Libelle Januar/Februar 2023

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STAD T - KULTU R - FAMILIE.DE STAD KULTU FAMILIE.DE JANUAR FEBRUAR 2023 RATGEBER Expertenmeinung und Realität HAUSHALT Große Hilfe von kleinen Leuten WANDELN Durch das schöne Unterbilk FAMILIENURLAUB Tippsfür diePlanung

May I move with you?

Neue Tanzkurse ab dem 16.01. Open Studios für alle ab 8 Jahren am 15.01. Infos und Anmeldung unter tanzhaus-nrw.de

tanzhaus nrw

Zeitenwende

Während wir in den Vorbereitungen für diese Ausgabe sind, hat die Gesellschaft für deutsche Sprache, wie immer zu dieser Zeit, das Wort des Jahres 2022 gekürt. Bei der Aktion werden regelmäßig Begriffe ausgewählt, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland nach Ansicht der Jury in einem Jahr sprachlich besonders bestimmt haben. Für 2022 hat sich die Jury auf den Begriff „Zeitenwende“ geeinigt. Bundeskanzler Scholz hatte das Wort „Zeitenwende“ vor zehn Monaten in seiner Rede zum russischen Angriff auf die Ukraine benutzt, um den Übergang in eine neue Ära in der europäischen Nachkriegsordnung zu beschreiben. „Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende. Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung“, hatte Scholz Ende Februar in einer Sondersitzung des Bundestags gesagt.

Für das neue Jahr wünsche ich mir anstelle einer Zeitenwende eine Wende in der Zeit, eine Wende im Denken – nicht nur von Putin, sondern gerne von allen verantwortlichen Politikern auf der Welt. Wir benötigen Menschen an den verantwortlichen Stellen, die erkennen, dass wir mit Gewalt nicht weiterkommen, wenn wir als Menschheit bestehen wollen. Der Krieg in der Ukraine ist zwar seit bald einem Jahr für uns Europäer omnipräsent, das sollte uns aber nicht davon ablenken, dass es noch viele weitere bewaffnete Konflikte auf der Welt gibt. Aber ebenso wichtig ist eine Kehrtwende im Handeln in Bezug auf unsere Umwelt und unser Klima. Seit bald einem halben Jahrhundert gibt es politische Kräfte, die darauf hinwirken, dass wir auch da unser Handeln und unser Denken verändern. Nun sollten wir unsere Kinder unterstützen, dass ihre berechtigten Forderungen nach einer klimagerechten Politik umgesetzt werden. Lasst uns das Jahr 2023 tatsächlich zu einem Jahr der Wende machen, damit unsere Kinder und Kindeskinder und die Generationen danach auch noch in Ruhe Jahreswende feiern können.

Einen guten Start ins Jahr wünscht euch Frank Walber mit dem Libelle-Team

3 LIBELLE | Januar/Februar 2023
Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut.
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Düsseldorfer Märchenwochen 21. Januar bis 5. Februar 2023 Städtische Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen www.duesseldorf.de/maerchenwochen Düsseldorf Nähe trifft Freiheit
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26Szenebar und Eckkneipe, Design und Kitsch, Bauernbrot und BuddhaBowl – in Unterbilk findet man von allem etwas.

16Urlaub ist Familienzeit. Wie gelingt es, dass Reisen mit Kindern nicht in Stress ausartet, damit die gemeinsame freie Zeit zu einem richtig schönen Familienerlebnis wird?

i. S. d. P.) Redaktion Juliane Faller (jf), Pia Arras-Pretzler, Viola Gräfenstein, Claudia Giesen, Eva Rüther, Susanne Werding, Peter Hoch, Eva & Jürgen Karla Lektorat Pia Arras-Pretzler Grafik & Layout Bettina Schipping Titelfoto Maria Starus – AdobeStock Mediaberatung Frank Walber Anzeigenschluss siehe Mediadaten Druck Westermann Druck, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig Familienbande Libelle ist angeschlossen an die Familienbande, den Medienverbund regionaler Familienmagazine. Infos unter familienban.de Rechtliches Alle Angaben sind ohne Gewähr. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Es wird keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Zeichnungen etc. übernommen, sie sind aber herzlich willkommen. Alle Fotos, Beiträge und alle vom Verlag gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Bildnachweise befinden sich am Bild. Der Abdruck von Veranstaltungshinweisen ist kostenlos, allerdings besteht kein Rechtsanspruch auf Abdruck. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.

5 LIBELLE | Januar/Februar 2023
06 KURZ
14 PORTRÄT Lerntherapeutin
16 FAMILIENREISEN
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24 SERIE:
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Geschäftsführung Frank
INHALT Januar/Februar 2023
NOTIERT Was ist los in der Stadt?
Anja Dreßler
Die ganze Welt der Urlaubsmöglichkeiten
HAUSHALTSAUFGABEN Kleine Helfer, große Motivation
ERZIEHUNGSKISTE Experten, Meinung, Wutanfall
SPAZIERGANG durch Unterbilk
MEDIEN Bücher über Sprache
KINO Filme im Januar und Februar
ZU BESUCH am Friedensplätzchen IMPRESSUM Heft Januar/Februar 2023, 22. Jahrgang, verbreitete Auflage 20 000, Libelle erscheint zweimonatlich und wird kostenfrei in Düsseldorf und Umgebung verteilt Herausgeber Libelle Verlags GmbH, Ulmenstraße 86, 40476 Düsseldorf, Tel. 0211.545 71 800, post@libelleverlag.de, libelleverlag.de Handelsregister HRB 74077
Walber (v.
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Kurz notiert

Was ist los im Januar und Februar in unserer Stadt und der Umgebung?

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Reise per Zeitkapsel

Mit der Buddelbox die Natur erkunden

BUDDELBÜ – WISSENS- UND KREATIVBOXEN Wald und Wiesen bergen viele Schätze und Geheimnisse. Wer mit seinen Kindern regelmäßig etwas über bestimmte Phänomene und die Schönheit der Natur erfahren möchte, für den ist die Buddelbox genau das Richtige. Jeden Monat wird Kindern anhand eines Magazins sowie eines jahreszeitlichen Bastelprojektes ein bestimmtes Naturthema achtsam nahegebracht. Im Mittelpunkt stehen Themen wie der Naturkreislauf, Insekten oder Vögel. „Ich bin ein echtes Naturkind aus dem Norden und bin früher selbst viel durch Wald, Wiesen und Bäche gestromert. Der Freiraum, sich kreativ und frei in der Natur zu bewegen, bleibt leider heute oftmals auf der Strecke. Dabei soll die Buddelbox helfen, zu inspirieren und das Thema Natur in den Alltag zu integrieren“, sagt die zweifache Mutter und Buddelbox-Erfinderin Kim Siepelmeyer. Die Kinder basteln aus Naturmaterialien zum Beispiel einen Kopfschmuck und Insektentränken. Alle Basismaterialien befinden sich in der Kiste. Der Rest wird im Wald gesucht. Wichtig ist der Unternehmerin dabei der Umweltgedanke. „Die Kleinsten unserer Gesellschaft werden durch die Buddelboxen nicht nur zu echten Naturentdeckern, sondern später hoffentlich auch zu Menschen, die unsere Natur schätzen und schützen möchten“, sagt Kim. Die Boxen sind ideal für Kinder von fünf bis neun Jahren, die zusammen mit ihren Eltern, Großeltern oder anderen Begleitpersonen die Natur entdecken möchten. (Viola Gräfenstein)

FORSCHER-MAGAZIN Wie sieht die Welt in 2000 Jahren aus? In der zweiten Jubiläumsausgabe der Kinder- und Jugendzeitschrift „forscher – Das Magazin für Neugierige“ begab sich die Kinderredaktion auf eine Reise in die Zukunft. Dafür befüllt sie eine Zeitkapsel mit persönlichen Gegenständen und verrät, wie sie sich die Welt von morgen vorstellt. Weitere Zukunftsthemen in der neuen Ausgabe verraten, wie aus klimaschädlichem CO2 grüner Treibstoff werden kann und was die Wissenschaft aus der gegenwärtigen Pandemie für die kommenden Jahre gelernt hat. Das Kinder- und Jugendmagazin richtet sich an Acht- bis Zwölfjährige und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2022 – Nachgefragt! herausgegeben. (jf)

>>> FORSCHER-MAGAZIN kostenfrei erhältlich unter forscher-online.de/bestellen

Lieblingsheld on Ice

DISNEY ON ICE Bei der Disney-On-Ice-Show „Traumhafte Welten“, die im März 2023 in Oberhausen zu Gast ist, dürfen sich die Zuschauer:innen auf insgesamt neun Geschichten freuen, in denen garantiert alle ihre Lieblingsheld:innen finden. Anna und Elsa, Aladdin, Rapunzel, Cinderella und viele weitere Disney-Figuren wollen in den inspirierenden Geschichten die Tiefen, Höhen und Horizonte ihrer Träume erkunden. Präsentiert werden die spannenden Abenteuer anhand von Eiskunst der Spitzenklasse, glamourösen Kostümen und faszinierenden Bühnenbildern. Dank innovativer Lichttechnik und mitreißender Spezialeffekte wird das Publikum in eine Fantasiewelt katapultiert und ist hautnah dabei, wenn die mutige Arielle in die Tiefen des Ozeans hinabtaucht oder Aladdin seine Widersacher auf dem Marktplatz von Agrabah austrickst. (jf)

>>> DISNEY ON ICE Traumhafte Welten, Do., 10. – Sa., 12.03., Rudolf-Weber-Arena Oberhausen, Arenastraße 1, 46047 Oberhausen, disneyonice.com

6 LIBELLE | Januar/Februar 2023
>>>
BUDDELBÜ

Kindertheater 2023

Die Zottelhaube

Ambrella Figurentheater, ab 4 Jahren, Beginn: 15 Uhr Kulturhaus Süd Di., 17. Januar, 4 Euro Bürgerhaus Reisholz Mi., 18. Januar, 3,50/3 Euro

Der Riese Rick macht sich schick Dornerei Puppentheater, ab 4 Jahren, Beginn: 15 Uhr Kulturhaus Süd Di., 14. Februar, 4 Euro Bürgerhaus Reisholz Mi., 15. Februar, 3,50/3 Euro

Kulturhaus Süd Fritz-Erler-Straße 21 Bürgerhaus Reisholz Kappeler Straße 231

Und sie lebten glücklich ...

