Leitfaden Energieliefer-Contracting 2157

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Leitfaden Energieliefer-Contracting. Arbeitshilfe f端r die Vorbereitung und Vergabe von Energieliefer-Contracting.


Leitfaden Energieliefer-Contracting. Arbeitshilfe f端r die Vorbereitung und Vergabe von Energieliefer-Contracting.

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Inhalt. Vorwort......................................................................................................................................................................................... 5

Teil 1: Durchführung von Energieliefer-Contracting. Einführung............................................................................................................................................................................... 8 2.1 Ein Beitrag zu Energieeffizienz und Klimaschutz.. ............................................................ 8 2.2 Das Energieliefer-Contracting-Modell.. ......................................................................................... 9 2.3 Preisgestaltung des Energieliefer-Contractings................................................................ 10 2.4 Drei Praxisbeispiele für Energieliefer-Contracting......................................................... 13 2.4.1 Wärmelieferung für die Heide-Grundschule in Berlin-Adlershof.................. 13 2.4.2 Wärmelieferung für die Sportschule der Bundeswehr in Warendorf.. ..... 15 2.4.3 Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung im Jugendausbildungszentrum in Berlin-Zehlendorf......................................................... 16 Vorbereitung eines Energieliefer-Conractings...........................................................................18 3.1 Eignungsprüfung und Vorentscheidung.................................................................................. 18 3.2 Wirtschaftliche Vorbewertung der Beschaffungsvarianten.. ............................ 23 3.3 Weiteres Vorgehen........................................................................................................................................... 24 Vergabeverfahren und Verfahrensablauf......................................................................................... 25 4.1 Wahl des Vergabeverfahrens.. .............................................................................................................. 25 4.2 Zeitlicher Ablauf des Vergabeverfahrens................................................................................. 28 4.3 Erstellung der Vergabeunterlagen.................................................................................................. 32 4.4 Begründung und Dokumentation der Vergabeentscheidung......................... 33 Angebotsbewertung: wirtschaftlicher Variantenvergleich........................................ 34 5.1 Methodische Hinweise.................................................................................................................................. 34 5.2 Hinweise zur Anwendung des Rechenwerkzeugs.......................................................... 35 5.3 Ergebnisse des Wirtschaftlichkeitsvergleichs zwischen Contracting Angeboten und Eigenrealisierung.................................................................................................. 36 5.4 Preisanpassungen während der Vertragslaufzeit........................................................... 38 5.5 Nutzwertanalyse................................................................................................................................................... 41 5.6 Sensitivitätsanalyse........................................................................................................................................... 43 Erläuterungen zum dena-Vertragsmuster Energieliefer-Contracting.......... 45 6.1 Übersicht über das Vertragsmuster.. .............................................................................................. 45 6.2 Rechte und Pflichten der Vertragsparteien........................................................................... 47 6.3 Leistungsgrenzen der Energielieferung.................................................................................... 48 6.4 Vertragslaufzeiten............................................................................................................................................. 48 6.5 Dienstbarkeiten.................................................................................................................................................... 48 6.6 Außerordentliche Kündigung..............................................................................................................49 6.7 Endschaftsregelung.........................................................................................................................................49 Controlling............................................................................................................................................................................50

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Teil 2: Musterdokumente und Berechnungswerkzeuge. Bekanntmachung der Vergabe. Bekanntmachung................................................................................................................................................ 54 Ausf체llhinweise zur Vergabebekanntmachung..............................................................................66

Abgabe der Angebote. Aufforderung zur Abgabe eines Angebots.................................................................................. 72 Angebot. ........................................................................................................................................................................ 76 Technische, wirtschaftliche und organisatorische Beschreibung der Versorgungsaufgabe........................................................................................ 79 Preisbl채tter (Angebot)..................................................................................................................................... 95 Preisblatt W채rme (Angebot)...................................................................................................................95 Preisblatt alle Medien (Angebot)........................................................................................................96 Preisblatt Strom (Angebot).. ..................................................................................................................... 97

Vertragsabschluss. W채rmelieferungsvertrag.................................................................................................................................. 100 Stromlieferungsvertrag...................................................................................................................................... 126

Glossar...................................................................................................................................................................................... 136 Literaturhinweise....................................................................................................................................................... 138

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Impressum.......................................................................................................................................................................... 140

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Vorwort.

