frisch 2014 Herbstausgabe

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EDITORIAL

Zuflucht Liebe Leserin, Lieber Leser Wo finde ich Halt, was gibt mir Sicherheit, woran hängt mein Herz? Noah hatte den Auftrag, eine Arche zu bauen, um seine Familie und die Tiere vor dem Aussterben zu retten. Die Arche war der einzige Ort, wo Überleben garantiert war. Alles was ihnen sonst lieb und wichtig war, mussten sie hinter sich lassen und Gott vertrauen, dass er einen Plan mit ihnen hat. Wir hören heute von Flüchtlingen, die alles zurücklassen, bis auf die Kleider, die sie tragen. Ihre Hoffnung ist, an einem neuen Ort zu überleben. Sie haben keine Arche, wo jemand zu ihnen schaut und sie umsorgt. Sie sind auf sich alleine gestellt. Unsere Überzeugung ist, dass es unsere Aufgabe als Christen ist, unsere Augen nicht zu verschliessen und zu helfen. So können Flüchtlinge den Gott der Arche kennen lernen, ein Gott der versorgt und der Zuflucht im Sturm ist.

Oft sind wir innerlich selbst im Ungleichgewicht und leiden. Wie wichtig ist es dann, zu merken: Gott liebt mich! Er hat einen guten Plan mit mir. Erkennen – Anklagen/Vergeben/Lösen – Gebet um innere Heilung – Wiederherstellung sind ein Weg, die innere Sicherheit zu finden, in Gott. In Bolivien und Argentinien durften das viele erleben. Einige Mitarbeitende haben auch in diesem Jahr einen sicheren Hafen verlassen und sind in andere Länder aufgebrochen. Zu wissen, dass Gott in jeder Lebenslage mit dabei ist, hilft, sich mutig in anderen Kulturen zu engagieren. Vielleicht finden Sie beim Lesen Ihrerseits die (nötige) Ermutigung, den Schritt aufs Wasser zu wagen für einen Einsatz oder eine Reise mit uns. Wir freuen uns auf Sie!

Herzlich

Nathalie Burgherr Verantwortliche Redaktorin



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MEINE ARCHE Die Arche ist für mich ein Sinnbild für Rettung und Schutz. Deshalb ist der Glaube und die Beziehung zu Jesus Christus vergleichbar mit der Arche. Er bietet Sicherheit und Schutz in einem stürmischen und unruhigen Umfeld. Er schützt vor dem Untergehen in den Herausforderungen des Alltags. Wenn wir heute aus der sicheren, ruhigen Schweiz in die Welt hinausschauen, ist es vielerorts turbulent. Wir sind uns hier oft nicht bewusst, was uns alles geschenkt ist und was es bedeutet, in einem Land zu leben, wo Unruhe herrscht. Letzte Woche war ich mit Leitern aus der ganzen Welt zusammen. Eine Frau aus Ghana hat von ihrem Leben zu Hause erzählt. Ihre Familie ist glücklich, in einem neuen, eigenen, einfachen Haus zu wohnen. Aber es gibt dort noch keinen Strom, obwohl sie schon seit 6 Monaten dort wohnen. So muss alles von Hand gemacht werden. Was es bedeutet, Tag für Tag den Haushalt unter solchen Umständen zu machen, wissen bei uns nur noch wenige, vorwiegend ältere Leute. Die Meisten von uns haben keine Ahnung, was dies heisst. Für Menschen vor allem in Afrika ist es schon eine grosse Herausforderung, nur den Alltag zu bewältigen. Vielerorts kommen dann noch politisch unstabile Systeme und Korruption hinzu. Gerade unter solchen Umständen ist es wichtig, in Jesus geborgen zu sein. Der Glaube gibt Kraft. Er hilft, die schwierigen Lebensumstände zu ertragen und sich darin zu bewähren. Der Glauben gibt sogar Freude. Viele Menschen in Afrika machen

den glücklicheren Eindruck als die Mitmenschen bei uns. Der Glaube ist eine Arche. In den Turbulenzen bietet er Halt und Schutz und hilft zum Überleben. Gott hat Noah den Auftrag gegeben, ein Schiff zu bauen, damit er seine Familie und die Tiere retten konnte. Der gelebte Glaube ist ein fester Halt. Wie Noah und seine Familie lange an der Arche gebaut haben, ist es für uns wichtig, an unserem Glauben zu arbeiten. Denn wichtig ist, dass der Glaube auch dann trägt, wenn es im Leben schwierig ist. Noah hat die Arche auf dem Trockenen gebaut. Ob sie schwimmt, hat er erst erfahren, als die Sintflut da war. Wie diese Sintflut sein wird, hat er sich im Voraus auch nicht vorstellen können. Ebenso ist es mit dem Glauben. Ob er trägt sehen wir dann, wenn es im Leben unsicher und turbulent wird. Es wäre aber falsch zu denken, dass der Glaube nur in Ländern mit schwierigen Lebensumständen eine solide Lebensbasis bildet. Dort, wo materiell wenig vorhanden ist, ist es zwar offensichtlicher, dass wir auf Gottes Hilfe und auf sein Handeln angewiesen sind. Aber auch bei uns im Westen oder in aufstrebenden Ländern wie China ist der Glaube die sichere Lebensgrundlage. Nicht primär die materiellen Nöte fordern uns heraus. Bei uns sind es eher physische und psychische Herausforderungen, in welchen Menschen zu sinken drohen. So gesehen ist der Glaube auch für uns eine sichere Arche in einem turbulenten Umfeld. Wir wollen Menschen an all unseren

Standorten helfen, dass sie 'ihre Arche' bauen können. Unser Anliegen ist, deren Glauben zu stärken, so dass dieser tragfähig ist und ihnen in ihrem Leben hilft, auch in den grossen Herausforderungen. Diese sind ganz unterschiedlich. In einzelnen Ländern ist es schon das materielle Überleben. In anderen Ländern geht es ganz direkt um die eigene Sicherheit. Je nach politischem und religiösem Umfeld ist es lebensgefährlich, Christ zu sein. Da bekommt Gottes Schutz einen ganz anderen Stellenwert als in unserem Umfeld in der Schweiz. Unser grosses Anliegen ist, dass unsere lokalen Partner wie auch die ihnen anvertrauten Menschen erleben, wie und dass sie durch den Glauben – wie die Arche illustriert – vor dem Untergang bewahrt bleiben. Zusammen mit Ihnen, liebe Leser, ist es uns möglich mitzuhelfen, dass die Arche in unseren Einsatzländern gut und stabil gebaut wird. Darin unterstützen wir mit Knowhow, Schulungen oder Geld die lokalen Partner.

