BLICK IN DIE GEMEINDE Mitteilungsblatt der Freikirche der Siebenten Tags Adventisten in Mettmann Januar | Februar | März | 2019
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Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn‘s hoch kommt, so sind‘s achtzig Jahre,und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. Psalm 90,10
Wenn der Jahreswechsel vor der Tür steht, macht sich in mir ein eigentümliches Gefühl breit. Es ist eine Mischung aus Nachdenklichkeit und Hoffnung, aus Erinnerung und Wunschvorstellung. Was hatte ich mir in diesem Jahr alles vorgenommen und gewünscht? Und: Was davon ist Wirklichkeit geworden? Was habe ich erwartet und was hat sich erfüllt? Womit habe ich nicht gerechnet und was hat mich überrascht? Was habe ich versäumt und wem habe ich unrecht getan? Ich „ziehe Bilanz“ und prüfe, ob ich mit dem Vergangenen einig bin. Wie gut, sage ich mir, dass es das neue Jahr gibt und damit Gelegenheiten, das Versäumte nachzuholen. Auch wenn ich schon jetzt weiß, dass sich beim darauffolgenden Jahreswechsel das gleiche eigentümliche Gefühl breitmachen wird. Rückblick ist zugleich auch Ausblick. Ein Jahr geht seinem Ende entgegen. Wenige Tage oder Stunden noch und dann ist auch dieses Jahr, wie so viele Jahre unseres Lebens, „verflogen“. Am Ende eines Jahres spüre ich die Vergänglichkeit der Zeit und meines Lebens deutlicher als
sonst. Es ist, „als flögen wir davon“ - so hat es Mose, der Mann Gottes, in seinem Wissen um die Vergänglichkeit gesagt. In unserem technischen Zeitalter scheinen die Flügel durch Triebwerke ausgetauscht worden zu sein, und wir jagen mit Raketengeschwindigkeit vorwärts. Wir befinden uns immer in Eile und haben keine Zeit für eine Rückbesinnung. Da ist es hilfreich und sinnvoll, sich zum Jahresende hin einer stillen Besinnung nicht zu entziehen oder zu verschließen. Ein Jahr mag für Gott nur ein Augenblick sein, doch für uns sind es 365 Tage - in denen wir Gelegenheiten haben, Vorgenommenes umzusetzen. Es gibt noch einen anderen Grund, weshalb diese Besinnung wichtig ist. Es kann uns bewusst werden, dass die Zeit nicht in unseren Händen, sondern in der Hand unseres Gottes steht. Aus diesem Wissen heraus können wir Kraft und Zuversicht für das Kommende schöpfen. Gott will auch im kommenden Jahr bei uns sein. In seinen Händen sind unsere Zeit und unser Leben aufgehoben. Gerhard Mellert
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