MÄRCHENWOCHEN Ein Prinz, der auch mal weint und dem es ein Anliegen ist, sich um die Umwelt zu sorgen? Das klingt doch ganz nach einem Märchen aus der Feder der Generation „Fridays for Future“. Aber weit gefehlt: Bei dem Märchen handelt es sich um das etwas weniger prominente Grimm’sche Märchen „Die Bienenkönigin“. Hier stellt sich der jüngste Königssohn, der „der Dummling“ genannt wird, seinen Brüdern in den Weg, als sie ein paar Tieren etwas antun wollen. Zum Dank helfen die Tiere ihm, die Aufgaben zu erfüllen, die ihm am Ende die Hochzeit mit der Prinzessin ermöglichen. Das Märchen wird im Rahmen der Märchenwochen von Nicole Mechtenberg vorgetragen. Die Düsseldorfer Märchenwochen finden vom 21. Januar bis 5. Februar 2023 statt. Auch in diesem Jahr stehen in den städtischen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen das Geschichtenerzählen und die Welt der Märchen im Mittelpunkt. Die verschiedenen Veranstaltungen richten sich an Besucher:innen der Jugendfreizeiteinrichtungen, an Familien, an Kitas und an Gruppen der Offenen Ganztagsschulen. Die Zielgruppe der Zwei- bis Zehnjährigen kann sich auf märchenhafte Momente freuen! Nachdem die Angebote der Märchenwochen im letzten Jahr ausschließlich digital stattfinden konnten, sollen die kleinen Zuschauer:innen dieses Jahr die Geschichten wieder in der Gemeinschaft hören und erleben. Allerdings steht nicht nur das Zuhören und Miterleben auf dem Programm, sondern auch das Erfinden und Gestalten. Kinder werden selbst zu Akteur:innen und Mitspieler:innen. In einem Upcycling-Workshop entstehen zum Beispiel angeleitet von der bildenden Künstlerin und Bühnenbildnerin Tina Bundkirchen kreativ bunte Fantasiewelten aus Recycling-Materialien, und Altes wird für neue Märchen-Kunst umfunktioniert. Der Filmkünstler Faraz Baghaei und die Schauspielerin Alexandra Lukas haben beim letzten Märchenwochendurchgang mit jungen Märchenfans einen Stummfilm zum „Wolf und die sieben Geißlein“ gedreht. Am 1. Februar bieten sie um 15:30 Uhr einen weiteren Stummfilmworkshop im Kinderspielhaus in Flingern an. (jf)

>>> MÄRCHENWOCHEN Sa., 21.01. – So., 05.02., duesseldorf.de/maerchenwochen

nach einem Gedicht von Maya Angelou — ab 6 Regie: Liesbeth Coltof (ausgezeichnet mit dem deutschen Theaterpreis »Der Faust«)

7 LIBELLE | Januar/Februar 2023 KURZ NOTIERT
VERANSTALTER
Düsseldorf Nähe trifft Freiheit Natalie Hanslik, Eduard Lind. Foto: David Baltzer

Im Planetarium der Musik

FAMILIENMUSIKWOCHE Zarte Harfenklänge erfüllen den kleinen Saal der Tonhalle, in dem die Allerkleinsten ihren ersten Konzertbesuch genießen. Zu mitreißenden Rhythmen, Liedern in allerhand Sprachen lädt das Qantara-Trio Kinder bis zwei Jahre bei „Yalla!“ zu einer gemeinsamen Entdeckungsreise in bunte Klangwelten ein. Es wird gemeinsam getanzt, geklatscht und gesungen. Aber auch für größere Kinder hält die Familienmusikwoche der Tonhalle im Januar und Februar wieder spannende Konzerte zum Träumen und Mitmachen bereit. Denn in der Tonhalle sollen sich alle musikalisch gut aufgehoben fühlen und der Musik auf Augen- und Ohrenhöhe begegnen. In der Familienmusikwoche vom 30. Januar bis 5. Februar finden annähernd 30 Konzerte für den Nachwuchs vom Baby- bis ins Schulalter statt. Der Vorverkauf für die Konzerte startet am 10. Januar. (jf)

Manege frei für drei Generationen

HILDENER MITMACHZIRKUS „Wie im Zirkus spielen“ – unter diesem Motto und mit der Einladung zum Jonglieren, Balancieren und Förderung der Kondition laden der Mobile Mitmachzirkus Hilden und das SGBZ in Erkrath ein. Mit Familientagen für Menschen zwischen drei und 85 wird das zirkuspädagogische Training in Erkrath fortgesetzt. Bei den Familiensonntagen für Kinder und ihre Eltern oder Großeltern können kleine und große Hobbyartist:innen einmal richtige Zirkusluft schnuppern. Um möglichst vielen Kindern, Eltern und Junggebliebenen die Teilnahme zu ermöglichen, gibt es zwei Zeitfenster, am Sonntag, den 5. Februar 2023, entweder von 10 bis 13 Uhr für Kinder im Kindergartenalter und von 14 bis 17 Uhr für Grundschulkinder – immer mit einer Begleitung durch Vater oder Mutter oder die Großeltern. (jf)

>>> HILDENER MITMACHZIRKUS Anmeldung über das SGBZ oder meynschwarze@t-online.de, mitmachzirkus-hilden.de

Bereit für den Notfall? Aber sicher!

RATGEBER Für Eltern eine schreckliche Vorstellung: Das Kind verschluckt sich an einem Kleinteil, verbrüht sich oder erleidet einen Kreislaufstillstand. Viele Eltern rufen in dieser Situation sofort den Notarzt oder fahren Hals über Kopf mit dem Kind ins Krankenhaus. Viel wichtiger ist es jedoch, Ruhe zu bewahren und in der Lage zu sein, selbst lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen. Das Buch „Fit für den Kindernotfall“ der erfahrenen Kinderfachärztin, Intensivmedizinerin und Notärztin Dr. med. Katharina Rieth enthält essenzielle Handlungsanweisungen und präzise Anleitungen für das Verhalten in Notfallsituationen mit Kind. In 20 Kapiteln gibt es die häufigsten Notfälle zum Nachschlagen –mit anschaulichen Beispielen und detaillierten Illustrationen. (jf)

>>> RATGEBER Fit für den Kindernotfall – von Fieber bis Reanimation, medhochzwei-verlag.de

Wintervögel gesucht

STUNDE DER WINTERVÖGEL Das digitale Wahlbüro für den „Vogel des Jahres 2023“ ist geschlossen und der Gewinner steht fest: das Braunkehlchen! Aber ob sich das wohl auch in eurem Garten die Ehre gibt? Vom 6. bis 8. Januar ruft der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) Naturfreund:innen dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt der bundesweiten Aktion „Stunde der Wintervögel“ stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Auf einer speziell eingerichteten Seite für die größte wissenschaftliche Mitmachaktion in Deutschland können sich Interessierte über die Details der Zählung informieren und finden Zubehör, Rätsel und tolle Materialien zur Vogelbeobachtung mit Kindern. (jf)

>>> STUNDE DER WINTERVÖGEL nabu.de

8 LIBELLE | Januar/Februar 2023 KURZ NOTIERT
>>> FAMILIENMUSIKWOCHE Tonhalle, Ehrenhof 1, Düsseldorf-Pempelfort, tonhalle.de SUSANNE DIESNER NABU/SEBASTIAN HENNIGS

Demokratie zum Anfassen

LANDTAG MACHT SCHULE Einmal selbst in die Rolle eines/einer Abgeordneten schlüpfen und dabei ganz nebenbei lernen, welche Recht Kinder in NRW eigentlich haben. Im Schuljahr 2022/23 erfahren Schüler:innen der dritten und vierten Klasse in der neuen Wanderausstellung „Landtag macht Schule“, was im Landtag so alles passiert. Kern der Ausstellung ist das „Forum der Demokratie“ mit einer Abbildung des Plenarsaals und einem echten Redepult. Hier schlüpfen die Schüler:innen in die Rolle der Abgeordneten. An verschiedenen Stationen können die Kinder malen, Sitzwürfel zusammenstellen oder abstimmen, was für sie das wichtigste Kinderrecht ist. Der Landtag spricht damit bewusst eine neue, jüngere Zielgruppe an, um Demokratie zu erklären. Die Landtagseule Helene führt kindgerecht durch die Ausstellung. Eine Begleitbroschüre bietet den Kindern weitere Einblicke in das Landesparlament. Die Ausstellung wandert derzeit durch alle Regionen Nordrhein-Westfalens. Der Präsident des Landtags, André Kuper, sowie der Vizepräsident Rainer Schmeltzer, die Vizepräsidentin Berivan Aymaz und Christof Rasche werden die Ausstellungen vor Ort an den Grundschulen eröffnen. Anfang November eröffnete André Kuper die Ausstellung zum Auftakt an der Gemeinschaftsgrundschule Flurstraße in Düsseldorf. „Unsere Mitmach-Ausstellungen kommen an den weiterführenden Schulen bereits gut an. Auch Grundschüler:innen interessieren sich für Politik, Zusammenleben und Mitbestimmung. Wir geben ihnen nun die Möglichkeit, das Parlament auf spielerische Weise in ihrem vertrauten Schulumfeld kennenzulernen. Demokratie ist nicht selbstverständlich. Man kann sie auch nicht verordnen, aber man kann sie schon im jungen Alter leben und erleben“, sagt André Kuper. „Landtag macht Schule“ wandert durch alle Regionen Nordrhein-Westfalens und ist Teil der Jugendangebote des Landesparlaments. Dazu gehört unter anderem auch das Programm „Präsidium macht Schule“, bei dem das Landtagspräsidium zu eintägigen Diskussionsrunden mit Jugendlichen in die Schulen kommt. Und bei den Aktionstagen „Landtag macht Schule“ erleben Schüler:innen Demokratie live im Parlament in Düsseldorf und diskutieren über aktuelle Themen. (jf)

>>> LANDTAG MACHT SCHULE weitere Informationen unter jugend.landtag.nrw.de

9 LIBELLE | Januar/Februar 2023 KURZ NOTIERT
NORDRHEIN-WESTFALEN
LANDTAG
AB
12. JANUAR IM KINO

Wer nicht fragt, bleibt dumm!

SESAMSTRASSE „Die Sesamstraße kommt!“ Für viele Kinder war und ist es ein besonderes Highlight, wenn Ernie und Bert, das Krümelmonster und Grobi im Fernsehen zu sehen sind und waren. Manchmal frech, aber so herrlich liebenswert – so haben viele Generationen sie kennengelernt. Bis heute hat jede Puppe ihren ganz eigenen und unverwechselbaren Charakter. Jetzt feiert die Sesamstraße ihren 50. Geburtstag: Genau am 8. Januar 1973 startete die erste Folge in Deutschland. Bis heute wurden in Deutschland 2931 Sendungen produziert. In den siebziger Jahren ging es um die Vermittlung von Vorschul-Basiswissen. Ziel war es unter anderem, das Alphabet und Zählen zu lernen. In „Ernie kauft ein O“ beispielsweise wird auf musikalische und lustige Weise der Buchstabe in unterschiedlichen Formen dargestellt, sodass Kinder ihn sich besser merken können. Mittlerweile stehen eher soziales und emotionales Lernen im Vordergrund. Auch aktuelle Themen wie die Corona-Pandemie werden kindgerecht aufbereitet. Mit einem umfangreichen Programm wird nun der 50. Geburtstag gefeiert: Am 8. Januar wird im Kika mit einer Jubiläumssendung gefeiert. Hier sind auch die ersten Folgen noch einmal zu sehen. Ab dem 23. Januar findet in der Elbphilharmonie eine Konzertwoche für Kinder statt. Höhepunkt ist ein großes Familienkonzert mit Ernie und Bert und dem NDR Elbphilharmonie-Orchester am 28. Januar. Ernie und Bert sind außerdem auch am 13. Januar in einer NDR-Talkshow zu erleben. Zusätzlich dazu wird das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg im Mai eine große Sonderausstellung eröffnen. (jf)

Schneewittchen meets Punk

SCHNEEWITTCHEN – DAS MUSICAL Im Februar kommt das „Theater Liberi“ für eine Show nach Düsseldorf und präsentiert eine entstaubte Version des Klassikers „Schneewittchen“. Die Geschichte der Gebrüder Grimm wird mithilfe verschiedener Musikstile wie Soul, Pop, Swing und sogar Punk neu inszeniert und von stimmgewaltigen Musicaldarsteller:innen auf die Bühne gebracht. Abwechslungsreiche Choreografien unterstreichen die eingängigen Musicalhits. Märchenhafte Kostüme und fantasievoll illuminierte Bühnenelemente versetzen das Publikum direkt in den verwunschenen Märchenwald und in das düstere Schloss der bösen Königin. (jf)

>>> SCHNEEWITTCHEN – DAS MUSICAL So., 26.02., 15 Uhr, Capitol-Theater Düsseldorf, Erkrather Straße 30, DüsseldorfOberbilk, theater-liberi.de/musicals/schneewittchen

Frischer Wind im Theater

TERMINE, TERMINE!

