BAUKULTUR 3_2016 lichtBAUKULTUR

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DAI regional

Budenberg Loft im Magdeburger Ortsteil Buckau

BAUKULTUR 3_2016

Motel One am Magdeburger Domplatz

AIV Magdeburg

BAUWERKE DES JAHRES 2014 Alljährlich lobt der AIV Magdeburg den Architekturpreis „Bauwerk des Jahres“ aus. Im November 2015 wurden zwei Projekte ausgezeichnet. Zu den Bewertungskriterien der Jury zählten die städtebauliche Wirkung, die Bedeutung für den Ort oder das Quartier, die Baugestaltung, die Vorbildwirkung und die Unverwechselbarkeit.

Budenberg Loft

Motel One

Bauherr: Schrader Haus GmbH, Magdeburg Planung und Brandschutz: Bischoff + Zólyom GbR, Magdeburg/Berlin Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Stefan Zobel, Magdeburg HLS/ELT: Ingenieurbüro Mathias Große, Magdeburg

Bauherr: GbR GRUNDTEC, Wanzleben Projektsteuerung: Grundtec Bauregie GmbH, Magdeburg Planung: planungs-ring.de GmbH, Wolfsburg Tragwerksplanung: ASSMANN BERATEN + PLANEN GmbH, Magdeburg HLS: IPED GmbH/ITG GmbH, Magdeburg ELT: INGENIEURBÜRO HANUSCH, Magdeburg

Für den Um- und Ausbau des historisch aus 4 Bauteilen gewachsenen Fabrikgebäudes zu einem Wohngebäude war eine grundlegende Neuinterpretation des Bestandes erforderlich. Erhaltenes Klinkermauerwerk wurde denkmalgerecht saniert. Neu entstandene Fassadenflächen wurden aus der Ebene der Klinkerfassade zurückgesetzt und im Kontrast zum Bestand schlicht und abstrakt gehalten. Alle Wohnungen erhielten Innendämmung, Fußbodenheizung, kontrollierte Raumlüftung und vorgehängte Balkone. Für eine zusammenhängende horizontale Erschließung mussten die Deckenebenen neu definiert und Stahlbetondecken und Maisonettetreppen eingefügt werden. In der großen Halle wurde eine Stützenachse dachseitig geöffnet und zu einem Laubengang umgestaltet, der auch der Belichtung und der Aufnahme einer Außentreppe dient. Das zerstörte Sheddach wurde durch eine begehbare Dachterrasse ersetzt. Zwei Treppenhäuser und ein Fahrstuhl wurden neu eingebaut.

Das 1728 errichtete und im Krieg stark zerstörte Gebäude war bereits in den 1980er Jahren für museale Zwecke teilweise wiederaufgebaut worden. Der ergänzende Neubau am Gouvernementsberg veranschaulicht den Reiz der Kombination historischer und zeitgemäßer Bauweisen. Mit der feinsinnigen Freistellung historischer Bauteile bleibt die Würde des Altbestands erlebbar. Die Position der alten Stadtbefestigung ist durch eine Natursteinwand, die bis in die Straßenschlucht ragt, kenntlich gemacht. In den Innenräumen des Hotels werden den Gästen die Eindrücke des historischen Umfeldes ins Bewusstsein gerückt. Der Außenraum ist als Dialog zwischen Architektur und adäquater Garteninszenierung gestaltet. Der Anspruch waren Harmonie und Symmetrie bei einer klaren Formensprache und der Berücksichtigung der Historie des Grundstücks. Heinz Karl Prottengeier


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