Spot Magazine Herbst 2021

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Reisen in der Schweiz

Reisen, Entdecken & Erleben

Romandie • Jura • Bern • Wallis • Zentralschweiz • Tessin • Zürich Schweizer Schlösser • Wandern • Trailrunning • Kultur• Genuss • Familienabenteuer

+ SPEZIALTHEMEN «Savoir Vivre» und «Schöne Aussichten»

Herbst

Freizeit &


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VorWort

Herzlich willkommen Liebe Leserinnen, liebe Leser! Dankbar sein – das ist nicht immer einfach. Wenn die Welt verrückt spielt, das Leben schwer auf den Schultern lastet und auch das Wetter ständig Flausen im Kopf hat, dann fällt es nicht immer leicht, sich auf die Sonnenseiten des Daseins zu konzentrieren. Dabei tut genau in Zeiten wie diesen ein Richtungswechsel gut – gedanklich wie auch physisch.

Carina Scheuringer «Was gibt es Schöneres, als an einem frischen Herbstmorgen hoch über dem Nebelmeer umringt von leuchtenden Bergspitzen den Sonnenaufgang zu betrachten?»

Nutzen Sie die Tage, bevor der Winter mit all seiner Stille und Kälte ins Land zieht. Zehren Sie an den Gaben der Mutter Erde. Sammeln Sie Kraft und Lebensenergie am reichlich gedeckten Tisch. Tauchen Sie vor Ihrer Haustüre ins Farbenmeer ein, bringen Sie wie in Kindheitstagen das rote und gelbe Laub zum Rascheln. Baden Sie im Sonnenschein über dem Nebel, wenn sich dieser zwischen Bäumen und in Tälern verfängt. Oder machen Sie es sich bei Kerzenlicht beim besonderen Abendessen gemütlich, wenn draussen ein wilder Sturm über das Land fegt.

Isabel Steiner «Der September lässt jedes Jahr aufs Neue mein Herz höherschlagen. Er bringt ein goldenes Spiel von Sommernostalgie sowie eine Vorfreude auf kältere und gemütliche Jahreszeiten. Dieser Übergang hat eine spezielle Kraft».

Erfreuen Sie sich an den kleinen Dingen, dem Zauber der Natur und schöpfen Sie damit positive Energie für den Alltag. Die Tage sind wertvoller, wenn Sie mit Schönem erfüllt sind; das Zuhause wohliger, wenn man nach einem erlebnisreichen Tag ins warme Nest zurückkehren darf und das Gemüt heller, wenn der Kopf voll guter Erinnerungen ist.

Christian Aeschlimann «Glücklich schätzen kann sich, wer in den farbigen Zeiten des Herbstes die pralle Freude und die Schönheit des Lebens erfahren darf...»

Wir haben in dieser Ausgabe ein buntes Bouquet an Erlebnisideen für Sie gesammelt und hoffen, Sie damit zu neuen Entdeckungen zu inspirieren. Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst mit vielen Momenten, für die Sie dankbar sein können.

Tabitha Hughes «Am liebsten blicke ich im Herbst auf ein Meer von bunten Blättern, während ich die Sonne sanft auf der Haut spüre und den Geruch des Waldes in der Nase habe».

Herzlichst, Ihre Spot-ter – Insider Tipps aus erster Hand

Webseite

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SpotMagazine l Herbst 2021

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Inhalt

18

50 58

ENTDECKEN

36

Wildnis vor der Haustüre

Eine Stadt tischt auf

40

Tierische Abenteuer

21

Zeitreisen

41

Im Schoggihimmel

26

Auf und davon

52

Schweizentdecker unterwegs

39

150 Jahre Hirschpark

58

Zug um Zug um den Kanton

50

Herbstglück leicht gemacht

62

Im Lauf der Jahreszeiten

76

Wetterfeste Ausflugsideen

77

3 Generationen auf Tour

18

72 78 04

ERLEBEN

Genussvoller Kurzbesuch in Lausanne

Schlössertipps in der Romandie

Kleine Auszeiten, die lange nachhallen

Die Platzhirsche von Rapperswil

Viel erleben mit dem «ächt SCHWYZ»-Herbstpass

Ferne Welten so nah

Neue Entdeckungen im Tropenhaus Frutigen

Emmentaler Herbstliebe Eine Schatztruhe an Erlebnissen

SpotMagazine l Herbst 2021

Familientag im Wildtierpark Langenberg

Aussergewöhnliche Tierbegegnungen

Schlaraffenland «Lindt Home of Chocolate»

Erlebnistipps aus der Mythenregion

Trailrunning mal anders

Auf flinken Sohlen durch den Herbst

Allwetterprogramm für Familien

Der Herbst wird bunt!


43

REISEN

22

ÜBERSICHT

22 Weit und wild

Faszinierende Freiberge

28 54 31

43

Eine runde Sache im Tessin

07

Spot Leserecke

Benevenuti

08

Schaufenster

16

Savoir Vivre

35

Spotlight Zürich

43

Schöne Aussichten

71

Familienzeit

82

Schlössertag 2021

Audienz bei der Königin des Herbstes

Das Tessin ruft!

Aufbruch ins Freie

Gratwanderung Stanserhorn-Engelberg

47

Vollendetes Gipfelglück

51

Das Gute liegt so nah

53

Besonderes Bergglück

54

Sonnige Aussichten

Spot Fotowettbewerb, Tipps, Gadgets und Fotografie 1x1

Schweizer Lebensfreude in all seinen Facetten

Das grosse Finale des Tell-Trails

Unterwegs in der Zentralschweiz

Rigi Berg-Bahn-Bad Kombi

Abseits des Trubels auf der Klewenalp

66

Dem Himmel näher

74

Globi-Express

Familienurlaub in der Aletsch Arena

Reise voller Abenteuer

Zürich und Umgebung neu entdecken und erleben

Der Schweizer Herbst von seiner schönsten Seite

Aufregende Abenteuer für Gross und Klein

Im Bann der Geschichte

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Ausgewählte Partner

Wo finden Sie Spot? Spot Magazine liegt im Grossraum Zürich an mehr als 100 Orten auf und wird im ganzen Land durch ausgewählte Partner vertrieben. Einige von diesen finden Sie hier mit ihrem Logo vertreten oder auf der Nebenseite gelistet. Benötigen Sie weitere Infos? Schreiben Sie uns auf info@spotmedia.ch

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SPOT MEDIA GmbH Postfach 448 8810 Horgen Schweiz


LeserEcke

Leser, Followers & Friends INSTAGRAM SpotMagazineCH

Bergliebe – Ihr Lieblingsbild diesen Sommer stammte von der Melchsee-Frutt und repräsentierte unser Fotowettbewerbsthema – «Freiheit». Wir danken Ihnen für die Likes!

@spotmagazinech #spotmagazinech

UNSERE POSTANSCHRIFT Spot Magazine Postfach 448 8810 Horgen Schweiz Wir freuen uns auf Post von Ihnen!

FACEBOOK SpotMagazineCH

Ab ins Abenteuer vor der Haustüre: Erlebnistipp für kleine Schweizentdecker! Im Juli stellten wir Ihnen auf Facebook den neuen Erlebnisweg Obersee vor. Vielen Dank für die Likes, Kommentare und Shares!

Teilen Sie Ihre Fotos und Insider Tipps mit uns auf Facebook, Instagram und Twitter. Hashtag #spotmagazinech

MITMACHEN UND GEWINNEN! Versuchen Sie Ihr Glück! Diesen Herbst veranstalten wir verschiedene Wettbewerbe auf Facebook und auf unserer Webseite, darunter den neuen Fotowettbewerb zum Thema «La Dolce Vita» (S. 13) und eine Verlosung von zwei «ächt SCHWYZ»-Herbstpässen (S. 50). Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

WICHTIGE INFORMATION Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass einige der Fotos für diese Ausgabe vor der Corona-Pandemie entstanden sind. Alle aktuellen Informationen und Massnahmen finden Sie auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit bag.admin.ch

AUSGEWÄHLTE ANGEBOTE IN DIESER AUSGABE • Rent a Bike, grosser Herbstverkauf: S. 2 und S. 61 • Lausanne City Pass, S. 18 • Jura: Gutschein für eine Stunde Ausritt zu Pferd, S. 22-24 • Hotel Landgasthof Kemmeriboden-Bad: Herbstpauschalen, S. 26 • 2 für 1 «ächt SCHWYZ»-Herbstpässe, S. 27 • Ticino Ticket, S. 28 • Goldener Weinherbst in Bad Zurzach: S. 33 • ZVV-Action Pass, S. 40 • Gratwanderung Stanserhorn-Engelberg, Package-Angebot, S. 44 • «ächt SCHWYZ»-Herbstpass, S. 50 • Stanserhorn Candlelight Dinner, S. 51 • Urnersee-Tageskarte, S. 52 • Rigi: Berg-Bahn-Bad Kombi und Candlelight Nachtbaden, S. 53 • Zug Card, S. 59 • Zugertor/Freiruum: Pauschale Hüpfspass, S. 61 • Aussichtsmeister Challenge, S. 63 • Aletsch Entdeckerpass, S. 66-67 • Tamaro Park Pauschalen, S. 69 • Globi-Express, S. 74-75 • Lausanner Reisetagebuch, S. 76 • Emmentaler Schlemmer-Tour und Genuss-Tour; S. 79 • Aletsch Arena: Wander-Tagespauschale Herbstsonne, S. 81 • Rigi Südseiten-Safari, S. 81 • GoldiFamilien-Safari, S. 81 • Schweizer Schlössertag, S. 82 und S. 83

WO FINDEN SIE SPOT? Sie finden diese Ausgabe von Spot an mehr als 100 Orten im Grossraum Zürich, auf der Rigi, in den Ferienregionen Davos Klosters, Lenzerheide, Klewenalp-Vierwaldstättersee, Aletsch Arena, Uri/Andermatt und Bad Zurzach. Ausserdem in der Stadt Solothurn, in der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern i.E., im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern, im Swiss Knife Valley Visitor Center in Brunnen, auf dem Stoos, auf dem Stanserhorn und neu im Sauriermuseum Aathal. Ferner finden Sie Spot bei Partnern (z.B. Marché Restaurants Schweiz, Bellinzona Hotel Sud, Mitgliedern des Verbandes «Schweizer Schlösser», Profot, Migros Sport XX Zürich, Hiltl, Parkhotel Beau Site Zermatt, Gwerder Art sowie im Landesmuseum Zürich usw.). Spot kann zudem bei einer COOP@home Bestellung kostenlos mitbestellt und über das Spot-Abo direkt zu Ihnen nach Hause oder in Ihre Firma geschickt werden (Bestellschein nebenan).

IMPRESSUM

COPYRIGHTS

Herausgegeben von Spot Media GmbH, Postfach 448, 8810 Horgen, +41 (0)44 552 01 27,

Titelbild: CHÂTEAU DE GRUYÈRES © Pierre Cuony

spotmedia.ch Auflage 15’000 Exemplare / 4 Mal pro Jahr Redaktion Carina Scheuringer, carina.scheuringer@spotmedia.ch, Isabel Steiner, isabel.steiner@spotmedia.ch Verkauf Isabel Steiner, isabel.steiner@spotmedia.ch, Christian Aeschlimann, christian. aeschlimann@spotmedia.ch Layout Carina Scheuringer Mitwirkende Daniele Andrich,

Schaufenster Wettbewerb (S. 08-11) © siehe Fotografen Inhalt (S. 04-05), Spotlight Zürich (S. 35), Familienzeit (S. 71) © siehe jeweilige Artikel Schöne Aussichten (S. 43) © Justin Hession und Karel Kukal

Nadine Martina Boos, John Faber, Familie Geiger, Jean-Luc Grossmann, Justin Hession, Tabitha Hughes, Anna Imaze, Uta De Monte, Jessica Schmid, Jacqueline Vinzelberg Korrektorat Martin Brandner und Manuela Scheuringer Ausrüster Columbia, Fjällräven, Bach und Black Diamond Illustrationen freepik.com, rawpixel.com, Rouleaux van der Merwe und María Ahuáctzin Lepel Druck Swissprinters AG Vertriebspartner BBI Züri West

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S P O T

F O T O W E T T B E W E R B

1. Oeschinensee Angelo Valentino hat das siegreiche Foto zum letzten Wettbewerbsthema «FREIHEIT» eingereicht und eine kleine Auszeit für zwei Personen im Hotel Chesa Rosatsch in Celerina im Wert von rund CHF 550 gewonnen. Wir gratulieren ganz herzlich! Im Interview spricht der 26-jährige Informatiker aus Biel/Bienne über seine Leidenschaft für die Fotografie und erzählt, wie sein Bild entstanden ist.

Wie bist du zum Fotografieren gekommen?

Vor fünf Jahren fing ich an, für Freunde und meine Familie mit dem iPhone Orte festzuhalten, die ich besucht hatte. Ihr Feedback motivierte mich, immer mehr zu fotografieren. Dann begann ich, Instagram-Accounts zu folgen, die sich auf qualitativ hochwertige Reiseinhalte konzentrierten. Sie inspirierten mich zusätzlich, meine Fähigkeiten zu verbessern und mir eine richtige Kamera zuzulegen.

Was macht den Reiz der Fotografie für dich aus?

Fotografie ist entweder spontan oder geplant. Und ich liebe beides. An spontanen Aufnahmen liebe ich es, einen Moment festhalten zu können, der später Erinnerungen weckt, die man mit anderen teilen kann. Diese Fotos sind meist emotionaler als geplante Aufnahmen. Aber auch letztere können sehr schön sein. Bei geplanten Aufnahmen beginnt der Prozess lange bevor der Auslöser gedrückt wird – mit der Idee, dem Modell, dem Wetter usw. Ich mag beide Arten der Fotografie. Das Wichtigste ist am Ende, dass man mit Freude bei der Sache ist.

Wo und wie suchst du deine Schweizer Bilder?

Ich bin ein grosser Fan der Natur. Egal, was das Wetter macht, packe ich bei jeder Gelegenheit den Rucksack und ziehe mit meiner Freundin los. Ich suche auf Instagram und generell im Internet nach Orten, die ich besuchen möchte. Wir leben in einem wunderschönen Land und es gibt so viel zu entdecken.

Wie ist dein Bild entstanden und warum passt es zum Wettbewerbsthema?

Das Bild ist sozusagen eine Belohnung – Dieses Jahr konnte ich wegen meines Studiums und der vielen Arbeit noch nicht so oft ins Freie, wie ich dies gerne wollte. Aber an diesem Wochenende beschlossen meine Freundin und ich spontan loszufahren und im Auto an einem Ort in der Nähe des Oeschinensees zu übernachten. Wir standen sehr früh auf, um zum See zu laufen und eine Bootsfahrt zu machen. Es war so friedlich – Freiheit pur! Und das ist es genau, was ich an unserer Heimat liebe. Sie ist voll von atemberaubenden Landschaften. Und egal wo man wohnt, sind diese nie weit entfernt.

Die Jury: «Das Foto vermittelt ein Gefühl von Freiheit und zieht den Betrachter ins Bild. Man hat das Gefühl, selbst zu paddeln, umgeben von nichts ausser Bergen und Wasser» Justin Hession «Im Takt der Natur taucht man in die Bergwelt ein, Ruderschlag für Ruderschlag der Erholung entgegen» Heinz Keller

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2. Sprung ins Unbekannte «Dieses Foto entstand im August in Saint-Prex. An meinen freien Tagen bin ich gerne mit der Kamera unterwegs und halte spontan fest, was mir ins Auge fällt. Manchmal passen Licht, Motiv und Komposition einfach perfekt zusammen und ermöglichen eine besondere Aufnahme – wie diese. Seit ich meine erste Kamera gekauft habe, nehme ich meine Umgebung viel bewusster wahr. Heutzutage sind wir zu oft in Eile. Die Fotografie ermöglicht es mir, magische Momente festzuhalten und mit anderen zu teilen. Ich glaube fest daran, dass es Dinge gibt, die unbemerkt blieben, wenn man sie nicht fotografieren würde». Tommaso Lodde, 24 Jahre, Covid Spezialist und Auftragsfotograf, Lausanne

Die Jury: «Unbeschwert Spass zu haben, einfach ins Wasser zu springen – das ist Freiheit pur! Bei diesem Bild gefällt mir die gewählte Perspektive derAufnahme, das Spiel mit der Unschärfe im Vordergrund und das Freiheitsgefühl» Andrea Camen «Es sieht aus, als würde die Person im Bild fliegen. Er ist frei, hat keine Hemmungen» Justin Hession


3. Sunshine is a state of mind «Sich frei bewegen zu können und sein Zelt dort aufzustellen, wo man einen schönen Platz findet, bedeutet für mich Freiheit. Den Sternen nahe zu sein und mit der Sonne aufzustehen, verleiht mir ein Gefühl von Lebendigkeit. Die weite Sicht hoch oben in den Bergen eröffnet nicht nur den Horizont, sie verleiht auch neue Perspektiven: Der Alltag bleibt im Tal, hier oben zählt nur der Moment und die Bilder, die sich ständig verändern – wie ein lebendiges Gemälde. Das Foto entstand nach einer stürmischen Nacht, als wir aus dem Zelt gekrochen sind, um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Die Berge erzählen von den Abenteuern, die Angela (auf dem Bild) und ich gemeinsam erlebt haben. Mit jedem Gipfel wächst unsere Freundschaft und das Gefühl von Freiheit.» Simone Le Grand, 41 Jahre, Grafik Designerin, Med. Masseurin, Engelberg

Die Jury: «Weitblick, Ruhe und Frieden in den Bergen finden und zusehen, wie das erste Licht den Horizont erhellt — das bedeutet Freiheit» Andrea Camen «Du und dein Zelt, alleine hoch in den Bergen, ehe die ersten Tageswanderer eintreffen. Es ist eine besondere Zeit, kurz bevor der Tag anbricht» Justin Hession


Queer Vielfalt ist unsere Natur

SONDERAUSSTELLUNG

9. April 2021 — 10. April 2022


GESUCHT: IHR FOTO! Spot Fotowettbewerb Aktuelles Thema: LA DOLCE VITA

Die Seele baumeln lassen und das Leben in vollen Zügen geniessen – das kann man nicht nur in Italien. Auch in der Schweiz weiss man, diesem besonderen Lebensgefühl zu frönen. Zeigen Sie uns, wie und wo Sie sich das Leben versüssen. Überraschen Sie die Jury mit Emotion, Leben, ungewöhnlichen Perspektiven und grafischen Elementen. Wir freuen uns auf Ihre Aufnahmen! Teilnahmeschluss: 5. November 2021 Teilnahme und Infos: spotmagazine.ch

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FRISCHE BERGLUFT Auszeit im Berghotel Randolins in St. Moritz: 2 Übernachtungen im Doppelzimmer inkl. Frühstück und Eintritt ins Wellness, Wert ca. CHF 400 (gültig bis 3. April 2022, ausgenommen Hochsaison), Seite 26

Alberto Venzago, venzago.com Andrea Camen, andrea-camen.com

PlanetVisible.com, Justin Hession

LA DOLCE VITA 2 3 PRAKTISCHER REISEBEGLEITER Der «Rotation Backpack» vereint hohen Tragekomfort mit schnellem Zugriff – perfekt für Fotografen, die in der ganzen Schweiz unterwegs sind. Wert CHF 299, Seite 15

KOMPAKT UNTERWEGS Für alle, die am liebsten mit minimalem Gepäck unterwegs sind. Die Umhängetasche «StoryTeller» ist praktisch und unkompliziert. So machen Stadttouren besonders viel Spass! CHF 83, Seite 15

Justin Hession, justinhession.ch Heinz Keller, Schweiz Tourismus


INSPIRATION Profi-Tipps: Monochrome Fotografie

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LICHT UND SCHATTEN Bilder bewegen, sagt man. Doch oft ist vor allem das Licht, das Spiel von Helligkeit und Dunkelheit, das uns berührt. Und genau das fasziniert mich an der monochromen Fotografie, also der Fotografie in einem Farbton. Wenn man das Bild auf Helligkeitsunterschiede reduziert, muss man bewusst fotografieren und die Lichtkontraste so einsetzen, dass sie dem Bild Ausdruck verleihen, indem sie zum Beispiel Konturen oder Formen in der Landschaft hervorheben. Dabei entstehen oft die besten Bilder. Wandelt man hingegen einfach im Nachhinein ein Foto in Schwarz-Weiss um, erzielt man oft den gegenteiligen Effekt – Aufnahmen, die in Farbe beeindrucken, verlieren plötzlich jeglichen Reiz. Ich persönlich verstärke bei der Nachbearbeitung meiner Bilder den Kontrast und die Details gerne zusätzlich und ziehe meine monochromen Bilder leicht ins Dunklere, ohne sie düster zu machen. Ein Schwarz-Weiss-Bild wirkt rasch «bedrohlich», wenn man es übertreibt. Für mich sind gelungene monochrome Bilder eher träumerisch. Die monochrome Fotografie hat mir geholfen, auch bessere Farbbilder zu machen. Sie hat mich geschult, mehr auf Lichteinfälle und Kontraste zu achten.

Suchen Sie gutes Licht – das heisst in der monochromen Fotografie Kontraste. Wo fallen Schatten? Wo malt der Schatten Strukturen? Wo lassen sich Muster entdecken? Trauen Sie sich, mit hartem Sonnenlicht zu arbeiten. Lernen Sie, interessante Schattenformen zu kennen und scheuen Sie nicht davor, mit den Regeln der Farbfotografie zu brechen.

WENIGER IST MEHR

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Es ist schwieriger, als es klingen mag: Reduzieren Sie Ihr Bild auf das Nötigste. Lassen Sie alles Unwesentliche weg. Damit verleihen Sie dem Wenigen stärkere Aussagekraft.

Markus Casutt assistierte während seines Filmstudiums in Zürich einer amerikanischen Schwarz-Weiss-Fotografin. Dies sensibilisierte ihn für monochrome Bilder und entfachte seine Liebe zur Fotografie. Nach zehn Jahren Auftragsfilmerei und -fotografie konzentriert sich Markus nun vermehrt auf seine eigenen Fotoprojekte. Eines davon wird zum Jahresende an der «Cularta» in Laax ausgestellt. Dazu wird auch ein Buch entstehen. Weitere Informationen unter markuscasutt.com

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Markus Casutt

SCHWARZ-WEISS SEHEN Stellen Sie – wenn möglich – auf der Kamera den Schwarz-Weiss-Modus ein, um das Bild im elektronischen Sucher monochrom zu sehen, anstatt sich Ihr Sujet einfärbig vorstellen zu müssen. Dies erleichtert die Bildkomposition und animiert zum Experimentieren. Keine Angst: Wenn Sie Ihre Fotos als RAW-Dateien speichern, dann können Sie das Bild im Lightroom auch wieder farbig machen, wenn Sie wollen.

DER FINALE LOOK Auch in der monochromen Fotografie ist die Nachbearbeitung zentral. Spielen Sie mit den Kontrasten. Beschneiden Sie wenn nötig die Schwarzwerte nach unten hin oder die Weisswerte nach oben hin und haben Sie keine Angst vor Über- und Unterbelichtungen. Bringen Sie mit Schärfereglern Klarheit ins Bild und verleihen Sie der Aufnahme mittels Körnung einen analogen Touch.


SAVEfürTHE DATE Fotobegeisterte

Gadgets

Wunschliste für Fotografen

2 SWISS PRESS PHOTO

12. November 2021 – 6. März 2022 Die nationale Wanderausstellung «Swiss Press Photo 21» gastiert ab 12. November im Schweizer Nationalmuseum in Prangins. Sie ist eine Retrospektive der besten Bilder, die im letzten Jahr in der Schweizer Presse erschienen sind und widerspiegelt so nicht nur das Talent der Schweizer Fotografen, sondern auch die Geschehnisse des Jahres 2020. Die Covid19-Pandemie beeinflusste die Motivwahl der Fotografen der sechs Kategorien – Aktualität, Alltag, Schweizer Geschichten, Porträt, Sport und Ausland – natürlich massgeblich.

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chateaudeprangins.ch

1. GUT UNTERWEGS

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Der «Rotation Backpack» mit 22l Volumen von Think Tank Photo vereint Komfort und Funktionalität. Die Rotation 180®Technologie gewährt Fotografen einen schnellen Zugriff auf ihre Kamera, ohne dass sie den Rucksack abnehmen müssen – so verpassen sie keinen Moment. Drehen Sie die integrierte Hüfttasche einfach am Körper nach vorne und Ihre Kamera ist schon zur Hand. UVP: CHF 299, thinktankphoto.com

2. EINFACH ANALOG

PHOTO BASEL

21. September – 26. September 2021 Die «photo basel» ist die einzige Fotokunstmesse im deutschsprachigen Raum und findet 2021 zum sechsten Mal parallel zur «Art Basel» statt. Über 35 internationale Galerien zeigen klassische und zeitgenössische Fotografien von rund 140 weltweit bekannten Fotokünstlern. Die Messe widmet zudem dem am 19. Juni 2021 verstorbenen Schweizer Fotografen Arnold Odermatt (1921-2021) eine Hommage auf dem Balkon des grossen Festsaals. Ein kuratiertes Rahmenprogramm vervollständigt das Angebotsspektrum. photo-basel.com

✎ CS

Florence Dreier und Michael Buhholzer, Swiss Press Photo

So einfach kann das Fotografieren sein! Mit der «Sprite 35-II» im Retrostil ermöglicht ILFORD den kostengünstigen Einstieg in die analoge Fotografie. Mit dieser Kamera können Sie einfach so wie früher mit Film fotografieren. UVP: CHF 43.90, ilford.com

3. BESTENS VERSORGT

Mit dem Wasserflaschenhalter «F-stop Mano Gray», der an einfach jedem Schultergurt oder Hüftgurt befestigt werden kann, ist die Erfrischung immer griffbereit. UVP: 33, fstopgear.com/products

4. SCHNELL RAUS

Klein, leicht und praktisch – Mit der Umhängetasche «StoryTeller» von Think Tank Photo transportieren spontane Fotografen sowohl DSLR-Kameras als auch spiegellose Gehäuse und Objektive völlig unkompliziert. UVP: CHF 83, thinktankphoto.com

✎ Daniele Andrich

zVg


AUSZEIT Savoir Vivre

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Fokus

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LAUSANNE TISCHT AUF Savoir Vivre

Lausanne Tourisme Avenue de Rhodanie 2 1001 Lausanne +41 (0)21 613 73 73 lausanne-tourisme.ch

Lausanne | Nur der Gastronomie wegen kommen wohl die wenigsten Besucher nach Lausanne. Aber man könnte es. Die Hauptstadt des Waadtlandes hat die Kunst des «Savoir-vivres» perfektioniert. Dazu gehört ein kulinarisches Angebot, um das sich problemlos ein wunderbarer Tag planen lässt.