Du möchtest wissen, was los ist und vermisst den VERANSTALTUNGSKALENDER im Heft? Kein Problem! Der befindet sich seit ein paar Wochen auf unserer Website. Dort findest du neben einer umfangreichen Übersicht auch viele andere aktuelle Beiträge. Schau doch mal rein! stadt-kultur-familie.de

DÜSSELDORFER MARIONETTEN-THEATER Nach fast 33 Monaten Schließung feierte das Marionetten-Theater im Dezember 2022 seine Wiedereröffnung. Das Theater startete seinen Betrieb mit einer Reihe von sechs festlichen Eröffnungsgalas. Im Januar wird jetzt der reguläre Vorstellungsbetrieb wieder aufgenommen. Neben der modernen Klima- und Lüftungsanlage gibt es im Theater nun unter anderem eine Induktionsschleife für Hörgeschädigte, eine Videoanlage und eine in der Decke eingebrachte Filmleinwand. Ab dem 4. Januar 2023 nimmt das MarionettenTheater nun mit seinem Jahreswechsel-Kultstück „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ wieder seinen regulären Spielbetrieb auf. Bis zum Sommer gibt es ein Wiedersehen mit den Klassikern „Die Schöne und das Biest“, „Krabat“, „Ein Sommernachtstraum“ und „Momo“. (jf)

>>> DÜSSELDORFER MARIONETTEN-THEATER

Bilker Straße 7, Düsseldorf-Carlstadt, marionettentheater-duesseldorf.de

10 LIBELLE | Januar/Februar 2023
KURZ NOTIERT
>>>
NDR/SESAME WORKSHOP
SESAMSTRASSE kika.de/sesamstrasse
THEATER LIBERI

Buchstabensalat

MITMACH-AUSSTELLUNG Wenn wir Zeitungen auseinanderschnipseln und neu zusammensetzen, kann daraus eine völlig neue Geschichte entstehen. Und so kann auch „Hää?“ vieles bedeuten: zum Beispiel Erstaunen, Unverständnis oder Verwirrung. Meist aber zeigt „Hää?“ auch ein Interesse am Fortgang des Gesprächs. Mit Sprache erklärt man die Welt. Mit ihr teilt man sich anderen mit. Unsichtbares macht sie vorstellbar. Die MitmachAusstellung zum Spielen mit Sprache im Akki-Haus bietet unterschiedlichste Anlässe, mit Sprache zu spielen und zu experimentieren: indem man Worte und ganze Geschichten findet und erfindet, indem man deren Klang nachhört oder auch, indem man Sprache speichert und zur späteren Verwendung verwahrt. Zum Mitmachen und Ausprobieren des „Hää?“-Effektes stehen noch bis Februar viele Stationen bereit. Mit Geheimspracherätseln, Flüsterschüsseln und Stimmverfremdungsapparaten können sich Besucher:innen auf eine spannende Reise durch das Land der Sprache begeben. Die Ausstellung eignet sich für Kinder ab fünf Jahren und bietet spezielle Zeiten für Schulen, Kitas und Familien an. In verschiedenen Workshops werden außerdem neue Geheimsprachen erprobt, Sprachbilder gestaltet und gerappt. (jf)

>>> MITMACH-AUSSTELLUNG bis 15.02., Akki-Haus, Siegburger Straße 25, Düsseldorf-Oberbilk, akki-ev.de

Winterspielplatz

RHEINKIRCHE DÜSSELDORF Alles ist grau in grau, aber ihr müsst mit den Kindern unbedingt mal raus aus den eigenen vier Wänden? Bis Ostern bietet die Rheinkirche jeden Dienstag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr einen „Winterspielplatz“ in ihrem Saal an – mit Spielmöglichkeiten für Kinder zwischen null bis vier Jahren und einer Kaffee-Ecke für die Eltern. Familien wird hier eine Möglichkeit geboten, einen Vormittag zu verbringen, bei dem die Kinder Platz zum Spielen und Toben haben. (jf) >>> RHEINKIRCHE DÜSSELDORF Luisenstraße 51, Düsseldorf-Friedrichstadt

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11 LIBELLE | Januar/Februar 2023
KURZ NOTIERT AKKI E. V. Zeitschriften, die Kinder stark machen! www.sailer-verlag.com /gluecksset Unsere 11 Magazine begleiten Ihr Kind Monat für Monat und schenken Wissen, Glück und Lesefreude. Mehr Infos: 2022_12_Glueck_92x62mm.indd 1 14.12.22 12:19
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Klassiker jetzt als App

BABYJAHRE Fundierte Erziehungstipps für die Hosentasche: Der Piper-Verlag hat den Klassiker „Babyjahre“ von Remo H. Largo als App für die ersten vier Lebensjahre herausgebracht – übersichtlich, mit nach Alter sortierten Themen und Checklisten, und einer Vorlesefunktion, falls ihr gerade alle Hände voll zu tun habt und trotzdem eine Dosis Input gebrauchen könnt. Der 2020 verstorbene Schweizer Kinderarzt Largo vertritt keine starren Prinzipien, sondern ermutigt Eltern, Kinder in ihrer Individualität zu sehen. Die Bedienung der App ist einfach, Daten verbleiben auf dem Handy, die Startseite begrüßt euch mit einem aufmunternden, persönlichen Satz. Wer Namen und Alter seiner Kinder eingibt, erhält maßgeschneiderte Vorschläge zu Themen wie Beziehungsverhalten, Ernährung, Schlaf, Trocken- und Sauberwerden. (Pia Arras-Pretzler) >>> BABYJAHRE App, für Apple oder Android, Euro 4,99

Guter Start ins Jahr mit efa!

Unsere Kurse und Angebote ab Januar:

Vor und nach der Schwangerschaft Hebammensprechstunde, Geburtsvorbereitung (speziell auch für Minderjährige), Rückbildung, Sportliche Angebote für Schwangere, Mit dem Kinderwagen die Stadt entdecken, Elterncafé mit Hebamme

Eltern-Baby & Eltern-Kind Babymassage, PEKIP, DELFI, Elternstart, Spiel- und Kontaktgruppen, Kunsttreff, Musikzwerge, Bewegungsspiele, Kreativer Tanz, Spielgruppe im Südpark, Familientreff, Familiencafé, Familienberatung, Malmax und Matschmarie Inklusion

Viele Angebote für Familien, die Inklusion leben oder miterleben wollen, wie z. B. Turnmäuse, Spielmäuse, Eltern-KindSchwimmen, sowie Caféquatsch inklusiv mit Austausch und Vernetzung

Gesundheit & Bewegung

Erste Hilfe für Säuglinge und Kleinkinder, Yoga, Pilates, Zumba, vielfältige Kochkurse, Koch-Basics, internationale und vegetarische Küche, vegane Kost in der Schwangerschaft, Pralinenzauber, Kinder kochen mit ihren Eltern

Kreativität

& Nachhaltigkeit

Nähen, offene Treffs für ukrainische Familien, Deutschkurse, Schach

Fort- & Weiterbildungen

Qualifizierung von Tagespflegepersonen nach QHB, Fortbildungen für päd. Personal

Kurse und Angebote der efa in Stadtmitte, in den efa-Stadtteiltreffs Derendorf und Oberbilk, in vielen Stadtteilen und natürlich ONLINE!

Interessiert? Infos und Anmeldungen: Tel. 0211 600 28 20 oder www.efa-duesseldorf.de

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Odette, Odile und die Liebe

SCHWANENSEE Eine verzauberte Schwanenprinzessin, die nur durch wahre Liebe erlöst werden kann. Im Januar kommt der Ballett-Klassiker „Schwanensee“ ins Rheinland – inszeniert vom Nationalballett Kiew. Zu der berührenden Musik des russischen Komponisten Peter I. Tschaikowski präsentieren die Tänzer:innen die traurige Geschichte um die schöne Odette. Mit einem bösen Zauber belegt, ist es ihr nur nachts erlaubt, für ein paar Stunden ihre menschliche Gestalt anzunehmen. Der Prinz Siegfried verliebt sich in sie und schwört ihr ewige Liebe. Getäuscht vom Zauberer Rotbart und dessen Tochter Odile bricht er sein Versprechen. Als er den Irrtum merkt, bittet er Odette schließlich um Vergebung. Eine ergreifende Geschichte, die ohne Worte nur durch Musik und Tanz auskommt. (Claudia Giesen)

>>> SCHWANENSEE Düsseldorf: Mi., 04.01., 20 Uhr, Mitsubishi Electric Halle, Duisburg: Sa., 14.01., 20 Uhr, Mercatorhalle, highlight-concerts.de/schwanensee

12 LIBELLE | Januar/Februar 2023
KURZ NOTIERT
MARINA WACHSMANN

Move on

TANZHAUS Neues Jahr, neues Glück! Warum nicht mit einem neuen Hobby ins neue Jahr starten oder einen Kindheitstraum wiederaufleben lassen? Die Akademie des Tanzhauses NRW bietet Kurse und Workshops in vielen verschiedenen Tanzstilen wie Jazz-Dance, zeitgenössischem Tanz oder Flamenco an. Daneben gibt es eine große Auswahl an Kursen im Bereich Körperarbeit. Diese zielen mit verschiedenen Methoden darauf ab, dem Körper zu mehr Kraft und Flexibilität zu verhelfen. Viele Kurse sind ab Januar auch wieder als Open Class buchbar. Teilnehmer:innen müssen sich hier nicht auf ein ganzes Semester festlegen, sondern können die Termine einzeln vor Ort buchen und bezahlen. Außerdem finden am 15. Januar wieder die Open Studios statt. Kostenlos und unverbindlich geben viele Dozent:innen an diesem Tag einen lebendigen Einblick in das breite Angebot. (jf)

>>> TANZHAUS Infos, Stundenplan der Open Studios unter tanzhaus-nrw.de

Hilfe bei Leseschwäche

LOS Richtiges Lesen und Schreiben sind Grundvoraussetzungen für schulischen und beruflichen Erfolg. Für Kinder kann es daher fatal sein, mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche zu tun zu haben. Eltern, die ihr Kind unterstützen möchten, erhalten kompetenten Rat und Hilfe beim Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS). Im Januar eröffnet in Düsseldorf-Nord wieder ein LOS. Eva Alberty, Leiterin des LOS in Düsseldorf, kennt die Folgen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche aus dem beruflichen und privaten Umfeld sehr gut. „Viele intelligente junge Menschen leiden unter zum Teil massiven Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben und sehen sich zudem mit Vorurteilen konfrontiert.“ In einem kostenlosen, ausführliches Beratungsgespräch können mit Hilfe eines standardisierten Testverfahrens die Lese- und Rechtschreibleistung getestet werden. (jf)

>>> LOS Düsseldorf-Nord, Eva Alberty, Kaiserstraße 30 a, Düsseldorf-Pempelfort, Tel. 0211.69 82 26 00, los-duesseldorf-nord.de

KURZ NOTIERT
Unser Kinderland bietet auf 1200 m² eine Reise durch verschiedene Themengebiete. Von einem Piratenschiff bis hin zur Ritterburg stehen bereits unseren jüngsten Gästen alle Möglichkeiten offen. KINDERGEBURTSTAGE KINDERKURSE FERIENPROGRAMME duesseldorf.einstein-boulder.com
KATJA ILLNER

