Jugendzeitung YAEZ

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Berufswahl: Warum die Handelsbranche so beliebt ist und welcher Beruf zu dir passt Februar 2014 · kostenlos

e Ausgab

#70

Warum viele von uns ganz schön spießige Zukunftspläne haben und was passiert, wenn dann doch alles ganz anders kommt.

Letzte Rettung: Wann es Zeit für Nachhilfe ist Große Hoffnung: Junge Sportler in Sotschi Hohe Kante: Das Ende deiner Finanz-Krise


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TITELFOTO: BENEDIKT MÜLLER

INTRO 3

Bevor du in einem Meer aus Formeln und Vokabeln versinkst, versuch es doch mal mit Nachhilfe! Seite 8

Making-of Was für ein Zufall: Gerade als YAEZ-Autorin Kira Brück an unserer Titelgeschichte «Wie willst du Leben?” saß, wurde das YouTube-Video von Poetry-Slammerin Julia Engelmann auf allen Kanälen gefeiert. Darin slamt die Studentin, dass sie nicht irgendwann Geschichten über ihr Leben erzählen möchte, die sie fast erlebt hätte. Das hat sie mit Max, Nadine und Fabian gemeinsam: Die drei wissen schon ziemlich genau, wie ihr Leben aussehen soll und welche Geschichten sie mal darüber erzählen möchten. Den Artikel dazu gibt’s ab Seite 4.

Aus der Redaktion

Inhalt #70 In diesem Heft Ausblick: Wie möchtest du leben?…………………………… 4 Musikredakteure haben einen coolen Job: Ständig treffen sie spannende Bands zum Interview, dürfen sich als Erste deren neue Platten anhören und für ein Konzertticket zahlen sie meistens: nichts. Die Ungerechtigkeit hat aber nun ein Ende: Wir schicken euch nämlich als YAEZ-Reporter zu Jennifer Rostock, wo ihr bei deren aktueller Tour dabei sein könnt und obendrauf noch ein Interview mit Frontfrau Jennifer führt. Alle Infos dazu gibt’s auf www.yaez.de/fanreporter.

Du möchtest wissen, was bei YAEZ gerade los ist? Coole Gewinne absahnen? Oder wissen, was Redaktionshund Pebbles wieder angestellt hat? Dann komm uns doch auf Facebook besuchen:

Plan B: Wenn ein Baby alles verändert………………………… 6 Helfer: Für jeden gibt’s die passende Nachhilfe………………… 8 Branchenfokus: Berufe im Handel………………………… 14 Hohe Kante: Die besten Finanz-Tricks……………………… 18 Datenschutz: Bin ich gut abgeschirmt?……………………… 19 Olympia: Unser Star für Sotschi…………………………… 21

www.facebook.com/yaezde

Immer im Heft Die Jugendzeitung YAEZ ist auf FSC® zertifiziertem Papier gedruckt. Das bedeutet, dass das Zeitungspapier der YAEZ aus verantwortungsvoller Waldnutzung stammt.

Schülerwettbewerbe………………………………………… 10 Gewinnspiel………………………………………………… 22 Impressum…………………………………………………… 23


4 WIE WILLST DU LEBEN?

Was war nochmal der Plan? Aufregend soll sie sein, unsere Zukunft, und voller besonderer Momente. Wirklich? Erstaunlich viele träumen vor allem von einem ganz traditionellen Leben. Wir haben mal recherchiert, woran das liegt. TEXT UND INTERVIEWS: KIRA BRÜCK FOTOS: BENEDIKT MÜLLER

Ein Video auf YouTube war vor kurzem der absolute Renner. Eine junge blonde Frau nimmt im Mai 2013 an einem Poetry-Slam teil, sie bezieht sich auf den Song »One Day/Reckoning Song« des israelischen Sängers Asaf Avidan. Auf Deutsch heißt die Liedzeile: »Eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein, und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.« Was Julia Engelmann in ihrem fast sechsminütigen Auftritt slamt, berührte bisher Millionen Menschen. Weil sie über die Zukunft spricht – und sich jeder unweigerlich fragt: Wie will ich eigentlich leben? Welche Geschichten will ich später mal zu erzählen haben? Und was will ich auf keinen Fall bereuen? Julia trifft mit ihrem Text den Nerv der Zeit. Und zwar weil wir alle frei wählen können, wie unser Leben aussieht. Wir müssen uns nur entscheiden. Und genau davor graut es vielen. Früher hatte man die Metzgerei vom Vater zu übernehmen, keine Diskussion. Oder musste sich vom Ehemann verbieten lassen, überhaupt arbeiten zu gehen. Heute darf jeder alles – die einzige Grenze existiert in unserem Kopf. Wer will, kann im Ausland studieren und arbeiten, Frauen dürfen Bundeskanzlerin und Vorstandsvorsitzende werden, Bildung und Aufstieg, Freiheit und Chancen sind kein Privileg der Elite mehr. Wir leben in einer großartigen Zeit! Doch weil jetzt alles an uns selbst liegt, fühlen wir uns manchmal wie gelähmt. Dabei finden wir die Vorstellung super, Abenteuer zu erleben oder einen Traumjob zu ergattern. Sich aber auf ein Ziel festzulegen ist das eigentlich Schwierige. Was will ich erleben? Wer sich diese Frage beantworten will, muss vorher erst einmal etwas ganz anderes genau wissen. Nämlich: Wer will ich eigentlich sein? Das Internet, davon ist Philipp Riederle überzeugt, hat jungen Menschen eine »Anything-goes-Mentalität« ermöglicht. Du schreibst gern, hast eine eigene Meinung? Eröffne ein Blog, und teile deinen Gedanken mit anderen. Du singst gut? Lade deine Videos bei YouTube hoch. Vielleicht wirst du ein Star wie Justin Bieber. Du engagierst dich am liebsten politisch? Rufe auf Facebook zu einer Demo auf. »Ist das nicht großartig?«, freut sich }


WIE WILLST DU LEBEN? 5

Was hast du dir für die Zukunft vorgenom­ men? Ich möchte gleich nach dem Abi ins Aus­land reisen und viele neue Erfahrungen sammeln. Danach studiere ich BWL, denn ich träume davon, beruflich mal etwas mit Marketing zu machen. Und am allerliebsten würde ich auch ein Auslandssemester in den USA machen, am liebsten in Florida – mir gefällt die offene, positive Art der Amerikaner einfach.

»Wer keinen Plan hat, schafft auch nichts!«

} Philipp Riederle. Der 19-Jährige ist »Digital Natives«Experte. Vor allem deshalb, weil er nicht nur etwas über diese Generation zu sagen hat, sondern weil er Teil von ihr ist. Schon als Junge hatte er ein eigenes Blog namens »Mein iPhone und ich«. Dann schrieb er ein Buch (»Wer wir sind und was wir wollen – Ein Digital Native erklärt seine Generation«), heute berät er Firmen, die erfahren wollen, wie junge Arbeitnehmer ticken, und hält Vorträge. »Unsere Selbstverwirklichung kennt keine Grenzen. Aber all diese Informationen und Möglichkeiten werden irgendwann mal zu viel«, glaubt er. Und genau deshalb sind uns Freundschaften, Liebe und Heimat so wichtig wie nie zuvor. Klar, wer mit dem Billigflieger ständig überall hinreisen kann, wer Praktika auf der ganzen Welt absolviert, wer schon mit 16 ein Internet-Star war – der will auch wissen, wo seine Wurzeln liegen. Und sich vielleicht schon mit Mitte 20 genau dort eine Eigentumswohnung kaufen. Heute gilt es nicht mehr als spießig, einen festen Platz im Leben zu haben: »Diesen Wertewandel erklären wir Wissenschaftler mit den Veränderungen am Arbeitsmarkt. Die junge Generation macht die Erfahrung, kaum mehr unbefristete Stellen zu ergattern. Die Bedingungen verändern sich permanent, heute jobbt man hier, morgen dort, nichts ist beständig. Der Arbeitsplatz verliert also an Wichtigkeit für die eigene Identifikation. Dafür rücken Heimat und Beziehung in die erste Reihe«, sagt Martina Gille vom Deutschen Jugendinstitut. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich mit den Lebensentwürfen und Werteorientierungen junger Menschen – und hat herausgefunden, dass dieser Generation traditionelle Werte wie Treue und familiärer Zusammenhalt viel wichtiger sind als beispielsweise Geld und Luxus. Also, wie wollen wir in Zukunft leben? Eine ganze Generation stellt sich gerade diese Frage – dank eines einzigen Videos. Julia Engelmann hat ihre Antwort schon gefunden: »Lass uns doch Geschichten schreiben, die wir später gern erzählen.« Und welche Geschichten das dann sind, muss einfach jeder für sich selbst rausfinden!

Wow, das ist ja schon ganz schön konkret. Ja, mein Vater ist Unternehmer. Beim Abendessen sprechen wir oft über unsere Ziele und wie wir diese eines Tages erreichen können. Ich glaube, wer keinen Plan hat, schafft im Leben auch nichts. Ich will etwas aus eigener Kraft erreichen. Deshalb mache ich mir viele Gedanken, was aus mir wird. Schließlich möchte ich nicht mit 40 frustriert in einer Einzimmerwohnung sitzen. Was ist dir für dein Leben am wichtigsten? Finanzielle Unabhängigkeit! Ich will auf keinen Fall von einem Mann abhängig sein. Und ich hätte später gern mal ein Kind. Aber nur eins, denn bei zwei Kindern besteht die Gefahr, dass eines vernachlässigt wird. Bei uns in der Familie steht meine kleine Schwester oft im Vordergrund. Ach ja, und dann träume ich noch von einem eigenen kleinen Boot, mit dem ich auf dem Starnberger See Wasserski fahren kann. Nadine, 17, geht in die 11. Klasse am Gymnasium

Was ist dir für deinen zukünftigen Job wichtig? Ich möchte auf keinen Fall den ganzen Tag vorm Computer sitzen. Deshalb finde ich Veranstaltungskaufmann gut, weil man da viel mit Leuten in Kontakt kommt und nicht an den Schreibtisch gefesselt ist. Organisieren wird mir liegen, glaube ich. Hast du auch Wünsche für die Zukunft unserer Gesellschaft? Generell finde ich es nicht so gut, dass jeder ständig an seinem Handy klebt. Die Menschen sind nicht offen, hängen in ihrer eigenen Handywelt fest. Ich versuche, nicht immer nur auf mein Smartphone zu starren, und fände es schön, wenn meine Generation das in Zukunft mehr schaffen würde. Max, 18, besucht die 12. Klasse der Fachoberschule für Wirtschaft

»Meine Beziehung soll für immer halten!« Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Gleich nach dem Abi würde ich gern fürs Goethe-Institut arbeiten und dort Kinder aus dem Ausland, die Sprachkurse besuchen, betreuen. Danach möchte ich ein bisschen reisen, am liebsten in die USA oder Brasilien. Und zum Sommersemester 2015 dann ein Studium beginnen, am liebsten Jura.

