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BILANZ: DAS SAISONFAZIT DES ÖSV
SAISON-FAZIT „Wir müssen neue Wege gehen“
Am 1. Oktober 2020 übernahm Christian Scherer das Amt des Generalsekretärs und leitet seitdem die Geschäftsstelle des Österreichischen Skiverbandes. Der 37-jährige Osttiroler ist zudem mitverantwortlich für den kommerziellen Bereich und gehört neben Präsidentin Roswitha Stadlober und Finanzreferent Patrick Ortlieb dem dreiköpfigen Management-Team des ÖSV an. Im Ski Austria Interview spricht Christian Scherer über …
ZUR PERSON:
Christian Scherer (37) leitete acht Jahre lang die Abteilung Leistungssport im ÖSV, ehe er im Oktober 2020 die Nachfolge von Langzeit-Generalsekretär Dr. Klaus Leistner antrat. Besondere Verdienste erwarb sich Scherer als Organisations-Direktor der FIS Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld.
Erste Erfahrungen in leitender Position sammelte der gut vernetzte Osttiroler, der einen Abschluss im Fachbereich Internationales Sportmanagement vorweisen kann, als Sportdirektor der Olympischen Jugendspiele 2012 in Innsbruck.
… die neue ÖSV-Führung
„Die Zusammenarbeit mit Roswitha Stadlober und Patrick Ortlieb verlief von Beginn an sehr harmonisch und ist von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Die Verantwortlichkeiten im Management-Team, wie auch innerhalb des Präsidiums, sind klar verteilt. Ich empfinde es als angenehmes Arbeiten auf Augenhöhe, auch wenn natürlich die Frau Präsidentin die höchste Repräsentantin des Verbandes ist und dem Management-Team vorsteht. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird seitens der Führungsspitze sehr viel Vertrauen entgegengebracht, was sich in einem angenehmen Arbeitsklima widerspiegelt.“
… Umstrukturierungen im Alpinbereich
„Diese wurden von unserer Präsidentin, von Patrick Ortlieb, der im Präsidium für den Bereich Ski Alpin zuständig ist, sowie Sportdirektor Toni Giger vorgenommen und nach Rücksprache mit dem Präsidium umgesetzt. Ich denke, dass es im Hinblick auf die Heim-WM 2025 der richtige Zeitpunkt ist, um mit neuen Ideen und frischen Elan ein schlagkräftiges Team für kommende Highlights zu formen. Als Generalsekretär bin ich in Absprache mit dem Sportdirektor schlussendlich für die Vertragsgespräche mit den verantwortlichen Personen zuständig.“
… kommende Highlights
… die Olympischen Spiele
„Diese sind aus sportlicher Sicht sehr erfreulich verlaufen. Das gesamte Sport- und Serviceteam unter der Führung von Toni Giger hat sich in enger Abstimmung mit dem ÖOC sehr akribisch auf Peking vorbereitet und wurde dafür mit Erfolgen belohnt. Wir sind stets in engem Austausch mit unseren Partnern und merken natürlich, dass Erfolge bei einer Veranstaltung mit dermaßen großer internationaler Strahlkraft sehr viel positive Resonanz hervorrufen.“ „Die österreichischen Wintersportfans dürfen sich in den nächsten Jahren neben dem Weltcup auf viele weitere Veranstaltungshighlights freuen. Den Anfang macht im kommenden Jahr die alpine JuniorenWeltmeisterschaft in St. Anton. 2024 folgt mit der Skiflug-WM am Kulm eine der spektakulärsten Sportveranstaltungen des Winters. Ein Jahr später dürfen wir die alpine Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach, welche einen neuen Meilenstein in unserer Historie darstellen soll, ausrichten. Allein wenn ich an Schladming 2013 zurückdenke, bekomme ich Gänsehaut. Zudem sind wir zuversichtlich, dass es seitens der FIS Ende Mai grünes Licht für eine FIS Freestyle Ski & Snowboard WM 2027 im Montafon geben wird.“
ÖSV-Generalsekretär
Christian Scherer in seinem Büro in Innsbruck. Der Osttiroler gilt als gewiefter Netzwerker, der auch in stürmischen Zeiten die Ruhe behält.