Vorwort.

Seit dem Jahr 2002 unterstützt die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) im Rahmen des Pilotprojekts „Contracting für Bundesliegenschaften“ die Bundesbauverwaltungen bei der Vergabe von Energie-Contracting. Mit der Entwicklung von standardisierten Musterdokumenten und Berechnungswerkzeugen konnte in der Vergangenheit eine rechtssichere und beschleunigte Vergabe von Leistungen zum Energie-Contracting erfolgen. Der Leitfaden zum Energiespar-Contracting hat sich zum Standard für die Anwendung bei der öffentlichen Hand, auch über den Anwendungsbereich der Bundesliegenschaften hinaus, entwickelt. Ebenso finden die Musterverträge zum Energieliefer-Contracting eine breite Anwendung bei öffentlichen Vergaben. In dem vorliegenden Leitfaden wird das Vorgehen bei der Umsetzung von Energieliefer-Contracting von der Projektentwicklung und Durchführung der Vergabe bis zum Vertragsabschluss praxisnah dargestellt. Teil 1 vermittelt Erfahrungen bei durchgeführten Vergaben in Bundesliegenschaften und gibt Antworten auf typische Fragen der Bauverwaltungen: Wann kann Energieliefer-Contracting sinnvoll angewendet werden? Was sind die Leistungen des Contractors? Wie funktioniert die Vergütung beim Energieliefer-Contracting? Welche Liegenschaften und welche Maßnahmen sind geeignet? Wie wird die Entscheidung über die Beschaffungsvariante vorbereitet? Wie wird vergaberechtlich konform ausgeschrieben und vergeben? Wie werden die Angebote bewertet und wie wird der Vergleich mit der Eigenrealisierung durchgeführt? Was steht im Mustervertrag?

Die CD-ROM dieses Leitfadens enthält ein Excel-basiertes Berechnungstool zur Angebotsbewertung und alle Arbeitsmaterialien als Word-Dokumente.

Teil 2 enthält umfangreiche Arbeitsmaterialien zur rechtssicheren Vergabe von Energieliefer-Contracting, die auch in elektronischer Form vorliegen. Für die Angebotsbewertung und den Vergleich mit den Kosten der Eigenrealisierung steht ein umfangreiches Rechenwerkzeug auf CD-ROM zur Verfügung. Die Musterverträge zur Wärme- und Stromlieferung wurden unter Verwendung von Bausteinen des Berliner Energiedienstleistungsstandards B.E.ST. (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Entwicklung: Arbeitsgemeinschaft B.E.ST. – EUMB Pöschk, S.T.E.R.N. GmbH und RA Prof. Dr. Clemens Arzt) entwickelt und durch die Rechtsanwälte Wolfgang Trautner und Dr. Christof Schwabe der Schlawien Naab Partnerschaft, Frankfurt am Main, überarbeitet. Der vorliegende Leitfaden wurde durch die dena im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) für die Umsetzung von Contracting-Vorhaben in Bundesliegenschaften entwickelt. Eine Anwendung des Leitfadens über die Bundesliegenschaften hinaus bei kommunalen und landeseigenen Liegenschaften ist ausdrücklich erwünscht.

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Teil 1. Durchf端hrung von Energieliefer-Contracting.


Einführung.

Einführung.

2.1 Ein Beitrag zu Energieeffizienz und Klimaschutz. Nationale Nachhaltigkeitsstrategie

Die Bundesregierung hat in ihrer Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Energie-Contracting als eine geeignete Beschaffungsvariante identifiziert, um Energieeffizienzpotenziale auszuschöpfen. Durch die Anwendung von EnergieContracting sollen Kosten für die öffentliche Hand gesenkt werden und es soll ein relevanter Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden: Für die öffentliche Hand bietet Energie-Contracting die Chance, Investitionsstaus und Finanzierungshemmnisse abzubauen.

Lieferung von Wärme, Strom oder Kälte

Beim Energieliefer-Contracting investiert ein Energiedienstleister (Contractor) in eine moderne und energieeffiziente Energieversorgungsanlage und liefert Wärme, Strom oder Kälte. Die Vergütung dieser Lieferung erfolgt aus dem laufenden Verwaltungshaushalt. Der Investitionshaushalt des öffentlichen Auftraggebers wird entlastet.