»Ich will mir auch mal was leisten können!« Was wünschst du dir für deine Zukunft? Als kleiner Junge war es mein Traum, Profifußballer zu werden. Ich habe bis vor zwei Jahren sogar in der Bundesliga gespielt. Dann habe ich mich verletzt, und die Karriere war vorbei, ein Plan B musste her. Ich würde nach dem Abi und nach einer einjährigen Reise mit meinem besten Freund durch Australien, Neuseeland und Papua-Neuguinea gern eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann machen. Wo siehst du dich in 20 Jahren? Das ist noch relativ weit weg für mich. Eine Freundin wäre schön, auch eine Wohnung oder ein Haus. Vielleicht sogar Kinder. Und ein Job, der mir Spaß macht. Und ich möchte mir hin und wieder etwas Schönes leisten können. Ich weiß auch, was ich eher nicht möchte: mit meinen Eltern zusammenwohnen. Ich bin in einem Mehrgenerationenhaus aufgewachsen, ich wohne also mit meinen Eltern und Großeltern zusammen. Als ich klein war, fand ich es richtig schön mit Oma und Opa im Haus. Aber jetzt ist es nicht mehr mein Ding.

Was wünschst du dir für dein Leben? Sorglosigkeit in Bezug auf Finanzen, möglicherweise im Ausland leben, eine schöne Wohnung, eine Frau und Kinder. Ich muss nicht im Luxus schwelgen, möchte mir aber schon ab und zu etwas leisten können und auf keinen Fall die ganze Zeit übers Sparen nachdenken. Ach ja, und einen Marathon würde ich gern mal laufen. Hast du in Bezug auf deine Zukunft auch ein Vorbild? Eher ein abschreckendes Beispiel – ich möchte nicht so leben wie meine Eltern. Sie haben sich getrennt, deshalb müssen wir zu Hause schon aufs Geld achten. Mir gefällt auch nicht so gut, wo wir wohnen. Ich würde gern mit einer Frau zusammenbleiben, da denke ich traditionell. Hast du auch schon eine Idee, wie du mal arbeiten möchtest? Wahrscheinlich werde ich mich eines Tages selbstständig machen. Denn ich habe keine Lust, mir von Personen, die in der Hierarchie über mir stehen – aber nicht unbedingt intelligenter sind als ich – etwas sagen zu lassen. Ich glaube, als mein eigener Chef werde ich glücklicher sein. Fabian, 18, besucht die 12. Klasse am Gymnasium


6 WIE WILLST DU LEBEN?

Und dann kam Colin Für ihre Zukunft hatte die 16-jährige Svetlana eine ganz bestimmte Vorstellung: Ein Auslandsjahr in Spanien sollte es sein. Dann wurde sie schwanger. TEXT UND INTERVIEW: JULIA ANDERTON

Hätte jemand Svetlana vor zwei Jahren gefragt, wo sie sich mit 18 sieht, hätte sie bestimmt von Spanien erzählt, vom tollen Wetter, Partys und neuen Freunden. Nun ist sie 18. Ins Ausland allerdings ist Svetlana nicht gegangen: Sie würde sich nie von Colin trennen. Denn er ist ihre große Liebe – und zarte 14 Monate alt.

das Wissen, von allen Seiten unterstützt zu werden, nahm mir viele Zweifel.« Die meisten Freundinnen standen voll hinter ihr und bombardierten sie mit Namensvorschlägen.

Schiefe Blicke gab es zwar auch, aber die blendete Svetlana aus. Schmerzhafter war die Trennung von ihrem Freund. Obwohl er einige Jahre älter ist, kam er mit den Svetlana wurde schwanger, als sie in der zehnten Veränderungen nicht zurecht. Heute hat er keinen KonKlasse war und gerade ihren Realschulabschluss takt zu seinem kleinen Sohn. Aber Svetlana kommt mit schrieb. Jeden Morgen und jeden Abend war ihr der Situation zurecht, auch wenn sie zugibt: »Natürlich furchtbar übel. Anfangs dachte sie sich nichts daist es nicht immer einfach, ich muss oft stark bleiben.« bei. Vielleicht ein Virus? Als sie aber zwei Wochen Etwa als der Kleine nur zwei Tage nach der Geburt an einer schweren Lungenentzündung erkrankt. Und auch der Alltag unterscheidet sich komplett von dem ihrer Mitschüler. Während der Schule ist Colin in der Krippe, nach dem Unterricht ist Svetlana ganz Mama, Zeit für sie selbst bleibt da wenig. Immerhin kann sie ab und zu ausgehen, wenn ihre Mutter babysittet. So ungeplant ihr jetziges Leben war, so gern ist Svetlana jetzt Mama. »Ich weiß, ich kann es schaffen, lang nur Chips essen konnte, überkam sie eine Ahtrotz Baby etwas aus meinem Leben zu machen. Das nung. »Beim Frauenarzt wurde die Befürchtung wahr: baut auf und stärkt ungemein. Und wenn ich mein Abi Ich war in der siebten Woche schwa­ nger!« Für habe und arbeiten gehe, habe ich schon ein Kleinkind, sie und ihr­ en Freund war sofort klar, dass nur eine Abtreibung infrage kam. »Wir waren mit­ das aus dem Gröbsten raus ist!« dieser Situation total überfordert.« Allerdings brau­ Anderen Mädchen würde Svetlana zwar nicht raten, es chte Svetlana hierfür die Einverständniserklärung ihrer auf eine frühe Schwangerschaft anzulegen. Betroffenen Mutter. »Noch am gleichen Tag setzten wir uns mit ihr aber macht sie Mut: »Das Leben ist durch ein Kind nicht zusammen. Wir zeigten ihr das erste Ultraschallbild, vorbei! Es verändert sich, mal positiv, mal negativ. Man auf dem deutlich das Herz des Babys zu sehen war, und musst das Gleichgewicht zwischen Kind und eigenen Besagten, dass wir abtreiben wollen. Sie fing an zu weinen, dürfnissen finden und auch öfters zurückstecken. Das ist meinte aber: »Ihr bekommt das Baby. Das schaffen wir!« nicht immer leicht, aber zu schaffen, wenn man an sich Und Svetlana dachte plötzlich: Warum nicht? glaubt.« Im Fall von Svetlana und Colin trifft das zweifellos zu: Sie baut gerade ihr Abi, danach will sie eine AusDer Bauch wuchs und damit Svetlanas Zuversicht. Sie bildung zur Fotografin machen. Und hergeben würde sie freute sich aufs Baby, trotz aller Unsicherheiten. »Klar Colin natürlich nie mehr – er ist jetzt Teil ihres Lebens. hatte ich Angst vor dem, was auf mich zukommt, aber

Und plötzlich der Gedanke: Warum eigentlich nicht?

»Viele sind völlig geschockt« Heidrun Metzler, Sexualpädagogin bei Pro Familia Wiesbaden, berät seit über 20 Jah­ren junge Schwangere. Warum werden junge Mädchen schwanger? Oft gibt es tiefenpsychologische Gründe, warum eine Minderjährige gewollt schwanger wird: der Wunsch nach mehr Respekt (in bestimmten Kreisen werden Mütter mehr respektiert als junge Frauen) oder danach, einen Menschen zu haben, der einen bedingungslos liebt, oder die unbewusste Bindung an den Partner. Muttersein ist auch ein Weg, erwachsener zu sein und eine sinnvolle Aufgabe zu haben. Was geht in den Mädchen in dieser Situation vor? Das ist so verschieden, wie die Mädchen selbst, und auch abhängig von ihrer Partnerschaft und dem Umfeld. Viele sind völlig geschockt. Wenn sie nicht mit ihren Eltern darüber sprechen können, ist das eine große Belastung. Droht dazu der Freund mit Trennung, sind die Mädchen in der Regel noch verunsicherter, ob sie es schaffen, ein Kind allein großzuziehen. Wichtig ist, zu filtern, wie viel Unterstützung es tatsächlich für sie gibt und ob sie sich das Muttersein zutrauen und was das für Schule oder Ausbildung bedeutet. Inwiefern ist das Leben mit Baby für junge Mamas schwie­r iger? Ich würde die Unterscheidung nicht nach dem Alter machen. Wenn eine 15-Jährige in einer gro­ ßen Familie wohnt und viele kleine Geschwister hat, sich also mit Kinderversorgung viel besser auskennt als bei­ spielsweise eine 25-Jährige, die Einzelkind ist, sind die Konsequenzen früher Mutterschaft für sie vielleicht gar nicht so erschreckend.


KLASSENZIMMER 7

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Willkommen in der dritten Dimension An der Emil-von-Behring-Schule in Marburg hat die Zukunft schon begonnen: Hier können die Schüler einen Kurs in 3D-Druck belegen – ein bisher einzigartiges Projekt. Das gleichmäßige Schnarren des Druckers untermalt die einleitenden Worte von Michael Brauer, der als Konrektor an der Emil-von-Behring-Schule unterrichtet und den Wahlkurs zum Thema 3D-Druck leitet. »Wir werden heute einen Würfel ausdrucken«, sagt er und hält ein bereits ausgedrucktes Exemplar in die Luft. Die Druckerdüse schichtet währenddessen grünes Plastik Lage um Lage zu einem weiteren Würfel aufeinander. Alle wollen loslegen und klicken sich durch die Software »123D Design«, mit der die verschiedensten Objekte als Druckvorlage erstellt werden können. In einem Glasschrank liegen Schlüsselanhänger, SmartphoneHüllen, Trillerpfeifen und andere Gegenstände, welche die Schüler bereits entworfen und ausgedruckt haben.

kann beginnen. Nach und nach nimmt er auf Eduards virtueller Zeichenoberfläche Gestalt an, er skizziert Punkte, gibt ihnen ein Volumen und rundet zuletzt die Kanten ab. »Ich mache auch sonst viel mit dem PC, deshalb habe ich mich für den Kurs entschieden«, sagt er und gibt dem Entwurf den letzten Schliff.

Eduard, der sich gegen eine weitere Fremdsprache und für den 3D-Druck entschieden hat, blättert die ausgeteilten Unterrichtsmaterialien durch. Darin werden technische Grundlagen und gesellschaftliche Herausforderungen des 3D-Drucks erklärt. Schritt-für-SchrittTutorials beschreiben, wie konkrete Gegenstände am Computer entworfen werden, und die Arbeit am Würfel

In der hauseigenen Schülerfirma eröffnen sich noch weitere praktische Anwendungsfelder, in denen sich jeder ausprobieren kann und Einblicke in die Arbeitswelt bekommt: »Wir haben sogar einmal ein Teil für eine Verpackungsfirma hergestellt«, erzählt Momo. »Die haben das dort dann auch wirklich verwendet.«

Die Emil-von-Behring-Schule ist die erste Schule, die einen Kurs zum Thema 3D-Druck anbietet. Gleich zu Beginn musste sich die Klasse der ersten Herausforderung stellen: »Als der MakerBot aus den USA geliefert wurde, dachten wir, es fehlt ein Teil. Es stellte sich aber heraus, dass wir es ganz einfach selbst ausdrucken konnten, das war natürlich praktisch«, erzählt Brauer.

Schulleiter Range sieht in dem Kurs vor allem eine zeitgemäße Art und Weise der Berufsvorbereitung. »Solche Technologien werden immer wichtiger, sie werden in den verschiedensten Branchen genutzt, und wir möchten unsere Schüler darauf angemessen vorbereiten.« In der Automobilindustrie werden Einzelteile von Prototypen gedruckt, Architekten nutzen 3D-Drucker, um erste Entwürfe sichtbar zu machen, und in der Zahnmedizin drucken Ärzte Kiefermodelle aus. Shania, die ebenfalls am Kurs teilnimmt, hat eine noch bessere Idee: »Wenn es möglich wäre, würde ich mir auf jeden Fall Schokolade ausdrucken!«

Habt ihr Lust bekommen, an eurer Schule mit einem 3D-Drucker kreativ zu werden? Fragt doch einfach mal eure Lehrer! Weitere Infos dazu gibt‘s auf www.replicatorforschool.com.