… die zweite Saison im Zeichen des Coronavirus

„Wir haben in der abgelaufenen Saison 49 Weltcupbewerbe an 17 unterschiedlichen Orten unter teils völlig verschiedenen Voraussetzungen durchgeführt. Damit gehören wir zu den größten Veranstaltern Österreichs. Die Sicherheit aller Beteiligten stand dabei stets an oberster Stelle, organisatorisch war es allerdings oft eine Gratwanderung. Ich möchte mich bei unserem Eventteam, allen örtlichen Partnern und den Behörden für die gute Zusammenarbeit bedanken. Gerade im Hinblick auf die Begeisterung, die der Sport entfachen kann, war es wichtig, wenigstens bei ein paar Events Fans begrüßen zu dürfen. In diesem Zusammenhang freuen wir uns auch, dass wir sehr bald neue Sponsoren in der elitären Partnerfamilie des ÖSV willkommen heißen dürfen.“
… Überraschungen der Saison
„Sportlich gesehen waren sicher die Geschichten von Johannes Strolz und Sara Marita Kramer sehr speziell, weil sie uns auf die schönste Art und Weise gezeigt haben, dass sich Wille und Ausdauer sowohl im Sport als auch im wahren Leben bezahlt machen können. Wirtschaftlich hat es leider nicht nur positive Überraschungen gegeben. Wenn ich beispielsweise an den Tribünenaufbau in Bischofshofen denke – das war leider umsonst und hat uns eine Menge Geld gekostet. Was umso erfreulicher war: Die abgelaufene Saison hat gezeigt, dass das ÖSV-System funktioniert und wir bei kurzfristigen Rennverlegungen oder -übernahmen wie etwa in Schladming oder Flachau optimale Lösungen parat haben und uns auf unsere Partner verlassen können.“



… ständige Weiterentwicklung
„Wir wollen und müssen neue Wege gehen und ein relevantes und konsistentes Markenerlebnis schaffen. Dafür wurde vor einigen Monaten ein Markenstrategie- und Positionierungsprozess begonnen. Im Rahmen einer Präsidiumsklausur Anfang April wurden Strategie und Designvorschläge vorgestellt und für gut befunden. Jetzt gilt e s, die wesentlichen Stakeholder ins Boot zu holen, um dann im Laufe der kommenden Saison die Öffentlichkeit und die gesamte österreichische Skifamilie damit zu erreichen.“
… die Reformpläne der FIS
„Wir haben bereits des Öfteren betont, dass sich der ÖSV neuen Entwicklungen nicht verschließen wird und grundsätzlich dazu bereit ist, neue Wege zu gehen. Ich denke, die FIS ist unter neuer Führung mit sehr viel Elan gestartet und hat auch von uns einen gewissen Vertrauensvorschuss erhalten, die Herangehensweise hat zuletzt aber doch für starke Irritation gesorgt. Man muss Systeme für die nationalen Verbände, die ja auch die FIS bilden, entwickeln und nicht gegen diese. Die nächsten Schritte der FIS-Führung werden wir jedenfalls mit Argusaugen beobachten und vielleicht benötigt es schlussendlich doch einen Plan B, wie zum Beispiel die Reaktivierung des Europäischen Skiverbandes.“
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… persönliche Ziele
„Das Wichtigste ist, den Stellenwert des Skisports abzusichern. Damit das geling t, müssen wir es schaffe n, unsere erfolgreichen Athletinnen und Athleten auch im urbanen Raum als Vorbilder für unsere Jugend zu positionieren. Ein weiterer Wunsch is t, die ÖSV-Organisation kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das beinhalte t, auch junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern und ihnen Verantwortung zu übertragen – auch ich durfte früh eine solche übernehmen.“
Auch bei Hexenschuss!
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