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Die andere Weihnachtsgeschichte

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Bad Liebenzell

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Glück hat viele Gesichter

Leo Löwenherz liebt barrierefreie Abenteuer

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Die Attraktionen auf dem Sommerberg in Bad Wildbad sind dafür bestens geeignet

Reisen im Rollstuhl ist nicht immer eine einfache Sache, insbesondere dann, wenn ein achtjähriger Junge, der auf seinen Elektrorolli angewiesen ist, Lust auf Abenteuer und Ausflüge verspürt. Durch seine Krankheit AMC (Artrogryposis multplex cognita), einer angeborenen Gelenksteife, die durch eine Muskelstörung die funktionsgerechte

Ausformung der Gelenke behindert, achtet Leopold daher auf seinen Reisen akribisch darauf, möglichst eigenständig mobil zu sein.

Als Rolli-Experte hat Leopold, der auch als „Leo Löwenherz“ auf den Kanälen Instagram und Youtube vertreten ist, bei einem Ausflug in Bad Wildbad die Standseilbahn auf dem Sommerberg, den Baumwipfel- und Märchenpfad sowie die WILDLINE Hängebrücke auf deren Behinderten-Tauglichkeit getestet. „Ich habe alle Attraktionen gesehen und hier ist alles supergut“, erklärt der Achtjährige aus der Pfalz und strahlt mit einem breiten Grinsen im Gesicht in die Kamera seiner Mutter, die für die Video- und Fotoaufnahmen auf seinem facebook Account zuständig ist.

Doch Reisen im Rollstuhl ist nicht immer eine einfache Sache. „Leo möchte gerne immer und überall dabei sein und daher war es ihm schon immer wichtig, auch darüber zu berichten“, so Eva Stöbener-Klein, die zudem betont:

„Leo will mitmachen und dazugehören und dazu gehören Inklusion und Barrierefreiheit.“ Was mit einer Übernachtung im Sleepero, dem Schlaf Cube auf dem Sommerberg begann, wurde zu einem Abenteuerausflug, den Tilmann Blezinger nicht nur als Betreiber der außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeit, sondern auch als zuverlässiger Tourguide auf dem Sommerberg begleitete. „Hier ist alles gigantisch“, schwärmt Leo’s Mutter, die nicht nur die breiten Wege auf dem Sommerberg, sondern auch die sanitären Einrichtungen mit Behinderten-WC lobt. „Alles ist durchdacht, auch die sechs Prozent Steigung auf dem Baumwipfelpfad, die es einem Elektrorolli ermöglichen, den 1.250 Meter langen Weg problemlos bis zur höchsten Aussicht auf dem Turm zu bewältigen.“

Nach einer Rutschpartie durch den Baumwipfelpfad-Tunnel wartete nach dem Märchenpfad das „schwingenden Abenteuer“ auf der WILDLINE Hängebrücke als ultimativer Höhepunkt des

Tages auf den Knaben. „Ich habe keine Angst. Hier ist es supercool“, so die spontanen Sprüche des Jungen, der auf Knopfdruck seinen Sitz in eine Liegeposition gleiten lässt, um die Schwingungen der Hängebrücke zu spüren, und genussvoll die Augen in den tiefblauen Himmel richtet. „Das hier ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl“, schwärmt Leo’s Mutter, die ihren glücklichen Jungen beobachtet und selbst den Ausblick und die Natur von der Höhe genießt.

Fotos: Sabine Zoller Leo Löwenherz ist sichtlich begeistert.

Sabine Zoller

https://www.facebook.com/leoloewenherz2021/

Natürliche Hilfe

Ein Ratschlag aus der Apotheke

Vielen Besuchern einer heutigen Apotheke ist sicherlich nicht bekannt, dass trotz der großen Anzahl chemisch produzierter Arzneimittel bis heute ungefähr ein Drittel des Arzneischatzes aus unserer Natur stammt. Selbst modernste Entwicklungen nutzen häufig die Natur als Lieferanten der Ausgangssubstanzen.

Um die Vielfalt der Pflanzenwelt mit ihren Arzneistoff liefernden Arten besser kennen zu lernen, bin ich immer wieder auch mit der Kamera in der Natur unterwegs, um einzelne Exemplare für mein Archiv festzuhalten.

In regelmäßiger Folge möchte ich deshalb an dieser Stelle einzelne Pflanzen vorstellen und über ihre Wirkungsweise informieren.

Friedrich Böckle (Quellen-Apotheke, Bad Liebenzell)

Foto „Weinlaub“ (F. Böckle)

Pflanzen als Venenstärker

Die Ursachen einer Venenerkrankung mit dem typischen Bild der Krampfadern und leider in vielen Fällen in fortgeschrittenem Stadium mit „offenen Beinen“ (Ulcus cruris) sind vielfältig. Vererbte Bindegewebsschwäche, einseitige sitzende oder stehende Berufe, Antibabypille, Übergewicht, Rauchen oder auch falsches Schuhwerk sind dabei die wichtigsten Faktoren.

Frauen sind dabei wesentlich häufiger betroffen als Männer. Wichtig ist eine möglichst im Anfangsstadium beginnende Therapie. Neben dem Tragen von Kompressionsstrümpfen haben sich dabei pflanzliche Medikamente als empfehlenswert herauskristallisiert.

Die wichtigsten Ausgangsstoffe liefern dabei Mäusedorn, Weinlaub und Rosskastanie. Beim Weinlaub verwenden die Hersteller ausdrücklich das rote Laub, da hier die Konzentration der Wirkstoffe höher ist.

Bei einer Wanderung durch die Weinberge bei Meran durfte ich die Schönheit des Weinlaubs im Herbst bewundern.

Alle drei Pflanzenextrakte besitzen ein ähnliches Wirkspektrum. Die Durchlässigkeit der Venenwände wird vermindert und somit kann weniger Flüssigkeit in das umliegende Gewebe gelangen. Schwellungen gehen dadurch zurück und auch die typischen Beinschmerzen werden gemildert. Es wurden Inhaltsstoffe nachgewiesen, die entzündungshemmende Eigenschaften haben. Die Mikrozirkulation wird verbessert und der Austausch von Sauerstoff zwischen dem Blut und dem Gewebe verbessert.

Weinlaub sind die Blätter der Weinrebe. Die klinischen Studien bei chronisch venöser Insuffizienz ergaben positive Ergebnisse bzgl. einer Verringerung von Unterschenkelödemen und der Druckschmerzsymptomatik. Die Wirkung beruht offensichtlich auf dem Gehalt an verschiedenen Flavonoiden.

Die Samen der Rosskastanie finden auch Verwendung als Venenmittel. Ein Gemisch von Saponinen ist hier wirkungsrelevant, das unter dem Begriff Aescin bekannt ist. Die Förderung des venösen Rückflusses und gefäßstabilisierende Eigenschaften sind klinisch gut belegt.

Aus dem Wurzelstock des Mäusedorns werden gut wirksame Venenpräparate hergestellt. Die Steroidsaponine Ruscin und Ruscosid sind in erster Linie dafür verantwortlich. Venenschmerzen im Beinbereich werden durch die Ruscusextrakte nachweislich verringert.

Alle drei Präparate haben bei Dauergebrauch leider die Eigenschaften, bei vielen Verwendern Darmunverträglichkeiten und bisweilen auch Hautjucken auszulösen.

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