streem magazine No. 8

AUSGA B E 8

art & culture streetmagazine

WI N T ER 2015

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Den Preis machst Du. Empfohlener Verkaufspreis 1,50 Euro.

Erlös geht zu 100% an den Verkäufer.

I M PR ES SU M

KOMMT AUCH, WENN DIE U-BAHN STREIKT. SICHER DIR DEIN SOCIAL ABO

streem art & culture street magazine Schlesische Straße 10997 Berlin info@streem-magazine.de streem-magazine.de Supported by FluxFM H ER AU S G EB ER I N , R E DA K TI O N S LEITU N G

Marija Stojanović R E DA K TI O N STE A M

Marco Otten Alina Botvinnik Guido Gleinser Marianne Skvorc R E DA K TI O N STE A M KU N STB EITR ÄG E

Simon Roth Moritz Kickler W EITER E R EDA K TEU R E D I ES E R AU S GA B E

Omid Mirnour (Streets of Berlin) fb.com/berlinstreets Sebastian Mösch & Zarah-Louise Roth FluxFm.de Christine & Gabi schwestern-des-wahnsinns.de A R T D I R E K TI O N

Für 15 Euro im Jahr bekommst Du vier streem Ausgaben nach Hause ­geschickt. Damit hilfst du uns, die Druckkosten zu decken und sicherst obdach- und mittellosen Menschen in Berlin eine ­finanzielle Einnahmequelle.

Abos auf 1.000 Stück limitiert streem-magazine.de

Simon Roth & Moritz Kickler rothsimon.de moritzkickler.de COV E R- M OTI V

Célestin Krier célestinkrier.com LE K TO R AT

Christine Krokauer bitfeder.de DRUCK

Berliner Zeitungsdruckerei berliner-zeitungsdruck.de STR E E M A B H O L STE LLE N

Misfit (Vista) Drogen- und Suchtberatung Friedrichshain-Kreuzberg Cuvrystr. 1 10997 Berlin-Kreuzberg T 030 – 698 14 00 W vistaberlin.de Mo – Do 10.00 – 17.00 Uhr Fr 10.00 – 16.00 Uhr Zentrum Gitschiner 15 Ev. Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion Gitschiner Straße 15 10969 Berlin-Kreuzberg T 030 – 69 53 66 14 W gitschiner15.de

I N H A LT

streem

urban art street magazine dient als Plattform für Künstler aller Genres.

ehemals ST REE T M AG

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STREETS OF BERLIN NATE HELPS FLUX FM AUSSTELLUNGEN LOUIS GRANET DANIEL SCHLUDI ARNO BECK JANNIS ZELL LYRIC & PROSA GREEN ME FESTIVAL KLICK FOTOPROJEKT Illustration

16 -17

Fotografie

18 -19

Kunst

20 -21

Illustration

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26 -27

Fotografie

Wir sagen DANKE!

Jeder talentierte, bislang unentdeckte oder bereits etablierte Maler, Autor, Fotograf, Illustrator etc. kann seinen Beitrag per Email an info@streem-magazine.de einreichen und seine Werke vorstellen. streem wird von obdach- oder mittellosen Mitmenschen vertrieben, die das Magazin gratis und somit den kompletten Verkaufserlös erhalten. Den Preis bestimmen die Käufer und Verkäufer (empfohlen 1,50 Euro), der dem Straßenverkäufer zu 100% zu Gute kommt.

Der wesentliche Gedanke von streem ist, dass das Magazin jedem Notleidenden, der dringend Geld braucht, als kostenlose und legale Einnahmequelle zur Verfügung steht.

Vielen Dank für deinen Beitrag, den du durch den Kauf dieses Exemplares geleistet hast.

an unseren Kooperationspartner FluxFM, der uns bei der Promotion und durch interessante redaktionelle Bei träge unterstützt! an die großartigen Künstler und Autoren dieser Ausgabe!

Beatsteaks, Teddy Comedy, Birol Ünel, Bodi Bill, BossHoss, Jennifer Rostock, Jerome Boateng, Markus Kavka, Oktay Özdemir, Ralf Richter, Stipe Erceg uvw. für den Support durch Eure Interviews in den vergangenen Ausgaben sowie IRIEDAILY für die treue Unterstützung.

ST R EE TS O F B ER LI N

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AUF DER STRASSE BETTELN KANN ICH NICHT, DAS IST NICHT MEIN DING. Streets of Berlin ist ein Projekt von Omid Mirnour. Seit 2013 interviewt er obdachlose Menschen auf der Straße und stellt die Videos auf YouTube.

Ich bin Renate, mittlerweile 61, und hab schon früh angefangen mit Drogen. War auch viel im Gefängnis. Man wird halt nicht richtig aufgefangen, wenn man wieder rauskommt. Da kommt man wieder in dieselben Kreise rein. Ist wie ein Kreislauf: rein und raus. Ich bin nicht in Berlin geboren – ich bin aus Bayern. Als Kind sind wir oft umgezogen. In Düsseldorf hatte ich meinen ersten Freund, der mich geschlagen hat, und letztendlich auch mit nem Messer …

Ich lag da auch im Krankenhaus und hab gerade noch überlebt.

Danach bin ich auf harte Drogen gekommen. Bis dahin hatte ich nur gekifft. Das ist auch immer falsch, wenn man sagt dass Haschisch ne Einstiegsdroge ist. Das ist gar nicht so. Gerade das Gegenteil, wenn ich Haschisch habe, brauche ich nichts anderes mehr.

Ich habe mir einen Ausbildungsplatz an ner falschen Stelle gesucht: Krankenhaus-Psychiatrie als Kranken-Helferin. Und ich bin ja so zartbesaitet gewesen. Mich hat das alles immer sehr mitgenommen und da habe ich angefangen, Tabletten zu schlucken – Valium, Diazepam, Vesparax, Mandrax.

Ich hab da immer versucht rauszukommen, aber das normale Leben war immer so ein Lügengebäude.

Auf der Straße betteln kann ich nicht, das ist nicht mein Ding.

Ich mach lieber was dafür. Kann ich dir mal helfen? Oder kann ich putzen? Das habe ich mal eine Zeit praktiziert.