LAUSANNE CITY PASS Ob einen, zwei oder drei Tage: Mit dem «Lausanne City Pass» entdecken Sie die besten Attraktionen in Lausanne und Umgebung mit nur einem Ticket. Bei der Mehrtagesoption haben Sie die Möglichkeit, weitere Attraktionen der Region zu einem attraktiven Preis zu buchen. Ab CHF 35

Zu unseren Füssen pulsiert die Waadtländer Kapitale Lausanne, die lebendigste Stadt der Romandie. Gerade einmal zehn Gehminuten entfernt liegt das Zentrum. Doch im Parc de l’Hermitage merkt man davon nichts. Zwischen uralten Baumriesen und bunten Blumen wähnt man sich hier mitten in der Natur. Die Bienen summen. Von der frisch gemähten Wiese vor dem Museum blickt man direkt auf den glitzernden Lac Léman und die Savoyer Alpen. Nur das Wahrzeichen Lausannes, die Kathedrale NotreDame, schiebt sich als kleine Gedankenstütze ins Bild. Grün eingerahmt ist ihr Glockenturm, von dem Nachtwächter Renato Häusler nach 600 Jahre alter Tradition jeweils zwischen 22:00 Uhr abends und 2:00 Uhr morgens die Stunden ausruft. Noch gestern Abend haben wir ihn mit eigenen Ohren gehört. Von unserer Bleibe, dem Art Deco «Hôtel des Voyageurs», zog es uns zuerst in die trendige «Brasserie de Montbenon» und dann über die überdachte Holztreppe «Escaliers du Marché» den CitéHügel empor zum gotischen Gotteshaus. Selten ist das Wechselspiel zwischen Geschichte und Moderne faszinierender als in der pittoresken Altstadt von Lausanne. Alt und Neu stehen hier nicht nur dicht nebeneinander, sondern sind dank Hanglage übereinander gestapelt und ineinander verwoben. Die Historie Lausannes, die schon im 4. Jahrhundert begann, ist an allen Ecken spürbar. Doch es weht ein frischer Wind durch die verwinkelten Gassen. Hippe Lokale mischen sich unter nostalgische Kunsthandwerksläden und schicke Boutiquen. Es riecht nach frischen Cupcakes und Craft-Beer aus der naheliegenden Brauerei. Alle paar Strassen wechselt das Bild. Jenseits der Altstadt zeigen sich die Quartiere mannigfaltig – mal schön, mal unver-

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✎ Carina Scheuringer

Carina Scheuringer und Jessica Schmid


Fokus blümt. Und das ist gut so. Lausanne ist eine Stadt, die lebt – und zu leben weiss! Nirgendwo widerspiegelt sich das besser als in der ebenso vielschichtigen Gastronomie. Kulinarisch ist Lausanne durch seine Geschichte, seine Lage und sein Klima privilegiert – und sich dieses Glückes auch bewusst: In und um die Waadtländer Hauptstadt zählt man nicht weniger als sechs mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurants, darunter das «Hôtel de Ville» in Crissier sowie das «Beau-Rivage Palace» und «Anne-Sophie Pic». Jahrzehntelang galt die Region als Glanzlicht der Schweizer Gastronomie. Grosse Meister wie «Jahrhundert-Koch» Fredy Girardet inspirierten Generationen mit ihrer klassischen, französisch geprägten Gourmetküche. Und auch heute noch sind ihre Restaurants unverändert exzellent. Aber noch besser: Nachdem andere Regionen in den letzten Jahren das Zepter in der Hand hielten, ist der Innovationsgeist nun wieder nach Lausanne zurückgekehrt. Das zeigt sich besonders bei der alljährlichen Food-Veranstaltungsreihe «Lausanne à Table», die 2021 ihre neunte Ausgabe begeht. Über 200 Produzenten, Gastronomen und Food-Spezialisten haben sich zusammengeschlossen, um zwischen April und Dezember aussergewöhnliche Events durchzuführen, von MicroBeer-Abende über Gastro-Spaziergänge, Produzenten-Besuche und Pop-Ups bis zur Malakoff-Weltmeisterschaft als Hommage an dieses typische Waadtländer Käsegericht. «Ziel ist, Kreativität und Innovation zu fördern, der vielfältigen Foodszene eine Plattform zu bieten und einen direkten Kontakt zu Produzenten und Köchen in einem speziellen, persönlichen Rahmen zu ermöglichen», verrät Direktorin Elise Rabaey, aus deren Feder viele der Ideen stammen. Um einen Einblick zu erhalten, haben wir uns heute mit ihr im «L’esquisse», dem Restaurant de l’Hermitage, verabredet, unter anderem Schauplatz von morgendlichem Yoga und Brunch.

24 Stunden IN LAUSANNE Übernachtung mit Frühstück: Hôtel des Voyageurs In einer Fussgängerzone in der Innenstadt gelegen und 2015 renoviert, bietet das Art-Deco Hotel 35 Zimmer und Suiten sowie ein grosszügiges Frühstücksbuffet. Rue Grand-Saint-Jean 19, 1003 Lausanne, voyageurs.ch

Vormittagsprogramm: Altstadt von Lausanne Die Altstadt, die sich über drei Hügel erstreckt, fasziniert mit einer interessanten Mischung aus verwinkelten Häuschen und herrschaftlichen Palästen. Besonders schön sind das Bourg-Quartier und der Stadtteil Palud. lausanne-tourisme.ch

Mittagessen: L’esquisse Ein einladendes Bistro im Vintage-Stil mit schöner Gartenterrasse – mittags wird eine kleine Auswahl origineller Gerichte sowie ein festes Tagesmenü angeboten; abends gibt es Speisen für den gehobenen Anspruch. Route du Signal 2, 1018 Lausanne, lesquisse.ch

Nachmittagsprogramm: Fondation de l’Hermitage Das Museum ist in einem herrlichen Anwesen aus dem 19. Jahrhundert untergebracht und zeigt wechselnde Kunstausstellungen. Noch bis Ende Oktober ist die Retrospektive Hans Emmenegger zu sehen. Route du Signal 2, 1018 Lausanne, fondation-hermitage.ch

Apéro: Picknickkorb (bis 31. Oktober) Mit viel Liebe für 2 Personen zusammengestellt: Eine Kühltasche mit einer Flasche Weisswein oder 2 kleinen Flaschen Bio-Zitronenlimonade, salzige Stängelchen, ein Stück Wurst, Greyerzer Käse AOP aus dem Haut-Jorat, Pesto-Popcorn, Erdnüsse von der Sévery Mühle und «Chocolat Pétards à Dents». lausanne-tourisme.ch Abendessen: Brasserie de Montbenon Ein beliebter Treffpunkt von Feinschmeckern dank der Gerichte, die «Nouvelle Cuisine» und lokale Spezialitäten aufs Feinste kombinieren. Allée Ernest Ansermet 3, brasseriedemontbenon.ch

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Die Lokalität ist nicht alleine der Lage wegen bestens gewählt. Unser Mittag aus Saibling mit saisonalem Gemüse verkörpert den aktuellen «Goût» der Stadt. Immer mehr rücken die regionalen Produkte ins verdiente Rampenlicht, darunter Spezialitäten wie Trüffel, fangfrischer Fisch aus nahen Seen und Bächen sowie Wein von den sonnenverwöhnten Südhängen am Lac Léman. «Lausanne ist nicht nur eine der «Great Wine Capitals», der zehn bedeutendsten Weinstädte der Welt. Es liegt mitten im «Brotkorb», dem landwirtschaftlichen Zentrum der Schweiz. Dementsprechend gross ist die Fülle an hochqualitativen Produkten und stetig wachsend die Verbundenheit mit den lokalen Herstellern», berichtet Rabaey. Zweimal wöchentlich trifft man sich so unter anderem in der Altstadt beim grossen Markt. Das Resultat ist eine besonders stark gelebte Food-Kultur sowie eine hohe Dichte und Vielfalt an Restaurants – über 300 in allen Preislagen, Formen und Geschmacksrichtungen. Um Besuchern die Auswahl abseits der schnell ausgebuchten Events von «Lausanne à Table» zu erleichtern, hat sich auch das Tourismusbüro Spezielles überlegt. Einheimische «Lausanner» teilen in einem Blog ihre persönlichen Geheimtipps; unter dem Titel «Taste my Swiss City» kann man ausserdem eine individuelle «Food Tour» buchen, die zu drei von «Locals» gewählten Betrieben führt. Jüngste Ergänzung sind die von «Lausanne à Table» inspirierten «Picknickkörbe», eine Kühltasche gespickt mit lokalen Spezialitäten wie Greyerzer Käse AOP aus dem Haut-Jorat, Pesto-Popcorn und prickelnde Schokolade «Chocolat Pétards à Dents». Für uns die perfekte Stärkung im Anschluss an das nun geplante Nachmittagsprogramm. Nach dem hochinteressanten Mittag mit Elise Rabaey tauchen wir mit unserem eintägigen «City Pass» in der «Fondation de l’Hermitage» nebenan in eine faszinierende Retrospektive des Luzerner Malers Hans Emmenegger ein. Mit grossen Augen wandeln wir durch die bezaubernden Zimmer des Herrenhauses aus dem 19. Jahrhundert, einen Blick auf die Kunstwerke und einen zweiten auf die grandiose Aussicht gerichtet. So verlockend funkelt der See, dass wir kaum anders können, als unsere 24 Stunden in Lausanne an der Seepromenade von Ouchy ausklingen zu lassen. Die Füsse im erfrischend kühlen Wasser nippen wir später Chasselas und knabbern genüsslich an den Häppchen aus unserer Kühltasche, während am Horizont die Sonne untergeht. Es ist der krönende Abschluss eines genussvollen Tages.

LAUSANNE À TABLE

Im Jahr 2012 war Lausanne die «Stadt der Genüsse» bei der nationalen Genusswoche. Das Thema fiel auf so fruchtbaren Boden, dass man sofort nach einer Fortsetzung suchte. Daraus entstand «Lausanne à Table», eine alljährliche Food-Veranstaltungsreihe der besonderen Art. Zu den Event-Highlights diesen Herbst zählen: • Chocotrek von 16. bis 25. September 2021 • Hummus & Wine Records bis 14. November 2021 • Herbst-Fondue am 3. Oktober 2021 • Malakoff-Weltmeisterschaft am 4. November 2021

Bilderreihe S.18: Parc de l’Hermitage, Abendessen in der «Brasserie de Montbenon», «Picknickkorb» an der Seepromenade in Ouchy und Holztreppe «Escaliers du Marché» S. 19: Besuch im «L’esquisse» mit Elise Rabaey S. 20: Besuch der aktuellen Ausstellung in der Fondation l’Hermitage, abschliessender Apéro am Ufer des Lac Léman

lausanneatable.ch

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✎ Carina Scheuringer

Carina Scheuringer und Jessica Schmid


Fokus

Spot Picks: Romandie

ANDERE WELTEN

Schloss Greyerz

Schloss Romont

ZEITMASCHINE SCHLOSS 800 Jahre Geschichte! Seit dem 13. Jahrhundert thront das Schloss Greyerz/Gruyères auf einem grünen Hügel am Fusse der Freiburger Voralpen. Es ist wie eine Zeitkapsel, die Besucher mit einzigartiger Architektur, einer historischen Sammlung und spannenden Wechselausstellungen auf eine Reise vom Mittelalter bis ins Jetzt mitnimmt. Wer das Abenteuer sucht, steigt auf die Festungsmauern und erkundet den Rittersaal. Wer es besinnlicher mag, besucht die wunderschönen, im Stil der Romantik ausgebauten Wohnräume und geniesst einen Spaziergang im französischen Garten. Spot Tipps: «Heldinnen des Greyerzerlandes» Ob Gräfin, Bäuerin oder Hexe – Um die Frauen des Greyerzerlandes ranken sich viele Legenden. Mit welcher List werden die Dorffrauen den furchterregenden Berner Feind abwehren? Wer wird der Gräfin zu Hilfe kommen und ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen? Und welche Teufeleien werden die Henker des Catillon ertragen? Entdecken Sie anlässlich des Schweizer Schlosstages am 3. Oktober die Schicksale der Frauen im Schloss Greyerz und lassen sich von Geschichtenerzählern in andere Zeiten und Welten entführen. Château de Gruyères Rue du Château 8, 1663 Gruyères +41 (0)26 921 21 02 chateau-gruyeres.ch

✎ Carina Scheuringer

Pierre Cuony und zVg

FENSTER IN DIE VERGANGENHEIT Schloss Yverdon

LEBENDIGE GESCHICHTE Das Schloss von Yverdon, das erste bekannte «Carré savoyard» (Vierturmanlage), beherbergte in 800 Jahren Geschichte die unterschiedlichsten Bewohner. 1259 von Peter von Savoyen erbaut, diente es in der «Berner Zeit» (16.-18. Jahrhundert) als Sitz der Landvögte. Später war hier das Pestalozzi-Institut für Kinder und zukünftige Lehrer untergebracht, danach eine öffentliche Schule. Seit 1915 befindet sich das Museum «Yverdon und Region» im Schloss; eines der ältesten Museen im Kanton Waadt. Dieses bietet verschiedene thematische Führungen an, anhand derer die Schätze des Schlosses hautnah erlebt werden können. Zu den Highlights zählt «in tenebris lux», nächtliche Streifzüge mit der Taschenlampe. Auch Kinderworkshops stehen zur Auswahl. Spot Tipp: Am 3. Oktober werden unter dem Titel «Frauen im 18. Jahrhundert» u.a. geführte Hexenführungen, ein Barockkonzert und Veranstaltungen rund um das Thema Kleidung geboten. Château d’Yverdon Place Pestalozzi, 1400 Yverdon-les-Bains +41 (0)24 425 93 10, musee-yverdon-region.ch

Romont, eine kunsthistorische Stadt des Mittelalters im Kanton Freiburg, liegt idyllisch auf einem Hügel eingebettet in eine Landschaft aus Seen und Berge. Das Stadtbild ist geprägt von der Stiftskirche, der Ringmauer und dem Schloss, das seit 1981 einen einmaligen Rahmen für das «Vitromusée», das Schweizer Museum für Glasmalerei und Glaskunst, bietet. Das «Vitromusée» beherbergt die schweizweit grösste Sammlung mittelalterlicher Glasmalereien, Hinterglasmalerei, Glasobjekte, grafischer Arbeiten sowie mit der Glasverarbeitung verbundener Werkzeugen und Materialien. Spot Tipps: Am 3. Oktober wird das Schaffen von Künstlerinnen in den Vordergrund gestellt. Zwischen 10:00 und 17:00 Uhr gibt es Glasfenster und Unterglasmalereien von Künstlerinnen aus dem 18. bis 21. Jahrhundert zu bestaunen. Neben interessanten Führungen besteht ausserdem die einmalige Möglichkeit, selbst ein eigenes Frauenporträt auf Glas zu erstellen. Château de Romont Vitromusée Romont Rue du Château 108b 1680 Romont +41 (0)26 652 10 95 vitromusee.ch SpotMagazine l Herbst 2021

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Freiberge

WEIT UND WILD Le Noirmont | In den letzten Jahrzehnten hat sich vieles geändert. Doch die Freiberge haben ihren einzigartigen Charakter bewahrt. Hier findet man noch unberührte Landschaften und sich treu gebliebene Menschen. Die Freiheit liegt am Rande der Schweiz – in den abgeschiedenen Tälern, auf den weiten Hochebenen und waldigen Bergrücken des Juras. Die Kelten nannten das Gebiet schlicht «Jor», «Waldland». Und die Beschreibung stimmt teils bis heute – zumindest im «Naturpark Doubs», einem 378 Quadratmeter grossen, wunderbar wilden Landstrich zwischen Les Brenets und dem mittelalterlichen Städtchen St-Ursanne.

Hier gibt es sie noch: die intakte Natur, die Freigeister und Individualisten. Es ist ein Ort für Gefühls- und Genussmenschen, wo Menükarten und Begegnungen am Wegesrand mehr Einblicke in Land und Leute schenken als inszenierte Sehenswürdigkeiten. Sinnbild und Patron der Region ist der Fluss Doubs (lateinisch «Dubius» – der Unentschlossene). Wie ein Flaneur mäandert er am Fusse der Kalkfelsen durch die malerische Landschaft, mal diesseits, mal jenseits der französischen Grenze, so als würde er jeden Moment seines Seins voll auskosten wollen – und mündet nach 430 Kilometern nur 90 Kilometer von seiner Quelle in die Saône. Auch 500 Meter höher ist die Hochebene der Freiberge ein Inbegriff von Idylle. Wald und offene Weideplätze wechseln sich mosaikartig ab. Pferde und Kühe grasen friedlich auf ausgedehnten «Wytweiden». Denis Boichat kennt diese herrliche Weite bis ins kleinste Detail. In seinem Planwagen kutschiert er regelmässig Besucher der Schaukäserei «Fromagerie des FranchesMontagnes SA» entlang der lauschigen Wege rund um Le Noirmont, wo er in einem Weiler seit 30 Jahren Freiberger Pferde züchtet, die letzte ursprüngliche Schweizer Pferderasse. Kaum besser könnte man die lehrreiche Reise in die Welt der hiesigen Milchbauern und Käser abrunden, als draussen inmitten der Weiden mit einem Röschen «Tête de Moine» in der Hand. Und doch hat es mir auf der grosszügigen Apéroplatte vor allem der «Taignon» angetan. Die lange Reifezeit verleiht diesem Käse ein sehr intensives Aroma, das die Sommerweiden in meinen Augen besonders gut repräsentiert. Und damit ist für uns drei Freundinnen, die am liebsten «mit dem Bauch» anstatt dem Reiseführer reisen, der Entdeckergeist schon entfacht. Weit kommen wir aber nicht. Im «Hotel-Restaurant du Golf Les Bois» lockt auf der herrlichen Terrasse ein Plätzchen mit prächtiger Aussicht auf den Golfplatz

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✎ Carina Scheuringer, Jessica Schmid und Nadine Martina Boos

Jessica Schmid und Anna Imaze


Bilderreihe: S. 22: Degustation im Planwagen von Denis Boichat / Mittag im «Hotel-Restaurant du Golf Les Bois» mit Fabian Adam S. 23: Abendessen mit Kräuterfee Maria-Luisa Wenger / Wanderung «Des Franches-Montagnes au Doubs» S. 24: Jacky Epitaux und Mittag in der «Auberge Les Chatons» S. 25: Ausritt mit Jean-Louis Beuret

und die Weiden der Freiberge. Unter dem wachsamen Auge von Geschäftsführer Fabian Adam, der jeden seiner Produzenten persönlich kennt, wird hier Regionalküche auf hohem Niveau serviert. Mein Highlight ist das Dessert: hausgemachtes «Mille feuilles» mit einem Glas «Branntwein Damassine AOP», einem Branntwein aus der jurassischen Pflaumensorte Damasson. Himmlisch! Um nun tiefer in die Region einzutauchen, lassen wir nach dem Mittag das Auto am Bahnhof von Le Noirmont stehen und setzen unsere Erkundungen zu Fuss fort. Wir wählen die als Nummer 457 ausgeschilderte Wanderroute «Des Franches-Montagnes au Doubs» und laufen zunächst zum luftigen Felsgrat «Les Sommêtres» empor. Oben lohnt sich eine Pause: Der Grat ist einer der aussichtsreichsten Punkte im Jura. Herrlich ist der Blick über das Tal des Doubs bis weit nach Frankreich. Er motiviert uns, allen Mut zusammenzuraufen. Denn der nun folgende Abstieg zum Fluss über steile, mit Ketten gesicherte Treppen und Leitern ist nichts für schwache Nerven. Dafür werden wir unten am Ufer des Doubs reichlich belohnt. Moosbehangene Bäume rahmen eine mystische, ursprüngliche Flusslandschaft. Kaum zu glauben, dass es in der Schweiz noch Orte wie diesen gibt! Frei und fröhlich plätschert der Doubs in seinem Bett aus Kalkstein, das er sich über Jahrtausende geformt hat. Wir folgen dem Flusslauf und treffen an der Grenze zu Frankreich die Kräuterfee Maria-Luisa Wenger, deren Herz seit 23 Jahren für die Region schlägt. Sie kennt die Gewächse am

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Wegrand und im Wald, alle Kräuter und jede Beere wie kaum jemand anderer in der Region. Lange Zeit führte die gebürtige St.Gallerin mit ihrem einheimischen Ehemann in Le Noirmont das «Restaurant de la Goule», das weithin für seine saisonalen Gerichte, insbesondere die Fischspezialitäten, bekannt war. Jetzt aber fokussiert sie sich auf ihre zweite Liebe und setzt ihr unglaubliches Wissen bei Wildpflanzenkursen und therapeutischen Spaziergängen entlang des Doubs ein. Heute führt sie in ihrem Picknickkorb nicht nur frische Forellen und handgepflückte Wildkräuter mit, sondern auch viele Geschichten, Anekdoten und Legenden. Während sie diese erzählt, kocht sie mitten in der Natur ein wahrhaft königliches Menü. Als Vorspeise gibt es frisches Brot aus dem Dorf mit Brennessel-Pesto, Bärlauch-Kapern und Waldhimbeersirup; als Hauptgang Forelle vom Grill in Kräuter-Buttersauce und als «Bettmümpfeli» selbstgemachtes Panna Cotta mit Mädesüss (ein natürliches Süssungsmittel, das im Mittelalter unter anderem zum Süssen von Met Wein benutzt wurde). Ein genussvoller Einblick in die natürlichen Schätze der Region. Dazu kommt eine kleine Showeinlage der Natur. Mit dem Anbruch der Dämmerung fallen die Temperaturen. In den Bäu-

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PRAKTISCHES ERLEBNISSE Fromagerie des Franches-Montagnes SA Rue de l’Avenir 2, 2340 Le Noirmont +41 (0)32 952 19 00, fdfm.ch Planwagenfahrt mit Käse-Degustation Elevage du Peupé Le Peu-Péquignot 10, 2340 Le Noirmont +41 (0)32 953 13 81, elevagedupeupe.com

Kräuterspaziergang mit Maria-Luisa Wenger Rue du Pylône 3, 2340 Le Noirmont +41 (0)79 539 11 61, doubsdenature.ch Jean-Louis Beuret La Bosse 43, 2360 Le Bémont +41 (0)32 951 14 32, jean-louis.beuret@hotmail.com

ESSEN Golf & Hotel Les Bois Les Murs 1, 2336 Les Bois +41 (0)32 961 10 03, golflesbois.ch Auberge Les Chatons Les Barrières 16, 2340 Le Noirmont +41 (0)32 951 20 35, leschatons.ch ÜBERNACHTUNG UND MUSEUM Espace Paysan Horloger Le Boéchet 6, 2336 Les Bois +41 (0)32 961 22 22, paysan-horloger.ch

Jura Tourisme Rue de la Gruère 6, 2350 Saignelégier +41 (0)32 432 41 60, juratourisme.ch

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men hängen nun dichte Nebelschwaden, die andere Flussseite verliert sich in dicken Wolken: Wir fühlen uns plötzlich ganz klein, entrückt vom Hier und Jetzt; gebannt im Zauber der Abgeschiedenheit. Den Kopf voller Eindrücke entschlummern wir später der Welt im wohl bequemsten Bett im ganzen Jura. Unsere Bleibe, das restaurierte Bauernhaus «Espace Paysan Horloger», ist Pension und Museum zugleich. Besitzer Jacky Epitaux, selbst Uhrenfabrikant im Luxussegment, führt uns am nächsten Morgen persönlich durch seine einzigartige Ausstellung an historischen Bildern und kunstvollen Präzisionswerkzeugen, mit denen die filigranen Bestandteile mechanischer Uhren hergestellt werden. Fasziniert lauschen wir den Erzählungen und Hintergründen; lassen uns mitreissen von seiner Leidenschaft. Die Uhrmacherei ist in den Freibergen tief verwurzelt. 1384 stellte der damalige Fürstbischof einen Freibrief für die bis dato kaum besiedelte Region aus. Er berechtigte Siedler und ihre Nachkommen zu speziellen Freiheiten: Unter anderem wurden sie für alle Zeiten von Zinsen und Steuern auf ihr Land befreit – daher auch der Name «Freiberge». Der Plan funktionierte, doch die Herausforderungen waren gross. Das raue Klima und die schneereichen Winter zwangen die Menschen neben der Landwirtschaft andere Einkommensquellen zu suchen. So wurden die Bauern im Winter zu Uhrmachern, die meist selbstständig von zu Hause aus Kleinstteile für die grossen Manufakturen anfertigten. Heute zeugen die vielen Doppelfenster von diesen Aktivitäten. Hinter jedem steckt ein Atelierplatz mit einer aussergewöhnlichen Geschichte.


Fokus

Gemeinsam scheint den Menschen im Jura bis heute ihre Passion, ihr Freigeist sowie ihre enge Verbundenheit mit Land und Natur. Diese Werte verkörpert auch unser heutiger Mittagsstopp, das Restaurant der «Auberge Les Chatons». Wildkräuter und regionale Zutaten bilden hier die Basis einer äusserst kreativen Küche. Ich bin begeistert von meiner Wahl: «Pâte au poivre» mit Kapuzinerkresse und Glacé mit Waldmeister. Danach bleibt nur noch eins und das Rundum-Kurzprogramm ist perfekt. Von Mai bis Oktober erhalten Gäste ab 8 Jahre ab zwei Übernachtungen in jurassischen Hotels, Gästezimmer, Ferienwohnungen oder Campingplätzen einen Gutschein für einen einstündigen begleiteten Ausritt zu Pferd – ein Angebot, das wir dankend annehmen. Im Weiler La Bosse schliesst sich somit der Kreis. Mit Pferdehalter, Reitlehrer und Züchter Jean-Louis Beuret tauchen wir zum krönenden Abschluss erneut in die Welt der Freiberger ein; mit ihrem ruhigen und geduldigen Charakter die Freizeitpferde par excellence. Ein letztes Mal lassen wir uns von der fast zwei Jahrhunderte alte Rasse durch ihre Heimat tragen. Und wieder strahlt die Hochebene eine Ruhe und Kraft aus, die uns augenblicklich erfasst. Ein Besuch im Jura im Allgemeinen und auf den Freibergen im Speziellen ist in vielerlei Hinsicht befreiend, lehrreich und faszinierend – aber vor allem ist er ein Balsam für Körper und Seele. Kein Wunder, gibt es hier mehr Freigeister und Individualisten als anderswo in der Schweiz. Als Gefühlsmenschen ist unsere Trennung nicht ohne Wehmut. Der Kurzurlaub hat gut getan.

Soufflé Glacé von der Fee Für 4 Personen – 2 Eier 60 g Streuzucker 2 dl Vollrahm 2 cl klarer Absinth Kakaopulver

(Mitterand)

Zubereitungszeit: 20 Minuten Kochzeit: 10 Minuten Gefrierdauer: 1 Nacht

4 Gläser an der Aussenseite (ca. 5 cm Durchmesser und 5 bis 6 cm hoch) mit einem Streifen Pergamentpapier versehen und das Papier 3 bis 4 cm über das Glas ragen lassen. Das Papier mit einem Gummiband befestigen. Dadurch können die Gläser über den Rand hinaus befüllt werden. – Eine mit Wasser gefüllte Pfanne, die als Wasserbad dient, erhitzen. Das Wasser sollte köcheln jedoch nicht kochen. – Für die Sabayon die Eier in der Schüssel schlagen, den Zucker beimengen und kräftig umrühren. – Die Schüssel auf das Wasserbad stellen, die Masse verquirlen, bis ein leichter und cremiger Schaum entsteht. Die Mischung ist bei einer Temperatur von 67°C oder wenn sie beim Anheben des Schneebesens eine «Schleife» bildet, fertig. Die Schüssel in einen Behälter mit kaltem Wasser geben und von Zeit zu Zeit leicht umrühren, um die Masse abzukühlen. – Den Rahm schlagen, das Sabayon und den Absinth beigeben und so sanft wie möglich vermengen, um die Leichtigkeit der Mischung zu bewahren. Die Gläser füllen und über Nacht in den Gefrierschrank stellen. – 5 Minuten vor dem Servieren aus dem Gefrierschrank nehmen und mit Kakaopulver bestreuen. Für einen ausgeprägten Geschmack mit einem Spritzer Absinth direkt am Tisch verfeinern. Dieses Dessert wurde François Mitterrand 1983 in Neuenburg serviert. Entdecken Sie im Maison de l’Absinthe Absinth mit allen Sinnen: Museum mit geführten Besichtigungen, Aperitifs, Degustationen, Workshops etc.

