Thomas Blubacher: ‹Drehort Schweiz›

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DREHORT SCHWEIZ FILMING LOCATIONS VON AARAU BIS ZWIESELBERG THOMAS BLUBACHER

THOMAS BLUBACHER DREHORT SCHWEIZ

Der Zytglogge Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2021 2024 unterstützt.

Autor und Verlag danken für den Druckkostenbeitrag

© 2022 Thomas Blubacher Zytglogge Verlag, Schwabe Verlagsgruppe AG, Basel Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Thomas Gierl Coverfoto: Max Hubacher bei den Dreharbeiten zur Fernsehserie FRIEDEN, © SRF / Sava Hlavacek Umschlaggestaltung: Hug & Eberlein, Leipzig Layout / Satz: Hug & Eberlein, Leipzig Druck: Finidr, Tschechische Republik ISBN: 978-3-7296 www.zytglogge.ch5103-6

VON AARAU BIS ZWIESELBERG

THOMAS BLUBACHER

FILMING LOCATIONS

DREHORT SCHWEIZ

Hier krönte man Karl den Kahlen zum Kaiser, da reimte Rilke, dort malte Monet. Seit jeher pilgern Reisende zu den Wirkungsstätten von Herrschern und Heiligen, Dichtern, Denkern und Künstlern. Längst gilt auch der Kintopp als Kunst weshalb also sollten Kul turaffine nicht auch die ikonischen Orte der Kinematographie auf suchen? Oder anders formuliert: Logisch, dass Fans sehen wollen, wo James Bond seinen Verfolgern entwischte. Mittlerweile haben viele Städte und Regionen ihr filmtouristisches Potential erkannt und werben offensiv mit ihren Locations. Vorgemacht hat das Neu seeland. Als die Besucherzahlen nach dem Erfolg der Herr der Ringe-Trilogie stiegen, vermarktete man sich als «Home of MiddleEarth» und die Drehorte als Teil des Urlaubserlebnisses. Auch in die Schweiz kommen Hunderte aus Indien, um die Schauplätze des kurz DDLJ genannten Megablockbusters Dilwale Dulhania Le Jayenge zu bestaunen, oder aus Korea, um einmal im Leben auf derselben Brücke zu stehen wie das endlich vereinte Liebespaar in der Netflix-Serie Crash Landing on You. Nun muss die Film leidenschaft nicht gleich der ausschlaggebende Grund für eine Weltreise sein, vielleicht motiviert sie aber dazu, während eines Ausflugs einen leinwandvertrauten Flecken aufzusuchen oder so gar in der eigenen Gemeinde Motive zu entdecken. Das Tourismus büro Aarau hat erfolgreich eine Tour «Auf den Spuren des Bestat ters» angeboten, Latsch weist mit Schautafeln auf Heidi hin, und seit vielen Jahren führt so manche Vereinsexkursion an die Schau plätze der Gotthelf-Verfilmungen.

UND ... ACTION, BITTE!

Jene Szenen im Actionstreifen The Bourne Identity mit Matt Damon, die in Zürich spielen, wurden jedoch nicht dort, sondern in Prag gedreht, die Genfer Bank, vor der Leonardo DiCaprio in Martin Scorseses The Wolf of Wall Street vorfährt, steht in Lon don, und wenn Joseph Gordon-Levitt als Titelheld von Oliver Sto nes Snowden auf dem Roller durch Genf braust, erkennt man die Münchner Ludwigstrasse. Schon 1928 nahm Hollywoods Starregis seur Ernst Lubitsch das Stummfilmdrama Eternal Love / Der König der Bernina nicht im Engadin, sondern in den kanadischen

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Rocky Mountains auf. Der Gorilla, dem Stan Laurel und Oliver Hardy in Swiss Miss aus dem Jahr 1935 auf einer schwankenden Hängebrücke begegnen, ist für die alpine Fauna so untypisch wie im zweiten Teil von Wall Street die rote Strassenbahn für Zürich, durch das sie angeblich fährt. Dafür zerstückelt Klaus Kinski als Jack the Ripper seine Opfer nicht im nebligen London, sondern an der künstlich vernebelten Limmat, und in der Anfangssequenz des James-Bond-Streifens A View to a Kill / Im Angesicht des Todes fliegt ein Flugzeug angeblich über Island, zu sehen ist aber der Piz Scerscen im Kanton Graubünden.

also mit auf eine Reise zu den Drehorten des er folgreichsten Schweizer Kinofilms aller Zeiten und der bis dato kostspieligsten Fernsehserie, lernen Sie die Locations kennen, an denen Wachtmeister Studer, Maigret, Max Männdli und Nestor Burma ermittelten, Sherlock Holmes in die Tiefe stürzte, Papa Moll wohnte und Jason Bourne seine Identität suchte wo es mög lich war, mit präzisen Adressangaben. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten entbehren vergleichbare Publikationen nicht des Hinweises, man möge die Privatsphäre jener Menschen respektieren, die heute die erwähnten Liegenschaften bewohnen, vermut lich weil andernfalls dem Verlag Klagen in zweistelliger Millionen höhe drohen. Bei uns in der Schweiz versteht sich die bekanntlich als landestypisch hochgelobte Diskretion von selbst.

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Sortiert sind die Einträge nach politischen Gemeinden. Dass etwa das legendäre Würzbrunnen-Kirchlein unter Röthenbach BE

Nicht immer also war die Schweiz Schauplatz und Drehort zu gleich, doch nennt allein die «Internet Movie Database» rund fünf tausend Produktionen, die hier realisiert wurden. Dass diese nicht vollständig vorgestellt werden können, ist leicht nachzuvollzie hen, dass der eine just seinen Lieblingsfilm, die andere ausgerech net ihren Heimatort vermissen wird, war leider nicht zu vermeiden. Ausgewählt wurde ein Querschnitt von Film-, aber auch Fernsehproduktionen aller Genres aus sämtlichen Jahrzehnten und Kantonen, Klassiker, Kassenknüller, Einschaltquotenhits und ein Musikvideo mit Kultstatus ebenso wie schon beinahe in Vergessenheit geratene Streifen, wobei die zugemessene Zeilen zahl nicht unbedingt dem Erfolg oder der filmhistorischen Bedeu tungKommenentspricht.Sie

aufgeführt wird, erschliesst sich dem Ortsunkundigen durch ei nen Index im Anhang. Ein zweites Register hilft bei der schnellen Suche nach Original- wie deutschsprachigen Verleihtiteln allen, denen die Musse fehlt, das Buch von Aarau bis Zwieselberg zu durchschmökern.

