
2 minute read
um P e L sti L
from JUNGE BÜHNE (Auszug)
by ae_cache
Puppentheater nach dem Märchen der Brüder Grimm Spielfassung von Susanne Koschig

Advertisement
Es dauert eine Weile, bis die Müllerstochter dem Rumpelstilzchen auf die Schliche kommt. In die ganze Misere ist sie geraten, weil ihr Vater vor dem goldgierigen König geprahlt hat, dass seine Tochter Stroh zu Gold spinnen kann. Der König droht der Müllerstochter daraufhin mit dem Tod, wenn sie das nicht schaffen sollte, und in ihrer Not sucht sie Hilfe bei einem Zaubermännchen, das ihr dabei hilft. Als Preis dafür verspricht sie ihm ihr erstes Kind. Als das Männchen später ihr Baby einfordert, gibt es nur einen Ausweg: Herauszufinden, wie der kleine Gnom heißt. Wird sie es schaffen?
Im Zentrum des Märchenstückes des Puppentheaters Waidspeicher steht ein großes Mühl- und Spinnrad. Es dreht sich mal mühsam, wenn die junge Frau es bewegt, und wie durch Zauberhand leicht und schnell, wenn das Zaubermännchen eingreift. Nun wird gesponnen und gezaubert, es rumpelt und blitzt und das Gold funkelt nur so. Der Müller sitzt mit Schirmmütze und merkwürdigen Typen in der Kneipe, der König sieht feist und sehr barock aus und das Rumpelstilzchen ist spindeldürr, hat riesige Hände und Füße und einen glänzenden Rock aus rötlichem Lametta an. Es tanzt und singt und saust umher, und die Kinder sind mittendrin, wenn es auf die Suche nach seinem Namen geht. Die bekannte Geschichte der Brüder Grimm wird von zwei Erzählern mit vielen phantasievoll gestalteten Puppen erzählt und nimmt die Kinder mit auf eine abenteuerliche und spannende Reise.
Theater
Waidspeicher Erfurt
Für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene KLEINE BÜHNE
SO, 21.05.23, 16:00 UHR
Einheitspreis 10 € / ermäßigt 6 €
Familienpaket 28 €
Dauer ca. 50 Minuten
Inszenierung Susanne Koschig Bühne, Puppen, Kostüme Bärbel Haage
Musik Udo Hemmann Mit Tomas Mielentz und Maurice Voß
Von Per Nilsson
Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller
Ein Junge erzählt die Geschichte seiner ersten großen Liebe, einer unglücklichen Liebe. Station für Station lässt er sie Revue passieren, jedes Ereignis wird schmerzhaft deutlich – all die Andeutungen des Mädchens Ann-Katrin, die er so gerne überhören wollte. Ann-Katrin, die er Herztrost nennt. Mit ihr hat er seine erste Nacht erlebt, der keine weiteren folgen sollten. Der Junge zerstört nacheinander alles, was ihn mit dem Mädchen verbindet, alle Gegenstände, die eine gemeinsame Vergangenheit symbolisieren und die für ihn nur noch Symbole seiner enttäuschten Liebe sind. Am Ende stellt er die blauen Tabletten seiner Mutter vor sich hin – wird er sie schlucken?
Die beiden Hauptfiguren sind überhaupt nicht cool oder abgeklärt, ebenso wenig ist es ihre Sprache. Der Junge trägt sein Herz auf der Zunge und in der offenen Hand zugleich. Er zitiert nicht nur ohne Scheu seine eigenen Gedichte, sondern verschweigt auch keine einzige der scheinbaren Peinlichkeiten, die uns plötzlich unterlaufen, wenn wir ganz unerfahren mitten in die großen Gefühle geraten. So lonely ist also im besten Sinne ein „untypisches“ Jugendstück; es handelt nicht von Gewalt oder misslingender Ichwerdung. Es handelt von der Liebe und der Suche nach des Herzens Trost.