Herzenssache Knotenlösen

Lerntherapeutin Anja Dreßler hat nicht nur jede Menge Zertifikate, sondern auch jahrelange Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen vorzuweisen, damit der Knoten platzt. die sie als sehr positiv erlebt: „Ich schätze den Schulleiter sowie das erweiterte Leitungsteam sehr. Ressourcen und Potenziale werden gewürdigt und können unter diesem wohlwollenden Blick weiter wachsen. Ich habe recht bald gemerkt, dass es mir ein Herzensanliegen ist, für Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien da zu sein und ihnen professionelle Hilfe anzubieten.“ Nach Abschluss ihrer Ausbildung und Zertifizierung durch den Fachverband für integratives Lernen zur Lerntherapeutin sprang Anja Dreßler im Januar 2022 ins kalte Wasser und mietete sich in Holthausen in die Praxisgemeinschaft Sprachgewandt & Co. ein: „Sich offiziell als Lerntherapeutin zu melden, war furchtbar viel Papierkram – ich bin froh, dass ich das hinter mir habe. Jetzt würde ich nur noch gern die Anerkennung vom Jugendamt bekommen, denn dann hätten Kinder und Jugendliche mit seelischer Behinderung oder drohender seelischer Behinderung die Möglichkeit auf Kostenübernahme – laut §35a SGB VIII Eingliederungshilfe“, fügt Anja hinzu, die ihr Handwerk in allen Facetten beherrscht. Als Lerntherapeutin sieht sie ihre Aufgabe darin, die Freude am Lernen zu wecken und dabei Ressourcen und Potenziale in den Vordergrund zu rücken. „Konkret geht es um Legasthenie/Lese-RechtschreibStörungen und/oder Dyskalkulie/Rechenstörungen, aber zusätzlich um emotionale Stärkung und darum, Wege aus verfahrenen Situationen in der Schule und in der Familie zu finden.“ Dafür nimmt Anja Dreßler das gesamte Umfeld eines Kindes in den Blick – neben Familie und Schule auch Freunde, Sozialarbeiter, Betreuer … Ihr Ziel ist es, ganzheitliche Bewältigungsstrategien zu vermitteln, die nachhaltig wirken und neue Ressourcen erschließen. Im November hat die Lerntherapeutin zudem mit einer Lerncoaching-Ausbildung begonnen, um den Fragen der Eltern noch besser gerecht werden zu können. Weggefährtin Lore beobachtet Anja Dreßlers Tatendrang mit distanziertem Wohlwollen: Sie ist zufrieden, wenn Anja zufrieden ist. Und das scheint gerade durchaus der Fall zu sein.

Ich treffe Anja Dreßler beim Spaziergang mit ihrer alten Hündin Lore. Lore wie Lore-Agnes-Haus, eine Einrichtung der Awo für psychisch erkrankte alte Menschen, denn Anja hat dort 17 Jahre als Sozialpädagogin gearbeitet. Als eines Tages beschlossen wurde, dass ein Therapiehund doch eine gute Sache sei, wurde ebenso beschlossen, dass Anja für ihn verantwortlich sein würde. Anja hatte bis dahin nicht viel mit Hunden am Hut, aber sie ist an ihren Aufgaben und ihrer Lore gewachsen. Sie nahm die Hündin später auch mit, als sie mit Mann Rainer und Tochter Anna unter dem Schirm der Awo eine Familienwohngruppe gründete, um fünf Kindern ein Zuhause zu bieten. Sieben Jahre lang steckten Anja und Rainer Dreßler all ihre Kraft in dieses Projekt, von dem sie sich schlussendlich verabschieden mussten, bevor sie zwischen den eigenen Ansprüchen und der schwierigen Zusammenarbeit mit dem Träger völlig aufgerieben wurden. Lore ist aber immer noch da, und Anja Dreßler hat sich in der Zwischenzeit ein neues Betätigungsfeld gesucht. Das ging nicht von heute auf morgen, denn nach dem Bruch mit ihrem langjährigen Arbeitgeber musste Anja erst wieder auf die Beine kommen: „Ich hatte nicht nur den Abschied von meinen Schützlingen zu verkraften, wir saßen dazu von heute auf morgen auf der Straße, denn wir hatten in dem Haus der Wohngruppe gewohnt und unsere eigene Wohnung aufgegeben.“ Die Familie kam für den Übergang in der Wohnung eines Freundes unter und Anja versuchte, einen Weg aus ihrem tiefen Tal zu finden. Buchstäblich. „Lore und ich sind damals lange durch die Gegend spaziert. Wenn es ihr gereicht hat, blieb sie an einer Straßenbahnhaltestelle sitzen“, lacht Anja. Anja landete schließlich als sozialpädagogische Fachkraft an der Grundschule St. Apollinaris in Holthausen. Dort traf sie auf eine Kollegin, deren ganzheitlicher und empathischer Zugang Anjas Bild von der Förderarbeit mit Kindern nachhaltig geprägt hat. Kollegin Agnes ermutigte Anja, sich eine lerntherapeutische Weiterbildung zu gönnen. Drei Jahre lang – unterbrochen durch Corona-bedingte Online-Phasen – fuhr Anja immer wieder zu Modulen des Hamburger Instituts „Kreisel e. V. ... für das Leben mit Kindern“. Die Ausbildung weitete Anja Dreßlers Blick und stärkte sie in ihrer Arbeit an der Schule,

Text: Pia Arras-Pretzler

Foto: Andreas Endermann

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IM PORTRÄT
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Wenn sich festgefahrene Denkmuster lösen, dann wandelt sich Stillstand in Lebendigkeit.

Kein Perfektionismus beim Familienurlaub

„Ich will auch mal in das Hotel von Colin!“ Unser Sohn guckt uns herausfordernd an. „Da gibt es super Rutschen, abends eine Disco. Und segeln hat er auch gelernt.“ Mein Mann und ich gucken uns an. Cluburlaub! Das ist so gar nicht unsere Art zu reisen. Reisen mit Kindern ist ganz anders als ein Paarurlaub. Wie kann Reisen mit Kindern stressfrei werden? Wie gelingt es uns, diese Tage zu einem richtig schönen gemeinsamen Familienerlebnis werden zu lassen?

Eins ist klar: Urlaubszeit ist Familienzeit. „Für Kinder ist die gemeinsame Zeit oftmals wichtiger als der Ort selbst. Sie genießen es, ihre Eltern ohne den Stress im Alltag ganz für sich haben – ohne Arbeit, Haushalt oder andere Verpflichtungen“, weiß Prof. Reinhardt. Damit dies aber auch gelingt, sollte schon die Vorbereitung der Reise offen und gemeinsam gestaltet sein: Jeder sagt, was ihm wichtig ist, welche gemeinsamen Aktivitäten geplant werden könnten.

Nicht jammern

Dabei ist wichtig, dass der Urlaub nicht nur auf die Kinder ausgerichtet sein sollte. Passt der von den Kindern gewünschte Segeltörn auch zu den Eltern-Vorstellungen? Sind die Urlaubstage auf dem Bauernhof auch für Mama und Papa toll? „Auch die Eltern wollen sich erholen, haben eigene Ansprüche und Erwartungen. Meine Empfehlung für den Urlaub ist: An einem Tag dürfen die Kinder entscheiden, was unternommen wird. Sie dürfen am nächsten Tag aber auch nicht jammern, wenn die Eltern ins Kunstmuseum oder durch die Stadt schlendern wollen“, rät der Zukunftswissenschaftler. So kann es gelingen, allen Erwartungen gerecht zu werden. Die meisten Urlaubsbuchungen laufen heute über das Internet ab. „Was zählt, ist der Preis, der Preis und nochmal der Preis. Gleichzeitig wollen alle bei auftretenden Problemen schnelle Hilfe. Das passt nicht wirklich zusammen. Für die Zukunft erwarte ich daher zwei Buchungsarten. Für die große Mehrheit zählen die Kosten und sie sind dafür entsprechend kompromissbereit bei zum Beispiel Umbuchungen, Verspätungen und Qualitätsabstrichen“, so Prof. Reinhardt weiter. Alle anderen wollen transparenten Full Service. Sie zahlen mehr, erkaufen sich dafür aber die Sicherheit, im Notfall schnelle Hilfe zu erhalten, und viel Organisation rundherum. Wenn

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ADOBESTOCK
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Reisebüros vor Ort diese Versprechen einlösen, könnte das eine neue Chance für sie sein. In den letzten Jahren ist das Reisen mit dem Wohnmobil bzw. -wagen oder Van besonders beliebt geworden. Wer früher am liebsten im Hotel Urlaub gemacht hat, reist auf einmal gerne im komfortablen Reisemobil. „Deutschland hat das Campen für sich (wieder-)entdeckt. Jeder fünfte Bürger geht bereits wenigstens einmal pro Jahr campen. Zusätzlich kann sich etwa jeder Zehnte einen solchen Urlaub vorstellen“, weiß Prof. Reinhardt.

Trend Camping

Besonders beliebt ist das Camping bei Familien mit Kindern. Laut der Stiftung der Zukunftsfragen findet etwa jede siebte Familie diese Art von Urlaub sehr attraktiv. Schließlich ist sie nicht nur relativ günstig, sondern auch individuell und in der Natur. Natürlich spielte Corona auch hier eine gewisse Rolle, mit geschlossenen Hotels und dem Gefühl von Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Der Wunsch nach mehr Natur aber, nach einem individuelleren Urlaub und der Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen, ist schon früher entstanden. Daneben gibt es mittlerweile auch viele Hotels, die auf Nachhaltigkeit, Natur und Bioprodukte setzen. Auch verschiedene Kinderhotels bieten Erkundungen in der Natur an. Die Fernreise bleibt eine Traumreise. Gerade in diesen Zeiten muss sich die Familie natürlich gut überlegen, ob sie

sich solch einen Urlaub leisten kann. Viele Familien wählen deshalb in einem Jahr eine möglichst günstige Reise, damit sie dann vielleicht im darauffolgenden Jahr in fernere Länder fliegen können. Dabei spielt Nachhaltigkeit eine eher nachgeordnete Rolle. Zwar gibt es das sogenannte Flight-Shaming und die Zahl der Bürger, die bewusst auf Flugreisen verzichtet wächst. Das ist aber noch die Ausnahme.

Vorfreude genießen

Prof. Reinhardt macht ganz deutlich: „Für den Urlaub beruhigt die große Mehrheit das eigene Gewissen nach dem Motto: Ich lebe im Alltag ja einigermaßen umweltbewusst, trenne den Müll, fahre Rad oder verzichte auf Fleisch –deshalb darf ich im Urlaub auch fliegen. Fernreisen sind zwar attraktiv, aber im Grunde verbringen jedes Jahr mehr Urlauber ihren Urlaub in Bayern als in ganz Asien, Nordamerika und der Karibik zusammen.“ Bei allen kritischen Fragen sollten wir aber eines nicht vergessen: die Vorfreude. Vielleicht sollten wir auch unseren Perfektionismus vor Ort und auch an uns selbst etwas zurückstellen. Denn kein Urlaub ist perfekt. „Und auch wir können kein anderer Mensch sein“, so Prof. Reinhardt und motiviert uns abschließend: „Lassen wir uns auf Reisen daher auch einmal angenehm täuschen und genießen einfach die schönste Zeit des Jahres.“

FÜR DIE

Erwartungen klären

Budget festlegen

Urlaubsdauer und -ort kindgerecht wählen

Klima bedenken

Pausen bei Autofahrten einplanen 6. Spielsachen für lange Reisen 7. Medizinische Versorgung vor Ort klären 8. Bedingungen rund ums Impfen klären 9. Auf baby- und kindgerechte Ausstattung in Unterkunft achten

Ausflüge vor Ort einplanen / recherchieren, was wo geboten wird

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TIPPS
REISEPLANUNG 1.
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Reiseideen

Beim Cluburlaub einfach mal alle Verantwortung abgeben und sich um nichts kümmern müssen, selbstbestimmt sein und ursprünglich leben beim Camping, oder beim Städtetrip tolle Sehenswürdigkeiten entdecken und in die Geschichte des Landes eintauchen. Eva Rüther hat für uns nachgefragt, warum Familien ihre Art zu Reisen bevorzugen.