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«Bestattungsinstitut Conrad, Flösserstrasse 7, 5000 Aarau» lau tet die fiktive Adresse auf dem Leichenwagen; als Drehorte dien ten in der ersten Staffel eine 8-Zimmer-Villa in der Susenberg strasse 89 in Zürich, in der man einen Aufbahrungsraum und Conrads Junggesellenwohnung einrichtete, dann das 1909/10 er richtete Kesselhaus in der Stroppelstrasse 25 in Untersiggent hal  AG. Die Wohnung von Kommissarin Anna-Maria Giovanoli (Barbara Terpoorten) hingegen findet man tatsächlich in Aarau, nämlich im Haus Adelbändli 2, von wo es nicht weit zum Restau rant Halde im Halden 20 ist. Polizist Reto Dörig (Samuel Streiff) wohnt in der Delfterstrasse 37, die leerstehende Liegenschaft Hei nerich-Wirri-Strasse 3, seit 2020 Sitz des städtischen Steueramts, wurde zum «Amthaus II». Sein Znüni kauft Conrad in der Bäcke rei Schweizer in der Metzgergasse 7. Gedreht wurde in der Rathaus gasse, wo der Eingang des Hauses Nr. 6, damals ein Möbelgeschäft, zu einer Model-Agentur führt und Conrad in der Bijouterie Bolli ger im Haus Nr. 23 ermittelt. Ebenso im Mr. Pickwick Pub am Gra ben 6, beim Wehrmänner-Denkmal vor dem Haus Graben 34, im

AARAU AG

9AARAU AG

Regelmässig genehmigt sich der ehemalige Kriminalpolizist Luc Conrad (Mike Müller), der unterstützt von Erika Bürgisser (Suly Röthlisberger) und dem skurrilen Lehrjungen Fabio Testi (Reto Stalder) das Bestattungsinstitut seines verstorbenen Vaters führt, in der vom 8. Januar 2013 bis 12. Februar 2019 ausgestrahlten Fern sehserie Der Bestatter eine Bratwurst bei Ömer’s Imbiss am Gra ben 22. Der schmucklose Wagen war anfänglich das Highlight des ab August 2014 vom Tourismusbüro Aarau angebotenen Rund gangs «Auf den Spuren des Bestatters», der schweizweit einzigen Thementour zu den Drehorten einer Serie; rund 50 öffentliche und bislang 230 private Gruppenführungen fanden statt. Ende 2016 ver kaufte der 81-jährige Ömer Akyüz, der Aarau dreissig Jahre lang versorgt hatte, sein Unternehmen an Faik Rrafshi, der es nach Buchs dislozierte. Die Produktionsfirma wollte den Wagen unbedingt wieder am Set, also am Graben, haben, doch fehlte die Stras senzulassung, also musste ein Ersatzwagen mit Ömer-Schild Ab hilfe schaffen. Heute finden Fans das Original als Faik’s Imbiss in der Wildeggerstrasse 5 in Niederlenz AG.

10AARAU AG

Kunsthaus am Aargauerplatz 1, in der Hirslanden Klinik im Schä nisweg 4, die als «Klinik Aarholz» fungierte, im Grossratsgebäude in der Oberen Vorstadt 10, in einem Beautysalon in der Vorde ren Vorstadt 15, im Stützpunkt Aarau der Kantonspolizei in der Laurenzenvorstadt 12, auf dem Friedhof Rosengarten am Rosen gartenweg 1 und in dessen Krematorium. Eine zentrale Rolle in Stierebluet spielt die Vinothek La Passion du Vin in der Lauren zentorgasse 7. In Unter der Erde wollen Giovanelli, Dörig und Pedro Lambert (Carlos Leal) der Organhandel-Mafia das Handwerk legen. Als «Hotel Adria», in dessen Keller Transplantationen vor genommen werden, flimmerte das Hotel Argovia in der Kasernen strasse 24 über die Bildschirme. Aus dem Hotelkeller geht es hinab in die im 18. Jahrhundert angelegten Meyerstollen; da diese zu eng waren, wurde aber im Versuchsstollen Hagerbach an der Poli strasse 1 in Flums SG gefilmt. Der Altenpfleger Erich Bülow wird in Letzte Runde auf der Baustelle des im März 2016 eröffneten Hotels Kettenbrücke am Zollrain 1 erschossen, ermittelt wird an seinem Arbeitsort, für den das Pflegeheim Herosé im Effinger weg 9 als Location diente. In Blutsbande liegt die Leiche eines Ob dachlosen im Gerechtigkeitsbrunnen bei der Stadtkirche. Auf der Tribüne der Pferderennbahn Schachen an der Schwimmbad strasse 18 treffen sich Conrad und Testi in Asche auf dein Haupt. Echte Vierbeiner waren bei dem Dreh keine anwesend, also verfolg ten die 120 herausgeputzten Statierenden, deren Cüpli-Gläser mit günstiger Prix-Garantie-Apfelschorle gefüllt waren, die vorbei sprintendeAufnahmenRegieassistentin.fandenfastim gesamten Kanton Aargau statt. Im Schloss Hallwyl an der Boniswilerstrasse 38 in Seengen AG wird in Gespenster die schöne Céline Zumthor erhängt aufgefunden. Ein weiterer markanter Schauplatz war der mit einer Höhe von 25 Me tern und einem Stammumfang von elf Metern mächtigste Baum des Kantons, die Sommerlinde am Dorfeingang von Linn AG, auf dem Gemeindebann von Bözberg AG. In der zweiten Staffel zu se hen sind in Stierebluet das Restaurant Traube in der Haupt strasse 58 und die Reben des Weinguts Wehrli am Goldackerweg in Küttigen AG, in Schlachtplatte die Metzgerei Strässle in der Tramstrasse 31 in Suhr  AG, in der der Metzger Ruedi Latz kopf über im brodelnden Wurstkessel hängt, in der dritten Staffel in

Obgleich erst Der Bestatter in Aarau für «Hollywood-Gefühl im Alltag» sorgte, wie die «Aargauer Zeitung» meinte, hatte man die mittelländische Kleinstadt schon knapp ein Jahrhundert zuvor auf Zelluloid gebannt: Im ursprünglich dreistündigen, später mehr fach gekürzten schweizerisch-amerikanischen Historien-Stumm film Die Entstehung der Eidgenossenschaft aus dem Jahr 1924, der ersten Grossproduktion der helvetischen Filmgeschichte, ist der Schachen zu sehen. Regie führte der so überambitionierte wie über forderte Amateur Emil Harder. Das unter anderem in Seedorf UR, Königsfelden AG, in den Ruinen des Castello di Mesocco TI, am Aegerisee, in Sargans SG und Schwyz dilettantisch gedrehte Monu mentalepos wurde von der Kritik vernichtet, Harder gilt als «Totengräber des Schweizer Stummfilms», so der Filmhistoriker Hervé AuchDumont.Bollywood kam nicht ohne die Aarauer Altstadt aus, zumin dest für ein paar Sekunden: Im August 2014 wurden Sequenzen einer Tanzszene der Actionkomödie Luokyam in der Rathausgasse

der Episode Der erste Stein als «Kloster Josefsstein» die ehema lige Benediktinerabtei an der Marktstrasse 4 in Muri AG. Conrad sucht in der vierten Staffel die verschwundene Polizistin Giova noli in «Morgenthal», für das die 1000-Seelen-Gemeinde Freien wil  AG als Kulisse diente; gedreht wurde in der Bergstrasse, auf dem Friedhof, auf dem Giovanolis Mutter beerdigt wird, und in der Dorfstrasse; eine Schlägereiszene entstand im Weissen Wind in der Dorfstrasse 11, der den Namen «Restaurant Frohsinn» er hielt. Mankovsky (Peter Lohmeyer), der in der sechsten Staffel ei nen Therapiezirkel betreibt, wohnt in der ehemaligen Direkto renvilla der Firma Solvay am Rheinweg 3 in Bad Zurzach AG. Ein toter Schiedsrichter beschäftigt in der Folge Der Unbestechliche das Team; gedreht wurde mit rund 240 Statierenden im Stadion Brügglifeld am Weiherweg in Suhr AG das Stadion hatte schon ein Jahr zuvor, genau gesagt am 22. Oktober 2016, als Location für den vor allem in → Baden  AG spielenden Film Flitzer gedient. Das dramatische Serienfinale spielt sich in den 500 Meter südöst lich des Schlosses Liebegg gelegenen Sandsteinhöhlen von Grä nichen AG ab.