Maison de l’Absinthe Grande Rue 10, 2112 Môtiers +41 (0)32 860 10 00 maison-absinthe.ch

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Spot Picks: kurzurlaube mit Langzeiteffekt

AUF UND DAVON

Romantik, Kulinarik, Wellness, Geschichte, Natur und Sport – packen Sie Ihre Koffer und lassen Sie alles zurück, auch Ihren Pass. Ihre kostbare freie Zeit ist selten so unkompliziert genussvoll und erlebnisreich wie bei folgenden fünf Schweizer Gastgebern. Lassen Sie sich inspirieren!

Für sportliche Romantiker

EIN STÜCK HEIMAT

Den Weg nach Kemmeriboden Bad – diesen herrlich versteckten Winkel ganz zuvorderst im schönen Emmental, wo die junge Emme verträumt vor sich hinplätschert und die Abendsonne den Hohgant in goldenes Licht taucht – findet man nicht zufällig. Hierher kommt man, um zu bleiben – und das seit 1834. Der Betrieb der Familie Invernizzi, Hotel und Landgasthof, ist ein Ort voller Geschichten und Heimatgefühl, an dem man sich augenblicklich angekommen fühlt. 30 individuell eingerichtete Gästezimmer und -suiten vereinen Moderne, Tradition und Historie. Nach dem Wandern oder Biken entspannt man sich in der kleinen Wellnessecke mit Sauna und Hot-Pot und geniesst danach ein 4-Gang-Verwöhnmenu gespickt mit regionalen Spezialitäten wie die schon fast unverzichtbaren «Merängge». Angebote: Wanderpauschale inkl. 2 Übernachtungen mit Frühstück im EZ oder DZ, 4-Gang-Verwöhnmenu, Ticket Gondelfahrt auf die Marbachegg, Lunchsäckli, Wellness ab CHF 359 (exkl. Taxen und Getränke), buchbar bis Oktober Bikepauschale inkl. 2 Übernachtungen mit Frühstück in EZ im Stöckli oder im DZ Standard, 4-Gang-Verwöhnmenu, Wäscheservice, Lunchsäckli, Wellness ab CHF 359 (exkl. Taxen und Getränke), buchbar bis Oktober Hotel Landgasthof Kemmeriboden-Bad 6197 Schangnau, +41 (0)34 493 77 77, kemmeriboden.ch

Für verträumte Naturliebhaber

BERGTRAUM MAIENSÄSS

Im Nirgendwo liegt ganz hinten im Val d’Hérens der kleine Weiler La Forclaz Evolène. Ein Pfad führt über Stock und Stein zu einer Gruppe von sechs sonnengebrannten Maiensässen. Man konnte meinen, dass diese immer schon hier gestanden sind, so selbstverständlich fügen sie sich in die Landschaft ein. Doch ihre Geschichte ist ebenso faszinierend, wie ihr Inneres. An verschiedenen Orten im Tal fand der Sittener Architekt Olivier Cheseaux diese alten Holzbauten, als sie kurz vor dem Verfall standen, liess sie abbauen und beim Weiler Forclaz um ein bereits bestehendes Maiensäss behutsam wieder aufstellen. Während er das knorrige Äussere relativ unangetastet liess, baute er die Maiensässe – Olivier, Etienne, Jean, Madeleine, Pierre, Joseph und Henri – innen hochmodern um. So schuf er ein kleines Paradies für Naturfreunde mit hohen ästhetischen Ansprüchen. Je nach Grösse bieten die Maiensässe Platz für zwei bis zwölf Personen. Anako Lodge Chemin des ceintres 12, 1985 La Forclaz +41 (0)75 413 50 04, anakolodge.ch

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✎ Carina Scheuringer

Sascha Krähenbühl, Nicolas Sedlatchek und zVg


Fokus Für Zeitreisende

SCHWEIZER PASS EINFACH KÄSE ABDAMPFEN

Für Sparmeister

VIEL ERLEBEN FÜR WENIG GELD

In der idyllischen Seebucht von Vitznau oder im entspannten Goldau tritt man durch ein imaginäres Tor in die Vergangenheit. Aus dem Depot fährt zischend und schnaubend die 148-jährige «Lok Nr. 7», die weltweit einzige noch fahrtüchtige Zahnraddampflok mit stehendem Kessel. Anlässlich des 150 Jahre Jubiläums der Rigi Bahnen liebevoll renoviert, transportiert sie an ausgewählten Daten 2021 und 2022 wieder Passagiere auf den Pionierberg Rigi – eine unvergessliche Reise wie anno dazumal. Nach einer Nacht unter Sternen im über 200-jährigen Rigi-Kulm Hotel und einem Mittag im «Restaurant Lok 7» auf Rigi Staffel fehlt nur noch eines und die Zeitreise ist perfekt: Um 15:48 Uhr besteht bei der Rückreise in Vitznau Anschluss zum Dampfschiff «Stadt Luzern». Weitere Infos und Tickets unter. rigi.ch/lok7

Profitieren Sie im September und Oktober 2021 ab zwei Übernachtungen in ausgewählten Schwyzer Hotels vom Sonderangebot 2 für 1 auf Ihre «ächt SCHWYZ»-Herbstpässe. Mit dem «ächt SCHWYZ»Herbstpass (Seite 50) für CHF 79 entdecken Sie 3 von 12 Ausflugszielen im Kanton Schwyz und profitieren zusätzlich unlimitiert von 50 Prozent Rabatt auf die Tageskarte der Rigi Bahnen wie auch das Gipfel-Erlebnisticket der Stoosbahnen. Gipfelglück, Tiererlebnisse, Schweizer Geschichte oder Schiffrundfahrten – für jeden Geschmack ist etwas dabei. An der Hotelaktion beteiligen sich das Hotel Weisses Rössli in Brunnen, das Hotel St. Georg in Einsiedeln, das Gasthaus Tübi in Gersau, das Schloss-Hotel in Merlischachen sowie das Walter Tiny House und die Gästezimmer Ochsen in Rothenthurm. Schwyz Tourismus AG Zeughausstrasse 10 6430 Schwyz aecht-schwyz.ch

Für aktive Naturfreunde

KRAFT DER NATUR

Das sind wahrlich schöne Aussichten: Hoch über St. Moritz und auf dem berühmten Suvretta-Hügel gelegen, blickt das Berghotel*** Randolins nicht nur auf die Engadiner Bergwelt, sondern liegt selbst mitten drinnen. Direkt vor der Haustüre warten über 580 km Wanderwege und etliche Bike-Trails. Nach einem erlebnisreichen Tag lockt die Sonnenterrasse zum Aperitif und die Wellness zur Entspannung mit Saunen, Freiluft-Sprudelbad, Massagen und Dampfbad. Im hauseigenen Restaurant «Stüvetta» werden schmackhafte regionale Spezialitäten serviert. Die insgesamt 55 gemütlichen Zimmer sind auf fünf Häuser (Chesas) mit individuellem Charme verteilt und bieten bezaubernde Ausblicke auf die umgebenden Seen und Gipfel. Ein kostenloser Shuttleservice führt vom und zum Bahnhof und dem Dorfzentrum von St. Moritz. Berghotel*** Randolins, Via Curtins 2, 7500 St. Moritz +41 (0)81 830 83 83, randolins.ch SpotMagazine l Herbst 2021

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Kastanien

EINE RUNDE SACHE Ticino Turismo Via C. Ghiringhelli 7 C.P. 1441 6501 Bellinzona +41 (0)91 825 70 56 ticino.ch/kastanie

Alto Malcantone | Herbstzeit ist Kastanienzeit: Das Tessin ist untrennbar mit der Geschichte der Esskastanie verbunden. Diente sie früher als Lebensgrundlage für die Bevölkerung, ist sie heute Anlass jährlich stattfindender Kastanienfeste und wird als regionale Delikatesse gefeiert. Einer, der in den Kastanienplantagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart unterwegs ist, ist Carlo Scheggia – Revierförster, Traditionsverfechter und Visionär in einem.

«Hätte ich meiner Frau vor unserer Hochzeit gesagt, dass ich 17 Kastanienbäume mit in die Ehe bringen würde, hätte sie mich sicherlich komisch angeschaut», erzählt Carlo und muss bei dieser Vorstellung TICINO TICKET selbst ein bisschen schmunzeln. Alle Gäste, die im Tessin im Hotel, auf «Aber früher wäre ich damit wirkCampingplätzen oder in Jugendherberlich eine gute Partie gewesen». gen übernachten, erhalten ein «Ticino Ticket»: Damit können sie alle öffentlichen Verkehrsmittel im Kanton frei nutzen und erhalten Vergünstigungen bei Bergbahnen, Schifffahrten im Schweizer Seenbecken und touristischen Hauptattraktionen. Das Ticket wird beim Einchecken in der Unterkunft ausgestellt und ist bis Mitternacht des Abreisetages gültig.

Carlo Scheggia, der 63-jährige Revierförster der Gemeinde Alto Malcantone, klopft mit der Faust gegen den knorrigen Baumstamm einer mehrere Jahrhunderte alten Kastanie. Ich meine einen Ausdruck von Demut und Dankbarkeit in seinem Blick zu erkennen. Mit Sicherheit

aber ein Gefühl der Verbundenheit, der Anerkennung und Wertschätzung. «Wenn diese Gesellen reden könnten – sie würden uns ganze Familiensagen erzählen». Heute aber reden nicht die Bäume, sondern Carlo. Auf einer gemeinsamen Tageswanderung über den Kastanienweg (Sentiero del Castagno) inmitten der Hügellandschaft des Malcantone, der sanften Voralpenlandschaft westlich von Lugano, erfahre ich alles, was es über die Geschichte der Kastanie in der Region zu wissen gibt und werde von Carlos Leidenschaft für die moderne Bewirtschaftung der Kastanienhaine angesteckt. Der Kastanienweg zwischen Arosio und Breno ist als 15 km langer Themenweg ausgeschildert, kann aber auch in kleinen Etappen begangen werden, die mit dem Postauto gut miteinander verbunden sind. Er eignet sich für Genusswanderer und Familien ebenso wie für Trailrunner und ist mittels eines Kastaniensymbols auf gelbem Wanderschild sehr gut signalisiert. Insgesamt sieben Informationstafeln erläutern den Anbau, die Verarbeitung und die Verwendung der Kastanie. Genussvolles Wandervergnügen Auf idyllischen und zum grossen Teil angenehm schattigen Wegen durch die gepflegten Haine, die Selven, verbindet der Kastanienweg die Ortschaften Arosio, Mugena, Vezio, Fescoggia und Breno. Zusätzlich kombiniert er auch leichtes Wandervergnügen mit kulinarischem Genuss. Denn von der Theorie der Informationstafeln zum gedeckten Tisch voller lokaler

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✎ Uta De Monte

Tabitha Hughes


Fokus

Spezialitäten und Kastaniengerichte sind es hier nur wenige Schritte. Ein Abstecher lohnt sich beispielsweise ins Grotto «Sgambada» nahe Arosio oder zum Restaurant «Il Castagno» in Mugena. Duftende Polenta-Suppe mit kräftigem Kastanienaroma, Wildragout an Kastaniensauce oder ein leckeres Kastaniensorbet mit herrlicher herb-süsser Note stehen hier im Herbst auf der saisonalen Speisekarte. Tessiner Rotwein oder ein lokales Craft-Bier aus Kastanienmehl – beides rundet die Menüauswahl passend und authentisch ab. Unsere Wahl, die Terrasse des Restaurants «Il Castagno», liegt im Schatten grosser Kastanienbäume. Die rustikal gestalteten Innenräume sind aus regionalem Kastanienholz. In der kalten Jahreszeit sorgt ein offener Kamin für eine heimelige Atmosphäre. Neben den saisonalen lokalen Spezialitäten macht auch die duftende Steinofenpizza richtig gut satt. Mit leerem Magen muss hier jedenfalls niemand in die Wanderstiefel steigen. Nach einem abschliessenden Café setze ich mit Carlo den Rundweg vom Parkplatz Molino aus fort. Trockensteinmauern ziehen sich über die Wiesen, ein kleiner Gebirgsbach plätschert fröhlich an uns vorbei. An hohen Farnen entlang gehen wir den breiten Wanderweg bergauf und gelangen zu einem schlichten, kleinen Steinhaus: die «Ra Grà», eine Trocknungs- und Räucherkammer. «Früher wurde dies in den Dörfern gemacht», erzählt der Förster. «Vor wenigen Jahren haben wir das Haus aber extra hier errichtet, damit der Rauch niemanden stört». Bis zu 600 kg Esskastanien bringen Landwirte und Privatpersonen jedes Jahr im Oktober zum Kastanienfest hierher, um sie zu trocknen und zu konservieren. Der riesige Berg findet Platz auf einem Gitter, der das Trockenhaus in zwei Etagen trennt. Während drei Wochen wird das Steinhaus gleichmässig befeuert, um die Kastanien durchzuräuchern. Anschliessend werden die trockenen Kastanien in Jutesäcke gepackt und kräftig auf Holz geschlagen, damit sich die Schale öffnet. Nun kommt die weisse Frucht zum Vorschein und kann weiterverarbeitet werden. Vom Arme-Leute-Essen zur gefeierten Frucht Die Geschichte der Kastanie steckt voller Emotionen. Noch bis vor 70 Jahren waren die Bäume im Tessin ein wertvoller Besitz,

Bilderreihe: S. 28-29: Im Reich der Kastanien mit Revierförster Carlo Scheggia / Kastanien-Sorbet mit Kastanien-Bier auf Seite im Restaurant «Il Castagno» S. 30: Wanderung durch den Kastanienhain (links), Casa Santo Stefano in Miglieglia (rechts) SpotMagazine l Herbst 2021

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Zur Königin des Herbstes der vererbt, geteilt, gehandelt oder über den auch mal heftig gestritten wurde. Denn für die Menschen der Region lieferten sie eine wichtige Lebensgrundlage: Die Früchte sind nahrhaft und gesund, das hochwertige Holz wurde für den Bau der Häuser gebraucht, kleinere Äste dienten als Feuerholz. «Mit den Bäumen meiner Familie hatten wir über mehrere Monate hinweg täglich mindestens eine Kastanienmahlzeit», erinnert sich Carlo an seine Kindheit. Das Tessin zählt insgesamt rund 60 Kastaniensorten, über 20 davon sind in der Region Malcantone zu Hause. In einer Plantage in Cademario, unweit des Kastanienweges, können sogar alle im Tessin vorkommenden Sorten bestaunt werden. «Die Kastanie gehört zu uns wie die sonnigen Sommer und der gute Café», begründet Carlo das grosse Engagement, das er in seiner Funktion als Förster, aber auch wegen seiner persönlichen Leidenschaft für das Brauchtum seit über 30 Jahren an den Tag legt. Da ist es mit einem Kastanienfest natürlich längst nicht getan. Nein, die Pflege der Plantagen ist richtig viel Arbeit: Ein anständiger Kastanienhain muss regelmässig von Buchen und Birken befreit werden, die sich immer wieder in die Wälder drängen. So wächst in den lichten Hainen Gras, das die Landwirte als Kuhweide nutzen können. Müde, glücklich und immer noch satt erreichen wir am Abend Vezio und ich fahre mit dem Postauto in meine Unterkunft zurück. Nach dieser Tour, finde ich, hat man sich ein Kastanienfest wirklich verdient. An der «Ra Grà» findet dieses immer Mitte Oktober statt, weitere KASTANIENWEG Feste werden auch im Maggiatal und generell im ganzen Tessin organisiert. Strecke: 15 km, Höhendifferenz: 626 m Anspruch: leicht, Dauer: 4-5 Stunden ticino.ch/hike25

Die An- und Abfahrt ab Lugano und der Transport vor Ort ist mit dem öV sehr gut möglich. Die Anfahrt ins Südtessin ist dank des 2020 eröffneten CeneriTunnels jetzt noch schneller. Auch von Lugano nach Locarno braucht man nur noch knapp 30 Minuten.

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In wenigen Monaten wird sich Carlo beruflich zur Ruhe setzen. «Aber mein Herz schlägt weiter für die Kastanie», verspricht er. Dann übergibt er die Verantwortung für sein «Kastanienreich» und die Fortsetzung des Kulturguts einem Kollegen. Und kann sich wieder voll und ganz seinen eigenen Bäumen widmen.

ERLEBNISHIGHLIGHTS Tessiner Kastanienfeste Das Kastanienfest des Alto Malcantone findet am 10. Oktober 2021 statt. Das Dorf Moghegno im Maggiatal feiert am 21. Oktober die Beladung und genau drei Wochen später, am 11. November, die Entladung der Grà. Kastanienwald Pian Piret Im Hinterland von Lugano liegt das Val Colla. An sein unteres Ende schmiegt sich das Dorf Sonvico in den Sonnenhang des Monte Roveraccio. Hier gibt es einen Themenweg mit 28 Etappen, der auf Etappe 21 den wunderschönen Kastanienwald von Pian Piret quert. KULINARISCH UNTERWEGS Hotel Restaurant «Il Castagno» Eingebettet in die sanfte Landschaft des Malcantone ist das Hotel mit rustikalem Restaurant der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen und ein lohnenswerter Zwischenstopp auf dem Kastanienweg. ilcastagno.ch Grotto «Scambada» Das traditionelle Grotto serviert Lebensfreude und Esskultur, garniert mit saisonalen und regionalen Produkten – wahlweise im grossen Garten oder in der rustikalen Stube. grottoscambada.ch Erboristi Lendi Der Traditionsbetrieb ist spezialisiert auf hochwertige, biologische und regionale Produkte, unter anderem Kastanienhonig, Brotaufstrich, getrocknete Kastanienflocken, Chips, Nudeln oder Kastanienmehl. erboristi.ch (eShop) Casa Santo Stefano B&B mit liebevoll gedecktem und hausgemachtem Frühstücksbuffet und lauschiger Terrasse. Das Haus wird nach ökologischen Grundsätzen geführt und verkauft zahlreiche regionale Kastanien-Spezialitäten. Lunch-Paket auf Vorbestellung. casa-santo-stefano.ch


Fokus

Spot Picks: Tessin

BENVENUTI

Hotel Paladina

AB INS GRÜNE

Monte Lema

HOCH HINAUS Zu Fuss erreicht man den Monte Lema von Miglieglia aus in rund 2.5 Stunden. Man kann die 849 Höhenmeter auf den 1’624 m hohen Gipfel aber auch ganz entspannt mit der Seilbahn zurücklegen. In jedem Fall lohnt sich der Ausflug, denn der Monte Lema ist Bergerlebnis pur: Hier begegnet man Herden schottischer Hochlandrinder, kann verlassene Eisenbergwerke entdecken, frische Alpmilch trinken und die typische Atmosphäre der Dörfer des Malcantone auf sich wirken lassen. Grandios ist auch der Ausblick. Bei klarem Wetter reicht das Panorama vom Lago Maggiore und den Berner und Walliser Alpen bis weit über den Lago di Lugano hinaus nach Mailand und zum Apennin. Ein Highlight für Wanderer ist die «Traversata» zum Monte Tamaro, eine der schönsten Höhenwanderungen der Schweiz. Sie verläuft nahe der schweizerisch-italienischen Grenze vorwiegend dem Grat entlang. In gut fünf Stunden gelangt man so auf die Alpe Foppa (1’530 m ü M.), wo sich die Bergstation der Gondelbahn nach Rivera befindet. Am Ende lohnt sich ein entspannter Ausklang im Wellnessparadies «Splash e Spa». Monte Lema Nucleo 5, 6986 Miglieglia +41 (0)91 609 11 68, lemamountain.ch

✎ Carina Scheuringer

Lugano

STADT MIT FLAIR In einer Bucht am Nordufer des Luganersees und umgeben von mehreren Aussichtsbergen gelegen, vereint Lugano – die grösste Stadt des Tessins – den Geist einer Stadt von Welt mit der Seele einer Kleinstadt. Der verkehrsfreie historische Stadtkern, der Luganeree, die ausgezeichneten Restaurants und ein buntes Veranstaltungsprogramm laden zum Besichtigen, Erleben und zum Dolcefarniente ein. Von den beiden Luganeser Hausbergen, Monte San Salvatore und Monte Brè zeigen sich Stadt, See und Berge in ihrer vollen Pracht. Vom Monte Brè führt ein Spaziergang hinunter ins Dorf Brè, das seinen typischen Tessiner Dorfkern bewahrt und raffiniert mit Kunstwerken ausgestattet hat. Vom San Salvatore führt eine beliebte Wanderung durch das wunderschön gelegene Carona hinunter an den Luganersee bei Morcote. Die Rückfahrt per Schiff nach Lugano bildet einen gebührenden Abschluss. Weitere Ausflüge führen ins Fischerdorf Gandria, auf den Monte San Giorgio (Unesco-Welterbe) oder den Monte Generoso sowie in die Liliputwelt von Swissminiatur bei Melide. Lugano Tourist Office Piazza della Riforma 1 - Palazzo Civico 6900 Lugano +41 (0)58 220 65 06, luganoregion.com

Tabitha Hughes, Wilfried Feder und zVg

Die Palmwedel schaukeln in der warmen Morgenbrise, es duftet herrlich nach hausgemachtem Kuchen und Ristretto. Von der idyllischen Anhöhe über Magliaso gleitet der Blick über den 85’000 m2 grossen Hotelpark mit Weinberg über den funkelnden Luganersee bis zum Monte Bré und den vielen Bergspitzen am südlichsten Zipfel des Tessins. Familien vergnügen sich im Schwimmbad mit zwei Rutschen, auf der Bocciabahn, im Spielstall, auf dem Fussballplatz oder dem Volleyballfeld. Erholungsbedürftige tauchen im Whirlpool ab, degustieren Wein mit Hoteldirektor und Sommelier Simon Lüthi oder geniessen die Aussicht von der PanoramaTerrasse des Caffès Paladina. Sportliche erkunden die sanft geschwungene Hügellandschaft des Malcantones auf zwei Rädern oder zu Fuss und lassen sich abends mit einem Menü aus lokalen Spezialitäten verwöhnen. Dazu bieten verschiedenste Unterkünfte (sieben Gästehäuser, Ferienstudios, -wohnungen und ein Ferienhaus) viel Platz, um die Ferien individuell zu gestalten. Genuss pur für jedermann – Alleinstehende, Paare, Familien und Gruppen jedes Alters. Hotel Paladina 6984 Pura-Lugano +41 (0) 91 611 20 00 paladina.ch

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O b e r d o r f s t r a s s e 1 3 . 8 0 0 1 Z ü r i c h . w w w. s t e f i t a l m a n . c h

Abends im Tropenhaus:

Wo Papayas nur im Teller landen.

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AusZeit Fokus

SCHAUPLATZ

GENUSSVOLLER SCHWEIZER HERBST: Auserlesene Tipps des Spot Teams

GOLDENER WEINHERBST

CHARMANTE AUSZEIT

SONNENSTUNDEN AN DER RIVERA

SCHAUSPIELFAHRTEN

Bad Zurzach Tourismus Dr. Martin Erb-Strasse 9 5330 Bad Zurzach +41 (0)56 269 00 60 badzurzach.info

Hotel Bellinzona Sud Autostrada A2 6513 Bellinzona +41 (0)91 857 01 71 hotel-bellinzona-sud.ch

Solothurn Tourismus Hauptgasse 69 4500 Solothurn +41 (0)32 626 46 46 solothurn-city.ch

Gäste Service Rigi +41 (0)41 399 87 87 rigi.ch

Genussvoll durchs vielfältige Zurzibiet – 2 Nächte mit GourmetHalbpension und Weinbegleitung, Wellness, Picknick-Rucksack und freie Fahrt mit dem regionalen öV ab CHF 450/Person im DZ (buchbar bis 28. November 2021).

Das charmante 3-Sterne-SwissQuality-Hotel «Hotel Bellinzona Sud» ist direkt von der A2 erreichbar und bietet 55 ruhige Zimmer mit Sicht in die Natur. Kulinarisch verwöhnt werden die Gäste im nahegelegenen Marché Restaurant.

Bars und Restaurants reihen sich entlang der Aare aneinander wie Perlen an eine Kette und laden mit lauschigen Terrassen zum Geniessen der Herbstsonne ein. Bei Gelati und Kaffee kommt mediterrane Ferienstimmung auf.

Auf der Bergfahrt im Salonwagen entführt Sie Rigibahn-Gründer Niklaus Riggenbach in vergangene Zeiten. Angekommen auf Rigi Kulm, erwartet Sie eine majestätische Abendstimmung und später in Rigi Staffel ein köstliches 3-Gang-Wild-Menü.

VOM BAUERNHOF ZUR KÄSEREI

INNOVATIV UND AUSGEZEICHNET

LA DOLCE VITA AM ZUGERSEE

ZUR GESCHICHTE DES KOCHENS

Fromagerie des FranchesMontagnes SA Rue de l’Avenir 2, 2340 Le Noirmont +41 (0)32 952 19 00 fdfm.ch

Hotel Cacciatori Via Lücc 126 6936 Cademario +41 (0)91 605 22 36 hotelcacciatori.ch

Zug Tourismus Bahnhofplatz 6300 Zug +41 (0)41 723 68 00 zug.ch

Schloss Hünegg Staatsstrasse 52 3652 Hilterfingen 033 243 19 82 schlosshuenegg.ch

Tauchen Sie zuerst in die Welt der Milchproduzenten ein und blicken Sie dann den Käsern über die Schulter. Interaktive Spiele und Filme, eine Degustation, ein Laden und ein Picknick am Spielplatz runden Ihren Besuch ab.

Wandern, Kulinarik und Wellness in einem: Das 4-Sterne-Wanderhotel serviert regionaltypische Gerichte auf höchstem Niveau (13 Gault Millau-Punkte). Im Herbst wird Kastanienschnaps gebrannt. Geöffnet bis 24. Oktober 2021.

Ein Ort für Geniesser – Vergessen Sie den Alltag bei einer romantischen Schifffahrt auf dem Zugersee, bei einem Apéro an einem der Sunset Spots oder einem Spaziergang auf dem Zugerberg – auf der Webseite finden Sie viele Ideen.

Die Sonderausstellung «Kochen gegen Armut und Trunksucht» im Schloss Hünegg beleuchtet die Geschichte der Wanderküchen und thematisiert auch die erste alkoholfreie Wirtschaft der Schweiz im Kreuz Herzogenbuchsee 1891.

✎ CS

Parkhotel Bad Zurzach, Jessi Schmid, Solothurn Tourismus_Tino Zurbrügg und zVg

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Mit der SZU näher an der Natur.


