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Sanitätsdienst
Verbund unterstützt Corona-Impfkampagne mit Online-Plattform für Patienten Beitrag zu schnellem Impffortschritt
Der MEDI-Verbund bringt in Baden-Württemberg Impfwillige und Praxen mit kurzfristigen Impfkapazitäten zusammen. Dafür wurde eine praxisübergreifende Impftermin-Plattform eingerichtet. Seit Mitte Mai können sich alle impfwilligen Patientinnen und Patienten ab 18 Jahre unabhängig von ihrer individuellen Priorisierung auf einer eigens vom Verbund eingerichteten Website für eine Schutzimpfung gegen das SARS-CoV-2-Virus registrieren. Beim Start nutzten bereits 200 Haus- und Facharztpraxen die Plattform für ihr eigenes Impftermin-Management. Seither registrieren sich täglich weitere Praxen.
Die Patienten-Anmeldung auf der Plattform erfolgt mit allen notwendigen Daten inklusive Impfstoffwunsch. Praxen, die das Tool bereits nutzen, können dadurch weitere Patienten aus dem Pool zusätzlich immunisieren. Somit können vorhandene Restbestände von Impfstoffen genutzt und abgesagte oder freie Impftermine flexibel vergeben werden. Insbesondere Fachärztinnen und Fachärzte können damit aktiv die Corona-Impfkampagne unterstützen. Dabei wird neben dem Impfstoffwunsch auch der Wohnort der Patienten berücksichtigt.
Die Online-Plattform wurde ursprünglich vom MEDI-Verbund für impfende Praxen entwickelt, um sie beim Telefonaufkommen zu entlasten und Bürokratiehürden abzubauen (das ÄBW berichtete in der April-Ausgabe). „Mit der neuen Plattform leisten wir einen großen Beitrag zu einem schnellen Impffortschritt über die Haus- und Facharztpraxen. Jede Impfoption durch Restbestände, abgelehnte Impfstoffe oder geschwänzte Impftermine kann sofort genutzt werden. Das schafft große Synergien und Beschleunigung im Impfprozess durch unsere Ärztinnen und Ärzte“, erklärte MEDI-Vorstandschef Dr. Werner Baumgärtner.
Weitere Informationen: www.impfterminmanagement.deC
Neue Struktur anfälliger für fachfremde Entscheidungen der militärischen Führung Reform beim Bundeswehr-Sanitätsdienst
Der Marburger Bund hat Pläne der Bundeswehrführung kritisiert, den bislang eigenständigen Sanitätsdienst der Bundeswehr in die Teilstreitkräfte zu integrieren und die Bundeswehrkrankenhäuser dem Generalinspekteur der Bundeswehr zu unterstellen. Die neue Struktur werde anfälliger für fachfremde Entscheidungen der militärischen Führung sein und gefährde damit auch die optimale medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten durch die im Sanitätsdienst aktiven Ärztinnen und Ärzte. „Die Eigenständigkeit des Sanitätsdienstes der Bundeswehr hat sich bewährt. Es gibt keinen Grund, dieses Erfolgsmodell medizinischer Versorgung der Truppe infrage zu stellen“, kommentierte Armin Ehl, Hauptgeschäftsführer des Marburger Bundes, entsprechende Überlegungen der Bundesverteidigungsministerin und des Generalinspekteurs in den „Eckpunkten für eine Bundeswehr der Zukunft“.
Eine optimale medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten sowohl in Friedens- wie in Einsatzzeiten sei nur durch einen eigenständigen medizinischen Organisationsbereich mit fachlich unabhängigen Ärztinnen und Ärzten zu gewährleisten, für die zuallererst die Gesundheit und das Wohl ihrer Patienten im Vordergrund stehen. Der Sanitätsdienst versorge die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr auf dem gleich hohen Niveau, wie es auch die Zivilbevölkerung in Deutschland gewohnt sei.
Neben der Regelversorgung bewähre sich der Sanitätsdienst in zahlreichen Auslandseinsätzen und fördere dabei die Reputation der Bundeswehr in der Welt nachhaltig. In der aktuellen Pandemie unterstütze der Sanitätsdienst an vielen Stellen unter anderem den Öffentlichen Gesundheitsdienst, der aufgrund seiner defizitären personellen Aufstellung ihm übertragene Aufgaben allein nicht bewältigen könne.
Mit der Bundeswehrreform soll laut Eckpunktepapier das Ziel verfolgt werden, „die sanitätsdienstliche Leistungserbringung für umfassend einsatzbereite Streitkräfte insgesamt zu stärken“. – „Wer dieses Ziel verfolgt, sollte darauf verzichten, eine effiziente, an der Medizin orientierte und mit hoher Reputation ausgestattete Struktur aufzugeben“, sagte Ehl.
Der Marburger Bund appellierte daher an die Bundeswehrführung und die Politik, die für das medizinische Wohl der Soldatinnen und Soldaten bewährten Strukturen, insbesondere die durchgängige ärztliche Entscheidungskompetenz in allen medizinischen Fragen, unbedingt zu erhalten.