11AARAU AG

«Altstätten ist ja mein Heimatort, vieles in Rosie ist autobiografisch, der Film eine Art Porträt meiner verstorbenen Mutter, aber wir ha ben nicht in meinem Original-Elternhaus gedreht», erzählt der Regisseur Marcel Gisler. «Ich wollte ein altes Haus, das noch nicht totsa niert ist.» So wurde das Balmerhaus in der Churerstrasse 3 vom 18. Juli bis 5. August 2012 das Zuhause der lebensfrohen und starr köpfigen Witwe Rosie Meran (Sibylle Brunner). «Das stand leer, die Gemeinde stellte es uns umsonst zur Verfügung, das war ihre Unter stützung, wir konnten alles benutzen und im oberen Stock auch das Produktionsbüro installieren.» Als Rosie einen Schlaganfall erleidet, reist ihr Sohn Lorenz (Fabian Krüger), ein schwuler Schriftsteller in akuter Schaffenskrise, aus Berlin nach Altstätten, wo sich seine Schwester Sophie wie eh und je vernachlässigt fühlt und ins famili äre Abseits nörgelt, trifft beim Einkaufen im Coop in der Rorscha cherstrasse 34 den DJ Mario (Sebastian Ledesma) und beginnt eine Affäre mit ihm. Weitere Aufnahmen entstanden beim Bahnhof in der Bahnhofstrasse 73 und im 2020 durch einen Neubau ersetzten Gasthaus Ziel in der Trogenerstrasse 99, wo Lorenz beim gemeinsa men Familienessen in einem Aussichtslokal Markus (Hans-Rudolf Twerenbold), einen Freund seines Vaters trifft, mit dem Rosie aber nicht reden will; erst nach und nach kommt Lorenz dem Geheimnis des Verstorbenen auf die Spur. Vom Ziel führt ein Spaziergang zum Alpenhof in der St. Antonstrasse 62 in Oberegg AI. Im damals schon geschlossenen Restaurant Freihof in der Rorschacherstrasse 2 in Alt stätten heute findet man dort die neue Zentrumsüberbauung Frei hof Passage – wurden die Party und die Szene in der Schwulensauna realisiert. Zuletzt zieht Rosie wie auch im wahren Leben Gislers Mut ter doch noch ins Seniorenheim Haus Viva in der Bildstrasse 14, ohne ihre Affinität für Alkohol aufzugeben. Sibylle Brunner erhielt für die Titelrolle den Schweizer Filmpreis 2013, Rosie wurde 2013 für den Europäischen Filmpreis nominiert und am Zürcher Filmfestival Pink Apple als bester Spielfilm ausgezeichnet.

12ALTSTÄTTEN SG gedreht und später mit Aufnahmen unter anderem aus Sion  VS und Fribourg zusammengeschnitten.

ALTSTÄTTEN SG

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Grimentz war im Spätsommer 1932 auch der Drehort der von Erich Waschneck inszenierten deutsch-schweizerischen Koproduktion An heiligen Wassern, der ersten Verfilmung von Jakob Christoph Heers Jahrhundertwende-Bestseller, der die Abhängigkeit eines re genarmen Walliser Dorfes vom Wasser des nahegelegenen Glet schers schildert. Gefilmt wurde dort unter anderem die «HeiligenWasser-Prozession». Die für die Handlung so wichtige Kännelleitung

In den seit 2008 zu Anniviers gehörenden Dörfern Saint-Luc  VS und Grimentz VS wurde 1923 unter der Regie von Jacques Feyder das Stummfilmdrama Visages d’enfants / Kindergesichter re alisiert, bei seinem Kinostart 1925 ein eklatanter Misserfolg, der heute aber wegen des authentischen Spiels der Kinderdarsteller und innovativer Kameraeinstellungen als erstes Meisterwerk des Schweizer Films gilt. Pierre Amsler (Victor Viga), der Bürgermeis ter von Saint-Luc, bleibt nach dem Tod seiner Frau mit seinen bei den Kindern Jean (Jean Forest) und Pierette zurück und liiert sich bald mit der jungen Witwe Jeanne Dubois, die ihre Tochter Arlette in die neue Patchwork-Familie mitbringt. Jean will Arlette loswer den und lockt sie aus dem Haus in den Schnee, wo sie erfrieren soll, doch ereilen ihn Gewissensbisse, er beichtet die Tat seinem Vater, und das Mädchen wird rechtzeitig gefunden. Schuldgeplagt stürzt sich Jean in den Fluss, wird aber von seiner Stiefmutter ge rettet. «Für die brave ländliche Bevölkerung bedeutete diese Film aufnahme natürlich ein ungeheures Erlebnis. Um eine bleibende Erinnerung an das denkwürdige Ereignis zu haben, baten sie den Regisseur Feyder, seinen und der Mitwirkenden Namen auf ein Pergament zu schreiben. Als dies geschehen war, wurde das Papier in eine Flasche gestopft, die darauf unter großen Feierlichkeiten in die Erde eingegraben wurde», berichtete eine «Wochenschrift für Kinopublikum» mit dem hübschen Titel «Zappelnde Lein wand». «Wenn die Flasche nach Jahren einmal ausgegraben wer den sollte, wird sie vielleicht strebsamen Altertumsforschern ein Anlass zu phantastischen ‹wissenschaftlichen› Hypothesen wer den. Das könnte dann am Ende den Stoff zu einem amüsanten Grotesk-Film geben.»

ANNIVIERS VS

In Léa Pools Film La demoiselle sauvage, der vom 27. August bis 5. Oktober 1990 in Grimentz entstand, irrt Marianne (Patricia Tulasne) nach einem missglückten Suizidversuch in der Wildnis umher, trifft beim Moiry-Staudamm auf den verheirateten Inge nieur Elysée (Matthias Habich), der während des Sommers das Wasserkraftwerk wartet, und geht eine Beziehung mit ihm ein. Bei Einbruch des Winters kehrt er zu seiner Familie zurück, sie steigt noch einmal in den Fluss.

fanden die Filmschaffenden oberhalb von Montana-Vermala  VS, das heute ein Ortsteil von Crans-Montana VS ist: die Bisse du Ro, eine der spektakulärsten Suonen im Wallis. Weitere Szenen ent standen bei Leukerbad  VS. Dass die deutschen Darsteller:innen, darunter die künftige Gattin des Regisseurs, Karin Hardt, mehr als ein halbes Jahrhundert später als Haushälterin Käti in der erfolg reichen Fernsehserie Die Schwarzwaldklinik zu sehen, mit ei nem gekünstelten Akzent «schweizerhochdeutsch» sprechen mussten, war nicht die glücklichste Entscheidung der an ansons ten hochgelobten Produktion.

Joseph und Olga Steg (Philippe Noiret und Judith Magre), Pariser mit jüdisch-österreichischen Wurzeln, reisen mit Olgas Bruder (Michel Aumont) nach Évian-les-Bains zu einem Cellokonzert ih res Sohnes Jascha (Niels Arestrup), der sich nach Anna Ghirardi (Carole Bouquet) verzehrt. Lulu Kreutz (Stéphane Audran), eine Freundin der Familie, schlägt einen gemeinsamen Ausflug in die Berge vor. Ein Hauptschauplatz von Didier Martinys Film Le piquenique de Lulu Kreutz, entstanden nach einem Drehbuch seiner Ehefrau Yasmina Reza, war das 300 Seelen zählende Saint-Luc –Martiny und Reza hatten sich dort nicht lange zuvor ein Chalet errichten lassen, 1999 erwarb auch Carole Bouquet ein Haus. Gedreht wurde vom 28. Juni bis 22. Juli 1998 unter anderem im Hôtel BellaTola in der Route Principale 8, zudem in Chandolin  VS sowie auf der zur Gemeinde Chalais VS gehörenden Alpage de Tracuit.

Das Hôtel Weisshorn in der Route du Toûno 10 in Saint-Luc VS war eine der markantesten Kulissen für Alex Martins 16 Millionen Fran ken teure Serie Capelli Code, die eigentlich ab Dezember 2021

14ANNIVIERS VS

15ASCONA TI streambar sein sollte, doch wurde der Start auf unbestimmte Zeit verschoben. Der ehemalige Profiler Frank Capelli (Peter Lohmeyer) wird von einem Geiselnehmer (Hinnerk Schönemann) gezwungen, die Ermittlungen im Fall der vor 25 Jahren verschwundenen Marie wieder aufzunehmen sonst werden alle 30 Geiseln einer Hoch zeitsgesellschaft umgebracht. Gedreht wurde ab 2015 unter ande rem in Varen VS, in Leuk VS und im nahen Pfynwald, vor der Pfarr kirche St. Martin am Kirchplatz 1 in Kippel VS, in Turtmann-Unterems VS, im Eispavillon im Feegletscher bei Saas-Fee VS, an der Cascade de Pissevache in Vernayaz  VS sowie in Sion VS im Hauptgebäude der Kantonspolizei in der Avenue de France 69 und im Gefängnis im Chemin des Roseaux 8.

ASCONA TI

Lange bevor das «Weltdorf» Ascona zur Zeit des deutschen Wirt schaftswunders bevorzugtes Domizil einer transalpinen Schickeria aus Filmstars und Unternehmern wurde, zog der Monte Verità nackte Sonnenanbeter, okkultistische Scharlatane und Edelanar chisten an. Die Prototypen künftiger Hippies und Ökofreaks ernähr ten sich von rohem Obst und Gemüse, trugen wallende Gewänder oder ein «Luftkleid», also gar nichts, jäteten barfuss bis an den Hals Beete, turnten und tanzten nackt und errichteten ein kommerzi elles Natursanatorium. Im Zentrum von Stefan Jägers Film Monte Verità Der Rausch der Freiheit, einer deutsch-österrei chisch-schweizerischen Koproduktion, die am 7. August 2021 nur vier Kilometer vom Ort der Handlung entfernt auf der Piazza Grande in Locarno Premiere feierte, steht die fiktive Hanna Leitner (Maresi Riegner) aus Wien. Sie begibt sich in Therapie beim Psychoanalytiker Otto Gross, mit Zauselbart und struppiger Mähne von Max Hubacher gespielt, und folgt ihm im Sommer 1906 auf den Monte Verità. Dort trifft sie auf zwei Mitbegründerinnen der Aus steigerkolonie: die psychisch labile, todessehnsüchtige Berlinerin Lotte Hattemer (Hannah Herzsprung) und die sächsische Frauen rechtlerin Ida Hofmann (Julia Jentsch), auf deren Lebenspartner Henri Oedenkoven (Michael Finger) und den Dichter Hermann Hesse (Joel Basman).

Die erste Klappe schlug am 21. August 2020, aufgrund der Covid19-Pandemie drei Monate später als geplant, die letzte im Oktober; die Herausforderungen rund um Covid-19 liessen das Budget um zehn Prozent auf rund sieben Millionen Franken anwachsen, «aber uns als Team hat Corona eher zusammengeschweisst, als in die Bredouille gebracht», erzählt der Regisseur Stefan Jäger. «Schwie riger waren die Wetterbedingungen. Ausgerechnet als wir Lottes Sterbeszene drehten, schwirrten lauter Helikopter umher, weil am Abend zuvor sturmartiger Regen die Flüsse hatte anschwellen las sen und nun die Besitzer der Häuschen nach dem Rechten sehen wollten.» Die meisten Drehorte hatte er «selber erwandert»: «Ich schätze gute Location Scouts, aber im Schreibprozess hilft es mir, umherzustreifen und mich überraschen zu lassen. Normalerweise mache ich diese Wanderungen allein, aber diesmal mussten der Cast und Teile der Crew mitwandern, um ein Gefühl zu bekommen für die Gegend, für die Orte. Zum Beispiel haben wir auch in der originalen Höhle geprobt, in der Gusto Gräser und Hermann Hesse meditiert haben sollen.» Max Hubacher schwärmt: «Wir haben uns Texte vorgelesen der Leute, die wir spielten, an dem Ort, an dem sie wirklich waren. Vorher, während des Lockdowns, war ich im tri sten, kalten Berlin gewesen, und nun war ich plötzlich in der Natur, im sonnigen Tessin. Ich konnte total gut nachvollziehen, wie sich diese Städter gefühlt haben müssen, die damals auf den Monte Verità kamen. Und ich habe gemerkt, ich brauche unbedingt wie der eine Base in der Schweiz. Als ich dann sogar mit dem Motor roller, den ich gemietet hatte und mit dem ich die Täler erkundete, zum Dreh fahren durfte normalerweise wird man ja aus Sicher heitsgründen immer von einem Fahrer abgeholt –, war das ein wahnsinniges Freiheitsgefühl.»