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Dir kann geholfen werden Wenn die Matheformeln zu kompliziert und die Vokabeln zu unaussprechbar werden, muss ein Profi ran. Aber welche Nachhilfe ist eigentlich die richtige für dich? Wir haben mal die verschiedenen Angebote gecheckt. TEXT: MICHAEL METZGER ILLUSTRATION: FRAUKE LEHN

Hat sich bewährt: Der Klassiker

Statt Büchern: Das Online-Lernvideo

Dein Nachhilfelehrer, meist ein älterer Schüler, kommt zu dir nach Hause, hilft dir bei den Hausaufgaben oder paukt mit dir für die nächste Prüfung. Dafür kassiert er je nach fachlicher Qualifikation zwischen 10 und 30 Euro pro Stunde.

Du schaust ins Schulbuch und verstehst nur Bahnhof? Leg es getrost beiseite. YouTube und Google, Online-Blogs und Universitäten bieten dir viel umfassenderes Wissen, das auch noch besser aufbereitet ist – und zwar multimedial als Video! Am Ende wird dein Lehrer staunen, wie viele Aspekte des Unterrichtsstoffs du mittlerweile draufhast.

Einzeltraining face-to-face wirkt einfach. Sonst wäre das dienstälteste Nachhilfemodell nicht nach wie vor so beliebt.

Kein Nachhilfelehrer, der dich nervt.

Bevor du den Nachhilfelehrer hereinbittest, ist Zimmeraufräumen angesagt.

Kein Nachhilfelehrer, der dich motiviert.

Klassiche Nachhilfe gibt’s im Bekanntenkreis oder beispielsweise bei www.nachhilfering.de

Lernvideos findest du auf www.youtube.com/user/ StudienkreisYT, www.nachhilfetv.org

Ein Hoch auf Skype: Die Online-Nachhilfe

Kurz nachgefragt: Die Online-Datenbank

Willst du die Vorteile der klassischen Nachhilfe genießen, aber zu Hause deine Ruhe haben? Dann probier mal die Skype-Variante aus. Mit deinem Nachhilfelehrer triffst du dich entspannt zu einem Videochat. Verschiedene Internet-Programme wie Whiteboard und Etherpads helfen dabei, Dokumente gemeinsam zu bearbeiten.

Wieso solltest du dich auf einen Lehrer festlegen, der dann Woche für Woche vorbeischaut, wenn es doch oft schon mit einer Nachhilfestunde oder einem kleinen Tipp getan ist? In zahlreichen Online-Foren stehen Studenten oder ausgebildete Fachlehrer am Nachmittag und am Wochenende für Fragen von Schülern zur Verfügung. Nachhilfelehrer lassen sich stundenweise flexibel aussuchen und buchen, manchmal wird sogar minutengenau abgerechnet.

Dein Nachhilfelehrer kann in einer ganz anderen Stadt wohnen als du, es besteht also nicht die Gefahr, sich nachmittags auf dem Fußballplatz über den Weg zu laufen. Funktioniert die Software mal wieder nicht, geht mehr Zeit für die Technikprobleme drauf als für den eigentlichen Unterricht. Skype-Nachhilfe gibt es zum Beispiel auf www.studienkreis.de, www.lektion8.de, www.sofatutor.com

Schule intensiv: Der Kompaktkurs Das Prinzip Schule gefällt dir ganz gut, du würdest aber gerne auf ein paar Pappnasen aus deiner Klasse verzichten? Oder du hättest gerne nettere Lehrer? Dann solltest du vielleicht mal einen Intensivkurs am Wochenende oder in den Ferien ausprobieren. So ein Training ist zwar teuer, hält aber dafür auch eine Weile vor.

Auf Augenhöhe: Die Online-Lerngruppe Gemeinsam sind wir stark: Ein Haufen schlechter Schüler kann gemeinsam richtig gut sein. Es ist das Prinzip des Publikumsjokers bei »Wer Wird Millionär?«: Viele Schüler, die alle im selben Fach Schwächen haben, treffen sich in einem Internet-Chat und beraten sich bei Problemen gegenseitig. Es gibt nicht den einen Besserwisser, der dir ständig auf die Nerven geht.

Die Methode schont den Geldbeutel.

Wenn niemand weiß, wie es richtig funktioniert, kommt die ganze Truppe im Zweifelsfall niemals auf die richtige Antwort.

Wer im Unterricht gar nicht mehr mitkommt, ist auch nicht in der Lage, im Internet ver­ nün­­f tige Fragen zu formuieren.

Foren, in denen Schüler an gemeinsamen Problemen arbeiten können, sind beispielsweise www.matheboard.de, www.hausaufgaben-forum.net

Sofort-Hilfe mit minutengenauer Abrechnung für spezielle Fragen findest du zum Beispiel auf www.eprendo.de, www.multiconcept-online.de

Verlosung Damit dem schulischen Erfolg nichts mehr im Weg steht, verlosen YAEZ und das Nachhilfeinstitut Studienkreis 4 Gutscheine à 5 Stunden OnlineNachhilfe im Gesamtwert von 400 Euro. Wenn ihr

Geteiltes Leid ist halbes Leid. Während du über französischer Grammatik schwitzt, liegen deine Freunde am Baggersee.

gewinnen wollt, einfach eine Mail mit dem Betreff »Nachhilfe« an redaktion@yaez.de schicken. Übrigens: Wer die Online-Nachhilfe vom Studienkreis erst einmal testen möchte, sichert sich unter www.online-nachhilfe.de/yaez eine 45-minütige Gratis-­Stunde. Weitere Informationen

Kompakt-Intensiv-Kurse gibt’s zum Beispiel auf www.lernwerk.de, nachhilfe.schuelerhilfe.de

findet ihr hier: www.online-nachhilfe.de


KLASSENZIMMER 9

Und, wie war’s für dich? Der eine schwört drauf, der andere lernt lieber allein. Wir haben drei Schüler gefragt, welche Erfahrungen sie mit Nachhilfe gemacht haben. PROTOKOLLE UND INTERVIEW: KIRA BRÜCK

Mit Nachhilfe besser ich mein Taschengeld auf! »Ich habe noch nie Nachhilfe genommen, bisher konnte ich mir immer allein ganz gut helfen – aber ich mache schon viel für die Schule. Wichtig finde ich, dass man für sich eine gute Lernstrategie entwickelt. Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass ich keine Ablenkung beim Lernen gebrauchen kann, weil ich mich sonst nur schwer konzentriere. Also lasse ich meinen Laptop aus, das Handy bleibt in einem anderen Zimmer. Seit den letzten Sommerferien gebe ich einem Mädchen aus der achten Klasse Nachhilfe in Englisch. Bei uns an der Schule kann man sich bei einer Koordinatorin melden, wenn man eine Nachhilfe sucht oder selbst gern geben würde. So fanden meine Nachhilfeschülerin und ich zusammen. Meistens treffen wir uns einmal in der Woche, wenn sie aber eine Schulaufgabe hat, auch öfter. Mir macht es Spaß, ihr zu helfen – und natürlich ist es auch nett, wenn das Taschengeld ein bisschen aufgebessert wird. Meine Schülerin ist zum Glück interessiert und gibt sich Mühe. Wenn ich ihr Vokabeln aufgebe, kann sie die beim nächsten Mal auch. Jemandem beim Lernen zu helfen, der eigentlich keine Lust hat und sich nur berieseln lässt, darauf hätte ich keine Lust. Gerade hat meine Schülerin eine Englischarbeit geschrieben, sie sagte mir hinterher, dass sie ein richtig gutes Gefühl habe. Das hat mich wirklich gefreut! Später würde ich gern Lehrerin für Englisch und Schulpsychologie werden. Ich habe nämlich gemerkt, dass mir Unterrichten viel Spaß macht.« Sarah, 16, besucht die 10. Klasse Gymnasium

Beim zweiten Anlauf hat’s bei mir gefunkt! »Als ich in der fünften Klasse von der Mittelschule auf die Realschule wechseln wollte, bekam ich MatheNachhilfe. Leider hat die nichts gebracht – was absolut an mir lag. Ich war damals zu faul, habe das alles nicht richtig ernst genommen und mich nur auf die Nachhilfe verlassen. Das mit der Realschule hat dann leider nicht geklappt. Seit einem Jahr gehe ich wieder zur Nachhilfe, ich bin jetzt schließlich im Abschluss­

jahr der Mittelschule. Jetzt gilt es, da hat es einen Schalter bei mir umgelegt. Freitags gehe ich zu einem Nachhilfe-Institut und lerne dort mit vier anderen Schülern Mathe. Der Lehrer ist sehr nett und erklärt alles so oft, bis ich es wirklich verstanden habe. In der Schule traut man sich das Nachfragen ja nicht so, um vor den Mitschülern nicht doof dazustehen. Zu Hause gehe ich den Stoff dann noch mal für mich durch. Nachhilfe hat echt nur Sinn, wenn man auch für sich selbst lernt und sich nicht nur berieseln lässt – das habe ich gelernt. Mittlerweile bin ich im Schulunterricht viel besser, weil die Nachhilfe mein Selbstvertrauen gestärkt hat. Früher habe ich in Mathe nur Bahnhof verstanden und gehofft, dass die Stunde schnell vorbeigeht. Mittlerweile komme ich besser mit und melde mich auch öfter. Könnte daran liegen, dass wir in der Nachhilfe oft ein bisschen vorlernen. Jetzt wünsche ich mir, dass man meine Fortschritte schon bald auch an der Note sieht.« Ann-Kathrin (15), besucht die 9. Klasse der Mittelschule

Ich motivier mich einfach selbst! »Ich weiß gar nicht genau, warum, aber Mathe fällt mir einfach schwer. Zahl­ en, rechnen, logisch denken, das ist nicht meine Welt. Mit Sprachen hingegen tue ich mich leicht, da macht mir der Unterricht auch Spaß. Bisher hatte ich nur dreimal Nachhilfe in Mathe. Der Privatlehrer kam zu uns nach Hause. Aber irgendwie konnte er mir das alles auch nicht besser erklären als mein Lehrer in der Schule. Gebracht hat es also nichts, und teuer war es auch noch. Dann hat meine große Schwester mit mir gelernt, sie studiert Mathe. Das hat aber oft zu Streit geführt, weil man unter Geschwistern halt nicht so die Geduld hat und sich schneller mal anfährt. Weil ich auf keinen Fall wieder Nachhilfe haben wollte, entschied ich mich, selbst zu lernen. Seitdem ich das für mich festgelegt habe, funktioniert das auch erstaunlich gut. Ab und zu schaue ich mir auf YouTube ein Tutorial an, in dem etwas zu Mathe erklärt wird. Und wenn ich gar nicht weiterkomme, frage ich meine Schwester. Ich habe gelernt, dass man es selbst schaffen muss, wenn man in einem Fach Schwierigkeiten hat. Sitzt man bei der Nachhilfe nur so dabei und denkt nicht mit, bringt sie nämlich nichts. Ich zwinge mich jetzt regelmäßig, den Stoff wirklich verstehen zu wollen – damit fahre ich bisher ganz gut. Aber das muss natürlich jeder Schüler für sich selbst entscheiden.« Lino (15), besucht die 8. Klasse der Realschule

