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Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales

medianet.at

16. Jahrgang No. 2024 Euro 4,– Freitag, 26. Februar 2016

3 auf einen Streich Im Interview: Petra ­Hauser, media.at 10

Auf der Höhe Der Spar Österreich-Konzern wächst 2016 weiter 26

Im Tal der Zinsen Aktienkurse, Solvency II … Versicherer leiden 34

Mehr als Preisdrücken Die Einkaufsstrategien in der Industrie 58

Die Neuen in Genf 86. Auflage des Genfer Automobilsalons 68

„Wir müssen überall dort sein, wo unser Publikum ist“

From Berlin with Love Weltgrößte Reisemesse ­feiert ihren 50er 76

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Alexander Wrabetz über den Informationsauftrag des ORF und seine Pläne für eine mögliche ORF-Periode „Wrabetz III“. 2

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Einstieg bei den Casinos

Wie sieht die Strategie aus? WIEN. Der nö. Glücksspielkonzern ­Novomatic und das tschechische Konsortium AGH stellen heute, Freitag, ihre Pläne für die Casinos Austria vor. Beide buhlen um die Mehrheit; nun geht es um die Aufteilung.

ranking week © leadersnet.at/Christian Mikes

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medianet

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Freitag, 26. Februar 2016

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Der Leuchtturm-Architekt ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz möchte am 9. August wieder zum ORF-Chef gewählt ­werden. Womit er eine Wiederwahl begründet, verdeutlicht er in einem Gespräch mit medianet.

••• Von Dinko Fejzuli

medianet: Herr Generaldirektor Wrabetz. Weshalb sollte Ihnen, aus Ihrer Sicht, der Stiftungsrat neuer­ lich das Vertrauen aussprechen? Alexander Wrabetz: Ich möchte den Weg, den wir begonnen haben, umfassend fortsetzen. Wir stehen gerade mitten in der Umsetzung, daher sollte die Person, die dies bisher verantwortet hat, es auch weiterführen und zu Ende bringen. Auch die programmliche Weiterentwicklung und das Thema Multimedialität soll ausgebaut und gestärkt werden. Unser Standortprojekt muss ebenfalls weiter umgesetzt und abgeschlossen werden. Für all das müssen sich aber die Rahmenbedingungen verbessern. Es muss einen neuen Generalvertrag mit der österreichischen Gesellschaft geben, der Antworten auf Fragen gibt, wie etwa, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Zukunft leisten soll. Und wenn das definiert ist, muss auch eine nachhaltige Sicherstellung des Finanzierungssystems gewährleistet werden. Aber auch trotz schwieriger Rahmenbedingungen haben wir auf den verschiedenen Ebenen beste Leistungswerte vorzuweisen, auch im Vergleich mit anderen öffentlich-rechtlichen Sendern. Wir sind beim TV und Radio die klare Nummer eins, wir sind die größte Bewegtbildplattform und schreiben überall schwarze Zahlen. Wir sind in den Gebühren stabil, unsere Vertrauens- und Stimmungswerte sind gut. Wir haben koproduzierte Oscars gewonnen, den Emmy, wir hatten den Song Contest und was mich persönlich ehrt, ist die Auszeichnung ‚Medienmanager des Jahres‘. medianet: Gerade aber bei Themen wie den multimedialen Aktivitä­ ten wird auch die Frage laut, ob der ORF hier so aktiv sein soll. Wrabetz: Wer unsere Aktivitäten in diesem Bereich infrage stellt, stellt auch den öffentlichen Rundfunk generell infrage. Es gibt durchaus auch Bereiche, wo wir als öffentlich-rechtlicher Rundfunk nicht tätig sein müssen – Dinge wie Online-Dating-Plattformen etwa. Allerdings muss es uns ermöglicht werden, unseren Informationsauftrag überall dort zu erfüllen, wo auch unsere Hörer und Seher sind. Und das sind nun einmal auch und immer mehr die neuen digitalen Plattformen und zwar ohne die bisherige Regelung, dass Dinge, die wir online ausspielen, quasi zuerst in unserem klassischen Angebot eine Widerspiegelung finden müssen. Die Reihung ‚erst TV und dann Online‘ wird sich nicht mehr lange halten. Es kann durchaus passieren, dass manche Nachrichten nur mehr online und gar nicht mehr im TV erscheinen. Und: Selbst wenn wir hier mehr Spielraum erhalten, hat der ORF dennoch genügend ­Beschränkungen.

© leadersnet.at/Christian Mikes (2)

WIEN. Am 9. August könnte ORFGeneraldirektor Alexander Wrabetz das Kunststück gelingen, zum dritten Mal in Folge gewählt zu werden. medianet traf den Kandidaten zum ausführlichen Wahl-Gespräch.

medianet: Es braucht einen zeit­ gemäßen gesetzlichen Rahmen? Wrabetz: Man muss gewisse Bestimmungen zeitgemäß formulieren. Das aktuelle ORF-Gesetz trat 2010 in Kraft. Damals gab es noch keine Tablets, und das Smartphone war gerade die Neuheit auf dem Markt. Viele Beschränkungen, die damals aufgesetzt wurden, würde man heute so nicht mehr machen. medianet: Die APA erweitert ih­ re Video-Services und integriert dabei über eine Kooperation vom ORF produzierte Live-Streams. Wappnet man sich in einem ge­ meinsamen Schulterschluss mit anderen heimischen Medien-An­ bietern gegen Google, Netflix & Co? Wrabetz: Ich habe schon vor fünf Jahren diesen Schulterschluss angeregt. Ich freue mich über die Kooperation mit der APA, und vielleicht kann man den Content in Zukunft auch Zeitungen zur Verfügung stellen. Auch ATV erhält von uns einen Teil der Fußball-EMRechte. Wir geben hier über eine Sublizenz sechs Partien ab, zum Nutzen der Zuschauer, die sich jetzt ihre individuelle ‚Konferenzschaltung‘ gestalten können bei den Parallelspielen. Fakt ist übrigens auch, dass etwa die Rechte der Olympischen Spiele von 2018 bis 2024 an globale Player wie den Discovery-Konzern gehen. Wir klassischen Medienveranstalter müssen uns zusammenschließen und Rechtepakete für den nationalen Markt sichern. medianet: Trotzdem könnten Olympia & Co. künftig nur woan­ ders zu sehen sein. Wrabetz: Auch mit diesen Situationen muss ein ORF umgehen können. Dennoch sollten wir nie leichtfertig aufgeben. Die Zukunft des linearen Fernsehens liegt in

In Serie „Ich möchte den Weg, den wir begonnen haben, umfassend fortsetzen. Wir stehen gerade mitten in der Umsetzung, daher sollte die Person, die dies bisher verantwortet hat, es auch weiterführen und zu Ende bringen“, so Alexander Wrabetz über sein Motiv, sich neuerlich zu bewerben.

Wrabetz: Man kann hier nur dringend appellieren, die Kirche im Dorf zu lassen und sich nicht selbst kleinzureden. Wir haben bei den Reichweiten einen Rückgang von 41% auf 40% zu verzeichnen. Das ist nicht dramatisch. Wir haben unsere Hörer auch nicht an andere Sender verloren, es haben einfach ein paar Menschen weniger Radio gehört. Wir müssen sehen, ob diese Rückgänge nachhaltig sind und wie wir reagieren können. Die wichtigste Aufgabe für Ö3 ist sicherlich, mit dem Publikum mitzureifen und gleichzeitig die jungen Hörer nicht zu verlieren.

zwei Hauptsäulen: im Live-Content und im unverwechselbaren, eigenproduzierten Content. Daher spielen Dinge wie ‚Dancing Stars‘, aber auch der mitgestaltete oder lizensierte Content, wie Sport, eine wichtige Rolle. Wir müssen konkurrenzfähig bleiben. Die Rechtevergabe der Olympischen Spiele ist eine bedenkliche Entwicklung. Die Gesellschaft zahlt Gebühren und erwartet sich diese Inhalte, und zwar auf einem Sender, der auch gesehen wird und aus einer österreichischen Perspektive. medianet: Welche wirtschaftliche Bedeutung haben auch im Aus­ land erfolgreiche Dinge wie ‚Altes Geld‘ oder die ‚Vorstadtweiber‘? Wrabetz: Amerikanische Serien und Filmprodukte werden austauschbarer und die Jüngeren schauen häufiger online. Es braucht Leuchtturmprodukte wie die Vorstadtweiber‘. Diese haben zwar eine österreichische Ausrichtung, funktionieren aber beispielsweise auch in Deutschland. Ich habe das Auftragsvolumen an die heimische Film- und TV-Wirtschaft für die kommenden drei Jahre mit 300 Millionen angesetzt, welches in Eigenproduktionen investiert wird. Wir gewährleisten der Branche eine Planungssicherheit und sichern uns so einen Partner mit Substanz, der an kreativen Entwicklungen mitwirkt. Allerdings sprechen wir hier von keinem Geschäft, mit welchem der ORF reich wird. Solche Premium-Produkte sind am Markt nicht finanzierbar, daher gibt es sie auch nur beim ORF. Es gibt eine Teil-Refinanzierung, die man direkt in ein neues Produkt steckt. medianet: Kommen wir zum Ra­ dio. Hier gibt es für Ö3 sowohl bei den Reichweiten und beim Markt­ anteilen einen Rückgang …

Triple? Am 9. August könnte es Alexander Wrabetz als erster ORF-Boss überhaupt schaffen, ein drittes Mal in Folge die Führung des ORF übertragen zu bekommen.

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medianet: Ö3-Senderchef Georg Spatt sieht den Grund für die Rückgänge in der von der Politik festgesetzten Quote für heimische Musik, die bei 15% zu liegen hat. Wrabetz: Die Vielfalt der österreichischen Musik, die tollen Erfolge, die diese feiert und die stringente Programmierung sind auch das, was die Herausforderung darstellt. Die Förderung österreichischer Musik zählt zu unseren Aufgaben und ist sicher keine Bedrohung für die ORF-Radios. Dennoch ist es sinnvoller, wenn die Programmleitung im Rahmen eines Agreements mit der Branche, wie es von mir getroffen wurde, entscheiden kann, wann und wo wie viel heimische Musik gespielt wird, als wenn das gesetzlich geregelt wird, was ja durchaus im Raum stand. medianet: Ein Quell durchaus gro­ ßer Freude sind die Spartenpro­ gramme, und hier vor allem ORF III. Die durchschnittliche Tages­ reichweite lag bereits bei 544.000, jene von ORF Sport + bei 203.000. Wrabetz: Mit ORF III ist uns etwas gelungen, das auch im internationalen Vergleich als rasanter Start bezeichnet werden kann. Es


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hat von Beginn an alles gepasst: Sendername, Positionierung, Programmstruktur und letztlich die Umsetzung des Programms. In Relation zu dem geringen Budget und dem kleinen, sehr engagierten Team ist bemerkenswert, wie der Sender angenommen wird – sicherlich ein Beweis dafür, dass es auch in schweren Zeiten möglich ist, ein neues Produkt zu produzieren. medianet: Kommen wir zum Aus­ blick. Am Küniglberg herrscht rege Bautätigkeit und 2019 könnte der trimediale Newsroom des ORF Re­ alität sein. Welche Veränderungen wird dieser mit sich bringen? Wrabetz: Manchmal ist es sinnvoll, eine Geschichte aus mehre­ ren Perspektiven zu erzählen. Es darf kein Einheitsbrei entstehen. Deswegen wird es auch weiterhin sinnvoll sein, manchmal mehrere Teams auf einen Pressetermin zu schicken. Derzeit hat der ORF 18 Sender. In 15 Jahren könnten es aber schon 25 Sender sein. Da wäre es sicher nicht leistbar, für jeden ein eigenes Team loszuschicken. Mit einem trimedialen Newsroom könnte man Synergiemöglichkeiten bestens ausnutzen und sich besser vernetzen und damit unsere journalistische Qualität noch weiter ausbauen.

coverstory 3

Ausbau der Regionalität war einer der wichtigen Schritte der letzten Jahre. Das Frühfernsehen ist ein zusätzlicher Ansatz hierfür. Wir zeigen Österreich her, es ist auch eine große Marketingaktion. Wir sind bei jenen vor Ort, für die wir das Programm machen. Wir können den Markt beleben. Ich weiß aber auch, dass es natürlich keinen Seher geben wird, der drei Stunden durchgehend um diese Zeit vor dem Fernseher sitzt. Dennoch gibt es ein Publikum, dem wir bisher kein Angebot gemacht haben. Und: ORF 2 bleibt das wichtigste Flaggschiff, er verbindet das Land und nun können wir statt um neun schon um sechs Uhr früh aufsperren. medianet: Letzte Frage: Thomas Prantner hat im dieswöchigen News quasi seine Kandidatur für einen Direktoren-Posten bekannt gegeben. Wusste der GD von die­ ser Ankündigung und was hält

er von einer Neue-Medien/Online/ Hörfunk-Direktion und käme er dafür infrage? Wrabetz: Man sollte das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Im August wird der Generaldirektor vom Stiftungsrat bestellt, der wiederum schlägt in Folge dem stiftungsrat die Geschäftsverteilung vor und schreibt die Direktionsund Landesdirektionsfunktionenaus. Ab dann gibt es die Möglichkeit, sich für eine konkrete Position zu bewerben. Der Generaldirektor schlägt dann dem Stiftungsrat sein Direktorinnen- und DirektorenTeam vor, das dann bestätigt werden muss. medianet: Und jetzt die wirklich letzte, aber sehr wichtige Frage: Wird es im neuen ORF-Direktori­ um und bei den Landesdirektoren künftig mehr Frauen geben? Wrabetz: Ziel ist es jedenfalls, in den Führungspositionen im ORF den Frauenanteil zu erhöhen.

TV 2.0.: „Die Reihung ‚erst TV und dann Online‘ wird sich nicht mehr lange halten“.

medianet: Bleiben wir beim Thema Standort; Gerüchten zufolge wird das Landesstudio Wien im Stand­ ort Funkhaus bleiben. Wrabetz: Bisher haben wir diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen. Ein Hauptstadtstudio in der Stadt erachte ich aber als sinnvoll. Wo das sein wird, und ob das deckungsgleich mit dem Landesstudio Wien sein wird, diese Frage ist noch nicht entschieden. Fix ist bisher nur, dass das Radiokulturhaus auf jeden Fall dort erhalten bleibt. medianet: Mit Ihrer Wiederwahl könnte der ORF eine Re-Organi­ sation in Richtung horizontale Strukturen erfahren … Wrabetz: … dazu kann ich eines sagen: Es wird keine Doppelspitze geben, das wurde inzwischen ja auch vonseiten der Medienpolitik klargestellt. Wie wir die Direktionen aufstellen, werde ich in einem Bewerbungskonzept entsprechend präsentieren. Grundsätzlich möchte ich die Channels in der Struktur mehr betonen und stärker in den medienübergreifenden Clustern Kultur, Sport, Unterhaltung und Information denken. medianet: Kommen wir zum aktu­ ellsten ORF-Baby. Im März startet das Format ‚Guten Morgen Öster­ reich‘. Was war der ausschlagge­ bende Punkt, doch ein – wie es der ORF nennt – ‚Frühfernsehen‘ zu starten, und welche Rolle wird den Landesstudios zukommen? Wrabetz: So lange wir mit dem Wetterpanorama noch Marktführer waren, hatte das Frühfernsehen keine Priorität. In dem Moment, wo ich gesehen habe, das Wetterpanorama ist aufgrund anderer Frühformate nicht mehr konkurrenzfähig – und der Anteil jener, die schon früh den Fernsehen anschalten, steigt –, stieg diese Priorität allerdings an. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist, dass wir damit auch mit der Information, den ZiBs, ab 6 Uhr früh im 30-Minuten-Takt auf Sendung sind und nicht wie bisher erst um 9 Uhr. Auch das ist ein ganz wichtiger Schritt für den weiteren Ausbau unserer Info-Kompetenz. Und zu den Landesstudios: Die Regionalität wird dabei immer bedeutender. Wir holen deren inhaltliches Angebot jetzt noch mehr in das nationale Programm, der

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Einreichfrist bis 29. februar, 23:59 Uhr Alle Infos zur Veranstaltung auf: www.goldenerhahn.at


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Freitag, 26. Februar 2016

ORF-Wahl: das Kan

Die Situation in den Bundesländern Wien Aktuell Landesdirektorin Brigitte Wolf tendiert derzeit dazu, eher weiterzumachen.

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Am 9. August wird der neue ORF-Generaldirektor gewählt. Amtsinhaber wäre er der erste, der drei Perioden hintereinander den ORF

Mögliche Alternativen Paul Tesarek, CR ORF Wien, hatte sich mit seiner eher unglücklichen Diskussionsführung bei einer TV-Konfrontation zur Wien-Wahl den Unmut des Bürgermeisters zugezogen. Soll wieder fester im Sattel sitzen; Jasmin Dolati führt bereits seit 2007 als Programmchefin den Sender Radio Wien sehr erfolgreich; Brigitte Handlos, ORF Wien Chronik-Chefin.

Niederösterreich Aktuell Landesdirektor Norbert Gollinger dürfte fix weitermachen.

Mögliche Alternativen Robert Ziegler, CR ORF NÖ, wäre eine logische Alternative; Christiane TeschlHofmeister, bis vor Kurzem Chefredakteurin ORF NÖ, seit Sept. 2015 im Projektteam des ORF-Frühfernsehens.

Burgenland Aktuell Karlheinz Papst könnte bleiben, wird aber auch für eine Funktion am Küniglberg gehandelt (ev. als Hörfunk-Direktor).

Das Stimmverhalten der restlichen Stiftungsräte

Mögliche Alternativen

Status quo Hier verfügt, nach Farbenlehre, die ÖVP mit 14 Sitzen (v. 35) über eine relative Mehrheit vor der SPÖ mit 13 klar zuordenbaren Vertretern.

Die Parteienvertreter

Steiermark Aktuell Hier ist der rote Gerhard Draxler seit 2006 Landesdirektor und trotz geänderter politischer Verhältnisse dürfte er auch unter einem nun schwarzen Landeshauptmann bleiben.

FPÖ: Norbert Steger hat bei der vergangenen Wahl für Alexander Wrabetz abgestimmt. Sein Stimmverhalten wird wohl ein Junktim mit der Berufung von Thomas Prantner in die Geschäftsführung. Ein Votum für einen möglichen Kandidaten Grasl scheint aber ebenfalls möglich. Grüne: Auch Wilfried Embacher hat für Wrabetz votiert; ob er dies auch 2016 tut, ist noch offen.

Mögliche Alternativen Nach der definitiven Absage von Kathrin Zechner wäre der dortige Chefredakteur Gerhard Koch eine mögliche Alternative.

Vorarlberg Aktuell Markus Klement: Seine Bestellung 2012 war eher eine Überraschung, er dürfte aber auch nach der Wahl weiter Landesdirektor bleiben.

Mögliche Alternativen Hanno Settele Dem ORF-Wahlfahrer und Vorarlberger wird immer wieder nachgesagt, nach Dornbirn wechseln zu wollen; Angelika Simma Die ehemalige Büroleiterin von TV-Direktorin Kathrin Zechner ist seit 1. November Leiterin der Kommunikationsabteilung der Caritas; Raphaela Stefandl Die langjährige Moderatorin von „Vorarlberg heute“ ist seit 1. Jänner 2012 ORF-Korrespondentin für die Schweiz und Liechtenstein.

© Fotocredits: APA/Herbert Neubauer, ORF/Roman Zach-Kiesling (3), Strabag, Kurier/Jeff Mangione, ORF/Thomas Ramstorfer (3), ORF/Ali Schafler, ORF/Günther Pichlkostner, ORF/Hans Leitner

Neos: Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner sitzt für die Pinken im ORF-Aufsichtsrat und die Tendenz geht hier Richtung Wrabetz. Aber auch er könnte, bei einer entsprechenden Konstellation, für einen bürgerlichen ORF-Generaldirektor stimmen.

Team Stronach: Stronach-Mann Günter Leitold; sein Stimmverhalten ist noch offen, wäre aber durchaus auch eine mögliche Stimme für Grasl.

Siggi Neuschitzer, via BZÖ, FPÖ & FPK im Stiftungsrat, wurde er auch vom neuen, roten kntn. Landeshauptmann in dieser Funktion verlängert. Kürzlich sprach er sich für den Verbleib von Wrabetz plus Team aus. Aber er ist sicher auch für eine Alternativkandidatur offen. Und: Er unterstützt auch die Kärntner Landesdirektorin Karin Bernhard.

© APA/Georg Hochmuth

Walter Schneeberger, ORF BGL-CR; Problem I: Schneeberger ist ein angeheirateter Schwager von Medienstaats­ sekretär Ostermayer; Problem II: Aktuell soll er beim Landeshauptmann nicht gut angeschrieben sein.

Der mögliche Gegenkandidat Helmut Brandstätter Bei den Stiftungsräten scheint es derzeit kaum Unterstützung für den Kurier-Chefredakteur zu geben, der immer wieder als Gegenkandidat gehandelt wird; sein Schicksal hängt stark von den Plänen von Werner Faymann und Sekretär ­Josef ­Ostermayer ab.


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ndidaten-Karussell

r Alexander Wrabetz gilt als Favorit. Sollte er tatsächlich gewählt werden, F führt. Und die Ebenen darunter? Ein Kandidaten-Überblick. Generaldirektor und Direktoren Aktuell Möglicher Gegenkandidat von Amtsinhaber Alexander Wrabetz, neben dem kaufm. Direktor Richard Grasl, wäre Kurier- CR Brandstätter. In den Medien kursierte zeitweise das Gerücht, sogar Faymann würde Brandstätter dem derzeitigen Generaldirektor vorziehen. Inzwischen scheint aber klar zu sein, dass die SPÖ hinter Wrabetz steht.

Richard Grasl derzeit kaufmännischer Direktor. Sollte er nicht selbst als GD kandidieren, dürfte er auch in der nächsten Periode diese Position plus erweiterte Kompetenzen bekleiden. Kenner sagen, Grasl werde dann antreten, wenn er zumindest eine Chance sieht. Ein weiterer Anlass für eine Kandidatur wäre ein Wunsch der ÖVP.

Kathrin Zechner: Die Position der derzeitigen Fernsehdirektorin ist unbestritten. Bis Ende 2015 meinten manche, die Steirerin könnte auch neue Landesdirektorin in Graz werden. Zechner aber selbst hat diese Spekulationen beendet. Die einzige Frau in Wrabetz´ Team will wieder Fernsehdirektorin werden bzw. Unterhaltungs-Chefin, denn die Info wandert evtl. ab.

Die Situation in den Bundesländern Oberösterreich Aktuell Hier sitzt Kurt Rammerstorfer seit 2007 im Chefsessel; Rammerstorfer war schon zwischen 1998 und 2007 Landesdirektor in Öberösterreich und dazwischen Chef des Tiroler Studios. Falls ihn kein Ruf nach Wien ereilt, könnte er weiterhin Chef des Landesstudios in OÖ bleiben; für manche wäre er auch ein Kandidat als Hörfunkdirektor. Diesen Posten bekleidete Rammerstorfer bereits in den Jahren 2002 bis 2007.

Mögliche Alternativen Hans Bürger wäre eine mögliche Alternative, falls er nicht Info-Chef in der neuen ORF-Führung wird; Bürger ist derzeit stellvertretender Chefredakteur ORF-Fernsehen der Informationssendungen und Leiter des Ressorts Inland bei der ZiB. Klaus Obereder: Als mögliche Personalreserve für höhere Weihen im eigenen Bundesland wird auch der derzeitige Chef vom Dienst im ORF Oberösterreich genannt.

Salzburg Aktuell Roland Brunhofer muss auf einen Ruf nach Wien hoffen und dort würde er gern zentraler CR werden. In Salzburg wird es eher zu keiner Verlängerung kommen. Aktuell war Brunhofer Projektleiter des am 29.3. startenden ORF-Frühfernsehen.

Mögliche Alternativen

Karl Amon hört als Hörfunkdirektor definitiv auf. Mögliche Kandidaten wären der aktuelle ORF BGL-Landesdirektor Karl Heinz Papst und der aktuelle stv. Direktor Thomas Prantner. Dieser wird von der FPÖ unterstützt und hat dem Vernehmen nach realistische Chancen auf eine aufgewertete Radiodirektion mit Onlineagenden.

Michael Götzhaber, Direktor für Technik, Online und neue Medien, sollte bleiben. Er selbst wird aber auch als möglicher Kandidat für den Posten des Landesdirektors Kärnten genannt.

Gerd Schneider, CR ORF Salzburg; Christoph Takacs, derzeit Chefredakteur ORF III; Waltraud Langer, seit 2010 ist sie Chefredakteurin der Hauptabteilung Magazine und Servicesendungen; Roland Adrowitzer, seit 2007 Chefreporter für die „Zeit im Bild“.

Tirol Aktuell Helmut Krieghofer, geht fix in Pension.

Mögliche Alternativen

DirektorenAnwärter Thomas Prantner Neben Kathrin Zechner, die bekundet hat, weitermachen zu wollen, hat Prantner, derzeit Onlinechef des ORF und stv. technischer Direktor, kürzlich sein Interesse an einem Direktoren-Posten geäußert. Prantners Wunsch wäre vor allem das Thema Online/Digital und Hörfunk.

Stimmverhalten Unabhängige & Betriebsräte Franz Küberl Der unabhängige Stiftungsrat und ehem. CaritasDirektor stimmte bisher für Wrabetz. Der Betriebsratsvertreter Gerhard Moser hat bisher immer für Wrabetz gestimmt, kürzlich aber rund um die Frage eines Redeverbots für ORF-Stiftungsräte gegen die SPÖ mit den Bürgerlichen gestimmt. Dürfte aber eine einmalige Aktion gewesen sein. Seine Betriebsratskollegin Christine Jankovitcs lag stimmtechnisch meist auf Mosers Linie.

Potenzielle Aufsteiger Hans Bürger, stv. CR ORF-TV/ Info & Leiter des Ressorts Inland bei der ZiB.; TV-CR Fritz Dittlbacher; ORF III-Chef Peter Schöber; Lisa Totzauer, ORFeinsInfochefin; Stefan Ströbitzer, TV-Entwicklung; Hannes Aigelsreiter, Hörfunk-CR; Martin Biedermann, u.a. Leiter GesamtMarketing und Kommunikation ORF; Alexander Hofer, u.a. FrühTV-Sendungsverantwortlicher; Ulrike Wüstenhagen, HörfunkAdministration; Kristina Stiller, ZiB-Wirtschaftsredaktion; Elisabeth Gollackner, ORF 1/Info.

Andreas Pfeifer, Außenpolitischer Ressortleiter, aktueller Dienst ORF TV; Katharina Kramer, seit Oktober 1999 moderiert Kramer die Sendung „Tirol heute“, von April 2007 bis September 2012 auch die Info-Sendung „Heute in Österreich; Roland Tanzer, Marketing und Werbung, ORF Tirol.

Kärnten Aktuell Karin Bernhard: Wird vermutlich verlängert; neben ORF Wien-Landesdirektorin Brigitte Wolf ist sie die einzige Frau auf einem Landesdirektoren-Posten.

Mögliche Alternativen Ihr Stuhl könnte dann wackeln, falls der derzeitige technische Direktor Michael Götzhaber den Wunsch äußert, nach Kärnten zu wechseln.


6 News

Freitag, 26. Februar 2016

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„Können kompromisslos agieren“

Size matters? Size matters in der Pharmabranche – and money talks. Aber wo bleibt inmitten dieser von Superlativen geprägten Szene noch Platz für kleine und mittlere Unternehmen, wie positionieren sich Familienbetriebe wie die niederösterreichische Croma Pharma? Ohne milliardenschwer gefüllte Kriegskassen ist auch guter Rat teuer.

Als Familienbetrieb sind wir keinen Share- oder Stakeholdern zu kurzfristigen Gewinnmaximierungen verpflichtet.“ In Österreich ist das Familienunternehmen aus Leobendorf/Korneuburg derzeit mit seinen Produkten allgegenwärtig: Beim Song Contest im Vorjahr in Wien war Croma Pharma mit seinen „Princess Skincare“-Produkten auch medial sehr präsent, beim Life Ball war man als offizieller Partner dabei – und beim Opernball kamen die Produkte kürzlich schon zum dritten Mal als „Damenspende“ zum Einsatz. Im September des Vorjahres war Croma Pharma in London als „Nationaler Champion“ bei den European Business Awards in der Kategorie „Unternehmen mit 26– 150 Millionen Euro Umsatz“ ausgezeichnet worden. Der weltweite Markt für ästhetische Dermatologie wächst überproportional – und hier

will auch Croma Pharma kräftig mitmischen. Fusionen schaffen Spannungen Die fusionsbedingten Vorteile für die „Großen“ lägen auf der Hand, erzählt Croma Pharma-Technikvorstand Martin Prinz am Beispiel der Pfizer-Allergan-Hochzeit: „Ein neuer Konzern mit 60 Milliarden Jahresumsatz, steuerliche Vorteile durch die Adresse in Irland oder Optimieren der Steuern durch Herumschicken von Gewinnen, ­Economies of Scale, Marktbeherrschung …“ Aber auch die Nachteile seien klar: „Eine große Zahl an erfahrenen Allergan-Managern wird den Job verlieren, wie das bei Fusionen einmal so ist. Zwei derart große Unternehmen mit entsprechend großen Egos zu harmonisieren und ineinander zu integrieren, hat schon viele andere große Unternehmen manchmal vor zu große Schwierigkeiten gestellt.“ „Das Kontinuum in der Croma ist sicher ein enormer Vorteil gegen die Riesen“, ergänzt CFO Andreas Prinz. „Alleiniger Fokus auf unseren Job macht uns effizient, wir müssen nicht ein anderes Unternehmen mit anderer Kultur aufnehmen oder uns integrieren. Unsere Kultur bleibt dieselbe. Die Akteure bleiben dieselben.“

300 Expansion Croma Pharma ist ein international tätiges Familienunternehmen mit Sitz in Korneuburg und Spezialist für ästhetische Dermatologie. Das Unternehmen beschäftigt derzeit ca. 300 Mitarbeiter in der Zentrale sowie in seinen Niederlassungen in Österreich, Brasilien, Kanada, USA, Australien, Portugal, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Rumänien, der Schweiz und Spanien. Vertrieben werden die Produkte über ein Netz eigener Verkaufsorganisationen, strategischer Vertriebspartnerschaften und exklusiver Ländervertriebspartner.

Illustre Runde Beim IMCAS (International Master Course on Aging Skin) World Congress 2016 in Paris am Podium: Croma Pharma-CTO Martin Prinz (groß im Bild; vlnr. die IMCAS-Gründer Mark Nestor und Benjamin Ascher; sitzend: Michel Cheron, CEO Vivacy, Alexandre Brennan, VizePräs. Galderma, Valery Taupin, CEO Teoxane, Philip Burchard, CEO Merz, Luis Iglesias, VizePräs. Allergan, Martin Prinz, Chris Spooner, CEO Sinclair).

© Ernst Kainerstorfer/Croma Pharma

WIEN/KORNEUBURG. Es war ein Ausnahmejahr für die PharmaBranche: Mit knapp 329 Mrd. USD (297 Mrd. €) gab die Branche so viel wie noch nie für Fusionen und Übernahmen aus. Allein die Übernahme des Botox-Herstellers Allergan – 2014 durch die 66 Mrd. USD schwere Übernahme durch den irischen Konkurrenten Actavis entstanden – ließ Viagra-Produzent ­Pfizer sich 160 Mrd. USD kosten. Das war der größte Deal in der LifeSciences-Branche und der drittgrößte Deal, der jemals über alle Branchen hinweg getätigt wurde.

© carostrasnik.com

Die Pharmaszene ist nur etwas für „­Große“? Die Korneuburger Croma Pharma tritt gern den Gegenbeweis an. Auf der Agenda steht der Eintritt in die globalen Topmärkte.

Die GF Andreas und Martin Prinz; rechts: Gründer Gerhard Prinz.

Nicht nur die anderen großen Mitbewerber von Allergan, wie Merz, Galderma, Teoxane und Vivacy, beobachten die internationalen Entwicklungen ganz genau, auch die bedeutend kleinere Croma Pharma. Mit einem Jahresumsatz von 67 Mio . € (2014) und 54 Mio. € (2015) ist der innovative Familienbetrieb ein viel kleinerer – aber durchaus ernst zu nehmender Mitbewerber. Andreas Prinz: „Croma kann, derzeit zumindest, noch keine Milliardenübernahmen stemmen und damit den Umsatz nach oben katapultieren, aber das Unternehmen findet in seiner Nische andere Chancen vor. Das Unternehmen ist sehr schlank aufgestellt, hat derzeit keine großen Übernahmen abzuwickeln bzw. zu integrieren, macht mehr als 90 Prozent des Umsatzes im Export – und vor allem aus eigener Produktion.“

Expansion kann auch mit organischem Wachstum sehr dynamisch finanziert werden, da es sehr solide Eigenkapitalpolster gibt und keine riskanten Übernahmeziele. Und Fremdkapital ist bzw. wäre bei Bedarf für uns immer noch billig.“ Für die Princess-Fillerprodukte stehe die Zulassung in China kurz bevor. „Der Eintritt in die besonders bedeutenden Märkte China, Brasilien, USA mit eigenen Niederlassungen und eigenen Produkten eröffnet uns sehr viel Aufholpotenzial“, sagt Andreas Prinz. „Die großen Mitbewerber haben kaum noch weiße Flecken auf der Landkarte, wir holen uns nun erst einmal Schritt für Schritt einige TopMärkte.“ Dazu kommt: Studien zur Zulassung eines eigenen CromaBotulinum Toxin in Europa und den USA – Kosten: ein zweistelliger Millionenbetrag – sind im Laufen.

Vor dem Marktstart in China … Die Pipeline neuer Produkte sei prall gefüllt und die Nachfrage nach den Dermal-Fillern aus eigener Produktion sprenge die Auftragsbücher. Andreas Prinz: „Die

… und in den USA Martin Prinz: „Bald kann Croma aus einer Hand alle wichtigen Anwendungen am Schönheitsmarkt in international anerkannter Qualität anbieten: Dermal-Filler, Botulinum Toxin und die in letzter Zeit beliebten Lifting-Fäden. Dieses Produktportfolio bieten derzeit nur zwei bis drei Unternehmen. Die visionäre Portfolioplanung geht also voll auf und verspricht erfolgreiche Geschäfte.“ Geplant sind mit einem Volumen von etwa 30 Mio. € ein Neubau des Hauptquartiers und die Erweiterung um eine weitere Produktionsstätte als Vorbereitung für eine Belieferung des durch die Aufsichtsbehörde FDA-regulierten US-Markts. Das alles seien „Schritte zu mächtigen Umsatzsteigerungen“, präzisiert Finanzchef Andreas Prinz. Martin Prinz: „Als Familienbetrieb sind wir keinen Share- oder Stakeholdern zu kurzfristigen Gewinnmaximierungen verpflichtet und behalten die Sicherheit der Anwender im Auge – kompromisslos. Wenn wir nicht hundertprozentig hinter einem Produkt stehen, dann wird es eben gekillt.“ (sb)

Das Unternehmen Gründung Croma Pharma wurde 1976 vom Apotheker-Ehepaar Karin und Gerhard Prinz in Wien gegründet. Man konzentrierte sich in den ersten 15 Jahren auf Zulassung, Import und Vertrieb pharmazeutischer Produkte in Österreich. 2014 trennte sich das Unternehmen von den Sparten Ophthalmologie und Orthopädie, die an die kanadische Valeant Pharmaceuticals verkauft wurden.