Biohotel

Beim Urlaub in einem Biohotel erwarten wir Natur und Nachhaltigkeit. Und genau das bieten diese Hotels. Sie verwenden möglichst zu 100 Prozent Ökostrom, regionale Bioprodukte bei den Mahlzeiten, ökologische Reinigungsmittel und recycelte Verbrauchsmaterialien. Eine ökologische Bauweise, Ausstattung und regelmäßige CO2-Bilanzierung gehören dazu. Oft bieten die Biohotels ein Programm für die kleinen Gäste an, bei denen die Werte rund um Natur und Nachhaltigkeit spielerisch vermittelt werden. Daneben gibt’s für Ältere actionreiche Programme wie Bike- oder Klettercamps. Meist gibt es kein WLAN im Biohotel. Wer sichergehen möchte, dass er mit seiner Familie wirklich in einem Biohotel Urlaub macht, sollte sich nach der Marke des zertifizierten Biohotels erkundigen. Hier werden nur solche Häuser zugelassen, die entsprechende Vorgaben erfüllen. Sie werden regelmäßig überprüft. Anders ist es übrigens bei Naturhotels: Sie befinden sich zwar meistens in traumhafter Lage, müssen aber nicht unbedingt nachhaltig sein.

Camping

„Wir genießen es, frühstücken zu können, wann und wie wir wollen! Manchmal esse ich im Schlafanzug mein Baguette.“ So formulieren es Ruth und Jochen, die seit Jahren mit der ganzen Familie Campingurlaub machen. Sie campen im klassischen Sinne – im Zelt. Naturverbundenheit und Unabhängigkeit sind die Vorteile. Der Urlaub kostet nicht viel, und das Zelt lässt sich im Auto transportieren. Kinder lernen gerade beim Zelturlaub Verantwortung zu übernehmen, weil sie mithelfen und -planen. Komfortabler ist die Reise mit dem Wohnwagen: Immerhin gibt es ein richtiges Dach überm Kopf. Wenn es mal regnet, kann es dann fast schon gemütlich werden. Mittlerweile sind die meisten Wohnwagen mit einer eigenen Toilette ausgestattet. Der Urlaub im Wohnmobil ist immer beliebter geworden. Vorteile: Komfort und dennoch Unabhängigkeit. Nachteil: Jede kleine Tour, und wenn es nur zum Einkaufen geht, muss mit dem kompletten Wohnmobil erledigt werden. Kleine Straßen gerade in südlichen Ländern sind eher nicht zu nutzen.

Fernreise

Wo Tom schon überall war: in Costa Rica, auf den Malediven. Maxi zieht ein neidisches Gesicht und quengelt: „Ich will auch mal Delfine sehen und nach Hawaii!“

Schon oft ist Sara für diese Ziele kritisch beäugt worden. Sie macht deutlich: „Wir reisen gern und wollen die Welt sehen. Das haben wir schon vor Tom gemacht. Nun nehmen wir ihn eben einfach mit.“ Safari, mit dem Wohnmobil durch Kanada – alles geht! Sara und ihr Mann planen Anfahrt und Flüge genauso wie bei jeder anderen Reise. Bei einem langen Flug gibt es Spiele und Filme. Die Familie erlebt gemeinsam neue Kulturen, ein zunächst fremdes Leben. Gemeinsam entdecken sie exotische Pflanzen, Tiere, ungewohntes Essen. Sicher macht so eine abenteuerliche Reise mit spannenden Erlebnissen auch selbstbewusst. Bei den Planungen sollte überlegt werden, ob eine Pauschal-Fernreise in Frage kommt, oder ob Flüge, Unterkünfte und Fahrten selbst organisiert werden sollen. Wichtig: Versicherung für gesundheitliche Notfälle abschließen und wichtige Medikamente einpacken.

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Pauschalurlaub

Das Reisebüro organisiert alles – Flug, Transfer, Hotel mit Halbpension. „Wir machen mit unseren Kindern ausschließlich Pauschalurlaub. Endlich muss ich mal nicht den Tisch decken, aufräumen und überlegen, was ich zum Essen einkaufen muss.“ Das sagt die zweifache Mutter Isa. Und Silvia macht am liebsten Cluburlaub: „Da gibt es Bespaßung für Babys und ältere Kinder. Endlich kann ich selbst Sport machen oder in Ruhe ein Buch lesen.“ Sie verlässt gar nicht erst die Ferienanlage. Hier könnte auch Cluburlaub in Deutschland Sinn machen, anstatt eine teure Flugreise anzutreten. Wer diese Art des Urlaubs macht, sollte sich vorher erkundigen, ob das Hotel an eine kindgerechte Ausstattung wie beispielsweise kindersichere Steckdosen, Kinderstühle, Spielecke gedacht hat. Meistens bieten diese Unterkünfte auch ein altersentsprechendes Programm an, sodass sich Eltern mal am Pool sonnen können, ohne mit einem Auge auf das Kind im Becken achten zu müssen.

Interrail

Eigentlich ist diese Art des Reisens besonders nachhaltig, spannend und bequem: Mit dem Interrail-Pass können 33 Länder Europas mit dem Zug bereist werden. Neben 40 Bahngesellschaften beteiligen sich auch Fährunternehmen. Möglichkeiten gibt es viele: Der Trip kann zum Beispiel lediglich für ein paar Tage in eine europäische Hauptstadt führen. Oder die Familie bereist einen Monat lang verschiedene Strecken –angefangen mit dem Glacier-Express durch die Schweizer Alpen, im Nachtzug von Helsinki nach Nord-Lappland oder von Amsterdam über Paris nach Florenz. Die verschiedenen Möglichkeiten und Streckenvorschläge sind auf der Website von Interrail vorgestellt. Besonderer Vorteil bei dieser Reiseart sind natürlich die vielen gemeinsamen Eindrücke der unterschiedlichen Kulturen, Menschen und Zugstrecken. Kinder unter vier Jahren fahren kostenlos und benötigen keinen Interrail-Pass. Kinder bis elf Jahren reisen mit dem Kinderpass kostenfrei.

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Städtetrip

„Städtetrip?“ Unsere Jungs haben auf den Vorschlag eher gelangweilt reagiert. Dabei hatten wir uns bewusst für Berlin entschieden: Nicht so weit, eine deutsche Stadt mit viel Geschichte und Möglichkeiten für etliche Unternehmungen. Zufällig entdeckte ich noch ein günstiges Apartmenthotel mit Pool. Klar ist, dass zunächst das Alter des Kindes eine Rolle spielt. Einem Baby ist es egal, wohin es in der Babytrage geschaukelt wird. Bei älteren Kindern ist das schon anders. Welche Stadt bietet ausreichend Abwechslung? Wie gestaltet sich die Anreise? Wie viele Tage planen wir? All das sind Fragen, die Eltern vor der Reise für sich beantworten sollten. Bei den Überlegungen spielt auch das Klima eine Rolle. Hinzu kommt die Frage der Unterkunft, die den Ansprüchen der gesamten Familie genügen sollte. Grundsätzlich: Zu viel Programm überfordert die gesamte Familie. Besser: entspannt bleiben und auf ein paar Kirchen verzichten.

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Wir sind privilegiert

Vier Fragen zum Thema Reisen in der heutigen Zeit an den Zukunftswissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Reinhardt.

Libelle: Wie hat sich das Reisen verändert?

Prof. Dr. Ulrich Reinhardt: Urlaub ist und bleibt das Highlight des Jahres. Aber natürlich haben Corona, der Ukraine-Krieg oder die Inflation Auswirkungen. Die Pandemie hat die letzten Jahre geprägt, zunächst konnte gar nicht mehr verreist werden. Als es wieder losging, verschoben sich die Reiseziele vom Ausland ins Inland. Aktuell ist die Sorge vor einer kurzfristigen Stornierung der Reise größer als die Sorge vor einer möglichen Ansteckung – die Bürger wollen ihren Urlaub also wieder genießen und sehnen sich nach einer Auszeit ohne Sorgen. Der russische Angriffskrieg hat viele in Unsicherheit versetzt, hatte jedoch zunächst nur bedingt Auswirkungen auf unser Reiseverhalten. Dieses änderte sich in dem Moment, als die Preise anzogen und viele Bürger sparen mussten. Auf den Urlaub ganz verzichten wollten die meisten dennoch nicht und änderten stattdessen ihr Reiseziel, verkürzten die Reisedauer oder schränkten sich im Vorfeld bzw. vor Ort etwas ein.

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M. KUHN

Gilt Reisen als Statussymbol?

Nach wie vor bleibt es ein Standardthema unter Freunden, Kollegen, beim Frisör oder mit den Nachbarn, wo denn dieses Jahr der Urlaub verbracht wurde. Auch posten wir vom Strand und aus den Bergen, verschicken Nachrichten aus der urigen Taverne oder vor den Sehenswürdigkeiten vor Ort und lassen so die Daheimgebliebenen an unserem Urlaub teilhaben. Ob das aber immer als ein Statussymbol gilt, ist schwer zu beantworten. Eher dient es der Identifikation, nach dem Motto: „Lass mich dir erzählen, was ich auf Reisen erlebt habe.“ Wir identifizieren uns demnach über das Erlebte vor Ort und fast genauso wichtig wie der Urlaub vor Ort ist das Berichten hinterher.

Wie können wir nachhaltig reisen und trotzdem die Welt sehen?

Für mich spielt das Bewusstsein eine große Rolle: Machen wir uns zunächst einmal bewusst, wie privilegiert wir sind. Wir haben das Geld und die Zeit zu verreisen. Wir haben die Gewissheit, jederzeit wieder nach Hause zu können und hier die Sicherheit des Alltags vorzufinden. Vergessen wir auch nicht, dass fast 90 Prozent der Weltbevölkerung noch nie ein Flugzeug von innen gesehen haben. Wir sind also wirklich privilegiert. Wenn wir uns das alles bewusst machen, liegt es in unserer Verantwortung, entsprechend zu verreisen. Ist Reiseverzicht eine Alternative? Für die meisten nicht. Aber eine Möglichkeit sind Ausgleichszahlungen zum Beispiel beim Fliegen. Eine andere, die Welt im eigenen Land und in Europa kennenlernen. Wünschen würde ich mir aber auch, nicht nur an das schlechte Gewissen zu appellieren, sondern vor allem technische Entwicklungen voranzutreiben, sodass Reisen in Zukunft nachhaltiger wird.

Sind die Menschen auf der Suche nach nachhaltigem Reisen, Stichwort Biohotels?

Ein Teil der Reisenden zweifellos, aber noch sind diese ganz klar in der Minderheit. Eine Veränderung erwarte ich nur langsam. Helfen könnte vielleicht ein Nachdenken über den Satz des Schriftstellers Enzensberger: „Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet.“ Hier steckt viel Wahrheit drin und wenn wir diesen Effekt eben nicht wollen, sollten wir uns entsprechend verhalten.

Das Gespräch führte Eva Rüther.

