Schottland und das Königreich England. Das Haus Stewart (später Stuart) auf der schottischen Seite (Clan Stewart), stellte die Könige von Schottland von 1371 bis 1587. Ausgehend von Walter Fitz Alan the Stewart (1110-1177) 1603. Auf der englischen Seite stellt die Tudor-Dynastie (walisisches Adelsgeschlecht) die erste maßgebliche und geschichtlich bedeutende Linie dar. Im Jahre 1485 betrat Heinrich VII, Sohn


des Earl of Richmond, den englischen Königsthron. Dieser regierte England bis zum Jahre 1509. Heinrich VIII. betrat den englischen Tron im Jahre 1509 und regierte bis zu seinem Tod im Jahre 1547. Ihm folgten Eduard VI. und Maria I. (genannt: „Bloody Mary, wegen ihres brutalen Vorgehens gegen die protestantische Bewegung in England und Irland), bis schließlich im Jahre 1533 die letzte Tudor, Elisabeth I., die englische Krone erlangte. Der erste Regent, der sowohl die Krone von England als auch die von Schottland innehatte, war König Jakob I. (1603-1625).


Das erste Elisabethanische Zeitalter
Dem vorausgegangen war der Konflikt zwischen der englischen Königin Elisabeth I. und der schottischen Monarchin Maria Stuart. Dieser endete, wie bekannt, mit der Enthauptung von Maria Stuart. Der Vorwurf lautete: Verschwörung gegen die englische Krone, mit dem Ziel, Elisabeth I. zu ermorden, um dadurch auch noch die englische Krone zu erlangen. Das englische Ober- und Unterhaus beschloss im Jahre 1586 das Todesurteil. Beweise für die Schuld Maria Stuarts waren von ihr verfasste Briefe, aus denen eindeutig eine Beteiligung der Schottin hervorging. Das Urteil wurde schließlich am 8. Februar des Jahres 1587 auf Fotheringhay Castle vollstreckt. Das sogenannte „Elisabethanische Zeitalter“ festigte Eng-
land als Seemacht, nicht zuletzt durch Kriege gegen die „Spanische Armada“ mit tatkräftiger Unterstützung durch
„Ich kann euch nicht in die Schlacht führen. Ich kann euch keine Gesetze geben oder über Recht und Unrecht urteilen, aber ich kann etwas anderes tun – Ich kann euch mein Herz und meine Aufopferung für diese alten Inseln und für alle Menschen unserer Staatengemeinschaft geben.“

Queen Elizabeth II
Königin Mary I. Königin Elizabeth I.




über Robert II. (1371-1390) bis hin zu Maria Stuart (1542-1587) existierte die schottische Krone bis in das Jahr




Das dänische Multitalent Hans-Christian Andersen (1805-1875) war nicht nur Dichter und Erzähler in einer Person. Der geniale Netzwerker, der Kontakt zu vielen Künstlerpersönlichkeiten seiner Zeit pflegte, unternahm viele Reisen und war 1855 sogar in Bad Wildbad zu Gast.
Andersen hat 168 Märchen geschrieben und wurde damit berühmt. Seine Werke wurden in über 80 Sprachen übersetzt, aber dass er zudem etwa
1.000 Gedichte verfasst und Zeit seines Lebens zahlreiche Scherenschnitte, Collagen und Zeichnungen erschaffen hat, wissen nur wenige.

Für alle, die mehr über das Multitalent erfahren und sich zur Winterzeit nicht nur mit seinen berühmten Märchen wie „Das hässliche Entlein“ oder „Die Prinzessin auf der Erbse“ begnügen wollen, bietet der Europa-Park Rust eine Ausstellung, die bis zum 15. Januar 2023 zu sehen ist und damit die unbekannten Seiten des vielfältigen Künstlers vorstellt. In Zusammenarbeit mit MÄRCHENLAND – Europäisches Zentrum für Märchenkultur e.V. sind 40 filigrane und elegante Scherenschnitte zu bewundern, die Andersen gerne in geselligen Kreisen hergestellt hat. „Er vereinte in sich viele Talente und schuf neben seinen Schriften kontinuierlich Zeichnungen, Collagen, Bilderbücher und Scherenschnitte“, so Silke Fischer, Direktorin von MÄRCHENLAND, die zur Eröffnung der Ausstellung zugegen war und gemeinsam mit Miriam Mack, der Mitbegründerin und 1. Vorsitzenden des Vereins, das Ausstellungskonzept in Gegenwart des Märchenerzählers Hans Christian Andersen alias Ulrich Gawunder präsentierte. „Märchen sind Kulturgeschichte. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, diese wiedergeben zu dürfen“, so Miriam Mack, die sich der nachhaltigen Pflege von europäischen Beziehungen, insbesondere der deutsch-französischen, verschrieben hat.

Hans Christian Andersen war wie kaum ein anderer Autor seiner Zeit auf Reisen unterwegs und kann zu Recht als Europäer bezeichnet werden. Auf insgesamt 29 Reisen ins Ausland hat er 21 Staaten besucht, bestieg den Vesuv, stand am Bosporus und verweile an der Küste Marokkos. Allein zwölf Reisen unternahm der Dichter nach Deutschland, da er hier dank eines großen Echos seiner Werke eine zweite Heimat fand Im Alter von 30 Jahren war Andersen ein berühmter Mann. 1835 war ihm mit seinem Roman „Der Improvisator“ und seinem ersten Märchen „Märchen für Kinder“ der Durchbruch gelungen. Mit seiner blühenden Phantasie begeisterte er Kinder und schuf bleibende Werke, die er bei seinen Auslandsaufenthalten auch gerne einem interessierten Publikum vortrug.

„Das Leben ist das schönste Märchen, denn darin kommen wir selber vor.“ Hans Christian Andersen


Der weltberühmte Schriftsteller wurde am 2. April 1805 in Odense auf der dänischen Insel Fünen geboren und galt als „Tagträumer“. Der in ärmlichen Verhältnissen Aufgewachsene beschloss mit 14 Jahren, beim Königlichen Theater in Kopenhagen sein Glück zu versuchen. Der Sohn eines Schuhmachers und einer Waschfrau hatte jedoch wenig Erfolg bei seinen Versuchen, als Schauspieler oder Sänger Fuß zu fassen. Doch zum Glück fand er Förderer, die sein Talent zum Geschichten erzählen erkannten und ihm nicht nur den Besuch einer Lateinschule, sondern auch ein Studium an der Universität ermöglichten.

So auch 1855 in Bad Wildbad, das er von Stuttgart aus in einer Diligence erreicht hatte. „Es wurde halb sieben, ehe wir Wildbad erreichten, das keinen guten Eindruck auf uns machte“, so der Dichter, der im „Bellevue“ abstieg und sich über sein schlechtes Zimmer beschwerte. „Das Bett mit viel zu kurzen Laken, hart und wie zubereitet von einem Troll, der uns foppen will.“ Der wütende Andersen erhält ein neues Zimmer und beim Tee „im kleinen Kreis“ las der dann sichtlich zufriedene Salonlöwe das „Kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ und „Das hässliche Entlein“, bevor er am Abend zur Tafel mit dem Großherzog geladen war und dort den ältesten Sohn von Friedrich Schiller persönlich kennenlernen konnte. Als international anerkannter und verehrter Schriftsteller starb Hans Christian Andersen am 4. August 1875 in Kopenhagen.