Neuausrichtung Seit 2014 gilt der Fokus des Unternehmens dem weltweiten Ausbau der ästhetischen Dermatologie mit der Dachmarke Princess (Princess Skincare, Princess Filler, Princess Lift). Das Unternehmen wird heute von Martin und Andreas Prinz – den Söhnen des Gründers Gerhard Prinz – als Geschäftsführer geleitet.


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Freitag, 26. Februar 2016

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Maue Konjunktur bremst Werber Fachverband Werbung und Wifo präsentieren die Jänner-Erhebung zum Werbeklima-Index: Die gedämpfte Erwartungshaltung der befragten Unternehmen führt einstweilen zu keiner stärkeren Dynamik.

Wir gehen von einer im historischen Vergleich nur verhaltenen Entwicklung der Werbekonjunktur 2016 aus. Weitere Forderungen seitens des Fachverbands sind eine wirtschaftsorientierte Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung, mehr Rechtssicherheit bei der Abgrenzung von Selbstständigen und Unselbstständigen in der Sozialversicherung, keine neuen gesetzlichen Werbebeschränkungen und Verbote – und die Weiterentwicklung des digitalen Marktplatzes Österreich (siehe Info-Box). Weniger Dynamik Die Unternehmen der Kommunikationsbranche bewerten ihre aktuelle Situation und die Entwick-

© WKÖ/Blauensteiner (2)

WIEN. Die Indikatoren des WifoWerbeklimaindex signalisieren, dass sich die Werbekonjunktur auch über den Jahreswechsel sehr verhalten entwickelt hat. Die gedämpften Erwartungen der im Wifo-Werbeklima befragten Unternehmen lassen auch im ersten Halbjahr 2016 keine stärkere Dynamik erwarten. „Es ist zu befürchten, dass die leichte Zuversicht zu Jahresbeginn 2016 als Konsequenz der aktuellen Verlangsamung der weltweiten Konjunktur sich im Lauf des Jahres zerstreuen wird.“ – Das sind für Angelika Sery-­Froschauer, Obfrau des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), die Erkenntnisse aus der aktuellen Jänner-Erhebung. Sie fordert weniger Belastungen und weniger Bürokratie für die Unternehmen: „Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung unser Forderungspaket umsetzt. Dazu zählten die Einführung der Werbeausgaben-Zuwachsprämie und gezielte Investitionsanreize.“

lung in den vergangenen Monaten verhalten“, kommentiert Werner Hölzl, Ökonom des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), den aktuellen Werbeklimaindex. Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen, der eine Komponente des Werbeklimaindex bildet und die Fragen nach der derzeitigen Situation sowie nach der rezenten Entwicklung zusammenfasst, spiegelt dies wider: mit +19 Punkten fällt das Ergebnis zwar besser aus als in vielen anderen Branchen, ist aber für die dynamische Werbebranche die Indikation einer schwachen Konjunkturentwicklung. Insbesondere die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und ihrer rezenten Entwicklung fallen zurückhaltend aus. Auch die Nachfrage nach Dienstleistungen der Werbung und Marktkommunikation konnte in den letzten Monaten kaum zulegen, und auch die Auftragsbücher geben das ungünstige konjunkturelle Umfeld wieder: Nur mehr zwei Drittel der Unternehmen melden ausreichende oder sogar mehr als ausreichende Auftragsbestände. Bereits jeder dritte Unternehmer gab im Jänner 2016 an, sich mit einer unzureichenden Auftragslage konfrontiert zu sehen. Gedämpfte Erwartungen „Wir gehen von einer im historischen Vergleich nur verhaltenen Entwicklung der Werbekonjunktur 2016 aus“, skizziert Sery-Froschauer den Konjunkturausblick des Fachverbands Werbung und Marktkommunikation für das laufende Jahr. Zwar fallen die Nachfrage­

„Klimaforscher“ (v.l.n.r.) Andreas Allerstorfer (Fachverband Werbung und Marktkommunikation), Fachverbandsobfrau Angelika SeryFroschauer (r.) und Wifo-Ökonom Werner Hölzl.

Zartes Pflänzchen Die heimische Kommunikationswirtschaft wird 2016 nur schwach wachsen. Der Werbeklimaindex bleibt mit +14 Punkten im Bereich der letzten Erhebungswelle. Die allgemein mäßige Konjunktur in Österreich bremst auch die heimische Kommunikationsbranche.

+14 Punkte

erwartungen und die Einschätzungen der Geschäftslageentwicklung in den kommenden sechs Monaten tendenziell optimistisch aus, aber „damit bleibt die Werbewirtschaft weiterhin deutlich zurückhaltender als in guten konjunkturellen Phasen“, interpretiert Hölzl die unternehmerischen Erwartungen der österreichischen Werbewirtschaft. Hölzl geht auch davon aus, dass die unternehmerischen Erwartungen der Werbewirtschaft inzwischen weiter an Optimismus eingebüßt haben, „weil die jüngsten Informationen zur Abkühlung der internationalen Konjunktur zeitlich bedingt in diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt sind.“ Es braucht Reformen „Die schwache heimische Konjunktur wirkt sich auch negativ auf die Investitionen privater und öffentlicher Auftraggeber in ihre Kommunikation aus; das macht unseren Werbeunternehmen schwer zu schaffen“, kommentiert Fachverbandsobfrau Sery-Froschauer die Analyse des Wifo. „Was der Werbe- und Medienstandort Österreich braucht, ist eine wachsende, dynamische Wirtschaft. Nur prosperierende Unternehmen haben die Mittel, um in eine professionelle Kommunikation zu investieren. Eine Wirtschaftspolitik, die den österreichischen Unternehmen Fesseln anlegt, wirft auch der österreichischen Kommunikationsbranche Prügel zwischen die Beine. Damit behindert sie das Wachstum einer personalintensiven Branche, die Arbeitsplätze für viel mehr hochqualifizierte Menschen schaffen könnte.“ (red)

Was der Fachverband fordert Entlastungen Mit Werbeausgaben-Zuwachsprämien Investitionen in Kommunikation und Werbung erleichtern. Entlastung für den „kreativen Mittelstand“. Ausgabenpauschalierung bis zu einem Jahresumsatz von 500.000 €, um junge Unternehmen und EPU zu entlasten.

Neine neuen Steuern Keine neuen Onlinesteuern. Gleiche UStBesteuerung von Print- und Onlineausgaben (10%). Abschaffung der 5%igen Werbeabgabe. Vertreter der öst. Werbe- und Kommunikationsbranche in den ORF-Stiftungsrat.

Keine neuen Verbote Schaffung von österreichischen Content-Plattformen. Keine neuen Werbeverbote und die bestehenden nicht ausweiten. Wirtschaftsorientierte Umsetzung der EU-Datenschutzrichtlinie, denn der Marktplatz ist heute digital.


8 kommentare

Freitag, 26. Februar 2016

Das Streben nach ­Bruttonationalglück

Zitat der Woche OMV-Chef Rainer Seele ­verteidigt seine RusslandOrientierung.

Wir sind nicht in einer politischen Schieflage, sondern in einer wirtschaftlichen.

Ein EU-Forschernetzwerk plädiert für „soziale und ökologische Innovationen, um die gesellschaftliche Kohärenz zu stärken“. Gutes Gelingen!

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

Boycott Apple! Donald Trump Der Immobilien-Tycoon ist immer wieder mit eigenartigen Aussagen im US-Vorwahlkampf aufgefallen. Zu Apple äußert er sich nun schon zum zweiten Mal. Früher schon hat er versprochen, Apple zur Produktion der iPhones in den USA zwingen zu wollen. Nun hat er seine Anhänger aufgerufen, Apple zu boykottieren, weil Apple sich weigert, im Streit mit dem FBI nachzugeben. Solange das Unternehmen nicht bereit sei, in seine iPhones eine Hintertür für die Behörden einzubauen, werde er sein iPhone nicht mehr nutzen und stattdessen zu einem SamsungSmartphone greifen: „Boykottiert Apple, bis sie das Passwort rausrücken“, sagte Trump am vergangenen Freitag bei einer Wahlkampfveranstaltung in ­South Carolina und später via Twitter: „Tim Cook macht daraus eine große Nummer, wahrscheinlich, um zu zeigen, wie liberal er ist.“ Noch einmal im O-Ton: „Boycott all Apple products until such time as Apple gives cellphone info to authorities regarding radical Islamic terrorist couple from Cal (…ifornia, Anm.).“

Im Gespräch mit dem Kurier wurde Aiginger konkreter: Um Wachstum zu schaffen, müssten „die Kosten von Arbeit, die derzeit 20 Prozent des BIP ausmachen, halbiert werden“. Diese Aussage klingt allerdings beinahe revolutionär. Die Steuern auf Vermögen und Erbschaften wiederum sollten im Gegenzug, heißt es, um 2,5 Prozent steigen, ebenso die Umweltabgaben, die Steuern auf Alkohol, auf Tabak … Wichtig wäre, so Aiginger im Kurier, „auch eine europäische Kooperation“. Und hier tut sich jetzt unter Umständen die alles entscheidende Hürde auf: Steuern auf Arbeit runter, auf Vermögen rauf – das klingt nach vierzig Jahren koalitionsinternen Streitereien. Aber machbar ist es. Höhere Steuern auf Tabak? Jederzeit. Alkohol? Wenns sein muss. Aber eine „europäische Kooperation“? Das sieht nicht gut aus. Die EU scheint sich nämlich eben in ihre 28 Bestandteile aufzulösen. Entweder die Briten schaffen das Zerstörungswerk, indem sie das Thema EU weiterhin für innenpolitische, profilierungsneurotische Wahlkampfgags missbrauchen. Oder aber das provisorische Schengen-Aus legt das Fundament für ein gesamtheitliches Scheitern. Davon einmal abgesehen, sind die Überlegungen des Forschungsnetzwerks jedenfalls ein Tipp für alle, die gern kluge Dinge lesen – und eine hohe Frustrationstoleranz im Alltag aufweisen.

Impressum Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda Herausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver Jonke Vorstand: Markus Bauer Verlagsleiter: Bernhard Gily Chefredakteurin/Redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli

Verpackungen: smart und intelligent

Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 office@medianet.at | Fax: +43-1/298 20 2231 Fotoredaktion: fotored@medianet.at

Die Anforderungen steigen mit dem technologischen Fortschritt.

Gastkommentar ••• Von Martin Widermann ANSPRUCHSVOLL. Eine gute Verpackung erfüllt eine Vielzahl von Ansprüchen: Das richtige Material zum Packgut – Papier, Karton, Wellpappe ist immer eine gute Wahl – ist nur der Anfang. Primärer Zweck ist der Schutz des verpackten Produkts. Ganz egal, ob es sich um ein Lebensmittel, ein elektronisches oder medizinisches Produkt handelt: Das meiste wäre ohne Verpackung längst kaputt, verloren oder verdorben, bevor es uns erreicht. Denn eine gute Verpackung vermeidet Abfall, wie auch das Europäische Parlament explizit festgestellt hat. Dennoch ist es faszinierend, mit welcher Verve Politik und Verwaltung ein immer rigoroseres Korsett zur Reduzierung nicht vorhandener Verpackungsabfallberge schnüren und dabei das Offensichtliche übersehen: Die Verpackung ist nicht das Problem, sondern ein wesentlicher Beitrag zur Lösung. Papier als Kommunikator Darüber hinaus kommuniziert die Verpackung mit Abpacker, Transporteur, Konsument, Sammler und Verwerter, ist Verkäufer, Markenbotschafter, Differentiator im Wettbewerb und Informationsträger. Sie besteht im Idealfall aus nachwachsendem erneuerbarem Rohstoff und kann am Ende einfach verwertet werden. Kein Material erfüllt diese Ansprüche besser als Papier/Karton/Wellpappe. In Zukunft wird die Verpackungswirtschaft in der Lage sein, neue Formen zu liefern, neue Materialien einzusetzen, mehr Farben in höherer Auflösung zu drucken uvm. Mit einer breiten Palette von Sondereffekten beeinflussen etwa Faltschachteln am PoS den

© Propak/Schedl

© APA/AFP/Dominick Reuter

AUF EIN NEUES. Nächster Akt, neueste Variante des Themas „Kluge Ideen zur zukünftigen Gestaltung der europäischen Wirtschaftspolitik“: Ein Netzwerk von Forschungsinstituten unter Leitung des Wirtschaftsforschungsinstituts ­(Wifo) fordert ein grundsätzliches Umdenken in der Wirtschaftspolitik Europas. Wachstum sei zwar nötig, aber nicht das BIP gelte es zu steigern, sondern den Lebensstandard. Was braucht es dazu? Neue Wege in der Sozialpolitik und der Umweltförderung. Hier sei ein kleiner Einwurf erlaubt: Bhutan ist das einzige

Land, in dem nicht nur das Streben nach Glück, sondern das Recht auf Glück in der Verfassung festgeschrieben ist. Bemessen wird also das Bruttonationalglück. Eine gute Idee, wiewohl schwierig in der Ausführung und anspruchsvoll in der qualitätsgesicherten Erfolgsmessung. Zurück zu Europas Wirtschaftspolitik der Zukunft: Das Forschungsnetzwerk „Welfare, Wealth and Work for Europe – WWWforEurope“ mit 34 Mitgliedern hat seit 2012 im Auftrag der EU-Kommission über einen neuen Ansatz für die Wirtschaftspolitik nachgedacht. Das Ergebnis stellte Wifo-Chef Karl Aiginger am Donnerstag im EU-Parlament vor. Ein neuer Weg für die EU müsse über „eine neue Belebung der Wirtschaftsdynamik führen“, heißt es in der Aussendung zum Thema, „gegründet auf sozialen und ökologischen Innovationen, um die gesellschaftliche Kohärenz wieder zu stärken und sich den Herausforderungen ökologischer Nachhaltigkeit zu stellen“. Und, noch einmal in der Langversion: „Ökonomische Dynamik ist dabei nicht an den Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts zu messen, denn diese Größe ist angesichts sozialer Unsicherheit und ungebremst zunehmender Umweltbelastung immer weniger in der Lage, den Lebensstandard der Bevölkerung abzubilden.“ Die EU brauche andere Leitziele und neue Strategien. Abstrakt, abstrakter …

Interessen­ vertretung Martin Widermann ist Geschäftsführer von Propak. Propak ist die Interessenvertretung von 110 Unternehmen, die mit 9.500 Mitarbeitern jährlich über 1 Mio. Tonnen an Produkten aus Papier und Karton herstellen. Die Hälfte davon sind Verpackungen. www.propak.at

Erfolg eines Produkts entscheidend mit. ­Hologramme, Spezialoberflächen und Prägungen zeigen die Qualität an, und dieses Image überträgt sich auf das Produkt. Auch Etiketten bieten eine nahezu unbegrenzte Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten. Spezialetiketten mit intelligenten Technologien, vom individuellen Code bis zu integrierter Elektronik, übernehmen neue Aufgaben, ­etwa im Kampf gegen Produktpiraterie, und tragen dazu bei, die Echtheit von Produkten leicht erkennbar zu machen. All diese Ansprüche haben moderne Verpackungen unter höchstem Kostendruck zu erfüllen. Und der jüngste Lohn-/Gehaltsabschluss zum 1. März 2016 bringt keine Entspannung, sondern im Gegenteil einen neuen Kostenschub, der in die Produktpreise wird einfließen müssen. Lesen Sie dazu das heute beigelegte medianetSpecial „Papier, Druck & Packaging“.

medianet.at

medianet prime news (primenews@medianet.at) Chefredakteurin: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173) Chef vom Dienst: Rudolf Grüner (rg – DW 2176) medianet marketing & media (medien@medianet.at) Chefredakteur: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175) Redaktion: Mag. (FH) Jürgen Hofer (hof – DW 2171), Gianna Schöneich (gs – DW 2163) medianet retail (retail@medianet.at) Stv. Chefredakteur: Christian Novacek (nov – DW 2161) Redaktion: Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228) medianet financenet (financenet@medianet.at) Chefredakteur: Reinhard Krémer (rk) medianet real:estate (financenet@medianet.at) Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) medianet advisory (advisory@medianet.at) Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) medianet technology & industrial technology (technology@medianet.at) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) Leitender Redakteur: Chris Haderer (hc) medianet destination (destination@medianet.at) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) medianet automotive business (automotive@medianet.at) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) medianet health economy (healtheconomy@medianet.at) Chefredakteur: Martin Rümmele (rm) medianet careernetwork (careernet@medianet.at) Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) Lektorat: Mag. ­Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro­duktion: ­Raimund Appl, Peter Farkas Litho­grafie: Beate ­Schmid, Berat Qelaj Anzeigen­produktion: ­Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „>­redmail Logistik & Zustell­service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service­center-wien@ redmail.at“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzel­preis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. ­Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab­ meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs­zeitraums bei 6-wöchiger Kündi­ gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge­richts­stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://cms.medianet.at/offenlegung/ Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: abo@medianet.at oder Tel. 01/919 20-2100


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Freitag, 26. Februar 2016

cover 9

marketing & media Online Neuer Auftritt für die Bawag PSK von Wunderman PXP 14

Get-together Der Salon Privé präsentierte sich im Stil von 007 16

© Starpix/A. Tuma

Voting-Start Zum 27. Mal wird die Goldene Romy verliehen 14

© media.at

Werbe-Royal Zum 39. Mal wird der NÖ-Werbepreis verliehen11

„Wir haben immer zu den Top-Playern gehört“ Die Zeichen für einen Verkauf der Agenturgruppe media.at verdichten sich. medianet sprach mit Geschäftsführerin Petra Hauser. 10

ranking week 2015/16

D A S B R A N C H E N­R A N K I N G VON

medianet

Die medianet rankingweek 2015/16 erscheint am 4. März. Erstmalig werden Daten und Ratings aus xpert.network, dem ersten B2B-Portal für die Kommunikations­branche, in die Bewertung miteinbezogen.

Der medianet Sonder­themenplan 2016 ist hier ­abrufbar!

© Robin Peller

© Flickr/University of Salford Press Office

(www.medianet.at)

Mainstream Virtual Reality ist 2016 auf dem Vormarsch. 12

Shared Offices ViennaBold ist mehr als nur ein Co-Working-Space. 15


10 Coverstory

Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

Drei Agenturen auf einen Streich Die Agenturgruppe media.at soll verkauft werden. Interessenten für den Kauf wurden bereits von der KPMG kontaktiert. Doch was bekommt man, wenn man die media.at kaufen wollte? Wir haben nachgefragt.

Lotterien (26,98), der Post (20,45%) und der Industriellen Vereinigung (0,95%) zusammen. Die Leitung der Gruppe übernahm Hauser im Februar 2012, schon im Dezember gab es erste Joint Venture-Verträge, und die Gründung von pilot@media.at erfolgte. 2013 avancierte diese bereits zur Nummer eins der österreichischen Digitalmarketing-Agenturen. „Wir hatten eine Kundenbasis, die nur darauf gewartet hat, ihren Mediamix dem digitalen Marketing zu öffnen.“ Beim Thema Programmatic Advertising gilt pilot@media.at als Vorreiter: „Die Implementierung von Data Management-Plattformen für unsere strategischen Kunden sowie die Zusammenarbeit mit österreichischen Top-Vermarktern bei diesem Thema zeigt unsere tatsächliche Umsetzungsstärke bei innovativen Themen, über die der Markt vielfach nur spricht.“

••• Von Dinko Fejzuli, Chris ­Radda und Gianna Schöneich

Die OmniMedia war ursprünglich eine Hausagentur der Gründungsgesellschafter. Sie hat immer zu den Top-Playern gehört.

Wer media.at kauft, erhält gleich drei Agenturen: OmniMedia, die mediastrategen und pilot@media. at. Derzeit sind bei media.at in Österreich 65 Mitarbeiter beschäftigt. Für pilot@media.at sind in Hamburg zusätzlich 150 Mitarbeiter der Agenturgruppe pilot tätig. Das Brutto Billingvolumen von media.at beträgt 381,6 Mio. Euro. Der Usprung der media.at Agenturgruppe liegt in der OmniMedia. Gegründet wurde diese 1975, zu ihren Kunden zählen vor allem Großkunden wie die Gesellschafter A1 oder die Bawag PSK. OmniMedia

Mediaagenturen Agenturen MediaCom*** media.at OMD Mindshare*** Dentsu Aegis UM PanMedia MEC*** Vivaki Media 1 Initiative Media Havas Media Mediaplus Maxus***

Billings MA 526,7 106 381,6 53 242,7 54 229,9 63 201,1 140 198,9 48 149,1 50 131,6 35** 128,3 21 80,1 28** 69,1* 21 43,5* 14 34,6* 14

Werte in Mio. €. Quelle: Focus, Brutto-Billings 2014. Werte für 2015 legt Focus erst im März vor. MA = Mitarbeiter, Angabe in Vollzeitäquivalent nach Auskunft der Unternehmen für 2015. * Eigenangabe; ** Werte aus 2014; *** Die vier Agenturen unter dem Dach der Group M – Gesamtbillings ca. 935 Mio. €.

© media.at

WIEN. Was in der Branche als offenes Geheimnis galt, wird nun Wirklichkeit: Die Agenturgruppe media. at soll verkauft werden (medianet berichtete vergangene Woche). Der in den geplanten Verkaufsprozess involvierte Unternehmensprüfer KPMG leitete bereits erste Schritte in die Wege, ein Teaser zum Verkauf samt Geheimhaltungserklärung (NDA) soll an potenzielle Interessenten verschickt worden sein. Wir nahmen das zum Anlass, im Gespräch mit Geschäftsführerin Petra Hauser einen genaueren Blick auf das Leistungsportfolio der Agentur zu werfen.

gilt als die Einkaufsgesellschaft der Agentur, ihr Kompetenzbereich liegt außerdem im Business Development, der Forschung und in der strategischen Ausrichtung. „Die OmniMedia war ursprünglich eine Hausagentur der Gründungsgesellschafter. Sie hat immer zu den Top-Playern gehört und das hat sich über Jahrzehnte gehalten. Und dies, obwohl sich mit dem Aufkommen von internationaler Konkurrenz auf dem Markt der Wettbewerb deutlich verschärfte. Die nächste Herausforderung kam mit der Evolution digitaler Medien, an die sich natürlich auch die media.at Agenturgruppe anpassen musste.“ Meilenstein: Digitalisierung Eine Aufgabe, der Hauser gegenüberstand, als sie 2012 die Geschäftsführung der Agenturgruppe übernahm: „Ein Meilenstein war sicherlich die Digitalisierung der Agenturgruppe in jeder Hinsicht – zum einen bei uns selbst in unserer eigenen Organisation, zum anderen bezogen auf unser Leistungsportfolio für die Kunden.“ Innerhalb von 1½ Jahren wurden ca. 80% der Mitarbeiter ausgetauscht, laut Hauser ein notwendiger Schritt: „Das war ein massiver und sehr anstrengender Umbruch für alle Beteiligten. Heute haben wir dafür allerdings ein außerordentlich starkes Team mit einer guten Mischung aus Mitarbeitern von früher, die bereit waren, sich weiterzubilden, und jenen, die neu in

381 Billingvolumen media.at verfügt über ein Brutto Billingvolumen von 381,6 Mio. €.

die Agenturgruppe kamen. In den Führungsebenen sind 15 Personen, es herrscht ein sehr harmonisches und aktives Miteinander. Wir sind alle gewachsen in diesem ChangeProzess und haben einen großen Willen zur Gestaltung.“ Ein Käufer würde zudem ein Team mit zahlreichen Kundenbeziehungen kaufen, außerdem ein Managementteam mit hoher Beratungs- und Führungskompetenz, erklärt Hauser. „Die zentralen ­Assets sind sicherlich der Marktanteil und das intellektuelle Kapital der Agenturgruppe.“ Derzeit setzen sich die Eigentümer der Gruppe aus den fünf Unternehmen der Bawag PSK (26,3%), A1 (25,32%), den Österreichischen

GF Petra Hauser 2012 übernahm Petra Hauser die Geschäftsleitung der Agenturgruppe media.at.

Positionierung der Einzelmarken Die jüngste Agenturtochter sind die mediastrategen, die 2014 gegründet wurde. „Die Agentur besitzt einen klaren Handelsschwerpunkt. Wir konnten viele Drittkunden begeistern, wie beispielsweise Hofer, der Ende 2013 zur Agenturgruppe kam; Ende 2014 folgte kika Leiner“, erklärt Hauser. Neben dem klassischen Paid Media-Segment werden hier die Bereiche Earned (PR, Viral) und Owned (Website, YouTube Videos, Blogs) fokussiert. „Wir finden immer mehr zu einer Positionierung der Einzelmarken“, so Hauser weiter. Die Agenturgruppe fokussiert sich nicht nur auf große Etats: „Unsere Struktur war immer schon eine sehr ausgewogene, auf große, mittelgroße und kleine Etats bezogene. Dabei muss man bedenken, dass 89% der öster­ reichischen Etats unter 100.000 Euro p.a. liegen. Auch bei kleinen Unternehmen steht der Beratungsaspekt stark im Vordergrund und wird geschätzt. Man macht hier nicht nur media, man berät auch sehr stark im Bereich Kreation und Umsetzung.“ Die Agenturgruppe war bereits in Vorjahren Gegenstand von Verkaufsgerüchten; umgesetzt wurde ein Verkauf allerdings nicht. Bei der Braut, die jetzt zum Verkauf steht, ist aber von ernstzunehmenden und hartnäckigen Brautwerbern auszugehen – zu Recht.


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Freitag, 26. Februar 2016

marketing 11

Werbe-Royal im Casino

GGK MULLENLOWE

Eternit: Neue Positionierung

Einreichung an kreativen Projekten für den 39. Niederösterreichischen Landeswerbepreis nach dem Motto „Werbung-Royal“.

Verpackungsdesign, Grafikdesign, Eigenwerbung, und Kampagne. ­Gewünscht sind junge, kreative aber auch mutige Projekte. „Die Digitalisierung hat auch die Werbebranche voll erreicht. Wir müssen uns auf die neue Welt des Arbeitens einstellen. Neue Konzepte, Ideen, Ausbildungsinitiativen sowie sinnvolle Kooperationen sind gefragt. Die Gala-Veranstaltung ‚Goldener Hahn 2016‘ bietet genau in diesem Sinne den NÖ Agenturen eine Bühne“, so der Verantwortliche Günther Hofer. „Der NÖ Werbe-Grand Prix hat sich in den letzten Jahren zum größten Landespreis für Kreativität entwickelt“, beschreibt er weiter und sieht sich optimistisch, dass es auch heuer wieder einen Zuwachs bei den Einreichungen geben wird.

Kategorien der Verleihung Der Gewinn der Trophäe „Goldener Hahn“ bedeutet für eine Agentur, dass sie der Konkurrenz einen Schritt voraus ist und einen Vorteil bei der Neukundenakquise hat. Die erste Einreichung ist kostenlos; für jede weitere Einreichung sind 30 Euro zu entrichten. Pro Auszeichnung beziehungsweise Nominierung entrichtet jeder Preisträger einen Werbebeitrag von 100 Euro. Dieser Betrag beinhaltet die Präsentation der Preisträger, den Internetauftritt und die Veröffentlichung in der aktuellen Hahn-­ Broschüre. In diesem Preis sind zwei Freikarten für den Galaabend inkl. Buffet und Getränke inkludiert. Dieser Betrag wird nach Ver-

© leadersnet.at/Christian Mikes/Casino Baden

BADEN. „Werbung Royal“ – so lautet das Motto des heurigen Niederösterreichischen Landeswerbepreises, in Anlehnung an den James Bond Film „Casino Royal“. Mit dem Casino Baden als Austragungsort wandert der 39. „Goldene Hahn“ in eine neue und edle Location. Auch beim Einreichungsmodus hat sich einiges getan. So ist heuer die erste Einreichung von Werbeprojekten des vergangenen Jahres für jede der 3.600 NÖ Werbeagenturen ­kostenlos.

Clemens Grießenberger (WKNÖ), Alex Kristan (Moderation), Günther Hofer (WKNÖ).

öffentlichung der Nominierten vorgeschrieben. Sonstige Gebühren: Zusatzurkunden „Für Mitarbeit im Team“ je 25 Euro. Die Verleihung der Trophäe wird in insgesamt 13 Kategorien über

die Bühne gehen. Die Kategorien sind Außenwerbung, Anzeige, Broschüre/Folder, Website/OnlineMarketing, Hörfunk, Film/Animation, Dialog-Marketing, Public Relations, Messe/Event/Promotion,

Verleihung à la Casino Royal Die Verleihung selbst wird dann am 7. Juni stattfinden. Ganz im James Bond-Stil wird das „Who is Who“ der niederösterreichischen Werbeund Kreativszene im Congress Casino Baden willkommen geheißen. Nach dem Erfolg des Vorjahres wird Comedian Alex Kristan auch heuer wieder durch das Programm führen – die 500 geladenen Gäste dürfen sich auf einen lustige Abend freuen. www.goldenerhahn.at

WIEN. Im Zuge einer Wettbewerbspräsentation konnte sich die GGK Mullenlowe für die strategische Neupositionierung der Eternit-Werke Ludwig Hatschek AG – Hersteller von qualitativ hochwertigen Produkten für Dächer, Fassaden und Interior erfolgreich durchsetzen. Im Fokus der Kampagne steht die vielseitige Einsatzfähigkeit des innovativen Baustoffs Eternit, mit all seinen besonderen Qualitätsaspekten. Zu sehen bzw. zu hören ist die Kampagne im TV, Print, HF, OOH und Online. MEDIACOM

Bepanthen beim Wiener Eistraum WIEN. Nach einer erfolgreichen Kooperation am Wiener Eistraum 2015 wurde die Promotion mit Bepanthen-Schneemann Norbert dieses Jahr auf den Wiener Eislaufverein und die Grazer Winterwelt ausgeweitet. Ein Highlight ist dabei die riesige Bepanthen-Tube auf der Eismaschine am Wiener Eislaufverein. Für die Umsetzung zeigt sich MediaCom in enger Abstimmung mit Bayer Austria verantwortlich Neben einer TV-Kampagne brauchte es noch eine Inszenierung, um diesen Effekt der Hautheilung bestmöglich zu kommunizieren.

ART DIRECTOR

(Vollzeit, Festanstellung)

FACHTAGUNG VERKAUF

mit internationalen Top-Speakern

Marcel Remus

Dirk Kreuter

Roger Rankel

Joey Kelly

Wann?

Donnerstag, 14. April 2016, 9.00 – 16.30 Uhr

Wo?

Messecongress Graz, Messeplatz 1, 8010 Graz Tagungspass mit Frühbucherbonus um nur € 199,- statt € 279,- exkl. 20 % MwSt. Noch bis 5. Februar 2016! Gruppenermäßigung: 5 + 1

Infos & Anmeldung: www.forsale-tagung.at Veranstalter:

Medienpartner:

Was wir dir bieten: Bei uns, Österreichs führender B2B Agentur, geht es dir gut. Ein schöner Arbeitsplatz in einem modernen Agenturgebäude, ein sehr fröhliches Team, faire Entlohnung, Fortbildungschancen im Ausland und nicht zuletzt spannende Arbeit an internationalen Etats in allen Medienbereichen.

Was du können solltest: Du hast eine einschlägige Ausbildung (HTL/ FH/Uni), einige Jahre Erfahrung in einer Agentur, Interesse an Industriekommunikation, kennst dich mit den gängigen Kreativ-Programmen aus, bist ausgeglichen, freundlich und sehr hilfsbereit.

Bewerbungen an: m.kreuziger@sps-marketing.com

Das Jahresbruttogehalt bewegt sich – in Abhängigkeit vom Qualifikationsprofil – zwischen EUR 35.000,00 und 40.000,00

www.sps-marketing.com


12 feature

Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

360° in Aleppo 2016 wird das Jahr, in dem Virtual Reality in den Mainstream Einzug hält. Und das wird auch die Nachrichten verändern.