SpotlightZürich

Zürich und Umgebung neu entdecken

ZÜRICH SpotMagazine l Herbst 2021

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Wildtierpark Langenberg

DIE WILDNIS VOR DER HAUSTÜRE Langnau am Albis | Braunbär, Steinbock, Wolf, Wildschwein und andere Artgenossen – insgesamt neunzehn einheimische und ehemals einheimische Säugetierarten haben im Wildtierpark Langenberg in naturnahen Anlagen ein Zuhause gefunden. Was vor mehr als 150 Jahren als «Wildgarten» begann, ist heute ein wissenschaftlich geführter Zoo, der in eine spannende Tierwelt eintauchen lässt. Familie Grossmann war vor Ort. Mit seinen 9 Jahren ist Jeremy für ein Menschenskind überdurchschnittlich gross. Einem gleichaltrigen europäischen Braunbären reicht er jedoch gerade mal bis zum Bauchnabel, obwohl dieser bei Geburt nur die Hälfte mass und lediglich ein Zehntel des Gewichts auf die Waage brachte. Fasziniert studiert Jeremy die Wandillustration, die das unterschiedliche Wachstum von Tier und Mensch veranschaulicht. Dann späht er erwartungsvoll durch die Abgrenzung aus Glas ins Tiergehege. Aktuell leben zwei erwachsene Braunbären in der bewaldeten Anlage mit Badeteich, die im Tierpark Langenberg gemeinsam mit dem Restaurant einen Fokuspunkt bildet. Auf 11'000 m2 hat das Raubtier-Paar Platz, um vielen ihrer natürlichen Verhaltensweisen nachzukommen. Es verbringt den Grossteil des Tages mit der Futtersuche, klettert, schwimmt, döst oder wühlt im Erdbereich und gräbt Höhlen für den Winterschlaf. Die moderne Tierhaltung orientiert sich am neuesten Stand der Wissenschaft. Im Vordergrund steht das Wohl der Tiere sowie ein Besuchererlebnis, das Erholung mit pädagogischem Mehrwert vereint. Damit zollt der Tierpark dem Gründungsgedanken von vor über 150 Jahren Tribut. Ältester Tierpark der Schweiz 1869 schuf der exzentrische Zürcher Stadtforstmeister Carl Anton Ludwig von Orelli auf dem Langenberg in Langnau am Albis einen «Wildgarten mit schönem und belebtem Wald» mit dem Ziel, Mensch und Natur einander wieder näher zu bringen. Zuerst zogen Rothirsche, Damhirsche, Rehe und Gämsen ein; später kamen Braunbären, Wildschweine, Alpenmurmeltiere, Alpensteinböcke, Elche, Wisente, Luchse und Wildkatzen dazu. Heute beherbergt der Tierpark insgesamt neunzehn

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✎ Carina Scheuringer

Jean-Luc Grossmann


SpotlightZürich

einheimische und ehemals einheimische Wildtiere. Verschiedene Themenwege führen zu ihren Reichen, vorbei am Restaurant, den lauschigen Grillstellen, einem abenteuerlichen Wildnisspielplatz und mitten durch den einst stark bewirtschafteten Sihlwald, der seit der Jahrtausendwende wieder sich selbst überlassen wurde. Jeremy und sein kleiner Bruder Lionel wählen zum Einstieg den 30-minütigen Raubtierrundweg zu den drei Räubern Bär, Wolf und Luchs sowie zur kleineren Wildkatze. Fasziniert beobachten sie die Bärendame beim Wasserspiel; studieren anhand von Infotafeln die Gemeinsamkeiten von Hund und Wolf und halten im Dickicht nach den Luchsen und Wildkatzen Ausschau. Zum Abschluss noch ein Abstecher ins «Müsli-Hüsli», wo Mäuse rotzfrech auf dem Küchentisch herumtanzen – und schon haben sie sich die Kids den Mittag verdient. Während die Bratwürste auf dem Grillrost brutzeln, vertreibt der Seilzug auf dem Spielplatz die Wartezeit im Sausewind. Lehrmeister Natur Am Nachmittag verschwimmen die Grenzen zwischen Tieranlage und Besucherraum. In der 1.6 ha grossen, begehbaren Wildschweinanlage begegnen die Kinder den Tieren hautnah – ein Highlight, das nur vom anschliessenden Urzeitrundweg übertroffen wird. Im Westteil des Langenbergs führt die Zeitreise zu Wisenten (europäische Bisons), Elchen und Wildpferden sowie den menschlichen Vorfahren im Knochenwald. Jeremy und Lionel versuchen, Überreste der Jagd zu identifizieren und bestaunen in der Feuerhöhle Wandmalereien, die Einblicke in das Verhältnis von Mensch und Tier in der Steinzeit vermitteln. Am Ende des Tages sind die Wangen rot, die Beine müde und der Wissensdurst erst so richtig entfacht. Das nächste Mal wird sich die Familie den Wildnisboten anschliessen, die während der Sommersaison jeweils mittwochs und sonntags in verschiedenen Teilen des Tierparks unterwegs sind, ihr Hintergrundwissen teilen und den kleinen Besuchern Rede und Antwort stehen – und Fragen haben Jeremy und Lionel viele nach einem Tag wie diesem!

Tiere hautnah erleben!

ZOO ZÜRICH

Stiftung Wildnispark Zürich Alte Sihltalstrasse 38, 8135 Sihlwald +41 (0)44 722 55 22, wildnispark.ch Gut zu wissen: Der Tierpark Langenberg und Naturerlebnispark Sihlwald sind unter dem «Wildnispark Zürich» zusammengefasst und bieten eine spannende Kombination von Waldwildnis, Flusslandschaft und Wildtieren. Praktisches: Der Eintritt im Tierpark Langenberg ist gratis; die Parkplätze sind gebührenpflichtig. Auch eine Anreise mit den öV ist möglich. Spot Tipp: Weitere Ideen für Ausflüge und Veranstaltungen mit Kindern, Erlebnisberichte von Familien und Informationen zur Region gibt es ausserdem auf der Plattform «Kinderregion» unter kinderregion.ch

Der fast 90-jährige Zoo Zürich liegt idyllisch auf dem Zürichberg und präsentiert 380 Tierarten. Zu den Besucher-Highlights zählen die Lewa Savanne, der Kaeng Krachan Elefantenpark und der Masoala Regenwald.

KNIES KINDERZOO

Knies Kinderzoo gehört zum schweizerischen Traditionszirkus Knie. Höhepunkte sind der Elefantenpark «Himmapan», die flinken Totenkopfäffchen, das Kamelreiten und das Füttern der Giraffen.

TIERPARK GOLDAU

Sikahirsche, Mufflons und Syrische Braunbären – im Natur- und Tierpark Goldau sind rund 100 heimische und europäische Tierarten zuhause. Weitere Infos: kinderregion.ch/tiere

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Spot Picks: Herbst in der Kinderregion

SPIEL, SPASS UND ACTION

MEHR ERLEBEN Stadt, Natur, Sport oder Kultur? Vier Familien verraten ihre Highlights in und rund um Zürich. Lassen Sie sich inspirieren – jetzt lohnt es sich besonders! Noch bis 15. November profitieren Sie von attraktiven 2-für-1-Angeboten. Gönnen Sie sich z.B. einen Ausflug ins Technorama oder erleben Sie viel Action im «Flip Lab» Rümlang. Versenden Sie eine Postkarte mit einem Gutschein Ihrer Wahl an Freunde, Familie oder sich selbst und profitieren Sie von weiteren Spezialangeboten. zuerich.com/abenteuer

IN DER KURVE LIEGEN

DURCH ZEITEN REISEN

Ob mit Kick- oder Skateboard, Velo, BMX oder Rollschuhen: Auf den Pumptracks der Kinderregion (geschlossene Rundkurse mit kleinen Wellen und Steilwandkurven) haben alle Spass. Sie eigenen sich auch für die Kleinen, die ihre ersten Versuche auf dem Fahrrad oder ihrem Kickscooter machen wollen. Zur Auswahl stehen Tracks in Altendorf, Baden, Cham, Flumserberg, Oberiberg, Opfikon, Winterthur, Wallisellen, Zürich und diversen Orten im Kanton Schwyz. kinderregion.ch/pumptracks

Ritter, Freiherren, Burgfrauen, Könige – die Schlösser, Burgen und Ruinen der Kinderregion bieten Geschichte zum Anfassen. In interaktiven Spielen taucht man in längst vergangene Zeiten ein. Im Schloss Kyburg und der Burg Zug schlüpft man z.B. in historische Kleider, im Schloss Laufen erwacht im «Historama» Geschichte zum Leben und im Historischen Museum Baden laden Schatzkisten zum Knobeln und Entdecken ein. kinderregion.ch/burgen

Weitere Erlebnisideen finden Sie unter kinderregion.ch/herbst

Gestern Tierpark — Morgen Bikepark

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Pläne schmieden leicht gemacht kinderregion.ch


SpotlightZürich

150 Jahre Hirschpark

Die Platzhirsche von Rapperswil Rapperswil | Sie gehören zu Rapperswil wie die Rosen – 1871 wurden die ersten Hirsche auf dem Lindenhügel einquartiert. Zum 150-jährigen Jubiläum feiert die Stadt ihre Hirsche und erinnert sich dabei an die eigene Gründungssage. Den Hirschpark kennt in der Rosenstadt jedes Kind. Meine erste Begegnung war jedoch zufällig. Eines sonnigen Morgens war ich besonders früh in Rapperswil. Um mir die Zeit zu vertreiben, spazierte ich von der Uferpromenade zuerst zum Rosengarten und dann den südlichen Schlosshügel empor, auf dem einst die ersten Häuser der historischen Stadt zu stehen kamen. Oben, ganz am Ende unter den Linden, entdeckte ich ein besonderes Fleckchen, wo man auf der einen Seite auf den glitzernden See und auf der anderen auf das prachtvolle Schloss hinüberblickt. Dort wurde ein Bänkchen zu meinem Lieblingsplatz. Hier sitze ich seither immer gerne unter den Bäumen und sehe den Hirschen und ihrem Menschenvater zu, wenn sie durch die 55 Are grosse Anlage streifen. Schon ein gutes Jahrzehnt betreut Theo Böhler zusammen mit Peter Steimer den an das Schloss angrenzenden Hirschpark. Mit seinem Hirschmobil fährt der 75-Jährige jeweils morgens gegen 7 Uhr auf den markanten Nagelfluhfelsen, schultert liebevoll gesammeltes Futter und schleicht über die Wiese zum Unterstand. Je nach Jahreszeit verteilt er Heu sowie trockenes, hartes Brot, Kastanien oder Kartoffeln. Danach kontrolliert er das Gehege, schneidet Äste zurück, entfernt Unkraut und den für die Hirschfamilie gefährlichen Abfall, der immer wieder achtlos weggeworfen und vom Wind in die Tieranlage getragen wird. Mit gespitzten Ohren und aufmerksamen Blick beobachtet die 13-köpfige Damhirschfamilie – aktuell ein Damhirschstier, sieben Damhirschkühe, 1 Schmaltier und vier Jungtiere – den Wildtierpfleger auf Schritt

Carina Scheuringer // S.38:

und Tritt aus sicherer Distanz. Der Respektabstand ist dem Parkwart wichtig – «Hirsche sind Wildtiere und sollen dies auch bleiben», beschwichtigt er. Entsprechend untersagt ist das Füttern durch Besucher und es kann mitunter etwas Geduld gefragt sein, bis die grazilen Tiere über das weitläufige Gelände bis zum Zaun kommen, um zu sehen, wer heute zu Besuch ist.

Rapperswil ZürichseeTourismus Visitor Center Fischmarktplatz 1 8640 Rapperswil +41 (0)55 225 77 00 rapperswil-zuerichsee.ch

Seitdem ich dieses Fleckchen in Rapperswil kenne, haben es andere schwer. Doch warum es im Schlosspark überhaupt Hirsche gibt, erfahre ich heute – anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Hirschparks Der Hirschpark befindet – zum ersten Mal. Die schöne Geschichte basiert auf sich direkt neben dem der Sage der Stadtgründung. Demnach war Rudolf, Schloss und ist kostenlos ein Graf aus dem schattigen Altendorf, eines Tages 24 Stunden/Tag zugänglich. mit seiner holden Gattin Mechthild am Seeufer auf der Jagd. Seine Hunde spürten eine Hirschkuh auf, die sie bis zu einer FEIERN SIE MIT! Höhle am Sonnenfelsen, dem heutigen Die Jubiläumsfahnen sind gehisst; eine Schlosshügel, verfolgten. Dort verbargen neue Broschüre verrät Spannendes sich auch zwei Kälbchen. Die Gräfin erzum Hirschpark. Zusätzlich wurde barmte sich der Tiere und überredete speziell fürs Jubiläum von der Bäckerei ihren Gatten, diese zu verschonen. Bei Räber ein feines Honigguetzli kreiert. einer späteren Rast tauchte die HirschDer Erlös der «Hirschknusperli» kommt kuh wieder auf und legte aus Dankbarden Hirschen zugute. Das Gebäck ist keit ihren Kopf in Mechthilds Schoss. Der ab sofort im Visitor Center und in der Graf sah dies als einen Wink des HimBäckerei erhältlich. Ausserdem findet zum Jubiläum ein Malwettbewerb statt. mels und errichtete auf dem Hügel eine Das Wimmelsuchbild zum Ausmalen ist Burg und darunter eine Stadt. Heute darf im Visitor Center oder online zu finden. somit in Rapperswil ein Hirschpark natürlich nicht fehlen!

Rapperswil Zürichsee Tourismus und zVg

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Spot Picks

TIERISCHE ABENTEUER

Grossraum Zürich | Zugegeben: Es liegt vielleicht im ersten Moment nicht auf der Hand. Wenn man Rentiere, Lamas und Wasserskorpione hört, denkt man vielleicht nicht sofort an den Grossraum Zürich. Doch wer recherchiert, ist überrascht: Direkt vor unserer Haustüre gibt es Ungewöhnliches zu erleben. Hier drei Highlights:

Rentierhof

BEI SANTAS HELFERN

Naturzentrum Thurauen

Man muss nicht zum Nordpol reisen, um Rudolf und seinen Freunden zu begegnen. Auch in Dachsen beim Cholfirst in der Nähe von Schaffhausen leben Rentiere. Insgesamt 19 Tiere, darunter die Jungtiere Sarina, Safir und Lumi, haben auf dem Mühlebachhof der Familie Fürst ein liebevolles Zuhause gefunden. Dort beglücken sie nicht nur ihre Besitzer, sondern auch die Besucher, die Santas Helfern hier hautnah erleben können. Einen «Rudolf» gibt es zwar nicht, dafür aber zum Beispiel Heidi, Luki und Darling. Von September bis März kann man im Zuge eines geführten «Rentier-Trekkings» wahlweise eine oder zwei unvergessliche Stunden mit den faszinierenden Tieren verbringen und echte Einblicke in ihr Naturell erhaschen. An ihrer Seite spaziert man dann in einer kleinen Gruppe von max. 6 Personen mitten durch das Zürcher Weinland. Wem das nicht genug ist, der kann ausserdem ein Fotoshooting oder eine Führung im Gehege mit Fütterung und anschliessendem Apéro buchen. Spot Tipp: SAVE THE DATE – In der Vorweihnachtszeit lohnt sich ein Besuch des Rentier-Adventsweges zwischen Uhwiesen und Dachsen. Der 1.2 km Rundweg führt an 24 geschmückten Baumstämmen, einem Wichtelwald und natürlich am Gehege der Huftiere vorbei. Rentierhof Mühlebachhof 1, 8447 Dachsen rentierhof@bluewin.ch, rentierhof.ch

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Wyland Usziit

DER ANDERE SPAZIERGANG Grosse Verantwortung tragen, harte Entscheidungen treffen – das kennen Petra und Martin Heussi nur zu gut. Sie war viele Jahre lang Sicherheitsfachfrau, er ist Polizist. Zuhause auf dem «Radhof 1», einem Haus mit Umschwung, hat sich das Mar­ thaler Ehepaar als Ausgleich eine Gegenwelt aufgebaut. Hier leben Lamas und Minipig-Schweine, denen man im Zuge von tiergestützten Coachings und Auszeiten auch als Besucher hautnah begegnen kann. Ein Ausflug der ganz besonderen Art ist dabei das Lama Trekking im Zürcher Weinland. An der Leine werden die zahmen Tiere über Stock und Stein geführt und erlauben es ihren menschlichen Begleitern, ihre Umgebung mit neuen Augen wahrzunehmen. Besonders praktisch: Die Lamas passen sich nicht nur dem Tempo ihrer Begleiter an, sondern tragen zudem auch noch deren Gepäck! Spot Tipps: Lama-Spaziergang «Chopflüftä für Erwachsene» (60 min) CHF 5 als «Heu-Füfliber», Lama-Trekking «Chlii aber ohoo» (max. 150 min) CHF 52 für Erwachsene, CHF 36 für Kinder im Alter von 4-16 Jahre. Familie Heussi Wyland Usziit Radhof 1, 8460 Marthalen +41 (0)78 676 24 12, wyland-usziit.ch

✎ Carina Scheuringer

PanEco und zVg

IM NATURIDYLL

Vom verbauten Fluss zur vielfältigen Auenlandschaft: Die renaturierten Thurauen, das grösste Auengebiet des Schweizer Mittellandes, bieten Lebensräume für unzählige und teils geschützte Tier- und Pflanzenarten, darunter Biber, Eisvögel, Molche, Wasserskorpione und 30 verschiedene Orchideenarten. Im Herbst blüht hier sogar der Enzian. Das Naturparadies liegt nur einen Katzensprung von Zürich entfernt. Ab Rafz oder Henggart gelangt man mit dem Bus 675 nach «Flaach, Ziegelhütte» und dann in zehn Gehminuten zum Naturzentrum. Dort erfährt man in einer interaktiven Ausstellung Interessantes über die seltenen Bewohner dieses Schutzgebietes. Danach geht's weiter auf einem beschilderten Erlebnispfad mitten hinein in den Auenwald oder mit dem Boot zu den Fröschen und Libellen im Wasser. Zum Abschluss kann man auf dem Spielplatz oder der Feuerstelle verweilen. Spot Tipp: Mit dem ZVV-ActionPass haben Sie freie Fahrt im ganzen ZVV-Gebiet mit Bahn, Bus, Tram, Schiff und Seilbahn. Ausserdem profitieren Sie von vielen Gratiseintritten und Vergünstigungen, darunter freien Eintritt in das Naturzentrum Thurauen. Viele weitere Freizeittipps im Grossraum Zürich finden Sie unter zvv.ch/freizeit. Naturzentrum Thurauen Steubisallmend 3, 8416 Flaach +41 (0)52 355 15 55, naturzentrum-thurauen.ch


SpotlightZürich

Sauriermuseum

Reise in die Urzeit

Aathal | Im Zürcher Oberland begegnen Ihnen die ganz Alten und ganz Grossen: Im Sauriermuseum Aathal tauchen Sie in das Dinosaurier-Zeitalter und erfahren alles über Dinosaurier und andere Urzeittiere. Am Anfang stand eine versteinerte Riesenschildkröte mit viereinhalb Meter Länge. Diese zeigte der Mineralienhändler Hans-Jakob Siber 1977 auf der jährlichen Sonderschau von «Siber+Siber» in Aathal. Das Interesse war gross. Als er vier Jahre später ein acht Meter langes Skelett eines Edmontosaurus ausstellte, brach der lokale Verkehr unter dem Besucheransturm zusammen. Und damit war der Grundstein für das heutige Sauriermuseum gelegt, das Siber Anfang der 1990er Jahre eröffnete. Gleichzeitig erwarb er Grabungsrechte für den legendären «Howe-Dinosaurier-Steinbruch» in Wyoming (USA), wo schon der Dinosaurierjäger Barnum Brown Tausende von Knochen ausgegraben hatte. Auch Siber war von Erfolg gekrönt. Heute macht seine weltweit einzigartige Sammlung von echten Skeletten die Erde vor 150 Millionen Jahren greifbar. Dabei sind die zehn eigenen Fundstücke der Stolz des Museums und bilden den Schwerpunkt der Ausstellung. Die Bandbreite reicht von kleinen Sauriern (weniger als zwei Meter lang) bis zu einem gewaltigen Brachiosaurus mit einer Länge von 23 Meter. Neben den selbst ausgegrabenen Fossilien sind noch weitere Originale zu bestaunen, beispielsweise die «Köpfe der Kolosse» oder Flugsaurier. Skelett-Repliken, Rekonstruktionen und Fussabdrücke ergänzen die Sammlung. Zudem werden diverse Filme und jährliche Spezialausstellungen gezeigt. Ein besonderes Erlebnis sind die Führungen, vor allem nachts mit Taschenlampen für Erwachsene und Kinder ab 7 Jahre, Workshops und Übernachtungen.

Im Schoggihimmel Kilchberg | Naschkatze? Im grössten Schokoladenmuseum der Schweiz, dem «Lindt Home of Chocolate» schweben Schleckermäuler auf Wolke sieben. Hier erleben Sie das wohl köstlichste aller Schweizer Kulturgüter in all seinen Facetten. Schon allein das Gebäude, eine Kreation der Stararchitekten Christ & Gantenbein, ist eine Attraktion. Doch was im Inneren folgt, übertrifft selbst die kühnsten Schoggiträume: Die Reise in die faszinierende Welt der Schokolade beginnt mit einem über neun Meter hohen Schokoladenbrunnen durch den 1'500 Liter Schokolade fliessen. Und nein, Sie können ihren Finger nicht in die wunderbar duftende Masse eintauchen, aber keine Sorge: Degustationsmöglichkeiten gibt es genug! Die Erlebniswelt entführt Sie auf eine interaktive Tour, bei der Sie via Audioguide viel über den Ursprung von Schokolade, ihre Herstellung und Geschichte erfahren. Zwischendurch dürfen Sie sich immer wieder selbst überzeugen, wie unwiderstehlich Schokolade ist. Zu den Höhepunkten des Museums zählt ausserdem der 500 m2 grosse Lindt Chocolate Shop mit allerlei Köstlichkeiten und Mitbringsel. Wer möchte, kreiert an der Maître Station gemeinsam mit einem Maître Chocolatier eine eigene Schokoladentafel und gestaltet danach eine persönliche Pralinenverpackung. Spot Tipp: Der Besuch eignet sich nicht nur für Familien, sondern auch für Gruppen. Schokoladenkurse und Führungen können separat gebucht werden.

Lindt Home of Chocolate Schokoladenplatz 1 8802 Kilchberg +41 (0)44 716 20 00 lindt-home-of-chocolate.com

Sauriermuseum Aathal Zürichstrasse 69 8607 Aathal +41 (0)44 932 14 18 sauriermuseum.ch

✎ Carina Scheuringer

Lindt Home of Chocolate

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SARAH, ISABEL und TIMON stehen mittendrin.

Grosses Kino.

WIR KENNEN DAS. Und so bekommst du bei uns genau die Beratung, die du brauchst. Von Leuten, die dasselbe wollen wie du. Beste Auswahl, hochwertige Ausrüstung, echte Beratung für Travel & Outdoor. Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur, Zürich und online

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FOKUS

Schöne Aussichten


Gratwanderung Stanserhorn-Engelberg (Etappe 5 des Tell-Trails)

AUFBRUCH INS FREIE Engelberg-Titlis Tourismus +41 (0)41 639 77 77 engelberg.ch Package-Angebot inkl. Gepäcktransport Stans-Engelberg, Bahnfahrt Stanserhorn, HP und Nacht im Zelt auf der Alp Laucheren sowie Übernachtung im Hotel in Engelberg mit Frühstück ab CHF 269 engelberg.ch/gratwanderung

Stanserhorn-Engelberg | Allein durch die Natur streifen – diese Sehnsucht ist nicht neu. Doch gerade jetzt – zwischen Overtourismus, Instagram-Hype und der alles dominierenden Pandemie – ist der Wunsch nach Abstand, Weite und unberührter Natur grösser als je zuvor. Und tatsächlich gibt es sie noch, die einsamen Orte direkt vor unserer Haustüre, wo man zwischen Himmel und Erde neue Perspektiven finden kann. Justin und Karel wurden auf der neuen Gratwanderung vom Stanserhorn nach Engelberg fündig.

Das Panoramaglück beginnt mit der Bergfahrt. Die Sonne lacht; die Haare flattern im Wind. Nur vereinzelte Quellwolken verdecken die Aussicht, die von der Jurakette über zehn Seen bis zum Schwarzwald reicht. Friedlich ruht die Welt am glitzernden Vierwaldstättersee zu unseren Füssen, während wir unter den Gratwanderung wachsamen Augen von Rigi und Stanserhorn-Engelberg Pilatus dem Himmel entgegenWanderzeit: 10 h, Strecke: 25.1 km rauschen; zuerst im über 125 Dem Nidwaldner Höhenweg folgend wandern Jahre alten offenen Holzwaggon Sie bis nach Engelberg. Höhepunkt des Tellund dann auf dem Dach der Trails ist die neu erschlossene Gratwanderung weltersten CabriO-Luftseilbahn. zwischen dem Stanserhorn und Engelberg. Die Wanderung kann gut auch als Rundwanderung in zwei Tagen begangen werden.

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Was lange währt, wird gut, heisst es. Und unsere Geduld hat sich

✎ Carina Scheuringer

gelohnt. Nach wiederholtem Wetterpech zeigt sich nun das 360° Grad-Panorama auf dem Stanserhorn auf 1’900 m ü. M. in seiner vollen Pracht. Auf der Sonnenterrasse des Drehrestaurants schweift der Blick beim feinen Zmorge über die 100 km lange Alpenkette in Richtung Engelbergertal. Gute 25 km oder zwei Tage Fussmarsch entfernt liegt dort unser Etappenziel. Die Wanderroute, die dazwischen vorwiegend auf dem Grat verläuft, wurde erst kürzlich neu erschlossen und formt die Königsetappe des «Tell-Trails», der über 156 km von Altdorf bis zum Brienzer Rothorn führt. Beim Einstieg trennt sich die Spreu vom Weizen, also der Aussichtstourist vom Bergwanderer. Jetzt ist gutes Schuhwerk, Trittfestigkeit und Konzentration gefragt. In spitzen Kehren windet sich der Weg um das «Chli Horn» hinab zum Ächerlipass. Links und rechts führen mit Steinbrocken übersäte Wiesen steil in den Abgrund. Kuhglocken bimmeln. Bei der «Alpkäserei Chüeneren» ist die Alpsaison in vollem Gange. Ein Helikopter schwirrt über unseren Köpfen, transportiert das mühevoll gesammelte Heu für den Winter ins Tal. Wir nutzen die letzte Möglichkeit, unsere Wasserreserven aufzufüllen und Proviant einzukaufen; danach lassen wir die Zivilisation endgültig hinter uns. In den nächs-

Justin Hession / Karte: zVg


ten Stunden wird uns keine Menschenseele mehr begegnen – ein Privileg mitten im Herzen der Schweiz. Wege im Abseits Durch den Arviwald geht es nun bergauf zum Arvigrat auf 2’000 m ü. M. Ein Lüftchen weht. Grüne Fenster umrahmen grandiose Aussichten. Wir gehen schweigend, jeder in seinem Rhythmus und den eigenen Gedanken überlassen, mal der eine, mal der andere voraus. Flauschige Wölkchen spiegeln sich im blauen Sarnersee, Bergspitzen strahlen; die würzige Bergluft ist ein Geschenk für die Lungen und die Heidelbeeren am Wegrand sind ein Grund, den Blick für die Nebensächlichkeiten zu schärfen. Kein Wunder, erlebt doch das Wandern besonders in Zeiten wie diesen eine Renaissance. Haben wir für vieles keine Antwort, so wissen wir, wie man von A nach B geht, egal welches Auf und Ab dazwischen liegt. Wandern erfüllt eine geistige Aufgabe mit Muskelmasse; es schenkt Abstand und neue Perspektiven. Wer auf 25 km oder gar 156 km an seine körperlichen Grenzen gestossen ist, mag tatsächlich meinen, dem Himmel etwas näher gekommen zu sein. Besonders in Momenten wie jetzt. Auf dem nun folgenden Grat werden alle bisherigen Anstrengungen belohnt. Die Aussicht ist schlicht überwältigend. Links schlummert das Engelbergertal am Fusse der Nidwalder Bergwelt; rechts erstreckt sich die idyllische Obwaldner Landschaft. Ein kurzer Halt zur Stärkung, denn nun braucht es Präzision. Auf beiden Seiten fällt das grasbewachsene Land fast senkrecht ab, mahnt zur Achtsamkeit. Mit der Konzentration leert sich der Kopf. Die Beine stehen einzig im Hier und Jetzt; der Blick ist auf das Wesentliche gerichtet. Voran balanciert der Gratwanderweg in luftiger Höhe munter weiter – zuerst über den Gräfimattgrat zum Gräfimattstand und dann dem Schingrat entlang hinunter zum Zwischenziel auf 1’938 m ü. M: der Alp Laucheren. Unterwegs begegnet uns eine Herde munterer Geissen, die aufgeregt das Salz von unseren Beinen leckt. Eindrucksvoll und fast schon beneidenswert ihre Standfestigkeit! Gastfreundschaft mit Herz Wenige Gehminuten später ist die Alp Laucheren eine familiäre Angelegenheit. Herzlich ist die Begrüssung, liebevoll die Bewirtung und ein wahres Geschenk des Himmels der grosse Topf Älplermagronen mit Apfelschnitzen nach Schwiegermutters Art. 28 Jahre schon pflegen Melk und Agnes jeweils von Anfang Juni bis Ende September inmitten dieses natürlichen Amphitheaters

Bilderreihe: S. 44: Gratwanderung, Anreise auf das Stanserhorn im historischen Holzwaggon und der CabriO-Luftseilbahn S. 45: Wanderung zur Alp Laucheren, Abendessen und Übernachtung bei Melk und Agnes S. 46: Wagenleis, Lutersee und Blick zum Etappenziel Engelberg


Vieh und Land. Nun wurde eigens für die Besucher der Gratwanderung Stanserhon-Engelberg ein kleiner Zeltplatz mit Mietzelten eingerichtet. Eine Übernachtung ist unvergesslich. Entzückt sehen wir zu, wie das letzte Licht ob der Welt erlischt und die Dunkelheit den funkelnden Sternen weicht. Dann schlafen wir zum Gebimmel der Kuhglocken, tief und fest, bis uns der Hahn pünktlich zum ersten Tageslicht wieder weckt. Ein grosszügiger Älplerzmorge ist aufgetischt; die Alp längst zum Leben erwacht. Etwas wehmütig verabschieden wir uns, verspricht der Tag auch Aufregendes. Voraus liegt die spektakuläre Felspassage «Wagenleis», die Schlüsselstelle unserer Wanderung. Am Fusse der zackigen Felsscharten heisst es: Kamera wegpacken, einmal tief durchatmen, nicht viel nachdenken und Lukas folgen, einem Zimmermann und Freund von Melk und Agnes, der diesen Weg zum Füttern der Schafe täglich passiert. Die Initiatoren der Gratwanderung haben es uns auch so leicht wie möglich gemacht: Ketten, Seile und Eisentritte wurden speziell installiert. Trotzdem pocht das Herz und will sich erst wieder auf dem schmalen Weg beruhigen, der später oben entlang des Schluchigrates zu den Schafen und ihren zwei ungewöhnlichen Beschützern – zwei Lamas – führt. Melk und Agnes haben die Exoten nach einem Wolfsriss angeschafft. Seither herrscht Ruhe. Der Zivilisation entgegen Beim Chrüzibödmer folgt der steile Abstieg durch den Wald bis zum Lachengrätli und dem Storeggpass. Am idyllischen Lutersee lohnt es sich, eine Pause einzulegen, das Lunchpaket von Melk und Agnes auszupacken und ins erfrischende Nass einzutauchen. Im Anschluss geht es nämlich ein letztes Mal dem Himmel entgegen. Die Waden brennen, doch nun heisst es noch einmal die Kräfte zu sammeln, um schliesslich den höchsten Punkt der Tour, das Bocki auf 2’155 Meter zu erreichen. Oben ist man noch einmal alleine mit sich und der Welt. Grandios ist der Blick auf den Titlis, der uns auf dem weiteren Weg hinunter zum Untertübsee und schliesslich nach Engelberg begleitet. Wir sind zurück in der Zivilisation, doch Kopf und Geist verweilen noch etwas länger am Berg. Eine kurze Auszeit mit langer Wirkung...

WEITWANDERUNG TELL-TRAIL

Tell-Trail: 8 Etappen, 156 km Aufstieg: 7’126 hm (inkl. Bahnen: 13’658 hm) Abstieg: 8’176 hm (inkl. Bahnen: 12’956 hm) 6 Berge: Fronalpstock, Rigi, Pilatus, Stanserhorn, Titlis und Brienzer Rothorn; 11 Seen Digitale Karten und GPS-Daten weisen den Weg. Der Trail fällt in die Kategorie T3 (anspruchsvolles Bergwandern). Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gewisse Grundkondition werden vorausgesetzt. Weitere Infos unter luzern.com

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Fokus

Vollendetes Gipfelglück Tell-Trail Etappe 8

Lungern-Sörenberg | Was für ein Finale! Die achte und letzte Etappe des 156 km langen Tell-Trails führt vom smaragdgrün schimmernden Lungernsee über den höchsten Gipfel Luzerns, das Brienzer Rothorn, bis nach Sörenberg. Unterwegs wandelt man entlang luftiger Grate und durch blumenübersäte Wiesen, das Bimmeln der Kuhglocken im Ohr und Postkartenpanoramen aus Bergen und Seen vor Augen. Die Bergprominenz steht Spalier; die Luft riecht wie frisch gewaschen. Die Obwaldner Ferienregion Lungern-Turren-Schönbüel hat sich feierlich herausgeputzt. Nach Tagen des Regens breitet die Sonne nun ihren Strahlenfächer unter der blauen Himmelsdecke aus. Malerisch umrahmt von bunten Wiesen und dunklen Wäldern schillert der Lungernsee unten im Tal wie ein Emerald im weichen Morgenlicht. Vom Turrengrat ob der Bergstation der Lungern-Turren-Bahn (1’562 m ü. M.) schweift der Blick meilenweit in die Ferne. Wetterhorn, Mittelhorn und Rosenhorn scheinen zum Greifen nahe. Zahlreiche Wanderwege führen in alle Himmelsrichtungen, wie der Schmetterlingspfad, ein 16 km langes Wegnetz nach Lungern oder Kaiserstuhl – und der Klassiker: Der Panoramaweg zum Brienzer Rothorn. Letzterer bildet als achte Etappe den krönenden Abschluss des Tell-Trails, des neuen Fernwanderwegs durch die Zentralschweiz. Wer die gesamte Route ab Altdorf absolviert, dem eröffnet sich die Heimat auf neue Weise. Auf 156 aussichtsreichen Wanderkilometern spiegeln sich flauschige Wölkchen in funkelnden Seen – ihre Leuchtkraft so unwirklich wie jene der im Morgenrot aufflammenden Gipfel der «Big 6», die man unterwegs erklimmt – Stoos, Rigi, Pilatus, Stanserhorn, Titlis und Brienzer Rothorn. Steinböcke und Gämsen klettern auf Felsvorsprüngen, während sich unten im Tal malerische Dörfer und Städte aneinander reihen wie schmucke Perlen an eine Kette.

steinernen Kreuz auf dem Gipfel des Mändli. Wie von einem Adlerhorst überblickt man von hier das Land, blickt zurück nach Turren und voraus zum Tagesziel Sörenberg. Einzig das Brienzer Rothorn hält sich bedeckt; versteckt hinter dem Biet, dem nächsten Gipfel. Zu Mittag in Schönbüel brennen die Waden. Selten schmecken Älplermagronen besser als im gemütlichen «Bärghuis» mit seiner Rundumsicht vom Niesen bis zum Säntis. Prächtige Panoramen begleiten auch die weitere Gipfeltour über teils exponierte Pfade zuerst zum Höch Gumme, dann zum Arnihaaggen und schliesslich über den Eiseesattel zum Brienzer Rothorn. Bald liegen uns Brienzersee, Arniseeli und Eisee zu Füssen. Das Dreigestirn winkt aus der Ferne; die Schönheit der Bergwelt ist schlicht ergreifend. Noch ein kurzer Abstieg über das Nesslewäng, noch einmal durchatmen und staunen und schon geht es mit der Bahn nach Sörenberg und zurück in den Alltag. Was bleibt ist schlicht unbezahlbar und unvergesslich!

Luzern Tourist Information Zentralstrasse 5 6002 Luzern +41 (0)41 227 17 17 luzern.com/telltrail Tell-Trail gesamt: 8 Etappen, 156 Kilometer, 7’126 Höhenmeter, 11 Seen und 6 Berge Etappe 8: Lungern-Sörenberg Wanderzeit: 5.5 h; Strecke (ohne Bergbahnen): 15 km; +1’170 hm, -480 hm (eignet sich auch als Tagesausflug) Praktisches: Der Trail fällt in die Kategorie T3 (anspruchsvolles Bergwandern). Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gewisse Grundkondition werden vorausgesetzt.

Auf luftigen Graten verlieren sich die Gedanken. Zivilisation und Alltag rücken in weite Ferne. So auch heute. Zum Einstieg in die letzte Etappe ist ein feierlicher Blumenteppich ausgebreitet; Kuhglocken bimmeln. Ein schmaler Bergweg führt über Rückenegg zum

✎ Carina Scheuringer

John Faber und Carina Scheuringer

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Kilometer signalisierte Wanderwege

ZEIT FÜR EIN MERCI! Entdecke, was 1500 Freiwillige alles leisten: merci-wanderwege.ch

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Gut gerüstet

DAS ABENTEUER RUFT!

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5. VAUDE FARLEY ZIPP-OFF HOSE

1. FJÄLLRÄVEN BERGTAGEN LITE INSULATION JACKET

Allzeit bereit – Wenn das Wetter plötzlich umschlägt, bietet diese leichte, winddichte und leicht verstaubare Herrenjacke mit PFCfreier Imprägnierung auch in feuchtem Zustand Wärme und Komfort. Die Füllung aus G-Loft Supreme besteht aus 100 Prozent recyceltem Polyester. UVP: CHF 400, fjallraven.com

2. HANWAG MAKRA COMBI GTX

Der leichte Alleskönner liebt lange Zustiege zum Gletscher, Touren im Fels und Klettersteige. Die gewichtsoptimierte, aggressive Sohle bietet hervorragenden Grip. Der hochwertige Rauleder-Cordura-Mix steckt intensive Beanspruchungen locker weg. Und dank Gore-Tex Futter bleiben die Füsse warm und trocken. UVP: CHF 340, hanwag.com

✎ Stefan Schiesser und Uta De Monte

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3. LIFESTRAW WASSERFILTERFLASCHE

Durstlöscher – Kein Wasser mehr und bis zur nächsten Hütte ist es noch weit? Mit der Trinkflasche von Lifestraw kann man auch direkt aus der Quelle trinken. Das zweistufigen Filtersystem reinigt das Wasser von Bakterien, Parasiten, Chemikalien und allerlei Schwebestoffen wie Schlick und Sand. UVP: CHF 54.90, eu.lifestraw.com

4. BACH ROC RUCKSACK

Freund und Helfer – Leichter, kompakter Tagesrucksack aus langlebigem, äusserst robustem 1000D Cordura Stoff. Der gepolsterte Rücken, bequeme Schultergurte und der abnehmbare Hüftgurt sorgen für Passform und Tragekomfort. Erhältlich in zwei Grössen (22l und 28l Volumen). UVP: CHF 119.90, bachpacks.com

Die Farley Hose von VAUDE ist eine äusserst komfortable Wander- und Trekkinghose mit abnehmbaren Beinen aus umweltfreundlichem, bluesign® zertifiziertem Material. Der bequeme Hosenbund, der hohe Stretchanteil und die vorgeformten Kniepartien bieten sehr hohen Tragekomfort. Der pflegeleichte, schnelltrocknende Stoff sorgt für zuverlässige Funktionalität. UVP: CHF 140, vaude.com

6. BLACK DIAMOND ALPINE CARBON TREKKING POLES

Ideal für alpine Rucksacktouren und lange Wanderungen – Das überarbeitete FlickLock-Einstellungssystem bietet rasche und sichere Anpassungsmöglichkeiten für die drei Stocksegmente aus 100 Prozent Karbonfaser. Der bequeme, feuchtigkeitsableitende Korkgriff hat eine weiche Griffverlängerung aus Gummi für mehr Komfort. UVP: CHF 180, blackdiamondequipment.com SpotMagazine l Herbst 2021

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«ächt Schwyz»-Herbstpass

HERBSTGLÜCK LEICHT GEMACHT Schwyz Tourismus AG Zeughausstrasse 10 6430 Schwyz aecht-schwyz.ch/pass 12 Ausflugsziele: ÄgeriseeSchifffahrt, Luftseilbahn Brunnen-Urmiberg, Luftseilbahn Brunni-Holzegg Luftseilbahnen Illgau, Luftseilbahn KüssnachtSeebodenalp, Rotenfluebahn, Luftseilbahn ObergschwendRigi Burggeist, Museen Schwyz, Natur- und Tierpark Goldau, Sattel-Hochstuckli, SGV – Urnersee-Rundfahrt ab Brunnen, Zugersee-Schifffahrt plus 50% Rabatt auf: Rigi Bahnen Tageskarte Stoos Gipfel-Erlebnisticket Alle weiteren Infos finden Sie auf der Webseite.

Schwyz | Der Herbst ist eine besondere Zeit. Ein zarter Hauch von Gold legt sich über Berggipfel und Seen, die Bäume leuchten, die Sicht ist weit und klar. Unweigerlich zieht es uns in die Natur – speziell in diesem Jahr. Mit dem neuen «ächt SCHWYZ»-Herbstpass erleben wir die Vielfalt vor unserer Haustüre ganz einfach und günstig. Es ist leider genauso gekommen, wie es die Muotathaler Wetterschmöcker Alois Holdener und Martin Horat im April prophezeit hatten: «Nass, Hudelwetter und starke Gewitter». Kurzum: Der Sommer fiel dieses Jahr sprichwörtlich ins Wasser. Umso weniger schade, dass er nun vorbei ist, sehen doch die Prognosen für den Herbst bedeutend erfreulicher aus. Goldenes Licht, also wunderbare Herbstsonne, soll dann die Natur zum Strahlen bringen und gleichzeitig die Gemüter erhellen. Klingt gut. Aber es geht noch besser! Die Ferienund Ausflugsregion Schwyz legt mit der Neuauflage des «ächt Schwyz»-Herbstpasses

noch zusätzliche Glücksmomente oben drauf. In den Monaten September und Oktober gibt es zum Spitzenpreis von CHF 79 gleich drei von zwölf Ausflugsziele an frei wählbaren Tagen zu entdecken. Und warum sollten Sie sich nach diesem langen Verzicht auch auf nur ein Erlebnis beschränken? Liebäugeln Sie zum Einstieg vom Tal aus mit den Mythen, dem Fronalpstock und der restlichen Schwyzer Bergprominenz – zum Beispiel während einer genussvollen Schifffahrt auf dem Urner-, Zuger- oder Ägerisee oder im Zuge eines Besuches des Natur- und Tierpark Goldau. Schnüren Sie am nächsten Tag die Wanderschuhe und lassen Sie sich bequem in luftige Höhen tragen – zum Beispiel auf die Seebodenalp, Rigi Scheidegg oder den Urmiberg. Finden Sie Gipfelglück abseits viel begangener Wege in Illgau oder auf der Rotenflue und erleben Sie Schwyzer Gastfreundschaft bei Heusuppe und «Hindärsi Magronä» (Älplermagronen nach Schwyzer Art) in gemütlichen Berggasthäusern. Tauchen Sie zum Abschluss in den Schwyzer Museen in die Kultur und Geschichte der Region ein – vergessen Sie den nassen Sommer, tanken Sie Energie, wie in den Ferien – aber mit Heimvorteil. Und wenn der Nebel durchs Flachland zieht, erfreuen Sie sich am besonderen Extra: Als Tüpfelchen auf dem «I» berechtigt Sie die diesjährige Ausgabe des Herbstpasses nämlich zu 50 Prozent Rabatt auf die Gipfelkarte Stoos und die Tageskarte Rigi – so oft Sie wollen bis 31. Oktober 2021. Auch eine Pandemie-Absicherung ist wieder inklusive. Der Pass kann ganz einfach online gekauft und aufs Natel geladen oder ausgedruckt werden. Damit steht dem perfekten Herbst nichts mehr im Wege!

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✎ Carina Scheuringer

Carina Scheuringer und zVg


Fokus

Zentralschweiz

FUNDSTÜCKE FÜR SCHWEIZENTDECKER DIE RIGI ERZÄHLT Geschichte, die lebt: Vor 150 Jahre dampfte die erste Bergbahn Europas von Vitznau nach Rigi Staffelhöhe. Seither ist die Rigi noch mehr als je zuvor in ihrer langen, von Legenden umrankten Geschichte ein Sehnsuchtsort. Im Jubiläumsjahr wird besonders deutlich: Die «Königin der Berge» hat zwei Dimensionen – eine unmittelbare und eine historische. Wer umgeben von grandiosen Aussichten tiefer in die Geschichte und Geschichten am Berg eintauchen möchte, hat jetzt auf dem neuen, gleichnamigen Themenweg die Gelegenheit dazu. Entlang zweier Routen verleihen 6 Standorte faszinierende Einblicke.

Gäste Service Rigi +41 (0)41 399 87 87 rigi.ch Wanderrouten: 1. Rigi Kulm – Rigi Staffel – Rigi Staffelhöhe – Rigi Kaltbad «alter Dorfladen» – Rigi Kaltbad – Rigi Fist – Rigi Klösterli 2. Rigi Klösterli – Rigi First – Rigi Kaltbad – Rigi Kaltbad – Rigi Staffelhöhe – Rigi Staffel – Rigi Kulm

BESONDERES GIPFELERLEBNIS Es gibt Momente, die unvergesslich sind. Dazu zählt der Sonnenuntergang auf dem Fronalpstock ob Stoos. Wenn sich der Tag zu Ende neigt, wird das Gipfelerlebnis erst besonders stimmungsvoll. Noch ein Stückchen grandioser ist dann das 360-Grad-Panorama auf zehn Seen, unzählige Berggipfel und senkrecht hinunter zum Rütli, dem Ursprung der Schweiz. Die grosse Sonnenterrasse des höchstgelegenen Restaurants im Kanton Schwyz, das «Gipfelrestaurant Fronalpstock», lädt zum Verweilen ein. Bei schönem Wetter spielen Alphornbläser. An den Samstagen sind die Stand­seilbahn Schwyz-Stoos und die Luftseilbahn nach Morschach jeweils länger in Betrieb.

Stoosbahnen AG Stoosplatz 1, 6433 Stoos +41 (0)41 818 08 08 stoos.ch Praktisches: Das Gipfelrestaurant und die Sesselbahnen Fronalpstock sind bis 18. September jeweils an Samstagen bis 22:00 Uhr in Betrieb (normale Tageskarten gültig). Vom 25. September bis 23. Oktober bis 20:00 Uhr.

ZEIT ZU ZWEIT Um 18:00 Uhr öffnen im Drehrestaurant jeden Freitag und Samstag die Türen zum romantischen «Candle Light Dinner» unterm Sternenzelt. Sie können natürlich aber auch schon früher mit der weltweit einzigen CabriO-Luftseilbahn aufs Stanserhorn reisen und die wunderbare Aussicht bei einem Apéro geniessen. Noch bis 13. November 2021 finden die Bergfahrten freitags und samstags alle 30 Minuten bis 22:15 Uhr statt. Die letzte Talfahrt verkehrt um 23.00 Uhr. Zusätzliche Candle Light Dinner gibt es am 20. und 27. November 2021. Preis: CHF 105/ Person für das 4-Gang-Dinner, inkl. Berg- und Talfahrt. (Saison bis am 28. November 2021) ✎ Carina Scheuringer

CS und zVg

Stanserhorn-Bahn Stansstaderstrasse 19 6370 Stans 41 (0)41 618 80 40, cabrio.ch Praktisches: Das Menü finden Sie jeweils einige Wochen im Voraus auf der Webseite – Reservation erforderlich! Das Selbstbedienungsrestaurant ist an den Candle Light Dinner Abenden ebenfalls geöffnet.

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Spot Picks: Erlebnisregion Mythen

IM HERZEN DER SCHWEIZ

Sattel-Hochstuckli

Urnersee

AUF KURS ZU HISTORISCHEN STÄTTEN Zur 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft 1991 beschenkte sich die Schweiz mit einem Heimatwanderweg, dem «Weg der Schweiz». Die 35 km lange, aussichtsreiche Route führt um den Urnersee, den südlichsten Arm des Vierwaldstättersees, zur Wiege der Schweiz. Unterwegs bietet die «Urnersee-Tageskarte» zahlreiche Gelegenheiten, zumindest für ein Teilstück aufs Wasser umzusteigen. Der Wechsel lohnt sich. Besonders in den Salons der Nostalgie-Dampfer ist die Fahrt durch den Fjord von Uri ein landschaftliches, geschichtliches und mystisches Erlebnis. Der Schillerstein, eine 30 m hohe natürliche Felspyramide markiert den Eingang. Bug voraus liegen Brunnen und die beiden Mythen. Später eröffnet sich der Blick auf die imposante Gebirgswelt immer mehr, doch die Kameras sind aufs Ufer gerichtet. Bald erspäht man das Rütli und die Tellsplatte. Man steht gebannt an der Reling oder lehnt sich zurück und gibt sich dem Genuss der vorbeigleitenden Landschaft hin. Ein Erlebnis der Extraklasse!

Rotenflue

360-GRAD PANORAMA Von Rickenbach ob Schwyz geht es mit der Rotenfluebahn direkt hinauf auf den Aussichtsberg auf 1’571 m ü. M. und mitten hinein ins Naturparadies Mythenregion; im Blick die Voralpen, den Vierwaldstätter- und Lauerzersee – sowie natürlich die eindrücklichen Felswände der Mythen, das Wahrzeichen von Schwyz. Oben auf der Terrasse des heimeligen Bergrestaurants «Gipfelstubli» weitet sich die Aussicht von den Glarner bis zu den Urner Alpen. Eine Einkehr lohnt sich. Die Küche überzeugt mit frischen, regionalen Speisen und auch die Desserts sind empfehlenswert. Der Energieschub ist perfekt für einen erlebnisreichen Wandertag. Von einfachen Rundwanderungen über die Panoramawanderung «Mythenrundreise» bis zur Besteigung des Grossen Mythen ist für jeden etwas dabei. Auch Kletterer und Gleitschirmflieger kommen auf ihre Kosten – Panoramablick inklusive, versteht sich.

Urnersee-Tageskarte: 2. Klasse ab CHF 28 (mit HT), 1. Klasse ab CHF 40 (mit HT), gültig für einen Tag auf dem Urnersee und der TreibSeelisberg-Bahn.

Spot Tipps: Die Rotenflue ist ein idealer Ausgangspunkt für (Rund-)Wanderungen mit Kindern. Zahlreiche Feuerstellen und Rastplätze laden zum Verweilen ein. Vielleicht gelingt sogar eine Wildbeobachtung im ältesten Jagdbanngebiet der Schweiz.

Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees AG Werftestrasse 5, 6002 Luzern +41 (0)41 367 67 67, lakelucerne.ch

Rotenfluebahn Mythenregion AG Rickenbachstrasse 163 6432 Rickenbach SZ +41 (0)41 819 70 00, mythenregion.ch

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✎ Carina Scheuringer

Carina Scheuringer und zVg

TIERISCH VIEL SPASS Schon die Anreise ist ein Erlebnis für sich! Mit dem «Stuckli Rondo», der ersten Drehgondelbahn der Welt, entschwebt man im Schwyzer Dorf Sattel dem Alltag. Oben auf dem Mostelberg auf 1’200 m ü. M. angekommen, offenbart sich eine vielfältige Erlebniswelt mit zahlreichen Wanderwegen, einer kurvigen Sommerrodelbahn, Rondos Kinderwelt, einer rasanten Tubingbahn, lauschigen Feuerstellen und Berggasthäusern, der berühmten Hängebrücke «Skywalk» und vieles mehr. Jüngste Attraktion ist der 2.6 km lange Themen- und Erlebnisweg «Geissä Wäg». Er führt entlang des Engelstocks zum Ziegenhof Blüemlisberg. Entlang der Route erklären sieben interaktive Stationen auf spielerische Weise das Leben der Geissen und geben den kleinen Entdeckern knifflige Rätsel auf. Wer am Ende das Lösungswort herausgefunden hat, kann an einem Wettbewerb teilnehmen. Der Talon dafür ist im «Geissä-Büechli» zu finden. Spot Tipp: Beim Ziegenhof Blüemlisberg das hofeigene Ziegenmilch-Glace geniessen. Sattel-Hochstuckli AG Kreisel 2, 6417 Sattel +41 (0)41 836 80 80, geissenweg.ch

Erlebnisregion Mythen Bahnhofstrasse 15, 6440 Brunnen +41 (0)41 825 00 40 erlebnisregion-mythen.ch


Fokus

Berg-Bahn-Bad Kombi

Rundum glücklich auf der Rigi Rigi | Königliche Momente – diese gibt es auf der Rigi am laufenden Band. Seit 600 Jahren gilt die Königin der Berge als Ort der Erholung inmitten der Bergwelt. Zurecht, bezeugen wir. Der Herbst ist die letzte grosse Inszenierung der Natur, bevor sie sich in den Winterschlaf begibt. Und wir haben den perfekten Logenplatz. Wie auf eine Insel versetzt, fühlt man sich an Tagen wie diesen auf der Königin der Berge, die zwischen dem Vierwaldstätter- und dem Lauerzersee aus dem Nebelmeer ragt. «Rings die Herrlichkeit der Welt!,» schrieb Goethe bei seinem Besuch ins Tagebuch und fand damit Worte für einen Anblick, der bis heute Betrachter verstummen lässt. Schulter an Schulter sitzen wir gemeinsam im historischen Wagen der Rigi Bahnen, die frische Bergluft im Haar – jung, alt, Einheimische und Touristen, mit iPhone und Kamera in der Hand – und blicken gebannt nach draussen. Dabei ist das Gefährt schon eine Attraktion für sich! Keine andere Bergbahn im Alpenraum hat mehr Geschichte zu erzählen: Die Zahnradbahn von Vitznau nach Rigi Kulm ist mit ihren 150 Jahren die älteste in Europa. Die Fahrt, die heute in unserem Berg-Bahn-Bad-Kombi-Ticket inkludiert ist, ist malerisch. Bis Rigi Kaltbad richtet sich der Blick auf das Nebelmeer und die Alpen. Ab Rigi Staffelhöhe erstreckt sich die Weitsicht an klaren Tagen vom Mittelland bis ins Jura und vom Schwarzwald bis zu den Vogesen. Doch der Gipfel der Herrlichkeit erwartet uns auf Rigi Kulm, mit 1’797 m ü. M. der höchste Punkt des Bergmassivs. Kaffee und Gipfeli in der Hand, erspäht der Kenner von der Sonnenterrasse des über 200-jährigen Rigi Kulm-Hotels bis zu 620 Alpengipfel, 13 Seen und 24 Kantone. Fast unmöglich sich von dieser Aussicht zu trennen – und man muss es auch ✎ Carina Scheuringer

nicht. 120 Wanderkilometer setzen ihre Schönheit von verschiedensten Blickwinkeln in Szene. Wir wählen die Route via Rigi Staffel, Rotstock und First nach Rigi Kaltbad. Unterwegs gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Einkehr, darunter das «Lok 7-Restaurant», das Gourmetrestaurant «Regina Montium» oder die Slow Food-Gaststube «Chalet Schild». Auch ein Abstecher zum Felsenweg lohnt sich. Auf Augenhöhe mit Pilatus und Stanserhorn laden Bänke zum Verweilen ein. Die Rast tut gut. Noch bevor sich die Rigi als Glanzlicht des Schweizer Tourismus etablierte, galt sie als Kraftort. Auf Rigi Kaltbad markiert eine Kapelle jene Stelle, wo Pilger bereits im Mittelalter in kalten Bädern Heilung von ihren Leiden suchten. Heute fliesst das magische Wasser – auf 35°C erwärmt – durch das vom Stararchitekten Mario Botta entworfene «Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad». Ein Besuch der Wellnessoase ist der krönende Abschluss eines erlebnisreichen Wandertages auf der Rigi – und im Berg-Bahn-Bad-Kombi-Ticket inklusive. Wir sind dankbar für die entspannten Stunden. Unter freiem Himmel lassen wir uns treiben – unsere Körper und Gedanken. Sprudel und Düsen massieren die müden Glieder. Später blicken wir vom Kristallbad durchs Glasoberlicht direkt in den Himmel. Und dieser scheint inmitten all der Herrlichkeit jetzt besonders nahe.

Carina Scheuringer, Andy Seddon und Justin Hession

Gäste-Service Rigi Bahnhofstrasse 7 6354 Vitznau +41 (0)41 399 87 87 rigi.ch mineralbad-rigikaltbad.ch Berg-Bahn-Bad KombiTicket: Die Aussicht bestaunen, wandern und entspannen! Kombinieren Sie Ihren Rigi-Ausflug mit Wellness-Stunden im Mineralbad & Spa auf Rigi Kaltbad. Das Mineralbad ist täglich von 10:00-19:00 Uhr geöffnet. Badetücher können vor Ort für CHF 5 gemietet werden. Im Kombi-Ticket ab CHF 63/Person inklusive ist eine Tageskarte der Rigi Bahnen AG und der Eintritt ins Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad. Buchbar über die Webseite oder erhältlich am Schalter in Goldau, Vitznau und Weggis.

Candlelight Nachtbaden

Abends verwandelt sich das Mineralbad in einen besonders mystisch anmutenden Ort. Im Event-Preis von CHF 60 inklusive sind die «Häppchen Hour» mit Prosecco, Salzabrieb im Dampfbad, Entspannungs-Aufgüsse in der Sauna, Tee und frisches Quellwasser. Reservation erforderlich.

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Klewenalp

SONNIGE AUSSICHTEN Beckenried | Die Klewenalp hat hochkarätige Nachbarn und ebenso spektakuläre Aussichten. Trotzdem liegt die Nidwaldner Ausflugsregion dem hektischen Trubel anderer Regionen fern. Das kommt ihr zugute. Fernab der Massen kommen hier Besucher aller Art voll auf ihre Kosten. Region KlewenalpVierwaldstättersee Kirchweg 12 6375 Beckenried +41 (0)41 624 66 00 klewenalp.ch Gut zu wissen: Die Klewenalp ist mit den Kursschiffen des Vierwaldstättersees sowie der Autofähre Beckenried-Gersau erschlossen.

Das Gipfelkreuz auf dem Risetenstock (2’290 m ü. M.) sieht winzig aus, dabei liegt es nur 25 Wanderminuten entfernt. Zu meiner Rechten blitzen, eingerahmt von bunten Matten, kleine azurblaue Seen, dahinter erheben sich schroffe Berge. Ihre Gipfel leuchten hell im späten Morgenlicht. Auf der anderen Seite fällt das Land steil in Richtung Vierwaldstättersee ab. Hügel, Wälder, Dörfer sehen aus wie aus einem Spielzeugland. Wir befinden uns auf dem Sattel des Hinterjochli zwischen Chälen und Risetenstock, auf etwa 2’100 Höhenmeter. Der Weg voraus führt

zum Gipfel. Doch dorthin scheint heute niemand unterwegs zu sein. Wir sind alleine mit dieser grandiosen Aussicht mitten im Herzen der Schweiz. Momente wie diese sind die Trümpfe der Klewenalp, einem Geheimtipp am Vierwaldstättersee. Es ist kein Zufall, dass ihre Luftseilbahn eine der ersten vier landesweit war, die eine eidgenössische Konzession erhielten. Als sich Ende der 1920er Visionäre aus Beckenried zusammentaten, um die Verbindung vom Dorf zur Alp auf 1’600 m ü. M. zu realisieren, gab es vor allem ein triftiges Argument: die Aussicht. Und auch heute ist sie noch überwältigend. Ohne nur einen Wanderschritt getätigt zu haben, reicht das Panorama schon von der Bergstation der Luftseilbahn von Pilatus und Stanserhorn im Westen über das Mittelland, die Rigi und den Vierwaldstättersee bis hin zu den Mythen und dem Tödi am östlichen Horizont. Jetzt in luftiger Höhe auf dem Hinterjochli eröffnet sich die gesamte Alpenkette. Und wir haben uns all dies nicht einmal hart verdient. Zur Feier des Beckenrieder-/Emmetter-Tages verkehren heute nämlich zwei zusätzliche Sessellifte: Der Chälen- und der Aengilift. Sie ermöglichen es uns, verschiedene Wanderrouten miteinander zu kombinieren und in kürzester Zeit tief in das Angebot der Region einzutauchen. Und es lohnt sich! Zu Mittag bei der Grillstelle im Gebiet Ergglen wird uns die Vielfalt des weiten, sonnenverwöhnten Ter-

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✎ Carina Scheuringer

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WANDERVORSCHLÄGE Klewenalp – Hinterjochli – Gitschenen

(Alpenwanderung – Teiletappe «Via Urschweiz») Von der Klewenalp geht es Richtung Tannibüel und weiter bis zur Alphütte Stafel (Wegweiser). Folgen Sie dem Wegweiser Richtung Mälchgädeli und von dort den rot-weissen Markierungen bis zum Hinterjochli. Ab hier führt der Weg hinunter zur Alphütte Oberbolgen, vorbei an den kleinen Seen nach Unterbolgen. Weiter geht es zur Luftseilbahn Gitschenen. Wanderzeit: 3.5 bis 4 Stunden

Stockhütte – Niederbauen (Wildbeobachtungspfad)

rains erst so richtig bewusst. Umgeben von lauschigen Wäldern falten sich hier imposante Kalktürme auf; kürzlich neu erschlossen mit einem speziell für Kinder konzipierten Klettersteig. Ein Kontrastprogramm zum kinderwagentauglichen Spaziergang, der flach vom Berggasthaus KlewenStube 1600 zum Berggasthaus StockHütte verläuft. Die Gegensätze verdeutlichen: Egal ob Genuss- oder Bergwanderer, Familie oder Ruhesuchender, gibt es auf der Klewenalp für jeden das passende Angebot. Und das Beste: Unterwegs laden Grillplätze zum Picknick und Ruhebänke zu kleinen Pausen ein. Über den «Wildbeobachtungspfad» laufen wir weiter zur Stockhütte und treffen gerade noch rechtzeitig ein, um je eines der begehrten Bikeboards zu ergattern. Den Fahrtwind im Haar und erneut die grandiose Aussicht vor Augen rauschen wir zurück ins Tal. Die Bremsen fast die ganze Zeit gedrückt. Fast zu schnell ist der heutige Tag vergangen, doch zum Glück ist die Klewenalp ja so nah!

Von der Bergstation Stockhütte führt der Weg auf der Naturstrasse leicht ansteigend bis zur ersten Verzweigung, dann links weiter zur Alp Isital. Folgen Sie nun den grünen Markierungen «Wildbeobachtungspfad» hinunter zum Aengibach. Weiter geht es bergauf zum «Wandeli» und über Wintereschlen und Langhütte zum Fulberg, bevor Sie den Abstieg zur Bergstation Niederbauen in Angriff nehmen. Unterwegs erfahren Sie auf Infotafeln Wissenswertes zu einheimischen Tierarten und den verschiedenen Vogelarten. Wanderzeit: 4 Stunden Gegenrichtung: 3.5 Stunden

Klewenalp – Stockhütte

(geeignet für Kinderwagen) Der Weg führt von der Klewenalp auf einer Naturstrasse zur Alp Stafel und weiter zur Talstation des Sesselliftes «Aengi». Bei der Verzweigung «Aengi» angekommen, wählt man zwischen der linken, etwas steileren Route in Richtung Stockhütte und der rechten kinderwagentauglichen Variante. Wanderzeit: 1.5 Stunden Gegenrichtung: 2 bis 2.5 Stunden

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Wanderung Klewenalp – Hinterjochli – Gitschenen – Teiletappe der «Via SpotMagazine Urschweiz»l Herbst Justin 2021Hession 57


Trailrunning Zug

ZUG UM ZUG UM DEN KANTON Baar | Sportliche Grenzerfahrungen können sehr unterschiedlich sein. Mal fordert die Weite, mal die Höhe, mal die Steigung. In Zug kommt eine ganz neue Dimension hinzu: Der Streckenverlauf. Auf rund 110 km führt eine Tour die Kantonsgrenze entlang – vom tiefsten bis zum höchsten Punkt und über den Zugersee. Unsere Autorin hat es einfach mal laufen lassen.

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Trailrunning ist grenzenloser Spass im freien Gelände.

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Ich gehe den Tag von Anfang an sportlich an: Vom Bett direkt auf den Berg – das ist ein Luxus, den man hier in Baar als Selbstverständlichkeit buchen kann. Durch mein Hotelfenster in der beschaulichen Stadt direkt neben Zug blinzle ich den ersten Sonnenstrahlen entgegen und hüpfe quietschvergnügt aus den Federn. Das Frühstück geht heute schnell, im leichten Laufrucksack landen eine Handvoll Energieriegel und eine grosse Wasserflasche. Für den Fall der Fälle packe ich noch eine regendichte Windjacke und ein Wechselshirt obendrauf. Schon geht’s los: Zusammen mit meinem Running-Kollegen Martin schwinge ich mich ins Postauto, das uns innert weniger Minuten nach Sihlbrugg bringt. Hier ist es Zeit zum richtig Wachwerden: Wir steigen in die erste Etappe unserer «Grenzerfahrung» ein. Sie ist eine Herausforderung der besonderen Art, der wir uns als begeisterte Trailrunner entlang der Kantonsgrenzen von Zug stellen wollen. Die Route wird uns auf insgesamt 109 km durch zahlreiche verschiedene Landschaften führen. Von der intakten Moorlandschaft bis zum alpinen Grat ist auf der Strecke alles dabei – inklusive ständig wechselnden Panoramablicken in die umliegende Bergwelt. Der Weg verläuft auf ausgeschilderten Wander- und Spazierwegen und verbindet damit die Vielseitigkeit des Kantons. Erfahrene Runner schaffen die Tour an einem Tag. Wir lassen uns Zeit, um die Etappen zu geniessen und an den Aussichtspunkten immer wieder Pausen einzulegen. So wird daraus ein perfektes verlängertes Running-Wochenende, randvoll mit der Inspiration des warmen Herbstes, mit fantastischen Eindrücken von der Umgebung und mit diesem unbeschreiblichen Hochgefühl, das beim Trailrunning immer auch ein wenig die Seele mit berührt.

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✎ Uta De Monte

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1. ETAPPE: DER WILDE WESTEN Sihlbrugg – Reusssspitz – Rotkreuz 40 km, 483 Hm bergauf, 590 Hm bergab Auf gut befestigten Feldwegen starten wir, den Kanton Zürich immer in Griffweite, in Richtung Norden an kleinen Wäldern vorbei. Wir laufen durch Kappel am Albis und planen am Kloster Kappel eine erste Verschnaufpause ein. Danach lassen wir Uerzlikon rechts liegen und queren den Steinhauser Wald. Von hier geht es weiter bis zur Reussspitz: ein idyllisches Plätzchen direkt an der Reuss, das auf 388 m ü. M. den tiefsten Punkt der Gesamtstrecke markiert. Im Schatten der Laubbäume geniessen wir für eine Weile den Blick hinüber ins Aargau. Auch den «Milchsuppenstein», einen historischen Grenzstein oberhalb des Weilers Rüteli, nehmen wir noch mit und erfreuen uns an der Weitsicht. Ein Blick ins Jahr 1592 erklärt den lustigen Namen: Bei einer Milchsuppe feierten Katholiken und Reformierte der Region, nachdem sie sich zuvor feindselig gegenüberstanden, hier ihre Verbrüderung. Vom Rauschen der Reuss lassen wir uns nun bis zu unserem Tagesziel nach Risch-Rotkreuz begleiten. Der Ort am Ufer des Zugersees ist ideal, um am Abend erfüllt und erschöpft mit dem öV wieder nach Baar zurückzukommen.

2. ETAPPE: DAS HIGHLIGHT Walchwil – Wildspitz – Morgarten 20 km, 1’336 Hm bergauf, 1’060 Hm bergab Am nächsten Tag nehmen wir an der gegenüberliegenden Uferseite in Walchwil unsere Fährte wieder auf und orientieren uns ostwärts, nun entlang der Kantonsgrenze zu Schwyz. Im Visier: der Aussichtspunkt Wildspitz. Er ist mit 1’579 m ü. M. der Höhepunkt der Route und zugleich der «Top of Zug». Endlich geht es richtig bergauf: In zackigen Serpentinen, auf schmalen Wegen und über einen flachen Grat nähern wir uns über den Rossberg dem beliebten Aussichtsgipfel. Immer wieder halte ich Martin an, das Tempo zu drosseln, um den Ausblick auf den Zugersee, den Lauerzersee und Ägerisee, die benachbarte Mythenregion und die harmonisch fliessende Alpenlandschaft um uns herum voll und ganz aufnehmen zu können. Am Gipfelkreuz angekommen reissen wir die Arme vor Freude in die Höhe und gönnen uns ein langes Durchschnaufen. 360 Grad Schweiz pur liegen uns zu Füssen: Der Blick von den flachen Ausläufern ins Unterland über die städtische Dichte von Zürich bis hin zu den Zacken und Zähnen der Zentralalpen ist an Vielfalt kaum zu überbieten. Aufgetankt mit Energie und guter Laune läuft der Abstieg nach Morgarten fast wie von selbst. Eine letzte Extraschleife nehmen wir kurzerhand noch zum Morgartendenkmal am Ägerisee: ein auffällig gemauertes Denkmal, das an die «Helden des Morgartens» bei der historischen Freiheitsschlacht der Eidgenossen gegen die Habsburger von 1315 erinnert und heute den Aktivitäten des Informationszentrums Morgarten angegliedert ist.

SPOT TIPPS

Alles am Stück

Wer geübt ist und die Strecke am Stück laufen möchte, steigt in Risch aufs Boot und lässt sich bis Walchwil chauffieren: An den Sonn- und Feiertagen der Hauptsaison (Mitte Mai bis Mitte September) verkehrt jeweils eine Nachmittagsverbindung mit Umstieg in Immensee. zugersee-schifffahrt.ch

Luft holen im Kloster Kappel

Eine Verschnaufpause in der Klosteranlage schenkt wahrlich Zeit zum Durchatmen: Sie ist ein Ort, der zur Ruhe kommen lässt. Bis in den Herbst finden öffentliche Führungen durch die Klostergärten statt: 21. September, 5./19. Oktober 2021, dienstags um 13:30 Uhr, ohne Anmeldung und kostenlos. klosterkappel.ch

Zug Card

Ab zwei Übernachtungen profitieren Gäste von freier Fahrt mit dem öV und vielen attraktiven Reduktionen auf Freizeitangebote. zug-tourismus.ch SpotMagazine l Herbst 2021

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3. ETAPPE: DER ENDSPURT Morgarten – Sihlbrugg 42 km, 1’425 Hm bergauf, 1’613 Hm bergab Dann heisst es Endspurt. Und zwar knackig. Der dritte und letzte Etappentag führt uns zunächst durch flaches Gelände, über breite Feldwege und durch weitläufige Wiesen. Kurzen Schrittes und mit hohem Puls arbeiten wir uns auf das Gipfelplateau des Morgartenbergs (1’243 m ü. M.) hinauf – und werden erneut mit einer wundervollen Panoramasicht über den Ägerisee belohnt. Wieder im Tal angelangt, fliesst die Tour durch eine Auenlandschaft dahin, durch Hochmoor rund um Rothenthurm, dem grössten zusammenhängenden Hochmoor der Schweiz. Die Weite der Landschaft tut gut. Sie verschafft nicht nur dem Auge eine Pause, sondern lässt auch meinen Puls wieder zur Ruhe kommen. Die letzte grosse Steigung ist der Höhronen (1’229 m ü. M.) am östlichen Kantonsrand zu Zürich. Beeindruckt vom Sihlsprung, einem über 1 km langen Abschnitt des Sihltobels, geniessen wir die Kühle der hohen Steilwände der Schlucht, den schattigen Naturweg und einen kurzen, in den Felsen gehauenen Tunnel entlang des Wasserlaufes. Die letzten Kilometer bis Sihlbrugg führen uns durch eine bizarre Felslandschaft, die uns wieder daran erinnert, dass Zug seinen ganz eigenen, alpinen Charakter hat.

Trailrunning rund um Zug Zugerberg Finanz Trophy

Zug Tourismus Bahnhofplatz 6300 Zug +41 (0)41 723 68 00 zug-tourismus.ch Tour entlang der Kantonsgrenze Gesamtlänge: 109 km Höchster Punkt: 1’568 m ü. M. Anstieg (insgesamt): 2’819 Hm Gefälle (insgesamt): 2’771 Hm Weitere Infos und Übernachtungsmöglichkeiten auf der Webseite

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Einkehrmöglichkeiten (Auswahl): Sihlmatt, Gottschalkenberg, Zollhaus Sins, Gasthaus Engel Walchwil, Wildspitz, Klosterrestaurant Kappel am Albis

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Die Zugerberg Finanz Trophy ist ein kostenloses, für alle zugängliches Sporterlebnis in der Natur. Sportler und Sportlerinnen begeben sich zum jeweiligen Etappenort und folgen von dort den Wegweisern und Bodenmarkierungen. Die ausgeschilderten Strecken führen über erstklassige Wege durch malerische Gegenden. Entweder man geniesst das pure Erlebnis in der Natur oder man verausgabt sich für eine neue Bestzeit. Die gestoppten Zeiten erscheinen auf der virtuellen Rangliste. Die Teilnahme ist rund um die Uhr möglich und starten kann man, so oft man will. zugerbergfinanz-trophy.ch

Zug.Run

Das Ziel von Zug.Run ist es, allen Menschen den Zugang zu unbekannten Wegen zu erleichtern und sie zu inspirieren, die Natur im Kanton Zug auf aktive Art und Weise zu entdecken. Denn: Laufen ermöglicht uns, aus unserem städtischen Leben auszubrechen und unsere geistige und körperliche Gesundheit zu verbessern. Laufen vermittelt und das Gefühl der absoluten Freiheit. zug.run


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BLEIBEN LOHNT SICH! Zug | Natürlich könnte man auch nur für einen Tag nach Zug reisen. Doch es wäre schade, denn Hotels wie das «Zugertor» und Erlebnisorte wie «Freiruum» zelebrieren eine Gastlichkeit, für die es sich zu verweilen lohnt. Einen kurzen Spaziergang vom Bahnhof, dem See und der malerischen Altstadt entfernt, ist das familiengeführte Hotel «Zugertor» ein herzlicher Ort der Begegnung: Kurzurlauber, Geschäftsreisende und Familien finden in den historischen Gemäuern aus dem Jahr 1897 alle modernen Annehmlichkeiten, Komfort, gute Küche und gelebte Gastfreundschaft. Um seinen Gästen den möglichst perfekten Rahmen für einen unvergesslichen Aufenthalt zu bieten, hat das «Zugertor» zusammen mit lokalen Anbietern Pauschalen geschnürt. Ein Geheimtipp für Familien ist vor allem das Angebot «Hüpfspass». Im Preis ab CHF 449 (2 Erwachsene und 1 Kind) inbegriffen sind zwei Übernachtungen mit Frühstück im Familienzimmer, die Benutzung der hoteleigenen Kegelbahn für 30 Minuten, ein Sirup-Pass für die Kinder sowie der Eintritt in den «Freiruum» Trampolinpark oder «Spiilruum». Die Kombination aus «Zugertor» und «Freiruum» ist perfekt. Letzterer bietet auf 8’500 m2 verschiedenste Aktivitäten für Gross und Klein. Herzstück der riesigen Sporthalle ist ein Trampolinpark sowie der sogenannte «Spiilruum» mit Unterhaltungsangeboten für Kinder jeden Alters. Dazu gibt es eine Boulderhalle (gegen Aufpreis nutzbar) sowie dreizehn Food Stände – das grösste Street Food-Angebot in Zug und Region. Wer nach so viel Action am nächsten Morgen nur schwer aus den Federn mag, kann im «Zugertor» nach Verfügbarkeit die Möglichkeit einer kostenlosen Spätabreise nutzen. Zugertor, Baarerstrasse 97, 6300 Zug, +41 (0)41 729 38 38, zugertor.ch Freiruum, Zählerweg 5, 6300 Zug, +41 (0)41 510 86 06, freiruum.ch

Grosser Herbstverkauf

VELO FANS AUFGEPASST! FLYER, STEVENS oder TOUR DE SUISSE RAD – Wer mit einem Fahrzeug der Willisauer Firma «Rent a Bike» unterwegs ist, setzt auf ein Qualitätsprodukt von einem führenden Hersteller. Die Flotte ist stets topaktuell; die gebrauchten Fahrzeuge werden alljährlich als Occasionen zu attraktiven Preisen verkauft. 200 Vermietstationen, 4’500 Velos diverser Typen – Die Firma «Rent a Bike» ist schweizweit führend in der Vermietung von Velos, E-Bikes und Mountainbikes. Nach ein bis drei Jahren werden die Fahrzeuge, die während des Mieteinsatzes regelmässig gewartet und am Ende fachmännisch revidiert werden, zu attraktiven Preisen verkauft. Vom 18.-30. Oktober 2021 ist es wieder soweit. Neben hochwertigen Occasionen stehen auch Vorjahresmodelle oder Einzelstücke der Rent a Bike-Lieferanten im Angebot. So funktioniert der grosse Herbstverkauf: Wählen und reservieren Sie das gewünschte E-Bike auf der Webseite occasionsvelo.ch und buchen Sie einen Termin am Verkaufsstandort Ihrer Wahl (Willisau, Bern, Murten, Romanshorn oder Bellinzona). Kommen Sie vorbei, machen Sie eine Probefahrt und entscheiden Sie sich für oder gegen denn Kauf. Die Reservation ist unverbindlich. Geheimtipp: Vorverkauf Die E-Bikes (FLYER Gotour 5 7.06) waren zwei Jahre auf der Herzroute quer durch die Schweiz unterwegs. Nun wird ein Teil der Flotte bereits an zwei Vorverkaufswochenenden vom 08.-09. und 15.-16.10.2021 an den Rent a Bike Standorten Willisau, Murten und Romanshorn verkauft. Der Ablauf ist identisch zum Herbstverkauf. Rent a Bike AG Steinmatt 1, 6130 Willisau +41 (0)41 925 11 70, rentabike.ch, occasionsvelo.ch

✎ Carina Scheuringer

zVg

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Spot Picks: Trailrunning

IM LAUF DER JAHRESZEITEN Frühling, Sommer, Herbst und Winter – vieles im Leben ist den Saisonen unterworfen. Man denke an die Küche, die Mode oder auch Sportarten wie das Skifahren. Doch laufen kann man immer. Vom Flachland bis zu den Bergen durchziehen unzählige Trails unsere Heimat. Schnüren Sie die Laufschuhe und entdecken Sie sie – jetzt im Herbst lohnt es sich besonders! Denn nun zieht die Natur in Sachen Schönheit wieder alle Register.

Chur

TRAILRUNNING FÜR SPONTANE Zum Feierabend noch einmal ganz schnell auf den Berg? Wo geht das besser als in der Alpenstadt Chur, wo die Bergbahn direkt von der Stadt auf den Hausberg führt? Brambrüesch, ein idyllisches Hochplateau mit bunten Wiesen, gemütlichen Bergrestaurants und atemberaubenden Panoramablicken, ist im Herbst nicht nur ein Paradies für Wanderer, Freerider, Cross-Golfer (S. 69) und Geniesser. Auf vier abwechslungsreichen Routen kommen auch Trailrunner voll auf ihre Kosten. Dabei ist Nomen omen – der Fun Trail «Kurza» führt über 6.9 km (+/- 410 hm); der Panorama Trail «Oba» über 15.9 km (-830 hm/ +845 hm), der Uphill Trail UFFA über 12.5 km (+1’295  hm/ -254 hm) und der schwere Long Trail «Langa» über 28 km (+ 2’140  hm/ - 1’066 hm). Unterwegs locken zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Chur Tourismus Bahnhofplatz 3, 7000 Chur +41 (0)81 252 18 18, churtourismus.ch

Lenzerheide

FLINKEN FUSSES DURCH DEN HERBST Die frische Bergluft in der Nase, das Alpenpanorama vor Augen und einen Naturboden unter den Füssen: Ob lauschiges Seitental oder luftiger Gipfel gibt es in der Ferienregion Lenzerheide für jedes Niveau die passende Laufstrecke. Je nach Wetter und Temperatur empfiehlt sich besonders im Herbst auch mal eine Runde im tieferen Gelände – zum Beispiel kombiniert mit kulturellen Entdeckungen wie dem «Kulturweg» von Vazerol zur Burgruine Belfort. In jedem Fall ist gute Planung vorausgesetzt – studieren Sie vorab geeignete Routen (und Alternativen) auf der Webseite und kleiden Sie sich am besten nach dem Zwiebelprinzip. Ist es rutschig oder liegt viel Laub, sind Trailrunnning-Stöcke sehr hilfreich. Auch eine Stirnlampe sollte nun für alle Fälle immer mit dabei sein. Ferienregion Lenzerheide Voa Principala 37, 7078 Lenzerheide +41 (0)81 385 57 00 arosalenzerheide.swiss/lenzerheide

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✎ Carina Scheuringer

Sundroina Pictures, Claudio Godenzi und zVg


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GRANOLA-RIEGEL Sie haben einen langen Lauf geplant? Dieser selbst gebackene Müsliriegel gibt Ihnen die nötige Energie.

30 g Datteln, entsteint 30 g Mandeln, geschält 125 g Birnel 30 g Erdnussmus oder ungesüsste Erdnussbutter 50g Haferflocken 40 g Cranberrys 30 g Kürbiskerne 25 g Chiasamen Ergibt 10 Stück à 50 g

Davos Kosters

AUSSICHTSMEISTER CHALLENGE Gehen Sie mit Dario Cologna auf sportliche Punktejagd, erleben Sie unvergessliche Bergmomente und sichern Sie sich gleichzeitig attraktive Belohnungen! Diesen Herbst gibt es einen Grund mehr, die Naturschönheiten im Bündner Ferienparadies Davos Klosters mit Wander- oder Laufschuhen zu entdecken: Während Sie an 100 Aussichtspunkte (60 in Davos, 40 in Klosters) den Blick auf die «Zauberberge» geniessen, sammelt die App #Aussichtsmeister für Sie Punkte. Je anspruchsvoller die Route, desto höher die Punkte. Die Ziele hoch zu stecken, lohnt sich. Jeder Punkt ist bares Geld wert und kann später im Ferienshop für eine Vielzahl von hochwertigen Produkten aus der «Aussichtsmeister Collection» eingelöst werden. Wer 100 Aussichtspunkte erreicht, erhält neben einem Pokal ein Wochenende im Hotel «Walserhuus» im Sertigtal, ein original «Matchworn»-Jubiläumstrikot des HC Davos mit Unterschriften der Spieler oder einen signierten Trinkgurt von Langlauf-Vierfach-Olympiasieger Dario Cologna. davos.ch/aussichtsmeister, klosters.ch/aussichtsmeister

Datteln und Mandeln fein hacken und mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben. Alles gut vermischen. – Gratinform mit Backpapier auslegen. Masse darin verteilen, von Hand überall gut andrücken. Gratinform abdecken und über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen. – Am nächsten Tag die Masse in zehn Riegel schneiden und fertig sind die selbst gemachten Granola-Riegel. Spot Tipp: Lagern Sie die Granola-Riegel am besten in einer Frischhaltebox. So halten sie mindestens eine Woche. Diverse HiltlKochbücher sind erhältlich bei Hiltl und online unter hiltl.ch/shop

Hiltl

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Befreiende Momente in der Aletsch Arena

Carina Scheuringer

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Aletsch Arena

DEM HIMMEL NÄHER Aletsch Arena Furkastrasse 39 3983 Mörel-Filet +41 (0)27 928 58 58 aletscharena.ch/feelfree Von leicht bis anspruchsvoll – 300 Wanderkilometer bieten Optionen für jeden Anspruch. Zu den Highlights zählen der Gletscherweg, der Aletschwald und die Fünf-Hängebrücken-Tour-Aletsch-Goms. aletscharena.ch/wandern aletscharena.ch/aussichten Weitere sportliche Highlights im Herbst: Geführte Gletschertouren (aletscharena.ch/ gletschertouren), Biken (aletscharena.ch/mountainbike), Golf und Trailrunning. Für Familien: Kletter- und Seilpark, Pedalo auf dem Bettmersee, Minigolf, Lamatrekking, Themenwege, Spielplätze, Unterhaltungsprogramm und vieles mehr.

Bettmeralp | Glückliche Wanderferien mit der Familie? Das geht! Kommen Sie doch ein Stück mit: In Gedanken beim Lesen – oder in Wanderschuhen mit Rucksack und Karte. Wir zeigen Ihnen befreite Momente am Grossen Aletschgletscher. Der Nebel hängt über dem Tal des «Rottus», der jungen Rhone – ihr silbernes Band verborgen unter dem Wattemeer. Gute tausend Höhenmeter darüber schlummert die Bettmeralp auf ihrem sonnenverwöhnten Hochplateau. Schlaftrunken stakse ich durchs taunasse Gras, vorbei an der Kapelle «Maria zum Schnee» und schlendere den Hügel hinauf zum dunklen Bettmersee. Oben tippe ich vorsichtig zuerst eine Zehe und dann beide Füsse ins glasklare Wasser. Zum Schwimmen ist es zu früh. Doch die Erfrischung belebt die Geister. Beschwingt breite ich meine Yogamatte aus und starte meine Morgenroutine, während das Morgenrot am Horizont zu schimmern beginnt. Bald huschen die ersten Sonnenstrahlen über Fels und Stein. Dann flammen nach und nach die Berggipfel im Licht der aufgehenden Sonne auf. In Momenten wie diesen wirkt die Bettmeralp auf wunderbare Weise entrückt von Zeit und Raum, eine in sich abgeschlossene, heile Welt.

Es ist ein Einfaches, hier als Gast allen Alltagsstress zu vergessen – als Soloreisender, Pärchen, mit Freunden und sogar Kindern. Schliesslich beginnt die Entschleunigung schon bei der Anreise. Einmal das Auto an der Talstation abgestellt, lässt man sich samt Gepäck von der Luftseilbahn in Richtung Himmel tragen. Oben, auf 2’000 m ü. M. stellt sich auf Augenhöhe mit Matterhorn, Mischabel und Weisshorn das Feriengefühl augenblicklich ein. Frische Bergluft lüftet die Lungen. Vögel zwitschern, Kinder lachen – von hektischem Treiben keine Spur. Gemütlich tuckert der «Aletsch- Express», ein Elektro-Kleinbus, mit maximal 20 km/h über die sonst autofreie Höhenstrasse. Er transportiert Gäste zwischen Bettmeralp und Riederalp. Die autofreien Dörfer auf dem Aletschplateau Riederalp, Bettmeralp und Fiescheralp sind mit den Talgemeinden Mörel, Lax, Fiesch, Fieschertal und den touristischen Orten auf halber Höhe, Ried-Mörel, Greich, Goppisberg und Betten Dorf, unter dem tou­ risischen Dach der «Aletsch Arena» vereint. Tagestouristen passieren das Hochplateau meist auf der Durchreise und bemerken oft nicht einmal das Matterhorn, das seinen Zackengipfel stolz in den südlichen Himmel schiebt. Sie haben nur Augen für einen: den Grossen Aletschgletscher, den mächtigsten Gletscher des Landes, ja der Alpen überhaupt. Und tun damit auch recht. Wer einmal an einem klaren Herbsttag auf einem der vier «View Points» zwischen 2’227 bis 2’869 m ü. M – Bettmerhorn, Eggishorn, Moosfluh oder Hohfluh – gestanden ist, wird den ersten Blick auf den Eisriesen zeit seines Lebens nicht mehr vergessen. Wie ein eisiger Fjord schiebt sich die grau-weisse Gletscherzunge durch Stein und Fels, bis zu 900 m tief und 20 km lang. Ein Kunstwerk der Natur, umrahmt von 40 Viertausender.

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✎ Carina Scheuringer

Carina Scheuringer und zVg


Fokus Nicht umsonst gehört das Gebiet zum UNESCO Welterbe. Auch Übernachtungsgäste wie wir sind natürlich primär des Grossen Aletschgletschers wegen hier. Aber nicht nur. Wir wollen die einzigartige Landschaft erwandern und erleben, die der Eisriese über Jahrtausende geschaffen hat. Und wir wollen endlich wieder als Familie gemeinsam befreite Tage in der Natur verbringen. Wo besser als in einer Ferienregion, die das offizielle Gütesiegel «Family Destination» trägt? Als ich nach meiner Yogalektion zurück in unserer familiären Bleibe, dem «Hotel Garni Sporting» eintreffe, herrscht trotz der frühen Stunde bereits Aufbruchsstimmung. Die Frühstücksteller sind leer; Rucksäcke gepackt; Kinder und Wanderschuhe stehen bereit. Die Ambitionen sind hoch. Vom Eggishorn soll es zum Märjelensee und danach über den Gletscherweg zum Bettmerhorn gehen. Ein sportliches Programm besonders für kurze Beine, aber ich lasse mich mitreissen von der Begeisterung, werfe die Yogasachen in den Wäschekorb und schnappe mir ein Gipfeli für den Weg. Los geht’s! Das Eggishorn, den höchstgelegenen «View Point» auf 2’869 m ü. M., erreichen wir mühelos mit der Gondelbahn von der Fiescheralp, ohne auch nur einen einzigen Schweisstropfen zu investieren. Vor uns falten sich Eiger, Mönch und Jungfrau und dutzende andere Berggiganten auf, doch unser Blick ist nach unten gebannt. Erhaben liegt er in seinem Felsenbett in all seiner Mächtigkeit, dem Himmel näher als der Erde: der Grosse Aletschgletscher. Eine Eisbahn für Riesen. Scheinbar still, doch ständig in Bewegung. «Der Wanderstock, den man oben am Jungfraujoch verliert, kommt nach 700 bis 800 Jahren unten in der Massaschlucht an», hören wir Bergführer Killian Volken sagen, der heute eine Gästegruppe vom Gipfelkreuz direkt aufs Eis führen wird.

Buchen Sie Ihre Herbstferien am Eismeer! Befreiende Momente, alleine, mit Familie und Freunden am Grossen Aletschgletscher – Bei der Buchung Ihrer Unterkunft im Webshop gibt es den «Aletsch Entdeckerpass» ab 3 Tage mit 30 Prozent Rabatt. Mit dem Aletsch Entdeckerpass geniessen Sie freie Mobilität auf allen Anlagen der Aletsch Bahnen sowie auf der Zugstrecke der Matterhorn-GotthardBahn zwischen Brig–Mörel–Betten Talstation–Fiesch–Fürgangen. Herbstsaison bis 24.10.2021

Wir schauen dem imaginären Wanderstock nach – der Blick schweift vom Konkordiaplatz bis hinunter zur Spitze der Gletscherzunge. Ein kühler Wind weht aus der Tiefe, ruft uns zu sich. Und wir lassen uns nicht lange bitten. Es ist ein beschwingendes Gefühl, dem Eisriesen beim Abstieg zum Märjelensee Höhenmeter um Höhenmeter näher zu kommen. Aufgeregt laufen die Kinder den hochalpinen Wanderweg bergab, als wären ihre klobigen Bergschuhe federleicht. In der Berghütte «Gletscherstube» sind wir später nochmals mit Killian und seiner Seilschaft vereint. Eiskrallen klinken, Klettergurte werden angelegt; wir gabeln genüsslich hausgemachten Kuchen. Eine Stärkung für die weiteren Höhenmeter, die wir jetzt im Anschluss unter die Füsse nehmen, während die anderen zum Gletschertrekking aufbrechen. Am «Gletscherweg», dem Wanderklassiker schlechthin in der «Aletsch Arena» , laufen wir zuerst leicht ansteigend den Eisstrom entlang, steigen aber später steil zum Bettmerhorn auf 2’857 m ü. M. hoch – mit unzähligen Stopps zum Staunen, SteinmännliBauen, Klettern, Rasten und Durchatmen zwischendurch. 9,9 Kilometer! Am Ende des Tages haben sich unsere Füsse die erneute Abkühlung im Bettmersee mehr als verdient. Wir sind mächtig stolz auf unseren wanderbegeisterten Nachwuchs, der mit ausgebreiteter Karte schon die morgige Tour plant – vom Bettmerhorn soll es dann auf die Moosfluh und mit den Mountaincarts vom Blausee auf die Riederalp gehen. «Bleibt noch Zeit zum Entspannen, vielleicht etwas Yoga?», frage ich. «Aber sicher!», meinen sie. «Irgendwann müssen wir ja schlafen!» SpotMagazine l Herbst 2021

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Buchtipp

«Seele des Welterbes» Imposante Bergketten, urige Täler und das grösste zusammenhängend vergletscherte Gebiet der Alpen: Das UNESCO Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch gehört zu den spektakulärsten Hochgebirgslandschaften der Welt und repräsentiert mit Eiger, Mönch und Jungfrau sowie dem Grossen Aletschgletscher das Herz der Alpen. Raphael Schmid und Luzius Theler haben den Zauber und die Einmaligkeit dieser Landschaft in ihrem Bildband «Seele des Welterbes» erfasst.

UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch Besucherzentrum WNF Bahnhofstrasse 9a, 3904 Naters +41 (0)27 924 52 76, jungfraualetsch.ch zVg

Im UNESCO-Besucherzentrum World Nature Forum in Naters können im Rahmen einer Sonderausstellung ab Oktober 2021 einzelne Bilder in ihrer vollen Grösse und Wirkung bestaunt werden. Das Buch ist im Museumsshop oder im Webshop (wnf.ch/shop) für CHF 49 erhältlich.

mar keninszenierer.com

✎ Carina Scheuringer

Nur wenige Orte auf unserem Planeten können eine vergleichbare Vielfalt an Kontrasten und Kostbarkeiten bieten wie die hier vereinten Regionen Haslital, Lötschental, Kandertal, Aletschgebiet, Lauterbrunnental und die LötschbergSüdrampe. Für die UNESCO war klar: Dies ist ein Welterbe von universalem Wert. Raphael Schmid hielt wandernd und fotografierend während vieler Jahre die schönsten Flecken inmitten dieses Erbes fest. Daraus sind eindrückliche Bilddokumente entstanden, die auch die kleinen Besonderheiten am Wegrand zelebrieren. Luzius Theler hat dazu liebevolle Texte geschrieben.

Natürlich Zeit für einen Besuch auf Schloss War tegg. Ein Or t zum Entspannen zwischen Bodensee und dem Appenzellerland. Unser Küchenteam verwöhnt Sie mit saisonaler, hochwer tiger SlowFood-Frischküche und vielen Produkten aus dem eigenen bio-dynamischen Gar ten. Dazu eine der vielseitigsten und grössten Bio-Weinkar ten der Schweiz. Die Schloss-Terrasse lädt ein zum

Mittagessen oder einem Nachtessen mit Sonnenuntergang. Die verschiedenen Räumlichkeiten und der grosse Englische Park bieten einen einmaligen Rahmen für unbeschwerte Ferientage. Kommen Sie zum GenussBesuch auf Schloss Wartegg.

CH-9404 Ror schacherber g I Tel. +41 71 858 62 62 I war tegg.ch

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AusZeit Fokus

SCHAUPLATZ

DER SCHWEIZER HERBST VON SEINER SONNENSEITE: Tipps des Spot Teams

ALETSCH HALBMARATHON

DIE ANDERE ART ZU GOLFEN

WEITWANDERHIGHLIGHT

EIN TICKET – ZWEI ERLEBNISWELTEN

Verein Aletsch Halbmarathon c/o Aletsch Arena AG Furkastrasse 39, 3983 Mörel +41 (0)27 928 58 88 aletsch-halbmarathon.ch

Chur Bergbahnen Kasernenstrasse 15 7000 Chur +41 (0)81 250 55 90, churbergbahnen.ch

Stoosbahnen AG Stoosplatz 1 6433 Stoos +41 (0)41 818 08 08 stoos.ch

Monte Tamaro & Splash e Spa Via Campagnole 6802 Rivera tamaropark.ch

Noch bis 3. Oktober können Sie die Strecke an einem beliebigen Tag absolvieren und dank Zeitmessung das gemeinschaftliche Erlebnis spüren. Tipps vom Marathon Europameister Viktor Röthlin gibt es auf der Webseite.

Noch bis zum 24. Oktober kann man am Churer Hausberg Brambrüesch Cross Golf spielen, eine Variante des klassischen Golf, die nicht auf Golfplätzen, sondern an jeglichen anderen Orten gespielt wird, die dies zulassen.

Die zweite Etappe des Tell-Trails (S. 46) führt vom Muotatal ins autofreie Bergdorf Stoos. Es folgt die Gratwanderung vom Klingenstock zum Fronalpstock, ein Schweizer Wanderklassiker mit wunderschönen Ausblicken.

«Berg oder Wasser?» lautet vielerorts die Qual der Wahl. Nicht so am «Tamaro Park» . Hier vereinen attraktive Pauschalen das Beste von Berg und Tal. Unser Favorit: Tamaro Park Adventure: Gondelbahn plus Seilpark plus Tageskarte Splash.

STAUNEN UND SCHLEMMEN

PANORAMATOUR AUF ZWEI RÄDERN

DETEKTIVE ÜBER DEM RHEINTAL

ZEITREISE MIT WEITSICHT

Chur Tourismus Bahnhofplatz 3 7000 Chur +41 (0)81 252 18 18 churtourismus.ch

Rapperswil Zürichsee Tourismus, Fischmarktpl. 1 8640 Rapperswil-Jona +41 (0)55 225 77 00 rapperswil-zuerichsee.ch

Pizolbahnen AG Loisstrasse 50 7310 Bad Ragaz +41 (0)81 300 48 30 pizol.com

Ballenberg Freilichtmuseum der Schweiz, Museumsstr. 100 3858 Hofstetten b. Brienz +41 (0)33 952 10 30 ballenberg.ch

Die 12 km lange Wanderung von Brambrüesch über den Dreibündenstein, gemeinsamer Grenzpunkt der ehemaligen drei rätischen Bünde, bis nach Feldis wird mit dem «Churer LunchSack» zur Genusstour.

E-Biken mit Aussicht – Die EBike Route Nr. 99 führt über 58 km in rund 5 Fahrtstunden von Einsiedeln nach Rapperswil. Sie ist Teil der «Herzroute», die den Lac Léman in dreizehn Tagestouren mit dem Bodensee verbindet.

Auf dem «MounTeens DetektivWeg» am Pizol lösen junge Spürnasen gemeinsam mit der Schweizer Detektivbande «MounTeens» den kniffligen Fall um einen Berggeist. Der Rundweg dauert rund 90-120 Minuten.

Wer am Ballenberg die historischen Gebäude betritt und der Fantasie freien Raum lässt, entdeckt die ländliche Schweiz so, wie sie einmal war. Workshops bringen zudem traditionelles Handwerk näher.

✎ Carina Scheuringer

Tabitha Hughes, Justin Hession, CS, Yvonne Bollhalder und zVg

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t f f i r t

r ä b n u a r B r ä b l e h c kus


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Tropenhaus Frutigen

FERNE WELTEN SO NAH Frutigen | Costa Rica oder Bali? Ferien in den Tropen sind im Moment ein schwer erfüllbarer Traum. Doch das Fernweh kann man auch in der Schweiz stillen und dabei viel erleben. Die Familie Geiger berichtet.

Tropenhaus Frutigen Tropenhausweg 1 3714 Frutigen +41 (0)33 672 11 44 tropenhaus-frutigen.ch Tropengarten, Fischzucht, Ausstellung, Events, Shop, Restaurant und Escape Games

Es spriesst und plätschert. Verschlungene Pfade führen direkt hinein ins grüne Dickicht, schlängeln sich vorbei an Orchideen und durch tropische Sträucher und Bäume – manchmal bis zu 4 Meter hoch. Exotische Früchte und Gewürze säumen den Weg, von Bananen über Papayas, Ananas und Kakao bis hin zu Kaffee, Pfeffer und Zuckerrohr. Mit jedem Blätterfenster eröffnet sich ein überraschender Blick auf eine neue Welt.

Eine Entdeckungstour durch den Urwald? Das ist ein Traum, der selbst in Zeiten wie diesen keiner bleiben muss. Ganz ohne Langstreckenflug taucht man am Fusse der Berner Hochalpen in ein tropisches Paradies. Der ewige Sommer wird durch das warme Bergquellwasser ermöglicht, das seit dem Bau des Lötschberg-Basistunnels bei Frutigen an die Oberfläche tritt. Anstatt das Wasser teuer und energieintensiv abzukühlen, sodass es die lokale Seeforellenpopulation nicht gefährdet, errichtete man 2009 das «Tropenhaus Frutigen» mit Fischzucht und Tropengarten. So werden heute mitten in den Alpen jährlich rund zwei Tonnen exotische Früchte, ca. 40 Tonnen Fischfleisch und ca. 1.4 Tonnen Kaviar produziert. Ein Teil des Ertrages wird im hauseigenen Restaurant verarbeitet, wo die Hauptdarsteller Stör und Kaviar lustvoll mit saisonalen und möglichst regionalen Produkten kombiniert werden. Für uns ein absolutes Highlight! Wie immer im Tropenhaus beginnt unser Besuch auch heute am Familientisch unter Bananenstauden und Papayabäumen mit leckeren Bananenchips mit Koriandersauerrahm. Herrlich! Während der Hauptgang – Egli im Backteig mit Süsskartoffeln für die Kleinen und Egli- und Störknusperli mit Zitronen-Harissa-Kartoffeln für die Grossen – liebevoll zubereitet wird, nutzen die Kids die Zeit zwischen den Gängen zur Erkundung des Tropengartens. Seit unserem letzten Besuch hat sich einiges getan. Standen wir im Baumhaus einst über dem Blätterdach, so befinden

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Carina Scheuringer


FamilienZeit

wir uns jetzt mitten im Blättermeer. Neben den drei Themenwegen laden neue interaktive Posten zum Lernen, Erforschen und Spielen ein. Die Kinderaugen leuchten, die kleinen Beine werden schnell. Zu entdecken gibt es viel. Erst die etwas übermütige Verkostung der Chilis im Chilikäfig bringt die vier Kids wieder zurück zum Familientisch. Das Timing ist perfekt; der eben servierte Hauptgang ein weiterer Hit. Noch ein Dessert aus Tropenfrüchten und wir sind bereit für die jüngste Tropenhaus-Mission, die uns am Nachmittag in den Dschungel Südamerikas führen wird. Hinter verschlossenen Türen schlüpfen wir im Zuge der neuen «Live Escape Games» in die Rolle eines Expeditionsteams, dessen Flugzeug auf der Heimreise abstürzt. Statt im warmen Bett wachen wir irgendwo im Nirgendwo auf. Der Pilot ist tot, das Funkgerät offensichtlich defekt. Draussen vor dem Fenster erspähen wir zwischen den Blättern ein verlassenes Zelt und einen alten Tempel. Ob wir dort wohl Hilfe finden? Um dies zu beantworten, gilt es knifflige Rätsel zu lösen. Dabei enthüllen wir nicht nur die Geheimnisse einer längst vergessenen Inka Zivilisation, sondern müssen uns auch selbst aus der einen oder anderen brenzligen Situationen befreien. Eine abenteuerliche Stunde, die das bereits existierende Familienangebot wunderbar ergänzt und unseren Blitzbesuch in den Tropen erneut zum grossen Erfolg werden lässt. Auch fünf Jahre nach unserem ersten Besuch bleibt das Tropenhaus für uns ein Lieblingsort im Berner Oberland. Neu: LIVE ESCAPE GAMES In Kooperation mit «Escape Games» lancierte das Tropenhaus im April zwei neue spannende Missionen mit mehr als 30 kniffligen Rätseln und einer packenden Story. 60 Minuten, 2-6 Spieler, ab CHF 99 liveescapegame.com/de/frutigen

FAMILIENAUSFLUG Mit tropischem Urwald, einem familienfreundlichen Restaurant, einer interaktiven Ausstellung und den neuen «Live Escape Games» ab 10 Jahre ist das Tropenhaus Frutigen ein Erlebnis für Gross und Klein. Auf spielerische Weise sammeln Familien allerlei Wissenswertes zu aktuellen Themen wie Ernährung, Umwelt und dem nachhaltigen Umgang mit Energie. Hier unsere Top Tipps für Ihren Familientag: AUSSTELLUNG MIT KINDERSPUR Das Murmeltier Lili vermittelt kindgerechtes Wissen, sodass auch die jüngsten Besucher lehrreiche Einsichten in die tropische Welt und die Störzucht erhalten. Die Ausstellung beinhaltet verschiedene interaktive Stationen, ein Stör-Aquarium mit Streichelbecken und den Tropengarten mit Landschildkröten, Chinesischen Zwergwachteln und Seidenhühnern. FAMILIENTISCH IM RESTAURANT Essen unter Bananenstauden und Papayabäumen – Am Familientisch mit Kinderstühlen und Malbüchern von Murmeli Lili wählen die Kleinsten Gesundes aus der Familienkarte und vergnügen sich zwischen den Gängen im Spielbereich in Sichtweite des Restaurants. ENTDECKERTOUR FÜR KIDS MIT MURMELI LILI «Fischpflege und Fütterung», «Schildkröten Wasch- und Wiegetag» u.v.m. – Lili, das Murmeltier, leitet verschiedene interaktive Führungen ab einer Mindestteilnehmerzahl von vier Kindern. KINDERGEBURTSTAGE MIT SCHATZSUCHE LIVE ESCAPE GAMES u.v.m.

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Reise voller Abenteuer Globi-Express

Luzern | Der Globi-Express lässt auf der Reise von Luzern nach Engelberg Kinderherzen höherschlagen. In dem bunt gestalteten Waggon des Comic-Heldens wird die Zugfahrt zum kurzweiligen und spannenden Erlebnis. Bücher erzählen aus dem Leben des Kinderlieblings. An jedem Halt wartet ausserdem ein Rätsel, dessen Lösung am Ende belohnt wird. Familie Galliker hat die Probe aufs Exempel gemacht und war begeistert. Zentralbahn Railservice: +41 (0)58 668 86 00 zentralbahn.ch Die Zentralbahn ist auf dem Streckennetz Luzern–Engelberg und Luzern–Interlaken Ost unterwegs. Sie betreibt ausserdem die Strecke Meiringen–Innertkirchen.

Aufgeregt schieben Fabienne und Leon das GlobiBillett zum Abstempeln in den Entwerter. Als der Zug endlich einfährt, leuchten die Augen der Kleinen. Kichernd stürmen sie in den Wagen und erkunden ihn neugierig. Die Vierjährige greift gleich nach einem der Bücher am Fenster. «Mama, liest du vor?», bettelt sie und hat damit Erfolg. Der Sechsjährige studiert derweil den Rätselflyer und wartet ungeduldig auf

den ersten Halt. Papa Joe sieht die Rätseltafel bei der Einfahrt am Bahnhof Stans zuerst und hilft dem Sprössling beim Ausfüllen des Lösungsbogens. So beschäftigt, vergeht die Fahrt nach Engelberg geradezu wie im Flug und die Kinder sind fast enttäuscht, dort aussteigen zu müssen. Als sie aber am Schalter im Reisezentrum Engelberg strahlend ihren Rätselpreis, eine Globi-Znüni-Box mit spannendem Inhalt entgegennehmen, ist die Welt wieder in Ordnung. Vor dem Bahnhof wartet der kostenlose Ortsbus und kurze Zeit später fährt die Familie bereits Richtung Brunni. Beim Ausstieg an der Berglogde Ristis folgt schon die nächste Überraschung. «Der echte Globi!», ruft PRAKTISCHES: Globi-Express Der Luzern–Engelberg Express fährt stündlich zwischen 6:10 Uhr bis 18:10 Uhr ab Luzern und retour stündlich bis 18:02 Uhr ab Engelberg. Für die Reise mit dem Globi-Express ist ein gültiger Fahrausweis nötig. Sämtliche Ermässigungen wie Junior-Karte oder Kinder-Mitfahrkarte, GA, Halbtax-Abo etc. sind gültig. Alle Infos unter zentralbahn.ch/de/globi-express

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Jacqueline Vinzelberg


FamilienZeit

Bilderreihe: Der Globi-Express in Luzern. Fabienne staunt über die Ausstattung des Wagens. Das Abstempeln des Globi-Billetts darf nicht fehlen. Im Globi-Express kommt keine Lageweile auf. Unterwegs sorgt Rätselspass für Spannung. Die Geschwister holen sich am Schalter im Reisezentrum Engelberg ihre Belohnung für die Rätsellösung ab. Auf dem Brunni-Alpenspielplatz gibt es jede Menge Spass zu erleben.

Fabienne erstaunt. In Lebensgrösse spaziert der blaue Held, umzingelt von Kindern, Richtung Alpenspielplatz, die Geschwister hinterher. Aber nur mit Papa Joe und Mama Priska an der Seite trauen sie sich näher ran. Globi gibt der Kleinen ein «high five». Sie juchzt vor Aufregung. Danach ziehen Kletterwand, Karussell, Trampolin und Wippe die Kinder magisch an. Erst als sich der Hunger einstellt, lassen sie davon ab. Auf der sonnigen Ristis-Terrasse findet sich schnell ein freier Platz. Fabienne kann ihr Glück angesichts der grossen Globi-Kinderkarte kaum fassen. Leon rätselt unterdessen mit Mama Priska im Globi-Heft, in dem es viel zu entdecken gibt. Gestärkt mit Pommes Frites und Chicken Nuggets sind die Zwerge nicht zu bremsen und stürmen erneut auf den Spielplatz. Die Zeit läuft davon und reicht an diesem Nachmittag leider nicht mehr für eine Globi-Schatzsuche. Aber es ist längst klar, dass der Globi-Ausflug kein einmaliges Erlebnis bleiben darf. Nur mit dem Versprechen bald zurückzukommen, lassen sich die Geschwister überreden, die Heimreise anzutreten. Nach dem Einstieg in den GlobiExpress zurück nach Luzern spielen die beiden Kleinen entspannt vor sich hin, schwelgen in den Globi-Büchern und schmiegen sich erschöpft aber glücklich an ihre Eltern. Joe und Priska lächeln wissend. Dieser Tagesausflug war ein gelungenes Abenteuer für die ganze Familie, das mit vielen bunten Erinnerungen sicher noch lange Zeit für Gesprächsstoff sorgen wird.

GLOBI-REISLI: Das Abenteuer geht weiter

Brunni-Engelberg ist ein Paradies für kleine Globi-Fans: Ob im Winter in der Skischule oder jetzt auf dem 3’000 m2 grossen Alpenspielplatz, der Sommerrodelbahn oder am Härzlilsee – Globi ist immer dabei. An ausgewählten Tagen (Samstag und Sonntag um 13:30 Uhr) kann man dem Comicstar sogar höchstpersönlich ums Ristis und auf dem Alpenspielplatz begegnen. Die Schatzsuche gibt es in zwei Versionen: Globi für Kinder ab 3 Jahre und Globine für Kinder ab 7 Jahre. Schatzkarte und Lösungszettel sind im Shop des Berglodge Restaurant Ristis oder in der Kräuterhütte am Härzlisee für CHF 5 erhältlich. Es gibt tolle Preise zu gewinnen!

Brunni-Bahnen Engelberg AG Wydenstrasse 55 6390 Engelberg +41 (0)41 639 60 60 brunni.ch

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Spot Picks: Allwetterprogramm

WETTERFEST DURCH DEN HERBST TICKET ZU DEN STERNEN Reisen ins Weltall – dieser Traum war bisher vor allem Astronauten vorbehalten. Mit dem Anbruch des kommerziellen Raumfahrtzeitalters soll sich dies zukünftig ändern. Bis dahin bietet das Planetarium im Verkehrshaus der Schweiz einen unvergesslichen Weltraumspaziergang vom Polstersessel aus. Lehnen Sie sich zurück und erkunden Sie das Reich der Sterne. Ein besonderes Highlight ist die aktuelle Show «Mission Erde». Aus 40’000 Kilometer Höhe blicken Sie hinab auf den blauen Planeten, bestaunen das Tanzen der Polarlichter, begreifen die gewaltigen Dimensionen von Wirbelstürmen und werden sich des Einflusses des Menschen auf die Natur neu bewusst.

Verkehrshaus der Schweiz Lidostrasse 5 6006 Luzern +41 (0)41 375 75 75 verkehrshaus.ch Spot Tipp: 45 Minuten Geeignet ab 8 Jahre Livepräsentation (in D) zum aktuellen Nachthimmel und astronomischen Ereignissen am Ende der Show. Tickets auf der Webseite erhältlich.

UNTERWEGS MIT LUCIE, BEN UND EMMA So macht eine Städtereise auch dem Nachwuchs richtig Spass – Lausanne bietet seinen kleinen Gästen ein originelles, kürzlich neu überarbeitetes Reisetagebuch an. Während die Erwachsenen die Sehenswürdigkeiten der Stadt erkunden, amüsieren sich die Kinder mit Lucie, Ben und Emma. Die drei Hauptfiguren des vom Waadtländer Künstler GRIB illustrierten Journals führen auf 22 Seiten zu den Highlights der Stadt und durch verschiedene kreative Aktivitäten. Empfohlene Entdeckungen sind unter anderem die Kathedrale, der grosse Markt am Place de la Palud und das Olympische Museum in Ouchy. Zurück zu Hause bleiben die Erinnerung an den Besuch in Lausanne.

Lausanne Tourisme Avenue de Rhodanie 2 1001 Lausanne +41 (0)21 613 73 73 lausanne-tourisme.ch Spot Tipp: Als Highlight werden die Kinder beim Besuch des AQUATIS, Le Royaume Melazic, La Chocolatière, dem Marktstand der Familie Hess sowie der Eisdiele Veneta am See mit einer Überraschung beglückt.

FRAUEN IN DEN SCHWEIZER SCHLÖSSERN Ein Tag für die ganze Familie – Am Sonntag, den 3. Oktober öffnen 25 Schweizer Schlösser und Burgen von 10:00-17:00 Uhr ihre Tore mit einem spannenden Rahmenprogramm. 2021 dreht sich alles um Frauen und ihre Geschichten. Auf Schloss Lenzburg werden die Besucher von zwei historischen Persönlichkeiten empfangen: Landvögtin Agathe von Erlach (1567-1612) und Lady Mildred Marion Bowes Lyon (1868-1897) – zwei Frauen mit zwei völlig unterschiedliche Lebensgeschichten aus zwei Epochen. Agathe von Erlach stand als Ehegattin von Landvogt Antoni von Erlach dem Hause und Gesinde vor. Lady Mildred, Grosstante von Queen Elisabeth II. von England, baute mit ihrem Ehemann das Schloss um.

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✎ Carina Scheuringer

zVg

Die Schweizer Schösser Schloss Wildegg Effingerweg 6 5103 Wildegg +41 (0)62 887 12 12 dieschweizerschloesser.ch Weitere Highlights: Die Kyburg wird zur Märchenburg, Violinenklänge bezaubern auf Schloss Jegenstorf, die Burgen von Bellinzona bieten freien Eintritt für Frauen.


FamilienZeit

Spot Picks: 3-Generationen on Tour

DER HERBST WIRD BUNT!

Gadäwäg

Kitz-Pfad Waldweid

WANDERN, LERNEN, STAUNEN

SPIELERISCH DEN WALD ENTDECKEN

Der Kitz-Pfad Waldweid bei Waldenburg ist ein Naturerlebnis für die ganze Familie. Auf der 2,5 km langen Route (+/- 90 hm) begleiten grosse und kleine Entdecker die Gämse «Änzi» auf ihrer Tour rund um die Waldweid, ein Gebiet mit weitläufigen Juraweiden umgeben von naturbelassenen Buchen- und Fichtenwäldern. In dieser idyllischen Landschaft (Alpensicht bei schönem Wetter inklusive!) erhalten Sie auf diversen Posten spannende Informationen zu Themen wie Wald, Jagd, Naturschutz, Forst- und Landwirtschaft. Auch zu erleben gibt es viel: Highlights unterwegs sind unter anderem der Barfusspfad, das Baumtelefon und natürlich die 70 m lange Seilbahn durch den Wald. Der erste Posten liegt ca. 20 min Fussmarsch von der Bergstation der Luftseilbahn Wasserfallen entfernt. Spot Tipp: 1959 setzte der Kantonsoberförster zwecks Wiederansiedelung bei Waldenburg zehn Gämsen aus. Derzeit wird der Gamsbestand im Kanton auf rund 120 bis 150 Tiere geschätzt. Auf diesem Pfad kann man sie oft beobachten! Region Wasserfallen, Stiftung LRW Oberbiel 62, Postfach 19 4418 Reigoldswil +41 (0)61 941 18 20, region-wasserfallen.ch

✎ Carina Scheuringer

Thomas Moor und zVg

Klewenalp

HOCH HINAUS

Auf der Klewenalp klettern nicht nur die Erwachsenen. Beim Klettergarten Ergglen, der von der Bergstation Klewenalp in knapp 30 Gehminuten erreichbar ist, hängen auch Kinder am Seil. Nun wurde das Angebot noch erweitert. Seit diesem Jahr ist ein neuer Klettersteig sogar ganz auf die jungen Besucher ausgerichtet. In Begleitung von Erwachsenen überqueren die kleinen Abenteurer auf einem rund 15-minütigen Rundgang acht und zwölf Meter lange Hängebrücken, kraxeln durch eine kleine Höhle und bezwingen mit Sicherungsseil und Trittbügel die Felsen. In unmittelbarer Nähe gibt es auch eine einladende Grillstelle. Spot Tipp: Auch für die begleitenden Erwachsenen ist der Kinder-Klettersteig ein Highlight. Schliesslich ist die Aussicht grandios. Sie erstreckt sich vom funkelnden Vierwaldstättersee bis über die umliegende Bergwelt mit Brisen, Niederbauen und Rigi. Region Klewenalp-Vierwaldstättersee Kirchweg 12, 6375 Beckenried +41 (0)41 624 66 00, klewenalp.ch

Rütistall, Hennägadä, Bodästall, Bärgstall, Kulturstall – so heissen die Hauptdarsteller des «Gadäwägs» bei Klosters. Der knapp 4 km lange Erlebnisweg von Monbiel bis Russna greift Themen wie Landwirtschaft, Kultur und Geschichte auf. Dafür wurden fünf über 100 Jahre alte Flurställe, in Klosters «Gadä» genannt, auf sanfte und alle Sinne ansprechende Weise in Szene gesetzt. Der erste von ihnen, der «Rütistall», stellt mit Leuchtbildern und Toneinspielungen Menschen aus dem Tourismus und der Landwirtschaft vor. Die zweite Station, «Hennägadä», widmet sich der Heil- und Wirkkraft einheimischer Pflanzen wie Pfefferminze und Ringelblume und ist gleichzeitig der ideale Ort für eine Rast. Im «Schöpfli» wird Hausgemachtes und Erfrischendes auf Vertrauensbasis geboten. Weiter geht’s zum «Bodästall», der das Alpvieh thematisiert, dem «Bärgstall» mit Sagenlesungen und den Klanginstallationen und dem abschliessenden Kulturstall. Eine lehrreiche Reise inmitten der schönen Alpkulturlandschaft oberhalb der Landquart! Spot Tipp: Im Infobüro der Destination Davos Klosters ist ein Audio-Guide erhältlich. Destination Davos Klosters Alte Bahnhofstrasse 6, 7250 Klosters +41 (0)81 410 20 20 klosters.ch, klosters-pur.ch

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Kambly Erlebnis im neuen Kleid

NOCH MEHR KAMBLY

Kambly Erlebnis Mühlestrasse 8 3555 Trubschachen +41 (0)34 495 02 22 kambly.ch Für Anmeldungen zu Backanlässen im Kambly Erlebnis in Trubschachen kontaktieren Sie bitte das Kambly Erlebnis.

Trubschachen | Im neu gestalteten «Kambly Erlebnis» wird Freude und Genuss in hohem Masse zelebriert. Interaktiver, verspielter und lebendiger denn je werden Besucher durch die Welt der beliebtesten Biskuitmarke der Schweiz geführt. Ergänzende Angebote machen den Besuch zu einem abwechslungsreichen Tagesausflug. Im Interview verrät Ursula Leuenberger, Projektleiterin des Umbaus, Hintergründe und Highlights. Wie seid ihr an die Herausforderung herangegangen, das «Kambly Erlebnis» zum 111-jährigen Jubiläum von Kambly aufzufrischen? Das Kambly Erlebnis besteht seit 11 Jahren. Dank der Betriebserfahrung und der Pandemie, die neue Vorschriften und auch Gewohnheiten mit sich brachte, wussten wir sehr gut, in welche Richtung wir das Kambly Erlebnis weiterentwickeln wollten. Ziel war es, die Erlebniswelt durch eine sanfte Renovation aufzufrischen und den Erlebnischarakter zu stärken.

Wo habt ihr Inspiration gesucht und gefunden? Wir haben uns sehr stark auf unsere Erfahrungen sowie die Wertevorstellungen der Familie Kambly gestützt und auch unsere Mitarbeitenden eingebunden, die täglich vor Ort die Gäste begeistern. Zudem liessen wir uns von Besucherrückmeldungen und den Ideen unseres Partners inspirieren. Welche Werte musste die Erlebniswelt verkörpern? Kambly steht für echten Genuss und verkörpert ein Stück Lebensqualität. Unsere zahlreichen Stammgäste fühlen sich bei uns auch nach 10 Jahren sehr wohl. Deshalb wollten wir mit dem Umbau nicht alles komplett umkrempeln, sondern eine sanfte Renovation anstreben. Dies ist uns gelungen. Die Marke Kambly und deren Werte sind in einer warmen Atmosphäre interaktiver erlebbarer denn je. Was sind die neuen Highlights für Gross und Klein? Den kleinen Besuchern haben wir viel Fläche gewidmet. In der neuen Kinderspielecke können sie in der Backstube und dem Kambly Spiel-Zug in die Rolle der Bäckerin oder des Lokführers schlüpfen. An der Rohstoffwand lernen sie spielerisch Spannendes über die lokalen Rohstofflieferanten und ihre Produkte. Ein Highlight ist auch das «Kambly Export-Quiz» – Mittels Gestensteuerung bereist man die Welt und sammelt dabei Wissen. Ausserdem wurde die Schauconfiserie vergrössert und das Sortiment um handgemachte Pralinen und Dessertkreationen erweitert. Im Oktober kommt mit dem Produktionspfad entlang des Fabrikationsgebäudes eine weitere Attraktion dazu. Was ist gleichgeblieben? Die Raumaufteilung – Shop, Café, Confiserie und Back-Atelier – ist unverändert, aber der Produktionsbereich der Confiserie wurde von den Backanlässen getrennt. Auch das Herzstück des «Kambly Erlebnisses» – das Knusperhaus, wo wir den Gästen den Ursprung von Kambly näherbringen – blieb unberührt.

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✎ Carina Scheuringer

zVg


FamilienZeit

Emmental

Herbstliebe Welche besonderen Zusatzangebote gibt es diesen Herbst? Die Kambly Maîtres Confiseurs gewähren bei den 2-stündigen Backanlässen Einblick in die Geheimnisse der FeingebäckKunst und helfen den Teilnehmern, ihre eigenen Biscuits herzustellen. Beim speziell auf Kinder zugeschnittenen Ferienprogramm «Backen & Basteln» werden zuerst feine Cookies gebacken und anschliessend die Dosendeckel verziert. Wer gerne einmal erfahren möchte, wie man schönschreiben lernt, kann zudem einen Workshop mit Schönschreiber Fritz Tschanz buchen, der die Kunst der Kalligrafie vermittelt. Der Besuch lässt sich dank zahlreicher Aktivitäten, welche Kambly rund um die Erlebniswelt anbietet, zu einem spannenden Tagesausflug verlängern. Was sind die Highlights? Die drei Rätselwege! Auf dem «Entdeckerpfad Trubschachen» mit Start und Ziel im «Kambly Erlebnis» lernt man von den Eichhörnchen Spannendes über das Dorf und die Menschen. Ein Spielplatz mit Grillstelle lädt zum Picknick ein. Wer unterwegs alle Rätsel im Büchlein löst und den Geheimcode knackt, dem winkt eine Überraschung. Neu gibt es auch eine Schnitzeljagd von Langnau nach Trubschachen, die kleine Jäger und Sammler die Natur entlang der Ilfis entdecken lässt. Unterwegs gibt es zwei Grillstellen und einen Erlebnisbauernhof. Wer am Ende die korrekte Anzahl Nüsse gefunden hat, erhält im «Kambly Erlebnis» eine Belohnung. Ebenso neu ist der «Foxtrail Emma», der die Teilnehmer auf die Suche nach Jim Knopf’s Lokomotive Emma führt. Auf dem Weg gibt es einige Hürden zu überwinden. Die Hinweise sind verzwickt und nur mit Cleverness und Teamgeist zu lösen. Wer es aber schafft, dem winkt die Fahrt in der wiedergefundenen Lokomotive Emma!

WEITERE SPOT PICKS Für Gruppen empfiehlt sich die kulinarische «Genuss-Tour» (inkl. Besuch im «Kambly Erlebnis», Käse- und Bierdegustation, 3-Gang Mittagessen und Brauereiführung CHF 65/Person) und für Individualreisende die «Emmentaler Schlemmer-Tour» (inkl. Besuch im «Kambly Erlebnis» mit Getränk und Friandises, Tagesteller «Emmentaler Buurehamme», Zvieriplättli oder Glace-Coupe CHF 46/Person).

Das Emmental ist eine kleine Schatztruhe. Zwischen wildromantischen Hügeln und saftigen Wiesen gibt es viel zu erleben. Ob mit dem Velo, zu Fuss oder dem Rössliwagen – entdecken Sie das vielfältige Angebot und erleben Sie echte Gastfreundschaft! Wie kommen die Löcher in den berühmtesten aller Käse? Die Antwort auf diese Frage wartet in der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern. 365 Tage im Jahr erlebt man hier hautnah, wie täglich rund 8’000 Liter Milch zu Käse verarbeitet werden. Ein Highlight ist der selbstgeführte «digitionelle» Königsweg: Eine rappende Käserin, eine freche Maus und eine fleissige Kuh führen durch neun inszenierte Räume bis in die Tiefen des Reifekellers. Auch eine Degustation darf natürlich nicht fehlen! Ist der Entdeckergeist einmal entfacht, geht es am besten gleich weiter nach Burgdorf. Hier entstand auf dem Schlosshügel, einer der ältesten und bedeutendsten Burganlagen der Schweiz, eine einzigartige Erlebniswelt aus Museum, Restaurant und Jugendherberge. Auch eine Erkundung der charmanten Altstadt lohnt sich – am besten entlang der 20+ Posten des Ludotrails «Spiel dich durch Burgdorf», wo es viel Köpfchen und Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen gilt. Reicht die Zeit danach nicht mehr, um auch noch einen Besuch am Bauernhof, eine Rösslifahrt, einen Themenweg oder eine Velotour anzuhängen, so verlängert man den Aufenthalt am besten um mindestens einen Tag und lässt sich von der Emmentaler Gastlichkeit verzaubern. Unvergesslich ist eine Nacht in Herzogs Gemächern im Schloss Burgdorf oder in den brandneuen Wohnfässern der Emmentaler Schaukäserei. Die Südwestlage verspricht mit Sonnenuntergang und feinem Znacht auf der eigenen Terrasse ein Highlight Ihrer Reise zu werden!

Emmental Tourismus Bahnhofstr. 14, 3400 Burgdorf +41 (0)34 402 42 52 emmental.ch

✎ CS

CS und zVg

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Familienzeit in den Walliser 80 SpotMagazine l HerbstBergen 2021

Valais/Wallis Promotion – Pascal Gertschen


FamilienZeit

SCHAUPLATZ

ERLEBNISREICHER FAMILIENHERBST: Auserlesene Tipps des Spot Teams

WOHNTRAUM WOHNFASS

AUF DER MILCHSTRASSE

JUNGDETEKTIVE GESUCHT!

LOGISTIK ERLEBEN

Bad Zurzach Tourismus Dr. Martin Erb-Strasse 9 5330 Bad Zurzach +41 (0)56 269 00 60 badzurzach.info

Zelgli Träff Zelgli 102, 4585 Biezwil +41 (0)32 661 10 04 zelgli-traeff.com

Uri Tourismus Schützengasse 11 6460 Altdorf +41 (0)41 874 80 00 uri.swiss/raetsel

Verkehrshaus der Schweiz Lidostrasse 5 6006 Luzern +41 (0)41 375 75 75 verkehrshaus.ch

Unvergessliche Herbstnächte für Sparmeister: Unter alten Bäumen schläft man im Garten des Vital-Boutique Hotels Zurzacherhof vergünstigt im Wohnfass. «PAPA MOLL»-Angebot inkl. Frühstück und Eintritt ins Thermalbad für CHF 270.

Auf der Biezwiler «Milchstrasse» (1.5 km) erfährt man auf 15 Posten Interessantes über den «Zelgli-Hof» und die Landwirtschaft und wird selbst aktiv. Auch Rätsel gibt es zu lösen, um am Ende das Schloss einer Schatztruhe zu öffnen.

Das Urnerland spielerisch ent-decken! Vier Rätselwege stehen zur Wahl: Das Geländespiel «Tatort Tell» und die Schnitzeljagd «Wo ist Walterli?» sowie die Trails «Erstfeld explosiv!» und «Krimi-Trail», die mit digitalen Hilfsmitteln zu lösen sind.

Was löst eine Bestellung im Internet alles aus? Die neue interaktive Schwerpunktausstellung im Verkehrshaus bietet spannende Einblicke ins Thema Logistik. Dabei werden Paletten zum Hafen und Container zu Ausstellungsräumen.

FRISCHLUFT UND HERBSTSONNE

DIE ETWAS ANDERE SAFARI

ERLEBNIS GWUNDERWALD

ABENTEUERLICHE RUNDREISE

Aletsch Arena AG Furkastrasse 39 3983 Mörel +41 (0)27 928 58 88 aletscharena.ch/herbstsonne

Gäste Service Rigi +41 (0)41 399 87 87 welcome@rigi.ch rigi.ch

Destination Davos Klosters Talstrasse 41, 7270 Davos Platz +41 81 415 21 21 davos.ch/gwunderwald gwunderwald.ch

Region Klewenalp-Vierwaldstättersee Kirchweg 12 6375 Beckenried +41 (0)41 624 66 00 klewenalp.ch

Raus in die Natur und Sonne tanken! Die Wander-Tagespauschale «Herbstsonne» der Aletsch Arena vereint Transport, Verpflegung und diverse Sport- und Kulturangebote. Bis 17. Oktober 2021 bei den Aletsch Bahnen erhältlich.

Der etwas andere Wanderausflug – Auf dieser Rundreise mit Bahn, Bus oder Schiff erkundet man die vielfältige Sonnenseite der Rigi unkompliziert mit einem Ticket und entdeckt nach Lust und Laune Spiel-, Einkehr- und Grillmöglichkeiten.

Die Wunder der Natur auf 8 Pfaden mit 31 Posten entdecken – Die Naturerlebnispfade um den Heidboden in Davos sind etwas für Kopf, Hand und Herz. Unterwegs entdeckt man viele unbekannte Orte und schöne Grillplätze.

Auf dieser Rundreise gibt es viel zu erleben – Die GoldiFamilien-Safari kombiniert eine rund 90-minütige Wanderung mit fünf verschiedenen Transportmitteln. Unterwegs laden Grillstellen und Spielplätze zum Verweilen ein.

✎ CS

Bad Zurzach Tourismus, S. Anderson, GWunderwald, Zelgli Träff, aletscharena.ch/Ch. Pfammatter, Valais/Wallis Promotion – Pascal Gertschen & zVg


Schweizer Schlösser

IM BANN DER GESCHICHTE

Einfach einmal für einen Moment in eine andere Zeit eintauchen, sich tragen lassen von der speziellen Atmosphäre und auftauchen mit neuer Energie – Das und viel mehr ermöglichen die Schweizer Schlösser. Sie strahlen einen unglaublichen Zauber aus, wie Marco Castellaneta, Präsident des Vereins «Die Schweizer Schlösser», zu berichten weiss. Im Interview spricht er über die faszinierenden Schweizer Kulturgüter und den diesjährigen Schweizer Schlössertag am 6. Oktober. Was zeichnet die Schlösserlandschaft in der Schweiz aus? Viele sind überrascht, dass es in der Schweiz so viele Schlösser gibt. Diese Zeitzeugen vergangener Epochen laden zu authentischen Erlebnissen ein. Sie machen Geschichte erlebbar. Wie weit zurück können wir dank der Schlösser reisen? Bis zu 1’000 Jahre zurück. Dies gilt z.B. für die Habsburg, die Stammburg der Habsburger, die um 1020 erbaut wurde. Sie ist ein eindrückliches Denkmal, das zeigt, dass Friedens- und Kriegszeiten auch an einem Gebäude nicht spurlos vorübergehen. Wann war die Hochblüte der Schweizer Schlösser? Heute (lacht). Spass beiseite. Schlösser waren immer wichtig, war es im Mittelalter zum Schutz von Hab und Gut oder als sie als Barockschlösser ihre Renaissance erlebten. Was bedeuten die Schlösser kulturtouristisch für die Schweiz? Gesamthaft gibt es in der Schweiz mehr als 1’000 Burgen, Schlösser und Ruinen – ein unglaublicher Kulturschatz. Viele der Schlösser sind für die Öffentlichkeit unzugänglich. 70 können aber besucht werden. Die 25 Schlösser des Vereins «Die Schweizer Schlösser« bieten spannende Vermittlungsprogramme, temporäre Ausstellungen und musikalische Veranstaltungen an. Das Schlossland Schweiz mutiert damit immer mehr zu einem wichtigen Pfeiler in der Schweizer Tourismuslandschaft.

SCHWEIZER SCHLÖSSERTAG Der sechste Schweizer Schlössertag am 3. Oktober 2021 stellt die Frau in den Mittelpunkt. Attraktionen werden in allen 25 Schweizer Schlösser geboten. Das Programm folgt online. Weitere Informationen zum Schweizer Schlössertag dieschweizerschloesser.ch

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SpotMagazine l Herbst 2021

Ist man sich hierzulande dieses Reichtums bewusst? Nein, die Schweiz wird noch zu wenig als Schlösserland wahrgenommen. Wir sehen grosses Potential, diese Welt zugänglich zu machen. Eine gute Gelegenheit bietet der Schlössertag. Dann bieten die 25 Mitgliedsschlösser wertvolle Angebote zum Motto «Frauen in den Schlössern».

Interview: ✎ Carina Scheuringer

Was verbindet die 25 Mitgliedsschlösser? Sie zeichnen sich durch einen grossen Qualitätsanspruch, einen Schwerpunkt auf die Vermittlung der Schlossgeschichte sowie einer modernen Infrastruktur inklusive kulinarischem Angebot aus. Sie stehen alle unter Denkmalschutz und sind Mitglied des VMS Verbandes Museen Schweiz. Was sind ihre innovativsten Erlebnisangebote? Die «Reenactment»-Veranstaltungen, bei denen die Schlösser von authentischen Darstellern als szenische Schauplätze genutzt werden. Als Besucher taucht man eine andere Zeit ein. Am 8. Oktober findet der Schweizer Schlössertag statt. Sie erwähnten, er thematisiert die Frauen in den Schlössern. Warum? Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Frauenstimmrechts in der Schweiz passt speziell dieses Thema gut. Ausserdem wird die Geschichte der Frauen in den Schlössern generell oft zu wenig beleuchtet. Am Schlössertag geht es vor allem um Frauen, die sich dem herrschenden Rollenverständnis widersetzten und ohne politisches Mitspracherecht Grosses erreichten, sei es als Unternehmerinnen, wie Adelheid Page und Veronika Hürlimann, oder als Orientreisende, wie die Fotografin Helen Keiser. Eine Bemerkung am Rande: Aktuell werden knapp die Hälfte der Schweizer Schlösser von Frauen geführt. Was sind die Programm-Highlights? Unter anderem wird die Kyburg zur Märchenburg. Königinnen und Prinzessinnen sind zu Besuch. Frauenfiguren aus bekannten und weniger bekannten Märchen laden dazu ein, ihre Geschichten in der Ausstellung zu entdecken – auf eigene Faust oder auf einer Märchenführung. Im Schloss Chillon stellt man sich die philosophische Frage, ob das Leben einer Prinzessin wirklich so zauberhaft ist, wie man es sich immer vorstellt. Was erhoffen sich Mitgliedsschlösser vom Schlössertag? Jährlich dürfen wir über 10’000 Gäste an diesem Tag begrüssen. So begeistern wir Jahr für Jahr neue Gäste und machen diese hoffentlich zu Fans des Schlösserlandes Schweiz.

zVg


FRAUEN IN DEN SCHLÖSSERN 6. SCHWEIZER SCHLÖSSERTAG Sonntag, 3. Oktober 2021

Attraktionen in allen Schlössern www.dieschweizerschloesser.ch

Mitglied

Castelli di Bellinzona Château de Chillon Château de Grandson Château de Gruyères Château de Morges Château de Prangins Château de Romont Château d‘Yverdon Stockalperschloss Brig-Glis Schloss Burgdorf Schloss Habsburg Schloss Hallwyl Schloss Heidegg Schloss Hünegg Schloss Jegenstorf Schloss Kyburg Schloss Landshut Schloss Lenzburg Schloss Oberhofen Schloss Spiez Schloss Thun Schloss Waldegg Schloss Werdenberg Schloss Wildegg Burg Zug


Bad Zurzach bietet Genussmomente ohne Grenzen. Geniessen Sie Ihre persönliche Auszeit mit dem schweizweit grössten Wellness-Angebot.

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