Kindertagespflege

Ambulante Familienpflege bei Krankheit des hauptsächlich betreuenden Elternteils

Integrationshilfe in Schulen & Kindertageseinrichtungen

Betreuung von Kindern mit festgestellter Behinderung

Eltern- & Freizeitassistenz

Über-Nacht-Betreuungen

Vermittlung v. Kurzzeitfamilien

Springer_innen für Kindertageseinrichtungen

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GOOD STUDIO –ADOBESTOCK (2) Fotografien: iStockphoto KiND VAMV Düsseldorf e.V. ist die Düsseldorfer Fachberatungsstelle für Kinderbetreuungen und Ein-Eltern-Familien So erreichen Sie uns: Tel.: 0211-418 444-0 Fax: 0211-418 444-19 E-Mail: info@kind-vamv-duesseldorf.de Web: www.kind-vamv-duesseldorf.de Besuchen Sie uns auf Facebook unter KIND VAMV Düsseldorf e.V. Gemeinsam für Kinder Kindertagespflege Familienunterstützender Dienst Ein-Eltern-Familien / Familientreff Kinderschutz KiND VAMV Düsseldorf e.V. Gemeinsam für Kinder www.kind-vamv-duesseldorf.de
Familienunterstützender Dienst
• Vermittlung, Beratung und Begleitung für Tagesmütter / -väter und Kinderfrauen • Qualifizierung von Tagesmüttern / -vätern und Kinderfrauen nach DJI / QHB Curiculum • Fortbildungen in der Kindertagespflege • Elternberatung zum Thema Kindertagespflege • Modellprojekt Früh & Abend / Randzeiten Betreuung Ein-Eltern-Familien / Familientreff • Beratung • Offene Angebote • Erziehungskompetenzkurse • Familienbildung Kinderschutz Kinderschutz für unsere Fachbereiche • Beratung und Unterstützung durch zertifizierte Kinderschutzfachkräfte • Fortbildungen • Präventionskurse 20221215_AnzeigeLibelle_Generell_NEU.indd 1 15.12.2022 13:49:00

Das bisschen Haushalt ...

Kennt ihr Lisa? Lisa deckt freiwillig den Tisch, hilft beim Abwaschen und geht für ihre Mutter einkaufen. Lisa ist sieben Jahre alt und wohnt in Bullerbü.

Klar, bei den beliebten Kinderbuch-Klassikern von Astrid Lindgren handelt es sich um eine Geschichte, noch dazu um eine, die vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt. Heute ist das Leben einfacher und die Eltern sind nicht mehr so auf die Hilfe ihrer Kinder angewiesen. Dennoch stellt sich für die meisten Eltern die Frage: Sollen meine Kinder im Haushalt helfen? Wenn ja, ab welchem Alter? Und welche Aufgaben kann ich meinen Kindern übertragen? Der 2019 verstorbene dänische Familientherapeut Jesper Juul schreibt in seinem Buch „Die kompetente Familie“, man solle seinen Kindern bis zum Alter von etwa 14 Jahren niemals Pflichten auferlegen. Was aber genau heißt das? Dass wir alles selbst erledigen sollen? Geht ja sowieso viel schneller und ordentlicher wird es obendrein auch noch. Nein. Vielmehr meint Jesper Juul, dass Kinder, die jünger sind als 13 bis 14 Jahre, noch nicht besonders weit in die Zukunft blicken können. Wenn sie sich also bereit erklären, einmal pro Woche etwas im Haushalt zu erledigen, denken sie nicht darüber nach, dass sie diese Aufgabe auch noch in einigen Wochen zu erledigen haben. Dies führt

in den meisten Fällen zu Konflikten. Keine wiederkehrenden Pflichten zu haben, heißt aber nicht, dass Kinder nicht auch ihren Teil zum Haushalt beitragen können. Im Gegenteil, meint auch Alina Votruba von der Jugend- und Elternberatung (JEB) der Stadt Düsseldorf. „Wenn Kinder von Anfang an im Haushalt helfen, fördert dies das Selbstbewusstsein und die Sozialkompetenz. Sie machen dann die Erfahrung, etwas leisten zu können, nützlich zu sein sowie etwas zur Gemeinschaft der Familie beizutragen“, so die Diplom-Psychologin.

Kinder zur Mithilfe animieren – wie geht das?

Aller Anfang ist in diesem Fall nicht schwer. Denn: Kleinkinder suchen sowieso die Nähe der Eltern und möchten möglichst viel selbst machen. Teller holen, Brot schmieren, Tasse in die Spülmaschine räumen – das alles macht ihnen Spaß. Zugegeben, eine richtige Hilfe für die Eltern ist das noch nicht wirklich, dennoch

sollten Eltern diese Unterstützung annehmen. Das verhindert Wutanfälle und die Hausarbeit wird für die Kleinen auf diese Weise zur Selbstverständlichkeit. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch. Denn ob das gleiche Kind auch drei Jahre später noch ganz selbstverständlich seinen Teil zum Haushalt beiträgt, bleibt abzuwarten. Spielzeug, Handy, Computer, Freunde – je älter die Kinder werden, desto breiter das Spektrum an Dingen, die viel interessanter sind. Mangelt es an Unterstützung, ist es hilfreich, nicht mit Konsequenzen zu drohen, sondern in Ruhe mit dem Nachwuchs zu sprechen und ihm klarzumachen, dass Mama und Papa im Haushalt gerne Unterstützung hätten und brauchen. Wenn Kinder merken, so auch Jesper Juul, dass die Eltern tatsächlich auf die Hilfe der Kinder angewiesen sind, legen sie oft eine große Hilfsbereitschaft an den Tag. Wenn auch das nicht hilft und das Thema Haushalt zu einem Streitthema wird, der das Familienleben negativ beeinflusst, kann es helfen, sich bei einer Familienberatungsstelle Unterstützung zu holen.

Welche Aufgaben ab welchem Alter?

Bei der Wahl der Aufgaben gibt es nicht viel zu berücksichtigen. Kinder sollten mitreden und Aufgaben übernehmen dürfen, zu denen sie Lust haben – vorausgesetzt natürlich, alle Gefahrenquellen sind beseitigt. Kleinkinder helfen zunächst nur mit, zum Beispiel beim Wäschesortieren oder Staubwischen. Schon in diesem Alter sollten Kinder aber lernen, dass zum Spielen auch Aufräumen gehört. „Je kleiner die Kinder sind, desto mehr brauchen sie noch die Hilfe der Eltern. Spätestens im Grundschulalter sollte ein Kind sein Zimmer alleine aufräumen können und kleine Aufgaben selbstständig erledigen“, so Alina Votruba. Je älter die Kinder werden, desto schwierigere Aufgaben können Eltern ihnen übertragen, wie alleine den Brief zur Post bringen oder die Nudeln kochen. Damit zeigen Eltern: Ich vertraue dir und glaube an dich.

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HAUSHALTSAUFGABEN
Text: Claudia Giesen
Zu dem Thema haben wir mit der DiplomPsychologin ALINA VOTRUBA gesprochen. Das Interview findet ihr auf stadt-kulturfamilie.de.
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5 Tipps für Eltern

VORBILD SEIN Wer sein Geschirr selbst nie wegräumt oder sich vor dem stinkenden Müll ekelt, kann von seinen Kindern kein besseres Verhalten erwarten.

KEINE PSEUDOAUFTRÄGE Kinder merken, wenn man bloß möchte, dass sie beschäftigt sind oder etwas lernen. Daher nur Aufgaben verteilen, die wirklich erledigt werden müssen.

ANSPRÜCHE SENKEN Die Handtücher sind schief gefaltet? Egal! Wer jetzt meckert oder die Arbeit gar korrigiert, frustriert die Kinder und muss die Arbeit beim nächsten Mal vermutlich alleine machen.

ABWECHSLUNG BIETEN Saugen oder Müll rausbringen? Kinder haben gerne die Wahl. Auch Aufgaben tauschen unter Geschwistern sollte erlaubt sein.

DIE EIGENE FAMILIE IM BLICK HABEN Die Kinder der Freude helfen scheinbar viel mehr? Ob das wirklich so ist, sei dahingestellt. Wenn alle Familienmitglieder zufrieden sind, ist alles in Ordnung.

Kein Scherz: §1619 BGB regelt die Mithilfe im Haushalt

Die Mithilfe von Kindern im Haushalt ist durch das Bürgerliche Gesetzbuch geregelt. In §1619 BGB steht: Das Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, verpflichtet, in einer seinen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechenden Weise den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten. Wer jetzt denkt, er könne vor seinen Kinder mit dem Gesetzbuch wedeln und schon sei das leidige Thema „Haushalt“ erledigt, der wird sich vermutlich wundern. Zwar hat der Bundesgerichtshof sieben Stunden wöchentlich ab Vollendung des 14. Lebensjahres als angemessen betrachtet, durchzusetzen ist dies aber vermutlich nicht.

Haushalt gegen Geld oder Handyzeit?

Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Während für die einen Eltern jegliche Mitarbeit der Kinder im Haushalt selbstverständlich ist, belohnen die anderen besondere Aufgaben wie Rasenmähen oder Wischen mit einem Bonus in Form vom Geld oder Medienzeit. Ein Richtig oder Falsch gibt es dabei nicht, allerdings sollten die regulären Aufgaben wie Zimmeraufräumen und Tischdecken ohne Diskussion erledigt werden. Alina Votruba von der JEB der Stadt Düsseldorf findet dabei natürliche Konsequenzen hilfreich. Wenn ein Kind seine Essenssachen schnell in die Spülmaschine räume, sei mehr Zeit zum gemeinsamen Spielen oder auch mal Zeit, fünf Minuten auf dem Handy zu spielen. Geld als Anreiz findet sie eher nicht günstig, da es kein natürliche Konsequenz des Familienlebens sei.

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Vom Erziehen und gemeinsamen Wachsen

„Erziehungskiste“ nennen wir unsere neue Libelle-Serie zum Thema Erziehung. Die Erziehungskiste findet ihr vor allem auf unserer Website, einzelne Inhalte werden aber auch im Heft erscheinen. Dieser Beitrag soll eine kleine Einführung darstellen – und war erst ganz anders geplant. Ein Artikel in der SZ kam dazwischen und hat einen kleinen Wutanfall über Experten und Studien ausgelöst.

Es ist Sonntagabend. Ich habe jede Menge Recherchearbeit hinter mir und möchte zunächst grundsätzliche Eckpunkte klären –was verstehen wir unter Erziehung? Welche Erziehungsstile gibt es? Ich komme gut voran, doch irgendwann ruft mein Mann zum Abendessen. Nachdem wir die Küche aufgeräumt haben und unser Sohn im Bett ist, blättere ich kurz die Süddeutsche Zeitung durch. Ich bleibe hängen bei: „ESSEN – was Kinder am Küchentisch erleben, prägt ihre Essgewohnten für das ganze Leben. Das ist Chance und Bürde zugleich.“ Ich lese den Text. Und ich werde wütend. Richtig, richtig wütend. Und ich beschließe, meinen sorgsam recherchierten Einstieg völlig umzuschmeißen und ganz anders anzufangen. Nämlich so:

Alles oder nichts –nein, danke

Vielleicht bin ja nur ich besonders anfällig, sofort ein schlechtes Gewissen zu haben. Der erwähnte Artikel (SZ am Wochenende, Nr. 267, 19./20. November 2022) beginnt etwa so: Zahlreiche Studien haben festgestellt, dass Kinder, die mit ihren Eltern regelmäßig gemeinsame Mahlzeiten einnehmen, weniger Essstörungen haben, soziale kompetenter sind und später weniger zu Drogenkonsum neigen. Ach, herrje! „Studien“, das klingt immer so wissenschaftlich und in Stein gemeißelt. Dabei ist es weder einfach, Studien wasserdicht und sauber durchzuführen, noch kann man als Mensch, der mit Zahlen nicht sonderlich viel am Hut hat, die Ergebnisse immer realistisch einschätzen. Aber es kommt noch schlimmer in diesem Artikel. Im Grunde geht es um alles oder nichts, wird uns weisgemacht: „Gute Essgewohnheiten sind […] Rüstzeug für ein gelungenes Leben“, schmiert uns Ernährungspsychologe Klotter aufs Brot. Danke für nichts. Mag ja alles irgendwie stimmen, aber es hilft auch nicht wirklich, oder?