Zwei Arten VR-News VR-News gibt es in zwei Varianten: gefilmt und animiert. Gefilmte VRNews funktionieren erst mal wie ganz gewöhnliche Nachrichten und Reportagen. Man bringt eine Kamera an einen interessanten Ort oder

zu einem Ereignis mit Neuigkeitswert und startet die Aufnahme. Das Videomaterial wird dann unter Umständen geschnitten, mit Untertiteln und Off-Text versehen und dem Publikum zugänglich gemacht. Ob in diesem Zusammenhang noch von „Zuschauern“ gesprochen werden kann, ist fraglich. Die User tauchen so tief in die VR-Welten ein, dass ein neuer Begriff von­ nöten sein könnte, der die Intensität des Erlebens besser vermittelt. Ein gutes Beispiel für diese Art Journalismus bietet die VR-Seite der New York Times. Hier kann man sich 360°-Videos der Pariser Mahnwachen nach den Anschlägen im November 2015 ansehen oder die Wahlkampfveranstaltungen der wichtigsten US-Präsidentschaftskandidaten „besuchen“. Stichwort Animation Animierte VR-News sind komplexer. Hierbei wird ein Ereignis, von dem z.B. die Tonspur, einige Fotos und manchmal sogar nur Zeugenaussagen existieren, mit 3D-Technik nachgebaut, sodass sich der User in einer möglichst realitätsgetreuen, aber nichtsdestotrotz künstlichen Matrix befindet. Der Vorteil: Während man bei gefilmten VR-News an die Position der Kame-

Viktor Szukitsch ist Journalist, Content Manager und Autor.

nen in den Augen standen, als sie die Brille wieder abnahmen. Und mehr als das: Virtuelle Erlebnisse erscheinen mitunter so real, dass sie zukünftige Entscheidungen beeinflussen können. So beschreibt Josh Constine, wie er den Entschluss fasste, sich gegen sexuelle Gewalt an Universitäten stark zu machen, nachdem er via VR die Perspektive eines (fiktiven) Vergewaltigers eingenommen hatte. „­ Die Empathie-Maschine funktioniert“, schließt er.

ra gebunden ist, hat man hier die Möglichkeit, sich recht frei in der animierten Welt zu bewegen. Der Produktionsaufwand ist dabei nicht vergleichbar mit hochwertigen Kino- oder Computerspielanimationen – und das sieht man den Sequenzen auch an. Ein paar der eindrucksvollsten Beispiele für diese Art Journalismus bieten die Arbeiten von Nonny de la Peña. In ihrem Project „Syria“ steht der User auf einer Straßenkreuzung in Aleppo, als eine Rakete einschlägt und Chaos ausbricht. Ein anderes Werk transportiert einen nach Florida, in die Nachbarschaft von Trayvon Martin, wo man den Tod des Jungen genau so nacherlebt, wie er aus Audioaufnahmen, architektonischen Skizzen und Zeugenaussagen rekonstruiert werden konnte. Zu Tränen gerührt Der Reiz dieser Anwendungen ist schnell ausgemacht: Bei beiden ­Varianten befindet sich der User mitten im Geschehen. Der emotionale Effekt, den das Eintauchen auf ihn hat, ist enorm. In ihrem TED-Talk berichtet Peña davon, wie erschüttert Menschen auf VR-Erfahrungen reagieren – so extrem, dass einigen Nutzern Trä-

© Nonny de la Peña/Project Syria (3)

N

achdem Google Cardboard 2014 schon einmal einen Vorgeschmack auf die revolutionäre Technologie lieferte, drängen dieses Jahr gleich drei Unternehmen mit neu entwickelten Virtual Reality (VR)-Brillen auf den Markt: Sony, HTC und Facebook, deren Oculus Rift das am heißesten erwartete Produkt dieser Art sein dürfte. Aber während viele bei VR zuerst an Computer Games, Film oder Marketing denken mögen, sind das längst nicht die einzigen Bereiche, für welche die Technologie revolutionäres Potenzial birgt. Eine in diesem Kontext bisher zu wenig beachtete Branche, die sich bald von Grund auf verändern könnte, ist die News-Industrie. Von ersten Cases sowie den Chancen und Gefahren, die VR für den Journalismus bereithält, will dieser Artikel einen Eindruck geben.

© Viktor Szukitsch

© Flickr/University of Salford Press Office

••• Von Viktor Szukitsch

Animierte VR-News Die Journalistin Nonny de la Peña arbeitet an VRProjekten, bei denen reale Ereignisse in am Computer generierten Umgebungen nachgestellt werden. In ihrem VR-Kurzfilm „Project Syria“ läuft der Zuschauer durch die zerbombten Straßen der Stadt.


medianet.at

Freitag, 26. Februar 2016

feature 13

kann. Gefilmte VR-News scheinen da weniger anfällig, doch ist gerade diese scheinbare Objektivität problematisch. Man vergisst leicht, dass es auch bei VR verzerrende Zwischeninstanzen gibt: Obwohl, wohin man auch sieht, kein K ­ ameramann zu finden ist, hat doch jemand den Platz für die Kamera und den Zeitpunkt der Aufnahme ausgesucht – und hat sich dann versteckt oder wurde später aus dem Bild retuschiert. Ganz im Gegensatz zu der gefühlten Unmittelbarkeit, gibt es bei VR-Filmen mehr Koordination zwischen Filmer und Gefilmten als bei traditionellen Aufnahmen, so Jake Silverstein, Herausgeber des The New York Times Magazine. Man müsse sich mit einer ganzen Menge ethischer Fragen auseinandersetzen, die das neue Medium aufwerfe. Und tatsächlich gibt es einiges zu klären: Was bedeutet z.B. Objektivität im Kontext von VR bzw. ist objektive Berichterstattung bei einem Medium mit so großer emotionaler Sprengkraft überhaupt wünschenswert? Sollte es Beschränkungen geben, was technische Eingriffe angeht? Darf etwa der Kameramann künstlich entfernt und allzu deutliche Gewalt zensiert werden? Sollte es Vorschriften über die Kennzeichnung animierter VR-News geben und wie könnten diese ggf. aussehen? Die Notwendigkeit solcher Überlegungen ist keineswegs beschränkt auf das Feld der VR-News. Fragen der Glaubwürdigkeit können zum Beispiel in der Werbung eine wichtige Rolle spielen.

Es sind jedoch genau diese Vorteile, welche die größten Gefahren bergen. Denn das psychologische Potenzial dieser Technologie kann genauso für gute wie für üble Zwecke verwendet werden. Vor allem in animierten VR-News sind den Möglichkeiten der Manipulation jetzt schon kaum Grenzen gesetzt, und dieses Problem wird umso dringender, je realistischer die animierten Welten werden. Irgendwann werden VR-News nicht mehr nur auf emotionaler Ebene real er-

scheinen, sondern tatsächlich nicht von der Wirklich unterscheidbar sein. Dann könnte die neue Technologie schnell zur perfekten Propagandamaschine verkommen. Ethik und Objektivität? Doch selbst wenn keine bösen Absichten im Spiel sind, ist leicht vorstellbar, wie die Perspektive der Macher und der Kontext der Herstellung die VR-Realität verzerren können, ohne dass der User Abstand nehmen und reflektieren

Gaming-Kontext Und die emotionale Sprengkraft der Technologie muss auch im GamingKontext bedacht werden, wenn es etwa darum geht, Kriegs- und Ballerspiele für die VR-Geräte zu adaptieren. Es gilt, ganz allgemein nach der Art und Weise zu fragen, wie wir VR-Technologie nutzen wollen – und wie nicht. Chris Milk, einer der wichtigsten VR-Regisseure, formuliert das so: „We’re starting to move out of the technical ‚wow’ phase of this and into ‚what does this mean for humanity?’.“ Weitere Denkanstöße dieser Art finden Sie im Sturm und DrangStudienmagazin aus der kommenden Konsumkultur: Digest. http://sturmunddrang.de/digest/

„Empathische Verbindung“ „NYT VR“: das Projekt der New York Times Die New York Times hat im November 2015 in Kooperation mit Google das Projekt „NYT VR“ ins Leben gerufen, bei der die Leser mithilfe von VR-Brillen und des Google „Cardboard“Kits tiefer in die Geschichten der NYT-Filmproduktionen eintauchen können. „Das Besondere an Virtual Reality ist, dass diese Technologie dem Betrachter ermöglicht, eine einzigartige empathische Verbindung zu den Menschen und Geschehnissen einer Geschichte aufzubauen“, sagt Jake Silverstein, Chefredakteur des NYT-Magazine „Gerade im Kontext von internationalen Reportagen und Krisenberichterstattungen, wo unsere Leser auf uns vertrauen, dass wir ihnen Neuigkeiten und Geschichten aus fernen und unzugänglichen Orten liefern, bietet diese Technik enormes Potenzial.“ Die erste Geschichte, die umgesetzt wurde, ist „The Displaced“: Der Film erzählt das Schicksal von drei Flüchtlingskindern, die ihr Zuhause in Syrien, der Ukraine und im südlichen Sudan verlassen müssen. Produziert wurde er in Zusammenarbeit mit dem auf VR-Content spezialisierten USStudio Vrse. NYT-Chefredakteur Dean Baquet ist zufrieden: „Wir haben den ersten kritischen journalistischen Beitrag kreiert, der VR-Technologie einsetzt, um einen besonderen Einblick in eine der schlimmsten humanitären Krisen unserer Zeit zu gewähren“. (ab)


14  marketing & medien

Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

Votingstart für die 27. „Kurier“-Romy

© Kurier/Eckharter

Publikumsvoting für die diesjährige Kurier-Romy-Verleihung startete mit Anfang der Woche – gewählt wird in sechs ­verschiedenen Publikumskategorien.

Thomas Kralinger, Rudolf John, Andrea Heinrich und Helmut Brandstätter. (v.l.n.r.).

WIEN. Anfang dieser Woche fand im Grand Hotel Wien der Kick-offEvent zur 27. Romy-Verleihung statt. Bei diesem wurden die diesjährigen Nominierten vorgestellt und somit das offizielle Publikumsvoting eröffnet. Ausgezeichnet werden all jene, die Österreich

im vergangenen Jahr am meisten begeisterten. Die Verleihung findet im Rahmen einer Gala am 16. April in der Hofburg statt. Die Romy-Statuette wird in sechs verschiedenen Publikumskategorien vergeben: „Beliebteste Schauspielerin/Beliebtester Schauspieler

Kino/TV-Film“, „Beliebteste Schauspielerin/Beliebtester Schauspieler Serie/Reihe“, „Information“ sowie „Show/Unterhaltung“ – diese wird 2016 erstmals zusammengefasst vergeben. Das Voting läuft bis zum 18. März und ist über romy.at oder via Voting-Karten abzugeben. Die Verleihung wird live auf ORF 2 übertragen und heuer zum ersten Mal auch in Deutschland und der Schweiz via 3Sat zu sehen sein. Nominierungen Ihren Platz bei der Gala tauscht Vorjahres-Moderatorin Barbara Schöneberger, die heuer erstmals für eine Romy in der Kategorie „Show/Unterhaltung“ nominiert ist. Weiters nominiert in der Kategorie Show/Unterhaltung sind namhafte Prominete wie Armin Assinger, Jörg Pilawa und Steffen Henssler, neben diesen auch die ATV-Moderatoren Arabella Kiesbauer und Martin Thür. Eine Premiere feiern die Nominierten Julia Cencig (­„Soko Kitzbühel“), Hans Bürger (ORF-„Sommergespräche“) und Gerhard Liebmann („Landkrimi Kärnten“). Aber auch bereits mit der Romy ausgezeichnete Namen finden sich auf der Liste der Nominees: Mehrfach-Preisträger Tobias Moretti, Ursula Strauss und Adele Neuhauser können sich über eine erneute Chance auf die goldenen Statuette freuen Eine besondere Auszeichnung, die Platin Akademie Romy, wird dieses Jahr an Regina Ziegler gehen; die deutsche Filmproduzentin und Gründerin einer Produktionsfirma kümmerte sich bisher um weit über 400 zum Teil auch in Österreich produzierte Filme und die Förderung junger Talente. (red)

Wunderman pxp

Bawag: Neuer Online-Auftritt WIEN. Der Onlineauftritt der Bawag PSK präsentiert sich seit Kurzem im neuen Design und mit innovativen Features. Unter dem Motto „einfach, klar und zeitgemäß“ konzipierte die Wiener Agentur Wunderman PXP gemeinsam mit der Kölner Agentur .dotkomm den Relaunch der Website. Hierbei übernahm Wunderman PXP die technische Konzeption sowie technische Realisierung. .dotkomm entwickelte Konzept, Design & Content. Ein wesentlicher Fokus des Relaunchs lag in der kreativen Entwicklung eines durchgängigen visuellen Erlebnisses auf Neuromarketing-Basis sowie einer optimierten User Experience. Basierend auf dem Framework Bootstrap, wird sie zudem im responsiven Design umgesetzt und somit auf mobilen Endgeräten besser dargestellt.

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Freitag, 26. Februar 2016

Agenturen 15

MeshworkSuper-Place ••• Von Valerie Bermann WIEN. Einen Meshwork-SuperPlace für Kreative, was so viel wie ein vernetzter Arbeitsplatz in Art eines Shared Offices bedeutet, also ein Meeting- und Meltingpoint – eine Idee, welche die Gründerin ­Hannah Neunteufel schon länger hatte. In der momentanen Arbeitssituation ist es höchste Zeit für grundlegende, strukturelle Veränderungen und Erneuerungen. Umfasst wird das Portfolio einer klassischen „Werbe-Kreativagentur“, und darüber hinaus: Styling, Event, Text, Hair & Make-up, Video-, Film- und Fotoproduktion, um nur einige zu nennen. ViennaBold ist ein Future Office und kuratierter Collaboration Pod. Es wird Arbeitsraum vergeben, aber es gibt keine fixen Schreibtische. Man nimmt sich den Arbeitsplatz, den man gerade braucht. Mit dem Namen der Dachorganisation ViennaBold wollte die Geschäftsführerin „frech und herausragend sein und keine Angst davor haben, nach etwas Neuem zu streben.“ Unter dieser Brand enthalten sind das ViennaBallhaus, eine Eventlocation in der Wiener Innenstadt, sowie ViennaFrame, ein Fotostudio mit eigenem Fittingund Make-up-Raum. Die Räumlichkeiten werden an Außenstehende vermietet, können aber auch von den Mietern, unter besseren Bedingungen, genutzt werden. Auswahl der Mitglieder Das System, nach dem die Mitglieder der Kreativ-Allianz ausgesucht werden, beschreibt die Initiatorin Neunteufel so: „Natürlich ist es sehr wichtig, hier Leute, Firmen, Klein- und Mittelunternehmen hineinzunehmen, die Verlässlichkeit, Kreativität und Erfahrung mitbringen. Diese muss man dann mit Rookies und frischem Blut durchmischen, sodass es nicht zu gesettled wird. Die Unit (Mieter) kann aus einer bis zu vier Personen bestehen. Gesamt rechnen wir mit etwa zehn Units.“ Da im Cluster nur qualifizierte Mitglieder aufgenommen würden, können dieses High Potential-Kollektiv praktisch jedes kreative Projekt erfinden, bedienen, realisieren und boosten. Brave New Arbeitswelt „Die Flexibilität, die ich mir in meiner Arbeitsweise wünsche, muss sich auch in den Arbeitsräumen widerspiegeln. Die Kombination von neuartigem, technischem Know-how mit flexiblen Organisationsformen. Die Druckerstation gibt dir alle Möglichkeiten einer kleinen Digitaldruckerei“, so beschreibt die Geschäftsführerin die Planungsstandards einer „Brave New Arbeitswelt“. „Ich will nicht nur ein trockenen bis armseligen Arbeitsplatz, der dann Work S ­ tation genannt wird. Ich brauche zum Arbeiten einen Platz, an dem ich mich wohl- und zuhause füh-

le“, beschreibt die Initiatorin das ­barrierefreie Büro weiter. Vorteil von ViennaBold Hannah Neunteufel sieht ViennaBold klar im Vorteil zu herkömmlichen Agenturen, denn als vernetzter Co-Working-Space müs-

se man keine fremden Leistungen dazukaufen, da die Mitarbeiter sich kennen und regelmäßig an Projekten arbeiten würden. Kommunikation und Workflow sieht sie als klaren positiven ­Aspekt, um ein Projekt von ViennaBold betreuen zu lassen.

© Robin Peller

ViennaBold – ein Platz für kreative Köpfe und mehr als nur ein Co-Working-Space. Ein „Competence Center für Zeitgeist und Entwicklung“.

Hannah Neunteufel – Initiatorin und Geschäftsführerin von ViennaBold.

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16 biz-talk

Freitag, 26. Februar 2016

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© Pestuka Productionstudio

Karriere

Robert Feichtenschlager

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Postserver Mit Robert Feichtenschlager holt sich Postserver einen ExDHL-Manager ins Team. Feichtenschlager baute ab 1998 die DHL Global Mail (Austria) – eine Tochter der Deutsche Post DHL Group – auf und führte sie zum Marktführer für adressierte grenzüberschreitende Sendungen. Im Rahmen dieser Tätigkeit übte der gebürtige Oberösterreicher Aufgaben im Rahmen des Brief- und Paketgeschäfts in Österreich und im europäischen Ausland aus. Als COO arbeitet Robert Feichtenschlager künftig an der europäischen Markterschließung von Postserver.

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EVENT

1. Arabella Kiesbauer und Conchita Wurst; 2. Martin Gastinger und Herbert Kloiber; 3. Thomas Zappe, Julia Loibner, Susanne Koll und Maurizio Berlini; 4. Andreas Vretscha, Ina Bauer, Georg Gartlgruber und Julia Loibner; 5. ATV-Sport-Team; 6. Jenny Laimer, Alexander Millecker, Andi Moravec und Martin Thür.

Salon Privé: ganz im Stil von 007

© Starpix/Alexander Tuma (5)

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GET-TOGETHER. Vergangenen Donnerstag fand der Salon Privé im Palais ­Coburg in Wien statt. Der von ATV veranstaltete Event präsentierte sich heuer im Stil von 007. Rund 350 Gäste folgten der Einladung von ATV-Eigentümer Herber G. Kloiber und ATV-Geschäftsführer Martin Gastinger. Bei einem Martini konnten die Gäste der Moderation von Arabella ­Kiesbauer lauschen, die den VIP-Gast auf die Bühne holte. Conchita Wurst sorgte mit der Performance zweier Songs für Stimmung bei den Besuchern des Events. Unter den geladenen Gästen waren unter anderem: Josef Almer (Goldbach Media), Marlene Auer (Horizont), Maurizio Berlini (Goldbach Media), Martin Biedermann (ORF), Sophia Bitter (Airfield), Martin Distl (Styria Multimedia), Peter Drobil (ÖMG), Joachim Feher (MediaCom), Dieter Hauptmann (media. tele), Ronald Hochmayer (mediaplus), Michaela Huber (OMV), Sophie Karmasin (Familien-Ministerin), Thomas Kralinger (Kurier), Joachim Krügel (Media 1), Dagmar Lang (Manstein), Sebastian Loudon (Die Zeit), Christian und Ekaterina Mucha (Mucha Verlag), Michael Pollaschak (Austrian Airlines), Judith Porstner (Renault), Alexander Wrabetz (ORF).

Buchtipps

Servus Alpenpokal 2016: Eisstockturnier in Kärnten

© Servus TV/Kikuvec (2)

Initiierung dreier Marken Der Event wurde über alle Kommunikationskanäle beworben und konnte somit einen großen Erfolg verzeichnen. Die drei Marken wurden perfekt initiiert, und dem Eisstocksport wurde eine neue mediale Bühne gebaut. Der Turnier-Schauplatz wurde zu einer Erlebniswelt umgewandelt; in einem Blockhüttendorf konnten die Zuschauer Kulinarisches genießen, Eisskulpturen bestaunen und eine Schlittenfahrt mit Huskies unternehmen.

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1. Fritz Strobl, Franz Klammer und Thomas Morgenstern; 2. Begeisterte Zuschauer trotz Schneefall.

© Droemer-Knaur

SPORTLICH. Mitte Februar fand in Kärnten am Weissensee das größte Eisstockturnier Europas statt. Der Servus Alpenpokal, welcher von ServusTV initiiert wurde, lockte um die 480 Mannschaften aus ganz Österreich in das südlichste Bundesland. Doch nicht nur Kandidaten aus Österreich nahmen bei den Spielen um den Einzug ins Finale teil, sondern auch Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz und Italien. Unterstützt wurden die Finalisten von rund 5.000 Zuschauern. Mit dabei waren auch die ehemalige Profisportler wie Franz Klammer, Fritz ­Strobl und Thomas Morgenstern. ServusTV und seine Kooperationspartner Adeg und RMA arbeiteten insgesamt fünf Monate an der Bekanntmachung und Etablierung des Alpenpokals. Drei starke Österreich-Brands setzten mit dem Eisstocksport auf eine vermeintlich „kleine“ Sportart und Fan-Community.

Smart Data

SPANNEND. Der Drogenfahnder Art Keller möchte seinem ehemaligem besten Freund, dem Drogenboss Adán Barrera, das Handwerk legen. Nach vielen Jahren und zahlreichen Toten begibt er sich auf die Jagd und gerät in einen entfesselten Krieg, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse längst verschwunden sind. Inspiriert von den Schlagzeilen über mexikanisch-amerikanische Drogenkriege des letzten Jahrzehnts und als Fortsetzung des internationalen Bestsellers „Tage der Toten“, erschien „Das Kartell“. Eine erschütternde, genau recherchierte Geschichte über Krieg, Gier, Korruption, Rache und Gerechtigkeit, Heldenmut und Hinterhältigkeit. Droemer-Knaur, 832 Seiten; ISBN: 978-3426304297

PRAKTISCH. Der Hype um Big Data flacht langsam ab. Bei vielen Anwendern in den Unternehmen macht sich zurzeit Ernüchterung und Enttäuschung breit – aus den riesigen Datenmengen wirklich nützliche Erkenntnisse zu ziehen, ist viel mühsamer, als Technologen und IT-Anbieter gern behaupten. Natürlich müssen Unternehmen heute ihre digitale Kompetenz erhöhen. Die entscheidende Frage lautet jedoch: Wie nutzen Unternehmen Daten wirklich effizient, ohne sich selbst technisch, personell und finanziell zu überfordern? Und: Der gesunde Menschenverstand ist dabei ein ebenso wichtiger Rohstoff wie die Daten selbst. Redline Verlag, 256 Seiten; ISBN: 9783 868815832

© Redline Verlag

Initiiert von ServusTV zusammen mit Adeg und RMA

Das Kartell


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Freitag, 26. Februar 2016

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marketing & media Auflagenzahlen ­E-Paper können Rückgänge ­abfedern19

Auszeichnung Der Salzburger Landespreis wurde verliehen 23

Kampagne Auf OnlineWegen für den Bodenschutz 23

Magazin Der Job Kurier wurde zu Beginn des Monats vorgestellt 24

Präsentation Pressekonferenz zu Coca-Cola mit Stevia statt Zucker 24

© asoluto/Angelika Schiemer

© Mediaprint/Christian Dusek

Katja Weiss

© Jeff Mangione/Kurier

© Kurt Keinrath

asoluto Seit Jänner verstärkt Katja Weiss das Team von asoluto als Digital Senior Projektmanagerin. Die 44-Jährige war für kleinere und mittlere Unternehmen, Ministerien sowie NonprofitOrganisationen unter anderem in den Bereichen Projektmanagement, Beratung tätig.

Julia Keck

Du-Wort, Frauen-Fokus und Deutschland-Expansion

Lockl Strategie Im Februar wurde Julia Keck, bei Lockl Strategie verantwortlich für PR, Strategieberatung und Projektmanagement, zur zweiten Geschäftsführung neben Firmengründer Lothar Lockl bestellt. Die 33-Jährige ist seit 2010 im Unternehmen beschäftigt.

© Snapchat

© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen

Welche Pläne hat die neue Futurezone-Chefredakteurin für das ­Techportal? Darüber sprach medianet exklusiv mit Claudia Zettel. 18

Snapchat Zeitvertreib für Teenager oder sinnvoller ­Einsatz im Online Marketing-Mix? 20

Teletest Walter Zinggl über die ­Aufgabe als Obmann der AGTT.

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18 MEdien

Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

„Davon werden wir nicht abrücken“ Die neue Futurezone-Chefredakteurin Claudia Zettel erläutert medianet ihre Pläne für das Tech-Portal und wartet dabei mit einigen neuen Ansätzen und Ideen auf.

Entwicklung futurezone.at

••• Von Jürgen Hofer

Jahresschnitt Visits PI UC 2015 1.440.330 3.815.895 649.387 2014 950.582 3.211.643 383.423 2013 905.053 3.219.499 308.077 2012 823.449 3.532.286 270.338 2011 459.755 1.983.624 135.579 2010 338.342 850.361 118.962 Quelle: ÖWA. PI = Page Impressions, UC = Unique Clients

Zur Person Claudia Zettel agierte ab 2005 bei der pressetext Nachrichtenagentur GmbH, wo sie ab 2009 als Stellvertreterin des CVD tätig war. Seit der Übernahme der Futurezone durch das Kurier Medienhaus im Jahr 2010 werkte Zettel als Redakteurin bei der Futurezone, im Februar 2014 wurde sie zur stellvertretenden Leiterin des Ressorts „Digital/Futurezone“ bestellt. Seit Jänner 2016 ist sie Chefredakteurin.

© Jeff Mangione/Kurier

…bewusst den Fokus auf die Frage legen, wo Frauen besondere Leistungen erbringen, welche Gründerinnen es gibt oder wo coole und interessante Frauen in der Branche agieren.

würden wie bisher formalen, harten Kriterien unterliegen. „Wir werden dadurch aber persönlicher und ehrlicher in der Sprache. Formulierungen wie ‚man empfindet‘ klingen total gestelzt, die werden wir durch ‚ich empfinde‘ ersetzen.“ Was sich Zettel weiters selbst auf die Fahnen heftet, ist auch ein persönliches Anliegen: Das Thema „Frauen“ auf der Futurezone stärker sichtbar machen. „Nicht die typische Aufbereitung mit dem Holzhammer, wo man in einem Special banal das Thema ‚Frauen und Technik‘ behandelt, oder Antworten auf die Frage ‚Wie machen Sie das jetzt mit Beruf und Kindern?‘ gesucht werden, sondern bewusst den Fokus auf die Frage zu legen,

800K Besucher Exakt 793.211 Unique Clients verbuchte futurezone.at laut ÖWA im Jänner 2016.

nämlich wie man Print und Online redaktionell zusammenbekommt und organisiert, stellte sich bei uns nie. Die Futurezone hat das immer schon vorgelebt“, so Zettel.

wo Frauen besondere Leistungen erbringen, welche Gründerinnen es gibt oder wo coole und interessante Frauen in der Branche agieren“, erläutert Zettel. „Frauen sollen bei uns eine Plattform erhalten und somit ihre Leistungen sichtbar gemacht werden.“ Eigenem Image treu bleiben Dabei werde man Frauen in bestehende Themen verstärkt integrieren und auch als Anlass nehmen, über diese Themen zu berichten. „Ich weiß, dass es eine relativ gehypte und florierende Start-upSzene in Österreich gibt, die sehr männlich dominiert ist – auch medial. Zugleich gibt es hoch erfolgreiche Gründerinnen, die ich eben bewusst vor den Vorhang holen will“, gibt Zettel exemplarisch vor. Inhaltlich werde die Futurezone ihrer Linie treu bleiben. „Wir sind das relevanteste Technikmedium in Österreich“, so Zettel, und man werde auch künftig Themen, aber auch Gewichtungen vorgeben: „Die Futurezone hat ein gewisses Image, wenn es beispielsweise um die inhaltliche Position gegen Überwachung durch den Staat, etc. geht. Davon werden wir nicht abrücken.“ Und man werde den inhaltlichen Spagat zwischen „Hardcore-NerdThemen“ und Unterhaltung, wie einem witzigen Katzen-Meme, auch künftig nicht scheuen: „Digital Lifestyle ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Themenspektrums.“ Gespielt werden die Inhalte neben dem Online-Auftritt von Dienstag bis Samstag auch nach wie vor auf einer eigenen Seite im Kurier, dazu gibt es Sonderpublikationen in Form von Beilagen. „Die Frage die sich viele Medienhäuser stellen,

Design und Struktur adaptieren Was das Onlineportal betrifft, wird man nachdem der kurier.atRelaunch vollzogen ist (medianet hat exklusiv vorab berichtet) auch bei futurezone.at die Weichen stellen: Einhergehend mit der Installation eines neuen CMS, werde man sich überlegen, wie man die Page sowohl in Sachen Design als auch Struktur adaptiert. Paid Content sei dabei kein Thema, bekräftigt Zettel. Eine Rolle hingegen spielen weiterhin Advertorials und Medienkooperationen, die aber auch weiterhin „natürlich klar gekennzeichnet“ sind. Das passiert auch

in Form von Themenschwerpunkten oder Subchannels, wo bewusst Akzente im Sinne von Partnern gesetzt werden. „In der redaktionellen Umsetzung agieren wir dabei immer unabhängig, da haben Anzeigenkunden null Einfluss.“ Blick nach Deutschland richten Strategisch richtet die Future­zone ihren Blick auch über die Landesgrenzen hinaus. „Thematisch denken wir ohnehin schon international, wir wollen mit diesen Inhalten künftig auch in Sachen Zielgruppe stärker den kompletten deutschsprachigen Raum in Angriff nehmen“, so Zettel. Vor allem netz­politische Vorgänge würden ohnehin auf EU-Ebene passieren und seien damit automatisch auch für Leser aus Deutschland, aber auch der Schweiz interessant, Neuvorstellungen von Hardware oder Testberichte ebenso. Dafür kann sich Zettel auch vorstellen, mit befreundeten Medienhäusern zu kooperieren – weniger mit jenen, die Futurezone-Themen bereits bedienen, sondern welche, die dieses Segment noch nicht abdecken. „Ich sehe hier sehr wohl Lücken, wo wir hinein können.“ Welche Sphären strebt Zettel in Sachen Wachstum und Zugriffe an? „Der Plan für heuer ist, in Richtung 1-Million-Unique Clients-Marke zu kommen und diese zu knacken“, so die Chefredakteurin. Vorgaben vom Eigentümer Kurier Medienhaus habe sie nicht, man sitze aber sehr wohl jedes Jahr an einem gemeinsamen Tisch und definiere Jahresziele. „Es kommt aber keiner zu mir und sagt ‚das musst du machen‘“, verweist Zettel auf die Unabhängigkeit des Portals auch im eigenen Haus.

© Screenshots futurezone.at

WIEN. Du-Wort, Frauen-Fokus und Deutschland-Expansion – so lassen sich die Pläne der neuen Future­ zone-Chefredakteurin Claudia ­Zettel in Schlagworten umreißen, die die Arbeit ihres Vorgängers ­Gerald Reischl „mit einem wirklich gut aufgestellten, stetig wachsendem Portal“ fortsetzen will und nicht „grundsätzlich alles über den Haufen werfen möchte“, sondern punktuell adaptieren, wie sie im Interview mit medianet erläutert. Erster Punkt: das bereits kommunizierte und eingeführte DuWort des Mediums gegenüber dem Leser. „Bisher haben wir relativ brav und nüchtern formuliert, die User zudem per Sie angesprochen. Das wirkt auf Sozialen Netzwerken bei einer zumeist jungen, digi­ talaffinen Leserschaft durchaus absurd“, so Zettel. Teil dieser authentischeren, persönlicheren Ansprache ist in weiterer Folge auch das Schreiben der Testberichte aus der Ich-Perspektive. „Diese Vorgangsweise ist bei angloamerikanischen Techblogs total verbreitet – und es liest sich auch viel natürlicher und lockerer“, erläutert Zettel. Dabei werde aber die gebotene Objektivität und Distanz nicht auf der Strecke bleiben, die Test­berichte

Die Futurezone ist Digital (hier im Bild) wie auch in Print Teil des Kurier Medienhaus.


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Medien 19

Freitag, 26. Februar 2016

E-Paper federn Rückgänge ab WIEN. Vergangenen Mittwoch wurden die Zahlen des zweiten Halbjahres 2015 der. Auflagenkontrolle (ÖAK) veröffentlicht. Diese zeigten: Die E-Paper-Ausgaben haben den Auflagenrückgang der heimischen ­Tageszeigungen abgefedert. Bei der Kronen Zeitung, ­Österreichs größter Tageszeitung, schrumpfte die verkaufte Auflage binnen eines Jahres von 777.691 auf 762.691 Stück. Ohne den Verkauf von 7.545 E-Papers wäre der Einbruch noch stärker gewesen. Die Kleine Zeitung, Marktführerin in der Steiermark und Kärnten, blieb im zweiten Halbjahr 2015 hinter der Krone die meistverkaufte Zeitung. Sie steigerte die verkaufte Auflage im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014 um 1.991 auf 284.436. Davon waren 8.427 ­E-Papers, ein Plus von 2.561. Die Salzburger Nachrichten (66.459) und die Oberösterreichischen Nachrichten (106.621) haben die Auflage ebenfalls gesteigert. Die beiden Tageszeitungen des Vorarlberger Verlegers Eugen Russ, die Vorarlberger Nachrichten (60.247) und die Neue Vorarlberger Tageszeitung (7.230), haben kaum Auf­lage verloren.

­ ewinn 39.314 und die Wienerin G 45.586. Die ÖAK ist ein auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhender Verein. Zweck dessen ist die Beschaffung, Bereitstellung und Veröffentlichung von vergleichbaren und objektiv ermittelten Unterlagen über

die Verbreitung von Printmedien und anderen Werbeträgern, die ihr Verbreitungsgebiet in Österreich haben. (APA/red) Mehr zu den ÖAK-Zahlen lesen Sie nächste Woche in unserem ÖAKSchwerpunkt.

© Panthermedia.net/Londondeposit

Mittwoch dieser Woche erschienen die ÖAK-Zahlen des zweiten Halbjahrs 2015. Dabei zeigt sich eines: Die e-Paper helfen ein Minus zumindest etwas abzufangen.

Die Zahlen des zweiten Halbjahrs 2015 der ÖAK erschienen vergangenen Mittwoch.

Verbreitung von „Heute“ sank Neben der Krone büßte auch der Kurier Auflage ein, die beiden Medien haben über die Tochtergesellschaft Mediaprint einen gemeinsamen Vertrieb. Die Kurier-Auflage ging von 144.733 Stück im Wochenschnitt auf 135.862 zurück. Auch der Standard (62.902), Die Presse (68.952), die Tiroler Tageszeitung (81.676) sowie das WirtschaftsBlatt (20.380) setzten in der zweiten Jahreshälfte 2015 weniger Exemplare ab. Bei der Gratiszeitung Heute gab es seit Gründung erstmals einen Jahresschnitt von 626.183 vertriebenen Exemplaren. Österreich legte bei der verbreiteten Auflage von 506.678 auf 541.259 Stück zu. Der Gratiswochenzeitungsring Regionalmedien Austria (RMA) mit den Bezirksblättern brachte im Schnitt eine Auflage von 3,37 Millionen Exemplare wöchentlich an die Leser. Die niederösterreichische Wochenzeitung NÖN verkaufte 109.966 Titel. Für „News“ geht es nach oben Gute Nachrichten gab es für die Zeitungsmacher in der Taborstraße: Das im Vorjahr neu aufgestellte Nachrichtenmagazin News meldete nach einer Talfahrt in den letzten Jahren eine gestiegene Auflage. News verkaufte im zweiten Halbjahr 2015 durchschnittlich 119.149 Exemplare, nach 117.886 im Jahr davor. Während der Einzelverkauf zurückging, gab es 5.668 zusätzliche Abos. Auch die weiteren Magazine der Verlagsgruppe News, profil (67.479), tv-media (180.097), e-media (37.699) und Woman (132.537), steigerten die verkaufte Auflage. Die ganze Woche verkaufte 308.341 Stück, Seitenblicke 35.359, Servus in Stadt und Land 132.249, die ORF-Nachlese 72.607, der

Dieses Brot beweist, dass Werbung in Zeitungen nachhaltig wirkt. Sie werden sich noch lange daran erinnern. So wie fast 70%* aller Österreicherinnen und Österreicher, die täglich Zeitung lesen. Danke, dass Sie es auch tun. *69% NRW, ZG 14+, MA 2014/2015

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und Österreichs besten Zeitungen.

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medianet.at

© Snapchat (5)

Freitag, 26. Februar 2016

Blackbox Snapchat? Snapchat ist für viele Leute aktuell noch eine Blackbox. Vor allem beim sinnvollen Einsatz im Online-Marketing-Mix scheiden sich derzeit die Geister.

