Phmag2019 Tirol

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ARCHITEKTUR & PROJEKTIERUNG Titelstory 59

Foto: eli/zweiraum.eu

Klaus Lechner: Die Zertifizierung ging problem­ los über die Bühne. Christina Krimbacher hat alle erforderlichen Punkte perfekt vorbereitet und die Bewusstseinsbildung aller beteiligten Firmen mit exakten Vorgaben geschärft. Admir Music zeichnet mit seinem Klimatechnik-Büro Alpsolar für die Haustechnik verantwortlich und überwacht jetzt weiterhin mit einem speziellen Monitoring-Pro­ gramm die Abläufe im Gebäude. PASSIVHAUSmagazin: Warum hat man sich von Seiten der Diözese für einen Holzbau entschieden und was waren die wichtigsten Erfahrungen während der Planungs- und Bauphase? Klaus Lechner: Nachhaltigkeit und Energieeffizi­ enz nicht nur zu predigen, sondern auch danach zu handeln war uns von Seiten der Kirche von Beginn an wichtig. Wir möchten selbst eine Art Vorbildwir­ kung leben, Hilfe und Anleitung dazu bot die zweite Enzyklika von Papst Franziskus. Die Verlautbarung mit dem Titel „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz und der damit verbundenen Erschöpfung der natürlichen Res­ sourcen. Die kurze Bauzeit durch den hohen Vorfer­ tigungsgrad und das hohe Vertrauen dem gesamten Team gegenüber haben uns zusätzlich in unseren Plänen gestärkt. Herausforderungen haben uns eher gereizt als gestoppt und die regionale Wertschöp­ fung war immer wichtiger als Kostendiskussionen. Das Bauen ist in vielen Bereichen zu aufwändig geworden und nicht jeder technische Aufwand ist sinnvoll und notwendig. Angelika Hofherr: Wir alle haben uns von Beginn

an im Team gut aufgehoben und betreut gefühlt. Die Einjustierungsphase betreffend der Haustech­ nik ist immer noch im Gange, aber wir können uns mit jeder Frage und jedem Anliegen an die jewei­ ligen Experten wenden. Ein klassischer Hausmeister reicht in einem derart komplexen Gebäude nicht aus und so freuen wir uns beispielsweise über das professionelle Monitoring der Firma Alpsolar. PASSIVHAUSmagazin: Wie kann man sich eine so enge und intensive Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen und Mitarbeiter des Hauses vorstellen? Martin Gamper: Ein Gebäude dieser Dimension mit all seinen unterschiedlichen Funktionen als Holzbau auszuführen, geht nur in Zusammenarbeit mit einem Netzwerk, das von Beginn an zusammen­ hält und miteinander funktioniert. Exakte Vorga­ ben und ständige Kommunikation sorgen für einen reibungslosen Ablauf und ein lösungsorientiertes Denken aller Beteiligten. Wir haben das Gebäude bis ins kleinste Detail durchgeplant und zwar im­ mer in Absprache mit Ausführenden und Nutzern. Klaus Lechner: Wenn man aus Überzeugung ver­ mitteln kann, dass es um eine gemeinsame Sache geht, bei der alle Verantwortung tragen und mit Respekt behandelt werden, ist eine intensive Zu­ sammenarbeit immer fruchtbar und zielführend. Es wird von unserer Seite immer auf einen ange­ nehmen Umgangston geachtet und Wert gelegt und das hat sich noch nie als falsch erwiesen. Die Fra­ ge: „Wie geht man mit Menschen und Ressourcen verantwortungsvoll um?“ ist für uns als Bauherr bei jedem Projekt entscheidend und demgemäß wählen wir auch unsere Partner beim Bauen aus. >>


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