Kurt Burgherr Leiter Agape international, Mitglied der Geschäftsleitung Campus für Christus Schweiz

LEITARTIKEL


LIBANON

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Tür an Tür MIT SYRISCHEN FLÜCHTLINGEN

Als wir im Mai 2013 erstmals den Libanon besuchten, erlebten wir, wie das multikulturelle Team von ACCESS einen gemeinsamen Wunsch verfolgte: Licht, Trost und Geborgenheit in Jesus Christus weiterzugeben und Menschen in Not echte Hilfe anzubieten. Dies entsprach unserem Auftrag. Seit März 2014 leben wir mit unserem Sohn im Libanon. In den sechs Monaten wirkten wir in verschiedenen Bereichen des Kindergartens, der Schule und der Gemeinde mit. Ein weiteres Engagement gilt den Flüchtlingen. Seit drei Jahren sind unzählige Menschen aus Syrien auf der Flucht. Ca. 1,12 Mio registrierte Syrer leben im Libanon. Es ist eine Generation in grosser Not: viele Menschen, wenig Arbeit, grosse Armut. Die Opferbereitschaft der Libanesen ist seit Ausbruch des Syrien-Kriegs beispiellos. Noch heute halten sie ihre Grenzen für den Nachbarn in Not geöffnet. Wie viel kann ein Staat ertragen? Während syrische Kriegsopfer in Garagen, Baustellen, Zeltlagern und auch in Hühnerställen hausen, erdrückt die Flüchtlingswelle das Land. Die Stimmung kippt in diesen Tagen. Schulen sind überbelegt und die Infrastruktur droht unter

der Last zusammenzubrechen. Das Trinkwasser wird knapp, der Strom fällt häufiger aus. Die Mietpreise haben sich vervielfacht. Mit F. und seiner Frau E. besuchen wir geflohene Familien. Unsere beiden Begleiter sind Syrer und seit mehreren Jahren im Libanon. Sie sind Mitarbeiter von ACCESS. Ihre Herkunft macht sie zu idealen Personen, um mit Flüchtlingsfamilien in Kontakt zu kommen. Mit dem vollgepackten Wagen fahren wir den Berg hoch und halten Ausschau nach Bretterbuden. Auf der rechten Seite sehen wir eine Baustelle. Etwas lässt uns spüren, dass wir hier anhalten sollen. Im hinteren Teil des Rohbaus finden wir einen Bretterverschlag, einen Schrank und eine alte Matratze. Eine 7-köpfige Familie teilt sich 20m2. Wir werden vom Familienvater hereingebeten: «tfaddalo – willkommen». Die Schuhe lassen wir vor der 'Tür'. Uns wird der beste Platz angeboten, was in dem Fall die einzige Matratze ist. Wir fühlen uns unwohl, nehmen aber die Ehrerbietung an. Alle andern sitzen auf dem Boden. Wir erklären ihnen, dass wir sie in Jesu Namen besuchen. Die Familie macht einen interessierten Ein-

druck und hört aufmerksam zu. Wir berichten von Jesus, dass er für alle Menschen die Rettung bringt und bieten ihnen Gebet an. Die Familie willigt ein und bittet, speziell auch für eins der fünf Kinder zu beten. Es ist auf einem Auge blind. Sie berichten von ihrer Not, dem Verlust der Heimat. Der Mann ist arbeitslos und steht vor dem Nichts. Die Familie besitzt zwei Decken. Wir sehen kein fliessendes Wasser, keine Toilette. Gottes Wort und einige Lebensmittel können wir ihnen da lassen. Wir laden sie zu unserem wöchentlichen 'Bibel Training' ein. Manchen können wir medizinische Hilfe anbieten und sie mit Medikamenten aus dem ACCESS-Bestand versorgen. Weiter besuchen wir ein altes syrisches Ehepaar. Vor der Bauruine, die sie bewohnen, sitzt der Mann auf einem Stein, an die Wand gelehnt. Es gibt keine Fenster; alles ist durch Bretter und Plastikplanen abgedichtet. Die Tür ist eine einfache Sperrholzplatte. Er ist blind. Er trägt ein rotes Tuch um den Kopf, ist in einen Bademantel gewickelt, zerschlissene Badeschlappen an den Füssen. In einem Zimmer wohnen zwei alte Leute. Sie besitzen keine Matrat-


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LIBANON

zen, schlafen auf dünnsten Matten direkt auf dem Boden. Es riecht modrig. Die Wände sind total vergilbt. Das Haus steht vermutlich seit vielen Jahren leer. Einschusslöcher vom letzten Bürgerkrieg säumen die Fassade. Wir kommen in Jesu Namen, beginnen das Gespräch und erzählen, dass Jesus unser Motor ist, um allen die gute Nachricht zu bringen. Aufmerksam hören beide zu. Wir dürfen mit ihnen beten und lassen ihnen Lebensmittel da. Am Ende unseres Besuches lacht die alte Frau und fragt: «Wie alt ist denn dieser Jesus? Bitte richtet ihm viele Grüsse und Danke aus.» Bei ihnen konnten wir keine Bibel hinterlassen. Sie ist Analphabetin. Das gehörte Wort steht im Vordergrund. Wir werden an Paulus erinnert: «Wie sollen die Menschen zu Gott beten, wenn sie nicht an ihn glauben? Wie sollen sie zum Glauben an ihn kommen, wenn sie nie von ihm gehört haben? Und wie können sie von ihm hören, wenn ihnen niemand Gottes Botschaft verkündet.» Römer 10,14 (Hoffnung für alle).

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Diese Erlebnisse bewegen unsere Herzen. Wir nehmen es als Ermutigung in unseren Alltag mit. Auch in der Schule steht Jesus im Mittelpunkt, und einigen syrischen Kindern können wir einen Kindergarten- oder Schulplatz ermöglichen. Wir säen Samen aus.

Sven & Dorothea Frank Deutsche Mitarbeiter bei ACCESS Libanon

3 1. Familie erhält Lebensmittel und eine Bibel. 2. Wo nur möglich leben die Flüchtlinge aus Syrien. Hier auf einer Baustelle. 3. 10-köpfige Familie aus Syrien geflüchtet, ihre Zukunft noch ungewiss.


FRISCH ERLEBT

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SCHLAFLOS

IN ERBIL «Wir verteilen morgen Hilfsgüter im syrischen Camp. Abfahrt 7.30 Uhr.» Auf meine Textnachricht an unsere irakischen ehrenamtlichen Helfer bekomme ich sofort eine Rückmeldung von Mousad (Name geändert): «Bitte nicht vor 8 fahren, sonst kann ich nicht mit.» Bei jedem deutschen Achtzehnjährigen würde ich eine solche Bitte für reine Schlafmützigkeit halten, aber bei Mousad liegt der Fall anders: Der junge Mann ging vor wenigen Wochen noch zur Schule und stand kurz vor dem Abschluss. Dann musste er mit seiner Familie vor der Terrorgruppe IS in die kurdische Autonomieregion flüchten. Mit der Schule war es erst einmal vorbei. Er fand einen Job als Putzkraft in einem Hotel und kann so seine Familie unterstützen. Seine Nachtschichten gehen von abends 20.00 Uhr bis morgens 8 Uhr. Trotzdem will er den Einsatz unter den muslimischen Flüchtlingen auf keinen Fall verpassen. Wenn wir am späten Nachmittag zurückkehren, bleiben ihm vielleicht drei, vier Stunden Schlaf. Es sind Leute wie Mousad, die den DART-Einsatz im Irak für mich so bewegend machen: Junge Christen, die selbst Schlimmes erlebt haben und sich trotzdem noch für andere engagieren. Immer wieder höre ich die Geschichten der Gläubigen in dieser unruhigen Region und frage mich: «Wie würde ich in dieser Situation wohl handeln?» Mousads Haltung ist mir ein Vorbild.