Wann bringt’s überhaupt was – und vor allem wem? Wie können Schüler selbst erkennen, dass sie Nachhilfe brau­ch­ en? Wer spürt, dass er Lernlücken hat, von den­ en er nicht mehr weiß, wie er sie selbst schließen soll, braucht pro­fes­sion­ elle Hilfe. Solche Lücken entstehen durch längere Krankheit, einen Schulwechsel oder wenn man eine Zeit lang geistig nicht ganz da war – etwa dann, wenn man gerade die erste große Liebe erlebt. Wer dann bei dem Gedanken, den verpassten Stoff allein aufarbeiten zu müssen, in Panik verfällt und sich hilflos fühlt, sollte über Nachhilfe nachdenken. Und welche Schüler können getrost auf Nachhilfe verzichten? Solche, die für sich eine Strategie entwickelt haben, wie sie sich fehlendes Wissen aneignen und sich dabei nicht ständig überfordert fühlen. Zu so einer Stra­ tegie kann Recherche im Internet gehören oder Mitschüler und Freunde um Hilfe zu bitten. Aber auch die Art und Weise, wie man Informationen behält, gehört dazu. Wie finden Schüler einen guten Nachhilfelehrer? Erst einmal würde ich im Bekanntenkreis nachfragen. Gibt es jemanden, der gerade ein ähnliches Fach studiert? Das Wichtigste ist nämlich der persönliche Bezug. Wenn ich jemanden nicht mag, kann er mir noch so oft erklären, wie man ein Gedicht interpretiert – dann will ich es von demjenigen gar nicht wissen. Auch bei einem professionellen Lerninstitut muss die menschliche Ebene zum Nachhilfelehrer stimmen, denn die Kombination aus passender Chemie und fachlicher Qualifikation führt zum Lernerfolg. Judith Ciba, 31, Lehrerin an einem schulischen Beratungsund Förderzentrum für die Bereiche Lernen und Sprache. Das komplette Interview mit Judith Ciba findest du auf YAEZ.de, einfach den Webcode »@Nachhilfe« ins Suchfenster eingeben.


10 KLASSENZIMMER

Gemeinsam stark: Der Deutsche Bürgerpreis geht in die nächste Runde Bei Deutschlands größtem Ehrenamtspreis sind 2014 Ideen zum Thema »Vielfalt fördern – Gemeinschaft leben!« gefragt. gezeichnet, deren Einsatz Toleranz und Akzeptanz fördert, und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

Respektvoll miteinander umgehen, nicht von oben herab mit anderen reden, voneinander lernen und zusammen etwas erreichen – nur so kann eine starke Gesellschaft entstehen. Deshalb werden beim Deutschen Bürgerpreis in diesem Jahr Personen, Projekte und Unternehmer aus-

Schulwettbewerbe im Schnell-Check

Alle für »EINE WELT für alle« Interessant für: alle, die auch mal über den Tellerrand schauen und mehr über das Leben in anderen Ländern erfahren möchten. Du darfst mitmachen, wenn: du Schüler bist, die Klassenstufe ist egal. Das gibt’s zu holen: Geldpreise, einen Besuch beim Bundespräsidenten im Schloss Bellevue in Berlin und Kreativworkshops. Einsendeschluss: 15.03.2014 www.eineweltfueralle.de

Schreibwettbewerb »Herzsichtig« Interessant für: diejenigen unter euch, die gern schreiben und ihre Umgebung nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen wahrnehmen. Du darfst mitmachen, wenn: du zwischen 10 und 19 Jahre alt bist. Das gibt’s zu holen: eine Veröffentlichung deines Textes in einem Sammelband und drei Exemplare des Buchs. Einsendeschluss: 01.04.2014 homo-cordis.blogspot.de/p/projekte.html

Das gilt natürlich auch für die Kategorie U21 des Wett­ bewerbs, bei der die Ideen von jungen Menschen gefragt sind. Denn die Zukunft von ehrenamtlichem Einsatz in Deutschland hängt ganz wesentlich von den jüngsten Freiwilligen ab – denn sie sind es auch, die oftmals ganz neue Ideen haben. So wie die 25 Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums, die mit ihrer Initiative »Bitterfeld-Wolfen – Stadt mit Courage« im letzten Jahr in der U21-Kategorie den ersten Preis abräumten.

In Workshops entwickelten sie eine Vorstellung davon, wie sie sich ihre Stadt wünschen: nämlich ohne Diskriminierung und Rassismus. Sie entwickelten Strategien, entwarfen Informationsmaterial und vor allem begeisterten sie jede Menge Unterstützer von ihrem Projekt. Vereine, Unternehmen und Politiker waren begeistert von den Ideen der Schüler – der Innenminister von Sachsen-Anhalt übernahm sogar die Patenschaft für das Projekt. Die Jury des Deutschen Bürgerpreises war sich einig, dass die Initiative ein großartiges Beispiel dafür ist, wie sich junge Menschen für Toleranz und gegen Ausgrenzung einsetzen. Und genau das wünscht sie sich auch von den diesjährigen Beiträgen unter dem Motto »Vielfalt fördern – Gemeinschaft leben!« – bist du dabei?

Die Bewerbungsphase beginnt am 17. Februar und endet am 30. Juni, alle Infos findest du auf www.deutscher-buergerpreis.de

Wer wird »Energiesparmeister«? Du machst dich an deiner Schule für den Klimaschutz stark? Energiesparen ist in deiner Klasse selbstverständlich? Dann habt ihr jetzt die Chance, »Energiesparmeister 2014« zu werden. Bundesweit zeigen Schüler, wie Klimaschutz funktioniert: Sie gründen Laufgemeinschaften für den Schulweg, initiieren Müllsammelaktionen in der Nachbarschaft oder nehmen die Klimabilanzen von Lebensmitteln unter die Lupe. Das beste Schulprojekt aus jedem Bundesland zeichnet die vom Bundesumweltministerium geförderte Kampagne »Klima sucht Schutz« aktuell im Rahmen des »Energiesparmeister«-Wettbewerbs aus. Schüler und Lehrer aller Schultypen können sich bis zum 18. März 2014 mit ihren Projekten auf www.energiesparmeister.de bewerben.

Preise in Höhe von 50.000 Euro gewinnen Mitmachen lohnt sich: Insgesamt winken den 16 Gewinnern Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro. Außerdem gewinnt jede Schule eine Patenschaft mit einem renommierten Unternehmen. Welche 16 Schulen den Titel »Energiesparmeister 2014« gewinnen, entscheidet eine Experten-Jury Anfang April. Im Anschluss kämpfen die 16 Landesmeister bei einem Online-Voting um den Bundessieg. Das Projekt mit den meisten Stimmen wird nicht nur »Energiesparmeister Gold«, sondern gewinnt auch ein zusätzliches Preisgeld. Die Preisverleihung, zu der alle Finalisten eingeladen werden, findet am 27. Juni 2014 auf der YOU, der Leitmesse für Jugendkultur, in Berlin statt.


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14 HÖRSAAL

Gut verhandelt!

Branchenfokus

Handel

Der Handel führt seit Jahren die Hitlisten der Traumberufe an. Kein Wunder, die Branche ist vielseitig und bietet jede Menge Karrierechancen. TEXTE UND INTERVIEW: BIRK GRÜLING

Mein Einstieg: Duales Studium Lorella, 22 Jahre, duales Studium Bachelor of Arts, Fachrichtung Handel, 4. Semester Studium oder Ausbildung? Für die Antwort auf diese wichtige Frage brauchte Lorella nach dem Abitur noch ein Jahr Bedenkzeit. Sie arbeitete in den Modegeschäften ihrer Mutter und entschied sich am Ende einfach für beides. »Mir war ein hoher Praxisanteil genauso wichtig wie ein Hochschulabschluss. Darum habe ich mich für das duale Studium entschieden«, erklärt sie. Inzwischen ist die 22-Jährige im zweiten Studienjahr und arbeitet in der Damen- und Herren-Oberbekleidung einer KaufhofFiliale in Heidelberg. Nach dem ersten Jahr – vor allem im Verkauf – arbeitet sie nun direkt mit dem Abteilungsleiter zusammen, plant den Einsatz von Mitarbeitern und organisiert größere Teambesprechungen sowie interne Seminare. »Meine Entscheidung für das duale Studium habe ich nicht bereut. Wir bekommen in der Filiale von Anfang an verantwortungsvolle und spannende Aufgaben«, sagt Lorella.

• Pflicht: Egal ob Abteilungsleiterin oder Verkäufer-

in, auf jeder Position in einem Warenhaus steht der Kunde im Vordergrund. Knapp die Hälfte ihrer Zeit in den Praxisblöcken verbringt Lorella deshalb im Laden und berät Kunden bei modischen Fragen. »Wir haben tagtäglich mit ganz verschiedenen Menschen zu tun, die wir alle immer freundlich und kompetent beraten wollen. Sich auf die unterschiedlichen Kunden einzustellen ist eine spannende Herausforderung, die mir viel Spaß macht, sagt die 22-Jährige. Neben Kommunikationsstärke und einer großen Portion Menschenkenntnis setzt das auch Begeisterung und Verständnis für Mode und Trends voraus.

• Stressfaktor:

Die Arbeitszeiten sind im Einzelhandel gewöhnungsbedürftig. In der Ausbildungsfiliale gibt es zwei Schichten, von 9.30 bis 16 Uhr und von 12 bis 20 Uhr, und zwar von Montag bis Samstag. »Daran hab ich mich gewöhnt, genau wie an das Arbeiten am Wochenende. Freunde und Familie müssen

darauf halt manchmal etwas Rücksicht nehmen«, sagt sie. Nicht ohne ist auch der theoretische Anteil der Ausbildung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim. Theorie und Praxisphasen wechseln sich immer im drei- bis viermonatigen Rhythmus ab. Auf dem Lehrplan stehen neben Betriebswirtschaft, Englisch und Marketing auch echte Brocken wie Wirtschaftsmathematik, Bilanzen und Statistik.

in für visuelles Marketing gehört. Die Arbeit klang ziemlich spannend«, sagt die 25-Jährige. Ein Gespräch mit der Store Managerin und ein paar Praktikumstage später hatte sie einen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Inzwischen ist Martina im dritten Ausbildungsjahr, bereut hat sie die Entscheidung nie. »Ich interessiere mich für Mode und bin ein kreativer Mensch. Beides kann ich in meinem Beruf ausleben«, sagt sie.

• Kür: Am meisten Spaß macht Lorella das Person-

• Pflicht: Die Kunden wollen in einem ordentlichen

almanagement. »Der Umgang mit Menschen, sie zu motivieren und zu führen, interessiert mich sehr. In der nächsten Studienphase entwickeln wir ein Personalprojekt, auf das ich mich sehr freue«, sagt sie. Eine Arbeit im Personalwesen des Unternehmens könnte sich die 22-Jährige deshalb gut vorstellen. Nach der Ausbildung ist das nächste Ziel aber erst mal der Aufstieg zur Abteilungsleiterin in einer der über 100 Kaufhof-Filialen in Deutschland.

Unternehmen.

