IHRE WOCHENENDAUSGABE IM DONAU-RIES In Heroldingen gibt es eine Häufung an Corona-Infektionen. Die Einwohner fühlen sich deshalb ungerecht behandelt und an den Pranger gestellt.
Samstag, 4. April 2020 | Nr. 14
Der Einzelhandel kämpft mit den Ausgangsbeschränkungen. Viele Geschäfte finden jedoch neue Wege, um weiterhin für die Kundschaft da zu sein.
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Stubenberg Meteorit bleibt noch im Tresor: Die für den 30. und 31. Mai geplante Festveranstaltung ImpaktDialog 2020 wird verschoben.
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Geräte aus Nördlingen weisen Corona-Viren nach LRE Medical entwickelt Testgeräte Nördlingen (MS). Die Nördlinger Firma LRE Medical hat gemeinsam mit ihren Kunden Testgeräte entwickelt, die bereits innerhalb von kurzer Zeit ein Ergebnis auf eine Infektion mit Sars-CoV-2-Viren liefern. An der Ecke Industriestraße/ Hofer Straße in Nördlingen deutet nur ein kleines Schild auf die Firma LRE Medical GmbH hin. Zwischen den Hallen von Eisen-Fischer liegt die Fertigung und Verwaltung des Unternehmens, Vertrieb und Entwicklung sind am Gründungssitz in München. Insgesamt beschäftigt die Firma an den Standorten Nördlingen und München 230 Mitarbeiter, der Großteil arbeitet allerdings im Ries.
Probenmaterial beispielsweise ein Abstrich aus den Nasennebenhöhlen oder Blut eingebracht wird, kann analysiert werden, ob ein bestimmter Krankheitserreger in der Probe enthalten ist und wenn ja, welcher. Aktuell wurde von unseren Kunden speziell für den Sars-CoV-2-Virus eine neue Testkartusche entwickelt“, berichtet Jürgen Neumann, Geschäftsführer der LRE Medical GmbH.
» Seit knapp 60 Jahren am Markt
» Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus Hier werden auch seit neuestem Diagnosegeräte hergestellt, die einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus leisten können. Kunden der LRE Medical sind globale medi-
Ein Blick in die Fertigung bei LRE. Hier werden die Testgeräte gebaut.
zinische Industriekonzerne. Bereits seit 2018 produziert LRE Medical in Nördlingen im Auftrag seiner Kunden Analysegeräte für die Molekulardiagnos-
tik. „Die Kunden kommen mit ihren Ideen für einen Test zu uns. Im Kundenauftrag entwickeln, konstruieren und fertigen wir die Geräte dazu, sprich
Jürgen Sorré gewinnt Stichwahl deutlich
Foto: LRE Medical GmbH
wir sind Dienstleister. Viren hinterlassen eine einzigartige Sequenz in der menschlichen DNA. In Verbindung mit einer Testkartusche, in welche das
„Wir sind seit knapp 60 Jahren am Markt und haben uns zu einem führenden internationalen Dienstleister im Bereich medizinischer diagnostischer Geräte entwickelt“, so Neumann. Aus vertraglichen Gründen kann sich die Nördlinger Firma nicht dazu äußern, für welche Unternehmen die Geräte produziert werden. Vor einer Woche hat die Firma Bosch angekündigt, dass ihre Analysegeräte mittlerweile auch den Sars-
CoV-2 Erreger nachweisen können. Ob Bosch der Kunde der Firma LRE Medical GmbH ist, wollte man uns nicht beantworten, das Prinzip ist sich jedoch sehr ähnlich.
» Kapazitäten müssen ausgebaut werden „Als entwickelnder und produzierender Dienstleister freuen wir uns, dass mit diesen Produkten geholfen wird, die Ausbreitung des Sars-CoV-2 zu reduzieren“, erklärt der Geschäftsführer weiter. Zudem macht der Geschäftsführer aber deutlich, dass die Kapazitäten in Nördlingen massiv ausgebaut werden. „Wir stehen hier Seite an Seite in der Abwehr eines unsichtbaren Feindes. Deshalb ist es nun wichtig, dass die Medizintechnik-Industrie ihren Beitrag leistet. Wir verzeichnen eine sehr hohe Nachfrage und fahren deshalb unsere Produktion hoch, was einen Bedarf an Arbeitskräften mit sich bringt“, so Neumann abschließend.