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napchat: Manche Leute sind hellauf begeistert, für andere handelt es sich nach wie vor bestenfalls um einen Zeitvertreib für Teenager. Dabei steigen die Zugriffszahlen derzeit vor allem in der Gruppe der User, die älter als 35 Jahre alt sind. Eignet sich Snapchat also doch für den sinnvollen Einsatz im Online Marketing? Mit dieser Frage befasst sich eine aktuelle Infografik (Siehe Hinweis am Ende des Artikels). Die stammt zwar aus den USA, aber letztendlich lassen sich viele Parallelen auch für den Markt hier ziehen, denn so unterschiedlich ticken die User nun auch wieder nicht. Was für Snapchat spricht Zunächst zu den harten Fakten: Snapchat hat mehr als 100 Millionen täglich aktive Nutzerinnen und Nutzer. Die Definition von „aktiv“ ist spätestens seit den regelmäßi-

Snapchat ist ein 2011 von Evan Spiegel ge­ gründeter, kosten­ loser Instant-­ Messaging-Dienst, mit dem man Fotos versenden kann, die nur eine bestimmte Anzahl an Sekunden sichtbar sind und sich dann selbst „zerstören“.

gen Zahlen von Facebook klar definiert – „aktiv“ ist, wer sich ein einem bestimmten Zeitraum einloggt und dann eben „aktiv“ ist (also etwas tut und nicht „passiv“ ist). Das kann (bei Facebook) die Interaktion mit einem Posting sein oder das eigenständige Erstellen eines Beitrags. Bezogen auf Snapchat gehe ich davon aus, dass es hier auch darum geht, dass eine Person Snapchat eben „aktiv“ nutzt und nicht einfach nur passiv konsumiert – denn dann wäre die Zahl der offiziellen Nutzerinnen und Nutzer mit Sicherheit noch viel größer (Sie kennen das von Twitter, wo Leute den Stream einfach nur mitlesen und niemals selbst posten). Zudem ist Snapchat in erster Linie noch immer ein Messenger und das Schreiben von Nachrichten mit befreundeten Usern ist eine „Aktivität“. Fotos und Videos können auf Snapchat entweder privat verschickt werden oder eben allen Usern, die einem Account folgen, öffentlich präsentiert werden. Bei Snapchat sind das insgesamt 8.796 Fotos, die geteilt werden – pro Se-

kunde… am Tag sind das hochgerechnet übrigens 759.974.400 Fotos! Weil Fotos bei Snapchat aber eben nur die halbe Miete sind, müssen dazu auch noch die Videos addiert werden, um die gesamte Dimension der medialen Nutzung von Snapchat zu erfassen. Insgesamt schauen sich die Snapchat-User pro Tag 6 Milliarden Videos an… diese Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Obwohl Snapchat also ein „nur“ Messenger ist, bleibt es mit dem medialen Konsum seiner User etablierten Anbietern für Videos wie YouTube oder Facebook auf den Fersen.

© Björn Tantau

••• Von Björn Tantau

Björn Tantau macht seit 15 Jahren Digitales Marketing, ist Keynote-Speaker, Blogger, Buch­ autor, Podcaster, Referent und Coach. In den So­ zialen Netzwerken folgen ihm mehr als 45.000 User. www.bjoerntantau. com

Stichwort Werbung Das hat auch die Werbeindustrie verstanden (zumindest in den USA). Und so sind immerhin 30 Prozent der Unternehmen in der Werbeindustrie überzeugt, dass sie mit Snapchat gut fahren – zumindest waren sie das im Vorfeld des Super Bowls, was ja schon kein ganz schlechter Gradmesser ist. Weiterer Vorteil für die Werbebranche: Snapchat User sind ihrem „Mes-

senger“ sehr treu! So nutzen 54 Prozent der User Snapchat jeden Tag und 32 Prozent zwei bis fünf Mal pro Woche. Für insgesamt 86 Prozent gehört Snapchat also zum digitalen Alltag fest dazu – allerdings kommt der Charakter eines Messengers immer wieder durch. Die Kommunikation via Snapchat scheint privater als auf jedem anderen „Sozialen Netzwerk“ zu sein, sehr zum Leidwesen derjenigen, die die User auf Snapchat mit ihren (werblichen, siehe oben) Inhalten erreichen wollen. 55 Prozent der Snapchat-User schauen sich die Live Storys niemals oder selten an, noch deutlicher wird es bei den Discover Storiy, die sich 54 Prozent aller Nutzerinnen und Nutzer niemals anschauen. Auch gesponserte Filter auf Snapchat erfreuen sich noch keiner wirklich großen Beliebtheit. 60 Prozent der Snapchat-User nutzen solche Filter selten oder überhaupt nicht. Immerhin 10 Prozent sind von diesen „werblichen“ Filtern allerdings begeistert und nutzen sie ständig – und 10 Prozent von 100 Millionen ist ja auch schon eine ganz nette Zahl. „Privates“ Netzwerk Soziale Netzwerke werden manchmal groß, weil sie von Prominenten genutzt werden. Ein bekannter ­Effekt: Auch Werbetreibende spannen gern einen Promi vor den Karren – und in vielen Fällen klappt das. George Clooney macht zum Beispiel Werbung für Kaffee, und viele Leute finden das gut. Twitter wird von vielen Prominenten in


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feature 21

Mehr Kontrolle für Marketer Kooperation erlaubt Analysen

den USA genutzt, und auch Google+ wollte diesen Weg einschlagen … eine sehr traurige Geschichte, die ich vielleicht ein anderes Mal erzählen werde. Snapchat ist allerdings ganz offensichtlich kein Ort, an dem Prominente sonderlich beliebt sind. Laut der Infografik, auf die sich dieser Artikel bezieht, folgen 64 Prozent der Snapchat-User keinem einzigen „Celebrity“. Nur ein Drittel gibt an, ein paar Promis zu folgen und mit drei Prozent ist der Anteil an Usern, die jeder Menge Prominenter folgt, eindeutig in

Das Headquarter Der Firmensitz von Snapchat liegt in Los Angeles, Kalifornien; rund 500 Mitarbeiter arbeiten (und relaxen) dort.

der Minderheit. Auch das spricht also ganz klar für Snapchat als eher privates Netzwerk. Die User interessieren sich ganz offensichtlich primär dafür, was Leute posten, die sich wirklich kennen – und nicht für die Inhalte von ihnen Unbekannten, selbst wenn es sich um Prominente handelt. Ein schlechtes Umfeld also für die Platzierung von Werbebotschaften? Es scheint fast so, denn 87 Prozent aller Snapchat-User haben noch nie etwas gekauft, das sie auf Snapchat gesehen haben.

Das Fazit Die bereits erwähnte Infografik ist hoch­interessant – auch wenn sie nur eine aus meiner Sicht geringe Auswahl von Snapchat-Usern befragt hat. Das spielt letztendlich aber keine Rolle, denn der sich so abzeichnende Trend ist viel wichtiger. Snapchat ist aktuell noch immer ein Soziales Netzwerk, bei dem private Inhalte ganz offensichtlich sehr hoch im Kurs stehen. Ein Grund ist möglicherweise die immer stärkere Transformation traditioneller Sozialer Netzwerke wie Facebook oder Twitter zu Plattformen, auf denen es mehr und mehr um Werbung geht. User, die auf Snapchat aktiv sind, schätzen den vertrauten Charakter des Messengers: Sie folgen Leuten, die sie kennen und sind (noch) nicht sonderlich empfänglich für Werbebotschaften. Das heißt allerdings nicht, dass Snapchat sich nicht für Werbung eignet – aktuell scheint es aktuell noch darum zu gehen, die eigentliche Bestimmung von Snapchat zu erkennen. Meiner Ansicht nach eignet sich Snapchat schon heute ganz hervorragend genau dann, wenn es zum Beispiel ums Branding geht. Ob sich Snapchat auch als sinnvoller Kanal für zielgruppenspezifische und mitreißende Werbung etablieren wird, ist aktuell noch nicht eindeutig abzusehen (aber die Chancen stehen gut). Die Infografik, auf die sich dieser Text bezieht, stammt von NewsCred und ist unter http://­ tinyurl.com/h92ezxp abrufbar.

Laut Adweek ist Snapchat dieser Tage eine Kooperation mit Tune eingegangen. Tune ist ein App-Analyse-Unternehmen, das eruiert, wie viele Nutzer nach dem Anklicken einer Werbean­ zeige eine App heruntergeladen haben. Diese Daten sind hilfreich bei der Auswertung von Kampa­ gnen und dem Re-Targeting. Für Snapchat ist es eigentlich ein logischer Schritt, einen Partner wie Tune an Bord zu holen, weil das Unternehmen selbst seit Kurzem App-Install-Ads anbietet, mit dem App-Anbieter User zum Download animieren können. Erste US-Nutzer gibt es schon: Game-Entwickler SGN, die Shopping-App Spring und die Ticket-Anbieter Gametime. Falsch dürfte Snapchat mit dem Angebot der App Install Ads nicht liegen, denn auch Google und Facebook haben damit bereits reüssiert. Snapchat unterscheidet sich von beiden allerdings in der Abrechnung: Angeboten wird ein Cost-perView-Modell; für einen View soll der Kunde zwei bis drei Cent zahlen. Nach ersten Werbefor­ maten und erweiterten Optionen für Publisher soll auch die neue Möglichkeit die Monetarisierung der App vorantreiben. Aber Snapchat tritt damit auch der Kri­ tik entgegen, es gäbe zu wenige Analyse-Tools, und Advertiser hätten zu wenig Kontrolle über die generierten Daten. (ab)


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Freitag, 26. Februar 2016

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Eine echte Königsdisziplin Aktuell stehen in 1.613 österr. TV-Haushalten Teletest-Geräte, um damit repräsentativ das TV-Verhalten von Herr & Frau Österreicher zu beobachten. medianet sprach mit dem neuen AGTT-Obmann, IP-Boss Walter Zinggl.

••• Von Dinko Fejzuli WIEN. Seit Kurzem ist IP-Chef Walter Zinggl auch der neue Chef der Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT); wir baten ihn zu seiner neuen Aufgabe um ein paar Antworten.

Der Media Server ist die erste single-sourceUntersuchung der Medien­ nutzung aller Österreicherinnen und Österreicher.

trie in Österreich hat jeder Obmann den Spezialisten in der ‚Technischen Kommission‘ vertraut – und das werde ich fortführen. Dass Verhandlungen mit Marktforschungsinstituten über den Betrieb und die Kontrolle der Telemetrie ebenfalls in den Bereich des Vorstands unter der Führung des Obmanns fallen, ist wohl selbstverständlich. medianet: Stichwort Media Server: Nach den ersten Zahlen im Dezember 2015 kommen die nächsten fusionierten Daten im April. Wie beurteilen Sie als Fachmann die Daten des Media-Servers im Vergleich zu den bisher verfügbaren Kennzahlen? Zinggl: Die Ergebnisse des Mediaservers sind einzigartig: Es ist die erste single-source-Untersuchung der Mediennutzung aller Österreicherinnen und Österreicher. Bei mehr als 15.000 Respondenten

© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen

medianet: Herr Zinggl, Sie sind neuer AGTT-Präsident. Was genau ist die Aufgabe des AGTT-Präsidenten und übernehmen Sie damit u.a. auch die Vertretung der AGTT im Verein Media Server? Walter Zinggl: Die AGTT ist ein Verein und gewählt wird ein Obmann – und für 2016/17 haben die Kolleginnen und Kollegen mich gewählt. Die Aufgabe umfasst – neben den im Vereinsrecht definierten – vor allem die Funktion des ‚Sprechers nach außen‘, also sowohl in den Markt als auch die Verbindung zu ähnlichen Verbänden anderer Medien, also MA, VÖZ, Radiotest, IGMA und, richtig, auch den Mediaserver. TV ist und bleibt das wesentlichste Medium – dies immer wieder zu transportieren, ist eine weitere wesentliche Aufgabe der AGTT und damit auch des Obmanns. Im Innenbereich – also vor allem der Gestaltung der Teleme­

wurde über zwölf Monate die Nutzung aller Medien erhoben – das gab es bis dato nicht. Daher sind mit den Mediaserver-Ergebnissen auch ein paar Mythen endgültig ins Reich der Fabeln verwiesen: Gott sei Dank auch im TV – etwa das Vorurteil, ‚die Jungen schauen nicht mehr fern‘. 77% aller jungen Österreicherinnen und Österreicher schauen täglich lineares Fernsehen – das ist die Realität. Auch die Nutzung von ­Second Screens wurde offensichtlich zu hoch eingeschätzt – nur 15 Prozent aller österreichischen Fernsehnutzer verwenden parallel einen Laptop, Tablet oder Smartphone. Das und noch vieles mehr wissen wir jetzt – und ich freue mich natürlich auf die Weiterentwicklung dieser einzigartigen ­Untersuchung. medianet: Die AGTT wird heuer erstmals auch Online-Streaming in den Ergebnissen abbilden. Wird dies Veränderungen in der Planung der Media-Agenturen mit sich bringen? Zinggl: Diese Frage ist eher an die Mediaagenturen zu stellen. Mit den Ergebnissen der Messung von nonlinearen TV-Plattformen analog den harten Kriterien der Teleme­ trie wird natürlich die tatsächliche Nutzung der Inhalte unserer Sender auf allen Kanälen wesentlich transparenter und kongruenter in die Planungen einzubeziehen sein. Ich hoffe doch, dass die Agenturen die Ergebnisse in den Planungen für ihre Kunden verwenden werden.

Die Crux ist einfach das Budget: Telemetrie ist die Königsdisziplin der Mediaforschung und entsprechend ‚königlich‘ sind die entstehenden Kosten.

1. Premiere Die AGTT wird heuer erstmals auch OnlineStreaming in den Ergebnissen abbilden.

medianet: Eine Frage zum Teletest: Im Vergleich zu anderen Ländern hat Österreich eine hohe Dichte an Test-Haushalten. Trotzdem kommen von den kleinen Sendern immer wieder Klagen, deren geringer Marktanteil würde zu großen Schwankungen bei den für sie ausgewiesenen Daten führen. Wie ließe sich dieses Problem lösen, oder ist die Kritik hier unberechtigt? Zinggl: Kein System ist perfekt – und ich vermarkte mit der IP Österreich ja auch RTL Nitro und kenne die Problematik aus eigener Erfahrung. Die Crux ist einfach das Budget: Telemetrie ist die Königsdisziplin der Mediaforschung und entsprechend ‚königlich‘ sind die

entstehenden Kosten. Und ja, das Panel in Österreich ist bereits sehr groß. Dies ist eine Aufgabe, an der die technische Kommission zu arbeiten hat: die Schwankungsbreite durch die Qualität des Panels und der Kontrollen zu verbessern, ohne die Kosten zu steigern. medianet: Die Frage zum Schluss: Der Neue hat auch immer Neues vor. Was steht hier auf der Agenda von AGTT-Präsident Walter Zinggl? Zinggl: Die AGTT ist ein verlässlicher Partner der österreichischen Werbewirtschaft. Dies muss und wird so bleiben. Vielleicht gelingt durch den Beitritt der AGTT zu ‚Screenforce‘ der Ausbau der ehemals ‚deutschen‘ Gattungsmarketing-Plattform zu einer ‚deutschsprachigen‘. Nachdem jetzt auch die Schweizer Kollegen zu Screenforce gestoßen sind, wäre das ein richtiger Schritt. Aber die Agenda eines Obmanns wird besser bei seinem Abgangs-Interview beurteilt als bei seinem Antritts-Interview.

Walter Zinggl Der neue AGTTObmann und Chef des Werbezeitenvermarkters IP über eine mögliche Bilanz: „Die Agenda eines Obmanns wird besser bei seinem Abgangs-Interview beurteilt als bei seinem AntrittsInterview.“

AGTT-Facts Die Teilnehmer Dem 2005 gegründeten Verein Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT) gehören der ORF/ORF-E, ATV, ServusTV, die IP-Österreich und die ProSiebenSat.1 Puls 4 an. Bis Ende 2006 war der ORF Auftraggeber des Teletest. Seit 1.1.2007 hat diese Rolle die AGTT übernommen und den Teletest für den Zeitraum von 2007 bis 2012 neu beauftragt.

Das Panel Das Teletest-Panel besteht aus 1.613 österr. Haushalten (stehen für 3.6 Mio. HH ). Damit umfasst das Panel 3.571 Teilnehmerinnen und Teilnehmer; Verteilung der Geräte nach Bundes­ländern: Wien (317), NÖ (258), Bgld. (109), Stmk. (211), Ktn. (120), OÖ (235), Sbg. (119), Tirol (124), Vbg. (112).


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MARKETING 23

Glücksmomente beim Landespreis SALZBURG. Am Donnerstag dieser Woche fand die Nacht der Werbung in Salzburg statt. Jedes zweite Jahr werden besonders kreative Projekte in insgesamt 16 verschiedenen Kategorien prämiert. Verliehen wurde der Salzburger Landespreis erstmals in der „Republic Salzburg“. Die Hauptveranstaltung wurde mit mehreren zusätzlichen Lokalitäten verbunden, unter anderem im Club Take Five & Carpe Diem. Bewertung durch Jury Bewertet wurden die kreativen Projekte von einer Jury ausschließlich nach ihrer Idee und der kreativen Umsetzung. Diese teilt sich in vier Gruppen, welche sich an den verschiedenen Kategorien orientieren. Die Mitglieder der Jury-Gruppen sind Experten aus der Werbe- und Kommunikationsszene. In den 16 verschiedenen Kategorien konnten sich unter anderem folgende Agenturen gegen ihre Konkurrenz durchsetzen: In der Kategorie „Out of Home“ gewann die Agentur Salic mit dem Projekt Was geht ab Festspiele?, in der Kategorie „Werbekampagne“ ebenfalls die Agentur Salic (Das Original gibt es nur in Hellbrunn), in der Kategorie „Messebau und POS“ darf sich die Agentur Scenomedia (Hallstatt: Bronzezeitkino in den Salzwelten) als Gewinner bezeichnen. Weiters konnte die Agentur ­Wuger – Brands in Motion (White Rabbit Anzeigen) in der Kategorie „Anzeigen“ und in der Kategorie „TV & Kinospots“ (VW-Nutzfahrzeuge TV-Spot) überzeugen. Die Agentur Loop – New Media GmbH (Ja Natürlich. Österreichische Biobauern) gewann in der Kategorie „Werbefilm & Video“ sowie in „Websites“ mit dem Projekt Sommerglücks-

momente. In der Kategorie „Public Relations“ teilen sich die Agentur IKP Salzburg GmbH (TrinkWasser! Schule) und die Agentur Bluforce Markom GmbH (Österreichs größtes Klassenzimmer!) den ersten Platz. Letztere konnte auch in der Kategorie „Events & Promotions“

mit dem gleichen Projekt überzeugen. Weitere Kategorien sind „Hörfunk-Werbung“, „Direct Marketing“, „Marketingkonzept“, „Social Media“, „Corporate Design“ sowie „Grafik Design“ und „Werbefotografie“. (red) Alle Gewinner auch unter: www.medianet.at

© ncm.at

Vergangenen Donnerstag wurde der Salzburger Landespreis in der Location Republic Salzburg verliehen. Prämiert wurde in insgesamt 16 Kategorien.

Obmann Michael Mrazek, Fachgruppe Werbung der WK Salzburg.

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Die Studie zum Thema Business-Events

Kampagne

Bodenschutz auf digitalem Weg WIEN. Die österreichische Hagel­ versicherung setzt bei einer neuen Facebook-Kampagne auf Milestones in Communication. „Schützen wir unsere Böden“ lautet die Initiative, Kern ist die neue Facebookseite, die derzeit rund 2.300 Fans mit Beitragsreichweiten über 60.000 Personen pro Beitrag verzeichnet. Inhaltlich liegt der Fokus der Kampagne auf der Bewusstseinsbildung für den Schutz der Böden gegen die Verbauung: „Europaweit schreitet die Verbauung landwirtschaftlicher Flächen in Österreich am schnellsten voran“, so Hans-Georg Mayer, Geschäftsführer von Milestones in Communication. In Österreich würden täglich rund 20 Hektar Wiesen und Äcker verbaut werden, so Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Hagelversicherung. (red)

Eventbutler hat über 300 Unternehmen, Dienstleister und Besucher zur Bedeutung und Zukunft von Business-Events befragt.

Hier geht’s zum kostenlosen Download der Eventbutler-Studie: www.eventbutler.at


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© media.at

Karriere

© Coca-Cola/Andi Bruckner

Stefan ­Strohofer

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OmniMedia GmbH Mit Anfang des Jahres übernahm Stefan Strohofer die Kundengruppenleitung. Seit dem Jahr 2010 ist er bereits bei der Agenturgruppe media.at tätig. Erfahrungen konnte er im Bereich Research und der Kundenberatung sammeln. Der neue Leiter wird gemeinsam mit seinem fünfköpfigen Team namhafte Kunden wie A1 Telekom oder die Österreichische Post betreuen.

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cOCA-COLA

Life in Österreich!

Alexander Junger

NEUHEIT. Rund ein Drittel weniger Kalorien bei gleichem Geschmack – bei Coca-Cola life ersetzt die Süße der Stevia-Pflanze 36% des Zuckers, was zu einer entsprechenden Kalorienreduktion führt. Laut Eigenangabe geht dabei aber nichts vom gewohnt erfrischenden Coke-Geschmack verloren. Coca-Cola life richtet sich an kalorienbewusste Konsumenten, die pflanzliche Zutaten bevorzugen. Coca-Cola life wurde von Stephan Czypionka, einem Österreicher, mitentwickelt.

Publicis Alexander Junger ist seit Jänner 2016 Etat Director für Renault, Dacia und Savencia und zeichnet verantwortlich für die Markenführung, Entwicklung ganzheitlicher Kommunikationskonzepte sowie New Media bei der österreichischen Niederlassung des international Netzwerks Publicis. Davor war Junger bei Demner, Merlicek & Bergmann als Account Manager tätig und unter anderem auch bei Draft FCB.

Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Coca-Cola life Vergangene Woche fand eine Pressekonferenz beziehungsweise die Vorstellung des neuen Coca-Cola life statt. Unter den Gästen waren Tatjana Catic (Bloggerin), Gina Alaba, Rudi Roubinek (Autor und Schauspieler) sowie Stephan Czypionka (Marketing Director Coca-Cola Philippinen – via Skype aus Manila zugeschaltet, Barbara Tönz, (Commercial Director Coca-Cola Hellenic Österreich), Jakob Taferner (Senior Brand Manager Sparkling Coca-Cola GmbH) und Philipp Bodzenta (Unternehmenssprecher Coca-Cola GmbH

1. Philipp Bodzenta (Unternehmenssprecher Coca-Cola GmbH), Barbara Tönz (Commercial Director Coca-Cola Hellenic Österreich), Rudi Roubinek (Schauspieler); 2. Gina Alaba, Tatjana Catic (Bloggerin).

BUCHTIPPs

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© Mediaprint/Christian Dusek (5)

© Publicis

© Coca-Cola/APA-Fotoservice/Hörmandinger

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„Kurier“

Neues Karriere-Magazin PRÄSENTATION. Anfang des Monats wurde ein neues Magazin von Kurier, der Job Kurier, im Wintergarten des Wiener Stephansdoms vorgestellt. Entwickelt wurde der neue Job Kurier von Richard Kaufmann, dem „Erfinder“ des Immo Kurier. Claudia Stradner, Anzeigenleiterin für die Kurier Rubrikenmärkte, präsentierte gemeinsam mit Sandra Baierl das neue Magazin im Detail. „Der neue Job Kurier ist die Plattform für Firmen, um sowohl Jobsuchende, als auch jene Karriere­ interessierten gezielt anzusprechen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind“, so Claudia Stradner. Gleichzeitig startet auch die neue Online-Plattform job.kurier.at. Der Einladung folgten rund 60 Personalberatern, Personalleitern und Agenturen.

1. Richard Kaufmann (Kurier), Roswitha Hill, Franz Hill (Hill Woltron); 2. Claudia Stradner (Kurier) 3.Sandra Baierl (Kurier); 4. Sebastian Beinl (Cofely), Martin Mayer (Iventa); 5. Stefan Lechner (Kurier), Brigitte Hlozek (Hlozek Mediaconsulting), ­Gabriele Dremsek (Advertiser).

MEDIA AWARD

TÖDLICH. Plötzlich steht ein Fremder in Joannas Wohnung und behauptet, ihr Lebensgefährte zu sein. Erik kommt am Abend nach Hause zu seiner Freundin Joanna. Doch sie erkennt ihn nicht. All seine Sachen sind verschwunden. Jemand treibt ein perfides, letztlich tödliches Spiel. Wunderlich, 400 Seiten; ISBN: 978-3805250849

Mit Zorn sie zu strafen

Ich bin der Schmerz

SPURENSUCHE. In einer noblen Londoner Wohnanlage wird eine Familie ermordet. Mit einem Bolzenschussgerät. Der jüngste Sohn scheint verschont geblieben, doch von ihm fehlt jede Spur. Die Zeit ist knapp, die Ermittlungen verworren. Luebbe, 320 Seiten; ISBN: 978-3404172825

VERZWICKT. Der Polizist Marcus Williams kann als einziger einen Killer zur Strecke bringen; dabei hilft ihm sein Halbbruder. Denn dieser weiß, wer der Mörder ist: sein Vater. Der, der ihn zu dem gemacht hat, was er ist: dem absolut Bösen. Luebbe, 432 Seiten; ISBN: 978-3404172580

Einreichfrist verlängert

© Christoph H. Breneis

Fremd

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VERLEIHUNG. Die Initiatoren des Media Awards riefen im Jänner bereits zum 13. Mal dazu auf, die besten Mediaprojekte aus 2015 einzureichen. Damit die Mediaexperten noch länger die Chance haben, ihre Arbeiten einzusenden, wurde die Einreichfrist bis zum 4. März verlängert. Unter www.mediaaward.at können die Projekte und Strategien, die im Zeitraum 1. Jänner bis 31. Dezember 2015 in Österreich erschienen sind, ins Rennen geschickt werden. Eingereicht werden können diese via Online­formular bis Freitag, den 4. März. Der Award zeichnet seit 2004 Mediaagenturen, Werbetreibende und Werbeagenturen für ihre Medialeistungen aus. In der Form der dreiseitigen Pyramide sollen sich der Beitrag dieser drei Partner wiederspiegeln.

© Media Award

© Luebbe Verlag

© Luebbe Verlag

© Wunderlich Verlag

Preisverleihung im Kursalon Stadtpark 2016 wird der Media Award von den Initiatoren Epamedia, Gewista, Goldbach Austria, Kleine Zeitung, Kronen Zeitung, ORF-Enterprise, RMS (Radio Marketing Services) und Verlagsgruppe News unterstützt. Die Verleihung findet 2016 am 3. Juni im Kursalon Stadtpark in Wien. (red)

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1. Die Media Award Gewinner 2015; 2. Die Media Award- Trophäe.


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retail Auhof Center Gründer Peter Schaider gibt sich zufrieden 27

Export Hotspots für Export-Unternehmen liegen in Asien und Amerika 28

KiK Der Textildiscounter setzt weiterhin auf Expansion 30

Mars Gigantische Rückrufaktion in über 55 Ländern 30 © APA/AFP/Jeff Pachoud

EDI-LÖSUNGEN FÜR HANDEL & INDUSTRIE

© APA/Thomas Degen

+43/1/505 86 02 | www.editel.at

Annemarie Lindner

© APA/Barbara Gindl

Börlind Sie ist die Gründerin der Börlind GmbH und Pionierin der Naturkosmetik: Am 18. Februar ist Annemarie Lindner im Alter von 95 Jahren verstorben. Lindner zog sich bereits 1985 aus dem Unternehmen zurück und übergab die Leitung an ihren Sohn Michael Lindner.

Spar Österreich-Konzern wächst um 4,3 Prozent Im In- und Ausland erzielte Spar einen Gesamtumsatz von 13,18 Mrd. Euro. In 2016 wird sich der Erfolg prolongieren. 26

ranking week 2015/16

D A S B R A N C H E N­R A N K I N G VON

medianet

Die medianet rankingweek 2015/16 erscheint am 4. März. Erstmalig werden Daten und Ratings aus xpert.network, dem ersten B2B-Portal für die Kommunikations­branche, in die Bewertung miteinbezogen.

Der medianet Sonder­themenplan 2016 ist hier ­abrufbar!

© Darbo/Harald Richter

© APA/Helmut Fohringer

(www.medianet.at)

TTIP EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström auf Wien-Besuch. 29

Darbo steigerte 2015 den Umsatz auf fast 128 Mio. Euro. 31


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Die Tanne zeigt Muskeln: 6. Wachstumsführerschaft Bilanz 2015: Die Spar Österreich-Gruppe legt 4,3 Prozent zu und steht nun für 13,18 Mrd. € im Erlös. Unter den Vollsortimentern beansprucht Spar-Chef Gerhard Drexel die Wachstumsführerschaft.

beantwortet Spar Sprecherin Berkmann strikt mit: „Nein“. An einem in der Markenartikelindustrie umstrittenen Trend hält Spar indes überdeutlich fest: jenem hin zur Eigenmarke. Wiewohl die Latte hoch liegt, wird sie stets noch ein wenig höher gehievt. Derzeit beträgt der Anteil der Eigenmarken am Großhandelsumsatz gut 39 Prozent; der Erlös der SparEigenmarken-Linien ist 2015 um sechs Prozent gestiegen. Das Potenzial scheint nicht ausgeschöpft – das legen jedenfalls die aktuellen Wachtsumsraten dar: Bei der preisgünstigen Marke S-Budget gab es 2015 ein Wachstum von mehr als 13 Prozent. Desgleichen reüssiert Spar im Hochpreissegment: Der Trend zu Produkten aus kleinen Manufakturen bescherte beispielsweise Spar Premium ein Plus von 21 Prozent, die Biolinie Natur*pur legt 16 Prozent zu. Die junge Convenience-Linie Spar enjoy trifft den Puls der Zeit und erfreut sich an 23 Prozent Umsatzwachstum. Insgesamt vergrößerte sich die Spar-Eigenmarkenfamilie in 2015 um 180 neue Produkte. Ein Bedrohungsszenario? Nicht in der Sichtweise des Händlers. Nicole Berkmann dazu: „Wir haben trotz allem noch die meisten Markenartikel im Sortiment und sind somit weiterhin der beste Partner der Markenartikelindustrie.“

SALZBURG/WIEN. Für das österreichische Handelsunternehmen Spar war 2015 erfolgreich. Sehr erfolgreich und, genau genommen, durchaus ein wenig überraschend erfolgreich. Denn die Konsumkurbel Steuerreform hat der Staat erst im Jänner dieses Jahres angeworfen. Auch die Zielpunkt-Beute (27 Outlets) wird sich erst in 2016 positiv auf den Erlös auswirken. Was war also los in 2015, dass die Tanne gar so gut gedeiht? Spar-Sprecherin Nicole Berkmann drückt es retrospektiv nahezu f­atalistisch aus: „2015 hatte etwas zäh angefangen, ja, aber im Laufe des Jahres hat der Konsum deutlich angezogen. So haben wir das erlebt.“ Faktisch steht der größte österreichische Arbeitgeber nunmehr bei über 3.000 Standorten im Inund Ausland und einem Gesamtverkaufsumsatz von 13,18 Mrd. €. 75.000 Leute arbeiten im Zeichen der Tanne. Mehr als 6 Mrd. Euro im Inland In Österreich hat Spar mit 1.615 Standorten erstmals einen Erlös von mehr als sechs Mrd. € erreicht. Gegenüber 2015 ist das eine Steigerung um 3,2 Prozent. Im Ausland erzielte der Konzern mit der Sparte Lebensmittelhandel an rd. 1.170 Standorten einen Verkaufsumsatz von 4,7 Mrd. € – das ist ein Wachstum von 4,6 Prozent. Zahlen, mit denen man ein wenig angeben darf. Spar-Präsident Gerhard Drexel macht das gewohnt dezent – via Querverweis: „Angesichts der vielen Familienbetriebe des österreichischen Handels, die in letzter Zeit wirtschaftliche Schwierigkeiten hatten und verkauft wurden, dürfen wir zu Recht stolz auf die hervorragende Entwicklung des Spar-Konzerns sein“, sagt er unter Verweis auf eine dynamische

© Spar/Helge Kirchberger

••• Von Christian Novacek

Gerhard Drexel Der Spar-Präsident präsentierte eine Bilanz mit viel Wachstum – und der sechsten Wachstumsführerschaft in Folge.

Spar Österreich-Strukturdaten Unternehmen 2014 2015 Spar Österreich (Spar, Eurospar, Interspar, Maximarkt, Spar-Kaufleute; ohne Hervis) Standorte 1.599 1.615 Verkaufsfläche (m2) 1.108.868 1.133.956 Mitarbeiter 39.500 39.921 Aspiag Standorte (Spar, Interspar) 1.116 1.168 Verkaufsfläche (m2) 1.004.512 1.021.904 Mitarbeiter 2.774 2.812 Hervis Standorte 189 191 Verkaufsfläche (m2) 184.031 184.370 Mitarbeiter 2.774 2.812 SES Spar European Shopping Centers Standorte 28 30 Verpachtbare Fläche (m2) 759.000 800.000 Mitarbeiter 372 399 Spar Österreich Gruppe Standorte 2.932 3.004 Verkaufsfläche (Spar, Interspar, Hervis) 2.297.411 2.340.230 Mitarbeiter 74.275 74.942 davon in Österreich 40.988 41.452 Quelle: Spar, Mitarbeiter sind beschäftigte Personen inkl. Teilzeitkräfte und Lehrlinge

Entwicklung mit Umsatzgewinnen in allen Konzernbereichen. Und – in Anbetracht einer positiven Spar-­Bilanz fast schon so was wie Tradition – Drexel zieht den Vergleich zum Mitbewerb: „Unter den Vollsortimentern konnten wir das sechste Jahr in Folge die Wachstumsführerschaft erringen.“ Subkutan schwingt mit: Hofer war der eigentliche Wachstumsführer mit einem Plus von mehr als 5 Prozent – allerdings sei in dem Kontext auf jene Spekulationen verwiesen, die da meinen, ein Rechenfehler des Marktforschers Nielsen aus der Vergangenheit habe eine aktuelle Korrektur nach oben bedingt. Optimismus für 2016 Der Anblick einer makellosen Bilanz wirkt sich selbstredend auf die Prognose aus: „Für 2016 bin ich optimistisch, was Spar und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung angeht. Die gesellschaftlichen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, sind sicher nicht so einfach zu bewältigen.“ Konkret führt Drexel aus: „Wir werden uns 2016 mit hohem Tempo der Integration der übernommenen Zielpunkt-Standorte widmen.“ Das alljährliche Investitions­ paket wird einmal mehr rd. 550 Mio. € schwer sein, für den Gesamtkonzern. Neben der ZielpunktIntegration liegt das besondere Investitionsaugenmerk auf der qualitativen Expansion, also der Verschönerung und Modernisierung der Spar-Geschäfte. Was für Filialen gilt, dürfte im ähnlichen Ausmaß für die selbstständigen Spar-Kaufleute gelten – zumindest haben die in 2015 den Vorwärtsdrang mitgepusht. Die Anzahl der von selbstständigen

Spar-Kaufleuten betriebenen Märkte erhöhte sich von 774 in 2014 auf 784 in 2015. Darunter befinden sich 91 Spar express-Tankstellenshops – derzeit so was wie die kleine E ­ xpansionslokomotive für den Straßenverkehr. Spar & der Digital Retail Ein eher junges Investitionsgefilde für Spar sind digitale Retail-Innovationen. Diese werden erprobt und getestet – etwa anhand einer Forschungskooperation mit dem Institut für Handel und Marketing der Wirtschaftsuniversität Wien. Entsprechend kommen ab 2016 im Spar Digital Leadership Store am Campus der Wirtschaftsuniversität technische Schmankerl zum Einsatz – einen Vorgeschmack lieferte die Einführung einer neuen Generation elektronischer Regaleti­ ketten im Herbst 2015. Digitale Innovationsbereitschaft ist allerdings bei Spar nicht gleichzusetzen mit Digital Retail – das Onlinehandelsgeschäft soll nämlich trotz hoher Anstrengungen des Mitbewerbers Rewe außen vor bleiben. Die Frage, ob Onlinehandel für 2016 denn ein Thema sei,

Spar-Marken Der Umsatzanteil der Spar-Marken ist mit 39% hoch gewichtet – und wird weiter steigen. Dabei reüssieren sowohl die Billigmarke S-Budget als auch Hochpreisware von natur*pur oder Spar enjoy.

