240. Ausgabe, ET 17.02.2018

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BUNDESLIGA

Februar 2018

FUSSBALL

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Hohe Hürden SC Freiburg. Sowohl die tollen Leistungen gegen Top-Teams der Liga wie auch der Fünf-Punkte-Vorsprung sind eher trügerisch. Von Michael Zäh

Gute Szenen, aber kein Tor: SC-Neuzugang Lucas Höler setzt sich hier gegen den Ex-Freiburger Felix Klaus durch, der später das 2:0 für Hannover erzielte Mainz inne hat. Und nicht nur das: Auch die dabei gezeigten Leistungen ließen nur einen Gedanken zu: Hier spielt echt kein Absteiger! Und dies mochte angesichts der in eben genau dieser Phase fehlenden Leistungsträger (Frantz, Höfler, Niederlechner, um also die zu nennen, die immer genannt werden) tatsächlich ein noch größerer Erfolg sein. Aber das spielt keine Rolle. Man kann das dehnen und drehen und als

toll interpretieren wie man will. Die Wahrheit ist trotzdem, dass der SC Freiburg mitten im Abstiegskampf steckt. Und zwar deshalb, weil solche aufsehenerregende Punkte wie eben gegen die Topteams sensationell gut sind, aber gar nichts nutzen, wenn dann im direkten Vergleich gegen die direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt womöglich Federn gelassen werden. Und Hannover, ein zweifellos gut gestarteter Aufsteiger,

hat vor der Partie zu diesen Gegnern gezählt, die eben nicht haushoch überlegen sind. Der nächste dieser Kategorie kommt jetzt direkt hinterher: Werder Bremen mit Kruse und einem tollen Lauf, zwei Zähler hinter dem SC platziert, wird für den SC zu einem echten Prüfstand (Samstag, 17. 2. um 15.30 Uhr). Und dieses Spiel wird im Grunde härter als die Heimspiele gegen hochfavorisierte Leipziger und Leverkusener. Im übertragenen Sinne gilt dies sowohl für das Restprogramm wie auch für die personelle Situation des SC. Klar kann man sagen, dass später noch Stuttgart, Wolfsburg und Köln in Freiburg antreten müssen, während man Mainz und den HSV auswärts vor der Brust hat. Ob es aber gerade gegen diese direkten Konkurrenten gut läuft, hängt dann nicht zuletzt von der Ausgangslage vor diesen Spielen ab. Denn nach Bremen geht es zunächst nach Hoffenheim (24.2. um 15.30 Uhr), bevor die Bayern kommen (4.3. um 18 Uhr) und der SC nach Berlin muss (10.3. um 15.30 Uhr). Hohe Hürden, und dann wird es ernst. Fotos: Witters

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inst gab es in Hannover für den SC Freiburg den bisher letzten (und überaus bitteren) Abstieg aus der Bundesliga, obwohl man auch damals die bessere Ausgangsposition hatte. Nun gab es aktuell in Hannover eine 1:2-Niederlage, die wiederum vermeidbar gewesen wäre. Bei fünf Punkten Vorsprung auf den 16. Platz (der die Relegation bedeuten würde) und sogar derer acht auf den ersten Abstiegsplatz schien dies wahrlich kein Beinbruch zu sein. Die in den Medien dominierende Meldung nach der SC-Niederlage war eher launig: SC-Präsident Fritz Keller rasiert sich seinen Schnauzbart, den er zuvor bei neun Spielen ohne SC-Niederlage aus Aberglaube und ungern hatte stehen lassen. Man(n) hilft halt, wo man kann. Die Situation könnte trügerisch sein. Natürlich war es sensationell, wie sich das Streich-Team zuletzt gegen Top-Teams der Liga präsentiert hat. Allein die drei Punkte gegen Leipzig sowie die Unentschieden in Dortmund und gegen Leverkusen machen ja jetzt jene fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz aus, den derzeit


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