Jahresbericht 2003

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Kirchenpflegetagungen: Grund- und Aufbaukurse für die anspruchsvolle Behördenarbeit.

2003 wurden die Bezirkskirchenpflegen neu gewählt. Der Fachbereich führte eine Tagung und thematische Kurse durch zur Einführung der Mitglieder in die Aufgaben des Behördenamtes. Die während der letzten Amtsdauer unterstützte Qualitätsentwicklung wurde damit konsolidiert – und wird zusammen mit den Bezirkskirchenpflegen auch in der neuen Amtsdauer weitergeführt. Ökumene, Mission und Entwicklung (OeME)

Ein «Tag der offenen Kirchen» Ende Oktober, organisiert durch die Fachstelle, öffnete den Blick für die Vielfalt der 17 Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Kanton Zürich. Die Diskussion unter den Kirchen war geprägt von gegenseitigem Respekt und der Suche nach einer für alle bereichernden Offenheit. Der Tag, der mit alten liturgischen Gesängen der Orthodoxen Gemeinden angefangen hatte, klang mit den modernen Liedern der Baptisten aus und wurde zu einem eindrücklichen Zeichen der Vielfarbigkeit christlicher Präsenz in und um Zürich. Vielfältig waren auch die weiteren Aktivitäten des Fachbereichs: die zahlreichen Beziehungen zu anderen Kirchen (Ökumene), zu anderen Kulturen (Migrationsgemeinden), zu anderen Religionsgemeinschaften (interreligiöser Dialog), zu Partnerkirchen anderer Kontinente (Mission) und zu Menschen in Not, wie der Slogan «Verstehen verändert» der Aktion «Brot für alle» verdeutlicht. Die Fachstelle nahm überdies ihre Aufgaben wahr durch Beratung und Begleitung von Interessierten aus den Kirchgemeinden, einem Kurs- und Tagungsangebot und der Mitarbeit in kantonalen und schweizerischen Arbeitsgruppen und Kommissionen. Bahnhofkirche

Die Nachfrage nach Seelsorge in der ökumenischen Bahnhofkirche ist auf über 1’250 Gespräche gestiegen, gegenüber rund 900 im Vorjahr. Ein grosser Teil der Gesprächssuchenden waren aufgewühlt und besorgt von Unglücksfällen, Katastrophen oder anderen belastenden Ereignissen. Während für direkt betroffene Menschen meist eine gute Betreuung durch Notfallseelsorge oder spezielle Care-Teams am Ort des

Geschehens zur Verfügung steht, wissen Angehörige, Nachbarn, Arbeitskolleginnen oder auch zufällig anwesende Augenzeugen oft nicht, mit wem sie über das Erlebnis sprechen können. Diese Menschen waren froh, bei den Seelsorgerinnen und Seelsorgern der Bahnhofkirche ein offenes Ohr zu finden. 22 Freiwillige helfen durch ihren Dienst am Empfang von je vier Wochenstunden mit, dass sich Besuchende in der Kirche willkommen fühlen und bei Bedarf den Weg zu einem seelsorgerlichen Gespräch finden. Flughafenpfarramt

«Bekanntlich verliert die schwerste Bürde die Hälfte ihres Druckes, wenn man davon reden kann.» Beinahe jeden Tag erfahren die Mitarbeitenden des Flughafenpfarramtes, dass Jeremias Gotthelf recht hatte. Bei den Angestellten waren es nebst persönlichen Problemen vorwiegend Sorgen um den Arbeitsplatz, da im Flughafenbereich nochmals mehrere tausend Stellen abgebaut wurden. Bei jenen, die mit reduziertem Pensum weiterbeschäftigt bleiben, gerieten viele in existenzielle Nöte. Das Flughafenpfarramt konnte den Weg zu Ämtern zeigen oder ausnahmsweise mit einem Beitrag aus der Spendenkasse, die durch Zuwendungen von Einzelpersonen, Firmen und Kirchgemeinden alimentiert wird, über eine akute Notlage hinweg helfen. Der Andachtsraum wurde von einer steigenden Anzahl von Passagieren, aber auch Passanten und Angestellten aufgesucht. Über 2’100 Menschen baten die Mitarbeitenden des Flughafenpfarramtes um ein Seelsorgegespräch. Immer wieder waren die Seelsorger mit Todesfällen konfrontiert; sie betreuten die Angehörigen verschiedenster Nationalitäten, begleiteten die Trauernden zu Bestattungsamt und Institutionen, fungierten als Dolmetscher und verhandelten mit Botschaften und Versicherungen. Daneben führte das Flughafenpfarramt regelmässig Gottesdienste, Trauungen und Taufen durch und empfing Schulund Konfirmandenklassen oder andere Gruppen. Die Flughafenseelsorger hielten mit Asylsuchenden in ihrem Aufenthaltsraum zwei- bis dreisprachige Andachten und Gottes-

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