39%

Internationale Erfolge Über die Jahre hin hat sich die Spar-Tanne fest am internationalen Parkett verwurzelt. Die Aspiag (Austria Spar International AG) bringt ein Umsatzgewicht von 4,7 Mrd. € auf die Waage. Sie konnte in teils schwierigen, komplexen Märkten 4,6 Prozent (wechselkursbereinigt) zulegen. Besonders erfolgreich agierte DeSpar in Norditalien: Mit derzeit 528 DeSpar- und Eurospar-Märkten sowie 33 Interspar-Hypermärkten kletterte der Verkaufsumsatz erstmals über zwei Mrd. € (+5,5%). Im einstigen Horrorszenario Ungarn lichtete sich der Himmel: Die Anfang 2015 drastisch erhöhte Lebensmittelaufsichtsgebühr wurde von der EU-Kommission als EUrechtswidrig angesehen – und im Juli 2015 aufgehoben. Spar reagierte prompt und brachte in Ungarn 50 Kaufleute neu ans Netz (gesamt: 424 Spar und 33 Interspar-Märkte).

Spar Österreich-Umsätze Unternehmen Spar Österreich-Konzern (ohne Hervis) Spar-Organisation (Konzern inkl. Endumsätze der Kaufleute; ohne Hervis) Hervis Aspiag (Austria Spar International AG) Spar Österreich-Gruppe (Inland und Ausland; Verkaufsumsatz brutto) SES Spar European Shopping Centers (Inland und Ausland; Verkaufsumsatz brutto) Spar Österreich Gruppe inkl. SES (Inland und Ausland; Verkaufsumsatz brutto) Quelle: Spar, Angaben in Mrd. €; Aspiag und Hervis-Zuwächse sind wechselkursbereinigt

2014 5,23

2015 Wachstum 5,39 +3,1%

5,91 0,43 4,50

6,10 0,47 4,70

+3,2% +10,3% +4,6%

10,84

11,27

+4,0%

2,57

2,69

+4,8%

12,63

13,18

+4,3%


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EINKAUFSZENTREN 27

Freitag, 26. Februar 2016

Zweistellige Zuwachsraten ••• Von Paul Christian Jezek WIEN. 2016 hat für das Auhof Cen­ ter mit einem sehr prominenten Neuzugang begonnen: „Gloriette erweitert in Kürze das FashionSortiment und ist die Top-Adresse in Sachen Hemden für Sie und Ihn“, sagt Auhof Center-Gründer und -Betreiber Peter Schaider im Exklu­ sivinterview mit medianet. Auch die anderen – bereits beste­ henden – Mode-Shops sieht Schai­ der bestens für den kommenden Frühling gerüstet. „Damit haben wir die Mode-Kompetenz noch wei­ ter verstärkt, während wir uns im Bereich Kulinarik auf Neueröffnun­ gen von Reformstark Martin und Schokothek freuen.“ Ein beson­ deres Highlight gab es im Auhof Center mit der Vienna Motorsport Show und den exklusiven Stargäs­ ten Christian Klien und Alexander Wurz. Für Fashionistas stehen am 8. und 9.4. (wieder) die look! Fa­ shion Days an, bei denen die neues­ ten Modetrends auf dem Laufsteg präsentiert werden und das Auhof Center zeigt, was es in Sachen Sty­ ling zu bieten hat. Schaider: „Wir haben den Fashion-Anteil von 17 auf 35 Prozent gepusht – und gast­ ronomisch haben wir ebenfalls ei­ nen sehr hohen Level erreicht.“ Auch der Schuhbereich zeigt sich sehr zufrieden, Humanic und Del­ ka verzeichnen ebenso erfreuliche Zuwachsraten wie beispielsweise Intersport, Merkur oder Müller.

Natur: Im Westen der „Besten im Westen“ wurde Nutzfläche dazuge­ kauft „und das Fitnessstudio wird zum modernsten in Wien ausge­ baut“, lässt sich Schaider in einem Detail in die Karten schauen. Verbesserungs­fähig – wiewohl vom Center naturgemäß wenig be­

einflussbar – sei auf alle Fälle die Verkehrsinfrastruktur. Schaider: „Die Anbindung an die Öffis könnte besser sein, Autofahrer sind bei uns sehr willkommen!“ Ein konkreter Beweis dafür ist die baldige Aus­ weitung von zwei auf drei Stunden Gratisparkzeit im Auhof Center.

© Robert Tober

Das Wiener Auhof Center blüht und gedeiht; Gründer Peter Schaider ist mit dem Geschäftsgang sehr zufrieden und überlegt bereits weitere Expansionsschritte.

Das vollständig vermietete Auhof Center ist die klare Nr. 2 unter Wiens Einkaufszentren.

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Sehr positive Zahlen Generell sei das erste volle Ge­ schäftsjahr nach der Erweiterung sehr gut gelaufen, sagt Peter Schai­ der. „Mieter wie Intersport, Merkur oder Saturn haben gute Zuwachs­ raten verzeichnet.“ Im Vergleich zum Vorjahr habe man „über alles gerechnet“ eine Steigerungsrate von ca. 30% er­ reicht. Zuletzt hatten die „Besten im Westen“ die Einkaufsfläche um rund 11.000 m2 erweitert, nach der 35 Mio. € teuren Vergrößerung ist das Auhof Center mit 140 Shops nunmehr das zweitgrößte Ein­ kaufszentrum in Wien. Stichwort Zahlen und Fakten: Die endgültigen Resultate für 2015 lie­ gen noch nicht von allen Partnern vor, summa summarum werden es aber 145 bis 150 Mio. € Gesamtum­ satz werden – für heuer hat Peter Schaider 160 Mio. budgetiert. Und es gibt noch Reserven räumlicher

Auhof-Mieter (Auswahl) Unternehmen Branche Etage A1 Shop Telekom EG Bawag DL EG Cineplexx Freizeit OG Deichmann Schuhe OG Mango Bekleidung OG Müller Drogerie OG Nordsee Gastro EG Sonnentor Lebensmittel EG WMF Wohnen OG Wutscher Optik OG

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Quelle: Auhof Center; DL = Dienstleistungen

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28  Retail panorama

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© APA/Barbara Gindl

Freitag, 26. Februar 2016

Verbraucherrecht

Ihr Hauptgeschäft machten österreichische Exporteure in Deutschland, doch Indien und Mexiko gewinnen künftig an Bedeutung.

„Herzeigbare Bilanz“ Warum Österreichs Außenhandelsbilanz 2015 sich sehen lassen kann, was die Herausforderungen für 2016 sind und welche Rolle Indien spielt.

••• Von Nataša Nikolic

© Lisi Specht/AK Wien

WIEN. Für Österreichs Exporteure war 2015 ein gutes Jahr. Ihr Hauptgeschäft machten sie vor allem in Europa, wo rund 80% der heimischen Ausfuhren blieben. 2015 importierten wir Waren und Güter für 132,6 Mrd. € und exportierten erstmals für 131,4 Mrd. €. Der bedeutendste Handelspartner für Österreich bleibt nach wie vor Deutschland (siehe Grafik), wo die Exporte nach einer zwischenzeitlichen Stagnation in den ersten elf Monaten 2015 wieder um 3,7% zulegen konnten.

Preiskarussell

Inflation stieg im Jänner auf 1,2 Prozent WIEN. Die Inflation erreichte im Jänner ihren Höchststand seit Juli 2015 und betrug nach Berechnungen der Statistik Austria 1,2% (Dezember 1,0%). Preistreiber waren vor allem Bekleidung und Bewirtungsdienstleistungen. Hauptpreisdämpfer waren die Treibstoffe, die sich im Jahresvergleich um 9,8% verbilligten. Die Preise fürs Wohnen stiegen doppelt so stark wie die Inflation. „Das zeigt einmal mehr, dass ein besseres Mietrecht mehr als nötig ist. Die Mieten müssen sinken“, sagt AK-Präsident Rudi Kaske. „Justizminister Brandstetter muss Dampf machen; die ins Stocken geratenen Verhandlungen brauchen neuen Elan“, kritisiert Kaske. Der AK-Präsident fordert außerdem mehr neue Wohnungen, die langfristig leistbar bleiben, und sagt, dass eine Mietpreis­ reform mit wirksamen Mietpreisobergrenzen längst fällig sei. (nn)

Inflation Jänner 2016 Teurer Billiger Alkoholische Getränke* +7,2 Heizöl Flugpauschalreisen +5,2 Mobiltelefon Zigaretten +3,9 Diesel Betriebskosten** +2,7 Brillengläser Wohnungsmiete +2,4 Superbenzin Quelle: APA; * Gastronomie, ** Mietwohnung

–21,2 –13,0 –12,8 –11,7 –5,3

Export als wichtigster Trumpf Einer Prognose der Außenwirtschaft Austria der WKO zufolge werden die Warenexporte auch 2016 und 2017 steigen: Für das laufende Jahr werden 135, für 2017 140 Mrd. € erwartet. „Der Export bleibt unser wichtigster Trumpf für ein solides Wirtschaftswachstum und die tragende Säule unseres Wohlstandes“, sagt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, bei der Pressekonferenz zur Außenhandelsbilanz diese Woche. Leitl bezeichnet die Außenhandelsbilanz 2015 als durchaus herzeigbar. Warum auch nicht, schließlich hat Österreich im Vorjahr Exportsteigerungsraten von über 15% nach Indien bzw. 28% nach Mexiko aufzuweisen. Die freudigen Aussichten werden allerdings durch einige Krisen getrübt – zum einen durch den Konfliktherd im Nahen und Mittleren Osten und die damit verbundene Flüchtlingsproblematik sowie die gegenseitigen Sanktionen zwischen der EU und Russland und die aktuelle Ölpreispolitik und zum anderen durch den möglichen Brexit. Welche Auswirkungen die Schließungen der EU-Außengrenzen und

Handelsbilanz Österreichische Unternehmen konnten ihre Exporte 2015 weiter steigern. Wenn die politischen Rahmenbedingungen passen, geht es auch 2016 gut weiter.

die Grenzkontrollem auf den Güterverkehr haben werden, ist nicht absehbar. Auch Obergrenzen bei Flüchtlingen, wie sie Österreich gesetzt hat, sind für den Wirtschaftskammerchef „Handbremsen“, die eine dringend nötige gesamteuropäische Lösung nicht außer Kraft setzen. Innenministerin Johanna MiklLeitner sagte am Sonntag in der ORF-Sendung „im Zentrum“, dass bereits an Systemen gearbeitet wird, die den freien Warenverkehr nicht beeinträchtigen, und sprach u.a. von eigenen Lkw-Spuren mit Sichtkontrollen. Indien hat Potenzial Großes Export-Potenzial für Österreich sieht Leitl auch künftig

im NAFTA-Raum (USA, Mexiko, Kanada), Asien sowie im „stabilsten Schwellenland“ Indien, in dem 2015 rd. 680 Mio. € umgesetzt wurden (Exportplus von 15%). Seit 2000

Der Export bleibt unser wichtigster Trumpf für ein solides Wirtschaftswachstum und die tragende Säule unseres Wohlstands.

hätten sich die heimischen Exporte nach Indien fast versechsfacht, erklärt Leitl. „Indien ist die siebt­ größte Volkswirtschaft der Welt und das am schnellsten wachsende Schwellenland weltweit. Indien hat in den letzten zehn Jahren zehn Plätze gut gemacht und liegt jetzt unter den Top-30 der wichtigsten österreichischen Exportzieldestinationen.“ Über 500 österreichische Unternehmen sind bereits in Indien vertreten, davon rund 130 mit Niederlassungen oder Repräsentanzen. Die Hotspots für exportorientierte Unternehmen liegen demnach in Asien und Amerika, also in Ländern

© APA/Erwin Scheriau

WIEN. In seiner aktuellen März-Ausgabe erklärt die Verbraucherzeitung Konsument, was im Supermarkt erlaubt ist, und was man besser vermeiden sollte. Darf man noch nicht bezahlte Produkte im Laden öffnen und verkosten? Rechtlich gesehen, gehört die Ware dem Händler, bis sie bezahlt wurde. „Wenn ein bestimmtes Maß nicht überschritten wird, wird es in vielen Supermärkten geduldet. Erlaubt ist die Verkostung aber, streng genommen, nicht.“ Und wie sieht es aus, wenn man im Supermarkt versehentlich etwas kaputt macht? „Wer im Supermarkt versehentlich etwas fallen lässt, muss für den Schaden gerade stehen.“ In der Praxis zeigen sich viele Händler aber kulant. Probleme gibt es meist nur, wenn teure Waren zu Bruch gehen. Wer glaubt, den schweren Einkauf mal schnell mit dem Einkaufswagen nach Hause fahren zu können, sollte dies lieber lassen, da es teuer kommen kann. Allein in Wien werden nämlich jährlich rund 130.000 verstreute Einkaufswagen wieder eingesammelt, weshalb zum Teil empfindliche Strafen für all jene drohen, die mit dem Einkaufswagen das Geschäft bzw. den Parkplatz verlassen. (red)

© DB Schenker

Der „Konsument“ löst die großen Einkaufsmythen

Innenm


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Freitag, 26. Februar 2016 retail panorama  29

TTIP und seine Folgen für Justitia EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström stellte sich bei ihrem Wien-Besuch TTIP-Gegnern und rührte die ­Werbetrommel für das unliebsame Freihandelsabkommen.

••• Von Nataša Nikolic

und Regionen, die konjunkturell besser dastehen als Europa. Walter Koren, Leiter der Aussenwirtschaft Aus­tria, sagt dazu: „In diese Richtungen setzen wir auch die Segel unserer Exportförderprogramme für die österreichischen Unternehmen. 50% unserer Auslandsveranstaltungen beziehen sich schon jetzt auf Märkte außerhalb Europas. Ebenso befindet sich die Hälfte unserer über 100 Auslandsbüros in Überseedestinationen.“ Exportperformance Die größten Exportsteigerungen in relevante Märkte gab es im vergangenen Jahr in Länder außerhalb Europas: an erster Stelle steht Mexiko (+28%), gefolgt von den USA (17%), der Türkei (16%), den Vereinigten Arabischen Emiraten (16%) und Indien (15%). Danach folgen die ersten europäischen Staaten, unter denen es, Koren zufolge, „sehr wohl einige gibt, die sehr wichtig für die gute Exportperformance im Jahr 2015 waren“. Dazu zählen die Tschechische Republik und Polen in Mittel-Ost-Europa und G ­ roßbritannien und Spanien im Westen. (*)

ministerin Johanna Mikl-Leitner hat das letzte Wort.

BELGRAD. Der deutsche Lebensmittel-Diskonter Lidl will nach mehrmaligem Aufschieben nun doch nach Serbien expandieren. Bis Ende 2017 sollen landesweit 20 Supermärkte mit Jobs für etwa 1.000 Personen entstehen, meldeten serbische Medien. Spätestens im Mai nächsten Jahres soll in Nova Pazova bei Belgrad auch das Vertriebszentrum in Betrieb genommen werden. Es sei ein langfristiger Plan, in Serbien 100 Supermärkte zu eröffnen, wurde der Chef der dortigen Lidl-Tochter, Dragan Cigoja, zitiert. (APA)

Modeunternehmen soll schließen RIED IM INNKREIS. Das Modehaus Meißl in Ried im Innkreis, ein seit 1897 bestehender Familienbetrieb, ist insolvent und soll geschlossen werden. Laut Kreditschutzverbänden KSV, AKV und Creditreform betragen die Passiva 3,2 Mio. €, die Aktiva 500.000 bis 1 Mio. €. 23 Dienstnehmer und bis zu 50 Gläubiger sind betroffen. Als Insolvenz-Ursache werden Umsatzrückgänge aufgrund der Konkurrenzsituation vor Ort und des Internethandels angegeben. (APA)

© dpa/Frank Rumpenhorst

Gefahren für EU-Handel „Als Interessensvertretung der Arbeitnehmer befassen wir uns ganz besonders mit Auswirkungen, die Freihandels- und Investionsabkommen auf Beschäftigte und Verbraucher haben.“ Der AK-Präsident zieht ein Resümee aus den bisher durchgeführten Studien, wonach der erhoffte zusätzliche Außenhandel mit den USA und Kanada vor allem zulasten des Handels innerhalb der Europäischen Union erfolgen wird. Kaske begrüßt das „Warnsignal“ des EU-Parlaments an die EU-Kommission, wonach in TTIP, CETA und dem Dienstleistungsabkommen TiSA öffentliche Dienstleistungen völlig ausgeklammert sein müssen. „Die Daseinsvorsorge hat in Handels- und Investitionsabkommen nichts zu suchen“, fordert Kaske. „Wir hören euch zu“ EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zeigt sich in ihrer Rede verständnisvoll: „Auch wenn es vielleicht den Anschein macht, als wäre Brüssel sehr weit weg von der Debatte in Wien, hören die Entscheidungsträger in der Realität auf Ihre Bedenken und werden auch weiterhin zuhören.“ Malmström erkennt drei grundlegende Ängste der Österreicher im Bezug auf TTIP: Intransparenz, Investionsabsicherungen und regulatorische Kooperation. Zu Beginn der Verhandlungen hätte Transparenz, wie Malmström zugibt, auch tatsächlich gefehlt. „Heute sind alle EU-Anträge online verfügbar und einsehbar, und wir haben eine sehr detaillierte TTIPWebsite mit Zusammenfassungen von allen Verhandlungsrunden.“ Das zweite Bedenken der Österreicher versucht die Handelskommissarin ebenfalls in Luft aufzulösen: Investitionsabsicherungen der amerikanischen Investoren würden so nicht zustandekommen. Klauseln, die es ausländischen Investoren erlauben, Staaten, in denen sie investiert haben, vor Schiedsgerich-

Doch Expansion nach Serbien

Modehaus MeiSSl

ten in Anspruch zu nehmen, würden nur möglich sein, wenn eine ernstzunehmende Diskriminierung des ausländischen Unternehmens vorliegt – und mangelnder Profit gehöre nicht dazu. „Wir werden sicherstellen, dass kein Unternehmen das österreichische System ausnützt und seinen ‚way of life‘ beeinträchtigt“, versichert Malmström. In den Bedenken bei der gesetzlichen Regulierung sieht Malmström mehr Chancen. „Österreicher haben Bedenken, dass ihr Lebensstandard im Falle einer Kooperation mit den USA niedriger wird. So weit wird es nicht kommen, da wir sichergestellt haben, dass kein EUHandelsabkommen das Niveau der Konsumenten-, Lebensmittel- und Umweltsicherheit jemals senken wird“, verteidigt Malmström TTIP. Handelsabkommen würden demnach die bestehenden Gesetze z.B. zu genetisch veränderten Lebensmitteln nicht aufheben und jedes veränderte Gesetz der EU würde die Standards anheben und keinesfalls senken. Keine Rede von Demokratie In der anschließenden Diskussionsrunde kritisierte Leonore Gewessler von Global2000, dass Handelsinteressen vor gesellschaftliche Interessen gestellt werden. Ein

Problem sehe sie auch darin, dass in Europa das Vorsorgeprinzip gelte, also alles so lange verboten sei, so lange nicht bewiesen ist, dass es keinen Schaden anrichte. In den USA sei es aber umgekehrt. „Wir haben nicht den Eindruck, dass wir wirklich gehört werden“, sagt auch Alexandra Strickner von attac; Strickner übt Kritik an den Bedingungen, unter welchen die EU-Abgeordneten Einsicht in die Verhandlungen erhalten dürfen: „Es ist eines demokratischen Staats nicht würdig, wenn man unter Androhung rechtlicher Maßnahmen die konsolidierten Texte einsehen kann.“ Unliebsames Geschenk Malmström durfte während der Diskussionsrunde (wenn auch nicht ganz freiwillig) eine Papp­figur der Justitia von der TTIP-Stop-Plattform entgegennehmen. „Sie ist ein Symbol für Gleichheit vor dem Gesetz“, sagte Strickner bei der Übergabe und fügte hinzu, dass der Investorenschutz genau das Gegenteil macht, da er eine kleine priviligierte Minderheit von Unternehmern schützt. Wie es nach der Veranstaltung mit Justitia weiterging, ließ sich am Gesichtsaus-druck der EUHandelskommissarin unschwer erahnen.

© APA/Helmut Fohringer

© WKÖ

WIEN. 2016 sollen die Verhandlungen der beiden Handels- und Investitionsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA (TTIP) bzw. Kanada (CETA) abgeschlossen werden. Während die Befürworter von großen Chancen für den Handel sprechen, sehen die Gegner durch die Abkommen die Demokratie, Umwelt- und Sozial­standards der EU gefährdet. Nichtsdestotrotz startete diese Woche die 12. Verhandlungsrunde und damit die heiße Phase. „Derzeit wird in der Öffentlichkeit fast ausschließlich über das Transatlantische Investitions- und Handelsabkommen mit den USA diskutiert“, sagt Arbeiterkammer Österreich-Präsident Rudi Kaske am Montag in seiner Eröffnungsrede zur öffentlichen Debatte „CETA, TTIP & CO: Wer profitiert?“ im Bildungszentrum der AK Wien.

LIDL

EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström trat vor die TTIP-Gegnern.

Serviceverein

Neue Plattform für Lebensmittel WIEN. Eine neue Plattform setzt sich für regionale Lebensmittel mit EU-Schutz ein. Der „Serviceverein für geschützte Herkunftsbezeichnungen für Lebensmittel“ hat seit Kurzem mit Andreas Cretnik auch einen Obmann. Cretnik ist Geschäftsführer für das Steirische Kürbiskernöl g.g.A. Der Verein will sich dafür einsetzen, bürokratische Hürden abzubauen und „einen möglichst lückenlosen Herkunftsschutz zu gewährleisten“. (APA) 20th Century Fox

„Duff Bier“ made in Austria WIEN. Das Duff Beer aus der TV-Serie „The Simpsons“ darf nun doch in Österreich gebraut werden. Die Simpsons-Macher hatten eine deutsche Firma, die das Bier in einer österreichischen Firma herstellen ließ, auf Unterlassung geklagt, sind damit aber vor dem österreichischen Höchstgericht abgeblitzt. Seit Jahren geht 20th Century Fox gegen Brauer vor, die Duff Beer unlizenziert auf den Markt bringen. In der beliebten TV-Serie ist „Duff“ eine Parodie eines kommerziell erfolgreichen, aber schal schmeckenden Biers, ohne das Homer Simpson keinen Tag übersteht. (APA/red)


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COOP

© APA/AFP/ANP/Lex Van Lieshout

BERN. Der Schweizer Handelsriese Coop hat 2015 nicht nur weniger Umsatz, sondern auch deutlich weniger Gewinn gemacht. Der starke Franken sowie der Druck auf die Preise machten Coop zu schaffen. Zudem hat Coop außerordentliche Gelder an die Pensionskasse gezahlt. Der Jahresgewinn liegt mit 377,9 Mio. € um 49,2 Mio. € tiefer. Den Einbruch um über 11 Prozent begründet das Unternehmen mit einer außerordentlichen Arbeitgeber­ einlage von rund 54,6 Mio. € an die Pensionskasse Coop. Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel um rund 13 Prozent auf 652,6 Mio. €, der Gruppenumsatz sank auf 24,5 Mrd. € (-4,4%). (APA)

© Screenshots twitter.com (2)

2015 Einbruch um über 11%

Betroffen von der Rückruf-Aktion sind 21 Artikel der Marken Mars und Snickers sowie Milky Way und Celebrations.

Wal-Mart

BENTONVILLE. Der US-Shopping-Riese Wal-Mart hat Anleger mit durchwachsenen Zahlen und einem gesenkten Geschäftsausblick enttäuscht. Im vierten Quartal sank der Überschuss, verglichen mit dem Vorjahreswert, um 7,9 Prozent auf 4,1 Mrd. €. Die Erlöse fielen um 1,4 Prozent auf 117,6 Mrd. €. Vor allem im internationalen Geschäft musste Wal-Mart Abstriche machen – der starke Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in USWährung verringert, drückte die Bilanz. Der Konzern kappte auch die Umsatzprognose und rechnet nun mit stagnierenden Erlösen. Wal-Mart leidet unter harter Konkurrenz durch Internethändler wie Amazon. (APA) Home Depot

US-Hausverkäufe helfen Firmen ATLANTA. Der Aufschwung auf dem US-Immobilienmarkt kurbelt die Geschäfte der weltgrößten Baumarktkette Home Depot kräftig an. Der Umsatz kletterte im vierten Quartal um fast 10 Prozent auf rund 19 Mrd. €. Auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei rund sieben Prozent. Das Unternehmen profitierte von anziehenden Hausverkäufen in den USA. Zudem kam der Baumarktkette zugute, dass die Amerikaner dank der guten Lage am Arbeitsmarkt und gestiegener Löhne mehr Geld in der Tasche hatten, das sie vermehrt in die Renovierung ihrer Häuser steckten. Im laufenden Geschäftsjahr peilt Home Depot ein Umsatzplus von bis zu sechs Prozent an. Unter dem Strich blieb dem Konzern mehr, als von Analysten erwartet. Der Gewinn im vierten Quartal bis Ende Jänner stieg um fast sieben Prozent auf 1,36 Mrd. €.

Mars schiebt den Riegel vor Die Rückruf-Aktion, die der Mars-Konzern in über 50 Ländern gestartet hat, ist gigantisch; was mit den eingesammelten Schokoriegeln passieren soll, steht noch nicht fest.

Behörde, darunter alle Mitgliedsländer in der Europäischen Union, mit Ausnahme von Bulgarien und Luxemburg.

••• Von Daniela Prugger BERLIN/WIEN. In einem Schokoriegel aus dem Hause Mars wurde vor kurzem ein kleiner Kunststoffteil entdeckt. Die Rückschlüsse, die der US-Konzern aus dem Einzelfall zieht: In insgesamt 21 verschiedenen Artikeln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum vom 19. Juni 2016 bis 8. Jänner 2017 könnten ebenfalls Fremdkörper zu finden sein. Der Grund dafür: Die betroffenen Riegel wurden alle im selben Produktionswerk in den Niederlanden hergestellt. Insgesamt 59 betroffene Länder und Gebiete meldete das Produktionsland bei der Brüsseler

Mehrere Millionen Riegel Laut dem Direktor des Unternehmens, Jack Tabber, sei beim Austauschen einer Leitung ein Plastikdeckel in den Produktionsprozess gelangt: „Das haben wir zu spät entdeckt“, so Tabbers gegenüber dem niederländischen Radiosender BNR. Das Plastikteil von etwa 15 Zentimeter Durchmesser sei zerkleinert worden und habe daher spitze Kanten. „Dadurch besteht die Möglichkeit, dass sich kleine

Kinder verletzen oder sogar ersticken.“ Die Kosten werden wohl in die Millionen gehen. „Bis jetzt haben bereits zahlreiche Endverbraucher angerufen um sich zu informieren, ob ihre Produkte denn auch betroffen sind und wie sie denn zurückgeschickt werden können. Selbstverständlich ersetzen wir die Schokoriegel und übernehmen die PortoGebühr. Derzeit sind wir mit den Händlern im Gespräch, damit die Schokoriegel auch im Supermarkt zurückgegeben werden können“, erklärt Mars Austria-Sprecherin Franziska Zehetmayr gegenüber medianet. Man wolle jedes Risi-

KiK träumt von den USA Die Expansion des Textildiscounters wird vorangetrieben: 1.500 zusätzliche Filialen sind für die EU-Länder geplant.

DÜSSELDORF. 1.500 neue Filialen plant der Textildiscounter KiK in den nächsten fünf Jahren EUweit zu eröffnen. Damit soll die Anzahl der Geschäfte von derzeit rund 3.360 auf 5.000 steigen. Man wolle das Expansionstempo beschleunigen, so Patrick Zahn, der seit Jänner an der Spitze des Unternehmens steht. „Wir hätten gern KiK in jedem europäischen Kleiderschrank.“ Dazu sollten neue Länder wie Frankreich, Italien oder Spanien erschlossen werden. Bisher ist der Textil-Discounter in neun europäischen Ländern präsent.

© Kik

Amazon setzt dem Einzelhandel zu

Trotz stationärer Expansion will KiK heuer 2,5% des Umsatzes im Internet erwirtschaften.

KiK bald auch in den USA? Vor allem auch in Deutschland will das Unternehmen auf Wachstumskurs bleiben; hier sollen pro Jahr rund 30 bis 40 neue Filialen

entstehen. Die Zahl der Geschäfte in Deutschland könne noch von derzeit 2.600 auf 3.000 gesteigert werden, glaubt Zahn.

ko ausschließen, dass noch weitere Produkte mit Fremdkörpern im Umlauf sind. „Qualität ist das wichtigste für uns“, so Zehetmayr. Eine leichte Entscheidung war die breit angelegte Rückrufaktion deshalb aber trotzdem nicht. Es dürfte sich locker um mehrere Millionen Riegel handeln: Allein in den Niederlanden geht es um vier Millionen Riegel. Die wirtschaftlichen Folgen können noch nicht abgeschätzt werden. Der lange Zeitraum ergibt sich daraus, dass sich die verschiedenen betroffenen Schokoriegel in ihren Haltbarkeitsdaten unterscheiden. „19. Juni 2016 bis 8. Jänner 2017 war deshalb der kleinste gemeinsame Nenner.“ Auch was nach dem Einsammeln mit den Produkten passieren soll steht noch nicht fest. „Wir werden die Schokoriegel unter unsere Kontrolle bringen und erst mal lagern. Dann wird sich entscheiden was mit ihnen passiert.“ Auch die einzelnen Fabriken werde man sich nun genau ansehen und entscheiden, welche Maßnahmen gesetzt werden müssen und wo Verbesserungsbedarf besteht.

Langfristig könnte das Unternehmen auch den Sprung über den großen Teich wagen und versuchen, in den USA Fuß zu fassen, sagte

Zahn. Vorher will KiK seine OnlineAngebote ausbauen. Dieses Jahr will das Unternehmen bis zu 2,5 Prozent seines Umsatzes im Internet erwirtschaften. Doch könne dieser Anteil langfristig auf 20% steigen, meinte Zahn. Das Online-Geschäft sei wegen der hohen damit verbunden Kosten für einen Discounter eine Herausforderung, betonte der Manager. Doch will KiK schon in diesem Jahr online profitabel arbeiten – auch dank der Versandkostenpauschale, die der Billig­anbieter erhebt. Preiserhöhungen unvermeidbar Eine große Herausforderung sei für den Textil-Diskonter der schwache Euro, sagte Zahn. Er verteuere den Einkauf spürbar, weil bei in Asien hergestellten Produkten in der Regel in Dollar abgerechnet werde. In diesem Jahr hoffe KiK noch, die Mehrkosten durch bessere Prozesse auffangen zu können. Auf Dauer seien jedoch in der gesamten Textilbranche Preiserhöhungen wohl unvermeidbar. „Aber wir werden nicht die ersten sein, die erhöhen“, sagte Zahn. (red)


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Aktuelles 31

Erst reüssieren, dann investieren

STANS. Die A. Darbo AG zieht eine erfolgreiche Bilanz: Mit einem Umsatz von 127,6 Mio. € erreichte der Konfitüren- und Honiganbieter ein Umsatzplus von 3,3%. Der Exportanteil konnte auf 50,1% ausgebaut werden. Zuwächse gab es vor allem in Deutschland (+10,36%), Italien (+2%) und den USA (+17,44%). In Österreich behauptet sich Darbo als Marktführer im Konfitüren- und Marmeladensegment und baute ebenda den Marktanteil auf 61% aus. Auch die österreichischen Marktanteile bei Honig (2014: 34,4%, 2015: 37,6%) und Sirup (2014: 14,8%, 2015: 15%) wurden gesteigert. „Darbo blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von über drei Prozent zurück, damit liegen wir voll im Plan und können auch dieses Jahr konsequent in ein gesundes Wachstum und die Ausweitung unserer Produktion investieren“, zieht Vorstandsvorsitzender ­Martin ­Darbo das positive Resümee. Starkes Investitionspaket Mit 3,6 Mio. € wurde 2015 der Ausbau des Firmenstandorts in Stans bewerkstelligt, und zwar in puncto Gebäudesanierung und Energieeffizienzmaßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Unternehmens-

entwicklung. Jetzt stehen höhere Investitionen an: „Heuer werden wir deutlich mehr investieren und erreichen die höchste Investitionssumme der vergangenen Jahre.“ Diesmal geht es um den Ausbau der Produktionsfläche, „um dem Absatzwachstum unserer Porti-

onsgläser – vor allem im Export – gerecht zu werden“. Einer eventuellen Steigerung bei den Rohwarenpreisen würde Darbo notfalls Preiserhöhungen entgegenhalten. Denn: „Ein Einsparen bei der Qualität stellt keine Option dar“, bekräftigt Darbo.

Martin Darbo reüssiert mit einer Quote von 50,1 Prozent stark im Export.