MIT CAMPUS IM CAMP Wir sind als ein internationales DART-Team ('Disaster Assistance and Response Team' von GAiN wurde vor einigen Jahren gegründet. Das Ziel ist, nach Katastrophen schnell und effektiv helfen zu können.) mit wechselnder Besetzung in die kurdische Autonomieregion ausgesandt worden, um zusammen mit der einheimischen Campus für Christus-Arbeit in den neu entstandenen Camps Hilfsgüter zu verteilen. Aus Deutschland werden mehrere Container geliefert. Die neuen Schuhe, Hygieneartikel und Kindergeschenke sind ein echter Segen für die Menschen, die ausser Essenspaketen nichts erhalten. Obwohl die Flüchtlinge in den Camps vor allem Muslime sind, nehmen sie es gerne an, dass wir ihnen als Christen Gottes Liebe weitergeben möchten. Einzelne bitten gar darum, dass wir für sie beten. Unser Einsatz geht von Mitte Juni bis Oktober. Dass wir damit mitten im Weltgeschehen landen und die westlichen Staaten aktiv in die Situation vor Ort eingreifen, konnten wir vorher nicht ahnen. Mousad ist schon seit einigen Wochen hier und gehört sozusagen zur ersten Welle der Flüchtlinge aus Mossul. Ab Mitte Juli kommen die Christen in Scharen: IS hat die Christen, die nicht zum Islam zu konvertieren bereit sind, mit dem Tod bedroht. Tausende von Familien suchen jetzt im Umland von Mossul und in den grösseren

Kurdenstädten Zuflucht. Mittellos stranden sie bei Freunden und Bekannten. Unterschlupf und Wohnungen platzen aus allen Nähten. Mit jedem weiteren Vordringen des IS flüchten weitere traumatisierte Familien in die grossen Städte, die den Ansturm kaum bewältigen können. Die Menschen leben in Zelten in Parks und am Strassenrand, manche haben sich in den Rohbauten von Neubausiedlungen notdürftig eingerichtet. Sie hoffen, dass entweder der IS bald zurückgeschlagen wird oder sie selbst ins Ausland emigrieren können. Die enorm grosszügige Spendenbereitschaft von Menschen aus Deutschland und Kanada macht es möglich, dass wir sehr vielen dieser Flüchtlinge helfen können. Wir verteilen 'Erstausstattungen' mit Grundnahrungsmitteln, Matratzen und sonstigen Dingen des täglichen Bedarfs und wir nehmen hunderte Familien in unser Programm auf. Auch nach Abzug des DART-Teams werden sie von unseren Kollegen vor Ort jeden Monat Essenspakete und Hilfsgüter bekommen. Die meisten brauchen auch psychologisch-seelsorgerlichen Beistand: sie alle haben Traumatisches erlebt und fangen an, ihre Geschichten zu erzählen, sobald man sich ihnen zuwendet. Unsere Kollegen vor Ort bieten Trauma-Seminare an und schulen Helfer, die mit den Flüchtlingen arbeiten. Es gibt noch viel zu tun. Und Mousad wird weiter mit dabei sein.


9 «Vor ein paar Tagen standen IS-Leute vor unserer Tür. Sie haben unsere Personalien aufgenommen und unsere Telefonnummern aufgeschrieben. Am nächsten Nachmittag haben sie meine Frau auf ihrem Handy angerufen und sie bedroht; sie haben ihr aus dem Koran vorgelesen und ihr gesagt, dass wir alle umkommen, wenn wir nicht zum Islam übertreten. Meine Frau hat grosse Angst. Plötzlich standen sie vor der Tür, eine Gruppe Männer mit schwarzen Kleidern und dunklen Bärten. Sie wollen die Leute einschüchtern. Mein kleiner Sohn hat gefragt: «Töten die uns jetzt?» Aber sie haben nur unser Haus von oben bis unten durchsucht. Dabei haben sie meine kleine englische Gideon-Bibel gefunden. Sie haben mich angeschrien, woher ich die habe, und ich habe gesagt, von einem Freund.

Aber wenn ich einen amerikanischen Menschen kenne, bin ich für sie schon ein Verbrecher. Sie haben gesagt, dass sie uns schon seit einem Monat ganz genau beobachten und dass ich mich vorsehen soll. Sie sind wieder abgezogen. Uns ist bewusst geworden, dass wir nicht mehr sicher sind. Eine englische Bibel wäre Vorwand genug, uns umzubringen. Sie haben mitten in der Stadt, auf offener Strasse Filme gezeigt mit Hinrichtungen. Was sind das für Menschen? Ich habe ihnen gesagt, dass Gott wie eine Kerze Wärme und Licht verbreitet – aber sie verbreiten Dunkelheit und Angst. Wie können sie sagen, dass sie für Gott kämpfen? Ein Bekannter hat angerufen, er ist schon vor einigen Wochen geflüchtet. Er sagte, wir sollen unbedingt sofort weg. Wir haben einige

Taschen und unsere Papiere zusammengepackt und sind gegangen. An einem Grenzübergang hatten sie uns schon durchgelassen, als sie nochmals nach uns riefen. Aber ich habe mich nicht umgedreht und so getan, als hörte ich sie nicht. Sie haben nicht geschossen, und wir haben in der Nähe der Grenze ein Taxi gefunden, das uns hergebracht hat. Im Moment sieht die ganze Welt schwarz aus. Aber ich liebe Jesus. Irgendwie muss es ja weitergehen.» Die Geschichte von F. und von weiteren Flüchtlingen finden Sie unter: www.Campus-D.de/newsticker

Andrea Wegener leitete das DART-Team von Mitte Juli bis Anfang August

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Wir denken manchmal, dass unsere Hilfe nur einen kleinen Unterschied macht – die Not um uns herum ist einfach zu gross! – Aber für diese Menschen macht sie einen grossen Unterschied.

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FRISCH ERLEBT


AFRIKA

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Glauben INMITTEN VON NOT Wenn in einem Teil der Welt eine Krise ausbricht, dann erhalten wir die meisten Informationen durch unsere weltlich geprägten Medien wie TV, Zeitung und Radio. Wie erfährt man jedoch, wie es den christlichen Geschwistern geht? Wie geht es ihnen zum Beispiel in den Ebola-Gebieten? Wir fragten bei Daniel Berney nach. Daniel Berney stiess zusammen mit seiner Frau Ruth 2011 zu unserem Team, für eine Mitarbeit bei der Equip-Leiterausbildung im französischen Afrika und die Koordination von Partnerschaftsprojekten in Guinea. Dieser leitet uns hier einen Bericht aus Guinea weiter, welcher ein Freund und Leiter eines örtlichen Spitals schrieb. «Der zurückliegende Monat war voller Ereignisse in Macenta. Wir hatten verschiedene Möglichkeiten, in Kirchen und mit einigen Pastorengruppen der Stadt sowie in den Unterpräfekturen als auch in der Nachbarpräfektur Guéckédou ganzheitliche Ebola-Aufklärungsseminare durchzuführen. In diesen Treffen geht es auch ums Zuhören. Die Teil-