Erziehung ist Herzenssache

Diesen Zwiespalt auszuhalten zählt meiner Meinung nach zu einer der elterlichen Kernkompetenzen. Irgendwer weiß meistens besser, wie’s geht. Und lässt dabei praktischerweise vieles weg, was nicht ins Bild passt. Warum zum Beispiel weist die SZ in diesem Artikel nicht auch darauf hin, dass gemeinsame Mahlzeiten auf eine stabile familiäre Situation hindeuten können? Die

LIBELLE | Januar/Februar 2023 SERIE: ERZIEHUNGSKISTE
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ELINA FAIRYTALE –PEXELS

Achtung, ERZIEHUNG!

dann wiederum eigentlich für all diese tollen „Nebenwirkungen“ gemeinsamer Mahlzeiten verantwortlich wäre? Und warum komme ich selbst nicht sofort darauf, mir diese Frage zu stellen, sondern fühle mich erst mal schlecht? Weil uns alles unter die Haut geht, was mit unseren Kindern zu tun hat. Weil wir als Eltern nicht unbedingt rational agieren. Weil wir es richtig machen möchten. Und nur zu bereitwillig auf unsere Kappe nehmen, wenn etwas nicht rund läuft. Oder zur Tigerin werden, und alle anderen sind der Feind und haben keine Ahnung. Beides bringt uns auf lange Sicht nicht wirklich weiter.

Misstrauen gegen einfache Lösungen

Deshalb bewegen sich Menschen, die sich mit Erziehung beschäftigen, auf sehr dünnem Eis. Was sie zu sagen haben, soll einerseits klar genug sein, damit Erziehende auch etwas damit anfangen können. Es soll dabei aber

differenziert genug sein, um unterschiedlichste Menschen in ihren persönlichen Situationen ansprechen zu können. Ob das klappt? Nein. Deshalb gibt es auch nicht die eine Strategie, den einen Trick und das eine Buch für alle. Und deshalb beginnen wir heute auch eine ganze Serie zu einem Thema, mit dem man eigentlich nie ans Ende kommt.

Abenteuer Erziehung: you do you

Machen wir uns nichts vor: Das Leben mit Kindern ist ein großes Abenteuer. Was deshalb nicht funktioniert: deinem Leben vorgefertigte Tipps überzustülpen. Nein, nicht jedes Kind kann schlafen lernen. Jedenfalls nicht sofort. (Das ist übrigens ein Ratgeber-Klassiker von Annette Kast-Zahn, der inzwischen in 23. Auflage erschienen ist, und sehr vereinfacht gesagt darauf basiert, sein Baby an regelmäßige Schlafenszeiten zu gewöhnen, indem

man es immer länger allein in seinem Zimmer lässt, notfalls auch schreiend.) Jedes Kind ist anders, ebenso wie jede Familie. Erziehung ist, jeden Tag nach guten Lösungen für ein faires, gelungenes Miteinander zu ringen, in dem keiner von euch zu kurz kommt. Wie das aussieht, wissen die wenigsten von Anfang an, aber im Lauf der Zeit immer besser. Besonders, wenn ihr euch erlaubt, Dinge und Überzeugungen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Dabei schadet es auf keinen Fall, nach links und rechts zu schauen. Sich mit Freunden auszutauschen – und zwar so ehrlich, wie es euch möglich ist. Niemand hat etwas davon, wenn du über dein Leben einen Filter legst, mit dem immer alles in ein goldenes Licht getaucht ist. Bleib bei dir, bleib wach und informiert – und nimm dazu gern den einen oder anderen Erziehungsratgeber zur Hand, wenn dir danach ist. Wir werden in der Erziehungskiste immer wieder welche vorstellen. Und beim nächsten Mal werde ich mich dann auch wirklich dem Begriff „Erziehung“ nähern. Sei gespannt!

25 LIBELLE | Januar/Februar 2023 SERIE: ERZIEHUNGSKISTE
Mahlzeit! Familienkonzert 4.2. 12 Uhr

Die Mischung macht’s

Szenebar und Eckkneipe, Design und Kitsch, Bauernbrot und Buddha-Bowl –in Unterbilk findet man von allem etwas, weshalb wir Unterbilker auch selten einen Grund sehen, unser Viertel zu verlassen.

Los geht unsere kleine Runde im FreiluftWohnzimmer vom Kiez, dem Friedensplätzchen. Fast wie auf einer italienischen Piazza fühlt man sich hier: Da genießen Jung und Alt die Nachmittagssonne bei einem Schwätzchen, es wird Boule gespielt, Kinder düsen auf ihren Rollern herum. Im Büdchen gegenüber kann man sich ein Feierabendbier holen oder auf der Terrasse des Café Modigliani einen Wein trinken. Die Anwohnerinitiative Friedensplätzchen sorgt seit 1997 dafür, dass das Plätzchen Herz des Viertels ist und bleibt. Dazu tragen auch die zahlreichen Veranstaltungen bei, vom Nikolausbesuch über das Sommerfest bis zum Trödelmarkt. Spätestens Freitagnachmittag, wenn der rheinische Bauernmarkt stattfindet, trifft man hier immer auf bekannte Gesichter. Eltern legen auf dem Rückweg von der Kita-Runde einen Zwischenstopp ein, um eine Tüte Wellant-Äpfel und ein frisches Dinkelbrot fürs Wochenende zu holen. Auf dem Friedensplätzchen steht neben dem beliebten Bücherschrank übrigens auch „Friedchen Fielfraß“, ein Foodsharing-Fahrrad, das gut angenommen wird.

Die schönen Dinge des Lebens

Bevor wir auf dem Plätzchen versacken, gehts weiter Richtung Lorettostraße, ohne die Unterbilk nicht Unterbilk wäre. Szenige Restaurants, schicke Cafés, kleine inhabergeführte Geschäfte mit Mode, Schmuck oder Designermöbeln findet man hier genauso wie die Fromagerie, die Chocolaterie bittersüß & edelweiß oder das Bilker Weinhaus. Man kann es sich definitiv gutgehen lassen im Viertel, wenn der Geldbeutel es hergibt. Auch der Blick nach oben, auf die wunderbar erhaltenen Gründerzeit-Fassaden ist ein Genuss. Man ahnt es: So viel Schönheit hat ihren Preis. In den letzten Jahren sind die Mieten im Viertel exponentiell gestiegen. Auch am Ende der „Lo“, rund um die Bilker Kirche und entlang der Bilker Allee, lockt eine ab -

Daten & Fakten

Bevölkerungszahl 19 300 Altersdurchschnitt 42,4 Jahre Fläche 195 Hektar 7 % Grünflächen, 11 % Gemeinbedarfsflächen, 34 % Verkehrsflächen, 34 % Wohnbauflächen Haushalte 66 % Singlehaushalte, 11 % Familien mit Kindern unter 18 Jahren

Quelle: Landeshauptstadt Düsseldorf –Amt für Statistik und Wahlen, Stand 31.12. 2021 wechslungsreiche Gastronomie und individuelle Läden. Wir legen einen kleinen Zwischenstopp bei den „Kaffeepiraten“ ein, wo ich einen leckeren Chai und die Kinder ein Vitaminmonster bekommen.

Spielplätze für Klein und Groß

So gestärkt machen wir uns weiter auf den Weg entlang der Hauptverkehrsader Bilker Allee, auf der seit Kurzem glücklicherweise Tempo 30 gilt.

So schaffen wir es, die breite Straße zu überqueren, um einen Abstecher in den Florapark

zu machen. Von allen schmerzlich vermisst wird die Florabar, die immer ein beliebter Treffpunkt für Familien war und nun schon seit geraumer Zeit leer steht. Dafür wurde der Spielplatz im Park neu gestaltet und ist jetzt mit dem großen, bunten Klettergerüst auch für ältere Kinder wieder spannend. Direkt daneben können sich Mama und Papa an die ebenfalls neue Sportanlage begeben und testen, ob es noch für einen Klimmzug reicht. In unmittelbarer Nähe bietet der Spielplatz bei den Bilker Arkaden (eigentlich: Düsseldorf Arcaden) mit dem herausfordernden Klettergerüst aus Gummimatten noch mehr Nervenkitzel. Übrigens gehören die Bilker Arkaden, trotz anders lautendem Namen, zu Unterbilk und sind, wie Shoppingcenter halt sind, nicht schön, aber praktisch.

Dorfidylle in der Stadt

Vom manchmal etwas zugigen „Top of Bilk“ führt unsere letzte Etappe zurück durch den Florapark, über Bilks zweite Hauptverkehrsader, den Fürstenwall, hinein in die schmale Reichsgasse. Der Stadtlärm bleibt hinter uns zurück. Die Kinder lieben diesen „Geheimweg“ zum Ständehauspark, weil sich die Atmosphäre hier so anders anfühlt als im Rest des Viertels. „Ein bisschen wie bei Oma“ sei es hier, zumindest auf der linken, der alten Seite des Gässchens mit den alten Landhäusern. Hier befindet sich auch das Padmavati: Wer durch die Tür der Nummer 57 tritt, findet sich plötzlich in einem fast tropisch anmutenden Innenhof mit leise plätscherndem Wasserlauf wieder. Ayurveda-Therapeutin Daniela ReichPerulli hat sich hier eine kleine Stadt-Oase aufgebaut, in der Massagen, Kochkurse und Yoga angeboten werden. Wir schließen unsere Tour ausnahmsweise mit einem Kinder-Cocktail auf der Terrasse der Pardo-Bar im K21 ab und sind uns einig, dass unser Viertel ganz schön abwechslungsreich ist.

26 LIBELLE | Januar/Februar 2023
SPAZIERGANG DURCH UNTERBILK
27 LIBELLE | Januar/Februar 2023 SPAZIERGANG DURCH UNTERBILK

Von Ohrwürmern und Rabeneltern

Ungefähr um den zweiten Geburtstag herum fangen die meisten Kinder an, sich auch über Sprache verständlich machen zu können. Das ist häufig ein Segen, denn nun können wir die Kleinen besser verstehen und ihnen so manchen Frust ersparen. Doch was nun entsteht, ist nicht bloß eine Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren. Sprache verbindet, schafft Raum für Geschichten, Witze und Nähe. Mit der Schule eröffnet sich den Kindern dann die Welt der Literatur und sie lernen durch Wortwitz und Spiel wieder eine neue Art kennen, mit anderen in Kontakt zu treten. Unsere Buchempfehlungen nähern sich dem Thema Sprache auf unterschiedlichen Ebenen. Sie veranschaulichen die verschiedenen Facetten des Themas auf ganz wunderbare Weise.

