18 minute read

Sportartikelhändler im Krisenmodus

Next Article
Elektro Engagement

Elektro Engagement

MARKUS ZANIER

CEO ZANIER

JOE EMPL

GESCHÄFTSFÜHRER EMPL FAHRZEUGWERK

Generatio wechsel

MICHAELA HYSEK-UNTERWEGER

GESCHÄFTSFÜHRERIN UNTERWEGER FRÜCHTEKÜCHE

nen-

Unternehmerisches Erbe anzutreten, ist immer eine Herausforderung: Es geht nicht nur darum, das Lebenswerk der Vorgänger fortzusetzen, sondern auch, es auf den neusten Stand zu bringen und fit für die Zukunft zu halten. Denn eine neue Generation bringt auch immer neue Ideen, Perspektiven und Ansätze mit, die es umzusetzen gilt – idealerweise ohne den Visionen der Vorgänger den Rücken zu kehren. Im Interview verraten drei Nachfolger, wie es ihnen dabei ergangen ist.

RÜCHTEKÜCHE/WALDNER © AXEL SPRINGER (2), F

Berufung für beide Generationen

Seit bereits 15 Jahren ist Markus Zanier CEO des Osttiroler Bergsportartikel-Herstellers Zanier. Im Interview spricht er über die Übergabe des Familienunternehmens, Herausforderungen und Werte.

INTERVIEW: HARIS KOVACEVIC • FOTOS: AXEL SPRINGER

Zur Person

Markus Zanier übernahm als jüngstes von drei Kindern 2005 das Familienunternehmen seines Vaters. Der ausgebildete Investmentbanker zog mit dem Handschuhhersteller 2017 von Osttirol nach Innsbruck und versucht seither von der Landeshauptstadt aus, die Vorteile des Familienbetriebs auf dem internationalen Markt auszuspielen.

Geschäftsführer

Markus Zanier mit seinen Lieblingshandschuhen

Sie haben das Unternehmen 2005 übernommen. Wie war das damals mit der Übergabe?

MARKUS ZANIER: Wie in jedem Familienunternehmen war es ein sehr emotionales und nicht reibungsloses Unterfangen. Wir haben aber einen Weg gefunden, um uns gegenseitig Freiräume zu schaffen. Ich empfehle Familien bei Übergaben Mentoren, die der Generation des Gegenübers entsprechen. Dies kann vieles entschärfen. Wir bei Zanier hatten das Glück, dass unser Unternehmen auch Berufung für beide Generationen war.

Was konnten Sie von Ihrem Vorgänger

mitnehmen? Vor allem die Werte und die gelebte Partnerschaft meines Vaters. Viele seiner Grundsätze gelten bei uns noch heute, auch wenn sich das Geschäftsfeld seit 1969 an sich komplett transformiert hat. Werte wie Partnerschaft, familiäres Mitarbeiterumfeld, Wertschätzung des Gegenübers und Leidenschaft für das Produkt, den Sport und unsere Bergwelt leben wir noch immer.

Worauf muss man als junger Unterneh-

mer achten? Bodenhaftung, gute Mentoren, Offenheit für neue Ideen und Wege.

Was waren die größten Herausforderungen, die Sie bisher als Unternehmer zu bewältigen hatten? Abgesehen vom Coronaschock war es für mich die Arbeit am

„Viele der Grundsätze meines Vaters gelten bei uns heute noch.“

MARKUS ZANIER , CEO ZANIER

Geschäftsmodell von Zanier. Wir sind immer schlank gewesen, haben aber im Zuge unseres Umzugs nach Innsbruck das Unternehmen in mehrfacher Hinsicht transformiert. Das war persönlich und organisatorisch eine Herausforderung. Ich würde es aber immer wieder genau so machen.

Was ist Ihnen in Ihrer Arbeit am wich-

tigsten? Gegenseitige Wertschätzung und hohe Qualität unserer Arbeit sind mir persönlich wichtig. Zu den Werten von Zanier zählen die hohe Innovationsbereitschaft, die Wertschätzung unserer Historie als Familienbetrieb, Nachhaltigkeit – wir sind als erster Handschuhhersteller klimaneutral – und die partnerschaftliche Kooperation mit leidenschaftlichen Sportlern, die zu unserer Expertise in der Produktentwicklung beitragen.