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Darbo AG Eckdaten 2015 Umsatz in Mio. € Mitarbeiter Marktanteil Marmelade Investitionen Exportquote

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Quelle: Darbo

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Henkel

Rekordergebnis zum Abschied DÜSSELDORF. Henkel-Chef Kasper Rorsted verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis: Der operative Gewinn des Konzerns stieg im vergangenen Jahr um knapp 13% auf 2,9 Mrd. €. Im laufenden Jahr will Henkel weiter zulegen. Das wirtschaftliche und politische Umfeld werde allerdings weiterhin schwierig bleiben, sagte Rorsted gestern Donnerstag. Im vergangenen Jahr machten die zehn wichtigsten Marken (darunter: Persil, Schwarzkopf, Loctite) im Henkel-Reich über 60% des Umsatzes aus. Dieser legte, angetrieben vom starken Dollar sowie Zukäufen, konzernweit um zehn Prozent auf 18,1 Mrd. € zu. Aus eigener Kraft wuchs der Konzern um drei Prozent. Die wichtigste Sparte der Klebstoffe legte um ­2,4% zu. (APA)

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32  SHOP TALK

Freitag, 26. Februar 2016

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Christian Moser Tea Time Seit Beginn des Jahres ist Christian Moser Geschäftsführer beim Teehersteller Milford in Hall in Tirol. Moser war zuvor bei Pago, Coca-Cola und seit 2007 als Geschäftsführer bei Carpe Diem im Red Bull-Konzern tätig und blickt auf eine 15-jährige Karriere in der Lebensmittel- und Getränkebranche zurück.

KOCHSESSION

Unentdeckte Talente WIRTSCHAFTSTREFF. Karin Strahners Wirtschaftsclub K.S.-Circle war zu Gast im Grand Hotel Wien, genauer gesagt im dazugehörigen Kochstudio in den Ringstraßengalerien. Unter Anleitung von Hoteldirektor Horst Mayer und Executive Chef Rainer Kratzer mussten Top-Manager wie Markus Liebl (Brau Union), Walter Wallner (Schlumberger), Marion Pelzel (Estee Lauder), Hannes Wieser (Schöller), Herbert Emberger (Fissler) und Sandy Graski-Hoffmann (MAC) richtig anpacken und, ausgestattet mit Kochmütze und Kochlöffel, ein dreigängiges Menü zaubern. (red)

Herbert Emberger (Fissler) Karin Strahner (K.S.-Circle), Horst Mayer (Grand Hotel Wien), Gabriela Schnabel (trend) und Markus Liebl (Brau Union) stellten ihre Kochkünste unter Beweis.

© Katjes

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Karriere

ESKIMO

An die Stiele, fertig, los! SOMMER-FEELING. Vergangene Woche lud Eis-Marktführer Eskimo zum großen Tasting und der Präsentation seiner neuesten Eisschmankerl in die Laabstelle im Herzen des ersten Wiener Bezirks. Über 120 Gäste feierten die Neuheiten und das Comeback der Eislegende Doppellutscher als rot-weißes Fan-Eis 2016. Mit dabei auch Doppellutscher-Testimonial und österreichische Fußballlegende Toni Polster. Zu den vorgestellten Eskimo-Highlights des Jahres gehören der Magnum Double Peanut Butter und Caramel, Cornetto Frozen Yoghurt Waldfrucht und Cremissimo mit Dragee Keksi, die in Kooperation mit Manner entstanden sind. Für die Kleinsten wird‘s heuer mit dem Twister Schwarze Johannisbeere, Calippo Bubble Gum und Calippo Shots Chupa Chups Kirsche-Banane bunt. Unter den Gästen waren auch einige Promis, die sich als Eisfans outeten, darunter auch Moderatorin Marie-Thérèse Leopoldsberger, Model und Moderatorin Kathi Steininger, DJane Martina Kaiser, Tanzschullady Yvonne Rueff, Ö3-DJ Alex List, Musikerin Kathi Kallauch und Rebecca Zaradic. (red)

Vertriebsprofi Der neue Country Manager für das komplette ÖsterreichBusiness bei Katjes heißt Clemens Kurz. Zuvor war der 33-jährige Waldviertler National Key Account Manager und Leiter des Außendiensts bei DBA Österreich und Key Account Manager bei SC Johnson Austria GmbH.

1. Moderatorin Marie-Thérèse Leopoldsberger und Doppellutscher-Testimonial Toni Polster; 2. Tanzschulllady Yvonne Rueff, Ö3 DJ Alex List und Moderatorin Kathi Steininger

© Christian Zenger

Clemens Kurz

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Michaela Töpfer überreichte den Spendencheck an Edith Heller (Rote Nasen-GF).

Palazzo Charity Night

Cliniclowns freuen sich über 15.000 € SPENDENABEND. Palazzo spendete kürzlich 15.000 € an die Rote Nasen Clowndoctors im Rahmen einer Charity-Show im Spiegelpalast im Wiener Prater. Die Palazzo-Geschäftsführerin Michaela Töpfer überreichte gemeinsam mit Starkoch Toni Mörwald und den beiden Hosts der aktuellen Palazzo-Show, Chris Kolonko und Joy Peters, den Spendenscheck an die Vizepräsidentin der Rote Nasen Clowndoctors, Elisabeth Hall. „Wir freuen uns sehr, unser Publikum mit der diesjährigen Palazzo-Show begeistern zu können. Bis 6. März sind wir komplett ausgebucht. Auch die Charity-Vorstellung zusammen mit den Rote Nasen Clowndoctors war ein voller Erfolg, und es freut uns sehr, diesen Spendenscheck überreichen zu können“, so Töpfer. (red)

Keine Sternstunde für Mars & Snickers

Am Tellerrand ••• Von Daniela Prugger MARSIANER. Der Wirbel ist wahrlich groß – in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um den einmaligen Fund eines kleinen Stück Plastiks handelt. Die Rede ist natürlich von der gigantischen Rückrufaktion, die der Mars-Konzern vor wenigen Tagen in mehr als 55 Ländern startete. Es sei nicht auszuschließen, dass sich auch in anderen Riegeln der Marken Mars, Snickers und Milky Way Fremdkörper befinden – vor Erstickungsgefahr wird gewarnt. Es ist keine Sternstunde

für den Konzern, doch immerhin: Die Reaktion und Konsequenz, die Mars daraus zieht, sind schon beeindruckend. Wahrscheinlich ließ deshalb die Vermutung, es handle sich um eine reine PR-Aktion des Konzerns, nicht lange auf sich ­warten. Alle Artikel (insgesamt 21) mit Mindesthaltbarkeitsdaten zwischen dem 19. Juni 2016 und dem 8. Jänner 2017 können zurück­ gegeben werden und werden ersetzt. Und das alles nach der öffentlichen Ankündigung, in Zukunft alle künstlichen Farbstoffe aus seinen Lebensmittelprodukten entfernen zu wollen. Mars hat sich nämlich dazu entschlossen, seiner Verpflichtung nachzukommen und

die sich ändernden Verbraucher­ anforderungen zu erfüllen. Offensive statt Defensive, ist die Devise, Ärmelhochkrempeln statt Passivität das erfolgsversprechende Konzept. Was Mars damit suggeriert: Wir beheben Fehler. In einer Welt, die immer hektischer und intransparenter wird, zählen ursprüngliche Werte – allen voran Vertrauen und Nähe. Diese Strategie haben bislang vor allem kleine, regionale Unternehmen für sich nutzen können. Doch die Riesen schlafen nicht. Und Konsumenten stehen auf sowas. Hersteller, die Probleme aktiv lösen, Ehrlichkeit beweisen und den Anschein erwecken: Wir sind die Guten, ein netter multinationaler Konzern.

© MAC Cosmetics (3)

Mein Freund, der multinationale Konzern.

PRODUKT DER WOCHE

MAC lädt zum pinken Picknick FLAMINGO PARK. Bei MAC wirds diesen Frühling so bunt wie selten zuvor. Die neue Kollektion Flamingo Park ist ab 1. März für 6 Wochen limitiert an allen MAC-Countern und seit 24. Februar im Onlineshop erhältlich und verbreitet gute Laune in knalligen Pink-Tönen. Die farbenfrohe Kollektion besteht u.a. aus Blushes und Beauty Powder für ein seidiges Finish (23 €), matten und glänzenden Lippenstiften in vielen Farben (20,5 €), zwei glitzernden Nagellacken (10,5 €), Lidschatten in zarten und knalligen Tönen (19 €) und der 2-in-1-Mascara mit zwei Bürstchen und zwei Anwendungsmöglichkeiten (24 €). www.maccosmetics.at


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COVER 33

Freitag, 26. Februar 2016

financenet Aktienersatz Zinsental: Renditebringer HighYield-Anleihen 38

Auftritt Bankendienstleister figo jetzt auch in Österreich 38

Augenmaß Bank Austria Private Banking setzt auf Europa & Asien 39

Abgesichert HDI bringt Lebensversicherung neuen Typs 39

Ausgedient? Werden Versicherungsberater überflüssig? 39 © Andreas Kolarik

ATX 17.–24. Februar 2016

ATX (Schluss 24.2.)

2.100,28 -2,89%

10,40% -8,51% Rosenbauer

Zumtobel

Top 5 ATX Prime ▲ Rosenbauer Int. 10,40% ▲ Do&Co 9,62% ▲ AT&S 7,09% ▲ FACC 6,94% ▲ KapschTrafficcom 5,65%

Flop 5 ATX Prime ▼ Zumtobel -8,51% ▼ Verbund -5,83% ▼ OMV -5,51% ▼ Erste Group Bank -5,51%

© Sebastian Reich

▼ Raiffeisen Bank Int. -5,29%

DAX 17.–24. Februar 2016

Aktienkurse, Solvency II und Zinsental: Versicherer leiden Lustig habens die Assekuranzen nicht, die Aktienkurse wie jene der VIG unter Elisabeth Stadler sind mau. Doch Analysten sind positiv. 34

DAX (Schluss 24.2.)

9.167,80 -2,23%

6,91%

-9,49%

Fresenius

Dt. Bank

Top 5 DAX

© Sentix Asset Management

▲ Fresenius 6,91% ▲ Deutsche Börse 4,29% ▲ Linde 2,50% ▲ Deutsche Lufthansa 2,15% ▲ Münchner Rück. 1,68%

© KPMG

Flop 5 DAX

Irrational Experten erklären, warum Anleger Fehler machen. 36

Schuldenabbau Europäische ­Banken stoßen massiv Risiken ab. 38

▼ Deutsche Bank -9,49% ▼ Daimler -7,06% ▼ BMW -6,88% ▼ K+S -5,95% ▼ Commerzbank -5,88%


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Freitag, 26. Februar 2016

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Versicherer in den neuen Zeiten Versicherungsaktien waren schon mal besser unterwegs: Mit Solvency II ist das „Basel III“ der Assekuranzen gestartet, Zinstief und Angst um Investments in Öl & Co belasten. Doch Analysten sehen Potenzial.

••• Von Gerald Stefan

Die Generali kann bei einer Konsolidierung in der B ­ ranche absolut eine ­Rolle spielen. Alfred Leu Generali Österreich

Dazu kommen schlechte Zahlen von wichtigen Branchen wie Ölindustrie und Bergbau, die die Versicherer als größte Eigentümer von Unternehmensanleihen indirekt treffen. Noch dazu ist seit 1. Jänner 2016 das neue Versicherungsregime Solvency II – sozusagen das Basel III der Assekuranzen – voll in Kraft. Es erfordert mehr Eigenkapitaldeckung für Risiken und könnte in der europäischen Versicherungsbranche zu zwei Dingen führen: ­einerseits zu stärker schwanken-

© Vienna Insurance Group/Robert Newald

WIEN. Österreichs große Versicherungen hatten schon mehr Freude mit ihren Aktienkursen: Marktführer Vienna Insurance Group (VIG) notierte zu Redaktionsschluss bei rund 21,80 Euro und damit nur knapp über seinem 52-WochenTief; vor einem Jahr hat es die VIGAktie noch um gut 20 Euro teurer gegeben. Auch Branchenkollege und Dauerkonkurrent Uniqa ist mit 5,68 Euro nahe am 52-WochenTief von 5,01 Euro und recht weit von seinem Hoch (9,52 Euro) entfernt. Natürlich ist auch der Gesamtmarkt flau, der Wiener Leitindex ATX stand vor einem Jahr bei 2.600 Punkten und jetzt bei 2.200. Aber dennoch: Die Versicherer sind im Moment aus mehreren Gründen besonders leidgeprüft, so Analysten: Da sind einmal die Ängste, dass das tiefe Zinsniveau die Branche zu sehr belastet. Denn es verringert die Erträge aus der Veranlagung in Anleihen und macht das wichtige Produkt Lebensversicherung weniger attraktiv, vor allem was Einmalerläge betrifft.

ken Abschreibungen auf den Anlagebestand zwingen würde, meint etwa Zürich Österreich-Chef Gerhard Matschnig. Und die Krise der Ölindustrie hat spätestens dann ein Ende, wenn der Ölpreis wieder steigt – was irgendwann wohl passieren muss. Es bleibt das Thema Solvency II – und das ist, so sagen Österreichs Versicherungsmanager, neben da und dort auftretendem Kapitalbedarf vor allem eine Quelle bürokratischen Aufwands, den man in den vergangenen Jahren großteils erledigt hat – auch wenn Branchenkenner weitere Änderungen am Solvency-Regime erwarten. RCBAnalyst Bernd Maurer: „Die österreichischen börsenotierten Versicherer scheinen durch die jahrelange Vorbereitung auf Solvency II sehr gut vorbereitet, sodass keine unmittelbaren Auswirkungen am Kapitalmarkt zu erwarten sind.“

den Ergebnissen und andererseits zu mehr Zusammenschlüssen. Die neuen Aussichten Doch wie schlimm ist die Lage der Branche wirklich? Schuld am aktuell tiefen Kursniveau – es betrifft nicht nur die österreichischen Blue-Chips, sondern auch ihre internationalen Branchenkollegen – ist laut Analysten vor allem die Verunsicherung bei Corporate Bonds und die Problematik der tiefen Zinsen. Und zwar Erstere mehr als Letzere, weil die Leitzinsen ja schon seit Jahren im Keller sind. Die Versicherungsmanager bleiben in der aktuellen Situation aber durchaus gelassen. Die Niedrigzinsen sind zwar mühsam – aber wirklich dramatisch würde es nur dann, wenn ein plötzlicher rasanter Zinsanstieg die Versicherer zu star-

1

Prozent Zinstrend Bei den Lebensversicherungen hat die FMA den maximal erlaubten Garantiezins bereits per 1. Jänner von 1,5 auf 1% gesenkt.

Auf längere Sicht Mittelfristig könnte freilich durch Solvency II eine Übernahmewelle bei kleinen Instituten in Gang kommen, hoffen einige der großen Player. So hat sich der neue Generali-Österreich-Chef Alfred Leu bereits für Zukäufe in Österreich ausdrücklich offen gezeigt, sollten sich im Gefolge von Solvency II Chancen ergeben: „Da kann Generali absolut eine Rolle spielen.“ Der österreichische Versicherungssektor sei ein Verdrängungsmarkt. Wachsen könne man nur durch Konzentration auf die Kunden. Trotz der Schwierigkeiten in der Lebensversiche-

Konsolidierung Von 2010 bis 2015 sank die Zahl der Versicherungen in Österreich bereits von 105 auf 94, meist durch kleinere Verschmelzungen innerhalb von Gruppen. 2014 gab es Fusionen bei der Ergo, zudem fusionierten Prisma Kreditversicherung und OeKB Kreditversicherung.

rung gebe es in dieser Sparte und auch in der Krankenversicherung Wachstumschancen. Veranlagen in Immobilien Die neuen Solvency II-Eigenkapitalregeln führen laut Leu dazu, dass die Versicherungen die Veranlagungen hochdiversifiziert angehen müssten. Es dürften keine geballten und keine zu großen Risiken genommen werden. Bei Generali Österreich sei daher eine leichte Verschiebung der AssetKlassen möglich. Immobilien etwa seien eine Veranlagungsklasse, die sich noch erfreulich entwickle. Auch andere Versicherer sehen das so. So arbeitet etwa der starke regionale Player Oberösterreichische Versicherung derzeit daran, den Immobilienanteil im Portfolio auf zehn Prozent zu erhöhen und sieht

Das Regelwerk Solvency II Start erfolgt Mit 1.1.2016 ist das Regelwerk „Solvency II“ in Kraft getreten. Es bringt europaweit einheitliche Aufsichtsregeln und schärfere Kapitalvorgaben. Die meisten österreichischen Versicherungen sind gut darauf vorbereitet, auch

wenn da und dort bei kleineren Playern Nacharbeiten nötig sind, hieß es dazu vor Kurzem von der FMA. Die Zeit haben sie: Es gelten für die Kleinen Übergangsfristen von bis zu 16 Jahren. Mehr Stärke Solvency II bemisst den

Kapitalbedarf der Versicherer stärker an den Risiken in den Büchern. Erwartbare Verluste sind durch versicherungstechnische Rückstellungen abzudecken. In schwierigeren Zeiten werden von der Aufsicht tendenziell höhere Rückstellungen gefordert.


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sich kurz davor, diesen Wert zu erreichen, u.a. durch Investitionen in Wohnbauten. Nervosität in Deutschland Wesentlich blanker liegen die Nerven in Deutschland, wo der Branche schon seit Längerem eine stärkere Konsolidierung vorausgesagt wird; nun wirkt sich das tiefe Zinsniveau und die Solvency II-Einführung aus. Auf die Branche kommen nach Ansicht von Frank Grund, seit Oktober 2015 Exekutivdirektor der BaFin-Versicherungsaufsicht, deutlich höhere Sonderrückstellungen zu. Die Versicherer müssten sich auf eine lange Niedrigzinsphase einstellen, „alles andere wäre fahrlässig.“ Die deutschen Lebensversicherer haben auf Geheiß der BaFin allein 2015 gut 10 Mrd. Euro zurückgestellt, um ihre Zinsversprechen aus Hochzinszeiten noch erfüllen zu können. Seit 2011 summiert sich diese Zinszusatzreserve auf 32 Mrd.; das bringe einige Versicherer allmählich an ihre Grenzen, sei aber „als Medizin völlig richtig“, wenn auch „zunehmend anspruchsvoll“ für die Versicherer. „Bei ihrer Einführung hätte niemand mit einer so langen Niedrigzinsphase gerechnet. Wir halten die Belastung noch für vertretbar, sehen uns das aber genau an“, so Grund. Die Solvency II-Einführung haben die meisten deutschen Versicherer dagegen offenbar gut bewältigt, meint die BaFin.

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daher auf aktuelle Marktschwankungen gut vorbereitet.“ Doch das bedeutet nicht unbedingt, dass eine andere Versicherung mit einer Kapitalisierung von 185 Prozent schlechter dasteht, warnen Analysten: Jede Assekuranz kann sich – wenn sie dazu die Genehmigung ihrer Aufsicht erhält – innerhalb gewisser Grenzen eigene Berechnungsweisen und Kapitalpuffer zurechtlegen. Das ist grundsätzlich erwünscht, um auf die spezifische Situation des Instituts Rücksicht zu nehmen, macht aber den Vergleich schwerer. Meinungen zu Austro-Aktien Österreichs Versicherer müssen jedenfalls vor der Zukunft nicht zittern, wenn es nach den Analysten geht. So haben die Experten der Baader Bank zwar vor Kurzem ihr

aufgenommen, die Anlageempfehlung lautet weiterhin „Buy“. Stärke in Osteuropa Die Bank nahm die Neubewertung im Zuge einer Sektorstudie europäischer Versicherungsunternehmen vor. Zwar sei der hohe Anteil an Rohstoff- und Energiewerten unter den Assets ein Risko, hieß es darin: dies berge eine Gefahr für die Liquidität im Falle von Abschreibungen. Doch sieht man für die VIG-Aktie Potenzial aufgrund der wirtschaftlichen Erholung in den meisten CEE-Ländern, wo die VIG ein starker Lokalmatador ist. Die RCB wiederum stuft sowohl VIG wie Uniqa aktuell mit „Halten“ ein. Und eine „Buy“-Einstufung haben etwa die Analysten von Berenberg für die Aktie der Uniqa Group übrig.

© Raiffeisen Centrobank

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Analysten Bernd Maurer, RCB, ist nicht negativ eingestellt, international gibts sogar ein „Buy“ für die Österreicher.

Kursziel für die Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) von 37,00 Euro auf 34,00 Euro gesenkt, liegen damit aber immer noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Die Analysten haben die VIG-Aktie gleichzeitig auf ihre „Top Pick List“

04./05. April 2016 // Wien

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Österreichs Versicherer haben sich jahrelang sehr gut auf den Solvency II-Start vorbereitet.

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Bernd Maurer Raiffeisen Centrobank

Ernst wird es mit den Solvency II-Auswirkungen sowohl in Österreich wie in Deutschland voraussichtlich ab Mai, wenn die Zahlen für das 1. und später das 2. Quartal 2016 vorliegen. Ausgewiesen werden muss dann die Kapitalabdeckung des Risikos – wobei 100 Prozent als Untergrenze vorgeschrieben sind. Wer mehr hat, der kann damit theoretisch bei sicherheitsbewussten Anlegern am Kapitalmarkt punkten. So hat Europas Versicherungsriese Allianz bereits mitgeteilt, sich gut vorbereitet zu sehen: Er hat den operativen Gewinn 2015 um drei Prozent auf 10,7 Mrd. Euro gesteigert, obwohl das operative Ergebnis im Asset Management wegen der schwierigen Marktbedingungen zurückging. „Sehr solide Ergebnisse in unserem Versicherungsgeschäft sowie erfolgsabhängige Provisionen im Bereich Asset Management im vierten Quartal haben das Gesamtjahresergebnis nahe an das obere Ende der Prognosespanne gebracht“, so Dieter Wemmer, Finanzvorstand der Allianz SE. „Mit aktivem Risikomanagement haben wir eine starke Kapitalisierung gemäß Solvency II von 200 Prozent erreicht und sind

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onjunkturentwicklung, Fundamentaldaten, politische Tendenzen, Chartanalyse, etc. – wer auf den Finanzmärkten Erfolg haben will, kommt mit Durchblick weiter. Doch das wirtschaftswissenschaftliche Modell des „Homo oeconomicus“, wonach sich Marktteilnehmer stets rational, allwissend und gewinnmaximierend verhalten, hat längst ausgedient. Auf dem Weg zum Reichtum gilt es, vor allem psychologische Hürden zu überwinden. Wertvolle Erkenntnisse liefert die Forschungsdisziplin Behavioral Finance, auch Verhaltensökonomie genannt, die sich mit menschlichen Handlungsweisen an den Märkten beschäftigt. Pioniere in diesem Bereich waren die beiden US-amerikanischen Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky. Sie entwickelten bereits in den 1970er-Jahren die „neue Erwartungstheorie“ und wiesen in zahlreichen Untersuchungen nach, dass Menschen nicht in der Lage sind, rein rational mit Geld umzugehen. Die Botschaft: Ob Privatanleger oder Profiinvestor, bei dem Versuch, sein Kapital zu vermehren, tappt er stets in dieselben Psychofallen. Das kann Patrick Hussy, Geschäftsführer der sentix Asset Management GmbH, der mit dem „sentix Fonds 1“ einen Total Re-

Von Märkten und Menschen Der Anleger, das rationale Wesen? Keineswegs. Der ­Forschungszweig der Behavioral Finance zeigt, dass ­psychologische Faktoren die alles entscheidende Rolle spielen, die über Reichtum oder Ruin richtet.

••• Von Thomas Riemer

turn-orientierten Fonds auf Basis des Behavioral-Finance-Ansatzes managt, nur bestätigen: „Ich bin davon überzeugt, dass sich das Marktverhalten in überwiegendem Maße mit Einsichten der Behavioral Finance erklären lässt.“ Börsenguru André Kostolany schätzte den Einflussfaktor der Psychologie an den Märkten auf 90 Prozent, solch gewichtige Aussagen unterstrichen

den Stellenwert psychologischer Faktoren. Nicht anders beurteilt Mathias Werner, Senior Partner bei der Deutschen Wertpapiertreuhand GmbH und Fondsberater des „Sentiment Absolute Return“ der Monega KAG mbH, die elementare Rolle der Verhaltensökonomie: „Sie kommt auf allen Ebenen des Anlageverhaltens zum Einsatz, ob bei der Analyse genereller Markt-

chancen und -risiken, im Umgang mit Gewinnen und Verlustfall, wie auch bei der Implementierung einer sinnvollen Investitionsstrategie.“ Der Ich-Glaube – ein Irrglaube Ganz oben auf der Fehlerliste steht das Phänomen der Selbstüberschätzung, des Overconfidence ­Bias, wie Hussy weiß: „Sie entsteht

meist im Laufe eines Trends, häufig werden dann leichtfertig die Positionsgrößen erhöht, der mögliche Verlust ist dann umso schmerzhafter.“ Man unterscheidet zwischen zwei Arten: Die eine Ausprägung ist die Überschätzung des eigenen Wissens, wie eine Untersuchung belegt. Versuchspersonen, die sich bei allgemeinen Wissensfragen zu 100 Prozent sicher waren, hatten nur in 80 Prozent der Fälle tatsächlich Recht. Auch die persönlichen Fähigkeiten werden als zu hoch eingestuft. Im Rahmen einer anderen Befragung wähnten sich rund 80 Prozent der Autofahrer unter den besten 30 Prozent. Zudem gehen Menschen von einer zu hohen Erfolgswahrscheinlichkeit ihrer Entscheidungen aus, besonders, wenn sie einige Male ein glückliches Händchen hatten. Wer sich als souveräner Macher fühlt, investiert zunehmend sorglos, verfällt in Aktionismus – und steht am Ende ärmer da als zuvor. Denn es ist unmöglich, die zukünftige Preisentwicklung zu antizipieren oder den Markt zu schlagen, die Kurse gehorchen allein dem Zufall. Ich sehe nur, was ich auch will Hinzu kommt das Phänomen der selektiven Wahrnehmung. Das Dilemma beginnt bei der Entscheidungsfindung: Jeder Mensch ist tagtäglich Millionen von Informationen ausgesetzt. Nachrichten,


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invest:Feuilleton 37

© Sentix

Herdentrieb Seit der Steinzeit bewährt, kann der „Marsch der Lemminge“ an den Finanzmärkten in die Katastrophe führen.

Im Versuch stimmten dem lediglich 17 Prozent zu. Dahinter steckt das Phänomen der geistigen Buchführung („Mental Accounting“), wonach der Mensch unbewusst alle Transaktionen auf verschiedene mentale Konten verteilt. Ökonomisch betrachtet ist beides Mal eine Investition von 200 Euro notwendig. Im ersten Fall wurde der Betrag der Kategorie „Kauf Konzertkarte“ zugeordnet. Um noch etwas für das bereits ausgegebene Geld zu erhalten und psychologisch keinen Verlust zu erleben, legten die Probanden nach. War es hingegen verloren gegangen, differenzierten die Testpersonen zwischen „Kauf Konzertkarte“ und„Bargeldverlust“, ein Besuch erschien somit nicht mehr lohnenswert. Verlust ist ein Verlust ist ein ... Auch der sogenannte Dispositionseffekt zeigt sich als psychologischer Fallstrick: Wie Kahneman und Tversky nachwiesen, schmerzen Einbußen etwa doppelt so sehr, wie Gewinne in gleicher Höhe erfreuen. Der Verkauf einer „Depotleiche“, also ein realisierter Verlust, käme schließlich dem bitteren Ein-

Daumenregeln kommen teuer Theoretisch entstehen durch zusätzliche Informationen ständig neue Handlungsoptionen, doch der Mensch mit seiner begrenzen Aufnahmefähigkeit kommt damit nicht zurecht. Daher tendiert er zur Bildung von Heuristiken, also Faustregeln, die komplexe und komplizierte Sachverhalte so weit vereinfachen, dass er auch unter Zeitdruck schnell entscheiden kann. Diese Simplifizierung hat im Finanzbereich ihre Tücken, wie folgendes Experiment zeigte.

Es ist ein maß­ geblicher Anle­ gerfehler, zu spät auf eine schon länger bekannte Mehrheitsmei­ nung von Anle­ gern zu setzen. Mathias Werner Deutsche Wertpapiertreuhand

Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie haben für 100 Euro eine Konzertkarte gekauft. Vor der Oper angekommen, stellen Sie fest, dass sie diese verloren haben. Kaufen Sie sich ein neues Ticket? In einem Experiment bejahten das 38 von 100 befragten Managern. Das zweite Beispiel: Sie haben sich an der Kasse ein Billet zu 100 Euro reservieren lassen. Als Sie bezahlen wollen, merken Sie, dass Sie einen 100-Euro-Schein verloren haben. Kaufen Sie diesmal eine Karte?

© Monega KAG

Gespräche, Verkehrsschilder, Telefonate, Werbebotschaften, Papiere, E-Mails, und und und. Trotz aller Segnungen der modernen Wissensgesellschaft ist unsere geistige ­Kapazität, diese zu erfassen und zu verarbeiten, nicht anders als vor Millionen von Jahren ausgesprochen begrenzt. Psychologen gehen davon aus, dass der Mensch nur ein bis zwei Prozent aller Informationen, die auf ihn einströmen, überhaupt wahrnimmt. Hat sich ein Anleger dazu entschlossen, einen bestimmten Titel zu erwerben, oder lagert er bereits im Depot, neigt er bewiesenermaßen zum Tunnelblick. Positive Nachrichten und jedes noch so minimale Kursplus der eigenen Aktie werden erfreut registriert, während unangenehme Fakten zu gering bewertet oder gänzlich ausgeblendet werden.

geständnis gleich, auf das falsche Pferd gesetzt zu haben. Anleger sitzen zudem der Illusion auf, dass erst ein tatsächlicher Verkauf ein „echter“ Verlust ist. Deshalb halten sie vielfach an ruinösen Werten fest, hoffen auf Besserung oder ignorieren deren Kursverfall komplett. Ein fatales Fehlverhalten, rein mathematisch ist ein massiver Performanceeinbruch kaum mehr wettzumachen (siehe Tabelle). Diese Verlustaversion zeigt sich eben-

Ich bin davon überzeugt, dass sich das Marktverhalten in überwiegen­ dem Maße mit Einsichten der ­Behavioral Finance erklären lässt. Patrick Hussy Geschäftsführer sentix Asset Management GmbH und Fondsmanager des sentix Fonds 1

so bei Renditebringern. Notiert der Kurs im Plus, trennen sich Anleger aus Angst, dass sich der Markt dreht, oft zu früh von solchen Positionen, um nicht in die roten Zahlen zu geraten. Ein kleiner Gewinn fühlt sich einfach besser an. Alles, nur kein Minus Ein weiteres Hindernis ist, dass der Mensch irrational mit Risiko umgeht. Wie würden Sie sich in folgenden Fällen verhalten: • Situation A: Sie bekommen 1.000 Euro und müssen die Wahl treffen zwischen 1. einem sicheren Gewinn von 500 Euro 2. einem Spiel mit der jeweils 50-Prozent-Chance, noch einmal 1.000 Euro zu gewinnen oder nichts. Was machen Sie? • Situation B: Sie erhalten 2.000 Euro. Darüber hinaus müssen Sie sich entscheiden zwischen 1. einem sicheren Verlust von 500 Euro 2. einem Spiel mit dem einem 50-Prozent-Risiko, 1.000 Euro wieder zu verlieren oder nichts zu verlieren. Welche Variante wählen Sie diesmal? Die Mehrheit entschied sich in diesem Experiment, durchgeführt von Kahneman und Tversky, im ersten Fall für den sicheren – aber kleineren – Gewinn, während sie im zweiten Fall das 50-prozentige Verlustrisiko einging. Das ist rational betrachtet nicht zu rechtfertigen, denn alle Entscheidungen führen statistisch letztlich zum selben Ergebnis. Der Grund liegt im sogenannten ­semantischen Framing. Allein die Begriffe „Gewinn“ oder „Verlust“ ließen die Probanden vollkommen unterschiedlich agieren. Die zweite Schlussfolgerung der Psychologen: Menschen neigen dazu, in Gewinnsituationen risikoavers zu handeln, bei Verlusten hingegen risikoaffin. Der Marsch der Lemminge Ein immer wiederkehrendes Phänomen stellt der sogenannte Herdentrieb dar. Dieses Verhalten hat sich seit der Steinzeit bewährt, schließlich hatte man in einer Gruppe die besseren Überlebens-

chancen, wenn ein Angriff eines ­Säbelzahntigers drohte und der erste losrannte. Auf den Finanzmärkten hingegen kann es sich als Katastrophe erweisen, unreflektiert das zu tun, was alle tun. Eindrucksvolle Beispiele sind etwa die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert in den Niederlanden, der Schwarze Freitag Ende der 1920erJahre und die Dotcom-Krise im März 2000. Der Kreislauf oder Teufelskreis folgt stets demselben Muster. Märkte sind nichts anderes als die Summe der Erwartungen all ihrer Teilnehmer, die sich in jedem einzelnen Kursverlauf widerspiegeln. Sie orientieren sich an mutmaßlichen Autoritäten, Meinungsführern und Bezugsgruppen wie Finanzanalysten oder Börsenexperten. Das gilt vor allem für die überwältigende Mehrheit jener Investoren, die über keinerlei oder nur geringes Fach- und Spezialwissen verfügen. Sie versuchen, das vorherrschende Marktverhalten zu kopieren und bestmöglich mit dem Strom zu schwimmen. „Es ist jedoch ein maßgeblicher Anlegerfehler, zu spät auf die schon länger bekannte und publizierte Mehrheitsmeinung von Analysten und Anlegern zu setzen und bei Euphorie zu kaufen bzw. bei Panik zu verkaufen“, warnt Mathias Werner von der Deutschen Wertpapiertreuhand GmbH. Nachahmen ersetzt Nachdenken, der Börsenzug fährt in den Abgrund. Die nächste Spekulationsblase platzt bestimmt, doch wer alle psychischen Hürden überspringt, kann nächstes Mal ganz cool bleiben.