Laden mit gut präsentierter Ware einkaufen. Der Arbeitstag von Martina beginnt deshalb mit Staubwedel und Bügeleisen. »Bevor die ersten Kunden kommen, gehen wir durch den Laden und schauen, ob alles ordentlich aussieht«, erklärt sie. Beispielsweise muss die Mode an den Figuren auch im Laden schnell zu finden sein. Neben der Dekoration gehört auch die Beratung von Kunden zu ihren Aufgaben. »Ich arbeite die meiste Zeit im Geschäft und werde öfter angesprochen. Der Kontakt mit Menschen macht mir persönlich viel Spaß«, sagt Martina. Kommunikations- und Teamfähigkeit sind auch bei der Arbeit hinter den Kulissen wichtig. Der Umbau wird meistens im Team gemacht, dementsprechend muss jeder Handgriff sitzen und angeleitet werden.

Verdienst: Neben der Übernahme von Studienkosten

• Stressfaktor: Die Gestaltungsvorgaben für

Voraussetzung für ein duales Studium ist ein gutes Abitur. Dauer: zwischen sechs und acht Semestern, je nach

bekommen die Dualstudenten über die gesamte Studiendauer ein Gehalt, das sich in den meisten Fällen an Lehrlingsbezügen orientiert.

Mein Einstieg: Kreative Ausbildung Martina, 25 Jahre, Gestalterin für visuelles Marketing, im 3. Ausbildungsjahr Ursprünglich wollte Martina Freund nach dem Abbruch ihres Architekturstudiums nur etwas Zeit überbrücken und Geld verdienen. Aus dem Nebenjob bei H&M wurde am Ende ein neues Berufsziel. »Ich habe im Verkauf das erste Mal von der Ausbildung zur Gestalter-

die einzelnen H&M-Filialen kommen aus der Unternehmenszentrale. Die Verkaufsflächen werden regelmäßig umgebaut und neu gestaltet. »Man sollte schon anpacken können. Wir arbeiten mit dem Akkuschrauber und tragen Schaufensterfiguren durch den Laden«, erzählt Martina. In der Berufsschule stehen auch Messebau und Werkzeugkunde auf dem Stundenplan.

• Kür: Beim Gestalten der Verkaufsflächen sind viel

Kreativität und Sinn für Mode gefragt. Die Kleidung an den Schaufensterfiguren muss farblich zum Styling passen und aktuelle Modetrends aufgreifen. Die Perspektiven nach der Ausbildung sind aber nicht allein auf Mode beschränkt. Im Blockunterricht an der Berufsschule lernen die Gestalter für visuelles Marketing auch den Umgang mit Grafikprogrammen, die Entwicklung und Planung von Gestaltungsprojekten und den Messebau. »Wir haben am Ende ein breites Spektrum an Fähigkeiten. Dementsprechend gut sind auch die Berufschancen nach der Ausbildung«, erklärt die 25-Jährige. Die meisten Betriebe stellen überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife oder mittlerem Bildungsabschluss ein. Dauer: 3 Jahre Verdienst: zwischen 594 Euro im ersten und 851 Euro im dritten Lehrjahr. Fortsetzung auf Seite 17 …


Sicher mit dem Rad – Dein Schulweg ist keine Mutprobe Mach mit beim Schulwettbewerb GO AHEAD und zeig, dass du beim Radfahren den Kopf einschaltest.

So sieht’s aus! Mit dem Fahrrad in die Schule zu fahren ist cool – gar nicht cool ist aber, dass jährlich in Deutschland über 25.000 Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg verunglücken. Deshalb hat die Unfall­ kasse NRW vor zehn Jahren den Schulwettbewerb GO AHEAD gestartet. Und da kommt ihr ins Spiel: Zeigt mit eurem Beitrag, warum schlaue Schüler nur mit Helm auf ihr Rad steigen.

Wie kann ich mitmachen? Ihr besucht eine weiterführende Schule in NRW? Dann schnappt euch ein paar Mitschüler – oder gleich die ganze Klasse, motiviert euren Lehrer und los geht’s: entwickelt eine Kurzgeschichte, einen Songtext/Song, eine Fotostory oder einen Video­ clip in dem folgende Begriffe zumindest sinnge­ mäß vorkommen: Mut, Unmut, Übermut, Helmut,

Die haben’s vorgemacht

Ein lässiger Typ kommt auf dem Rad ange­ fahren, er lacht eine Gruppe Mädels aus, die mit Fahrradhelm unterwegs sind, prüft noch­ mal im Taschenspiegel den Sitz seiner Frisur und dann… So beginnt das Video mit dem sich die Film-AG der Gemeinschaftsschule Burbach letztes Jahr beim Wettbewerb GO AHEAD den ersten Platz in der Kategorie Video­clip/Fotostory geholt hat. Wir haben mit Anna, Lena, Gina, Flynn, Leona, Pauline, Tim und Sophie über den Wettbewerb gesprochen.

Wie seid ihr darauf gekommen, am Wettbewerb teilzunehmen? Wir gehen an unserer Schule in die Film-AG. Nachdem wir einige Wochen mit den Camcordern und dem Schnitt­programm geübt hatten, wollten wir dann auch mal einen richtigen Kurzfilm drehen. Wir hatten schon einige Ideen gesammelt, aber dann kam unser Lehrer und hat uns zwei aktu­elle Wettbewerbe vorgestellt. Wir haben uns dann für den Wettbewerb GO AHEAD entschieden. Wie entstand eure Idee zum Video? Wir haben uns zusammengesetzt und Ideen aufgeschrieben, irgendwer hatte dann den Einfall mit dem coolen Jungen, der sich über die Fahrradhelme lustig macht. Unser Lehrer hat uns dann überlegen lassen, wie wir das zu Hause wohl anstellen würden, ohne Helm losfahren zu dürfen. Könnt ihr anderen Teams einen Tipp geben, wie man auf Einfälle für ein Video kommt? Jeder sollte erst mal allein Ideen aufschreiben, danach kann man abstimmen, welche am besten ist.

auf dem Schulweg, auf Abwegen. Ihr könnt aber auch eine ganz eigene Idee umsetzen, wenn ihr das lieber möchtet. Jede Menge Anregungen gibt’s auf www.go-ahead-wettbewerb.de.

Wie geht’s weiter? Teilnahmeunterlagen ausfüllen (hier braucht ihr un­ bedingt die Unterschrift eures Lehrers) und zusam­ men mit dem Beitrag an das Wettbewerbsbüro schi­ cken. Die Beiträge einer Gruppe/Klasse werden vom Projektleiter ge­sammelt eingereicht. Vergesst aber trotzdem nicht den Namen des Autors unter jedem Beitrag! Übrigens: Den Gewinnern winken tolle Preise, denn die Unfallkasse NRW stellt insgesamt 4.000 Euro für die besten Beiträge zur Verfügung. !

Einsendeschluss ist der 5. Juli 2014

Wir hatten zum Beispiel mehrere Vorschläge zum Sturz: Einer war, dass Fynn gegen eine Mülltonne fährt und dann in die Tonne fliegt. Das fand unser Lehrer aber zu gefährlich. Wie habt ihr erfahren, dass ihr ge­ won­­ nen habt? Herr Stelzig, unser Lehrer, hat eine Mail bekommen, dass unser Video unter die drei besten gewählt wurde und wir zur Preisverleihung nach Düsseldorf eingeladen sind. Dass wir gewonnen haben, erfuhren wir dann während der Veranstaltung – das war natürlich eine tolle Überraschung. Was würdet ihr zu jemandem sagen, der Helm tragen uncool findet? Lieber doof aussehen als Kopfverletzung!

Wie’s im Clip weitergeht könnt ihr in der Galerie der Wett­­­be­werbs­seite www.go-ahead-wettbewerb.de sehen.


16 HÖRSAAL

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»Der Handel lebt vom persönlichen Kontakt!« Dr. Ulrike Regele ist Leiterin des Referats Handel und Tourismus beim DIHK. Uns hat sie verraten, worauf es in der Branche ankommt. Wie geht es dem Einzelhandel heute? Die Branche entwickelt sich unterschiedlich: Während der Internethandel boomt, stagnieren die Umsätze im klassischen Einzelhandel. Das Filialgeschäft wächst allerdings ebenfalls überdurchschnittlich. Was wird am meisten gesucht? Vor allem im E-CommerceBereich ist der Bedarf an Fachkräften und Azubis besonders hoch. Aber auch die klassischen Einzelhändler suchen nach neuen Auszubildenden. Die Branche lebt vom persönlichen Kontakt und ist daher auf Menschen im Verkauf angewiesen. Somit ist nicht verwunderlich, dass die Handelsberufe schon seit Jahren die Hitliste der Ausbildungsberufe anführen. Für wen eignet sich eine Ausbildung oder ein Studium mit Schwerpunkt Handel? Das hängt von der Handelssparte und dem Tätigkeitsbereich ab. Kontaktfreudigkeit sowie Lust am Verkaufen und Beraten sollten aber auf jeden Fall vorhanden sein, insbesondere wenn man künftig im Ladenverkauf tätig sein will. Im Internethandel ist dafür sicherlich eine höhere technische Neigung von Vorteil. Ein Studium eignet sich für alle, die beispielsweise als Regional-/Vertriebsleiter auch Managementaufgaben wahrnehmen wollen. Wie gut sind die Perspektiven? Auch wenn die Branche insgesamt eher stagniert, ist sie personalintensiv, und daher sind Mitarbeiter für Verkauf und Management ständig gefragt. Jobs für höherqualifizierte Bewerber finden sich allerdings eher bei großen Unternehmen und bei Handelsketten. Welche Teile der Branche wachsen besonders stark? Besonders stark ist das Wachstum im E-Commerce – allerdings werden hier nicht nur die klassischen Einzelhandelsberufe, sondern vor allem IT-Spezialisten gesucht. Gute Chancen ergeben sich aus der Kombination der beiden Qualifikationen. Einzelhandelskaufleute mit guten IT-Kenntnissen haben heute sicher Top-Chancen im E-Commerce. Worin bestehen die größten Herausforderungen der Zukunft? Wichtig sind unter anderem die Sicherung des Fachkräftebedarfs sowie die Bewältigung der Digitalisierung. Eine große Herausforderung ist aber auch der Fortbestand des stationären Facheinzelhandels im Strukturwandel der Städte und der Branche.


HÖRSAAL 17

… Fortsetzung von Seite 14

Mein Einstieg: Lebensmittelbranche

Uhr morgens und schließt um 22 Uhr am Abend. Auch samstags, Heiligabend und Silvester wird gearbeitet.

Sascha, 21 Jahre, Auszubildender Kaufmann im Einzelhandel, Fachrichtung Feinkost, im 3. Lehrjahr Sascha ist ein echter Frühaufsteher. Am liebsten füllt er schon um 6.30 Uhr die Käsetheke und schneidet das Fleisch für den Tag, noch bevor die ersten Kunden in den REWE-Markt in Hannovers Nordstadt kommen. »Ich mag die Arbeit mit den frischen Lebensmitteln und den Kontakt mit den Kunden. Neben den beruflichen Perspektiven waren das die wichtigsten Argumente für meine Bewerbung bei REWE«, sagt der 21-Jährige. Inzwischen ist Sascha im dritten Lehrjahr zum Einzelhandelskaufmann mit Fachrichtung Feinkost. »Während der Schule habe ich ein Praktikum als Koch gemacht. Das hat mir nicht so gut gefallen. Mein Vater ist aber ebenfalls im Handel täti,g und darum lag die Entscheidung für diesen Beruf nahe«, erklärt er.