Innovative Strategien

Der Energiedienstleister bringt spezialisiertes Know-how und eigenes Fachpersonal in das Projekt mit ein und kann deshalb besonders innovative und energiesparende Technologien einsetzen. Das technische und wirtschaftliche Risiko für den Betrieb der Anlagen liegt dabei voll beim Energiedienstleister. Die zu erbringende Energiedienstleistung (z. B. Wärmelieferung) wird durch den Contractor vertraglich garantiert.

Full-Service-Ansatz

Durch den Full-Service-Ansatz beim Energieliefer-Contracting wird der öffentliche Auftraggeber organisatorisch entlastet, indem der Contractor für die komplette Planung, Finanzierung und Errichtung sowie den störungsfreien Betrieb der technischen Anlagen verantwortlich ist. Hinzu kommt die langfristige Planbarkeit der Zahlungen, die an den Contractor für seine Energiedienstleistung zu entrichten sind.

Hochwertige Technik

Für Energiedienstleister stellen Energieliefer-Contracting-Projekte eine Verlängerung der eigenen Wertschöpfungskette dar. Statt beispielsweise als Anlagenbauer nur technische Anlagen zu errichten, werden langjährige Verpflichtungen gegenüber den Kunden eingegangen. Dies führt zum Einsatz besonders hochwertiger und wartungsfreundlicher Technik und zu einer besseren Kalkulierbarkeit der langfristigen Einnahmesituation. Die öffentliche Hand wird dabei als verlässlicher Vertragspartner geschätzt.

Effizienter Betrieb

Der Energiedienstleister hat ein unmittelbares Interesse daran, die zu liefernde Energie möglichst effizient zu erzeugen. Da er nur für die gelieferte Nutzenergie (z. B. Heizwärme) vergütet wird, nicht aber für die von ihm aufgewendeten Brennstoffe, errichtet und betreibt er die Energieerzeugungsanlagen sehr energieeffizient. Davon profitiert nicht zuletzt die Umwelt. Durch den geringeren Energieeinsatz werden klimaschädliche CO2- und Schadstoffemissionen spürbar gesenkt. Das Ziel von Energie-Contracting muss sein, dass alle Beteiligten davon profitieren: der Gebäudeeigentümer, der Energiedienstleister und die Umwelt.

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Einführung.

Die Europäische Kommission und das Europäische Parlament sehen in der Anwendung von Energiedienstleistungen ebenfalls die Chance zur Steigerung der Energieeffizienz. Im Rahmen der Richtlinie 2006/32/EG vom 5. April 2006 über „Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen“ wird vom öffentlichen Sektor eine besondere Vorbildfunktion bei der energieeffizienten Beschaffung erwartet.

Vorbildfunktion des öffentlichen Sektors

2.2 Das Energieliefer-Contracting-Modell. Energieliefer-Contracting (ELC), auch „Anlagen-Contracting“, „Wärme-Contracting“ oder „Betreibermodell“ genannt, ist ein in Deutschland seit mindestens 15 Jahren bewährtes Instrument, um Energieeffizienzmaßnahmen in Energieversorgungsanlagen sowie innovative und umweltschonende Technologien wie z. B. Kraft-Wärme-Kopplungs-, Biomasse- oder Geothermieanlagen zu realisieren.

Synonyme Bezeichnungen

Der Energiedienstleistungsansatz verschiebt die Aufmerksamkeit von der reinen Endenergielieferung von beispielsweise Gas oder Heizöl hin zur Nutzenergielieferung. Dies können z. B. exakt temperiertes Heißwasser für die effiziente Gebäudebeheizung, dezentral erzeugter Strom aus einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage oder eine definierte Lichtstärke zur Straßenbeleuchtung sein. Die Vergütung des Energiedienstleisters erfolgt über die gelieferte Nutzenergie, nicht über dessen Endenergieeinsatz.

Leistungsgrenze

ESC

Eine Abgrenzung zum Energiespar-Contracting und zur klassischen Lieferung von Endenergie durch ein Energieversorgungsunternehmen (EVU) bietet nebenstehendes Schaubild.

