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Freitag, 25. Mai 2012

© Selecta

16 – medianet retail

peter d uxler

Vending Aus dem Automaten in der Ecke ist ein Hochleistungsgerät für 18 Spezialitäten geworden

Der Kaffeeautomat ist ein Freund, der vieles kann

Der perfekte Espresso darf heute auch mal aus dem Automaten kommen. Die technische Entwicklung der letzten Jahre hat zu einer enormen Qualitätsverbesserung geführt. Der typische Automatenkaffee ist nahezu Vergangenheit, der frisch gemahlene Markenkaffee erobert die Vending-Welt (Vending Machine = Automat, Coffee Vending Machine = Kaffeeautomat).

Selecta-Chef Peter Duxler auf Wachstumskurs: 2.500 Unternehmen in Ostösterreich kommen infrage. christian novacek

Wr. Neudorf. Einige To-do-Listen haben es in sich: 2.500 Unternehmen in Wien und Niederösterreich kommen für eine Selecta-Betriebsverpflegung infrage, 300 davon haben bereits einen schmucken Automaten für Kaffee-, Snacks oder Kaltgetränke stehen. Selecta-Chef Peter Duxler über zu hebendes Potenzial: „Da liegt eine Menge Arbeit vor uns! Neben Industriebetrieben, Banken und Versicherungen sind für uns sämtliche Unternehmen ab 50 Mitarbeitern mögliche Kunden.“ Denn während Selecta im Vending-Business anhand der

Kooperationen mit ÖBB und Wiener Linien klar die Marktführerschaft im Public-Bereich innehat, ist das Gefilde im Private-Geschäft noch nicht abgesteckt. Duxler: „Es gibt 90 bis 95 Anbieter. Allerdings ist die Konzentration recht hoch, vier Anbieter decken ungefähr 70 Prozent des Markts ab.“

Für höchste Ansprüche Waren früher Kaffeeautomaten mitunter die Bezugsquelle für Konsumenten mit außergewöhnlicher Geschmacksorientierung, ist der Selecta-Kaffeeautomat von heute eine Hochleistungsmaschine für

höchste Ansprüche. In Partnerschaft mit der italienischen Traditionsrösterei Massimo Cerutti (Exklusivmarke) hat Selecta ein exklusives Kaffeesortiment entwickelt. „Bei uns kauft der Kunde nicht einfach Kaffee“, unterstreicht Duxler, „wir vertreiben zwei echte Kaffeemarken als frischen Bohnenkaffee.“ Demgemäß wird die Bohne im Selecta-Gerät frisch gemahlen. Zwei Sorten stehen zur Verfügung: „miofino“ als Standard und „Massimo Cerrutti“ „als preislich gehobener italienischer Edel-Kaffee“. Der neueste Automat hört übrigens auf den klingenden Namen „Milano

Zuwachs Nach der obligatorischen Stagnation 2009 ist Wachstum angesagt

Vending-Markt in Österreich legt wieder zu

Wien. Insgesamt werden an rund 85.000 österreichischen Vending-Automaten jährlich 466 Mio. Heiß- und Kaltgetränke sowie Snacks verkauft. Das steht für einen Umsatz von mehr als 260 Mio. € in 2009 – aktuelle Schätzungen gehen von 275 Mio. € aus. „Das letzte Erhebungsjahr 2009 war auch für die Vending-Branche ein absolutes Krisenjahr mit einem Umsatzrückgang von fast zwölf Prozent“, begründet Selecta-Chef Peter Duxler die aktuelle Einschätzung des Gesamtvolumens.

Aktuelle Trends: mehr Vielfalt, mehr gesunde Produkte Mehr als die Hälfte der Verwender in Österreich ist zwischen 25 und 49 Jahre alt. Wichtigste Motivation für den Gang zum (Kaffee)Automaten sind die rasche und bequeme Verfügbarkeit sowie die günstige Preisstellung. Bezüglich aktueller Trends ortet Duxler: „Künftig werden gesunde Produkte eine größere Bedeutung haben.“ Aber auch die Produktvielfalt steigt laufend: Der neueste Selecta-Automat brüht nicht nur Espresso perfetto, sondern ebenso kalte Shakes.

Grande“ – und kann mehr, als bloß Kaffee brühen: „Das Gerät bereitet 18 Spezialitäten zu“, sagt Duxler, „das ist der erste Automat, der Coffee to go und kalte Shakes in einem Gerät vereint.“ Grundsätzlich ist das Kaffeegeschäft des Automaten wichtigste Domäne: Von den 260 Mio. €, die hierzulande umgesetzt werden (die letzten validen Zahlen stammen aus dem European Vending Association-Bericht aus 2009, heute wird das Volumen auf 275 Mio. € geschätzt), entfallen 150 auf Heißgetränke, 70 auf Kaltgetränke und knapp 40 auf Snacks. In Österreich setzt Selecta 12 Mio. € um – zuletzt, auch wegen der starken Partnerschaft mit der ÖBB, mit soliden Zuwachsraten.

Individualität ist Trumpf Aufgrund der hohen Qualität, die sich mit dem technischen Fortschritt eingestellt hat, ist Selecta heute in der Lage, ausgetüftelte Kaffeekonzepte zur Verfügung zu stellen – beispielsweise in Tankstellenshops. Duxler über die Flexibilität seiner angebotenen Lösungen: „Wenn gewünscht, bieten wir unsere Kaffeekonzepte in der Unternehmens-CI gebrandet an.“ Auch abgesehen vom Branding ist Individualität angesagt. Sowohl, was die Befüllung betrifft als auch technisch: Entweder gibt es Full Service und der Kunde hat mit der Abwicklung nichts zu tun,

oder Teil-Service, wo Selecta liefert und die technische Wartung übernimmt. Weiters können die Automaten gemietet oder gekauft werden. Bezahlt wird mit harter Währung oder bargeldlos – Letzteres ist stark im Trend, weil es wiederum mehr Spielraum zulässt: Etwa das zur Verfügung stellen eines Kontingents, das die Firma zum Wohle der Mitarbeiter übernimmt. Letztlich spricht ein brutaler Kostenfaktor für die Vending-Lösung. „Die sozialen Kosten verringern sich evident. In manchen Unternehmen müssen sie ohne Kaffeeautomaten eine Arbeitskraft subtrahieren, die nur fürs Kaffeemachen zuständig ist“, sagt Duxler. Grenzen für Vending gibt es laut Duxler kaum: „Es gibt keine Bereiche, wo das nicht dazupasst.“ Selbst eine mögliche Lieferunwilligkeit seitens der Industriepartner bleibt theoretisch: „Wir haben gute Kooperationen mit unseren Partnern. Das ist ein Miteinanderwachsen.“

personalia Peter Duxler (50) wurde per März 2012 Geschäftsführer von Selecta Österreich und Ungarn. Der studierte Betriebswirt war bislang bei amerikanischen Konzernen tätig: Seit 1999 bei der Energizer Group, zuletzt als Geschäftsführer. „Kraft und Energie hole ich mir bei meiner Familie, beim Sport und aus der Musik“, sagt der gebürtige Ungar, der seit 30 Jahren in Österreich lebt.


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