nehmer haben schon viel erlebt und Ängste, Fragen und Zweifel rund um diese Krankheit Ebola, welche sie schier um den Verstand bringen. Durch das Zuhören lernen wir ihr Empfinden und Verständnis kennen. Wir konnten sogar mit 56 Imamen (religiös-politische Führer im Islam) aus der ganzen Präfektur einen Tag zusammen sein und ihnen viele Informationen weitergeben. Ein Imam sagte am Ende dieses Tages: «Wir hören nicht auf die Botschaft, wir hören auf die Person, welche sie gibt». Jede Woche erkranken in Guinea noch etwa 80 – 100 neue Patienten an Ebola. Zurzeit befinden sich die meisten Neuerkrankungen und Todesfälle in Macenta und Umgebung. Oft reisen infizierte Personen in kleine Dörfer und bringen so die Krankheit in abgelegene Orte, wo gesicherte Beerdigungen, der Transport der Erkrankten und die Kontrolle der Kontaktpersonen erschwert sind. Wenn Afrikaner erkranken ist die Isolierung für sie das Schlimmste. Bei ihnen ist es üblich Kranke nicht auszuschliessen, sondern zu besuchen. Doch auch in der Stadt erkranken Personen. Vor zwei Tagen starb

eine leitende Krankenschwester aus dem Präfekturspital und auch der Apotheker dort sei gestorben. Jeder Krankheitsfall rüttelt die nahe Umgebung auf. Auch im Centre Médical (CM) spüren wir, wie fragil die Schutzmassnahmen sind. Die konsequente Einhaltung dieser Schutzmassnahmen ist absolut lebensnotwendig. Nun ist wegen der Ebola Epidemie auch der Schulanfang (nach der Sommerpause) auf ein ungewisses Datum verschoben worden, so prekär ist die Situation im Moment. Anfang November soll in Macenta ein Ebola-Behandlungszentrum des französischen Roten Kreuzes in Betrieb genommen werden. Das wäre eine grosse Entlastung für viele Kranke in Macenta und der weiteren Region. Aber das Misstrauen gegen den Staat und seine Helfer ist spürbar. Eben haben wir erfahren, dass ein Pastor vom Süden der Präfektur, welcher als ehemaliger Krankenpfleger Kranke behandelt hat, nun auch an Ebola erkrankt ist. Diese Tatsache wird die ganze Kirche aufrütteln. Bisher hörten wir oft: Noch kein Christ ist an Ebola erkrankt! Was, wenn man als Christ nun doch krank wird und sogar stirbt? Für viele stellt das eine ganze Theologie auf den Kopf! Wir beten, dass Gottes Geist Gedanken und Worte leite und Urteile und Zweifel nimmt, sodass der Glauben auch inmitten dieser schwierigen Umstände wachsen kann.»


11 'LEBEN IN FREIHEIT' BRINGT LEBEN IN FÜLLE Als ich vor eineinhalb Jahren zum Team stiess, wurde mir die Koordination von Partnerschaftsprojekten in meinem Herkunftsland Benin anvertraut. In der ersten Phase dieser neuen Partnerschaft in Benin liegt der Schwerpunkt auf der Einführung der 'Leben in Freiheit'-Kurse für geistliche Leiter. Durch die bisherigen drei regionalen Schulungskonferenzen in Calavi-Cotonou, Parakou und Porto Novo konnten wir knapp 300 Pastoren und Leiter schulen. Es freut mich besonders, dass ein einheimisches Team von ausgezeichneten Trainern entstand, welches bisher mit meiner Hilfe und immer mehr mit zunehmender Eigenständigkeit regionale Konferenzen organisiert und nun auch ihren ersten internationalen Einsatz in Togo planen. Zudem ist erfreulich zu sehen, dass zahlreiche Pastoren in ihren Gemeinden das in der 'Leben in Freiheit'-Konferenz Gelernte weitergeben konnten. Die rasche Ausbreitung dieses Konzepts zeigt vor allem, wie gross die Bedürfnisse in diesen Ländern sind.

Teilnehmer erhalten von Noël Faton, hier links im Bild, das Diplom.

Noël Faton, Mitarbeiter bei Campus pour Christ Suisse romande hat die Krisensituation ganz persönlich bewegt: «Als Afrikaner fühle ich mich besonders betroffen von der grossen Not, die durch die Ebola-Krise ausgelöst wird. Ich bin überzeugt, dass der Schlüssel zur Lösung für diese und andere Probleme bei den afrikanischen Leitern liegt. Ich will mich dafür einsetzen, sie zum Gebet für ihre Nationen zusammenzubringen.» Als Antwort auf Ebola hat er ein Gedicht geschrieben, welches wir hier gerne abdrucken möchten.

Afrique, mon Afrique! Impuissante, tu vis constamment le sacrifice de tes enfants. Toutes sortes de catastrophes voilà ton lot quotidien.

In der Grösse deiner Ausdehnung lebst du, als ob die modernen Zeiten für dich noch nicht gekommen sind. Machtlos erlebst du, wie deine Kinder geopfert werden, verschiedenste Katastrophen sind dein tägliches Los.

Mais sache, chère Afrique, Qu’est précieuse à mes yeux chaque goutte de ton sang versé. Si tu devrais pleurer tes enfants immolés, Tes chaudes larmes, jamais n’auraient de cesse

Du sollst wissen, geliebtes Afrika, kostbar in meinen Augen ist jeder Tropfen von Blut. Wenn du weintest über alle deine geopferten Kinder, deine heissen Tränen hätten kein Ende.

Afrique, mon Afrique, au lieu des larmes, Ose la victorieuse de tes armes! La joie contagieuse, l’extravagance de la vie, Les voilà, certains de tes charmes.

Afrika, mein Afrika, anstatt der Tränen, wage zu siegen mit deinen Waffen! Ansteckende Freude, überfliessendes Leben, gehören zu Deinem Charme.

Ose l’espérance et ne te renferme jamais sur ta souffrance! Elle te portera jusqu’au bout, l’espérance. Elle te servira d’appui jusqu’à ce que se lève pour toi un jour Autre En ce jour-là, tu te pareras de tes plus beaux atours En ce jour-là, tu reconnaîtras la valeur de l’Autre.

Wage die Hoffnung und verschliesse dich nicht in deinem Leiden! Sie wird dich tragen bis zum Schluss, die Hoffnung, sie wird dich stützen bis für dich anbricht ein anderer Tag. An diesem Tag wirst du dich zeigen in deinem schönsten Schmuck, an diesem Tag wirst du den Wert des Anderen erkennen.

Toi qui du haut de ton étendue vis. Tu vis comme si les temps modernes ne sont jamais arrivés pour toi.