David Wittner am Ziel seiner Träume
60,91 Prozent der Wähler stimmten für den parteilosen Kandidaten Nördlingen wählt PWG-Kandidaten zum Oberbürgermeister Donauwörth (MK). Um kurz nach 19 Uhr stand am Wahlabend fest: Der neue Oberbürgermeister der Stadt Donauwörth heißt Jürgen Sorré. Der parteilose Kandidat konnte sich in der Stichwahl gegen Michael Bosse durchsetzen. Auf Sorré fielen 60,91 Prozent der Stimmen, Bosse konnte nur 39,01 Prozent erreichen. Eindeutig ist das Ergebnis auch, weil Sorré jeweils in allen Briefwahlbezirken gewonnen hat.
„Genau das, was ich nicht erwartet habe, aber natürlich habe ich mir so ein eindeutiges Ergebnis gewünscht“, fasst Sorré den Ausgang der Stichwahl zusammen. Eine klare Mehrheit zu erreichen, sei genau das gewesen, was der parteilose Kandidat erreichen wollte. „Unheimlich erleichtert“ ist Sorré, der den Wahlsieg zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern feiert. Zugeschaltet per Videochat sind außer-
Jürgen Sorré ist der neue Oberbürgermeister der Stadt Donauwörth. Foto: Mara Kutzner
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dem gut 15 Freunde und Unterstützer, die in Zeiten von „Social Distancing“ nun auf diesem Wege gratulieren.
» Vorfreude aber auch Respekt vor den neuen Herausforderungen Wenn Jürgen Sorré im Mai sein Büro im Donauwörther Rathaus bezieht, wird ihn die Corona-Krise sicherlich auch noch beschäftigen. „Wie wird sich das auf unsere Stadt auswirken?“, fragt sich Jürgen Sorré schon jetzt. Ihm sei bewusst, dass ein OB nicht nur in den „goldenen Zeiten“ an der Spitze der Stadt steht, sondern gerade auch in schwierigen Situationen das Steuer übernehmen müsse. Trotz der Krise müssten aber auch andere Themen, die in der Stadt anliegen und welche der alte Stadtrat noch entscheiden hat, schnell vorangebracht werden, so Sorré. Bammel habe der PolitikNeuling allerdings nicht, wie er im Gespräch erläutert. „Vorfreude aber auch Respekt“, habe er, fasst der neugewählte Oberbürgermeister zusammen.
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Nördlingen (MB). Nördlingen hat seinen neuen Oberbürgermeister: David Wittner (PWG) setzte sich in der Stichwahl mit 56,19 Prozent gegen seinen Konkurrenten Steffen Höhn (CSU) durch. Damit wird die Große Kreisstadt nach Hermann Faul weiterhin von einem Parteifreien regiert. Am Telefon meinte Wittner, dass nun eine große Last von ihm abfalle. „Das war das Ziel der letzten Jahre, ein Lebenstraum ist damit ein Stück weit in Erfüllung gegangen“, so der künftige OB Wittner. Die CSU sei natürlich hier vor Ort eine Macht, es sei daher „überwältigend, dass wir das jetzt geschafft haben“ – auch wenn wegen der momentanen Corona-Krise der Abend natürlich anders verlaufe, als man sich das vorgestellt habe.
» Gemeinsam an einem Strang ziehen Seinen Mitbewerbern um das Amt sprach Wittner seinen Dank und ein Kompliment aus: „Alles, was in den vergangenen Jahren in der Kommunalpolitik stattgefunden hat, war richtig
David Wittner ist der neue Oberbürgermeister in Nördlingen. Foto: Cara-Irina Wagner
stark.“ Vor der Stadt Nördlingen liegen laut dem Wahlsieger große Aufgaben, für die es die gelte, die Energien aller zusammenzubringen. „Wir müssen für die Stadt an einem Strang ziehen, gerade in diesen schweren Zeiten“, so David Wittner.
» Höhn reagiert gefasst auf die Niederlage „Schade, ich hätte es gern gemacht, aber die nötigen Stimmen nicht bekommen“, so
Bei den Kornschrannen 18 · 86720 Nördlingen info@soz-wochenzeitung.de
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der unterlegene Kandidat der CSU, Steffen Höhn. Durch die verpflichtende Briefwahl sei es nicht möglich, das Ergebnis genauer zu analysieren, aber das sei auch nicht weiter von Bedeutung. „Das Leben geht weiter“, so Steffen Höhn. Im Nördlinger Stadtrat und im Kreistag, wo Höhn jeweils ein Mandat errungen hat, werde er seiner Verantwortung nachkommen, ebenso wie die CSU als Ganzes, die in beiden Gremien die stärkste Fraktion stellt.
Auflage: 41.279 www.wochenzeitung.de