Die Erfolgsgeschichte weiterschreiben

Für Joe Empl war immer klar, dass seine Zukunft im Familienbetrieb liegt. Im Gespräch mit top.tirol erzählt der Geschäftsführer von Empl Fahrzeugwerk, wie wichtig die Unterstützung seines Vaters auf dem Weg war.

INTERVIEW: LISA SCHWARZENAUER FOTOS: AXEL SPRINGER

Zur Person

Joe Empl ist seit 2000 Teil der 1948 von seinem Großvater gegründeten Empl Fahrzeugwerk. Dort leitete er anfangs die Marketingabteilung, wechselte 2005 in den Vertrieb und löste 2015 seinen Vater Herbert Empl in der Geschäftsführung für Vertrieb und Marketing ab.

Was würden Sie machen, wenn Sie nicht im Familienunternehmen tätig wären?

JOE EMPL: Diese Frage hat sich mir noch nie gestellt. Ich bemerkte schon früh meine Affinität zu Handwerk und Technik. Auch das Interesse an neuen Technologien war immer sehr groß, deswegen war es für mich naheliegend, mein Bestes zu geben, um die Erfolgsgeschichte des Unternehmens weiterzuschreiben. Bis heute habe ich diesen Schritt nie bereut.

Was können Sie von Ihrem Vorgänger mitnehmen?

Von meinem Vater habe ich gelernt, dass man Entscheidungen manchmal auch aus dem Bauch heraus und mutig treffen muss, den Entwicklungen der Zukunft immer positiv gegenüberstehen sollte und Herausforderungen dazu da sind, sie zu lösen. Flexibilität ist in vielen Lebensbereichen von Vorteil, vor allem aber natürlich unternehmerisches Denken mit Weitblick.

Wie ist die Übergabe vonstattengegangen? Hier will ich mich vorneweg bei meinem Vater bedanken, der immer große Eigenverantwortung, Entscheidungsfreiheit und selbstständiges Handeln akzeptiert hat. Fehler wurden zugelassen, aber immer gemeinsam analysiert, um daraus zu lernen.

„Von meinem Vater habe ich gelernt, dass man Entscheidungen manchmal auch aus dem Bauch heraus und mutig treffen muss.“

JOE EMPL , GESCHÄFTSFÜHRER EMPL FAHRZEUGWERK

Wichtig war die langfristige Planung der Übergabe, ich wurde bereits ab 2013 in strategische Geschäftsführerentscheidungen miteinbezogen. Da mein Vater weiterhin im Unternehmen tätig ist, war es auch besonders wichtig, unsere Zuständigkeiten und Kompetenzen klar zu regeln.

Was ist Ihnen in Ihrer Arbeit am wichtigsten? Nie die Freude zu verlieren und mit Engagement in jeden Tag zu starten. Außerdem ist es für mich essenziell, Dinge kritisch zu hinterfragen und Entscheidungen mit Bedacht zu treffen. Auch Handschlagqualität ist wesentlich: Nur wer zuverlässig, geradlinig und ehrlich arbeitet, hat meiner Meinung nach eine Zukunft. Allen voran geht es mir um einen fairen, respektvollen und ehrlichen Umgang mit meinen Mitarbeitern. Meine Tür steht immer offen und ich schaue darauf, dass ich mir genügend Zeit für deren Wünsche, Sorgen und Anregungen nehme.

Worauf muss man als junger Unternehmer besonders

achten? Dass man Schwierigkeiten rechtzeitig wahrnimmt, die Zeichen der Zeit richtig interpretiert, um dann angemessen und früh genug reagieren zu können. Es geht darum, Augen und Ohren ständig offen zu halten, das Marktumfeld aufmerksam zu beobachten und aktiv Ausschau nach neuen Chancen und Möglichkeiten zu halten.

Zur Person

Nach ihrem Wirtschaftsstudium in Wien sowie beruflichen Stationen im In- und Ausland zog es Michaela Hysek-Unterweger zurück in ihre Heimat Assling in Osttirol, wo sie 2011 den elterlichen Betrieb übernahm. Seitdem leitet sie die Geschicke der Unterweger Früchteküche, die unter anderem Marmeladen, Säfte und Sirupe produziert, als Geschäftsführerin in dritter Generation.