«Lotte Hattemer lebte in Wirklichkeit in einer verfallenen Mühle, und wir haben auch vier, fünf Mühlen gescoutet», erzählt Jä ger. «Die waren alle schön, aber wir haben gemerkt, das beschreibt ihr Wesen nicht so gut. Dann haben wir eine Splüi gefunden, und ich habe Hannah Herzsprung mit verbundenen Augen hineinge führt, damit sie den Ort erst einmal auf diese besondere Weise spürt.» Die Splüi findet man in der Val Bavona zwischen den zu

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→ Cevio TI gehörenden Weilern San Carlo TI und Sonlerto TI. Zwar wurde eine Szene in der historischen Casa Anatta aufgenommen,

dem heute als Ausstellungsort dienenden einstigen Wohnhaus von Oedenkoven an der Strada Collina 84. Der Hauptset befand sich jedoch im Maggia-Tal, wo man auf einer Wiese an der Strasse Vald di Fuori im zu Maggia TI gehörenden Aurigeno TI, etwa auf Höhe des am linken Ufer liegenden Gordevio  TI, einer Fraktion von Avegno Gordevio TI, Beete anlegte, das Eingangstor auf stellte, Freiluft-Duschen und zwei Licht-Luft-Hütten, die man nach Ende der Dreharbeiten dem Pächter der Wiese überliess und von denen eine, mittlerweile von Kindern okkupiert, noch erhal ten ist, sowie eine von der Firma Onkel Tuca FilmDecor in Köln gebaute Replik der Casa Centrale. «Aber nur die Vorderwand», so Max Hubacher. «Wenn man reinging, war da gleich ein Gerüst, die Innenszenen entstanden alle im Studio in Köln.» Gedreht wurde in Aurigeno auch am Wasserfall des Ri di Dentro, die Szenen in den Felsen wurden nördlich und nordöstlich der Capella Ma donna del Carmelo an der Via Enrico Pestalozzi aufgenommen, welche von Intragna  TI nach Arcegno TI, einer Fraktion der Ge meinde Losone, TI führt. Gefilmt wurde zudem auf der Asconeser Seite des Maggia-Deltas. Als Jahrhundertwende-Ascona hielt das piemontesische Cannobio her, «was den Gemeindepräsidenten von Ascona geärgert hat, es war ihm nicht nachvollziehbar, dass man das Ascona von heute nicht so einfach in das Fischerdorf von damals verwandeln kann», so Jäger. In Cannobio fand man die ge wünschte Patina, beim Übergang der Via Umberto I. in die Via Guglielmo Marconi, in der Via Castello 48 und auf der Piazza Vit torio Emanuele III., wo auf Höhe der Hausnummer 33 direkt am See das Locarneser Fotogeschäft «Garbani» stand in Wirklich keit werden dort Tickets für die Fähren und Schiffe auf dem Lago Maggiore verkauft.

Als Jäger in Ascona filmte, hatte der Ort schon seit einem Jahrhun dert immer wieder als Drehort manchmal mehr und meist weniger weltbewegender Streifen gedient. Robert Siodmaks Brennendes Geheimnis spielt nicht auf dem Semmering wie Stefan Zweigs No velle über einen Baron, der sich im Urlaub mit einem zwölfjährigen Jungen anfreundet und dessen etwas angejahrte Mutter begehrt, sondern im fiktiven Asconeser Hotel «Miramar». Gedreht wurden diese Szenen aber nicht im Tessin, sondern ab dem 9. November

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Der 20-jährige Locarneser Schriftsteller Franco Borghi versuchte sich 1939 als Produzent, Autor, Regisseur und Hauptdarsteller des künstlerisch etwas überambitionierten Liebesfilms Eve / Eva, der Geschichte des Ästheten Marco, der in Deauville der mysteriösen, schönen Claudie verfällt, die ihm aber die Schuld am Tod ihres Kin des gibt und ihn verlässt. Er flieht ins Tessin, wird beim Fischerfest auf der Piazza von Ascona von hübschen Mädchen umkreist und gewinnt durch den heruntergekommenen Kneipensänger Plix wie der Lebensfreude. Gedreht wurde der Tessiner Film auf Franzö sisch angeblich wollte der Antifaschist Borghi nicht die Sprache

Von Juli bis Oktober 1934 inszenierte Jean de Limur, ein ehemali ger Mitarbeiter Charlie Chaplins und Cecil B. DeMilles, Le voyage imprévu / Die Schule der Liebe / fahrt ins Ungewisse / Uner wartete Reise ins Blaue mit der aus Australien stammenden, in Frankreich wie Grossbritannien gleichermassen beliebten Betty Stockfeld. Die frivole schweizerisch-französisch-britische Kopro duktion rückt vor allem prächtige Panoramen im Berner Oberland und im Tessin ins Bild, die «sentimentalische Reise» führt die der Spionage verdächtigte, von einem galanten Schwerenöter beglei tete Protagonistin im schicken Acht-Zylinder-Cabriolet von Paris über Interlaken BE, Lauterbrunnen BE, Wilderswil BE, Airolo TI, Locarno TI, Ascona TI und Ronco sopra Ascona TI zu guter Letzt auf den Monte Ceneri.

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1932 im EFA-Atelier in Berlin. Am 25. November begab sich die Crew dann für Aussenaufnahmen an den vernebelten Lago Maggiore; man sieht im Film Willi Forst, Hans Joachim Schaufuss und Hilde Wagener bei Autoausfahrten nach Ronco sopra Ascona TI und zur Madonna del Sasso an der Via Santuario 2 in Orselina TI. Als die Frau abreist, fährt sie in Ascona auf Höhe des Hauses Nr. 6 auf der Via Moscia Richtung Süden, im Hintergrund erkennt man die Chiesa parrocchiale dei Santi Pietro e Paolo. Die Uraufführung des Films fand am 29. Januar 1933 in Wien statt, in Deutschland kam er am 20. März in die Kinos, wurde aber nach nur einer Woche Lauf zeit verboten. Nicht allein waren Siodmak und Zweig jüdischer Her kunft, der Titel des Films wurde als ironische Anspielung auf den Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 verstanden.

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Unter der Bedingung, dass er das verlassene Tessiner Dorf, aus dem seine Familie stammt, wieder zum Leben erwecke, erbt der Marroniverkäufer Carlo Corda (Ettore Cella) 100 000 Dollar. Mit sei nen drei arbeitslosen Freunden Emil, Max und Jean macht er sich, aufgemuntert durch die Ziegenhirtin Celestina (Lillian Herman) an den Wiederaufbau, als ein Vagabund ihm die Erbschaft streitig macht. Doch mit dem Erlös der Bilder des Kunstmalers Jean wird das Dorf erworben und eine Kooperative gegründet. Gedreht wurde Al canto del cucù / Wenn der Kuckuck ruft des Basler Film pioniers August Kern im August und September 1941 vor allem im Maggiatal: in Prato-Sornico TI mit dem Maiensäss Schiedo TI und in Veglia TI, die seit 2004 zur Grossgemeinde Lavizzara TI zählen, sowie in den Ruinen des heute zur Gemeinde Cevio TI gehörenden Dorfes San Carlo TI, zudem in Mergoscia TI, Locarno TI und As cona, wo Jean seine Bilder auf der Piazza feilbietet.

Mussolinis verwenden von Mai bis Dezember 1939 unter ande rem in Ascona und Locarno TI.

Françoise Rosay spielt im letzten Film ihres Mannes Jacques Fey der Une femme disparaît / Eine Frau verschwindet gleich vier Rollen. Die gefeierte Bühneninterpretin Fanny Helder zieht sich von den ihr einst die Welt bedeutenden Brettern zurück und nistet sich bei ihrem Schwiegersohn (Claude Dauphin) in Genf ein. Es kommt zum Bruch, einige Tage später ist die Grande Dame verschwun den, und man findet am Ufer des Genfersees eine unbekannte Lei che. Drei Menschen glauben, diese identifizieren zu können: Der Walliser Bauer Jean Bourguinet (Daniel Fillion) erkennt sie als seine mütterliche Magd Tona, Lucie Delvé (Thérèse Dorny), die ein in massiven Zahlungsschwierigkeiten befindliches Mädchen pensionat besitzt, behauptet, es handle sich um ihre Schwester Rose, und der Asconeser Schiffer Giacomo Caretti (Ettore Cella) ist sich sicher, seine Ehefrau Flora zu erkennen, mit der er sich heftig gestritten hat. Polizeikommissar Michel (Claude Dauphins Bruder Jean Nohain) ermittelt, dass alle drei Frauen noch leben und es sich bei der Toten tatsächlich um Fanny Helder handelt, doch der Fan der Aktrice vernichtet alle Akten, um den Suizid zu vertuschen. Realisiert wurde der mit 600 000 Franken damals

In der von April bis Juni 1948 auf dem Monte San Salvatore, am Lago di Lugano TI, in den Studios Bellerive und Rosenhof in Zürich sowie im Salzkammergut gedrehten österreichisch-schweizerischliechtensteinischen Koproduktion Nach dem Sturm geben «PseudoAsconesen», wie der Kritiker der «Neuen Zürcher Nachrichten» rügte, auf der Piazza von Ascona einen Schlager zum Besten. Die künstlerische Leitung des gefühlsduseligen Melodrams über die durch ihre Zeit im nationalsozialistischen Arbeitslager gesund heitlich angeschlagene Klaviervirtuosin Barbara von Tretini (Marte Harell) hatte der durch Nazi-Propagandafilme wie Heimkehr pro filierte und noch wenige Jahre zuvor von Goebbels gehätschelte Regisseur Gustav Ucicky inne, ein unehelicher Sohn Gustav Klimts. «Als ein ‹Schweizerfilm von Format› ist der Film uns an gepriesen. Und da beanspruchen wir das Recht, uns zu ärgern. Der Film ist weder in der Problemstellung noch in der Gesinnung schweizerisch, er spielt zu einem winzig kleinen Teil in der Schweiz […]. Man muss sich im Interesse der in sorgfältiger Arbeit entstan denen wirklichen Schweizerfilme dagegen verwehren, dass solche Produkte im Ausland das gute Renommee zuschanden machen.»

Heinz Rühmann als ehemaliger Musikclown Teddy Lemke flieht im deutschen Spielfilm Wenn der Vater mit dem Sohne aus dem Jahr 1955 mit seinem vom Kinderstar Oliver Grimm gespiel ten Ziehsohn Ulli in die Schweiz, weil dessen Mutter mit ihrem

20ASCONA TI ungewöhnlich kostspielige Film vom September 1941 bis zum 21. Februar 1942, unter anderem im heute als Seniorenresidenz genutzten Nebengebäude des 1933 abgebrannten Hôtel Byron in der Avenue Byron 2 in Villeneuve VD und im Park des Château de Mémise an der Route de Lavaux 328 in Lutry VD. Gedreht wurde zudem im heute zu Anniviers VS gehörenden Grimentz VS und in Clarens VD, einem Ortsteil von Montreux VD; dort diente die St. George’s School am Chemin de St. Georges 19 als Mädchenpen sionat. Die Innenaufnahmen entstanden in den Studios von → Mün chenstein BL. Die Szenen in Ascona wurden vor allem auf der heu tigen Piazza Giuseppe Motta aufgenommen. Presse und Publikum im Tessin ärgern sich nahezu unisono über die klischierte Darstel lung ihrer Landsleute.

Der mittlerweile 14-jährige Oliver Grimm durfte oder musste im Oktober 1962 abermals nach Ascona reisen, um in einem unter den Titeln Eine Nacht am Lago Maggiore / Lieder klingen am Lago Maggiore / Der Singende Vagabund eingesetzten Kitsch streifen den Sohn eines von Fred Bertelmann gemimten depressi ven Schlagersängers zu spielen. «Acht neue rassige Schlager! Auf genommen in Locarno, Ascona, Lugano und den romantischen Tessinertälern! Humor und köstliche Unterhaltung!», warben kei neswegs ausrufezeichenarme Annoncen. Überhaupt konnten Kinobesucher:innen in den 1960er-Jahren der Südschweiz schwerlich entkommen. Die ganze Welt singt nur Amore oder Isola Bella hiessen die allessagenden, weil ohnehin austauschbaren Ti tel cineastischer Kommerzware, die sich auf das pittoreske Tessin als Kulisse verliess. Kein Wunder, dass 1970 der Rüsselsheimer Automobilhersteller Opel für sein neues, familientaugliches Mittelklassemodell den beinahe magischen Namen «Ascona» wählte, diese Suggestion einer kontrollierten Exotik.

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Eine Nacht am Lago Maggiore war für etliche Jahre der letzte Film, den Grimm drehte die Nachrücker standen parat. In Heintje ein Herz geht auf Reisen (1969) gibt der 14-jährige

neuen Ehemann aus den USA gekommen ist, um ihren Jungen zu rückzufordern. In Ascona kutschieren sie im Cabriolet mit ange hängtem Wohnwagen von der Piazza San Pietro über die Piazza Giu seppe Motta auf die Via Moscia. Ihre Verfolger (unter anderem Waltraud Haas und Robert Freitag) kommen aus der Via Circonval lazione auf die Piazza, passieren das heutige Hotel Castello See schloss und kehren in einem Restaurant in der Via Moscia 4 ein; das damals hellblaue Haus ist mittlerweile altrosa gestrichen und beher bergt einen eher stylishen Verpflegungsbetrieb namens BayView. Im Film zu sehen sind auch die Piazza Grande in Locarno TI sowie Lu gano TI, vor allem aber ist ein Ohrwurm zu hören: «Lalelu, / nur der Mann im Mond schaut zu / Wenn die kleinen Babys schlafen. / Drum schlaf auch du», singen Rühmann und Grimm, die mit einem Remix 1993 in die deutschen Singlecharts kamen und Platz 11 er reichten. Coverversionen nahmen unter anderem auch Nena, Hansi Hinterseer, Karel Gott, Andrea Berg und Annett Louisan auf.