Noël Faton Koordinator von Partnerschaftsprojekten in Benin

AFRIKA


BOLIVIEN

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Tagebuch

EINES SEELSORGEEINSATZES Ursi und Christian Hohl führten in den letzten zwei Jahren mit Agape international bereits Seelsorgeeinsätze in Gefängnissen und auf unserem Resozialisierungsbauernhof in Argentinien durch. Dabei lernten unsere Mitarbeiter aus Bolivien den Seelsorgedienst von Hohls persönlich kennen. Beeindruckt durch die lebensverändernde Kraft, entschieden sie sich auch einen Einsatz in Bolivien zu organisieren. Hier ein Auszug aus dem Tagebuch von Ursi Hohl über den diesjährigen Einsatz in Bolivien.

28. AUGUST LETZTE VORBEREITUNGEN Das Schweizer Team trifft sich noch ein letztes Mal, bevor wir am Donnerstag nach Bolivien reisen. Es ist allen bewusst, wie sehr sie für die bevorstehenden Einsätze abhängig sind, dass Gott leitet. So ist das Gebet der wichtigste Teil der Sitzung. Geschenke und Kleider sind bereit für die Reise.

6. SEPTEMBER BUENOS DÌAS, BOLIVIA Mittlerweile sind wir in Santa Cruz angekommen. Wir haben alle Waren über den Zoll gebracht, zwar mit Gepäck öffnen, aber es hat uns nur zwei Schoggis gekostet. Nach 24 Stunden unterwegs sein, planten unsere Gastgeber für uns noch

einen Abend mit Jugendlichen und ihren Eltern. Ein Info- und Kennenlern-Abend. Nach diesem ersten Abend haben sich schon zwei Leute für persönliche Gespräche angemeldet. Die Not ist gross, die Armut noch schlimmer als in Argentinien. Staub, Dreck und Unordnung prägen das Bild hier in Santa Cruz.

17. SEPTEMBER ÜBERALL ZERBROCHENHEIT Von Missbrauch ist fast in jedem Leben zu hören. Grauenvoll, weil es zum Normalen gehört. Keine Frau protestiert. Töchter wie Mütter werden geschlagen. Prügel vom Vater, tagelang eingesperrt sein, wenn die Eltern arbeiten, selbst Schwerstarbeit verrichten, all das dulden die jungen Menschen einfach so. Gestern vergab eine Frau ihren Eltern alles Erlebte. Am Abend waren diese Eltern im Seminar.

18. SEPTEMBER BERICHT EINER TEILNEHMERIN «Meine Mutter schrie, sie würde die Familie verlassen… Seit über 20 Jahren habe ich den christlichen Glauben als solides Fundament in meinem Leben. Soweit mir bewusst war, habe ich meinen Eltern vergeben. Das Se-

minar von Ursi und Christian Hohl und vor allem ihre Art, die Vergangenheit anzuschauen, machte mir wichtige Begebenheiten bewusst. Oft hatte ich mich ungewollt, ungeliebt und zurückgesetzt gefühlt. Meine Mutter jammerte viel, niemand helfe ihr, sie müsse immer alles alleine machen etc. Während dies meinen Geschwistern nicht zu imponieren schien, versuchte ich die Not meiner Mutter zu lindern. Ich half, räumte auf, versuchte, keine Probleme zu machen. Wenn meine Mutter dann jeweils am Ende ihrer Kräfte ankam, schrie sie, dass sie die Familie verlassen würde, dass sie zwei Kinder (von sechs) mitnehmen und gehen würde. Ich war aber nie auf ihrer Liste! Durch das Seminar 'Innere Heilung' wurde mir bewusst, dass mich dieses Verhalten geprägt hat. Oft strenge ich mich an und bemühe mich, mein Gegenüber glücklich zu machen, ihm die Lasten abzunehmen. Ich versuche aus eigener Kraft, das zu bewirken, was schlussendlich nur Gott im Menschen bewirken kann. Ich bin in diesen Tagen den Prozess der Anklage und Vergebung durchgegangen. Ich bin sicher, dass ich in Zukunft die Liebe und Annahme Gottes in einer anderen Qualität erleben darf und dass ich mich nicht weiter anstrengen muss, um die Probleme der Menschen um mich herum zu lösen!»


13 19. SEPTEMBER BOLIVIANISCHE KULTUR Gestern hatten wir frei. Es tut gut, zwischendurch einmal ausspannen zu können und nicht an Termine gebunden zu sein. So wollten wir einmal die Stadt erkunden, wo wir fast einen Monat 'zu Hause' sind. Wie gross die Stadt wirklich ist, erfuhren wir erst später. Auf dem Heimweg zeigte uns der Taxichauffeur noch den Markt. So etwas Gewaltiges habe ich noch nie gesehen. Dort werden tonnenweise Orangen, Mandarinen, Papaya, Kokosnüsse und Gemüse angeboten und zwar im Freien. Bananenstrünke von Koch- und Süssbananen waren aufgestapelt wie bei uns Brennholz.

22. SEPTEMBER ENDLICH FREI Am Freitagabend haben wir wegen mehreren Regenfällen während des Tages unter einer Plane das letzte Seelsorgeseminar beendet. Unter der Plane deshalb, weil wir im kleinen Gemeindelokal viel zu wenig Platz gehabt hätten. Die 25 bis 30 Sitzplätze haben nicht ausgereicht. Also waren wir bei schönem Wetter draussen für das Seminar. Von Beginn an nahm die Teilnehmerzahl ständig zu, bis zu letztlich 60 Personen. Ein grosser Teil der Leute nahm interessiert teil. Immer mehr Fragen wurden gestellt, fast ausnahmslos aus persönlichen Gründen. Fast jeden Abend meldeten sich Leute für persönliche Gespräche. Das führte allmählich zu einem Engpass in der Agenda. Von einem Mann erfuhren wir, dass er sechs Reisestunden (6!!!) auf sich genommen hat, um am Seelsorgeseminar teilnehmen zu können. Eine Frau erlebte, wie sie – durch das Erkennen von schwierigen Dingen in

ihrer Kindheit – frei von Schlaftabletten wurde und nun ohne Chemie schlafen kann, so gut wie nie zuvor.

26. SEPTEMBER DARF ICH ANKLAGEN? Das Seminar ist in vier Schritte aufgeteilt: 1. Erkennen – 2. Anklagen/Vergeben/Lösen – 3. Gebet um innere Heilung – 4. Wiederherstellung. Der erste Schritt 'Erkennen' nimmt am meisten Zeit in Anspruch! Viele Menschen, und erst recht viele Christen, sind der Meinung, dass man nichts Negatives über die Eltern sagen darf. Wir haben den Teilnehmenden aufgezeigt, dass das Wort «Ehre deinen Vater und deine Mutter…» im Altgriechischen verschiedene Bedeutungen hat, einerseits‚ 'ehren, verehren', aber auch‚ 'abwägen, klassifizieren'. Wir haben die Teilnehmenden ermutigt, wie beim Fischfang das Netz auszuwerfen und dann die Fische im Netz zu klassifizieren. Die guten Fische (gute Erinnerungen) behalten, und die schlechten ins Meer zurückwerfen. Nach dem Erkennen führt das zum zweiten Punkt: Die schuldig gewordene Person anklagen, danach vergeben und sich von negativen Seelenbindungen trennen. Besonderen Wert legen wir darauf, dass dafür in der direkten Rede gesprochen wird: «Papi/Mami, du hast (konkret) gemacht/oder nicht gemacht…, das hat mich verletzt/ enttäuscht/mir Angst gemacht … und als Folge leide ich heute unter…! Papi/Mami, ich vergebe dir, dass du… und ich übergebe dich in Jesu Hände!» Natürlich sind Vater und Mutter nur die ersten Personen. Da kommen Lehrer, Grosseltern, Onkel, Tanten, Exfreunde etc. dazu! Anschliessend an diese Anklage (die betroffene Person hat Punkt für Punkt aufgeschrieben) und die

Zeit des Vergebens beten wir für innere Heilung, und dann kann der Wiederherstellungsprozess beginnen!