• Pflicht: Im Handel ist der Kunde König. Dieser

traditionsreiche Leitspruch gilt auch heute noch. Sas-

cha nimmt sich deshalb an der Frischetheke gern Zeit für einen Plausch mit seinen Kunden. »Manche wollen auch nur ihre Ware und sagen nicht einmal ,Guten Tag‘. Trotzdem müssen wir natürlich immer freundlich bleiben«, sagt er und zuckt mit den Schultern. Neben der Kommunikationsfähigkeit ist auch ein Händchen für Zahlen wichtig. Immerhin gehören Gewinnkalkulationen, die Kassenabrechnung und der Einkauf ebenfalls zu den Aufgaben von Kaufleuten im Einzelhandel.

• Stressfaktor: Die Arbeit im Einzelhandel

kann durchaus anstrengend sein, gerade zu Stoßzeiten vor dem Wochenende oder vor Feiertagen. »Man sollte schon belastbar sein. Ich persönlich mag es gern etwas stressiger. Dann entsteht keine Langeweile«, sagt er. Gewöhnungsbedürftig sind sicherlich auch die Arbeitszeiten. Der REWE-Markt in Hannover öffnet um sieben

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• Kür: Bei REWE gibt man den Auszubildenden viel Platz für eigene Ideen. Der Jahrgang von Sascha organisierte beispielsweise eine große Spendenaktion für die Renovierung einer Kinderstation an der Medizinischen Hochschule in Hannover. Am Ende kamen 95.000 Euro zusammen, und die Aktion gewann einen betriebsinternen Preis. Außerdem bekommen die Auszubildenden in der Kölner Unternehmenszentrale regelmäßig Seminare über die Inhalte der Berufsschule hinaus und erhalten Einblick in die Unternehmenspolitik. »Wir sind hier nicht nur einfache Azubis, sondern werden voll integriert«, sagt Sascha. Nach seiner Ausbildung möchte der 21-Jährige deshalb bei REWE bleiben. Seine Noten sind gut und ein Übernahmeangebot hat er bereits in der Tasche. »Ich würde gern Führungsaufgaben übernehmen und mich zum Handelsfachwirt weiterbilden«, erklärt der 21-Jährige. Die meisten Betriebe stellen überwiegend Auszubildende mit einem Realschulabschluss oder einem sehr guten Hauptschulabschluss ein. Dauer: 3 Jahre Verdienst: zwischen 594 Euro im ersten und 851 Euro im dritten Lehrjahr.


18 HÖRSAAL

Das kannste dir sparen Kontoführungsgebühren, Steuern, BAföG – Finanzthemen klingen oft komplizierter, als sie eigentlich sind. Wir haben Experten gebeten, Licht ins Dunkel zu bringen. TEXT: MARIE-CHARLOTTE MAAS ILLUSTRATION: FRAUKE LEHN

Welche Versicherung brauche ich wirklich?

Muss ich jetzt schon fürs Alter vorsorgen?

In diesem Fall gilt: Weniger ist mehr. Denn in vielen Fällen bist du noch über den Familientarif deiner Eltern abgesichert. Das gilt häufig für die gesetzliche Krankenversicherung, die private Haftpflichtversicherung und die Hausratversicherung. Nur wer anfängt zu arbeiten, muss die Familienversicherung verlassen. »Die wichtigste Versicherung, die man als Berufsanfänger neben der Krankenversicherung haben sollte, ist die private Haftpflichtversicherung«, sagt Lena Kamprolf von der Stiftung Warentest. »Sie springt ein, wenn du beispielsweise einen Unfall verursachst und für die möglicherweise langwierige medizinische Behandlung oder die lebenslange Rente der geschädigten Person aufkommen musst.«

Trotz der Berichte über unsichere Renten solltest du nicht in Panik verfallen. Zunächst gilt es, das Geld, das man mit Jobs neben der Schule oder der Uni verdient hat, zusammenzuhalten. »Wer weniger als 10.000 Euro auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto hat, sollte das Geld erst einmal liegen lassen. Man weiß schließlich nie, welche Ausgaben plötzlich anfallen, ob man ein Auto kaufen oder einen Umzug finanzieren muss«, sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. »Junge Leute können ihr Geld auch in ihre Bildung investieren. Denn Wissen ist die größte Vermögensposition und wirft weitaus bessere Renditen ab als alle Finanzprodukte. Weiterbildungen, Masterstudiengänge oder einfach eine Auslandsreise sind deshalb auch eine sinnvolle Variante, Geld zu investieren.«

Wann habe ich Anrecht auf BAföG?

Wie behalte ich meine Finanzen im Griff? Was Oma und Opa noch mithilfe des Haushaltsbuchs erledigten (eine sorgfältige Auflistung aller Ausgaben und Einnahmen), ist heute ganz einfach via Smartphone möglich: »Es gibt zahlreiche Apps, mit deren Hilfe man das Konto steuern kann und die dabei helfen, die eigenen Ausgaben zu überblicken«, erklärt Niels Nauhauser. »Beim Onlinebanking sortieren sie die Ausgaben automatisch in verschiedene Kategorien ein, sodass du auf einen Blick sehen kannst, was du für Shopping, Handy oder Miete ausgegeben hast.« Denn: Wer seine Ausgaben schwarz auf weiß sieht, gerät nicht so leicht in Gefahr, sich zu verschulden.

Muss ich bei meinem Nebenjob Steuern zahlen? Auch Schüler und Studenten, die in den Ferien arbeiten oder regelmäßig jobben, gelten als Arbeitnehmer und müssen für ihren Arbeitslohn grundsätzlich Steuern bezahlen. Doch es gibt Ausnahmen: Wer maximal 50 Tage pro Jahr oder bei einer Fünftagewoche höchstens zwei Monate am Stück arbeitet, muss keine Beiträge in die Sozialversicherung zahlen. Und: »Ein jährliches Einkommen von 8130 Euro ist immer steuerfrei«, erklärt Rudolf Gramlich vom Lohnsteuerhilfeverein.

»Hinzu kommen 1000 Euro, die zum Beispiel Fahrtkosten oder Ausgaben für die Bewerbung umfassen, und die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Dadurch sind bis zu 12.000 pro Jahr Euro in der Regel steuerfrei.«

Worauf muss ich bei der Eröffnung eines Kontos achten? Es ist sinnvoll, sich als »Anfänger« für eine Filialbank und gegen eine Direktbank, die Onlinebanking anbietet, zu entscheiden. »Sollten Probleme auftauchen, hast du immer einen Ansprechpartner«, erklärt Kerstin Backofen von der Zeitschrift »Finanztest«. Wichtig ist auch, dass die Bank ausreichend Geldautomaten besitzt, an denen du Geld abheben kannst, ohne Gebühren zu zahlen. »Wer minderjährig ist, muss seine Eltern mitbringen, um ein Konto zu eröffnen«, sagt Kerstin Backofen. Vorsicht, wenn Gebühren verlangt werden: »Ein Konto für alle, die noch zur Schule gehen oder eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren, sollte nichts kosten.« Ist das Konto aktiv, solltest du regelmäßig deine Auszüge überprüfen. »So merkst du im Zweifel rechtzeitig, ob Geld verschwunden ist.«

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, soll Schüler und Studenten an allgemein- und berufsbildenden Schulen, an Kollegs, Akademien und Hochschulen unterstützen, die sich die Ausbildung ohne staatliche Hilfe nicht leisten könnten. »Das Hauptkriterium ist eine nachgewiesene finanzielle Bedürftigkeit«, erklärt Stefanie Müller von der Deutschen Bildung, Anbieter einer flexiblen Studienfinanzierung. Dabei spielt nicht allein das Einkommen der Eltern eine Rolle, sondern zum Beispiel auch die Anzahl der Geschwister. Unter www.bafoeg.bmbf.de findest du mehr Infos.

Wie kann ich mein Studium sonst noch finanzieren? Wer kein BAföG bekommt, kann sich für ein Stipendium bewerben: »Auf www.stipendienlotse.de erhalten Interessierte einen guten Überblick«, sagt Stefanie Müller von der Studienförderung Deutsche Bildung. Kein Stipendium ergattert? Eine Alternative ist die Aufnahme eines Studienkredits, der von Bildungsfonds, Banken, staatlichen Anbietern und Studentenwerken angeboten wird. Hier solltest du genau hinschauen, denn in Sachen Kosten, Risiken und Bedingungen für die Rückzahlung unterscheiden sie sich gewaltig. »Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Rückzahlung flexibel ist und bei Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Familiengründung verschoben und unterbrochen werden kann«, rät Stefanie Müller.


HÖRSAAL19

»Verschlüsseln wirkt!« Nur mal kurz die Mails checken – was soll da schon passieren? Einiges! Wenn man nicht aufpasst. Datenschutzexperte Stefan Korff erklärt, wie du sicher im Internet unterwegs bist. INTERVIEW: ERIK BRANDT-HÖGE

Was genau hat die Datenschutz/NSA-Affäre offen­ gelegt? Sie hat uns wieder ins Gedächtnis gerufen, dass unverschlüsselte Kom­ mu­ni­kation über öffentliche Kommunikationswege wie das Internet unsicher ist. Gezeigt hat die Affäre, dass auch befreundete Geheimdienste systematisch diese Unsicherheit ausnutzen und mitlauschen, mitlesen und mitspeichern. Kann jeder online ausspioniert werden? Jeder, der keine sehr gut verschlüsselte Kommunikation nutzt. Wie kann ich mich schützen? Wie es auch Edward Snowden in diesem Zusammenhang gesagt hat: Verschlüsselung ist der wirksamste Weg, um sich vor Spionage zu schützen. Geheimdienste sind zudem nur einige von vielen Organisationen, die an unseren Daten interessiert sind. Einflussreiche Unternehmen wie Google, Apple und Facebook sammeln ebenfalls Daten von Benutzern, um sie für ihre Zwecke zu nutzen. Da wir in den meisten Fällen diese Daten auch noch freiwillig zur Verfügung stellen, kann man aber nicht von Spionage sprechen. Gibt es Programme, die mein Online-Verhalten »verschlüsseln«? Es gibt eine große Anzahl von Programmen, die Spuren verwischen, die man beim Surfen

im Internet hinterlässt. Für den Browser Firefox sind das zum Beispiel Erweiterungen wie Ghostery, DoNotTrackMe oder Adblock Plus, die verhindern, dass Webseiten zusätzliche Informationen über euch speichern und zum Teil auch an andere Seiten wie Facebook weiterleiten. Und was kann ich tun, damit meine Mails nicht für jeden lesbar sind? Zunächst ist es wichtig, den Mail­ account durch ein sicheres Passwort zu schützen. Es gibt zahlreiche Blogs und Videos, die erklären, wie ein­prägsame, aber sichere Passwörter erzeugt werden können. Ihr solltet es außerdem vermeiden, für jeden Account dasselbe oder sehr ähnliche Passwörter zu verwenden. Mailprogamme wie Outlook verfügen bereits über eine integrierte Verschlüsselungsfunktion. Außerdem gibt es eine Vielzahl von kostenlosen Programmen wie Gnu­PG (GpG4Win unter Windows), mit denen EMails verschlüsselt werden können. Aber meine Facebook-Seite ist vor Spionage ausreichend geschützt, oder? Social-Network-Seiten wie Facebook sind super, um mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Allerdings sollte jedem bewusst sein, dass es sich um eine, wenn auch eingeschränkt, öffentliche Kommunikationsplattform handelt. Selbst wenn ihr euer Profil nur für eure Freunde sichtbar macht, könnt ihr nicht beeinflussen, was diese mit euren Informationen anstellen. Auch wenn eure Freunde diese Informationen vertraulich behandeln, kann es passieren, dass Dritte Zugriff auf deren Account erhalten und somit

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wiederum auch eure Informationen einsehen können. Daher gilt grundsätzlich die Regel: Stellt nur Informationen auf Facebook, die auch nach einer ungewollten Verbreitung keine unangenehmen Folgen für euch haben können. Wie ist es mit Onlineshopping: Wie kann ich im Netz am sichersten kaufen und bezahlen? Zunächst solltet ihr nur Onlineshops nutzen, die seriös sind, und auch in diesem Fall nur die Informationen angeben, die wirklich notwendig sind. Es gibt hilfreiche Browser-Add-ons wie das WOT (Web of Trust) für Firefox, die Nutzer vor unseriösen und nicht vertrauenswürdigen Webseiten warnen. Deutsche Onlineshops sind zudem an die relativ strengen deutschen Datenschutzvorschriften gebunden. Die Unternehmen dürfen nicht ohne explizite Zustimmung durch den Benutzer Daten an Dritte weitergeben. Onlineshops sind außerdem verpflichtet, jedem Benutzer ein Widerrufsrecht von 14 Tagen einzuräumen. Datenschutzexperte Stefan Korff hat Wirtschaftsinformatik an der Universität Münster studiert. Seine Forschungsinteressen sind insbesondere Datenschutzgewohnheiten von Endnutzern und Benutzerfreundlichkeit von Datenschutz und IT-Sicherheit.