© FRÜCHTEKÜCHE/RANEBURGER

Zurück nach Hause

Trotz spannender Jobangebote kehrte Michaela Hysek-Unterweger 2011 in ihre Heimat Osttirol zurück, um das Familienunternehmen Unterweger Früchteküche zu übernehmen. Was das für sie bedeutet, erzählt sie im Interview.

INTERVIEW: SIMON LEITNER

Was bedeutet es für Sie, die unternehmerische Familiengeschichte weiterzuführen?

MICHAELA HYSEK-UNTERWEGER: Ich bin mit diesem Unternehmen aufgewachsen, wir haben immer am Firmengelände gewohnt und tun das heute noch. Ich bin zuerst weggegangen und habe nach dem Studium in der Tourismusberatung begonnen. Zwar hatte ich spannende und lukrative Jobangebote, aber ich hätte es mir nie verzeihen können, wenn ich die Weiterführung des Unternehmens nicht wenigstens probiert hätte.

Was war der beste Ratschlag, den Sie als Unternehme-

rin bekommen haben? Ein Freund hat mir empfohlen, nicht nur auf Innovation und Marketing zu schauen, sondern auch laufend einen kritischen Blick auf die Finanzen zu haben. Als Selbstständige hat er mir auch geraten, besonders in den ersten Jahren nicht den Blick auf die Steuer und die Versicherungen zu vergessen.

Was unterscheidet die jetzige Unternehmergenerati-

on von der vorherigen? Ich glaube nicht, dass es einen objektiven Unterschied gibt. Aber die Umstände sind ganz andere. Als mein Vater 1972 als Geschäftsführer ins Unternehmen einstieg, war Österreich noch von Grenzen mit Zöllen umgeben, und die Preise wurden in der paritätischen Preiskommission fixiert. Wir haben einen größeren, freieren und damit auch ungeschützteren Markt, mehr Chancen und mehr Risken. Und das prägt.

„Ich hätte mir nie verziehen, wenn ich es nicht wenigstens probiert hätte. “

MICHAELA HYSEK-UNTERWEGER , GESCHÄFTSFÜHRERIN UNTERWEGER FRÜCHTEKÜCHE

Was sind Ihrer Meinung nach die Besonderheiten des

Wirtschaftsstandorts Osttirol? Für Industriebetriebe ist die abgelegene Lage von Osttirol immer schwierig. Ein großer Vorteil liegt aber in der generellen Arbeitseinstellung hier bei uns: Die, die arbeiten wollen, wollen das (meistens) auch ordentlich. Allerdings leiden natürlich auch wir unter dem generellen Fachkräftemangel – trotz immer noch hoher Arbeitslosigkeit. Viele Osttiroler, die eine weiterführende Ausbildung machen, müssen dafür nach auswärts gehen und kommen dann nicht mehr zurück.

Was würden Sie machen, wenn Sie nicht das Fami-

lienunternehmen übernommen hätten? Ich würde mich erstens wahnsinnig ärgern, dass ich es nicht getan habe, und das vermutlich mein Leben lang. Abgesehen davon wäre ich vermutlich in einer mit dem Tourismus verbundenen Funktion.

OBERLÄNDER INTERNETPIONIERE

Die Glasfaserprodukte von tirolnet vernetzen Tiroler Unternehmen und Haushalte in Lichtgeschwindigkeit mit der virtuellen Welt und schaffen darüber hinaus einen wirtschaftlichen Mehrwert, der zu 100 Prozent im Land bleibt.

Das starke Team von tirolnet:

(v. l.) Hermann Hammerl, Sebastian Tilg, Valentin Riml, Bernd Überbacher, Gabriel Tilg, Philipp Machac

Bereits seit dem Jahr 1998 arbeitet der Internetpionier Hermann Hammerl daran, von Landeck aus Tirol mit dem World Wide Web zu verbinden. In den ersten Jahren vorrangig als Internet-Carrier mit seiner Firma myNET, die es anderen Netzbetreibern ermöglicht, sich an die großen Internetknoten in Europa anzuschließen, dann, seit dem Jahr 2012, mit der Gründung der tirolnet, auch als eigenständiger Tiroler Internetprovider, der heimische Unternehmen und Haushalte durch konzernunabhängige und ultraschnelle Glasfaserverbindungen mit der digitalen Welt vernetzt.

