reportage | eise buet | Nr. 84 | oktober-dezember 2013
Bettemburger Feuerwehr 1935
wissen. Längst schon können viele Einsatzkräfte beide Ausbildungen vorweisen. Feuerwehr und Ambulanz arbeiten Hand in Hand. Die Altersstruktur der Einsatzkräfte reicht heute von 16 bis 65 Jahren und ist damit so gemischt wie die Persönlichkeiten und Berufe. „Die Vielfalt in den Teams, ist unsere große Stärke“, verdeutlicht Zenterchef Jean-Jacques Schroeder. Im Feuerwehrwagen treffen nicht selten Ingenieur, Gärtner, Hebamme und Lehrer aufeinander. Jeder mit seinen ganz persönlichen Erfahrungen und Talenten, die die Gruppe bereichern. Eines haben aber alle gemeinsam: Eine fundierte Ausbildung im Bereich Rettungswesen. Die „Eintrittskarte“ ist dabei immer ein Erste-Hilfe-Kurs, der unter anderem auch einmal im Jahr kostenlos im Einsatzzentrum Bettemburg angeboten wird. Darauf folgen zahlreiche Weiterbildungen im Bereich Brandschutz oder Ambulanz. Interessierte können sich im CIBETT über die vielfältigen Kurse und Ausbildungsetappen informieren. Wer möchte kann sich so immer weiter spezialisieren und beispielsweise eine Atemschutzfortbildung, oder einen LKW-Führerschein absolvieren. „Wenn bei der nächsten Fahrt in den Urlaub der Platz für die Koffer nicht reicht, gar nicht dumm“, scherzt Schroeder. Aber
nur halb im Spaß. Es ist ein anspruchvolles „Hobby“, das sich die Bettemburger Freiwilligen ausgesucht haben. Ein Ehrenamt, das vielmehr Berufung ist. Wer Feuer löscht, muss selber brennen.
„Die Abwechslung macht die Arbeit so unglaublich reizvoll, die Konfrontation mit ständig neuen Herausforderungen und die Begegnung mit den verschiedensten Menschen.“ Jean-Jacques Schroeder, Zenterchef Und das tun die Aktiven. Tom Barnig beispielsweise ist Student und kümmert sich unter anderem um die Pressearbeit des CIBETT.
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Er schätzt die Kameradschaft im Team: „Hier findet man echte Freunde, Menschen auf die man sich hundertprozentig verlassen kann.“ Wehrleiter Alain Schmit ergänzt: „An dieser Tätigkeit kann man wachsen und lernen sich selbst und anderen zu vertrauen. Das Gefühl geholfen zu haben, ist unbeschreiblich.“ Auch schwere Momente lassen sich so gemeinsam aushalten, wenn das Team damit konfrontiert ist, dass jede Hilfe zu spät kommt. „Vor Ort denkt man darüber nicht nach. Man ist in der Situation, muss eingespielt funktionieren“, sagt Jean-Jacques Schroeder. Mitglieder der Gruppe können sich jederzeit aufgefangen wissen, von den Kameraden und von geschulten Kräften, die helfen schwierige Situationen zu verarbeiten. Wehrleiter Alain Schmit macht deutlich: „Da darf man auch einmal weinen, ohne das Gesicht zu verlieren.“ Es ist ein Geschäft mit vielen Ungewissheiten. Wann kommt der nächste Einsatz? Was wird uns erwarten? Über 2.000 Einsätze im Jahr sind keine Seltenheit. Für Jean-Jacques Schroeder steht fest: „Diese Abwechslung macht die Arbeit aber auch so unglaublich reizvoll, die Konfrontation mit ständig neuen Herausforderungen und die Begegnung mit den verschiedens-