27. SEPTEMBER ADÌOS, BOLIVIA Heute verlassen wir dieses bunte Land und es geht weiter nach Argentinien. Wir können es kaum glauben, die Zeit hier ist rasend schnell vergangen. Es war sehr anstrengend, aber was wir den Menschen hier bringen durften an Befreiung und innerer Heilung ist beglückend. Sie warten schon auf nächstes Jahr. In Argentinien haben wir zuerst ein paar Tage, um uns etwas auszuruhen, bevor wir mit den Einsätzen in den Gefängnissen und auf dem Resozialisierungsbauernhof Granja starten.

Ursi Hohl Seelsorgerin, passionierte Einsatzleiterin Seelsorgeeinsatz

Nach anfänglicher Zurückhaltung haben sich die Herzen vieler Bolivianer geöffnet. So haben in diesen drei Wochen 120 Teilnehmer den Seelsorgekurs besucht und es fanden etwa 50 persönliche Gespräche statt. Dazu kamen verschiedene Familientreffen mit über 40 Personen und zwei Predigten.

BOLIVIEN


Kuba


Ich aber SCHAUE aus nach dem Herrn, ich warte voll

VERTRAUEN AUF GOTT, meinen Retter. Mein Gott wird MICH ERHĂ–REN. Micha 7,7


JAPAN

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Warum gerade JAPAN? Agape: Simeon, du warst in deinem zweiten Einsatz in Japan. Warum gerade Japan? Simeon: Gute Frage. Es gibt keinen speziellen Grund. Eigentlich hat mich Asien nie gereizt. Ein guter Freund war einige Male dort. Er hat meine Frau und mich ermutigt 2013 mitzukommen. Meine Meinung hat sich dadurch definitiv geändert. Dieses Jahr hast du den Einsatz mitgeleitet. Was war deine Motivation? Die Erlebnisse im ersten Jahr waren stark. Ich wurde persönlich bewegt und herausgefordert, auch für meinen Alltag in der Schweiz. Das Land Japan, die starke Kultur, aber auch die grosse Not hat mich berührt. Ich spürte, dass ich zurückgehen möchte und auch weitere Menschen die Gelegenheit haben sollen, Gott in Japan wirken zu sehen; an anderen wie auch an sich selbst. Was war euer Ziel, eure Wünsche? Die Vision über dem Einsatz war: Strecke dich aus nach Gottes Grösse. Uns als Team nach Gott auszurichten, seine Grösse zu suchen und zu erleben, das wollten wir. Wir wollten einerseits die Christen vor Ort unterstützen. Mit ihnen Nichtchristen begegnen, Verbindungen schaffen, Beziehungen suchen. In solchem Dienen wollten wir anderseits persönlich herausgefordert werden, auf Gott zu hören und, wie

Petrus in der Bibel, 'aus dem Boot aufs Wasser zu steigen'. Was kannst du uns über Japan erzählen? Was ist das Faszinierende? Was sind die Nöte? Japan ist ein erstaunliches, hochentwickeltes Land. Trotz der riesigen Anzahl Menschen läuft alles in strukturierten Bahnen. Alle sind bereit, sich an die Regeln zu halten. Beispielsweise gibt es praktisch keine öffentlichen Abfalleimer. Die Japaner sind so diszipliniert, dass es auf den Strassen trotzdem ultra-sauber ist. Niemand wirft etwas auf den Boden. Die starke Kultur ist angenehm faszinierend, ich staune immer wieder. Das ist quasi die Aussenseite Japans. Die innere ist anders; es gibt viele Abgründe und Nöte. Eine tiefe Hoffnungslosigkeit ist bei vielen zu spüren. 85% der jungen Japaner sagen, sie haben keine Ahnung, wieso sie überhaupt leben. Es gibt bereits ein japanisches Wort (Hikikomori) für Menschen, die ihr Zimmer oder ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Sie sehen keine Hoffnung für ihr Leben und fühlen sich überfordert von den Erwartungen der Gesellschaft. Väter müssen extrem viel arbeiten. Das führt dazu, dass sie ihre Kinder vielleicht eine Stunde in der Woche sehen. Geistlich ist das hell wirkende Japan also eine dunkle Welt. Jesus ist das Licht, was für ein Potenzial für das Land!

Was war dein bewegenstes Erlebnis? Eisuke, ein junger Student, war unterwegs zur Uni. Aber er kehrte um, weil ihn das vorabendliche Gespräch mit einem Kollegen, der seine Arbeitsstelle verloren hatte, so sehr belastete und bewegte. Er fuhr mit seinem Fahrrad in den Park in Kichijoji, um seine Gedanken zu ordnen. Dort wurde er von einem Mitglied unseres Teams angesprochen und er erzählte von der Situation und den Sorgen. Nach einem Kaffee und einer Partie Kubb mit einigen der Gruppe kam er danach mit zum Abendessen, als einziger Aussenstehender an diesem Tag. Er begleitete uns noch in ein Game-Center, wo wir die überaus ehrgeizige Spiel-Kultur von Japan entdeckten. Beim Verabschieden fragten wir ihn, ob wir noch für ihn beten dürften. Er war überwältigt von dem Angebot und zählte viele Gebetsanliegen auf. Er erachtete es als einmalige Gelegenheit. Die Freude und die Offenheit über unser Angebot, haben uns alle berührt. An diesem Abend hat Eisuke jemandem der Gruppe gesagt, dass er, als er im Park ankam 'down' war und jetzt, nach den Gesprächen und der Gemeinschaft war er 'up'. Was war frustrierend? Die Menge der Menschen, die sich nach Hoffnung sehnt und im Kontrast dazu die kleinen Kirchen (durchschnittlich ca. 5 Mitglieder pro Kirche), die diese Hoffnung haben. Es sind so viele, die die beste


23 Nachricht der Welt noch nicht erfahren haben. Ihre Leben könnten von Gott total verändert werden. Frei von den Erwartungen der Gesellschaft, erfüllt mit Hoffnung und Liebe. Mit unserem Einsatz hatten wir so wenig Zeit und Möglichkeiten, was einem leicht frustrieren kann. Anderseits ist dies ein Ansporn, dranzubleiben. Die Schweiz ist in vielem nicht weit weg von Japan. Was konntest du aus diesem Einsatz für dich persönlich mitnehmen? Ich habe eine neue Sicht für die globale Gemeinde erhalten. Wir setzen oft unnötige Grenzen. Ich wurde zudem sehr ermutigt und herausgefordert, auch im Schweizer Alltag für spontane Begegnungen mit Mitmenschen offen zu sein. Ich habe festgestellt, dass persönliche Beziehungen eine wichtige Möglichkeit sind, meinen Glauben lebendig und natürlich zu teilen. Gott kann mich ganz natürlich brauchen, um Menschen zu begegnen. Er hatte alle meine Schritte bereits lange vorbereitet. An mir war es, diese mutig und liebevoll zu gehen. Gott wird auch in Zukunft den Rest hinzufügen.

wieder nach Japan zu gehen. Aber lieber nicht allein! Ich bekam ein Bild. Gott zeigte mir, dass Japan vor einem Sonnenaufgang steht. Ich möchte diesen wunderbaren Moment, in dem Gottes Licht aufgeht und Japan mit seiner Liebe überflutet wird nicht verpassen!

Gemeinsam im Park, essen, spielen und über Jesus reden.

Kannst du einen solchen Einsatz empfehlen? Ja, von ganzem Herzen. Ein solcher Einsatz gibt dir die Möglichkeit, dich selbst kennenzulernen. Du gibst Gott deine volle Aufmerksamkeit und du bist von ihm abhängig, weil du dich auf neuem Terrain bewegst. Du gibst Gott mehr Spielraum als in deinem Alltag. Oder sind wir in unserem Alltag offen für Gottes Reden, wenn er durch uns reden und ein Wunder wirken will? Gott will dir seine Möglichkeiten zeigen. In so einem Einsatz kannst du ihm die Chance dazu geben. Bist du nächstes Jahr wieder in Japan anzutreffen? Es ist mein grosser Wunsch 2015

Tokio soweit das Auge sieht.

Tabea Geissbühler Kommunikationsmanagerin Agape international, Sängerin, reisebegeistert

Simon Meder

JAPAN


BOLIVIEN

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Liebevoll UMSCHWÄRMT VON FLIEGEN Der Projektkoordinator für Südamerika, Daniel Graf, bereiste zusammen mit seiner Frau Susanne Bolivien und besuchte die Familie Vaca. Sie erzählt wie sie den Besuch erlebt hat. Agape: Du warst ja schon in vielen Ländern unterwegs, auch in Lateinamerika. Was ist dir in Bolivien besonders aufgefallen? Susanne Graf: Im Gegensatz zur Kuba ist es weniger touristisch. Wir haben das alltägliche Leben der Bolivianer mitbekommen. Angefangen bei Therese und Willy, wo wir wohnten, wenn wir nicht irgendwo anders unterwegs waren. Sehr bewegt hat mich, dass sie, wie alle in der Stadt, hinter hohen Mauern leben. Jedes Grundstück ist von einer solchen umgeben und mit Glasscherben, Stacheldraht, Elektrozaun oder ähnlichem versehen. Die beiden Kinder können nicht auf die Strasse oder alleine auf einen Spielplatz spielen gehen – zu viele Gefahren bis hin zu Entführung lauern dort. Auf dem Land ist es ganz anders. In Lomerío hat Willy diverse Projekte. Dort sind die Kinder frei und bewegen sich im ganzen Dorf. Sehr einfache Verhältnisse haben wir dort selber erlebt: Statt eines WCs mit Wasserspülung ein Bretterverschlag, dahinter ein Loch im Boden; statt einer Dusche ein Häuschen, wo ich meinen Kübel Wasser mitnehme und mir über den Kopf leere. Was waren für dich die schönsten und eindrücklichsten Erlebnisse dieser Reise? Die Dorfgemeinschaften zu erleben, in denen Willy arbeitet, das

war für mich sehr eindrücklich. Die Leute wirkten sehr motiviert zu arbeiten und sind dankbar für die Unterstützung von Willy. Es hat mir auch gefallen, wie Willy seine Rolle wahrnimmt. Einerseits scherzt er mit den Bewohnern, anderseits sagt er ihnen klar, was sie tun müssen, wenn sie mit den Hühnern Erfolg haben wollen, ebenso im Garten usw. Das spiegelt eine gute Arbeitsbeziehung. Dann ist da die schöne, zum Teil völlig unberührte Natur, die wir beim Fischen im Amazonas, beim Baden und Wandern in einem bergigen Nationalpark oder beim Beobachten der Vögel, Schmetterlinge, Krokodile und anderer Tieren erlebt haben. Was war für dich schwierig? Da gibt es mal die vielen kulturellen Unterschiede. Ein Tagesplan kann völlig auf den Kopf gestellt werden. Der Plan könnte sein: Auf den Bauernhof eines Freundes fahren und dort kochen. Danach zu Fuss an den nahegelegen Fluss gehen. Um 19 Uhr zurück im Dorf und Nachtessen mit einer Schweizerin, die wir erst gerade kennen gelernt haben. Die Realität ist dann anders: Fahrt zum Bauernhof. Kurze Besichtigung. Eineinhalb Stunden weiterfahren bis dem Auto der Dieseltank runterfällt. Diesel tröpfelt heraus, notdürftige Reparatur. Ankunft am Fluss zur Mittagszeit. Kein Essen organisiert (wir haben für uns etwas mitgenommen, weil man ja nie weiss:-)). Boot mit Motor organisieren, kein Benzin vorhanden, rumfragen in den paar nahe

liegenden Hütten, ob jemand Benzin hat. Boot bereit zum Auslaufen. Über 30 Fische fangen. Rückfahrt, Ankunft nach 21 Uhr, grosser Hunger, schlechte Stimmung (auf Schweizer Seite), Fische ausnehmen und kochen, essen, danach endlich schlafen. Du hattest einen Einsatz mit Papierfalten. Wie hast du das erlebt? In Surusubí, einem kleinen Dorf in Lomerío, haben die Bewohner am Nachmittag die Schüler extra dafür aus dem ganzen Dorf zusammengetrommelt. In dem kärglich eingerichteten Schulzimmer habe ich den Kindern beigebracht, wie man hüpfende Frösche falten kann. Die Kinder haben gut mitgemacht und waren sehr begeistert und zum Teil auch sehr ausdauernd, d.h. sie wollten nicht mehr aufhören. Das war eine schöne Erfahrung, obwohl ich bei zwei oder drei Jungs an meine Grenzen kam. Sie rochen übel und waren von Fliegen begleitet, die auch mich liebevoll umschwärmten. Bestimmt ist das mangelnde Wasser und die Armut ein Problem, aber nicht nur, denn andere Kinder kamen ohne Duftwolke und Jagdgeschwader.

Daniel Graf Mitarbeiter Agape international Projektkoordinator Lateinamerika, Hobbygärtner


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1. Die Schönheit der Natur in Bolivien 2. Susanne auf Steifzug in den bolivianischen Wäldern. 3. Willi zählt die mitgebrachte Ware auf, hier ein Zaun für den Hühnerstall. 4. Stolz zeigen die Kinder aus Surusubí ihre gebastelten Papierfrösche.