UNTERSTÜTZUNG FÜR BILDUNGSEINRICHTUNGEN „Ich denke, dass gerade die Umstellung auf Home-Office und Distance-Learning vielen Menschen gezeigt hat, wie wichtig

„Es soll nicht an der Bandbreite scheitern, dass Kinder Zugang zu Bildung erhalten.“

HERMANN HAMMERL , GESCHÄFTSFÜHRER TIROLNET schnelles und leistungsfähiges Internet heutzutage ist“, erklärt Hermann Hammerl, Gründer und Geschäftsführer von tirolnet. Auch wenn sein Team in den ersten Monaten des österreichweiten Lockdowns gefordert war, die Verfügbarkeit ihres Glasfaserinternets für weitere Kunden auszubauen, stieß das mittlerweile in mehr als 100 Tiroler Gemeinden verfügbare Glasfasernetz nie an seine Kapazitätsgrenzen. Um den Kunden bei der Umstellung auf das Home-Office unter die Arme zu greifen, erhöhte tirolnet kostenlos die UploadGeschwindigkeit von 20 auf 50 Mbit/s. Für die mehr als 100 Tiroler Gemeinden, in denen Glasfaserinternet von tirolnet verfügbar ist, schnürt das Unternehmen gerade ein Spezialpaket für Schulen, das den Upload von digitalen Lehrinhalten für das Distance-Learning erleichtern wird. „Wir möchten die Schu-

„Durch das Konzept, das die tirolnet mit den Vorortpartnern verfolgt, bleibt die Wertschöpfung zu 100 Prozent in Tirol.“

HERMANN HAMMERL

Die Kunden von tirolnet

sind direkt mit den großen Internetknoten Europas verbunden.

© AXEL SPRINGER (4)

len unterstützen, damit die Schülerinnen und Schüler zur besten Bildung kommen können, die in dieser Situation möglich ist. Es soll nicht an der Bandbreite scheitern, dass Kinder Zugang zu Bildung erhalten“, so Hammerl, der selbst jahrzehntelang als Lehrer tätig war.

100 PROZENT TIROLER WERTSCHÖPFUNG Besonders stolz ist der Unternehmer auf das einzigartige Geschäftsmodell, das die tirolnet von anderen Anbietern am Markt unterscheidet. Tirolnet kooperiert mit EDV-Unternehmen vor Ort, die für die technische Herstellung der benötigten Glasfaserleitungen bis in den Firmenstandort oder das Wohngebäude der Kunden und den Kundendienst im Störungsfall verantwortlich sind. Dadurch können kleine Unternehmen im ländlichen Raum gestärkt werden und sich neue Geschäftsfelder erschließen. „Durch das Konzept, das die tirolnet mit den Vorortpartnern verfolgt, bleibt die Wertschöpfung zu 100 Prozent in Tirol. Das war von Anfang an unser Ziel und der Erfolg zeigt, dass es funktioniert. Die Herstellung von Glasfaseranschlüssen soll die Tiroler Regionen stärken“, schildert Hammerl erfreut.

Was ist echtes Glasfaserinternet? Glasfaserkabel übertragen Daten mithilfe von Lichtwellen. Die Verwendung von Glasfaser bietet die Möglichkeit einer sehr viel schnelleren Datenübertragung, als dies mit herkömmlichen Leitungen möglich ist. Um die hohen Geschwindigkeiten in der Datenübertragung garantieren zu können, die durch Glasfaser möglich sind, müssen Glasfaserkabel aber bis in den Firmenstandort oder das Wohnhaus des Endkunden gelegt werden. Eine Verbindung des Glasfasernetzes mit sogenannten ARUs (Straßenverteiler) und anderen Verbindungssträngen, wie zum Beispiel klassischen Kupferkabeln, bremst die Geschwindigkeit und ist damit, anders als die Verbindungen, die tirolnet anbietet, kein echtes FTTH-Glasfaserinternet (Fiber-to-the-Home).

Meilensteine myNET/tirolnet

1998 Hermann Hammerl nimmt mit der Firma MYNET die ersten 30 Internetkunden im Landecker Kabelnetz von HuberTV in Betrieb.

2000 Umzug in das Innovationszentrum LANTECH und Aufbau eines Internetknotens im Tiroler Oberland.

2006 Anschluss an den Tiroler Internetknoten TirolIX in Innsbruck und den Internetknoten VIX in Wien.

2010 Als einer der ersten Provider in Tirol wird von myNET IPv6 aktiviert.

2012 Umbau des myNET CoreNetzes auf Gigabit.

2013 Erste Kunden der neugegründeten Tochterfirma tirolnet in fünf Tiroler Gemeinden werden angeschlossen.

2015 Anschluss am Internetknoten DECIX in Frankfurt und Betrieb von 16 Gemeinden.

2018 tirolnet feiert 2000 Internetkunden und ist in 75 Tiroler Gemeinden vertreten.

