Positive erste Erfahrungen Pilotprojekt ambulante Erstversorgungseinheit (AEE) am LKH Bregenz Das LKH Bregenz öffnete im Juni dieses Jahres die neue ambulante Erstversorgungseinheit (AEE). Dieses Reformpoolprojekt läuft bis Mitte 2014. Nach dem Evaluieren aller Daten wird über ein grundsätzliches Weiterführen der AEE oder eine mögliche Ausweitung auf andere Landeskrankenhäuser entschieden. Das revolutionäre Konzept dient primär zur Entlastung der Fachambulanzen, die mit der zunehmend großen Patientenschwemme an der Belastbarkeitsgrenze angelangt sind. Primarius Univ.Doz. Dr. Christian Huemer, ärztlicher Leiter am LKH Bregenz: „Im ersten halben Jahr wurden zirka 1.200 Patienten in der ambulanten Erstversorgungseinheit behandelt. 35 Prozent konnten Hausärzten zur weiteren Behandlung zugeteilt oder entlassen werden. Wir sehen es als ersten Erfolg und freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen im Dienste der Patienten.“
Dr. Barbara Gänsbacher: „Die Arbeit in der AEE ist sehr spannend und abwechslungsreich. Man bekommt Fälle aus dem gesamten medizinischen Spektrum und ist auch in die Notfallversorgung involviert. Die Nähe zum Patienten ist ein sehr schöner Aspekt meiner Arbeit, zudem stehen wir in regem Kontakt mit niedergelassenen Kollegen. Ich kann jedem Arzt wärmstens empfehlen, in der AEE Erfahrungen für's Berufsleben zu sammeln. Meiner Meinung nach sollte dieses Modell auch in anderen Krankenhäusern eingeführt werden.“
Hausarzt oder Facharzt Jeder Patient, der ohne Überweisung oder Termin ins LKH Bregenz kommt, wird vorab vom motivierten Team der AEE durchgecheckt. Die leitende Ambulanzschwester Katrin Stopp: „Jeder Patient wird zuerst vom Pflegepersonal nach dem Manchester-Triage-System eingeschätzt und nach Dringlichkeit zugeordnet. Die
Dr. Christian Kerle: „Die Einrichtung der ambulanten Erstversorgungseinheit erfolgte zur Entlastung unserer Ambulanzen wegen deutlich zunehmenden Patientenzahlen. Ich arbeite sehr gerne in der AEE, da ich hier als Arzt sehr viele Erfahrungen in allen Spektren der Allgemeinmedizin sammeln kann. Zur schnellen und korrekten Ersteinschätzung unserer Patienten wenden wir das ManchesterTriage-System an. Ich stelle mich gerne neuen Herausforderungen und empfehle nach großteils positiven Erfahrungen die ambulante Erstversorgung anderen Krankenhäusern definitiv weiter.“
erfahrenen Allgemeinmediziner teilen nach gründlicher Untersuchung den Patienten entweder dem Hausarzt, dem niedergelassenen Facharzt, einer Fachambulanz oder der stationären Aufnahme zu.“ Die Vorteile liegen auf der Hand: Fachambulanzen werden entlastet und die Ärzte haben mehr Zeit für Ihre Kernaufgaben in den Bestellambulanzen und Stationen. Die Patienten werden zügig eingeschätzt und Notfälle schneller erkannt. Die AEE hat wochentags von 8 bis 21 Uhr offen. Angestrebt werden auch Wochenenden sowie Feiertage. Primarius Dr. Huemer: „Wir freuen uns über die bisherige positive Entwicklung. In zwei Jahren wird das Pilotprojekt evaluiert und eine Entscheidung getroffen.“
Katrin Stopp, leitende Ambulanzschwester: „Ich mag meine Arbeit – sie ist abwechslungsreich, spannend und fordert ein gewisses Maß an Belastbarkeit. Mir macht es jeden Tag Spaß, mich mit meinem tollen Team den Herausforderungen des Tages zu stellen. Ich kann dieses System der vor-gelagerten Erstversorgung jedem Krankenhaus weiterempfehlen.“ Prim. Univ.Doz. Dr. Christian Huemer: „Meiner Meinung nach macht ein Weiterführen der ambulanten Erstversorgungseinheit absolut Sinn. Natürlich müssen zuerst alle Zahlen sachlich untersucht werden, aber ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.“
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