ELC EVU

Während beim ELC die effiziente Energieumwandlung von Endenergie z. B. in Wärme im Vordergrund steht, geht es beim Energiespar-Contracting (ESC) um die ganzheitliche Optimierung der gesamten technischen Gebäudeausrüstung. Nähere Hinweise zur Durchführung von ESC-Projekten gibt der Leitfaden „Energiespar-Contracting“ der dena. Grundsätzlich ist es auch möglich, Energiesparmaßnahmen in den Gebäuden in ELC-Modelle zu integrieren. Dieser Ansatz wird derzeit bei der Entwicklung von neuen Contracting-Modellen verfolgt. Das sogenannte EnergiebudgetContracting (EBC) verbindet die Modelle ELC und ESC zu einer Energielieferung mit einem vertraglich begrenzten Energieverbrauchsbudget und einem Anreiz, möglichst wenig Energie im Gebäude zu verbrauchen.

Abb. 1: Leistungsgrenzen bei Contracting und Energieversorgung

Neue Contracting-Modelle

Vor jeder Modernisierung der Energie- und Medienversorgung wird empfohlen, zunächst alle Einsparmaßnahmen auf der Verbrauchsseite zu überprüfen und umzusetzen, um den Bedarf zu minimieren. Erst im zweiten Schritt sollte dann der verbleibende Bedarf möglichst effizient bereitgestellt werden.

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Einführung.

Aufgaben beim Energie-Contracting

Controlling + Optimierung

Instandhaltung

Identifikation

Planung Steigerung der Energieeffizienz

Betriebsführung

Finanzierung

Umsetzung

Abb. 2: Contracting als kontinuierlicher Optimierungsprozess

Einbindung eigenen Personals

Die zentralen Aufgaben, die ein Energiedienstleistungsunternehmen beim Energie-Contracting übernimmt, beschreibt die nebenstehende Grafik. Aus der Sicht des Kunden besteht die Dienstleistung des Energieliefer-Contractors vor allem in der sicheren und effizienten Bereitstellung der Nutzenergie. Um diese zu gewährleisten, übernimmt der Contractor eine Reihe von Aufgaben: Der Contractor identifiziert die effizienteste Versorgungsvariante. Er übernimmt die ingenieurtechnische Planung, ermittelt die Investitionskosten und übernimmt deren Finanzierung. Mit eigenem Personal oder durch ihn beauftragte Anlagenbauer setzt der Contractor die Maßnahmen um und beginnt zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt mit der Energielieferung. Während der Laufzeit des Energielieferungsvertrags übernimmt er die Betriebsführung der Anlagen sowie die kontinuierliche Wartung und Instandhaltung. Da er unmittelbare wirtschaftliche Vorteile aus hocheffizient arbeitender und wartungsarmer Anlagentechnik zieht, wird der Contractor qualitativ hochwertige Technik einsetzen und die Anlagen stets optimal betreiben. Durch ein kontinuierliches Energie-Controlling, das beispielsweise mit einer Fernüberwachung realisiert wird, kann er den Anlagenbetrieb weiter optimieren und an den jeweiligen Bedarf des Nutzers anpassen.

Andere Teilaufgaben, wie z. B. die Betriebsführung oder der Störungsdienst, können vom Gebäudeeigentümer selbst übernommen werden. Steht dem Gebäudeeigentümer z. B. eigenes technisches Personal zur Verfügung, so kann dies auch nach der Übernahme der Energieversorgungsanlagen durch den Contractor weiter eingesetzt werden.

2.3 Preisgestaltung des Energieliefer-Contractings. Die Leistungen des Contractors werden beim Energieliefer-Contracting über die Energiepreise abgegolten. Das Geschäftsmodell weist in der Preisgestaltung Parallelen zum Fernwärmebezug auf. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die der Preisgestaltung zugrunde liegenden Kosten des Contractors:

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Teil 2. Musterdokumente und Berechnungswerkzeuge.

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Vertragsabschluss.

W채rmelieferungsvertrag...............................................................................................100 Stromlieferungsvertrag.......................................................................................................... 126

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Wärmelieferungsvertrag.