2019 Lückenschluss über den Reschenpass mit Anbindung an den Internetknoten MIX in Mailand.

2020 tirolnet feiert 3.000 Kunden und ist in über 100 Tiroler Gemeinden vertreten.

Das Erfolgsduo von Nocker

bleibt auch im Krisenjahr auf Erfolgskurs.

KRISENFEST

Trotz der Covid-19-Pandemie boomt das Geschäft von Nocker Metallbau. Im Krisenjahr 2020 konnte man ungeachtet der herausfordernden Bedingungen den erfolgreichen Kurs des Unternehmes fortsetzen.

„Es ist unser täglich Brot, Ideen zu entwerfen und zu verwirklichen, deshalb sorgen wir dafür, dass unser 96-köpfiges Team immer am neusten Stand der Technik ist.“

THOMAS NOCKER , GESCHÄFTSLEITUNG NOCKER METALLBAU

Mit seinen 16 Lehrlingen

ist Nocker einer der größten Lehrlingsausbilder im Wipptal. W ährend viele Tiroler Betriebe Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken mussten, da die Auftragslage durch die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus eingebrochen war, zeigte sich beim Wipptaler Handwerksunternehmer Nocker Metallbau ein ganz anderes Bild. Seit November letzten Jahres konnte das von Thomas Nocker im Jahr 1994 gegründete Unternehmen 17 weitere Mitarbeiter einstellen und sein Angebot um den Geschäftsbereich „Sicherheit“ erweitern. SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM ERFOLG Obwohl viele Firmen der Tiroler Baubranche als Gewinner aus dem heurigen Geschäftsjahr hervorgehen werden, ist die erfolgreiche Entwicklung von Nocker Metallbau nicht nur durch die gute Auftragslage im Krisenjahr zu erklären, sondern ein Resultat der hervorragenden strategischen Planung der Geschäftsführung in den letzten 25 Jahren und ihres Muts, die Chancen richtig zu nutzen, die der Markt bot. Im Jahr 1994 startete Thomas Nocker als Einmannunternehmen aus seiner Garage heraus und arbeitete sich Schritt für Schritt an größere Aufträge heran. Vor allem mit dem Eintritt von Christian Löffler und dessen Engagement konnte auf dieser Grundlage nochmals kräftig aufgebaut werden. Gemeinsam gelang es, durch harte Arbeit ein großes Netzwerk an Partnern und zufriedenen Kunden aufzubauen, das es erlaubte, immer mehr Mitarbeiter einzustellen und auch mit der Ausbildung von Lehrlingen zu beginnen. Obwohl das Unternehmen heute zu den

OCKER (4) © AXEL SPRINGER, N

größten in der Tiroler Metallbaubranche zählt, bleibt Thomas Nocker bescheiden: „Eine Entwicklung in dieser Größenordnung war für mich nicht absehbar. Fleiß und eine Portion Glück, auch der Zufall, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Menschen zu treffen, die einen begleiten und unterstützen – das sind die Dinge, die unser Unternehmen zu dem werden ließen, was es heute ist.“

„Eine fundierte Ausbildung ist das A und O. Aber auch eine gute menschliche Basis, auf der beide Seiten aufbauen können, ist uns wichtig.“

CHRISTIAN LÖFFLER , GESCHÄFTSLEITUNG NOCKER METALLBAU

EINGESCHWEISSTES TEAM Einer dieser verlässlichen Partner ist Christian Löffler, der 2004 ins Unternehmen eingestiegen ist und seit 2006 gemeinsam mit Thomas Nocker die Geschicke der Firma lenkt. Für Löffler ist auch die erfolgreiche Lehrlingsausbildung im Unternehmen eines der Erfolgsgeheimnisse von Nocker Metallbau: „Unsere Lehrlinge sind unsere Facharbeiter der Zukunft. Daher möchten wir uns gerade in diesem Bereich besonders engagieren. Eine fundierte Ausbildung ist

Das Team von Nocker setzt die Wünsche seiner Kunden gekonnt um.

