Aargauer Wirtschaft Juni 2022

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KOMMENTAR 11

AGV NR. 6 | 15. JUNI 2022

UMWEGE GEHÖREN ZUM LEBEN

W

ir leben in einer Leistungs­ gesellschaft, in der Men­ schen an ihren Erfolgen gemessen werden. Der permanente Druck, gute Leistung zu erbringen, kann zu Erschöpfung führen und da­ zu, dass man sein Ziel verfehlt. Ein Ziel zu verfehlen ist ärgerlich und schmerzhaft, doch es kann immer vorkommen. Jeder und jede wird im Leben irgendeinmal an einen Punkt kommen, an dem er oder sie schei­ tert. So ist es auch kein Weltunter­ gang, durch die Lehrabschlussprü­ fung zu fallen, denn im Leben geht es nicht darum, nie zu fallen, sondern immer wieder aufzustehen.

Nichts geht nur geradeaus Manche schaffen ihre Ausbildung auf Anhieb, andere brauchen einen Um­ weg. Im Leben läuft nichts nur gerade­ aus. Es ist selten möglich, im Leben alles schnurgerade zu realisieren, auch

ein Unternehmen findet selten kurven­ frei den Weg zum Erfolg. Umwege ge­ hören einfach zum Leben. Da kommt es nicht darauf an, wie oft und ob man durch eine Prüfung gefallen ist. Viel wichtiger ist, ob man den Mut und die Kraft hat, durchzuhalten, weiterzuma­ chen und das Ziel nicht aus den Augen zu nicht aus den Augen zu verlieren. Auch Umwege führen zum Ziel! Es braucht die Unterstützung der Eltern Die Berufslehre ist ein grosser Um­ bruch im Leben der Jugendlichen, welche die meisten im Alter zwischen 15 und 16 Jahren beginnen. Diese Umstellung kann einige Jugendliche mitten in der Entwicklung zum Er­ wachsenwerden überfordern. Plötz­ lich wird die Ausbildung auf drei Lernorte aufgeteilt: Betrieb, Berufs­ fachschule und überbetriebliche Kur­ se. Das macht Sinn im Hinblick auf

die Kombination von Theorie und Praxis, macht aber die Berufslehre komplexer als eine rein schulische Ausbildung. Deswegen ist die Unter­ stützung der Eltern in dieser Zeit so wichtig. Sie können ihre Kinder durch die Lehrzeit unterstützen und sie sinnvoll begleiten, damit diese ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen Unternehmen benötigen innovative Mitarbeitende und Führungskräfte mit Ambitionen. Wer fragt schon in 20 Jahren danach, ob oder wie oft je­ mand durch die Abschlussprüfung ge­ fallen ist? Niemand! Denn nach dem erfolgreichen Abschluss der beruf­ lichen Grundbildung sind die Schulno­ ten nicht mehr massgebend. Es zählen andere Fähigkeiten wie Flexi­ bilität, Belastbarkeit, keine Scheu vor unan­ genehmen Aufgaben, gute Selbstein­

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schätzung, Ausdauer und Durchhalte­ vermögen, Kreativität, Neugier oder Teamfähigkeit. Es braucht Zeit und Geduld, bis man etwas richtig gelernt hat. Ganz im Sinne von Zig Ziglar, der gesagt haben soll: «Du musst nicht grossartig sein, um anzufangen. Aber du musst anfangen, um grossartig zu werden.»

Eveline Frei Redaktionsmitglied «Aargauer Wirtschaft»


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