14 W ärme liefe rungsvert rag .

Wärmelieferungsvertrag. Die Bundesrepublik Deutschland vertreten durch das:

vertreten durch: (nachstehend als „K unde“ bezeichnet)

und die Firma

vertreten durch: (nachstehend als „W ärmel ief erant“ bezeichnet)

geschäftsansässig in:

schließen zur Versorgung des Grundstücks / der Grundstücke (nachfolgend als „Gr unds tück“ bezeichnet) Straße, Hausnummer, PLZ und Ort:

(Gebäude bezeichnen, sofern nicht das gesamte Grundstück versorgt wird)

folgenden Wärmelieferungsvertrag:

© Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) / Schlawien Naab Partnerschaft (Entwickelt auf der Grundlage des Berliner Energiedienstleistungsstandards B.E.S.T.)

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Wärmelieferungsvertrag.

14 Wärme li e f e r u n gsve rtrag.

Inhalt. §0

Präambel....................................................................................................................................................................................... 102

§1

Vertragsgegenstand und Vertragslaufzeit............................................................................................................................... 102

§2

Umfang der Wärmeversorgung................................................................................................................................................ 103

§3

Anlagen und Pflichten des Wärmelieferanten, Eigentumsgrenzen. ..................................................................................... 104

§4

Rechte und Pflichten des Kunden. ............................................................................................................................................ 105

§5

Endschaftsregelungen. .............................................................................................................................................................. 106

§6

Bauliche Anlagen. ....................................................................................................................................................................... 106

§7

Dienstbarkeiten. ...........................................................................................................................................................................107

§8

Anschlusskostenbeitrag. .............................................................................................................................................................107

§9

Preise – Definition. ...................................................................................................................................................................... 108

§ 10 Preisanpassung. ........................................................................................................................................................................... 109 § 11

Messungen und Rechnungslegung. .......................................................................................................................................... 111

§ 12

Versorgungsstörungen, Notdienst und Vertragsstrafe. ......................................................................................................... 112

§ 13

Haftung und Schadenersatz....................................................................................................................................................... 113

§ 14

Zutrittsrechte, Eingriffsrechte in die Anlage des Wärmelieferanten. ..................................................................................... 113

§ 15

Wirtschaftsklausel und Kündigungsrechte. ............................................................................................................................. 114

§ 16

Rechtsnachfolge. ......................................................................................................................................................................... 115

§ 17

Schlussbestimmungen. ............................................................................................................................................................... 115

§ 18

Anlagen. ........................................................................................................................................................................................ 116

Anlage W1:

Technische Anforderungen an die Anlage und die Messeinrichtungen. ................................................................117

Anlage W2:

Bauliche Maßnahmen. ..................................................................................................................................................117

Anlage W3:

Eigentumsgrenzen / Übergabestellen / Mess- und Abrechnungsstellen. ................................................................117

Anlage W4:

Dienstbarkeit (Muster).................................................................................................................................................. 118

Anlage W5:

Preisblätter. ...................................................................................................................................................................120

Anlage W6:

AVBFernwärmeV. .........................................................................................................................................................122

Anlage W7:

Technische, wirtschaftliche und organisatorische Beschreibung der Versorgungsaufgabe. ............................122

Anlage W8:

Vereinbarung über ein Drittbenennungsrecht (sofern vereinbart). ......................................................................123

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Wärmelieferungsvertrag.

14 W ärme liefe rungsvert rag .

§0

Präambel.

§0-1

Die Versorgung des Grundstücks mit Wärme und ggf. mit Strom durch den Wärmelieferanten soll über moderne und energiesparende Wärme- und ggf. Stromerzeugungsanlagen mit geringen Umweltbelastungen und mit hoher Versorgungssicherheit erfolgen.