Geschäftsbereiche Nocker Metallbau:

• Alubau • Metallbau • Aufzugsbau • Glasbau • Zaunbau • Photovoltaik • Sicherheit das A und O. Aber auch eine gute menschliche Basis, auf der beide Seiten aufbauen können, ist uns wichtig.“ Für die Ausbildung im Betrieb sind die beiden langjährigen Mitarbeiter Helmut Mayr und Christian Salchner zuständig, die gemeinsam mit der Geschäftsführung ein Ausbildungssystem entwickelt haben, das jedem der derzeit 16 Lehrlinge die Chance gibt, durch ein Rotationsprinzip in allen Produktionsbereichen Erfahrungen zu sammeln. Die Ausbilder achten auf den individuellen Fortschritt ihrer Lehrlinge, indem sie die Ausbildungsfortschritte für jeden ihrer Schützlinge akribisch dokumentieren. Auch nach dem Abschluss der Lehre bietet Nocker seinen Mitarbeitern attraktive Weiterbildungsangebote: „Es ist unser täglich Brot, Ideen zu entwerfen und zu verwirklichen, deshalb sorgen wir dafür, dass unser 96-köpfiges Team immer am neusten Stand der Technik ist“, erklärt Thomas Nocker erfreut. Für sein Engagement in der Lehrlingsausbildung wurde Nocker Metallbau im November 2019 mit dem Qualitätsgütesiegel Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb belohnt.

Meilensteine Nocker Metallbau

1994

Gründung

durch Thomas

Nocker

2006

Umwandlung in

GmbH – Christian Löffler ist Geschäftsführer

2004 Einstieg

Christian Löffler

2015 Eintritt von Johann Fritz (Prokurist, Leitung Alubau) 2016 Umzug ins neue Firmengebäude in

Navis

2020

• Neuaufstellung der Photovoltaikabteilung

• Verstärkung durch Christian Singer (Prokurist, Leitung Kalkulation) • Neue Abteilung „Sicherheit“ mit Karl Amort

2019

Neue Abteilung

„Zaunbau“ mit

Paul Hörtnagl

KLÜGER WERDEN MIT … Verena Pausder Das Neue Land: Wie es jetzt weitergeht!

DAS INTERVIEW FÜHRTE MELINA MITTERNÖCKLER.

Buchtipp Verena Pausder, Das Neue Land: Wie es jetzt weitergeht!

MurmannVerlag, 200 Seiten, 20 Euro

Sie sprechen von einer „digitalen Revolution“ in quasi allen Lebensbereichen. Warum

braucht es eine solche? VERENA PAUSDER: Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten, aber wir können und müssen sie gestalten: nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik und der Bildung.

Sie sagen, es brauche in der Politik mehr Querwechsler/innen, gerade auch aus der

Wirtschaft. Wieso? Stellen Sie sich die Party eines Studiengangs an der Uni vor. Man kennt sich, alle reden miteinander – aber immer über die gleichen Themen. Einer der Studierenden bringt jedoch eine Freundin mit, die etwas völlig anderes studiert. Und plötzlich ändern sich die Gesprächsthemen, die Perspektive weitet sich. Das erhoffe ich mir auch von Querwechsler/innen. Sie können für einen fixen Zeitraum von zum Beispiel zwei Jahren in die Politik gehen, aber nicht als Praktikant, sondern als Praktiker, ich nenne das in meinem Buch „Politician in Residence“. Ergänzt werden kann das durch ein Austauschprogramm: Wenn unsere Leistungskräfte aus den Verwaltungen und der Wirtschaft alle zwei Jahre ein Pflichtpraktikum beieinander absolvieren, gäbe es nicht nur neue Perspektiven, auch das Verständnis füreinander würde wachsen.

Neben der Einführung einer CO2-Steuer fordern Sie die Schaffung eines rechtlichen Rahmens für „nGmbHs“, einer neu-

Zu Person

Verena Pausder ist

deutsche Unter-

nehmerin, Expertin

für digitale Bildung

und Gründerin des

Softwareentwicklerunternehmens

Fox&Sheep. 2016 wurde sie vom Weltwirtschaftsforum zum „Young Global Leader“ ernannt. Im Frühling stellte sie homeschoolingcorona.com ins Netz, um Lehrpersonal und Familien beim Unterricht daheim zu unterstützen.

en Form von nachhaltigen Unternehmen.