Aufholjagd ist vergeblich Verlust in % Notwendige Rendite 5 5,3 10 11,1 15 17,6 20 25,0 30 42,9 40 66,7 50 100,0 60 150,0 75 300,0 90 900,0 Quelle: sentix


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Service Provider

figo jetzt auch in Österreich

Bank Austria Nummer eins WIEN. Bank Austria Private Banking wurde im ertragsmäßig stärksten Kundensegment, den „Super Affluents“, mit einem Anlagevolumen zwischen einer und fünf Mio. US-Dollar zum Sieger in Österreich gekürt Als Schlüsselfaktor wurde dabei immer wieder die Vermögensverwaltung genannt. Zudem wurde die UniCredit als bester Private Banking-Anbieter in Zentral- und Osteuropa ausgezeichnet. Die Division Private Banking der UniCredit holte in der Euromoney Private Banking Survey 2016 nicht weniger als 16 Auszeichnungen in diversen regionalen und lokalen Kategorien. Dabei zeigte die Euromoney-Studie, dass in der für das Private Banking wichtigen Wachstumsregion Zentral- und Osteuropa regional agierende Anbieter eine immer stärkere Rolle spielen. Während Kundinnen und Kunden aus dieser Region ihr Geld bisher vor allem in Westeuropa und hier bevorzugt in der Schweiz angelegt haben, gewinnen nun Banken mit starker Präsenz vor Ort immer mehr an Attraktivität. So konnte sich die regional agierende UniCredit in dieser Region den Gesamtsieg vor UBS und Credit Suisse sichern. Raiffeisen International und Erste Bank folgen auf den Rängen 4 bzw. 6. Visa Europe Österreich

Token-Service in der Cloud WIEN. Visa Europe weitet den Visa Europe Payment Token Service (VEPTS) für mobiles Bezahlen aus. Dadurch können Finanzinstitute und andere Unternehmen Tokens auf verschiedene Weise wie Services über die Cloud, Internetbrowser-basierte Wallets oder Bezahloptionen mit vorab hinterlegten Karten (Card-on-file) integrieren.

Peter Jeggli, Manager des Fisch Bond Global High Yield Fund: Portfolio langfristig ausrichten.

Aktienersatz: High Yield-Anleihen Expert View: Im unverändert vorherrschenden Niedrigzinsumfeld, welches voraussichtlich noch einige Jahre erhalten bleibt, lohnt sich der Blick auf High Yield-Anleihen.

••• Von Peter Jeggli ZÜRICH. Es regiert eine gewisse Nervosität an den Finanzmärkten. Obwohl die fundamentalen Wirtschaftsdaten, global betrachtet, nicht besorgniserregend sind oder gar auf eine Rezession hindeuten, sorgen negative Meldungen umgehend für Unruhe im Markt. Nicht verunsichern lassen Entsprechend ließen im bisherigen Jahresverlauf mehr Anlageklassen Federn statt Gewinne zu generieren. Doch von der kurzfristigen Betrachtung sollten sich Investoren nicht verunsichern lassen, sondern immer langfristige Anlageziele verfolgen und danach ihr Portfolio ausrichten.

Dies signalisiert zwar höhere Ausfallraten für die Zukunft. Doch mit einer global nach Regionen und Sektoren diversifizierten Strategie kann man die gegenüber Staatsanleihen um mehr als acht Prozent höhere Risikoentschädigung nutzen. Zudem haben historische Muster gezeigt, dass Risikoprämien von über 800 Basispunkten nie länger als ein bis zwei Jahre Bestand hatten und somit attraktive Anlagechancen boten für einen Investor mit einem mindestens zweibis dreijährigen Anlagehorizont. Ausfallraten sind im Bereich der High Yield-Bonds ein wichtiger Parameter für die Investoren, um die Risiken im Markt einzuschätzen. Die Ausfallraten bewegen sich aktuell mit 2,3 Prozent unter

Im unverändert vorherrschenden Niedrigzinsumfeld, welches uns selbst bei kleineren Zinserhöhungsschritten in den USA voraussichtlich noch einige Jahre erhalten bleibt, lohnt sich der Blick auf High Yield-Anleihen. Wie der Name bereits suggeriert, erhalten Investoren einen deutlich höheren Kupon als bei Anleihen im Bereich ‚Investment Grade’ aufgrund der geringeren Bonitätseinstufung beziehungsweise wegen des nicht vorhandenen Ratings eines Emittenten. Die Bewertung von Hochzinsanleihen ist heute, verglichen zum Jahresanfang 2015, bedeutend attraktiver geworden, und die Ablaufrendite des „BofA Global High Yield Index“ ist von sechs auf über neun Prozent angestiegen.

Schuldenabbau im Fokus In Großbritannien boomt der Verkauf von Kreditportfolios, berichtet KPMG. Der europäische Gesamtmarkt ist 104 Mrd. Euro schwer.

WIEN. Der Verkauf von Kreditportfolios der europäischen Banken erreichte im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 104 Mrd. Euro. Ein Drittel davon entfällt auf Großbritannien. Zu diesem Ergebnis kommt der KPMG-Bericht „European debt sales“. Dieser fokussiert sich auf die Entwicklung des Kreditmarkts in den letzten zwölf Monaten und zeigt Themen, die 2016 rund um den Schuldenabbau der europäischen Banken ins Zentrum rücken werden. Trend hält an Das zunehmende Interesse der Investoren, Kreditportfolios in Europa zu kaufen, dürfte auch 2017 anhalten. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit den „bad

banks“ und dem Interesse, Kreditportfolios – insbesondere in Großbritannien und Irland – weiter zurückzuschrauben. Die österreichischen Banken halten auch weiterhin einen signifikanten Marktanteil in Mittel- und Osteuropa, wie der Bericht bestätigt. 40% ihres Gewinns erwirtschaften sie im CEE-Raum. Kritik gibt es seitens der Finanzanalysten, die den hohen Anteil an notleidenden Krediten bemängeln. Darüber hinaus wurden im europäischen Vergleich in Mittel- und Osteuropa – trotz anhaltender Marktlage – weniger Fortschritte verzeichnet als in den Ländern Großbritannien, Spanien oder Italien. „Die österreichischen Banken wägen zunehmend ihre Restrukturierungsstrategien ab und setzen

© KPMG

Private Banking Survey

den langfristigen Mittelwerten von vier Prozent und sind daher im Rahmen. Die letztjährigen Ausnahmen bilden die Sektoren Energie (fünf Prozent) und Grundstoffe (über zehn Prozent); hier sendet der Markt klare Signale an den Anleger.

© Fisch AM/Matthias Studer

WIEN. Der Banking Service Provider Europas figo startet jetzt in Österreich: Er ermöglicht rund 500 Partnern über eine einfache Banking API die Anbindung an mehr als 50 Millionen Online-Banking-Konten in Deutschland und zukünftig an mehr als 200 Millionen Konten in Europa. Neben FinTechs nutzen schon heute auch Banken und Großunternehmen die Lösung des Unternehmens zur Integration von Banking in anwenderfreundlichen Kontexten. figo stellt Kunden auch eine komplette „Banking-asa-Service“-Plattform zur Verfügung, auf deren Basis schon jetzt zahlreiche Use Cases realisierbar sind: z.B. Banking Apps, Account Switching Services, Investing Solutions, Risk Management oder SME solutions. Infos auch unter: www. figo.io

Bernhard Klingler, KPMG: Austro-Banken verkaufen notleidende Kredite.

Keine Experimente wagen! Wir empfehlen Investoren, in fragilen Regionen (Lateinamerika, USA) oder Branchen (Öl und Metalle) momentan keine Experimente in Einzeltiteln zu wagen, sondern das Prinzip der breiten Diversifikation über Fondslösungen zu nutzen. Denn die Diversifikation sowie eine umfassende Bonitätsanalyse und damit ein Vermeiden von Ausfällen sind in dieser Marktphase mit dem vorhandenen Unruhepotenzial wichtiger denn je. Auch der Rückblick zeigt, dass die Anlageklasse der Hochzinsanleihen sehr interessant ist. In den vergangenen 30 Jahren haben hochverzinsliche Anleihen, absolut betrachtet, 25 Mal eine positive Rendite geliefert. Den negativen Jahren folgten zudem deutliche Erholungen, die Opportunitäten in schwachen Märkten eröffneten. Nach dem erneuten Minus im vergangenen Jahr ist trotz des schwierigen Starts in das Jahr 2016 eine Gegenbewegung möglich. Beachtenswert ist weiter, dass High Yield-Bonds nicht nur Anleihenportfolios sinnvoll diversifizieren können, sondern gleichzeitig einen wertvollen Aktienersatz darstellen. Denn neben dem aktienähnlichen Return weist diese Anlageklasse seit 1986 eine tiefere Volatilität und einen verminderten Drawdown auf.

Fisch Bond Gl High Yld. Top Holdings Anteil Anteil am Fonds Cnh Cap 6,25% 1,96% Sprint Cap 6,9% 1,93% Hca 5,875% 1,88% Schaeffler 4,25% 1,71% MI Homes 6,75% 1,70% Ball 4,375% 1,53% Post Hldg. 6,75% 1,49% Jarden 7,5% 1,32% AstraZeneca 3,375% 1,27% Griffon 5,25% 1,25% * Quelle:Fisch AM

darauf, notleidende Kredite zu veräußern. Ebenfalls erkennbar ist ein Anstieg an Transaktionen von Kreditportfolios in Österreich, unter anderem hervorgerufen durch die Entwicklung der ‚bad banks‘, so die Einschätzung von KPMG-Partner Bernhard Klingler. Ausgleich am Kontinent „Wir sehen Anzeichen dafür, dass sich Nord- und Südeuropa ausgleichen werden. Die Märkte Italiens und Spaniens haben sich im Jahr 2015 erholt“, sagt KPMG-Partner Hermann Kammerlander. Er ist optimistisch für den griechischen, mittel- und osteuropäischen Raum. Ausländisches Kapital, besonders aus Private-Equity, hilft den Banken, sich zurückzuziehen. Der europäische Asset-BackedSecurity (ABS)-Markt legte erneut zu. Auch wenn der Stand von 2008 noch nicht erreicht wurde, zeichnet sich laut KPMG-Bericht eine weitere Belebung infolge der Lockerung der Kapitalverkehrskontrollen unter Basel III, die Standardisierung der Verbriefungen und ein extrem niedriges Zinsumfeld ab.


medianet.at

Freitag, 26. Februar 2016

INsurance:watch/Banking/Markets 39

Werden Berater überflüssig?

SIX Payment services

Über eine Million Prepaid-Karten

Uniqa präsentiert eine aktuelle Studie: „Welche Bedeutung hat ein Versicherungsberater im Zeitalter des Internets?“

••• Von Reinhard Krémer

Franz Meingast Uniqa Österreich: „Der Berater ist nach wie vor der wichtigste Partner, wenn es um den Versicherungs­ abschluss geht.“

Wo die Österreicher abschließen Das Marktforschungsinstitut Marketagent.com hat im Auftrag von Uniqa den Österreichern auf den Zahn gefühlt, wo und wie sie eine neue Versicherung abschließen würden. Die repräsentative Umfrage mit 1.014 Personen aus Österreich mit Online-Interviews hatte als Thema „online versichert, persönlich betreut“. Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, wie Österreicher neue Versicherungen abschließen und welche Bedeutung der Berater angesichts des Internets noch hat. Uniqa Österreich-Vorstand Franz Meingast: „Obwohl sich viele im Internet vorab Informationen holen, ist der Berater nach wie vor der wichtigste Partner, wenn es um den Versicherungsabschluss geht.“ Laut der aktuellen Umfrage wenden sich 53,3 Prozent der Österreicher zuerst an ihren Berater, wenn sie eine neue Versicherung benötigen. 23,5 Prozent erkundigen sich zuerst im Internet über verschiedene Angebote, und 11,9 Prozent fragen zuerst bei Freunden und Verwandten nach. 75,8 Prozent jener Österreicher, die angeben, zuerst im Internet zu recherchieren, machen das, weil sie hier unkompliziert verschiedene Angebote vergleichen können.

Online hinkt hinten nach … Bei Uniqa Österreich liegt das Verhältnis zwischen Online-Abschlüssen und jenen Verträgen, die beim Berater unterzeichnet werden, bei etwa fünf zu 95 Prozent. Meingast: „Man muss bei den Ergebnissen natürlich berücksichtigen, dass viele Versicherungen erst ein sehr selektives Online-Angebot anbieten. Ich gehe davon aus, dass der Trend zu Online-Abschlüssen künftig wesentlich stärker ausfallen wird. Natürlich werden wir auch künftig weiter sehr stark mit Agenturen, Außendienstmitarbeitern und Maklern zusammenarbeiten. Aber wir machen uns fit dafür, neben kompetenten Beratern auch immer mehr Produkte online anzubieten.“

© Andreas Kolarik

WIEN. Manche meinen, in Zeiten des Internets braucht man keine Berater mehr. Eine Studie der Uniqa Österreich beweist das Gegenteil: Abgeschlossen wird am liebsten bei einem menschlichen Wesen und nicht bei einer Maschine.

Rund 53,4 Prozent gaben an, dass das Internet dabei hilft, Zeit zu sparen. 65,6 Prozent der Österreicher sind sich sicher, dass der Berater das für sie beste Angebot heraussucht. 46,6 Prozent erwarten vom Versicherungsexperten, dass ihnen dieser das Kleingedruckte, also alle Vor- und Nachteile zu dem Vertrag, erklärt. Die wichtigste Eigenschaft, die ein Berater mitbringen muss, damit ihm seine Kunden vertrauen, ist Ehrlichkeit (89,2 Prozent) gefolgt von Verlässlichkeit (85,7 Prozent) und Kompetenz im Umgang mit Schadensfällen (83,2 Prozent).

Glücksfall Börsen-Limbo

WIEN. Jahrelang hat die Welt unter ständig steigenden Rohstoffpreisen geächzt – jetzt sorgen fallende Notierungen ebenfalls für Schmerzen: Der Verfall des Ölpreises zieht auch die Aktien nach unten, meldet Bank Austria Private Banking.

immer öfter das Wort „Rezession“. „Wir sind aber der Meinung, dass ein derartiges Szenario nicht wirklich im Raum steht. Auch wenn einige Indikatoren zu Jahresbeginn, zum Beispiel der stark fallende Ölpreis, etwas Unsicherheit brachten, so deutet doch weiterhin vieles darauf hin, dass das Wachstum in den Industrieländern, vor allem in den USA und im Euroraum, weiterhin robust ausfallen sollte“, beruhigt Rosen. Damit sind die Voraussetzungen für Aktien in vieler Hinsicht nicht so schlecht, wie es die heurige Kursentwicklung nahelegen würde, meint sie.

Die Konjunktur und China „Die internationalen Börsen befinden sich weiterhin in sehr volatiler Verfassung, konnten aber zuletzt etwas Terrain gutmachen“, beschreibt Monika Rosen, Chefanalystin im Bank Austria Private Banking, die Situation an den Märkten. Zu den Problemfeldern gehören eine Verlangsamung der weltweiten Konjunktur, der massive Rückgang im Ölpreis sowie Unsicherheiten betreffend die Geldpolitik in den USA. Dazu kommen noch Beden-

Aktien rein, Renten raus Der tiefe Ölpreis sorgt an den Märkten zwar für Verunsicherung, ist aber an sich ein unterstützender Faktor für die Unternehmen. Auch die Liquiditätsversorgung der Notenbanken – mit Ausnahme der USA – bleibt expansiv. Fazit: Aktien sind weiterhin bevorzugt, aber mit Augenmaß. Rosen setzt auf Europa, Japan und die Schwellenländer: „In den USA sehen wir relativ die wenigsten Chancen. Renten werden untergewichtet.“

© medianet/Katharina Schiffl

Bank Austria Private Banking: Börsen bleiben weiter volatil, doch Aktien werden „mit Augenmaß“ bevorzugt.

Monika Rosen, Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

ken hinsichtlich des weiteren Konjunkturpfads in China sowie die Schwankungsanfälligkeit der dortigen Börsen. Die Anleger fürch-

ten eine Negativspirale aus massiven Verlusten im Ölsektor und einer globalen Abkühlung der Konjunktur, und an der Wall Street fällt

WIEN. 10 Jahre nach Einführung der ersten Prepaid-Karte in Österreich verzeichnet SIX Payment Services, vormals PayLife, die Herausgabe der 1-Millionsten PayLife Prepaid-Karte. Die Nutzung aufladbarer oder bereits vorgeladener Karten nahm in den letzten Jahren rasant zu, der Trend ist ungebrochen, meldet das Unternehmen. Verzeichnete man in den ersten Jahren noch bescheidene Zuwächse, so waren es 2010 bereits 170.000 aktive PrepaidKarten. Seit diesem Zeitpunkt stiegen die Nutzungszahlen im Durchschnitt jährlich um beachtliche 47%. Den größten Zuwachs und Anteil haben die einmalig beladbaren PrepaidGeschenkkarten. Altersvorsorge

Leben in Zeiten niedriger Zinsen WIEN. Die HDI Lebensversicherung AG erweitert ihre „Two Trust“-Produktfamilie in Österreich um den neuen „Two Trust Selekt“. Two Trust Selekt verfügt über eine Prämiengarantie, bietet ausreichend Sicherheit über die Investition im klassischen Deckungsstock und bietet die Möglichkeit, an der Entwicklung der Kapitalmärkte teilzunehmen. Two Trust Selekt bietet eine breitere Streuung der Kapitalanlage, höchste Sicherheit und mehr Transparenz. Herzstück ist eine klassische Rentenversicherung. Der Kunde wird an den Überschüssen des Deckungsstocks beteiligt. Dabei kann er jährlich entscheiden, ob er klassisch – an den Überschüssen – oder an den Erträgen eines Portfolios aus internationalen Indizes beteiligt werden möchte. Durch das Investment in verschiedene Aktienmärkte verringert sich die Abhängigkeit von einem einzelnen Index und erhöht sich langfristig die Renditechance. Erträge werden jährlich gesichert. Eine Absicherung bei Berufsunfähigkeit und Pflege ist erhältlich. BAWAG PSK Website Neu

Einfach, klar & zeitgemäß WIEN. Die Website der Bawag PSK glänzt ab sofort mit optimierter Navigationsstruktur, innovativem Design und stark erweitertem Online-Produktangebot. Handy-Signatur und Online-Legitimation sollen den Kunden innovative Wege zu Konten, Kreditkarten, Krediten und Sparformen eröffnen. Besonders stolz ist man auf eine klare Struktur mit intuitiver Navigationslogik. Neben den technischen und inhaltlichen Neuerungen soll die Website vor allem durch mehr Benutzerfreundlichkeit und Interaktion punkten. So werden die Kunden u.a. durch smarte Produktfinder bei der Auswahl des richtigen Produktes unterstützt.


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Freitag, 26. Februar 2016

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Förderungsbilanz Sanierungsscheck löste Investitionen von 4,2 Mrd. Euro aus 42

Frieden? Ende Mai findet die Plattform Greet Vienna mit Schwerpunkt Syrien statt 42

Feine Bundesländer-Märkte Preise, Prognosen, Daten, Fakten, Trends – Steiermark 46

Facility Christian Höbinger entwickelt die A.S.S. Anlagen Service System GmbH weiter 47

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Kein Ende des Preis-Booms für großvolumige Immobilien Ausländische Investoren werden durch den schwachen Euro und die hohe Sicherheit am heimischen Markt verstärkt angezogen. 44

▲ B&I Asian RealEst. Sec. Fund A 10,33% ▲ Henders.H.As.Pac.Pr.Eq.Fd.I2 7,58% ▲ Parvest R.Est.Secur.Pac. I EUR 7,47% ▲ CS(Lux)Gl.Em.M.Prop.Eq.Fd.DB 7,15% ▲ Fidelity Fd.Asia Pac.Prop.A Dis 6,87% ▼ Delta Lloyd L Glob.Prop. Fund C -9,11% ▼ Morgan Stanley Eur.Prop. B EUR -3,59% ▼ AXA WF Framl. Eur.RE Sec.A

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42 TOP-NEWS

Freitag, 26. Februar 2016

Job-Börse

2,7

Die Auf- und ­Umsteiger des Monats im Kurzportrait

Mrd.

Volkswirtschaft 2015 haben die öster­reichischen Bau­sparkassen 2.678 Mio. € an Finanzierungs­ leistung zur Ver­ fügung gestellt, die ausschließlich in inländische Wertschöpfung flossen.

© ÖWD

Rigips Michael Allesch (38) hat die Verantwortung als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei Saint-Go­ bain Rigips Austria übernommen. Er folgt in dieser Funktion Peter Leditz­ nig nach, der sich nach einem 35-jäh­ rigen Engagement für den Trocken­ bau aus dem aktiven Geschäftsleben zurückzieht.

© Panthermedia.net/Kzenon

© Saint-Gobain RIGIPS Austria/Fotostudio Pflügl

Michael Allesch

Die seit 2009 angebotene Sanierungsförderung des Bundes hat Investitionen von insgesamt rund 4,2 Milliarden € ausgelöst.

4,2 Mrd. € sanierte Investitionen Der Sanierungsscheck motiviert zum Siebenfachen an Folge­ investitionen. Die Bauspareinlagen umfassen mehr als 20 Mrd. Euro, Bausparen bleibt beliebteste Spar- & Anlageform.

Denise Kaltenbacher

© Guardi

ÖWD cleaning services Denise Kaltenbacher hat in Kärnten die Be­ reichsleitung für ÖWD cleaning servi­ ces übernommen. Zuvor arbeitete sie u.a. für die ÖBB-Direktion, für die sie Häuser in Fürnitz und Villach betreute.

Helmut Stagl Guardi Der Hersteller von Zäunen, Toren, Balkongeländern und Carports aus Aluminium hat sich mit Helmut Stagl (42) erfahrene Verstärkung für die Bereiche Marketing, Organisati­ on und Strategieentwicklung geholt. Stagl bringt umfangreiches Knowhow aus Unternehmensberatung so­ wie aus IT- und Telekom-Branche mit.

ten Haushalten für Maßnahmen zur Dämmung von Außenwänden, Keller- und Geschoßdecken, für Fenstertausch und der Installation neuer Heizsysteme zur Verfügung gestellt. Eine Million € Förderung löst durchschnittlich acht Millionen Investitionsvolumen aus. Damit konnten 20,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden und rund 62.000 Arbeitsplätze gesichert werden. „Der Sanierungsscheck ist somit eine klassische Win-win-winSituation“, unterstreicht Josef Schmidinger, Vorsitzender des Arbeits­forums österreichischer

••• Von Paul Christian Jezek WIEN. Die seit 2009 – mit einem Jahr Unterbrechung – angebotene Sanierungsförderung des Bundes hat in sechs Durchgängen Investitionen in Höhe von insgesamt rund 4,2 Mrd. € ausgelöst. Die Bausparkassen als Anlaufstellen der Einreichungen haben 107.500 Anträge entgegengenommen, auf Vollständigkeit geprüft und diese dann zur Abwicklung an die KPC (Kommunalkredit Public Consulting GmbH) weitergeleitet. Über die Jahre wurden rund 600 Mio. € an Fördermitteln den priva-

Bauen und Wohnen Anlageinstrument Beliebtheit Bausparen 37% Immobilien 33% Grundstücke 29% Quelle: GfK Austria Stimmungsbarometer

Ende Mai findet die internationale Plattform Greet Vienna, „Global Real Estate & Economy Talks“, im Palais Niederösterreich statt.

fang sprechen werden. Einer davon wird Nabil Andoura sein – mit einer Niederlassung in Aleppo und einer in Damaskus war er vor dem Krieg höchst erfolgreicher Produzent der weltberühmten Aleppo-Seife, die in die ganze Welt exportiert wurde. Gemeinsam mit seinem Sohn versucht er nun sein Unternehmen in Wien wieder aufzubauen. Aus der Sicht eines Industriellen wird er auf der Greet Vienna über Syrien einst und jetzt, die Aussichten für dieses Land und auch seine persönlichen Herausforderungen sprechen.

WIEN. Die Greet Vienna ist eine internationale B2B-Plattform für gewerblich genutzte Immobilien und Investments mit besonderem Fokus auf Zentral- und (Süd-)Osteuropa (CEE & SEE) und wurde zum ersten Mal 2013 im Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse realisiert. Heuer wird der Präsident der Austrian Marshall Plan Foundation, Wolfgang Petritsch, die Greet eröffnen und den von ihm mitentwickelten Wiederaufbauplan für Syrien vorstellen. Am Eröffnungspodium werden auch Indus­trielle aus Syrien teilnehmen, die sowohl die dortige aktuelle Lage und die aktuellen Aussichten erörtern als auch über ihren unternehmerischen Neuan-

© LGP

© Premium

Premium Nicole Wallmann (37) ist zur Geschäftsführerin der Premium PIV Immobilien Vermittlung GmbH bestellt worden. Die Vermarktungs­ expertin verfügt über mehrjährige Be­ rufserfahrung in den Bereichen Immo­ bilienverwaltung, Veranlagung sowie Versicherung mit den Zuständigkeits­ bereichen Marketing und Vertrieb.

Bausparkassen, die Bedeutung der Förderung. „Gewinner sind dabei die Ökologie, durch weniger CO2 und andere Emissionen, die Wirtschaft, durch mehr zusätzliche Jobs und weniger Kosten für Arbeitslose und die Gesellschaft,

Greet Vienna für Syrien

••• Von Paul Christian Jezek

Nicole Wallmann

medianet.at

Wolfgang Petritsch, Präsident der Austrian Marshall Plan Foundation.

Investmentmarkt Polen Neben dem im wahrsten Wortsinne brandaktuellen Thema Syrienkrise werden traditionell auch die Märkte in CEE und SEE im Mittelpunkt

der Einzelne, durch Kosteneinsparungen. Der Beitrag der Bausparkassen hierzu ist die kostenlose Abwicklung der Einreichungen.“ 2015 erreichte die Aktion 16.449 thermische Sanierungen, die Fördersumme von 60 Millionen € löste ein Investitionsvolumen von fast 450 Millionen aus. Besonders viele Anträge kamen dabei aus Oberösterreich, gefolgt von Niederösterreich und der Steier­mark. Bereits 44% der Sanierungen wurden in mehrgeschoßigen Wohnbauten durchgeführt. Prämie macht sich 50fach bezahlt Die staatliche Bausparprämie betrug für das vergangene Jahr 52,3 Millionen €, das ist um 1,3 % weniger als 2014. Setzt man den Betrag der Förderung in Relation zur ausgelösten Finanzierungsleistung von 2,678 Milliarden €, zeigt sich der hohe Multiplikatoreffekt des Bausparens. Die finanziellen Mittel, welche die Bausparkassen dem österreichischen Wohnbau zur Verfügung stellen, betragen mittlerweile das 50-Fache der vom Staat eingesetzten Prämie. Damit ist Bausparen eindeutig die effizienteste Form der Wohnbauförderung. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass trotz niedrigster Zinsen und unsicherer Geldsituation viele Anleger nach wie vor dem Bausparen vertrauen. So blieben die Bauspareinlagen mit 20,48 Milliarden € weiterhin deutlich über der 20 Milliarden-Marke auf stabilem Niveau. Die Bausparkassen verzeichneten 2015 immerhin Neueröffnungen von 831.827 Verträgen, was im Lichte der auf einem historischen Tiefststand gesunkenen Sparquote von 6,7% ein respektables Ergebnis darstellt.

stehen. Vor allem Investmentmärkte, wo es derzeit großen Informationsbedarf gibt und die für die Österreicher von regem Interesse sind, werden näher unter die Lupe genommen. Dazu zählt z.B. Polen: Die Kanzlei BSJP Legal Tax Audit wird einen objektiven Überblick über den Investmentmarkt Polen vor dem Hintergrund der brisanten politischen Lage geben. Großer internationaler Zulauf Erstmals nutzen auch österreichische Regionen die Greet Vienna als internationalen Investoren-Treffpunkt, um hier ihre geplanten Projekte und neuen Entwicklungen zu präsentieren. Die Greet verzeichnet auch im vierten Jahr großen internationalen Zulauf: Hochrangige Entscheidungsträger aus Polen, Schweiz, Ungarn, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Kroatien und Serbien haben sich bereits angekündigt. Sylvia Foissy: „Neben den Programmpunkten auf den Podien steht – so wie bisher – das Networking sehr stark im Fokus, da erfolgreiche Geschäfte wieder stärker durch persönliche Kontakte entstehen.“


medianet.at

NACHHALTIGE SANIERUNGEN  43

Freitag, 26. Februar 2016

Keine Sanierung von der Stange Gastkommentar ••• Von Thomas Hayde WIEN. Nachhaltigkeit bei Gebäu­ desanierungen wird heute groß­ geschrieben. Dabei ist nicht „nur“ die geänderte Einstellung der Ar­ chitekten und Bauherrn zu diesen Themen ausschlaggebend, sondern auch die neuen Baumaterialien so­ wie die durchaus attraktiven För­ dermöglichkeiten. Althäuser, die energetisch saniert wurden, weisen, wie eine Studie der Donau-Universität in Krems eindrucksvoll aufzeigt, geringere Folgekosten als Neubauten auf. Dieser eher unerwartete Um­ stand kommt zustande, da Alt­ häuser meist eine höhere Gebäu­ demasse und weniger Glasflächen aufweisen. Das begünstigt nicht nur die Reinigung, sondern redu­ ziert die Energiekosten, da z.B. eine Kühlung nicht unbedingt erforder­ lich ist. Auch Heizungen können kleiner dimensioniert werden, weil weniger Spitzen abgedeckt werden müssen. Wobei durch eine thermi­ sche Sanierung noch zusätzliche Einsparungen erzielt werden. Auch Gründerzeithäuser mit ei­ ner Gliederfassade sind nachhaltig sanierbar. Denn eine thermische Sanierung im Hoftrakt, Isolierung des Dachs sowie neue Fenster las­ sen beeindruckende Energieein­ sparungen zu. Anspruchsvolle Aufgaben Nachhaltiges Sanieren ist stets ei­ ne Einzelaufgabe, Sanierung von der Stange gibt es nicht. Jedes Ge­ bäude ist einzigartig und verlangt daher ein individuelles Konzept. Für den Architekten stellt die nachhaltige Sanierung im Altbe­ stand eine besonders anspruchs­ volle Aufgabe dar, da man mit den speziellen baulichen Gegeben­ heiten umgehen muss. Hier ist es wichtig, zuerst den Gesamtzustand eines Gebäudes in einer Bestands­ aufnahme festzustellen. Dabei arbeitet der Architekt ge­ meinsam mit verschiedenen Fach­ konsulenten wie z.B. Tragwerks­ planern, Bauphysikern und Haus­ technikern zusammen. Hier geht es etwa um Fragen der Realisierbar­ keit eventuell nötiger, zusätzlicher Aufbauten oder darum, wo welche Schwierigkeiten lauern könnten. Die notwendigen Baumaßnah­ men können je nach Gebäudezu­ stand von kleineren Eingriffen bis zu einer Generalsanierung mit ei­ nem Rückbau bis hin zum Rohbau reichen. Es kann aber auch in der Fest­ stellung münden, dass eine Sanie­ rung wirtschaftlich nicht vertret­ bar ist. Wird saniert, dann fließen die gemeinsam erarbeiteten Befun­ de in eine integrale Planung ein. Dabei geht es nicht darum, alles zu machen, was technisch mög­ lich ist, oder zu versuchen, mit Einzelmaßnahmen Verbesserun­ gen zu erreichen. Ziel sollte eine Gesamtverbesserung sein, bei der die Maßnahmen aufeinander ab­ gestimmt und zu einem sinnvollen

Ganzen zusammengefügt werden. Einzelmaßnahmen wie Fassaden­ dämmung, thermische Sanierung der Fenster, Dachsanierungen oder haustechnische Verbesserungen müssen nicht nur für sich, sondern auch im Zusammenspiel mitein­ ander beurteilt werden. Ein finan­

zieller Mehraufwand am Beginn schlägt sich dann in einem Mehr­ wert nieder, sowohl im Nutzungs­ komfort als auch bei den laufenden Kosten. Dass der Architekt seinen Bauherrn auch im Förderdschungel optimal beraten kann, sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein.

© HD Architekten/Richard Tanzer

Hat man sich früher wenig Gedanken über Umweltfragen bzw. Nachhaltigkeit bei Gebäudesanierungen gemacht, so hat sich nun das Bewusstsein dafür stark geändert.

Architekt Thomas Hayde (HD Architekten) plädiert für ein „sinnvolles Ganzes“.

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44  DOSSIER: INVESTMENTMARKT

Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

Kaufpreise für großvolumige Immos erreichen ein Rekordhoch Die Preise auf dem heimischen Immobilien-Investmentmarkt werden heuer weiter klettern, weil die Kaufinteressenten im Geld schwimmen und weiter zu wenig neue Objekte fertig werden.

••• Von Paul Christian Jezek

D

Preise steigen, Renditen sinken Von knapp eineinhalb Mrd. € ­Büroimmo-Deals entfielen im Vorjahr 97% aller Veräußerungen auf Wien. „Die Investoren werden durch den schwachen Euro und die hohe Sicherheit am heimischen Markt verstärkt angezogen“, begründet Michael Zöchling. Heuer könnte der Preisanstieg der gefragtesten Objekte rund ein Fünftel ausmachen, schätzt BAR bareal. 2015 und 2014 hatte das Plus am Investment-Immomarkt 12 bzw. 7% betragen. Im Gegenzug zum Preisanstieg sinken jedoch die Spitzenrenditen weiter – auf generell unter (noch vor einem Jahr undenkbar niedrige) 4 und vereinzelt sogar unter 3%. Sowohl beim Volumen als auch bei den Preisen habe der Markt 2015 alle Erwartungen übertroffen, so Zöchling: „Für 2016 gibt es einen noch größeren Investment-Druck auf den Markt, der in ganz Europa ausverkauft ist.“

Big Deal Dream Global REIT hat Rivergate von den bisherigen Eigentümern Raiffeisen Leasing und Signa Holding erworben um 189 Mio. € erworben.

Das Transaktionsvolumen dürfte heuer aber sinken, weil es zu wenig geeignete Büro- oder Mischobjekte gebe. Wegen der vorübergehenden Verknappung bei neuen Büroflächen würden die Leerstände weiter sinken und die Spitzenmieten anziehen. Diese lagen laut BAR bareal in der Wiener Innenstand (bei einem über 1.000 m2 großen Büro im Goldenen Quartier) bei monatlich 27,5 €/m2 – heuer dürfte „eindeutig die 30 Euro-Marke durchstoßen werden“, glaubt Zöchling. Zum Vergleich: In der Donau City erreichten die Büro-Spitzenmieten 25, am Hauptbahnhof 20 und am Wienerberg 15 €. Wegen fehlender neuer Flächen, vor allem großer zusammenhängender, werde immer mehr mit Vorvermietungen gearbeitet – Mieter sichern sich also frühzeitig neue Büros. Konzentrieren wird sich die Dynamik bei

Bürovorhaben in der Bundeshauptstadt fast ausschließlich auf die „Big Four“-Cluster, nämlich Hauptbahnhof, Donau City, Viertel Zwei und Euro Plaza. „Viele Investoren wollen in keinem anderen Bürogebiet etwas kaufen“, so Zöchling.