Warum der Ohrwurm einen Frosch im Hals hat

Eine Kuh vom Eis zu holen, das kann zuweilen eine ganz schön anspruchsvolle Aufgabe sein. Anders als andere Tiere, flüchten Kühe nämlich nicht, sondern harren der Dinge, die da kommen. Im Falle von Eis kann das dann auch mal Tauwetter sein ... Kurzweilig und anschaulich werden hier gängige Redewendungen erklärt. Lustige Illustrationen bringen den Leser zum Schmunzeln und hier und da eingestreute Sachinformationen geben den Schlauschlümpfen dieser Welt das nötige Futter. (jf) Warum der Ohrwurm einen Frosch im Hals hat, ab 7 Jahren, Anna Biß, Tim Möller-Kaya, Warum! 2021, ISBN 978-394943100-5, Euro 16,90

Ella spricht tausend Sprachen

Ella spricht tierisch, müdisch, uuuuisch und noch tausend andere Sprachen. Am Morgen putzt sie sich die Dinosaurier und am Abend ust Ullu sutt. Ein wunderbares Bilderbuch, in dem wir Ella durch ihren Tag begleiten und viele schöne Möglichkeiten kennenlernen, mit Sprache zu spielen. Das Buch lädt dazu ein, gemeinsam mit den Kindern eigene Sprachen zu entdecken. (jf) Ella spricht tausend Sprachen, ab 3 Jahren, Sabine Rothmund, Madlen Ottenschläger, Thienemann-Esslinger-Verlag GmbH 2022, ISBN 978-3-480-23740-1, Euro 15

Wir sind die Experten rund um Schwangerschaft, Still- und Säuglingszeit! Verleih von Milchpumpen und Babywaagen. Kostenloses Babywiegen. Seminare für Eltern. Breites Sortiment für junge Familien.

Kölner Landstr. 205, 40591 Düsseldorf Tel 0211/758 08 40, www.apotheke-in-wersten.de Öffnungszeiten: Mo – Fr 8 – 20, Sa 8 – 18 Uhr

Buchstabendschungel

Nach einem Sturm im Dschungel ist so einiges durcheinandergeraten: Iger, Lange und Ledermaus sind nicht mehr sie selbst und bald wird klar: bei den bunten Dingern, die der Affe gefunden hat, handelt es sich um Buchstaben. Eine wunderbar illustrierte Geschichte, die sich ganz spielerisch mit dem Alphabet auseinandersetzt und Kindern erste Kenntnisse vermittelt. (jf) Buchstabendschungel, ab 5 Jahren, Ursula Poznanski, Sabine Büchner, Loewe-Verlag 2019, ISBN 978-3-78558923-6, Euro 9,95

Arabisch in Al MadinA

• Spielerisch Arabisch lernen ab 3 J. • Sprachkurse. Kinder. Jugendliche. Erwachsene. Institut für arabische Sprache und Kultur Info & Anmeldung 0171 – 2 88 25 37 • Rethelstr. 2/Ecke Grafenberger Allee 40237 Düsseldorf • www.almadinaschool.com

28 LIBELLE | Januar/Februar 2023 MEDIEN
Die erste babyfreundliche Apotheke in Düsseldorf!

Haben Raben Rabeneltern?

„Dumme Kuh“, „Lahme Schnecke“ oder „Dreckiges Schwein“ sind nur ein paar Beispiele dafür, wie wir Tiere dazu nutzen, uns untereinander bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben. Daher melden sich hier nun die Tiere zu Wort und erklären, was an den Vorurteilen, die ihnen anhaften, wirklich dran ist. In liebevollen Zeichnungen wird so zum Beispiel deutlich, dass eine Schnecke vielleicht nicht gerade schnell ist, sie aber ja schließlich nicht wie wir zwei Füße hat und zudem noch ihr ganzes Haus mitschleppt. (jf) Haben Raben Rabeneltern, ab 5 Jahren, Christian Tielmann, Fischer Sauerländer 2021, ISBN 978-3-7373-5768-5, Euro 14

Pünktlich wie die Maurer

Redensarten begleiten uns durch den Alltag. Oftmals benutzen wir sie einfach, ohne ihre Herkunft groß zu hinterfragen. Rund 300 Redewendungen stammen alleine aus dem Handwerk und welche Geschichten sich dahinter verbergen, dem geht dieses Buch auf den Grund. „Das trifft den Nagel auf den Kopf!“ „Schuster, bleib bei deinem Leisten!“ „Wo gehobelt wird, da fallen Späne.“ – welche Geschichten sich hinter diesen Sätzen verbergen, wird hier kurzweilig und unterteilt in die unterschiedlichen Handwerksberufe erzählt. (jf) Pünktlich wie die Maurer, ab 9 Jahren, Rolf-Bernhard Essig, Duden / Cornelsen Verlag 2022, ISBN 978-3-411-75667-4, Euro 12

Ltg. A. Wissmanns-Lefaye

Neue Kurse ab Januar/Februar 2023

Kreatives Tanzen für Kinder 4 bis 6 Jahre Eigene Kreativität fördern mit Tanzgeschichten malen und vertanzen

Kinderballett ab 3,5 Jahren Anfängerballett für Kinder ab 9 Jahren und vieles mehr ...

Anmeldung zum Kennenlern- und Schnuppertag ab sofort unter: 0211 - 36 43 47

Wagnerstraße 7 • D’City • www.ballettschule-am-schauspielhaus.de

SPIELETEPPICH DÜSSELDORF

MIT 10 SOUNDMODULEN.

Maße: 130 x 180 cm Prei: 89,- Euro INFO UND BESTELLUNG: 0211.545 71 800

29 LIBELLE | Januar/Februar 2023 MEDIEN
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ein Angebot der Graf Recke Stiftung Mathildes Spielekiste
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Grafenberger Allee 341 40235 Düsseldorf Tel.: 0211. 6708-74
Staunen
Spielen
Verweilen www.graf-recke-stiftung.de/
Peter Tschaikowsky Dornröschen Jessica Courtney-Tickle, Prestel Verlag, ab 4 Jahre, ISBN: 978-3-7913-7533-5, geb., 26 Euro EIN MUSIK-BILDERBUCH ZUM HÖREN
MARIA STARUS –ADOBESTOCK (2)

Kino

Unsere Filmtipps für Januar und Februar.

Belle & Sebastian – Ein Sommer voller Abenteuer

Kinostart: 5. Januar | Libelle-Empfehlung: ab 7 J.

Die Jugendromane von Cécile Aubry sind in Frankreich wahre Klassiker, die bereits mehrfach verfilmt wurden. Über die Abenteuer des zehnjährigen Sebastian und der Pyrenäenberghündin Belle verfasste die 2010 verstorbene Autorin zwischen 1966 und 1977 sieben Bücher, zuletzt entstanden erst 2013 bis 2017 dazu drei Kinofilme. Die waren allerdings wie schon die Vorlagen in den 1940ern angesiedelt – die jüngste Version spielt nun im Hier und Jetzt und verpasst den Erlebnissen der Titelfiguren einen zeitgemäßen Anstrich. Sebastian ist nun kein Waisenkind mehr, sondern wird in den Ferien von seiner Mutter zu seiner Tante und der Großmutter in die Berge geschickt. Dort lernt er eine weiße Hündin kennen, vor der die Menschen in der Umgebung sich fürchten, die in Wahrheit aber von ihrem Besitzer misshandelt wird – und Sebastians Familie im Handlungsverlauf hilfreich zur Seite stehen wird. Die klassische Tier-MenschFreundschaftsgeschichte wurde von Regisseur Pierre Coré als spannender Kinderfilm für Naturfreunde inszeniert, bebildert mit tollen Aufnahmen aus der Berglandschaft. (ph)

Die drei ??? – Erbe des Drachens

Kinostart: 26. Januar | Libelle-Empfehlung: ab 9 J.

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews: An diesen Namen kommt hierzulande seit Jahrzehnten kein Kind vorbei, wenn es sich auch nur einen Hauch für Jugendkrimis interessiert. Basierten die ersten 55 Bände bzw. deren seit 1979 veröffentlichten Hörspieladaptionen noch auf zwischen 1964 und 1990 erschienenen Originalromanen aus den USA, wurde die Reihe später von deutschen Autor:innen fortgesetzt – im Februar erscheint Buch 225, Dutzende Specials und die „Die drei ??? Kids“-Reihe nicht einberechnet. Ins Kino kamen die Juniordetektive erstmals 2007 und 2009, den international produzierten Verfilmungen „Das Geheimnis der Geisterinsel“ und „Das verfluchte Schloss“ blieb der große Erfolg jedoch verwehrt, sodass der geplante Trilogieabschluss „Die silberne Spinne“ nie gedreht wurde. Nun wagt man sich an einen Neubeginn, der eine exklusiv für den Film geschriebene Geschichte von Langzeit-„Die drei ???“-Autor André Marx erzählt und Justus, Peter und Bob vom fiktiven US-Westküstenort Rocky Beach als Praktikanten auf ein Filmset in Rumänien verschlägt – in ein Schloss, in dem sich rätselhafte Dinge ereignen. (ph)

Maurice der Kater

Kinostart: 9. Februar | Libelle-Empfehlung: ab 6 J.

Ein einträgliches Geschäft hat sich der sprechende Kater Maurice da ausgedacht: Gemeinsam mit seinem etwas einfältigen menschlichen Begleiter Keith und einer Gruppe intelligenter, ebenfalls sprechender Ratten gaukelt er panischen Dorfbewohnern eine Rattenplage vor, die Keith dann mit Hilfe seiner Flötenspielkünste „beendet“. Der Lohn dafür wird aufgeteilt, anschließend ein neuer Ort besucht und die Masche erneut abgezogen. Im Städtchen Bad Blintz geraten sie aber eines Tages an die Falschen, haben sich dort doch bereits andere Gauner breitgemacht, die Lebensmittel verschwinden lassen und die Schuld dafür den Ratten in die Schuhe schieben. Zusammen mit der Bürgermeistertochter Malizia beschließen Maurice und die anderen, der rivalisierenden Bande das Handwerk zu legen. Regisseur Toby Genkel, der sich mit Animationsfilmen wie „Die Olchis“, „Ooops!“ und „Überflieger“ einen Namen gemacht hat, hat ein unkonventionell erzähltes Fantasy-Kinderbuch aus der Feder des britischen „Scheibenwelt“-Erschaffers Terry Pratchett adaptiert und dabei glücklicherweise dessen schrägen Humor beibehalten. (ph)

30 LIBELLE | Januar/Februar 2023 KINO
Was läuft?
SONY PICTURES ENTERTAINMENT GMBH –WIEDEMANN UND BERG FILM GMBH –ANNE WILK SPLENDID FILMS
TELEPOOL

Familienleben in und um Düsseldorf | Unterbilk

Die Libelle besucht Familien in Düsseldorf und Umgebung. Diesen Monat geht es zum Friedensplätzchen. Julia, Michael, Carlotta (11) und Nike (8) sind in Unterbilk zu Hause. Julia arbeitet in einer verantwortungsvollen und spannenden Position für einen Mobilfunkanbieter, Michael ist selbstständig als Profi-Sprecher, Systemischer Coach und Sprechtrainer. Das Leben ist voll, der Alltag oft eng getaktet. Im Job viel geben, für die Kinder da sein, eine gute Zeit mit Freunden und als Familie haben und sich um die zunehmend pflegebedürftigen Eltern kümmern – da bleibt wenig Zeit, um einmal innezuhalten. Die aus Hamburg zugezogene Julia sehnt sich manchmal nach weniger City-Trubel: „Es fühlt sich inzwischen eigenartig an, dass ich mit dem Rad in die Stadt fahren kann, aber ein Auto brauche, um mal in den Wald zu kommen.“ Auf der anderen Seite genießt die Familie das Leben im Viertel, ist dort fest verwurzelt und mag vor allem das Netzwerk aus Freunden nicht missen. Wenn keine Großfamilie vor Ort ist, machen sie es oft erst möglich, dass dann doch alles irgendwie gewuppt werden kann. Wie viele im Viertel wünscht sich die vierköpfige Familie ein bisschen mehr Platz. Vorläufig wird die Wohnung einfach immer an die sich verändernden Bedürfnisse der Familienmitglieder angepasst. „Wir machen zusammen einfach das Beste daraus, darin sind wir echt gut“. (Susanne Werding)

31 LIBELLE | Januar/Februar 2023
SUSANNE WERDING
ZU BESUCH
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