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PORTRAIT

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tabea geissbühler

kommunikations-managerin agape international

Tabea Geissbühler arbeitet seit April bei Agape international in Zürich. Sie hat sich schon gut im Team integriert und wir freuen uns über ihren engagierten Input. Agape: Tabea, beschreibe dich in wenigen Sätzen: Tabea: Mein Name ist die aramäische Form des hebräischen Namens Tabitha und bedeutet 'Gazelle'. Ich mag die arabische Bedeutung lieber, denn arabisch Tabiya bedeutet 'die Natur'. Natürlichkeit ist eines meiner Merkmale und ein Kernwert. Ebenfalls kennzeichnend für mich ist mein Interesse für Menschen und Kulturen. Ich liebe es, zu singen und zu tanzen. Und ich liebe es, mit Gott unterwegs zu sein. Zu

sehen, wie er mich führt, wie er mein Leben auf den Kopf stellt, wie er Leute um mich herum berührt, verändert und heilt. Ich weiss, dass du Sprachen liebst. Was sprichst du alles und warum liebst du Sprachen? Mittlerweile sind es neun: Schweizerdeutsch, Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Arabisch, Türkisch und Albanisch. Ich reise sehr gerne, das haben meine Eltern mir schon in die Wiege gelegt. Wir reisten jeweils im Sommer und Herbst quer durch Westeuropa und ich lernte viele interessante Orte kennen und lieben. Ich liebe es, neue Leute kennenzulernen und in ihre Kultur einzutauchen. Das immer gleiche Problem,

die Sprachbarriere störte mich. Darum habe ich, einfach so viele Sprachen gelernt, wie ich konnte. Und von Terence bei uns im Büro habe ich ein paar Sätze Tamilisch gelernt, die wir fleissig üben. Du arbeitest bei uns nur in einem Teilpensum, was machst du in der restlichen Zeit? Ich arbeite zwei Tage pro Woche für das Hilfswerk HEKS beim Bundesamt für Migration. Ich bin bei Anhörungen dabei. Da erzählen die Gesuchsteller, warum sie ihr Heimatland verlassen haben und in der Schweiz Asyl suchen. Es ist dann abzuklären, ob die Person asylwürdig ist und ob das stimmt, was sie erzählt. Bei dieser Anhörung muss eine neutrale Person


29 dabei sein, beobachtend, allenfalls stellt sie Zusatzfragen und interveniert, falls etwas nicht okay ist. Und das bin ich. Am Freitag habe ich jeweils 'frei'. Die Wochenenden sind ausgefüllt mit Musik machen (ich bin Worship-Leiterin in der Vineyard Bern und auch mit der Band 'Kernenergy' unterwegs), mit tanzen, Jugendgruppe leiten und Anlässe organisieren. So bin ich ganz froh, einen Tag für mich zu haben. Wenn du morgen auf Noahs Arche müsstest, welche drei Dinge dürften auf keinen Fall fehlen? Nur Dinge? Keine Menschen? Ich hänge nicht so an Gegenständen, sondern bin viel mehr Personen orientiert… Aber mal überlegen. Ich würde meine Gitarre mitnehmen. Die bedeutet mir sehr viel. Ich habe ihr den Namen Eylül gegeben, das ist türkisch und heisst September. Im September 1988, als ich geboren wurde, gab es nämlich einen Entscheid der Regierung, der den Christen mehr Freiheit gab. Und ich möchte mit meiner Gitarre auch mehr Freiheit bringen – geistliche Freiheit halt. Dann würde ich ein Sofa mitnehmen. Das ist der absolut beste Gegenstand. Einfach so bequem. Ich könnte stundenlang zuhause auf dem Sofa liegen … Als drittes würde ich wahrscheinlich ein gutes Buch mitnehmen. Vielleicht eines von Rafik Shami, meinem Lieblingsautor. Ich habe unter mystory.me/ story/tabea-2 deine Geschichte gelesen. Gibst du uns eine Kurzfassung? In meiner Geschichte geht es vor allem um das Thema Identität. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, nicht schön zu sein. Diese Meinung habe ich erst geändert, als mir im Studium und durch den Heiligen Geist klar wurde, was der Satz in

2. Korinther 5,17 eigentlich bedeutet. Nämlich dass, wenn ich mich zu Jesus zähle, ich nicht nach säkularen Vorstellungen definiert werde. Meine Identität wird bestimmt durch das, was Gott über mich denkt. Und er liebt mich. Er findet mich schön, denn er hat mich ja gemacht. Und er möchte mir an jedem Tag begegnen, mir nahe sein! Beschreibe deinen Beitrag für Agape international. Ich kann das Team in der Kommunikation gegen aussen unterstützen und ich bin eine Brücke zur jüngeren Generation.

Weiter kenne ich mich in verschiedenen Kulturen aus, spreche mehrere Sprachen und habe schon einige Erfahrung im Leiten von Gruppen. Dies wird für Kurzzeiteinsätze nützlich sein. Ich habe übrigens in diesem Sommer entdeckt, dass mir das sehr Spass macht, als ich einen Einsatz im Kosovo leitete.

Nathalie Burgherr Mutter von 4 Kindern, grosses Herz für die Mission

Tabea singt an der Vineyard- Pfingstkonferenz 2014.

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REZEPT

BYREK SHQIPTAR MË PERIME

ALBANIEN ZUTATEN

1 Tasse Olivenöl

500 g Blätterteig

500 g Spinat, gehackt

200 g Feta-Käse, gewürfelt

2 Zwiebeln, gehackt

2 Eier

Salz

ARBEITSZEIT: ca. 20 Min. SCHWIERIGKEITSGRAD: simpel Eine Backform mit Öl ausfetten und mit dem Blätterteig auslegen. Den Teig so auslegen, dass sich die Scheiben überlappen. Auch den Rand der Form mit Blätterteig auskleiden. Den Spinat mit Salz würzen. Käse, Zwiebeln, Eier und ein wenig Salz hinzugeben. Alles gut durchmischen und die Masse gleichmässig auf dem Teig verteilen. Mit den restlichen Teigplatten decken. Am Rand eine dicke Teigwulst stehen lassen. Mit Öl bestreichen und bei 220°C ca. 45 Minuten goldbraun backen. Dazu Buttermilch, schaumig geschlagenen Joghurt oder grünen Salat servieren.


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INSERATE


Wir bewegen Herzen Agape international ist eine christliche Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in der Schweiz. Agape international beschäftigt derzeit rund 70 vollund teilzeitliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz und im Ausland und unterstützt rund 1000 lokal Mitarbeitende im Ausland. Agape international wurde 1980 gegründet und ist Teil von Campus für Christus Schweiz, einer konfessionell

unabhängigen Missions- und Schulungsbewegung mit rund zwanzig in Erwachsenenbildung, Diakonie und Mission tätigen Dienstzweigen. Agape international koordiniert die Auslandtätigkeit von Campus für Christus. Die Organisation wird durch Spenden von Privaten, Kirchen, Stiftungen und Firmen finanziert.

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Herausgeber: Agape international Leitung: Kurt Burgherr Field Director: Dr. Martin Stoessel, Manuel Rapold Redaktion: Nathalie Burgherr (verantwortlich), Aysel Wäspi, Tabea Geissbühler Lektorat: Uschi Marty Druck und Versand: Jordi AG Belp, klimaneutral gedruckt Bildnachweis: Agape international, GAiN Deutschland, ACCESS Libanon, istock Gestaltung: Campus für Christus

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