Und was machen Schüler seit der NSA-Affäre online anders? Das haben uns Gianni, 16, und Leo, 18, erzählt. Den Artikel findest du auf YAEZ.de, wenn du im Suchfenster den Webcode »@Datenschutz« eingibst.


20 FREISTUNDE

Fünfminutenpause YAEZ checkt das Neueste aus Musik, Kino und Co für euch!

Was läuft eigentlich bei den Stars auf dem iPod?

YAEZ fragt für euch nach, diesmal verrät HipHopper Marteria seine Playlist The Prodigy – »Firestarter« Der Song ist zwar schon etwas älter, aber ich feiere ihn immer noch. Man kann auf diesen Song unglaublich geil durchdrehen.

Beastie Boys – »Sabotage« Das Video ist das beste Video der Welt. Auch zu diesem Song kann ich nach wie vor durchdrehen.

Die Bücherdiebin Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Das Mädchen Liesel (Sophie Nélisse) liebt Bücher über alles und teilt diese Leidenschaft mit dem Juden Max (Ben Schnetzer), den ihre Adoptiveltern im Keller verstecken. Weil es nicht einfach ist, in den Kriegswirren an Bücher zu kommen, rettet Liesel diese bei Bücherverbrennungen aus den Flammen. Die berührende Geschichte über die Kraft der Literatur basiert auf der gleichnamigen Buchvorlage von Markus Zusak.

Mandela: Der lange Weg zur Freiheit Der Film für alle, die es noch nicht geschafft haben, die über 500 Seiten starke Autobiografie des südafrikanischen Politiker zu lesen. Der Film erzählt, wie Nelson Mandela (toll dargestellt von Idris Elba) gegen alle Widerstände friedlich gegen die Apartheidsregierung in Südafrika kämpft. Der Zuschauer erfährt, wie Mandela aufgewachsen ist und folgt seinem Lebensweg bis zu seiner Wahl zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten von Südafrika.

Miss Platnum – »99 Probleme« Meine beste Freundin Miss Platnum hat mit »99 Probleme« einen richtig guten Song gemacht.

Peter Fox – »Schwarz zu blau« Was soll man zu Peter Fox noch sagen. »Schwarz zu blau« ist für mich immer noch ein unglaublich guter Song.

Jan Delay – »Wacken«

Ein Pflichttermin für alle, die sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen können.

014

Start: 13.3.2

Der Song ist einfach genial. Ich feier das Song und das Video total ab.

14 Start: 30.1.20

Absolut sehenswert!

Maxïmo Park – »Too Much Information«

TEXTE: INEKE HAUG, BIRK GRÜLING

Um Left Boy alias Ferdi­ nand Sarnitz gibt es seit knapp zwei Jahren einen ordentlichen Hype. Bereits mit 18 Jahren verließ er die Wiener Heimat, um in New York als DJ und Beatboxer durchzustarten. Wenige Jahre später landete er mit dem Track »Jack Sparrow« einen YouTube-Hit und ergatterte einen Plattendeal mit Warner Music. Gar nicht mal zu Unrecht, sein Mix aus HipHop, R’n’B und Electro ist immerhin eingängig und tanzbar. Tiefgang darf man dabei aber nicht unbedingt erwarten. Die Single »Security Check« erzählt beispielsweise erst vom Check-in am Flughafen und geht dann in eine Party über. Nette Idee, mehr aber nicht. Unser Fazit: Auf dem Weg zur Party oder nachts auf der Tanzfläche ist Left Boy sicherlich hörbar, sonst eher nicht.

Erscheint am 14. Februar bei Downbeat Records (Warner)

Marteria – »Zum Glück in die Zukunft II« Seit seinem großartigen Debüt­ album »Zum Glück in die Zukunft« steht Marteria für HipHop mit Qualitätssiegel. Intelligente Texte, eine starke Meinung und innovative Beats, genau damit überzeugt der Ex-Fußballer mit Model-­ Vergangenheit und Rapper-Zukunft auch auf dem Nachfolger. »Zum Glück in die Zukunft II« erzählt mal nachdenklich, mal humorvoll, mal provokant und mal wütend von Lebensentwürfen, kleinen Revolutionen im Alltag und dem Drang, erwachsen ein Kind zu bleiben. Musikalisch bleiben Songs wie »OMG« oder »Kids« manchmal etwas künstlich und beatschwer. Am Ende der Songs nickt man trotzdem nicht nur im Rhythmus, sondern auch aus Zustimmung über die beschriebenen Gefühlswelten.

Nach elf Jahren und fünf Alben sich selbst und die Fans noch einmal zu über­ raschen fällt nicht immer leicht. Den Briten von Maxïmo Park ist es mit »Too Much Information« durchaus gelungen. Der dynamische Gitarrenrock der letzten Alben tritt noch stärker in den Hintergrund und überlässt seinen Platz Keyboards und Elektro-Pop. Die 80er, The Smiths und New Wave scheinen hier Vorbild gewesen zu sein. Musikalisch ist das ansprechend, tanzbar sogar, ohne in seichtem Pop zu versanden. Dafür sind die Texte auch zu schwer. »Her Name Was Audre« ist beispielsweise fast eine Radiopop-Nummer und erzählt gleichzeitig die Geschichte einer afroamerikanischen Dichterin und Feministin.

Unser Fazit: Mit diesem Zusammenspiel Text und Beat ist »Zum

Unser Fazit: Auch mit neuen Klangelementen bleiben sich

Glück in die Zukunft II« eins der besten Rap-Alben der letzen Jahre.

Maxïmo Park treu. In diesem Fall ist das ein großes Kompliment.

Erscheint am 31. Januar bei Four Music

Erscheint am 31. Januar bei Vertigo Berlin (Universal)

Kleine Fotos: PR

Left Boy – »Permanent Midnight«


FREISTUNDE 21

»Wir Jungen bringen frischen Schwung in die Mannschaft!« Laura Dahlmeier ist mit 20 Jahren die große Medaillenhoffnung bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Wir sprachen mit der Biathletin über ihre Anfänge auf Skiern und die harte Vorbereitung auf die Spiele. TEXT: BIRK GRÜLING ILLUSTRATION: MELINA DIENER

Du hast letztes Jahr zum ersten Mal die Vorbereitung mit dem WeltcupTeam gemacht. Was hat sich sportlich dadurch ver­ä ndert? Die Vorbereitung war schon ein bisschen anders, da ich im Vergleich zu den Vorjah­ ren einfach viel mehr unter­ wegs war mit der Mannschaft, auch während der Saison­ vorbereitung im Sommer. Inhaltlich hat sich aber nicht direkt etwas verändert. Auch jetzt besteht das Training aus Schießen, Laufen, Ski-Rollern und Rad­fahren. Aber die Umfänge sind natürlich höher geworden. Du wirkst am Schießstand unglaublich abgeklärt. Woran hast du im Vorfeld der Saison besonders intensiv gearbeitet? Ich habe intensiv am Schießen gearbeitet, um weiter konstant gute Ergebnisse bringen zu können. Beim Laufen lag der Schwerpunkt im Vorfeld der Saison auf der Grundlagenausdauer. Hier habe ich mehr Umfänge trainiert, um mich kontinuierlich steigern zu können. Mit gerade mal 20 Jahren wirst du schon als große Olympiahoffnung gehandelt. Empfindest du diese Erwartungshaltung als Druck? Es stimmt schon, dass uns Jüngeren die Rolle als große Nachwuchshoffnung auferlegt wird. Sicherlich haben wir als Team auch durchaus Chancen, vorn mitzulaufen, gerade mit der

Staffel. Aber dafür muss im entscheidenden Moment alles zusammenpassen. Aber ich würde das nicht unbedingt als Druck bezeichnen, eher als eine Erwartungshaltung von außen, die natürlich auch anspornt! Hast du Tricks, um mit dem Druck und der Aufregung vor einem Rennen umzugehen? Ich versuche einfach, mich auf mein Können und meine Stärken am Schießstand zu konzentrieren und zu verlassen. Spezielle Tricks habe ich nicht. Bei den Weltcups, bei denen richtig viele Zuschauer vor Ort sind, habe ich bei der Vorbereitung auch mal die Kopfhörer auf, um mich möglichst wenig ablenken zu lassen. Inwiefern kann dich das Weltcup-Team vor und nach dem Rennen unterstützen? Holst du dir Tipps von den erfahrenen Kollegen? Es ist für uns Jüngere natürlich schon gut, dass erfahrene Athleten dabei sind und wir mit einem erfahrenen Trainerteam zusammenarbeiten. Sie kennen sich aus und haben immer ein offenes Ohr für uns. Meist haben wir eher organisatorische Fragen, da für uns im Weltcup ja noch alles ganz neu ist. Ich denke, es ist eine sehr gute Mischung im Team: Wir Jüngeren bringen neuen Schwung in die Mannschaft, die »Älteren« sind erfahrener und helfen uns durch ihre Routine weiter. Wie groß ist deine Vorfreude auf Sotschi? Die Vorfreude ist riesig! Es ist der Traum eines jeden Leistungssportlers, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Dass für mich dieser Traum mit meinen 20 Jahren

Auch hoch gehandelt

Olympia zum Mitreden

Die Shorttrackerin Anna Seidel hat sich

Ø Die Olympischen Winterspiele 2014 finden vom

schon in Erfüllung geht, ist wahnsinnig schön! Es ist das größte Sportfest der Welt, und ich kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht! Mit welchen Erwartungen fährst du zu den Winter­ spielen? Ich freu mich einfach darauf, das alles miterleben zu dürfen und andere Sportler aus den verschiedensten Disziplinen zu treffen. Was das Sportliche betrifft, hoffe ich natürlich auf einen Einsatz, auch in der Staffel. Da haben wir, wenn alles zusammenpasst, sicher Chancen auf das Podest. Was die Platzierungen betrifft, habe ich aber eigentlich keine großen Erwartungen. Ich lasse das jetzt erst mal auf mich zukommen. Wie nutzt du die Ruhephasen? Bleibt dir überhaupt noch Zeit für Hobbys? Ehrlich gesagt: wenig. Das ist schon ein großer Unterschied im Vergleich zur letztjährigen Saison, als ich noch im Deutschlandpokal gestartet bin. Jetzt waren wir auch im Sommer sehr viel unterwegs. Wenn ich aber daheim bin, nutze ich die Zeit gern für den Bergsport. Ich klettere sehr gern und gehe auch unabhängig vom Leistungssport sehr gern in die Berge. Wie bist du eigentlich zum Biathlon gekommen? Ich bin zuerst Alpinski gefahren. Ein Freund von meinen Eltern, Biathlon-Sportwart in meinem Ski-Club, hat mir dann vorgeschlagen, doch mal Biathlon auszuprobieren. Die Kombination aus Laufen und Schießen hat mir gleich sehr gefallen, und so bin ich dann schließlich dabei geblieben.