Ich war vor Kurzem in Wismar, weit oben, und bin da auch ne Zeit lang geblieben. Hab da ne Therapie gemacht, weit ab von Drogen.

Ich mein, die gibt es überall, aber dort kommt man nicht so leicht ran. Ich renn da zwar nicht hinterher, aber wenn ich hier einen auf der Straße sehe, der was hat, dann kommt man leicht in Versuchung.

Manchmal kriegt man auch was geschenkt. Und das ist die Gefahr.

Es gibt viele Einrichtungen, wo man essen oder unterkommen kann, aber man hat überhaupt keine Privatsphäre. Und das fehlt einem halt. Ich bin im Moment in einem Obdachlosenheim in Berlin. Bin da jetzt 10 Tage und es ist schon schlimm dort. Es gibt viel zu wenig Duschen und Toiletten für die ganzen Leute. Genauso wie die hygenischen Zustände. Man riecht noch nicht mal, dass es sauber ist.

In dem Wohnheim gibt es zwar Sozialarbeiter, aber davon habe ich überhaupt nichts gemerkt, dass mir irgendjemand weiterhilft, wenn ich mal ne Frage habe.

Ich habe noch nicht einen der vier Sozialarbeiter gesehen. Und da denke ich, das ist alles Geldmacherei. Da kauft sich jemand so ein Gebäude, was sonst für nichts gut ist. 80 Zimmer mit jeweils 12 Quadratmetern und es hat einfach einen Knast-Flair.

Ich habe ein Problem mit Ladendiebstählen. Ich versuche schon die ganze Zeit, dass es anerkannt wird bzw. als eine Krankheit gesehen wird. Ich hab schon als Kind angefangen zu klauen und das ist seitdem so drin. Ich

bin da nicht stolz drauf und ich würde auch nie einbrechen oder so. Meistens verschenke ich die Sachen dann auch noch. Ich klau also meistens nicht mal für mich, meistens Futter für Tiere oder für Leute, die noch ärmer dran sind.

Vielleicht habe ich deshalb auch diese ganze Härte nicht so erfahren. Weil bevor ich etwas aus dem Papierkorb hol, gehe ich lieber in den nächsten Laden und klau mir da ein Brötchen, selbst wenn ich es da drinnen esse.

Als Frau auf der Straße ist es doppelt so hart. Ich bin deprimiert, weil ich mich so einsam fühle. Es ist schon schön, wenn man nicht alleine ist. Darum hab ich jetzt eine Ratte. Die schläft bei mir im Bett an der Seite und hat ihren Käfig für ihr Geschäftchen.

Ich bin gerade auch mit einem Arzt am klären dass ich vielleicht erstmal ins Krankenhaus komme, sodass mir dort geholfen wird. Ich will mit 61 nicht am Stock gehen und am Bahnhof Zoo mein Mittagessen holen müssen.

Einmal im Jahr war ich früher eigentlich immer im Knast und irgendwann gibt man dann auf und sagt: Wieso soll ich jetzt eine Wohnung suchen? Man ist dann im Trott drin. Es gibt zwar viele Hilfsangebote, aber letztendlich helfen tut dir keiner. Die schieben dich von dem einen zum anderen und am Ende weiß keiner mehr, wer einen zu wem geschickt hat.

reinrutschen kann: Da verlierst du deine Arbeit, da verlierst du deine Wohnung und dann stehst du da.

Und wenn du einmal auf der Straße bist, dann komm mal wieder hoch.

Es ist schon schön, wenn man nicht alleine ist. Darum hab ich jetzt eine Ratte. Die schläft bei mir im Bett an der Seite und hat ihren Käfig für ihr Geschäftchen.

Mit was beschäftige ich mich?

Was ist mir wichtig im Leben? Ich denke, viele kriegen gar nix mehr mit, die machen sich überhaupt keine Gedanken. Ich mache mir zu viele Gedanken über Sachen, die passieren, wie Umweltverschmutzung oder den ganzen Mist, den wir hier gar nicht so beeinflussen können.

Den meisten Menschen ist nicht klar, wie schnell man da

facebook.com/berlinstreets Instragram: @streets_of_berlin twitter.com/StreetsBerlin

N AT E H ELPS

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NATE HELPS

Donate war gestern, #nateNOW!

Mit der nate Helps App kannst Du jetzt bis zu 100 Mal am Tag Spenden für Hilfsorganisa­ tionen aller Art auslösen, ohne auch nur einen Cent selbst zu zahlen!

Durch die Gratis-App werden auf deinem Handy-Sperrbildschirm beim Entsperren gelegentlich ein paar Anzeigen angezeigt – wie oft, welche und wie viele kannst du einfach selbst einstellen – und jedes Mal, wenn du dein Handy entsperrst, geht automatisch und für dich vollkommen kostenfrei eine Spende an ein Hilfsprojekt, das du dir vorher bei der App ausgesucht hast.

In Zeiten der Flüchtlingskrise und weiterem Elend in der Welt ist das Thema soziales Engagement aktueller denn je. Obwohl es sehr viele Menschen gibt, die helfen und sich engagieren, gibt es noch mehr Situationen, in denen Menschen nicht ihren Möglichkeiten entsprechend eingreifen und mit­ helfen. Das hängt in erster Linie mit drei elementaren Faktoren zusammen: die Menschen ­haben wenig Zeit, wenig Geld und sind in ihrem täglichen Ablauf schlicht und ergreifend nicht daran gewöhnt, sich persönlich um die Anliegen Bedürftiger zu kümmern.

Diesem Problem haben sich die Gründer von nate angenommen und liefern nun eine einfache wie geniale Lösung.

Wir entsperren ca. 50–100mal am Tag unser Handy. Jeden Tag, als Teil unserer täglichen Gewohnheit. Wir machen es ständig und unbewusst. nate haben sich diesen Umstand zunutze gemacht und eine App entwickelt, mit der aus gelegentlicher Werbung, die beim Entsperren des Handys auf dem Sperrbildschirm erscheint, Spendengelder generiert werden.

Mit der nate helps App können Android-User (weitere Betriebssysteme folgen bald) in Zukunft ganz nebenbei, ohne aus ihren normalen Gewohnheiten gerissen zu werden, Gutes tun. Und das Ganze komplett ohne Geld- und Zeitverlust!

WIE FUNKTIONIERT DAS SPENDEN Der Sperrbildschirm des Smartphones wird als innovative Werbefläche über Mediabuchungen an werbende Unternehmen vermittelt. Beim Entsperren des Handys erscheinen kurzzeitig Werbeeinblendungen, die jedoch je nach Belieben per Swipe beendet werden können. nate ist sozusagen die soziale und kreative Antwort auf Ad-Blocker. Statt eines Ad-Blockers installieren sich die User mit nate helps einen Ad-Converter.

Der User entscheidet selbst, wie oft er Werbung sehen möchte, und welche Art der Werbung auf seinem Bildschirm erscheinen soll.

Der einzelne User kann so, je nach Werbehäufigkeit, seinen Herzensprojekten zwischen 60 und 200 Euro im Jahr zukommen lassen.

Unmittelbar nach dem Download der nate helps App, kann der Benutzer entscheiden, an welches Projekt die von ihm generierten Werbegelder fließen sollen. Dem User steht dabei eine Datenbank mit über 4.000 großen und kleinen Projekten zur Verfügung.

Auch das Anlegen eines eigenen Projekts ist über die Plattform ­betterplace.org möglich.

Schon vor dem Launch der nate helps App konnten die Verantwortlichen von nate Kooperationen mit namhaften Organisationen wie WWF, SOS Kinderdörfer und UNICEF schließen. Auch unter den bisherigen Werbepartnern kann man bereits große Unternehmen wie den Energy-Drink Hersteller Red Bull finden. nate ist ein junges internationales Social Start-Up Team mit Sitz in München, das Helfen zum Teil unserer täglichen Gewohnheit machen möchte und das so einfach wie möglich und unabhängig von der finanziellen Lage oder der Zeit, die man zur Verfügung hat.

Ziel ist die Spendenmaximierung.

Deshalb behält das Team von nate nur so viel von den Werbeeinnahmen ein, wie für den nachhaltigen Betrieb der App benötigt wird.

Die Vision der Gründer ist es, jedem Smartphone-User die Möglichkeit zu geben, sich sozial zu engagieren und gleichzeitig Werbung mehr Sinn zu geben. Dabei legt nate Wert auf Transparenz.

Der User kann in den Statistiken zu jeder Zeit nachschauen, wieviel Werbegelder bei nate an seine Projekte fließen und was er selbst dazu beigetragen hat.

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UND SO GEHT’S Lade dir die kostenlose App herunter und registriere dich über deine Email-Adresse oder bequem über Facebook.

1 Nachdem du dir die kostenlose App heruntergeladen und dich angemel­det hast, kannst du selbst wählen, ob du mit den Standard-Voreinstellungen starten möchtest oder deine individuellen Spenden-Einstellungen einrichten willst.

4 Fertig! Deine persönlichen Einstellungen kannst du beliebig oft anpassen.

5 Mit jedem Wisch beim Entsperren deines Handys, werden nun – für dich vollkommen kostenfrei – Spendengelder an deine Herzensprojekte gesendet.

2 Wähle die Organisation oder das Projekt, das durch nate unterstützt werden soll.

3 Wie oft sollen Anzeigen auf deinem Sperrbildschirm erscheinen?

Welche Themen interessieren dich?

Danke nate für diese tolle und revolu­ tionäre Idee!

Wir werden sowieso täglich von Anzeigen bombardiert, da sollten uns ein paar mehr auf unseren Handy-­ Sperrbildschirmen auch nichts mehr ausmachen, wenn dadurch die Wer­ bebudgets endlich einmal gerecht verteilt werden und Hilfsorganisationen direkt davon profitieren. streem ist dabei! natehelps.com

– K C I L K EIN E I D D N U K I S U M GUTE E I N T R Ö H * .

F U A R MEH „STOP“ T S K C Ü R D U D , N N E D I *ES SE

diosender FluxFM a R e rt ie m rä p ch fa el s Musikprogramm vi ve ti a ov n e Essenz von h in sc in li se ka r si fü u m Der ie D r en: FluxKompensato m om ek b s ch u w ch a N ltur, Ohrspiel - Eure ku hat b lu C d n u k si u M e - 24/7 elektronisch h ic w d n sa Lieblingssongs. b re lu C ih , n M le xF ie sp Flu r le st n ü Lieblingsk Kostenlos für .

M xF u Fl n vo p p A e c, die neu

usi

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NEXT LEVEL RADIO Alle neuen

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ch im Player auf fl

ihr natürlich au Programme findet

FLUX FM

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ÖSTEREICH IST DAS NEUE BROOKLYN

Sie kommen aus Österreich und sie stehen für Amore – Wanda. Ihr neues, zweites Album „Bussi Baby“ erschien auf Vertigo/Capitol.

Text: Zarah-Louise Roth

„Österreich ist das neue Brooklyn“ – so FluxFM Musikchef Ueli Haefliger. Erst Bilderbuch, dann Wanda – mittlerweile wird alle Nase lang eine hippe junge Band aus Ösi-Hausen herüber nach Deutschland geschwemmt. Und hier­zulande fragt sich die Crowd: wieso nur kriegt das­hier in Deutschland niemand so gut hin? „1, 2, 3, 4“ – so fängt es an, das zweite Album „Bussy Baby“ – mit einem catchy Mitschunkelsong.

Vier Viertel Takt, Hintergrundbandgesang. In den Texten hier und da halblegale Dinge eingewebt. Wiener Schmäh, der sich genauso anhört wie Sänger Marco Michael Wanda aussieht: kettenrauchend, verschwitzt mit offenem Hemd. Irgendwo zwischen schon ein bisschen runtergerockt und gut abgehangen. Zusammen mit den poetischen Bildern, die Wanda mit dem Texten malt – eine ziemlich sexy Mischung. In vergangenen Festival- Sommer ist man an Wanda kaum vorbei gekommen, so viel haben sie live gespielt. Wie Business fühlt sich das für die fünf Wiener aber nicht an – im Gegenteil: Konzerte mit der Band fühlen sich für beide Seiten auch eher an wie eine gute Party.

Marco Michael Wanda: „Wir sind sehr viel Auf Tour. Und haben eher ein sentimentales Lebensge-

fühl gerade, glaub ich. Weil wir eine schöne Verbindung haben zu unserem Publikum gerade.

Und das alles überraschend nett ist. Und zwanglos und sehr frei.

Die Konzerte sind mehr Feste als Business, Showbusiness…“ Diese Mischung aus stets tanzbar, Amore und Rock’n’Roll macht Wanda auch zu einer unvergesslich guten Liveband.

Die Texte für das zweite Album entstanden übrigens fast zeitgleich zum ersten. Das hört man auch. Bei ihrem letzten FluxFM-Besuch im Februar stand der Nachfolger schon zum Großteil. Textlich und inhaltlich bilden sie einen Reigen-beide Alben sind wie kleine Geschwis-

ter. Oder Cousin und Cousine, sagt Marco Michael Wanda.

Seinerzeit kündigte die Band vollmundig an, dass das Nachfolge Album schlechter, aber dafür erfolgreicher werden würde.

Zumindest das mit dem schlechter hat nicht geklappt, finden wir…

Wanda – Popmusik mit Amore. Alle bis­ herigen Interviews mit Wanda könnt ihr auf fluxfm.de nachhören. Und für’s nächste Jahr stehen die Tourdaten auch schon fest – am 1.3. kommen sie wieder nach Berlin in die Columbiahalle. Wenn der Hype so weitergeht, solltet ihr euch schon rechtzei­ tig Tickets sichern.

Auf wandamusik.com/termine findet ihr mehr Infos.

A K T U ELLES

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AUSSTELLUNGEN

NUMBERS Numbers von Doppeldenk 04.12.2015 – 22.01.2016 Gelerie Pretty Portal prettyportal.de

Doppeldenk ist ein Neologismus, der dem 1947 entstandenen dystopischen Roman 1984 von George Orwell entstammt. Das dem Begriff zu Grunde liegende Konzept ist die Möglichkeit, zwei ­gegensätzliche Gedankenansätze gleichzeitig im Kopf zu haben und beide in die eigene Vorstellung zu ­integrieren.

Das Künstlerteam DOPPELDENK aus Leipzig benutzt diesen Begriff als Topos für ihre Werke, die sich auf den ersten Blick mit ihren grell-bunten Neonfarben der Pop- und Subkultur bedienen und dadurch eine gewisse Vertrautheit suggerieren.

Doch woher kommt diese Vertrautheit? Es scheint, als begegnet dem Betrachter geradewegs die subversive Kraft der Symbole, die durch die Anwendung von Imitatio und Dissimulatio dem flüchtigen Blick ihre eigentliche Aussage verschweigen. Es ist eine Art der Manipulation, die dem Leser mit voller Wucht in dem Roman von Orwell entgegenschlägt und für die heutige Gesellschaft relevante Elemente bereithält.

Vor diesem Hintergrund nutzt DOPPELDENK Strategien des Scheins, um den geduldigen Blick des Betrachters die Vielschichtigkeit von Symbolen und ihren kulturell gewachsenen Inhalten nahezubringen.

In der Ausstellung NUMBERS, die am 4. Dezember in der Galerie Pretty Portal eröffnet wird, zeigt DOPPELDENK Arbeiten, die sich mit dem Konzept von Nummern und Zahlen auseinandersetzen.

Zahlen sind mehr als nur ein Symbol, um eine Menge von etwas darzustellen, sie stehen für Ideen und Konzepte. Zahlen sind Codes und Synonyme für Ereignisse. Zahlen haben auf den ersten Blick einen klaren Wert, werden aber oft zur Manipulation missbraucht. ­Zahlen werden verwendet, um Geschichten zu erzählen.

Zahlen sind grafische Konzepte in Design und Graffiti. Sie sind magisch und fast jeder von uns hat eine Glückszahl. Zahlen müssen nicht übersetzt werden und auf eine Art und Weise sind sie eine Universalsprache, die jeder versteht.

Zahlen verbindet DOPPELDENK auch mit Düsseldorf, dem Ausstellungsort, wo die Band Kraftwerk im Jahr 1981 das Al-

bum „Com­puterwelt“ mit dem Titel „Nummern“ aufgenommen hat.

In der Galerie Pretty Portal zeigt das Künstler-Duo DOPPELDENK Malerei, Illustrationen, Lichtinstallationen und eine Serie von neuen Drucken.

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Framing Space - Jerusalem von Susanne Kessler 04.12 – 29.12 2015 Whiteconcepts by Nicole F. Loeser whiteconcepts.de

FRAMING SPACE – JERUSALEM Nach einer Tour, die im März 2015 begann, wird das Jerusalem-Projekt der deutsch-italienischen Künstlerin Susanne Kessler nun in der Galerie WHITECONCEPTS in Berlin präsentiert.

Mit ihrer äußerst komplexen Installation Jerusalem untersucht die seit mehr als 30 Jahren in Rom lebende Künstlerin vorrangig metaphysische und lebendige Strukturen und Prinzipien, denen der Mensch bewusst als auch unbewusst ausgesetzt und unterworfen ist.

Gleichzeitig verweist sie auf den bedenklichen Zustand der heiligen, aber derzeit notleidenden Stadt Jerusalem und beschäftigt sich mit dem kulturellen Wandel. Bekannt wurde Susanne Kessler mit ihren raumgreifenden, organisch wirkenden Installationen. Seit den frühen 1980er Jahren sucht sie nach neuen Möglichkeiten, um Malerei oder Zeichnung plastisch werden zu lassen.

Wie Rom ist auch Jerusalem eine alte Stadt jahrhundealter Schichtungen, die stetigem Wandel unterworfen ist. Als Brücke zwischen Ost und West ist sie die Heimat der drei großen Religionen des Judaismus, des Islams und des Christentums und damit die unerschöpfliche Quelle größten Reichtums, aber auch kaum lösbarer Probleme. Was ist das für eine Stadt, die auf der einen Seite so tiefe Einblicke in die großen geschichtlichen Mysterien bietet, auf der anderen Seite gleichzeitig aber so viel Leid hervorruft wie kaum ein anderer Ort auf der Welt? In der Ausstellung Framing space – Jerusalem erweitert Kessler ihre Untersuchungen in die dritte Dimension, indem sie ein Netz aus verdrillten Plastiktüten, Klebeband, Kabeln und Drähten über eine fein linierte Stadtkarte der Stadt spinnt.

Die Ausstellungsstationen umfassten «Die sieben Hügel von Jerusalem», ku­ ratiert von Vincenzo Mazzarella, in der Kirche Santa Lucia del Gonfalone in Rom, gefolgt von „The Jerusalem-­ Project“ im April 2015 während der Off Course - Art Fair in Brüssel.

Zudem wurde ihre Installation „Jeru­ salem“, kuratiert von Jack Rasmussen, am 7. November in dem American Univer­ sity Museum des Katzen Art Center in Washington/DC eröffnet.

GAT GAT Grüße aus Tätowierungen Nightliner Tattoo Berlin ® gat-gallery.de

Die Welt des Tätowierens hat sich nicht nur graphisch enorm entwickelt. Nie war die Bandbreite an Stilrichtungen größer als jetzt. Dabei sind Tätowierungen immer öfter eher Kunstwerke, in denen die klare Handschrift der einzelnen TätowiererInnen wieder zu erkennen ist.

Eben diese Vielseitigkeit und Weiterentwicklung der „tätowierbaren Kunst“ als eine Form der zeitgenössischen Kunst, wollen die Macher von GAT gebündelt allen Kunst- und Tattoointeressierten aufzeigen.

Fernab von Tattoo-Conventions ist mit der GAT ein Raum geschaffen, wo Tattoo-KünstlerInnen und Interessierte zusammen kommen können, um sich über die rasanten Weiterentwicklungen innerhalb der Tattoowelt auszutauschen.

Dazu werden jedes Jahr Tattoo-KünstlerInnen eingeladen, das vorgegebene Jahresthema in ihrem eigenen Stil graphisch zu interpretieren, so dass tätowierbare Zeichnungen entstehen.

Dieses Jahr war das Thema MAMA AFRIKA. Alle Infos zu aktuellen Ausstellungen und dem neuem Thema für 2016 findet ihr unter gat-gallery.de

THE METAFICTION CABARET The Metafiction Cabaret startnext.com/metafiction

The Metafiction Cabaret schafft Freiräume, öffnet Zwischenwelten, erfindet neue Realitäten. Und lädt alle dazu ein, Teil dieser Welten zu werden, mitzugestalten, sich einzubringen, die Mauern zwischen Künstler und Zuschauer, zwischen Realität und Fiktion einzureißen.

Das zentrale, verbindende Element dieser Metafiktion ist die Musik.

Und diese gilt es nun gemeinsam auf CD zu bannen. Auf der Plattform “Startnext” besteht die Möglichkeit, mitzugestalten, die Unabhängigkeit der Künstler zu wahren, Teil des Metafiction Zirkus zu werden.

Interessenten können Wünsche und Vorschläge einbringen, sich ein Bild von den künstlerischen Plänen der Kombo machen und eine Spende abgeben, ein ganzes Konzert buchen, oder schlicht eine CD vorbe­s tellen und dadurch mit­ helfen, diese zu produzieren.

FOTO G R A FI E

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DANIEL SCHLUDI

Daniel Schludi studierte in Luzern an der Hochschule für Design und Kunst und in Karlsruhe an der Hochschule für Gestaltung und schloss dort sein Studium als Diplom-Kommunikations-Designer ab.

Nach dem Studium im Jahre 2009 und diversen Praktika arbeitete er bis Ende 2012 im Bereich Branding und Kommunikation in Los Angeles, Kalifornien. Seit Anfang 2013 ist Daniel Schludi als Senior Designer bei der BBDO tätig.

danielschludi.de

EM P T Y L . A . – DA N I EL SC H LU D I

I LLUST R ATI O N

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CÉLESTIN KRIER

My drawings comes from a fascination from shapes of the past from the caves paintings to the medievals ones. My vision from the past is shared between an archaic and kind of Pasolinian point of view and a more Hollywodian and shining one.

I am working in a really instinctive way, and my drawings are built with parts of books a read, movies I saw and a particular interest in archeology. I like drawing images who are open to interpretation, and in this way will be never be totally complete.

cĂŠlestinkrier.com

I LLUST R ATI O N

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JANNIS ZELL

Jannis Zell Ist Grafi ker und K체nstler. Nach seiner Geburt in S um 20:15 verschlug es ihn nach K zum Studium. Im moment arbeitet er in B. Neben dem Pentel S520 z채hlen Phantombildsoftware, 3D-Programme und Grabsteingeneratoren zu seiner Werkzeugpalette.

Bei einem Malwettbewerb f체 r einen Kiosk, hat Jannis den ersten Platz belegt und einen gelben Pl체schelefanten gewonnen. Jannis Zells Arbeiten wurden global gezeigt.

dawaihawaii.com

K U N ST

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ARNO BECK

Die schwarz-weißen Schreibmaschinenzeichnungen des Künstlers Arno Beck bestehen in mehrerer Hinsicht aus unterschiedlichen Ebenen. Aus der Distanz erinnern sie an Benutzeroberflächen der 90er-Jahre, aus der Nähe lösen sie sich in unzählige Buchstaben und Zeichen auf.

Der Künstler hat die Motive zunächst am Computer erstellt und anschließend mit einer Schreibmaschine Buchstabe für Buchstabe auf hochwertiges Grafikpapier getippt. So gehen in Becks Œuvre digitale und analoge Prozesse ineinander über wie die geschwungenen Linien, die viele seiner Bilder durchziehen. Zur Zeit wird diese Serie zusammen mit seinen großformatigen Holzschnitten bei der BEST GRUPPE in Düsseldorf und vom 15. Januar – 19. März 2016 in der Frankfurter Galerie RUNDGÆNGER ausgestellt.

arnobeck.de instagram.com/arno.beck

LY RI K

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DIE HÄNGENDEN GÄRTEN Die Grausamkeit ist mir begegnet grausamer als alles bisher Dagewesene und sie nahm Besitz von mir infizierte mich wie eine moderne Krankheit für die es kein Gegenmittel gibt und ich wehrte mich und trotzte aber nichts half die Grausamkeit wurde nur noch grausamer zu mir und ich wurde grausam zu mir selbst um ein Haar hätte sie mich verschluckt aber ein Engel kam und vertrieb sie für einen Augenblick und kämpfte mit ihr es war ein Krieg solang wie es noch nie einen gab aber es war nicht mein Körper der vergewaltigt wurde es war meine reine Seele sie wurde gefoltert, zerschnitten und zerstückelt mundtot und mürbe machte die Grausamkeit sie und es nahm kein Ende fiel ich oder wurde ich gestoßen durch diese Macht des endlos Bösen?

Mein Tod war ihr Ziel aber nicht der Tod im Jenseits sondern der des Auslöschens für ewig ohne dass etwas übrig bleibt das wünschte sie sich diese Grausamkeit und auf dem Folterstuhl fand ich ein Staubkorn Licht irgendwo im Nichts so winzig dass es mir fast entging und ich weinte daraus zuerst eine Figur aus Lehm dann ein Haus und eine Wüste der Stille und ich werde an ihren Rand einen Strand weinen und das Meer wird die Wüste nähren und es werden Pflanzen wachsen so fremd und faszinierend wie sie noch nie jemand sah und es wird Licht sein bei Tag und bei Nacht und es wird mich wärmen und kühlen zugleich ich werde in einem hängenden Garten wandeln und dieser wird für alle zugänglich sein und wer den Garten betritt wird sich selbst sehen wie in einem klaren Spiegel und in diesem Kristall der Erkenntnis wird ein jeder sein Herz wahrnehmen und es fühlen können seine Schläge hören er wird entdecken dass dieses Pochen kein Anfang hat und kein Ende und er wird nach Hause gehen mit diesem Herzen und sein Glück wird unbeschreiblich sein unbeschreiblich und endlos.

De Jéng 1962 in Luxemburg geboren, besuchte er dort die Ecole des Beaux-Arts (Kunstschule) und kam 1984, an die Hochschule der Künste Berlin und studierte dort am Fachbereich Visuelle Kommunikation. „Im Laufe der Zeit habe ich mich mit Grafik, Fotografie, experimentellem Video, Sound, sowie Bild- und Tonkon­zep­t ionen für das Fernsehen, Illustrationen, 2D-Computeranimationen, Gedichten, Kurzgeschichten und Theaterstücken wie auch Collagen, Assemblagen und Skul­p­turen beschäftigt. Ich versuche, meine kreative Palette so offen wie möglich zu halten.“ de-jeng@email.de

PROSA

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EINE FRAGE EINE ANTWORT Liebe Christine,

Liebe Gabi,

was meinst du – werden unsere 365 Fragen und Antworten auch irgendwann einmal eingestaubt im Keller des WWWs landen?

alles wird irgendwann einmal irgendwo landen. Wird alt sein, überkommen, nicht mehr gebraucht. Spätere werden mit unserer Welt, mit unserem Gedankengut vielleicht gar nichts mehr anfangen können. Ihre Welt wird eine andere sein als unsere. Ihre Lieder klingen anders, sie essen anders und denken anders.

Und manches ist immer gleich.

Wenn ich das Hohe Lied der Liebe aus der Bibel nehme, mag ich mit dem Ziegenvergleich der Haare der Geliebten vielleicht meine Probleme haben, weil eine Ziege für uns heute nicht den Inbegriff von Luxus darstellt, aber die Botschaft des Textes erreicht mein Herz bis heute. Was Aristoteles gedacht hat, kann ich nach-denken (na, manches jedenfalls).

Ich glaube – nichts, was jemals gedacht, gesagt, geschrieben wurde, ist vergessen. Jeder Gedanke schafft Realitäten, jedes Wort, das ich spreche, formt die Luft und hat Folgen. Insofern wird alles irgendwo bewahrt, ob ich das nun Weltengedächtnis, Akashachronik oder anders benenne. Gedanken, Worte – es sind Realitäten, die prägen, formen und bildend auf das Kommende einwirken.

Deshalb ist es sinnvoll, gute Gedanken und Worte zu formen.

Es hat alles mehr Konsequenzen als man meint.

Mein Leitmotiv für dieses Schwesternjahr findest du im Säerspruch von Conrad Ferdinand Meyer: Bemesst den Schritt!

Bemesst den Schwung! Die Erde bleibt noch lange jung. Dort fällt ein Korn, das stirbt und ruht. Die Ruh ist süß. Es hat es gut.

Hier eins, das durch die Scholle bricht. Es hat es gut. Süß ist das Licht. Und keines fällt und dieser Welt und jedes fällt, wie’s Gott gefällt.

Vielleicht konnten wir einige Samen in die Welt schicken und dann sehen wir, was geschieht.

Insofern – allen heute einen beweglichen Mercuriusmittwoch, viele gute, belebende Gedanken und liebevolle Worte.

Archiv-Grüße, Gabi

Herzlich Christine

Das 365 Tage Projekt. schwestern-des-wahnsinns.de

G R EEN M E FI LM FESTI VA L

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GREEN ME FILMFESTIVAL

Die Gewinnerfilme werden am Son­­­ntag den 31.01.16 abends auf der feierlichen Green Me Gala von promi­ nenten Jurymitgliedern wie Sarah Wiener und Mateo von Culcha Candela mit den Green Me Awards ausgezeichnet.

Foto lenasiebrasse.com

Berlins nachhaltiges Filmfestival rollt vom Freitag, den 29. bis zum Sonntag, den 31.01.2016 zum 9. Mal den grünen Teppich im CinemaxX am Potsdamer Platz aus. Der Schwerpunkt wird in diesem Jahr thematisch auf Ocean-Life-Water gelegt.

Es werden ca. 30 Dokumentarfilme und Spielfilme gezeigt, die sich mit den Themen Ozeane, Leben und Wasser beschäftigen. Besondere Highlights sind in diesem Jahr der Dokumentarfilm des Oscar-­ Preisträgers Louie Psihoyos „Racing Extinction“ und der mit einem Emmmy Award ausgezeichnete Dokumentarfilm „Mission Blue“ über die Arbeit der legendären Meeresforscherin Dr. Sylvia Earle.

Zusätzlich stehen Diskussionspanels mit Filmemachern, Umweltaktivisten und Experten aus den Bereichen Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit auf dem Programm.

Wir haben den Festival Präsident Nic Niemann und die Programmchefin Delphi Breger interviewt und sie haben uns viele spannende Insides über das kommende Festival im Januar verraten.

trag des Festivals erkannt und mit offizieller Förderung unterstützt würde?

DELPHI Wir hätten viel mehr Möglichkeiten, mehr Menschen zu erreichen und auch eine Tour mit unserem Festival zu machen, STREEM Wir freuen uns schon um Menschen auch außerhalb total auf euer Filmfestival im der Großstadt zu erreichen. Ideen Januar. Wie seid ihr auf das Motto haben wir wie Sand am Meer. gekommen und welchen Einfluss hat der Schwerpunkt auf die Film­ auswahl?

NIC Der Dreiklang Ocean Life Water ist für uns wie eine Einladung zu einer Entdeckungsreise.

Wir haben unsere Netzwerke, einiges Vorwissen zu den Themen und werden dann überrascht, verzaubert und berührt.

DELPHI Für mich ist das Thema Wasser so aktuell wie nie.

Es umspannt alles, was mit dem Leben auf der Erde zu tun hat.

Vom Wasser in uns, zum Wasser um uns. Ohne Wasser kein Leben. streem Worauf können sich die Besucher neben dem besonderen Filmerlebnis sonst noch freuen?

NIC Wir haben drei Säulen STREEM Bei all der Auswahl für unser Filmfestival aufgebaut: bestimmt keine leichte Frage: WelFilm, Congress und Marketplace. che Filme legt Ihr unseren Lesern Film ist der Kinosaal mit seiner ganz besonders ans Herz und warMagie, wo im fokussierenden um?

Meine Favoriten sind Dunkel Geschichten erzählt und DELPHI Informationen entdeckbar wer- unter anderem „Racing Extinctiden mit der Kraft von Bildern und on“ und „Die Yes Men, jetzt wirds Ton bzw. Musik. Im Congress Teil persönlich“. Beide Filme machen sind in ca. 25 Podiumsdiskussio- Spaß und Lust auf Veränderung. nen und Präsentationen Experten, Man will einfach aus dem Kino Film- und Fernsehstars und Politi- rennen nach den Filmen und mitker hautnah zu erleben. machen, aktiv werden und das DELPHI Auf einen Ort der Be­ ohne nur Ernst zu sein, sondern gegnung. Menschen, die sich ken- mit positiver Energie und Elan. nenlernen, um mehr zu erfahren NIC Was mich inspiriert über Umweltschutz und Film. Wir hat, ist auch Shark Girl, weil dort werden viele Gesprächspanels mit mit spielerischer Leichtigkeit, der Filmemachern, Umweltaktivisten sensible Umgang mit der Natur und Politikern haben, die mit dem gezeigt wird. Aber das gesamte Publikum ins Gespräch gehen. Programm hat so viele Highlights Und natürlich wird es wieder dieses Jahr, dass ich auch die Kinunsere sehr beliebte Bionade-Bar derfilme nur empfehlen kann. Ob geben. Alles ist darauf ausgelegt, informativ, beeindruckend, Holdie Menschen zum Verweilen ein- lywood oder Independent, das zuladen.

Programm hat eine große Tiefe.

STREEM Da steckt ja auch ganz STREEM Euch gibt es inzwischen schön viel Arbeit dahinter. Wie bereits 9 Jahre, wie schafft ihr es, finanziert Ihr euer Festival eigent- euch unter den vielen Festivals in lich? Gibt es dafür auch Fördertöp- Berlin zu behaupten, zumal ihr ja fe? mit dem Thema Nachhaltigkeit ein DELPHI Leider hatten wir bisher sehr komplexes Nischenthema im kein Glück mit staatlichen Förde- Bereich Film besetzt? rungen und müssen uns jedes NIC Eine gute Frage, die wir Jahr aufs Neue auf die Suche nach uns selbst schon oft gestellt haben.

Sponsoren machen, und ohne die Wir sehen uns als eine Initiative, Hilfe der vielen fleißigen freiwil- die in der Nische gestartet ist und ligen Helfer wäre das Ganze nicht mittlerweile sehr gut in der Wahrzu stemmen. nehmung der Allgemeinheit im STREEM Was wäre anders, wenn Mainstream angekommen ist. der wichtige UmweltbildungsbeiAtomkraftwerke werden abge-

Man will einfach aus dem Kino rennen nach den Filmen und mitmachen, aktiv werden und das ohne nur Ernst zu sein, sondern mit positiver Energie und Elan.

schaltet, die erneuerbaren Energien sind auf dem Vormarsch, Er­n ährungsbewusstsein wird selbst­verständlich, insofern ist viel erreicht und trotzdem, besonders beim Klima und Umweltverschmutzung liegt noch ein langer Weg vor uns. Das Interesse zum Austausch mit dem Thema ist aktuell wie nie, und durch alle Schichten und Bereiche bekommen wir mehr und mehr die Wahrnehmung, eine interessante Dialogplattform zu sein.

STREEM Ich weiß dass ihr früher mal einen Drehbuchpreis für junge Autoren ausgelobt hattet, warum gibt es den nicht mehr?

NIC Bewusst wurden nach 4 Jahren die Drehbuchverleihungen pausiert. Wir wollten jetzt die Filme, d.h. das Endergebnis mit aller Kraft fördern. Wir sehen uns darin auch bestätigt, zumal die Hürde, einen Film umzusetzen durch Smartphones, GoPro etc. immer niedriger werden. Wir freuen uns über gute Geschichten und betreuen auch Projekte mit dem Produktionsarm von Green Me. DELPHI Besonders die Frage der Anschlussförderung, damit nicht „nur“ ein Drehbuch entsteht, sondern auch ein Film, möchten wir intensivieren. Sobald dazu glaubwürdige Netzwerkstrukturen entstanden sind, bieten wir diese gerne für Interessierte wieder an und freuen uns auf Development im Bereich des nachhaltigen Films. Unsere Resonanz war schon damals immens mit bis zu 110 Einreichungen pro Call und vielen renommierten Namen und Teams.

STREEM Inwiefern bezieht ihr die lokale Community in Berlin in euer Festival mit ein?

NIC Berlin hat eigentlich alles mehrfach, was das kulturelle Angebot angeht. Um hier nicht nach dem Prinzip „Der Lauteste gewinnt“ zu verfahren, vernetzen wir uns auch untereinander mit anderen Festivals und Kommunikationsnetzwerken. Manche kommen auf uns zu, oder halt umgekehrt wir suchen uns weitere interessante Reichweiten. In jedem Fall ist es immer wieder toll, die unterschiedlichsten Blickwinkel, Vereine und Initiativen kennenzulernen.

DELPHI Ganz besonders sind hier unsere zahlreichen freiwilligen Helfer zu nennen, die das Festival überhaupt erst ermöglichen!

Wir sind übrigens aktuell noch auf der Suche für das kommende Festival im Januar, wenn sich also

jemand angesprochen fühlt, meldet euch!

STREEM Wie steht ihr zum Thema Obdachlosigkeit? Wie sozial und nachhaltig eine Gesellschaft agiert, zeigt sich ja immer auch daran, wie sie mit Randgruppen und Persönlichkeiten jenseits der Norm umgeht.

NIC Obdachlosigkeit ist ein großes, sehr aktuelles Thema.

Die Brücken unserer Gesellschaft zu allen ihren Teilen können wir stärken. Initiativen wie die Jenny de la Torre Stiftung sind Vorbilder, vor den wir tief den Hut ziehen. Die Natur und der Mensch bzw. die Balance zwischen beiden für eine friedliche ausgewogene Koexistenz ist natürlich auch exemplarisch ein Sinnbild für Aus­gewogenheit in anderen Bereichen. Obdach wieder zu schaffen, Wärme und Verständnis, wie auch reale Strukturen als Hilfe sind sicher noch nicht genug zur Ver­­ fügung. Obdachlose können auch als Flüchtlinge aus unserer Gesell­ schaft gesehen werden, die wieder starke Unterstützung brauchen für einen Neustart.

Wir danken für das Interview als Möglichkeit unser Festival bekannter zu machen!

Tickets für das Festival auf greenme.de oder bei ReservixX

FOTO G R A FI E

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Klik e.V. und der Fotograf und Künstler Florent Moglia realisieren gemeinsam mit jungen Obdachlosen ein ungewöhnliches Projekt

ICH BIN HIER UND ICH LEBE

allem auch über sich selbst. Sie sind ihren eigenen Fähigkeiten und Begabungen begegnet und haben sich selbst als urteilsfähige, kompetente Menschen kennen­gelernt. Dieses neue SelbstbeDas Klik in der Torstraße in wusstsein wird manchem von Berlin-Mitte ist ein Kontaktla- ihnen bis dahin ungeahnte Wege den für Jugendliche und junge eröffnen.

Erwachsene, die entweder schon keine Wohnung mehr haben oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Es bietet von Dusche über Waschmaschine, eine w ­ arme Mahlzeit bis zu Beratung und Begleitung in sozialen, ­Bildungsund Gesundheitsfragen die nötigsten ersten Hilfestellungen. Viele seiner BesucherInnen sind aus mittel-osteuropäischen EU-Ländern nach Berlin gekommen. Der Künstler und Fotograf Florent Moglia allerdings kam 2009 aus Paris. Dort hatte er Grafikdesign studiert und fünf Jahre als Grafiker gearbeitet. Anfang 2012 brauchte das Klik einen Grafiker. So kam Florent in den Kontaktladen. Aus Gesprächen mit dem Team und mit Besucher­ Innen des Klik entstand die Idee, junge Obdachlose für das Fotografieren zu interessieren und gleichzeitig intensiv mit ihnen ins Gespräch zu kommen – über ihr Leben, ihre Probleme, Wünsche, Träume und Hoffnungen.

Im Verlauf von zwei Jahren entstand eine eindrucksvolle Sammlung von Interviews und Fotos. In diesen Wochen finden die letzten Arbeiten an der Publikation statt. Im Frühjahr 2016 wird sie erscheinen. Je eine einzelne kleine Broschüre mit Fotos und Interviewtext für die Protagonisten werden in einem Schuber zusammengefasst. Von Anfang März bis Mitte April werden Fotos aus dem Projekt „Ich bin hier und ich lebe“ in der Zionskirche ausgestellt. Allein dass die Publikation erscheint, und dass die Ausstellung stattfinden wird, sind Erfolge.

Das auf Fortsetzung und Erweiterung angelegte Publika­ tionsformat zeugt von noch größeren, noch nachhaltigeren Erfolgen, als sie mit der öffentlichen Aufmerksamkeit erreicht werden. Die Protagonist/innen haben während der Arbeit an den Fotos und während der Auseinandersetzung mit ihren Lebensfragen viel gelernt – vor

Porträts Wohnungsloser junger Menschen in Berlin Ein Projekt von KLIK e.V. und Florent Moglia

Ausstellung in der Zionskirche 09.03 - 18.04.16 Zionskirchplatz, 10435 Berlin Vernissage und Buchvorstellung am 09.03.16 ab 16 Uhr klik-berlin.de florentmoglia.com

9. GREEN ME FILMFESTIVAL Ocean | Life | Water

Freitag - Sonntag 29. - 31.01.2016 CinemaxX, Potsdamer Platz, Berlin www.greenme.de GreenMe_Anzeige Streem Magazin_225x320mm.indd 1

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