Warum braucht es einen solchen? Wir sehen, dass Gründer nicht mehr nur Geld verdienen, sondern auch Verantwortung übernehmen wollen. Sie wollen den Menschen in den Mittelpunkt stellen, langfristig an ihre Mitarbeiter und die Umwelt denken. Um das rechtssicher zu verankern, schlage ich die „nGmbH“ – kurz für nachhaltige GmbH – vor. Dafür muss sie klimaneutral wirtschaften und die Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen.

Sie sagen, es brauche Veränderungen in den Chefetagen. Was meinen Sie damit?

Einer der größten Unterschiede zwischen neuem und altem Management ist Empathie. Ein Umfeld, in dem sich Mitarbeiter ernstgenommen fühlen, macht produktiver und engagierter. Sich für den Menschen hinter dem Schreibtisch zu interessieren, ihm zuzuhören und die Arbeit wertzuschätzen, senkt die Fluktuation im Unternehmen und lässt Know-how im Haus bleiben. Gerade die Coronakrise hat gezeigt, dass Führungskräfte auch Menschen sein dürfen.

Auch „New Work“ machen Sie zum Thema. Wie schaut die neue Arbeitswelt

aus? Die neue Arbeitswelt hat das Ziel im Blick – und nimmt dabei den Arbeitsort nicht mehr so wichtig. Stattdessen ist und bleibt gute, menschliche Kommunikation das A und O.

© S TARK INT. TRANSPORT GMBH

Der Champion auf der Straße

Ein kompetentes Team ist für LKW STARK täglich auf den Straßen in ganz Europa unterwegs – und das mit nutzlastoptimierten Sattelaufliegern von BERGERecotrail, die sich sehen lassen können.

Für Innovation und Zuverlässigkeit steht das Radfelder Speditionsunternehmen LKW STARK. Stets auf dem neuesten Stand der Technik greift die Spedition auf bewährte Beziehungen zurück, wie jene mit BERGERecotrail. Die beiden Unternehmen verbindet seit Jahrzehnten nicht nur eine nachbarschaftliche Beziehung, sondern mit über 200 nutzlastoptimierten BERGERecotrail Sattelaufliegern hat

LKW STARK über die Jahre hinweg Kunden in ganz

Europa erfolgreich beliefert.

Ausgereifte Technologie

Bei schweren Gütern sollte der Sattelauflieger so leicht wie möglich sein. Deshalb greift LKW STARK auch auf Fahrzeuge von BERGERecotrail zurück, denn Wirtschaftlichkeit und Ökologie treffen im innovativen Sattelanhänger im besten Fall aufeinander. Mit einem Eigengewicht von 4,7 Tonnen kann bis zu 2.500 Kilogramm mehr Ware transportiert werden als mit konventionellen Fahrzeugen. Das verringert nicht nur den Treibstoffverbrauch um bis zu 1,5 Liter pro 100 Kilometer, sondern erhöht auch die Nutzlast. Die langlebigen Fahrzeuge sind oft über zehn Jahre in Europa unterwegs. Mit voller Kraft und Zuversicht geht es deshalb auch in das neue Jahr. Dafür hat das Speditionsunternehmen die eigene Flotte mit 20 Aufliegern von Berger erweitert.

Moderner Arbeitgeber für Transportmanager

Die Innovation und Verlässlichkeit macht LKW STARK nicht nur zum idealen Geschäftspartner, sondern auch zu einem attraktiven Arbeitgeber in der Region. „Flexibilität, Zuverlässigkeit und Bodenständigkeit stehen bei uns an vorderster Stelle“, sagt der Geschäftsleiter Michael Hechenblaikner. Attraktive Arbeitsbedingungen, ein angenehmes Betriebsklima und die hohe Qualität der Dienstleistung – damit fährt LKW STARK in einer eigenen Liga. Die Spedition ist dabei immer wieder offen für neue Gesichter, die das Team von motivierten Transportmanagern erweitern.

Stark Int. Transport GmbH

Maukenbach 16d, 6241 Radfeld Tel.: 05337/646310 EMail: marketing@lkwstark.at

www.lkw-stark.at

Berger Fahrzeugtechnik Ges.m.b.H

Rettenbach 10a, 6241 Radfeld Tel.: 05338/84217000 EMail: office@bergerecotrail.com

www.berger-ecotrail.com

This article is from: