Architektur KREINERarchitektur Web www.kreinerarchitektur.at Objekt Einfamilienwohnhaus T. Kategorie Neubau Fassadenmaterial Holz, Beton, KalZip, Glas Adresse Aigen im Ennstal Bauherr Privat Planungsbeginn k. A. Fertigstellung 2013 Nutzfläche k. A. Kosten k. A. Fotos Volker Wortmeyer / www.volkerwortmeyer.com
„Wir haben die bestehende Hangsituation mittels zweier Baukörper aufgenommen“
Lichtspiele
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Schon auf den ersten Blick ist klar: Die Hanglage beim „Einfamilienwohnhaus T.“ hat der Architekt Gerhard Kreiner perfekt ausgenützt. Dabei wurde das Haus, auf Wunsch des Bauherrn, in nur sieben Monaten gebaut. Die Besonderheit sei definitiv die Hanglage gewesen, erklärt Kreiner, „wir haben die bestehende Hangsituation mittels zweier Baukörper aufgenommen.“ Das Ober- und das Untergeschoss sind durch eine spezielle gestalterische Maßnahme – ein Glasband – getrennt. Es sieht fast so aus, als würde das Obergeschoss frei schweben. Diese Glasfuge bringt im Treppenhaus und im Freizeitraum mehr Abwechslung durch eine sich verändernde Lichtstimmung. „Das Lichtband und die damit einhergehende gezielte Lichtführung ziehen sich durch das Konzept“, sagt Kreiner. Das Haus ist klar aufgeteilt: Im dunklen – in den Hang geschobenen – Sockelgeschoss befinden sich das straßenseitige Foyer, eine Garage, ein Technikraum und ein Freizeitraum. Letzterer könne aber auch als sogenannte Einliegerwohnung, also eine Wohnung in einem Eigenheim mit untergeordneter Bedeutung gegenüber der Hauptwohnung, genutzt werden, so Kreiner. Im hellen Obergeschoss befinden sich hingegen die Wohn- und Schlafräume. Diese sind großzügig verglast und bieten daher einen schönen Panoramablick in die umliegende steiermärkische Landschaft. Doch nicht nur die großen Glasfenster erweitern die Räume, sondern auch eine Terrasse, die nach
Büro K R E I N E R A R C H I T E K T U R , S T E I E R M A R K / Haus S T E I E R M A R K
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Oben hat die jüngere Generation ihren Freiraum, unten die ältere ihre Ruhe
Körperkultur
41 Süden und Westen blickt. Diese Aufteilung sei auch der Grundstein für das Konzept gewesen, sagt der Architekt. Das Haus wirkt architektonisch klar, ebenso wie die deutlich zu erkennende Anordnung der Räume und ihre Funktionen. Durch die optisch gestaltete Trennung der beiden Geschosse habe man zudem auf die kleinteilige Struktur des Ortes und der Nachbarschaft Rücksicht genommen, erklärt Kreiner. So fügt sich das Haus trotz moderner Architektur angenehm in die Ortschaft ein. Das „Einfamilienhaus T.“ zeigt, wie viel Komfort man aus einer Hanglage und ländlichen Gegend in Verbindung mit modernster Architektur herausholen kann. mat
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GOLDENES DACHL
Dass das Motto „Alle unter einem Dach“ nur bis zu einer bestimmten Zeit gut gehen kann, ist wohl gemeinhin bekannt. Irgendwann wird es zu eng, die junge Generation braucht ihren Freiraum und die ältere ihre wohlverdiente Ruhe. So hat sich durch eine notwendige Sanierung des Mehrgenerationenwohnhauses „F“ in Linz der Bedarf ergeben, diesen Zukunftsgedanken beim Umbau gleich miteinzubeziehen: wenn schon, denn schon. ARCHITEKTURBUERO 1 übernahm die Planung und schuf Platz für die unterschiedlichen Interessen der Familie – und das ist von außen auch unübersehbar: Wie eine Haube oder gar eine Krone sitzt der Ausbau des Daches als eckiger,
kristalliner Körper oben auf dem Haus und schimmert in golden-metallischem Glanz. Der Aufbau, das „goldene Dachl“, ist mit Tecu Gold verkleidet und hebt sich deutlich von den anderen Dächern in der Umgebung ab. Tecu Gold ist eine besondere Art der Kupferverkleidung, die etwas steifer ist und anstatt in der rötlichen Kupferfarbe gelbgold glänzt. Wie das herkömmliche Kupfer verändert sich das Material durch Witterungseinflüsse und Luftinhaltsstoffe und färbt sich nach einiger Zeit zu der kupfertypischen grünen Patina. Die
Konstruktion besteht aus einem Holzleichtbau und wird von den bereits bestehenden Wänden gestützt. Im Inneren des Ausbaus bietet ein fünfeckiger Raum Platz für eine loftartige Aufteilung in Küche, Ess- und Wohnraum. Eine südliche Öffnung gewährleistet zudem den großzügigen Einfall von Tageslicht. Die ältere Generation wohnt nun im Erdgeschoss mit direktem Zugang zum Garten, die jüngere Generation im ersten Obergeschoss und im Dachgeschoss – wo nun auch von außen alles darauf hindeutet, dass unter dem goldenen Dach ein anderer Wind weht. all
Architektur ARCHITEKTURBUERO 1 (Matthias Seyfert, Dietmar Moser, Susanne Seyfert) Web www.architekturbuero1.com Objekt Haus F Kategorie Umbau, Niedrigenergiehaus/Passivhaus, Holzbau Fassadenmaterial Tecu Gold Adresse Linz Bauherr Privat Planungsbeginn 03/2009 Fertigstellung 07/2011 Nutzfläche 215 m² Kosten ca. EUR 500.000,– Fotos Matthias Seyfert Büro A R C H I T E K T U R B U E R O 1, O B E R Ö S T E R R E I C H / Haus O B E R Ö S T E R R E I C H
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