Ø Die Spiele haben inzwischen eine politische

überraschend für die Olympischen Spiele 2014

7. bis 23. Februar im russischen Badeort Sotschi

Dimension bekommen. Aus Protest gegen

qualifiziert – mit 15 Jahren ist sie die jüngste im

am Schwarzen Meer statt.

die Politik von Russlands Präsident Wladimir

deutschen Team. Julian von Schleinitz hat sich als Rennrodler qualifiziert und darf sich Hoffnungen auf eine Medaille machen. Carina Vogt und Catharina Althaus gehören im Ski-Springen der Frauen ebenfalls zu den Favoriten.

Ø 6000 Athleten aus 80 Ländern kämpfen an 17 Tagen um Gold, Silber und Bronze. Ø Deutschland ist mit über 150 Athleten in allen 15 Sportarten vertreten.

Putin haben bereits einige hochrangige Staatsoberhäupter den Besuch der Spiele abgesagt. Besonders die Diskriminierung von Homosexuellen und Oppositionsparteien gilt als Streitpunkt.


22 PAUSENHOF

berühmter Südafrikaner (Nachname)

deutscher Rapper

freiwilliges Schulfach

persönliche Informationen

it. Geigenbauer Bildungsdarlehen

englisch: Ohr

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Für Krieger Für alle Fans kitschiger japanischer Kampfkunst verlosen wir drei tolle Fanpakete zum Filmstart von »47 Ronin«. Keanu Reeves spielt darin den Halbblutkrieger Kai, der von 47 herrenlosen Samurai aus der Sklaverei befreit wird. Die Samurai brauchen seine Hilfe, um die Ehre ihres ermordeten Fürsten wiederherzustellen, lassen das Halbblut ihre Abneigung aber deutlich spüren. Trotzdem schließt Kai sich ihrer Gruppe an und steigt schließlich sogar zum Anführer auf. Gemeinsam versuchen sie, die Festung des Feinds zu stürmen und die Ehre ihres Fürsten wiederherzustellen. YAEZ verlost 3 Fanpakete, bestehend aus je einem Poster, einem Buch und einem USB-Stick in Form eines Samurai-Schwerts!

Für die erste Reihe Ihr Album heißt »Bunte Rapublik Deutschpunk«, und auf ähnliche Weise zusammengeschmolzen klingt auch ihr Sound. Mal kommen sie mit harten Gitarren und Rocksound, mal poppig oder im Dancehall-Sound. Eine Konstante verbindet den Sound von SDP: witzig-ironische Schwachsinntexte mit einem Augenzwinkern. Ihr Bandname klingt zwar nach einer Partei, aber eigentlich ist klar, dass es die beiden Berliner Jungs nicht auf den Bundestag, sondern auf die Bühnen dieser Welt abgesehen haben. Wenn ihr bei einem ihrer Livekonzerte dabei sein wollt oder ein Exemplar ihres Albums abstauben möchtet, dann nehmt einfach am Gewinnspiel teil. Mehr Infos auf www.sdp-online.de.

griechische Vorsilbe: auf, über

YAEZApplikation

griechische Göttin

Schulnote

Ansturm auf etwas Begehrtes (englisch)

lat. Bibelübersetzung

Ausruf als Nachahmung e. Schusses

außerparlamentar. GartenOpposi- ammer tion (Abk.)

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großer Beutel, Behälter aus Stoff

Stadt im Sauerland (NRW)

stehendes Binnengewässer

Ort der Olymp. Winterspiele

durch, mit (lateinisch)

2

3

Abkürzung für unter anderem

Für den perfekten Start in den Schultag: Das Philips Wake-up Light weckt dich ganz sanft mithilfe von Sonnenaufgangssimulation und Ton – so fällt das Aufstehen leichter. Vom Sonnenaufgang in der Natur inspiriert, erhöht sich die Lichtintensität über 30 Minuten bis zu einem hellen gelben Licht. Diese langsame Veränderung stimuliert den Körper, damit du ganz natürlich aufwachst – selbst wenn die Nacht wieder mal zu kurz war. Gemeinsam mit dem raumerfüllenden Licht unterstützt ein natürliche Klang, den du selbst auswählen kannst, das Aufwachen. Infos gibt’s hier: www.philips.de YAEZ verlost das Wake-up Light HF 3505/01 von Philips!

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Jugendzeitung

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YAEZ verlost 1 x 2 Alben »Bunte Rapublik Deutschpunk« und 1 x 2 Konzerttickets für ein beliebiges Konzert der SDP-Tour im März und April! Mehr Infos auf www.sdp-online.de

Für Morgenmuffel

magnet. Bildaufzeichnung (Kzw.)

baschkirische Hauptstadt

Sitzmöbelstück Zukunftsvision

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6

chem. Zeichen für Iridium

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ohnehin, sowieso (ugs.)

Nadelloch

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Laden, Geschäft (engl.) ausführen, verrichten

Zusatzunterricht

indisch: Fürstin, Königin

Geschwindigkeit, Tempo (englisch)

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3 deutsche Band (Jennifer ...)

Meeresvogel

Mittel gegen Körpergeruch (Kzw.)

Lichtsignalgerät

Küchengerät, Filter

Lobrede

englisch: Veränderung

Taufzeuge

Absicht, Vorhaben

belgischer Kurort

KfzZeichen Teil des Wagens Darmstadt

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Tanzschritt (Ballett)

10 Musiksender

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westeuropäischer Fluss

Kinofilm (Die Bücher...)

Berufsbranche

Für Zocker Mit inFamous: Secoond Son und der PS4 kannst du die US-Metropole Seattle zum Leben erwecken. Der 24-jährige Delsin Rowe merkt, nachdem er einige Leute aus einem brennenden Buswrack gerettet hat, dass er übermenschliche Fähigkei­ ten besitzt. In der düsteren Welt, in der er lebt, bedeutet das: Er wird als Terrorist abgestempelt und sofort dem Department of Unified Protection (DUP) überstellt… Wie die Geschichte weitergeht, erfährst du, wenn du eines unserer 3 Games gewinnst. YAEZ verlost 3 x das PS4-Game inFamous: Second Son!

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Am Gewinnspiel kannst du auf www.yaez.de teilnehmen! Webcode: »15765811« Teilnahmeschluss: 15.03.2014. Rechtsweg ausgeschlossen.

DAS GIBT`S ZU GEWINNEN !

höckerloses Kamel


PAUSENHOF 23

Für Umweltschützer

Impressum

Komplett schadstofffrei, auslaufsicher (sogar bei CO²haltigen Getränken) und total robust sind die Trinkflaschen von ISYbe. Von »Öko-Test« wurden die Flaschen mit dem coolen Design als beste Kunststoffflasche mit »gut« bewertet. Anders als bei Aluflaschen entstehen keine Dellen, und weil die Flasche spülmaschinenfest ist, wird sie auch nicht beim Saubermachen beschädigt – die Getränke behalten selbst bei langem Gebrauch der Flasche ihren ursprünglichen Geschmack. Es werden also nicht nur Ressourcen, sondern es wird auch euer Geldbeutel geschont, weil ihr die Flaschen lange benutzen könnt. Und obendrauf gibt’s vom Hersteller eine ZehnJahre-Zufriedenheitsgarantie auf die vollständig recycelbaren Flaschen. Ihr wollt euch selbst davon überzeugen? Einfach auf www.yaez.de den Webcode »IYbe« eingeben und eines von drei Sets mit je zwei coolen Trinkflaschen gewinnen!

Die Jugendzeitung YAEZ erscheint zweimonatlich und liegt kostenlos an 4.161 weiterführenden Schulen in Deutschland aus. ISSN: 1612-8257

HERAUSGEBER: Janos Burghardt, Simon Keller, Michael Hartung

HERSTELLUNG: Simon Keller

REDAKTION & VERLAG: Yaez Verlag GmbH Kornbergstr. 44, 70176 Stuttgart Tel: 0711 997983-0 Fax: 0711 997983-22 redaktion@yaez.de, www.yaez-verlag.de

ANZEIGENLEITUNG: (verantwortlich für den Anzeigenteil) Martin Poeplau (0711 997983-06, mp@yaez-verlag.de)

CHEFREDAKTEURIN: Ineke Haug (ViSdP)

Die Auflage wird regelmäßig von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) geprüft. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 vom 01.01.2014.

ART DIRECTION: Simon Keller, Melina Diener REDAKTION DIESER AUSGABE: Birk Grüling, Kira Brück, Erik Brandt-Höge, Christian Fahrenbach, Markus Heinrich, Marie-Charlotte Maas, Julia Anderton, Michael Metzger ILLUSTRATIONEN / GRAFIK: Frauke Lehn, Till Hafenbrak, Melina Diener, Robert Kaiser FOTOS: Benedikt Müller

VERBREITETE AUFLAGE: 365.330 Exemplare (IVW Q3/2013)

ABO/VERTRIEB: Tel: 0711 997983-0, Fax: -22 E-Mail: vertrieb@yaez.de Der Bezug der Jugendzeitung ist kostenlos. DRUCK: Bechtle Verlag&Druck, 73730 Esslingen Die namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags.

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Was geht APP?

Wir testen in jeder Ausgabe eine neue App für euch. Diesmal: »Recordium« Wieder mal in Physik gepennt? Nicht so schlimm, denn mit dieser App kannst du den Unterrichtstoff nachholen – sofern du sie installiert und mitgeschnitten hast. Mit »Recordium« lassen sich Gespräche und Referate aber nicht nur einfach aufnehmen, diese App kann noch mehr! An besonders wichtigen Stellen lassen sich direkt Bemerkungen oder sogar Bilder platzieren. Mit der abfotografierten Tafel etwa kommt dann auch das passende Diagramm zur Erklärung zurück ins Gedächtnis. Ziemlich praktisch! *für iOS kostenlos

Vorschau #71 Sprachgefühl

Wie du dir Spanisch und Co. ganz einfach draufschaffst

Sozialberufe

Zu wem sie passen und warum sie besser sind als ihr Ruf

Nomadenleben

Wie ist das eigentlich, wenn man ständig die Schule wechselt?

Die nächste Ausgabe erscheint am 17.03.2014. Du willst nicht bis zum 17. März warten? Dann schau doch einfach mal auf YAEZ.de vorbei. Dort gibt’s jeden Tag spannende Geschichten zu Schule, Beruf, Stars und Trends.


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