§ 0 - 2 Die Dienstleistung des Wärmelieferanten soll aufseiten des Kunden gegenüber einer Eigenversorgung zu einer Gesamtkostenentlastung führen. Des Weiteren sind sich die Parteien einig, dass eine Wärmeversorgung mit einer umfangreichen Modernisierung der Heizzentrale und ggf. der Einbau eines Blockheizkraftwerks (BHKW) aufgrund der damit verbundenen notwendigen investiven Maßnahmen eine langfristig angelegte Zusammenarbeit erfordern. Vor Abschluss dieses Vertrags wurde die voraussichtliche Kostensituation für die Vertragslaufzeit überprüft. Zwischen dem Kunden und dem Wärmelieferanten besteht Einigkeit, dass mit der nun vereinbarten Vergütung das in Satz 1 genannte Ziel erreicht werden kann. § 0 - 3 Es besteht die Möglichkeit, das versorgte Grundstück in einen grundstücksübergreifenden Energieverbund zu integrieren. Durch die Schaffung, Erhaltung und Erweiterung eines Energieverbundsystems soll die Möglichkeit eines frühzeitigen wirtschaftlichen Einsatzes umweltentlastender Heizungssysteme wie Solarthermie oder Kraft-WärmeKopplung hergestellt werden. §1

Vertragsgegenstand und Vertragslaufzeit.

§1-1

Der Wärmelieferant verpflichtet sich, den Kunden in Bezug auf das Grundstück mit Wärme für *

Raumheizung und

Trinkwassererwärmung gemäß § 1 - 4 dieses Vertrags und mit

Elektrizität nach Maßgabe eines gesondert zu schließenden Stromlieferungsvertrags zu versorgen. Der Kunde verpflichtet sich, seinen Bedarf im vereinbarten Umfang ausschließlich aus der Anlage des Wärmelieferanten zu decken.

§1-2

Soweit der Wärmelieferant den Kunden auch mit Elektrizität versorgt, wird er zu diesem Zweck ein mit Erdgas oder Heizöl betriebenes BHKW errichten und eine mit Erdgas oder Heizöl betriebene Heizungsanlage einbauen oder – soweit technisch möglich – eine bestehende Anlage modernisieren. Das BHKW muss einen Jahresnutzungsgrad von mindestens Prozent der benötigten Jahreswärmemenge erreichen. Die mit dem BHKW erzeugte Wärmemenge muss mindestens Prozent der insgesamt benötigten Jahreswärmemenge betragen. Der Nachweis über die Erreichung der vorgenannten Anforderungen muss durch den Wärmelieferanten mit der Jahresabrechnung geführt werden. Das Nähere ist im Stromlieferungsvertrag gesondert geregelt.

§1-3

Der Wärmelieferant ist berechtigt, nicht aber verpflichtet, Wärme und Elektrizität an Dritte weiterzuliefern.

§1-4

Dieser Vertrag tritt zum in Kraft und läuft für die Dauer von Jahren. Der Vertrag verlängert sich stillschweigend um fünf Jahre, wenn er nicht von einer der beiden Parteien mit einer Frist von neun Monaten vor Ablauf der Vertragsdauer gemäß § 15 dieses Vertrags gekündigt wird.

§1-5

Die Versorgung beginnt am und endet am . Die Bau- und/oder Modernisierungsmaßnahmen sind bis zum abzuschließen. Bei Verzögerungen, die der Wärmelieferant nicht zu vertreten hat, verschiebt sich der Beginn der Versorgung bzw. der Abschluss der Bau- und/oder Modernisierungsmaßnahmen bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Grund der Verzögerung entfallen ist. Für den Fall, dass der Wärmelieferant den Grund der Verzögerung zu vertreten hat, gilt § 12 dieses Vertrags.

* Zutreffendes bitte ankreuzen

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Impressum.

18 Impressum. Herausgeber. Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Energieeffiziente Gebäude Chausseestraße 128 a 10115 Berlin Tel.: +49 (0)30 72 61 65-660 Fax: +49 (0)30 72 61 65-699 Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) E-Mail. info@dena.de Internet. www.dena.de www.zukunft-haus.info Redaktion. Petra Bühner, dena Daniel Holz, dena Jan W. Bleyl, Energetic Solutions, Graz Rechtsberatung. SNP Schlawien Naab Partnerschaft, Frankfurt am Main / Berlin Wolfgang Trautner Dr. Christof Schwabe, LL.M. Martin Hupfer Layout. neues Handeln, Berlin Druck. Oktoberdruck AG, Berlin Alle Rechte sind vorbehalten. Die Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der dena. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Die dena übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet die dena nicht, sofern ihr nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.

© 2010 Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Stand: 1. Auflage, Oktober 2010

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