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Liebling aller Mütter Hein Simons den titelgebenden Waisenkna ben, der ausgebüxt und unwissentlich von Gangstern dazu be nutzt worden ist, radioaktives Kobalt über die Schweizer Grenze zu schmuggeln. Er trifft den Reitstallbesitzer Alfred Teichmann (Heinz Reincke), mit dem er sich zu Hause angefreundet hat. Die ser unterrichtet seine ehemalige Verlobte Hanna Schwarz (Ger linde Locker), die im Jugendamt mit Heintjes Fall befasst ist, über dessen Verbleib; die Zelle, aus der er telefoniert, steht an der Asco neser Uferpromenade in der Nähe der Schiffanlegestelle. Dann steigt Teichmann vor dem Albergo Piazza an der Piazza Giuseppe Motta 29 in sein Auto, in dem schon seine Freundin, gespielt von der aus Sexfilmen bekannten Solvi Stübing, und Heintje warten. Der musikalische Ausreisser versteckt sich in einem Bootshaus südlich der Via Albarelle, isst in Ronco sopra Ascona TI ein Eis auf der Terrasse des Hotels Ronco an der Via Gottardo Madonna 1, singt zum Playback einer Jukebox «Scheiden tut so weh» und sammelt Geld; im Hintergrund sieht man die Chiesa di San Martino. Ralf Wolter und Karin Field als Gangster Harry und Else, die Heintje wegen des Kobalts verfolgen, halten bei einer Esso-Tank stelle in der Via Gottardo Madonna 6, wo sich heute die Autostell plätze der Casa al Pinzon befinden, hören Heintjes Sirupgesänge und erklimmen die Terrasse: «Dem wird das Zwitschern bald ver gehen.» Abends singt Heintje, vom begeisterten Patron engagiert, «Heidschi Bumbeidschi», wird zu seiner Überraschung von Hanna Schwarz gepackt, kann aber entwischen, während sich Teichmann und dessen Exverlobte, wie der aufmerksam Zuschauende natür lich längst geahnt hat, wieder näherkommen. Unterdessen wird Heintje von den Gangstern gekidnappt, man vereinbart den Aus tausch von Metall und Musikus. Als Teichmann und Schwarz im Auto in Brione sopra Minusio TI von der Via Brione in die Via Con tra einbiegen, erwarten sie die Bösewichte mit dem geknebelten Heintje auf dem Rücksitz bereits, doch kaum hat ihnen Teichmann das Kobalt übergeben, hauen sie mitsamt dem Jungen ab. Aber natürlich geht am Ende alles gut aus, denn Schwarz hat be reits die Polizei alarmiert, welche die Verbrecher verhaftet. Teich mann und Schwarz werden heiraten und Heintje adoptieren. Der trällert aber zuvor noch in Teichmanns Auto, während dieses über die Asconeser Uferpromenade, gleich darauf in Locarno  TI über

Von Juni bis September 2003 wurde im Tessin an 57 Tagen der bis dahin längsten Drehzeit eines indischen Films in der Schweiz –der Actionthriller Asambhav / Asambhav Das Unmögliche auf genommen. Am Vorabend einer Konferenz zur Kashmir-Frage in Locarno werden Präsident Vir Pratap Singh (Mohan Agashe) und seine Tochter Kinjal (Dipannita Sharma) vom Verbrecher Rafiq Mabroz (Shawar Ali) im Auftrag eines Konglomerats aus pakista nischem Geheimdienst und afghanischen Gotteskriegern ent führt. Das männliche Ex-Model Arjun Rampal als Special Agent Aditya Arya soll die Geiseln befreien; Miss World 2000 Priyanka Chopra spielt eine Art glamouröses «Bond-Girl», eine als Drogen kurierin missbrauchte Popsängerin auf Europatournee. Der BigBudget-Bollywood-Blockbuster war der erste vollständig in der Schweiz realisierte. Gekidnappt werden der Diplomat und seine Tochter im Hotel Villa Emden auf den Isole di Brissago  TI, der Showdown findet im Verzascatal statt, wo unter anderem auf der Bogenstaumauer des Lago di Vogorno  TI und bei der Ponte dei Salti in Lavertezzo  TI gedreht wurde. In den Burgen von Bellin zona TI wird gekämpft, man sieht eine Verfolgungsjagd quer über die Piazza Grande in Locarno  TI, den Wasserfall von Foroglio  TI, für den sich schon Leni Riefenstahl begeisterte, bevor sie als «Reichsgletscherspalte» berüchtigt wurde, sowie die Uferprome nade von Ascona mit dem Albergo Elvezia an der Piazza Giuseppe Motta 15 und dem Albergo Carcani an der Piazza Giuseppe Motta 29.

Ein eher niedrigschwelliges Unterhaltungsangebot war Anfang der 2000er-Jahre die TV-Serie Der Ferienarzt. 2006 eröffnete dieser für die Folge Der Ferienarzt… im Tessin: Umwege der Liebe eine Praxis im erwähnten Castello, an dem ein efeuumrank tes Schild mit der Aufschrift «Dr. ssa. Anne Schäfer. Medico gene rico / Allgemeinärztin» angebracht wurde. Der Arzt war also eine Sie, gespielt von Susanne Uhlen. Die Hotelrezeption wurde zum

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den Lungolago Giuseppe Motta und dann vorbei an der Pfarrkir che Sant’Antonio Abate in der Via Borghese 40 fährt: «Ich sing ein Lied für dich». «Heintje […] zeigt Ihnen die Welt, wo sie am schöns ten ist», warb der Trailer. Allein in der Bundesrepublik wollten das 3,5 Millionen Menschen sehen.

BAAR ZG

Im Ranking der malerischsten Schweizer Drehorte nimmt dieser vermutlich den vorletzten Platz ein: der gesichtslose Bürokomplex in der Baarer Agglomeration, wo auch Glencore und Shell Firmen sitze haben, genau gesagt in der Baarermatte 1. Er diente als Location für Jagdzeit von Sabine Boss, einem von wahren Begebenhei ten inspirierten Thriller über Druck und Einsamkeit im Leben von Topmanagern. Als der international tätige Automobilzuliefer-Kon zern Walser, dessen Finanzen der etwas biedere Alexander Maier (Stefan Kurt) verantwortet, ins Schlingern gerät, soll der deutsche Topmanager Hans-Werner Brockmann (Ulrich Tukur) die Firma

Er ist einer der filmbekanntesten Bauernhöfe der Schweiz: Les Ursins im zur Gemeinde Aubonne gehörenden Montherod VD. Hier hat in Yves Yersins Film Les petites fugues / Kleine Fluchten aus dem Jahr 1979, den 424 505 Menschen im Kino sehen wollten, der Knecht Pipe (Michel Robin) dreissig Jahre lang beim mürri schen Bauern John Duperrex (Fred Personne) und dessen Familie gearbeitet, als er sich ein Moped anschafft, das an den Bahnhof in der Rue de la Gare 21 in Arnex-sur-Orbe VD geliefert wird, und ein selbstbestimmtes Dasein zu führen beginnt. Er stürzt bei der Fahrt zwischen Moiry VD und Ferreyres VD.

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Praxisempfang umfunktioniert, die Hotelhalle zum Wartezimmer, das Speisezimmer zum Untersuchungsraum, in dem die deutsche Dottoressa den Fussknöchel ihrer Tochter Lucie alias Sophie Dal verarztet, damals noch unter dem Namen Burcu Dal berufstätig. Gedreht wurde für die ZDF-Doktorspiele unter Leitung des Rou tiniers Gero Erhardt, die in Deutschland pro Folge rund sieben Millionen Menschen konsumierten, zudem an der Via Moscia so wie in Lugano TI, Locarno TI, Morcote TI, in der Val Verzasca bei Lavertezzo  TI und der Val Bavona auf dem Gemeindegebiet von Cevio TI.

AUBONNE VD

BADEN AG

25BADEN AG umstrukturieren; die anfängliche Kollegialität schlägt in einen er bitterten Kampf um. «Büros gibt es in jedem Film, aber hier spie len sie eine besonders wichtige Rolle. Sie sind quasi das Kernstück des Films. Wir haben bewusst nach Räumlichkeiten gesucht, die eine gewisse 80er- oder 90er-Sentimentalität ausstrahlen als Zei chen einer Firma, die ihre Blütezeit hinter sich hat und nun darum kämpft, in der Moderne zu überleben», erklärte Sabine Boss gegen über «blue news». Als Location für die Entwicklungsabteilung der Firma Walser diente die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in der Überlandstrasse 129 in Dübendorf  ZH, der Verwaltungsrat tagt im Hotel Park Hyatt in der Beethoven strasse 21 in Zürich. Brockmann residiert in der Villa Bella Vista in der Biswindstrasse 17 in Herrliberg ZH, einem der Domizile des Ver legers Jürg Marquard, der von Pierre Siegenthaler gespielte Firmen chef Marc Walser ist im Hohbrunnenweg 1 in Uetikon am See  ZH und Maier in der Huzlenstrasse 3b in Volketswil ZH zu Hause.

Kleider machen Leute. Keine Kleider auch. In der Hoffnung, mit dem Gewinn die Einrichtung eines Gottfried-Keller-Museums finanzieren zu können, verzockt der brave Badener Deutschlehrer Balz Näf bei der Wette auf ein manipuliertes Fussballspiel 741 000 Franken, das Geld für den neuen Sportplatz seiner Schule, weil in der entscheidenden Spielsituation der Stürmer von einem Flitzer abgelenkt wird. Bei seinem Monatsgehalt bräuchte Näf 22 Jahre, um die Summe abzubezahlen, und so kommt er auf die Idee, ein ganzes Team von Flitzern anzuwerben, um sie bei Spie len einzusetzen und bei neuen Sportwetten das Geld zurückzuge winnen: die Geburt einer neuen Sportart aus dem Geiste eines Wettverlierers. Die meisten Szenen der vom Regisseur Peter Luisi und seinem Hauptdarsteller Beat Schlatter gemeinsam geschrie benen, trotz ihres Namens nur bedingt exhibitionistischen Feel good-Komödie Flitzer, die 2017 in die Schweizer Kinos kam, ent standen am Ort der Handlung. Näf wohnt im ersten Obergeschoss der Rathausgasse 2 und unterrichtet im Schulhaus Burghalde 2 an der Burghaldenstrasse 4. Er kauft einen Ring für seine Herzdame

© Spotlight Media Productions AG

↑ ↓ Dreharbeiten zur Komödie Flitzer.

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in der Bijouterie Schlatter, der heutigen Schmuckgalerie, in der Badgasse 2, hebt Geld in der Filiale der Raiffeisenbank an der Stadt turmstrasse 5 ab und sitzt zusammen mit dem von Dani Mangisch gespielten «Surprise»-Verkäufer, der sich bei seinem ersten Flitzer einsatz verletzt hat, auf der grossen Treppe am Bahnhofplatz. In Baden befindet sich laut Film auch der als illegales Wettbüro die nende Coiffeursalon, der aber in → Lenzburg AG aufgebaut wurde. Der FC Baden ist wie im wahren Leben im Fussballstadion ESP an der Täfernstrasse 41 in Fislisbach AG zu Hause, die Scheune, in der Näf neue Nacktsprinter ausbildet, steht in → Würenlos AG, als Bar diente die Zeus Music Bar in der Löwenstrasse 9 in Dietikon ZH, das Gefängnis, in dem Näf den von Philipp Graber gespielten Flit zer besucht, ist jenes in der Gerichtshausstrasse 12 in Hinwil ZH. Gedreht wurde zudem in Fussballstadien von Aarau AG, Basel, Bern, Schaffhausen, St. Gallen, Thun BE sowie Zürich. Dort ent standen zahlreiche weitere Szenen, unter anderem auf der Terrasse des Hotels Storchen am Weinplatz 2, auf dem Turm des Grossmünsters, bei der Bootsvermietung Lago am Utoquai 6, in der Sportanlage Witikon an der Katzenschwanzstrasse 45 sowie im Amtshaus IV in der Lindenhofstrasse 19. In jenem hat die ge gen die Flitzer ermittelnde Kommissarin Sandra Strebel (Doro Müggler), in die sich Näf verliebt, ihr Büro. Ihr Zuhause, von des sen Balkon der enttäuschte Näf Matratze und Bettgestell wirft und dabei abstürzt, befindet sich in Zürich-Altstetten in der Algier strasse 22, an der Ecke zum Distelweg.

Mit mehr Basler Lokalkolorit als diese auf einer wahren Begebenheit beruhende Bankräubergeschichte kann kein Film aufwarten: Som mersprossen, so nennen die jungen Gangster Sandweg und Velte die Einschüsse in den Körpern ihrer Opfer. Zu lebenslanger Haft ver urteilt, flüchten sie 1934 aus Nazi-Deutschland nach Basel, wo sich Velte in eine Verkäuferin verliebt, werden von der Polizei gejagt und erschiessen sich schliesslich gegenseitig What a Way to Die lau tet denn auch der Titel, unter dem der Streifen in amerikanischen Kinos lief. Entstanden als deutsch-italienische Koproduktion, kurz

MeyerRomeo©

THOMAS BLUBACHER

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Geb. 1967 in Basel, ist der promovierte Theaterwissenschaftler als freischaffender Autor und als Regisseur für Bühnen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA tätig. Er publizierte u. a. Bio grafien über die Geschwister Eleonora und Francesco von Mendels sohn, Oskar Wälterlin, Gustaf Gründgens und Ruth LandshoffYorck, schrieb für verschiedene Zeitungen und verfasste mehrere Radiofeatures.ImZytglogge Verlag sind von ihm «Letzte Ruhe am Rheinknie –Spaziergänge zu bemerkenswerten Toten auf Basels Friedhöfen» (2021) sowie «Basels Weltvariété Karl Küchlin und sein Theater» (2022) erschienen.

Wussten Sie, dass der erfolgreichste Schweizer Film aller Zeiten im sankt-gallischen Wil und im Tessiner Dorf Carona gedreht wurde, die kostspieligste Fernsehserie in HautIntyamon im Kanton Fribourg und im Glarner Dorf Diesbach?

Von Aarau bis Zwieselberg zeigt Thomas Blubacher in seiner kenntnis- und anekdotenreichen Darstellung von Drehorten in sämtlichen Schweizer Kantonen auf, wo Jason Bourne seine Identität sucht, Papa Moll wohnt, Wachtmeister Studer, Max Männdli und Nestor Burma ermitteln, James Bond und Sherlock Holmes in die Tiefe stürzen. Wo immer möglich bis zur Angabe der Hausnummer erfahren wir, in welchem Weiler der Gasthof von Kohlhiesel steht und in welcher Strasse das Haus des Bäckers Zürrer, an welchen Orten Al Pacino, Juliette Binoche und Robert Downey jr. vor der Kamera standen, Clint Eastwood, Margrit Rainer und Alec Guinness, Louis de Funès, Max Hubacher und Sophia Loren.

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