850 Mio.

Rund ein Viertel Am vorjährigen Gesamt-ImmoDeal-Volumen von etwa 3,5 Mrd. € konnte BAR ­bareal mit 850 Mio. € partizipieren.

Einkaufszentren und Wohnungen Im Retail-Segment akzentuiert sich die Differenz der Spitzenrenditen zwischen durchschnittlichen Fachmarktzentren auf der einen Seite und der Gruppe exzellenter Einkaufszentren und Highstreet Retail auf der anderen. „Diese Entwicklung wird sich 2016 noch verstärken“, prophezeit Zöchling. Ebenso wie bei langfristig vermieteten Core-Büroliegenschaften sinken die Renditen auch auf dem Wohnungsmarkt, da eine Vielzahl neuer Investoren hinzukommt und dabei auf ein geringes Angebot stößt.

Bei Wohnungskäufen sieht der BAR bareal-Geschäftsführer den Preis-Höhepunkt bereits als „überschritten“ an. Es werde eine Stagnation auf hohem Niveau gegeben, denn in den letzten Jahren sei hier bereits Geld investiert und damit die Preise angehoben worden. Vor allem im hochpreisigen Bereich von über 5.000 € pro m2 sieht Zöchling eher eine Tendenz zu einem leichten Rückgang – „der Bereich 3.000 bis 4.000 Euro bleibt dagegen recht stabil“. Das größte Preisrisiko von maximal einem Zehntel gebe es von 5.000 bis 7.000 €. Auch die Wohnungsmieten sieht der Experte vorderhand nicht mehr stark steigen. Bei Wohnliegenschaften über 10 Mio. € Investitionsvolumen sind die Renditen in guten Lagen 2015 bereits auf 3,75% gefallen, die Spitzenrendite somit innerhalb des Vorjahres um 50 ­Basispunkte gesunken.

Die Top-Transaktionen 2015

© bareal Immobilientreuhand

Nordamerikaner entdecken Wien 2015 ist das Transaktionsvolumen bei Immobilien in Österreich dank eines deutlich höheren Interesses ausländischer Investoren kräftig von 2,78 auf 3,52 Mrd. € geklettert, wobei sich fünf Sechstel aller gewerblichen Deals auf Wien konzentrierten. Jede zweite Transaktion erfolgte durch einen Ausländer, allein der Anteil nordamerikanischer Gruppen am Gesamtvolumen betrug 22%. „Seitdem Morgan Stanley mit dem Erwerb des Millennium Towers 2014 das Eis gebrochen hat, sind nordamerikanische Investoren in Österreich präsentiert denn je.“ So war Morgan Stanley mit „Wien Mitte“ auch für die größte Transaktion verantwortlich, die in Wien jemals stattgefunden hat. (medianet berichtete mehrfach.) Am Ende des Vorjahres kaufte der kanadische Immobilienfonds Dream Global REIT das Bürogebäude Rivergate. „Auch heuer erwarten wir weitere Investitionen durch nordamerikanische wie auch durch asiatische Gruppen“, sagt Zöchling.

© Signa Development Immobilien Entwicklungs GmbH

ieses Jahr wird ein mageres auf dem Büromarkt werden, sagt Michael Zöchling, Geschäftsführer der zur Bank Austria gehörenden BAR bareal Immobilientreuhand, im Exklusivinterview mit medianet: „Nach einem Anstieg der Neuflächenproduktion im Vorjahr (von 112.000 auf 145.000 m2) präsentiert sich 2016 vergleichsweise düster.“ Ein wichtiger Grund dafür: Von den rund 80.000 m2 an neu hinzukommenden Flächen werden rund 90% eigengenutzt, gerade einmal 9.000 m2 kommen als Neuflächen zur Vermietung hinzu. Erst 2017 (135.000 m2 neue Flächen) und vor allem 2018 („400.000 bis womöglich 700.000 m2“) werde wieder ein höheres Fertigstellungsvolumen zu verzeichnen sein.

Mieter, die nicht bald entscheiden, müssen warten!“ Michael Zöchling GF bareal Immobilientreuhand

Objekt Wien Mitte, 1030 Bergkristall, 1090 Space 2 Move, 1190 Rivergate, 1200 Citygate, 1220 M4, 6300 Wörgl FMZ Alt Erlaa, 1230 Green Worx 1–4, 1020 ÖBB Nordbahnstraße, 1020 Haus an der Wien, 1030 Quelle: BAR bareal Immobilientreuhand GmbH

Nutzfläche Nutzung 95.000 m2 Büro/Retail 67.000 m2 Büro 51.600 m2 Büro 50.000 m2 Büro 20.000 m2 Retail 19.200 m2 Retail 19.000 m2 Retail 16.000 m2 Büro 15.750 m2 Büro 14.300 m2 Büro

Investor/Herkunft Morgan Stanley/US 6B47/A Union Investment/D Dream Global REIT/CA Warburg-HIH/D Rutter/A Semper Constantia/A Union Investment/D Corpus Sireo/LU Allianz Real Estate/D


Freitag, 26. Februar 2016

DOSSIER: InVESTMENTMARKT  45

© Raiffeisen Immobilien Österreich/APA-Fotoservice/Preiss

© Warburg-HIH Invest

medianet.at

N

eben der Bundeshauptstadt stehen derzeit die Landeshauptstädte Graz, Linz und Salzburg vermehrt im Fokus der Zinshaus-­ Anleger. „Ähnliches gilt auch für die Nachfrage nach Eigentumswohnungen zu Vorsorgezwecken“, sagt Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/ Bgld. „War diese bisher vorwiegend auf die Landeshauptstädte beschränkt, weichen aktuell immer mehr Anleger auf ländliche Ballungsräume, etwa in Bezirkshauptstädten aus, in denen noch bessere Renditen zu erwarten sind.“ Neubaupreise auf hohem Niveau Generell sind Zinshäuser und Eigentumswohnungen vor allem deshalb so stark nachgefragt, weil sie neben Wertsteigerungen auch laufende Erträge aus der Vermietung bieten. „Wo die entscheidenden Kriterien hinsichtlich Wohnungsgröße, Lage sowie Infrastruktur verwirklicht sind, haben die neuen Eigentümer jedenfalls gut gekauft“, sagen die Raiffeisen ImmobilienExperten, die sich soeben auf eine gemeinsame Dachmarke geeinigt haben (siehe rechts). „Die Nachfrage nach Mietobjekten hält ungebrochen an, die Kreditzinsen sind historisch tief und erleichtern den (teilweise fremdfinanzierten) Immobilienkauf.“ Auch Eigennutzer profitieren von den niedrigen Zinsen. Daher ist auch

© Michael Nagl

Makler-Netzwerk Die Raiffeisen Immobilienmaklergesellschaften aller Bundesländer treten ab sofort unter der Dachmarke „Raiffeisen Immobilien“ auf.

56.900 Leerstände Manche Verkäufer wollten in der Vergangenheit für gebrauchte Immobilien deutlich überzogene Verkaufspreise durchsetzen. Diese heraufbeschworenen Leerstände und langen Vermittlungszeiten haben sich rasch abgebaut. Derzeit sind aber immer noch fast 57.000 Wohnimmobilien in Österreich auf dem Markt.

in diesem Segment 2016 weiterhin mit guter Nachfrage zu rechnen. Generell ist der heimische Immobilienmarkt durch ein starkes West-Ost-Preisgefälle gekennzeichnet. Spitzenreiter bei Neubauwohnungen ist Bregenz mit Quadratmeterpreisen von bis zu 7.000 €, Schlusslichter sind Eisenstadt und Klagenfurt mit 2.700 €/m2. Nach der „Preisrallye“ ab 2008 bewegen sich die Preise seit einigen Monaten auf einem „Hochplateau“, 2016 dürfte der markante Preisanstieg bei Neubau-Eigentumswohnungen abflachen. Das trifft jedenfalls auf durchschnittliche und gute Lagen zu. Preissteigerungspotenziale gibt es noch in ausgewählten Lagen bei Objekten mit hochwertiger Architektur und Top-Ausstattung. Altersgerechtes Wohnen Themen wie Barrierefreiheit, kurze Versorgungswege, etc. werden (noch) wichtiger, und analog zur demografischen Entwicklung wächst der Bedarf an altersgerechtem Wohnen – schon heute ist in den meisten Bundesländern eine verstärkte Nachfrage spürbar. Die Raiffeisen Gruppe will diesem Trend Rechnung tragen. So wurden beim Projekt Mit.Einander Wohnen in Bisamberg (NÖ) in gemischter Nutzung zusätzlich zu 21 barrierefreien Eigentumswohnungen auch elf Wohneinheiten des „betreuten Wohnens“ für Senioren errichtet und das medizinische Angebot im Haus kann von allen Bewohnern genutzt werden.

Oder das Projekt „Beletage“ in Bad Ischl (OÖ): Es punktet neben barrierefreien Zugängen mit zentraler Lage im Ortszentrum und der Möglichkeit, ein eigenes Zimmer plus Bad für Pflegekräfte in die größeren Wohnungen zu integrieren. „Auch das Bewusstsein für gesundes Bauen und Wohnen steigt“, weiß Nikolaus Lallitsch, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien Steiermark. „Sowohl ‚Häuslbauer‘ als auch die Bezieher von Neubauwohnungen orientieren sich stärker an ökologischen Kriterien.“ Die sparsame Verwendung von Bauland, der Einsatz gesunder und natürlicher Materialien, ökologische Energiegewinnung, etc. spielen eine immer größere Rolle bei der Wohnungswahl – und Älteren ist

das Thema Sicherheit zunehmend wichtig. Weitere Trends Die Zeiten, als die größere Immobilie zwangsläufig die bessere war, sind vorbei. Kompakte, funktionelle Grundrisse sind stark gefragt, hingegen werden hochpreisige Ausstattungsdetails immer öfter vom Wunschzettel gestrichen. Nach wie vor herrscht enorme Nachfrage nach Mietwohnungen in der Preisrange von 400 bis 700 € Monatsmiete, die jedoch mangels ausreichendem Wohnungsangebot vor allem in Ballungszentren kaum befriedigt werden kann. Bei einer Mietbelastung jenseits von 1.000 € ist aber nach wie vor ein psychologischer Plafond und eine obere Belastbarkeitsgrenze erreicht ...

Die neue Dachmarke Raiffeisen Immobilien Durch die Vereinigung aller Raiffeisen Immobilienmaklergesellschaften unter der Marke „Raiffeisen Immobilien“ mit Stichtag 23.2. entsteht eines der größten MaklerNetzwerke Österreichs. Unter dem Dach der neuen Marke arbeiten die Immobilienmakler- und Immobilientreuhandgesellschaften aller Raiffeisenlandes­banken zusammen.

Daten und Fakten 243 Mitarbeiter, davon 168 Makler und Bewerter, sind an 120 Standorten in ganz Österreich für Raiffeisen Immobilien tätig. 2015 wickelten die Raiffeisen-Makler 5.916 Immobilientransaktionen mit einem Volumen von rund 650 Mio. € ab und erwirtschafteten einen Honorarumsatz von mehr als 27 Mio. €.

Die Assets Nach dem One Stop Shop-Prinzip kann man sich nun auch mit bundesländerübergreifenden Aufträgen an den regionalen Raiffeisen-Makler wenden, der online Zugriff auf das gesamte ObjektAngebot der Raiffeisen Immobilien Gruppe in Österreich hat – im Schnitt rund 3.500 Immobilien im gesamten Bundesgebiet sowie im benachbarten Ausland.

Immobilienpreise in den Landeshauptstädten Landeshauptstadt Klagenfurt St. Pölten Graz Eisenstadt Linz Wien Bregenz Salzburg Innsbruck

Grundstück Wohnung Kauf gebraucht Wohnung Kauf neu 120–250 1.200–1.800 2.000–2.700 120–240 1.300 2.800 150–450 1.800–2.500 3.200–3.800 220–300 1.300 2.700 250–450 1.800–2.600 3.100–3.600 360–895 2.700–3.200 3.500–3.800 500–1.000 2.500–3.500 4.500–7.000 700–1.000 2.500–3.500 4.500–6.500 950–1.000 3.200–3.600 4.000–4.400

Quelle: Raiffeisen Immobilien. Die Preise in €/m2 beziehen sich auf (sehr) gute Lage, keine Luxusobjekte, Grundstücke ca. 700–800 m2.


46 BUNDESLÄNDER

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© Arkan Zeytinoglu Architects miss3 s.r.o.

Freitag, 26. Februar 2016

NEUES LEADING FAMILY HOTEL

GOSAU/DACHSTEIN. Die Tiroler Familie Mayer investiert 44 Mio. € und setzt ein Familienresort der Extraklasse „mitten auf die grüne Wiese“. In Gosau (OÖ) eröffnet 2016 das neue Leading Family Hotel & Resort Dachsteinkönig****s. Inmitten eines Ski- und Wandergebiets wird derzeit das erste und einzige Kinderhotel der Welt gebaut, das von Beginn an als Familienhotel geplant und errichtet wird. Hinter dem ambitionierten Projekt stehen Profis für Familienurlaub: Enst Mayer und seine Familie schaffen mit dem Dachsteinkönig einen Ganzjahresbetrieb ohne saisonbedingte Schließzeiten mit mehr als 120 Arbeitsplätzen in der Region. Das Projekt Dachsteinkönig war der Grund für Florian Mayer, dem älteren von zwei Söhnen, nach acht Jahren im Ausland in die Heimat zurückzukehren. Das nächste Projekt der Mayers liegt schon in der Schublade: Geplant ist ein alpines LifestyleHotel für Alleinreisende und Paare am Fuße der Zugspitze, in der Gemeinde Ehrwald, in dem Kinder keinen Zutritt haben. Gleichzeitig soll in der Nähe ein traditionelles Almdorf mit 15 exklusiven Tiroler Chalets entstehen; Baubeginn ist eventuell schon nächstes Jahr. Auch in Deutschland und der Schweiz warten mehrere Projekte der Mayers auf den Startschuss: Weitere Familienresorts und das erste urbane Kinderhotel in einer Stadt sollen demnächst realisiert werden. (pj)

© Remax Nature

Großprojekt Dachsteinkönig

Heimelige Almhütte auf 1125 m Seehöhe zwischen Hauser Kaibling und Schladming, 319 m² Grundstücks- und 70 m² Wohnfläche, Kaufpreis 450.000 €.

Steirische Immo-Trends Serie Bundesländer-Märkte: medianet berichtet über die aktuellen Trends in ganz Österreich. Diesmal im Blickpunkt: die „Grüne Mark“.

QUALITÄTSKONTROLLE

EHL prüft Objektsicherheit WIEN. Die EHL Immobilien Management GmbH wird künftig auch umfassende Objektsicherheitsprüfungen gemäß ÖNORM B 1300 durchführen, die eine detaillierte Prüfroutine zur Dokumenta­ tion inklusive wiederkehrender Sichtprüfungen und zerstörungsfreien Begutachtungen vorgibt. Die Objektbegehungen umfassen die regelmäßige Besichtigung der baulichen Anlage sowie aller ­sicherheitsrelevanten Elemente. Bei EHL werden die Überprüfungen von der Abteilung Baumanagement vorgenommen. Aktuell wird diese Dienstleistung von EHL für Wohn­ immobilien angeboten, ab dem Frühjahr sollen die Prüfungen im Rahmen der ÖNORM B 1301 auch auf Nicht-Wohngebäude ausgedehnt werden. Mit der Prüfung nach ÖNORM B 1300 werde sichergestellt, dass alle sicherheitsrelevanten Vorschriften erfüllt sind, daher sei ihre regelmäßige Durchführung unbedingt anzuraten, rät Sandra Bauernfeind (im Bild oben), Geschäftsführerin von EHL Immobilien Management. „Dass wir die Prüfung künftig selbst vornehmen können, wird dazu führen, dass notwendige Maßnahmen zur Erfüllung der Sicherheitsanforderungen noch rascher durchgeführt werden können und wir die laufende Qualitätskontrolle bei uns im Haus haben.“ (pj)

GRAZ. Steirische Eigentumswohnungen in Top-Lagen sollen nach den Prognosen von Immobilien­ experten um +4,1% im Wert steigen, jene am Stadtrand um +2,4%, wohingegen jene in Landgemeinden bei -0,9% stagnieren. Einfamilienhäuser sollen aufgrund der guten Nachfrage um +3,9% zulegen, Baugrundstücke um +2,9%. Steirische Mietwohnungssuchende werden sich freuen – die Preisentwicklung für frei vereinbarte Mietzinse bleibt moderat: +2,6% in Top-Lagen, +0,5% am Stadtrand und in den Landgemeinden sogar -0,9%. Für Betriebsgrundstücke, Betriebsliegenschaften, Geschäftslokale und Büroflächen stehen die Zeichen der Zeit eher schlecht: Die Preiserwartungen liegen bei -3,6% bis -6,2%. Wesentlich positiver als der Bundestrend ist die Erwartungshaltung für land- und forstwirtschaftliche Flächen in der Steiermark; hier rechnet man mit +3,4% Wertzuwachs. Nachfrage im Gleichgewicht „Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen von Eigennutzern ist gut, wobei sie in Graz besser ist, als in Graz-Umgebung“, sagt ­Alois Marchel, Geschäftsführer von Re/ Max Classic mit Immobilien-Büros in Graz und Gleisdorf. Die Wertsteigerung in dieser Kategorie bewegt sich rund um den Verbraucherpreisindex, wobei „derzeit keine größeren Preisanstiege zu erwarten sind“. Angebot und Nachfrage seien generell ausgewogener als im vergangenen Jahr, aber bei gepflegten Wohnungen in guten Lagen ortet Marchel ein zu geringes Angebot. Besonders begehrte Wohngegenden sind aufgrund der universi­ tären Einrichtungen und der Infra­ struktur die Bezirke Geidorf, St.

Peter, Waltendorf und Eggenberg. Neue bzw. neuwertige kleinere Mietwohnungen sind – im Gegensatz zu durchschnittlichen bzw. großen Wohnungen – einfacher zu vermieten. Der begehrte Süden Bei Einfamilienhäusern herrscht in Graz und Umgebung weiterhin eine gute Nachfrage. „Gerade im Süden von Graz, also im Raum Fernitz, Hausmannstätten, Unterpremstätten und Hart, sind wegen der ausgezeichneten Verkehrsanbindung, der Arbeitsplätze und Infrastruktur-Einrichtungen Einfamilien-

Obersteiermark Gerhard Zechmann ortet „einen leichten Rückgang bei ImmobilienAngeboten am obersteirischen Immobilienmarkt und konstante Preise“.

© Remax Nature

© Simon Rainsborough

••• Von Paul Christian Jezek

In den Städten ist die Nachfrage sehr stark, während sie in den ­kleineren Orten am Land weit geringer ist. Gerhard Zechmann, GF Re/Max Nature (Liezen, Schladming)

häuser im Trend.“ Im Norden von Graz zählen Judendorf-Straßengel und Frohnleiten zu den begehrten Gemeindegebieten. Bei Geschäftslokalen vermerkt Marchel eine leicht rückläufige Nachfrage, „wobei es hier auf die Mikro-Lage ankommt, die vor allem von der Verkehrserschließung abhängig ist“. Deutliche Rückgänge sind bei der Nachfrage nach Büroflächen in Graz zu verzeichnen, viele Büroflächen stehen derzeit leer. Stabile Preise Im Ennstal besteht – wie in den vergangenen Jahren – eine besonders gute Nachfrage nach Einfamilienhäusern in der Preisklasse von 150.000 bis 200.000 €. „Dies ist der gefragteste Immobilien-Typ, jedoch ist das Angebot sehr begrenzt“, erklärt Gerhard Zechmann, Geschäftsführer von Re/Max Nature und Re/Max Seaside mit Immobilien-Büros in Liezen und Schladming (und Mondsee). Das Angebot an Eigentumswohnungen ist seiner Ansicht nach differenziert zu sehen: „In den Städten ist die Nachfrage sehr stark, während sie in den kleineren Orten am Land weit geringer ist. Die Neubautätigkeit in Schladming ist leider rückläufig.“ Zechmann vergleicht die Wohnungspreise mit jenen von Graz: „In Schladming ist bei Neubauwohnungen mit QuadratmeterPreisen von rund 2.200 bis 4.500 € zu rechnen.“ Die Preise sind also im Vergleich zum Vorjahr stabil. In der Bezirkshauptstadt Liezen, einer Zuzugsregion mit starker Nachfrage, ist das Immobilien-Angebot eher gering und unterscheidet sich kaum von den Vorjahren. Der Raum Gröbming hat für den Immobilien-Experten noch ein großes Entwicklungspotential. Auch Irdning und Bad Mitterndorf sind begehrte Wohngegenden.


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FACILITY MANAGEMENT  47

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© A.S.S./Katharina Schiffl

scheidung für den Winterdienst­ anbieter ist immer eine Vertrauenssache.“ Die Mitarbeiter von A.S.S. arbeiten generell in Zweierteams und kümmern sich um dieselben Liegenschaften, wodurch sie mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut sind. Zu den Kunden zählen u.a. eine Diskont-Supermarktkette, verschiedene Genossenschaften sowie namhafte Immobilienverwaltungen. „Dank 200 erfahrenen

Christian Höbinger ist geschäftsführender Gesellschafter der 1988 gegründeten A.S.S. Anlagen Service System GmbH.

Vom Entwickler zum Dienstleister Christian Höbinger hat ein Start-up der anderen Art realisiert: Der Immobilienprofi führt die bekannten FacilityMarken A.S.S. und Bromberger Betriebe zusammen.

als Gesellschafter. Eine vor allem in Wien durchaus bekannte Marke – Bromberger Betriebe GmbH – soll demnächst „zurückgefahren“ werden. „Wir haben jetzt die Konsolidierungsphase beendet und können uns kontinuierlichem, solidem Wachstum widmen“, wünscht sich Höbinger im medianet-Exklusivinterview. „Wir haben einen neuen Standort in der Richard-NeutraGasse 6 im 21. Bezirk sowie ein verbessertes Team, das 1.500 Objekte jederzeit und rasch betreuen und alles aus eigener Hand erledigen kann.“

••• Von Paul Christian Jezek WIEN. Um die Jahrtausendwende und ein weiteres rundes Jahrzehnt danach hat sich Christian Höbinger (noch 47) mit nicht ganz unprofitablen Immobiliendeals befasst – seit 2013 ist alles anders. Seit damals nämlich beschäftigt sich Höbinger in großem Stil mit Hausbetreuung sowie Winter- und Gründienst. Der Leitbetrieb ist dabei die A.S.S. Anlagen Service System GmbH, doch umfasst das kleine Imperium Höbingers fast ein ganzes Dutzend Geschäftsführer-­ Positionen, davon etwa die Hälfte

Feinheiten für die kalte Zeit Jahr für Jahr gehen beim Verein für Konsumenteninformation zahlreiche Beschwerden über zu spät oder gar nicht gesäuberte Flächen ein – sogar in milden Wintern wie diesem. Das bringt in der Regel Unannehmlichkeiten für Privatpersonen mit sich, für große Firmen kann dies zu einer schlechten Reputation oder Imageverlust führen. „Die richtige Wahl des Partners für den Winterdienst ist daher ­e ssenziell, um im Winter keine bösen Überraschungen zu erleben“, rät Höbinger. „Denn die Ent­

Roomle goes www.wag.at Als erstes Immo-Unternehmen integriert die WAG Wohnungs­ anlagen GmbH den Roomle Planner in die aktuelle Website.

WIEN. Mit Roomle kann die WAG Kunden bereits vor dem Einziehen ihre Wohnung einrichten und erleben lassen: Durch interaktive Grundrisse der Objekte werden Wohnungen intuitiv eingerichtet, jede im Web oder am Handy gestaltete Wohnung kann via 3D- oder Virtual Reality-Rundgang erkundet werden. Alle Objekt-Grundrisse sind in die aktuelle WAG-Homepage online eingebettet. Folgende Funktionen sind möglich: • Spielerisches Bearbeiten von Plänen am Desktop als auch auf mobilen Geräten • Erlebnisreiches Durchwandern der zukünftigen 4-Wände in 3Dund VR-Rundgängen

© Roomle

••• Von Paul Christian Jezek

Roomle: einfaches Teilen der Pläne direkt mit Immobilienmaklern bzw. Kunden.

• Aktives Gestalten noch nicht realisierter Objekte nach den Vorstellungen der zukünftigen Mieter/ Käufer

• Übersichtliches Verwalten von standardisierten Plänen. Mit mehr als 22.800 eigenen Wohnungen, über 36.300 Verwal-

Die meisten Verträge für den Winter werden im ersten Halbjahr abgeschlossen – daher ist jetzt der beste Zeitpunkt dafür.

Mitarbeitern, 13 Standorten mit Streugut-Silos sowie effizienter Routenplanung können wir den Winterdienst schnell, flexibel und effektiv verrichten“, sagt Höbinger. „In unserer Flotte haben wir auch Groß- sowie Spezialfahrzeuge, womit wir vom einfachen Gehsteig bis hin zu einem großen Supermarktparkplatz alle Flächen räumen können. Heuer wird der Fuhrpark weiter „verjüngt“, da laufend neue Fahrzeuge gekauft werden. „Wir sehen uns nicht ,nur‘ als kompetenter Ansprechpartner für Winterdienst, sondern gleichermaßen für Reinigung und Gartenpflege.“ Summa summarum umfasst das Angebot von A.S.S. sämtliche Dienstleistungen, die Immobilieneigentümer und -verwalter benötigen; aufgrund der hohen Qualität seiner Dienstleistungen wurde dem Unternehmen die internationale ISOZertifizierung verliehen.

tungseinheiten, zahlreichen Gewerbeimmobilien und rund 200 Mitarbeitern an insgesamt acht Standorten ist die WAG die größte Wohnungsgesellschaft in Oberösterreich. 1,9 Mio. m² Nutzfläche an eigenen und betreuten Einheiten machen die WAG darüber hinaus zu einem der größten Immobilienbesitzer und Bauträger in Österreich. Roomle agiert seit Juli 2014 als Spin-off der österreichischen Digitalagentur Netural. Die Marktausrichtung ist international, mit Fokus auf einen optimierten Marktzugang und die vereinfachte Abwicklung des Kaufprozesses für Möbel. Das junge Unternehmen vereint mehr als 15 Jahre professionelle Erfahrung aus der Digitalen Welt und der Einrichtungsbranche und wird von internationalen Partnern unterstützt. Ziel ist es, die im rasanten Wandel befindliche Möbel- und Immobilienindustrie mit digitalem Service zu innovieren. Österreichs führender Venture Capital Fonds aws Gründerfonds sowie namhafte Investoren wie die Michael Grabner Media GmbH unterstützen Roomle dabei. www.roomle.com

GRAZ UND WELS

CBRE verwaltet 2 Shoppingcitys SEIERSBERG. CBRE übernimmt das Centermanagement (inkl. Vermietung und Verwaltung) der Shoppingcity Seiersberg nahe Graz und der Shoppingcity Wels. Beide Centers wurden bisher von den Eigentümern selbst betreut. Die Shoppingcity Seiersberg umfasst 85.000 m² Mietfläche mit mehr als 180 Geschäften und ist der dominierende Handelsplatz im Großraum Graz sowie eine der führenden Malls in Österreich. Die Shoppingcity Wels umfasst 27.000 m² Mietfläche mit ca. 80 Geschäften und befindet sich in der dominierenden Einzelhandelsagglomeration von Wels. (red) PERSONALIA

Neuer Wind bei Hectas Facility WIEN/SALZBURG. Hectas Facility Services hat Benedikt ­Wakolbinger zum technischen Betriebsleiter für Wien, NÖ und Burgenland bestellt. In seiner neuen Funktion ist ­Wakolbinger für knapp 400 Mitarbeiter verantwortlich. Gleichzeitig hat sich das Aufgabengebiet von Vertriebs- und Sonderreinigungsleiter Stefan Holzner vergrößert: Er ist nun technischer Betriebsleiter für die Regionen Salzburg und Tirol und dadurch mit der Leitung des operativen Betriebs und der Mitarbeiter­ organisation betraut. (pj) STRABAG PFS

Fast 300.000 m2 Mietfläche FRANKFURT. Die Strabag Property and Facility Services GmbH (Strabag PFS) hat im vergangenen Jahr insgesamt 468 Mietverträge vermittelt (Vorjahr: 396). Das entspricht einer Vermietungsleistung von 296.000 m² (2014: 285.000 m²). Davon entfallen 201.000 m² auf Neuvermietungen. Fast 70% der vermieteten Flächen sind Büronutzungen, der Rest verteilt sich auf Handel, Wohnen, Logistik und Lagerflächen. 341 Mietverträge (das entspricht über 70% der Vermietungsleistung) wurden in B-, C-, und D-Standorten vermittelt. Mit 28.900 m² gehörte die Vermietung des Düsseldorfer Büroobjekts Seestern zu den größten Vermittlungs­ erfolgen im letzten Jahr. (red) 9. IFM-KONGRESS

Facility-Kongress im November WIEN. Der 9. IFM-Kongress findet heuer am 17. und 18.11. an der TU Wien statt. Themen sind u.a. Workplace – Büro der Zukunft, Nachhaltigkeit, Risk Management und Betreiberverantwortung, ITSupport – Tools und BIM, Energie und Versorgungssicherheit sowie Internet of Things (IoT).


22.01.–06.03.2016 Wiener Rathausplatz, täglich 9–22 Uhr www.wienereistraum.com

Eine Veranstaltung der


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cover 49

health economy Aufmerksamkeit Am Sonntag ist Tag der Sel­ tenen Erkrankungen 50

Expansion Probiotika­ unternehmen HSO Healthcare expandiert 50

Kritik Die Pharmabran­ che wehrt sich gegen Kos­ tendruck der Kassen 52

Umbruch Studie sieht Krankenhäuser weiter unter Druck 53

Forschung Wiener Biotech-Firma Zytoprotec holt neue Führung 54

© www.bigshot.at/Christian Jungwirth

© Zytoprotec

Überraschende „Papstwahl“

© APA/Wirtschaftsbund/Michael Strobl

© IMP/Fischer

Anita Frauwallner Die Gründerin und Geschäftsführerin des auf Probiotika spezialisierten Grazer Unternehmens Institut Allergosan ist ob ihrer Forschungen von der deutschen Bild-Zeitung quasi heiliggesprochen worden: Bild erhob sie in einem Bericht zur „Darm-Päpstin“.

Renommierte Auszeichnung

Krankenkassen erwarten Anstieg der Verluste

Johannes Zuber Der Gruppenleiter am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien wird mit dem Deutschen Krebspreis 2016 in der Kategorie Experimentelle Krebsforschung ausgezeichnet. Zuber hat das Gebiet der funktionellen Krebsgenetik maßgeblich geprägt.

Auch wenn das Minus 2015 geringer ausgefallen ist, für heuer erwartet Hauptverbandsvorsitzende Rabmer-Koller weitere Verluste. 52 DEbatte

Neuer Streit um Mobilfunkrisiko Wie Medikamente die Welt verändern

1 prorare-austria.org

Komplex und schwer zu diagnostizieren1

www.pfizer.at/vom/seltene_erkrankungen

Soziale Bedeutung

Ökonomischer Wert

Forschung

Ein längeres Leben mit mehr Qualität – das kann die Medizin mit modernen Medikamenten für Patienten mit seltenen Erkrankungen erreichen.

Wirksame Therapien bedeuten immer auch verringerte Krankenhausaufenthalte und verhinderte Invalidität.

Fortschritte in Wissenschaft und Technik schaffen neue Möglichkeiten für die Erforschung seltener Krankheiten und die Entwicklung neuer Behandlungen.

PP-PFE-AUT-0006/02/2016

WIEN. Gleich zwei neue Filme, die in österreichischen Kinos angelaufen sind, entfachen einen neuen Streit zwischen Ärzten und Mobilfunkern: Anlässlich der Premieren der Dokumentationen „Thank you for calling“ und „Was wir nicht sehen“, die die Themen Mobilfunk und elektromagnetische Hypersensitivität filmisch aufgreifen, warnt die Wiener Ärztekammer erneut vor möglichen Gesundheitsrisiken. Die Mobilfunkbranche weist die Kritik zurück. Seite 51

Seltene Erkrankungen –


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ler, noch unerforschte Seltene Erkrankungen zu entdecken. „Dazu tragen auch von Wien aus in vielen Bereichen koordinierte internationale Netzwerke und der durch neue Software ermöglichte, weltweite Austausch von Biodaten, die sogenannte standardisierte Phenotypisierung, bei“, erklärte Boztug: „Wien ist ein Hotspot für die Erforschung Seltener Erkrankungen.“

Versteckte Dickmacher

© Johann Stockinger

Martin Rümmele Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) empfiehlt, mehr Wasser zu trinken und auf gezuckerte Softdrinks zu verzichten. Mit Zucker gesüßte Getränke tragen durch ihre Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und mit ihrem gleichzeitig geringen Sättigungspotenzial zu Übergewicht und Insulinresistenz (einer Vorstufe des Typ 2 Diabetes) bei. Weltweite Vergleichsstudien würden einen starken Zusammenhang zwischen dem Konsum von sogenannten Softdrinks und der Entstehung von Übergewicht, Adipositas und Diabetes beweisen. Experten schätzen, dass der Verbrauch von Softdrinks in den nächsten fünf Jahren weltweit noch um rund zehn Prozent ansteigen wird, was zusätzlich zu einem enormen Anstieg der Zahl der Menschen mit Übergewicht und neuen Diabetesfällen führen werde, warnt die ÖDG. „Ein Liter eines Softdrinks hat rund 500 Kalorien, da hat man schon fast eine LeberkäseSemmel getrunken ohne satt zu sein“, sagt Helmut Brath von der Diabetesambulanz der Wiener Gebietskrankenkasse. Die einfachste Lösung ist allerdings auch recht simpel, vor allem die Dosis ist entscheidend: Drei Liter Softdrinks plus Süßigkeiten und Leberkäsesemmel pro Tag sind sicherlich zu viel des Guten …

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Am Montag ist Tag der Seltenen Erkrankungen; Betroffene gehen auf die Straße, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Seltene Leiden betreffen viele Am Montag ist Tag der Seltenen Erkrankungen. Wien gilt als Forschungshochburg. Ein Symposium beschäftigte sich nun mit Fortschritten in Diagnose und Therapie.

••• Von Katrin Waldner WIEN. Eine Erkrankung gilt als selten, wenn sie nicht mehr als einen von 2.000 Menschen betrifft. Die Gesamtzahl der Betroffenen ist dennoch beträchtlich: Bis zu acht Prozent der Bevölkerung leiden an einer von solchen „seltenen“ Erkrankungen – in Summe mehr als 400.000 Österreicher. Die Erforschung und Behandlung dieser Rare Diseases ist Schwerpunkt am CeRUD (Center for Rare and Undiagnosed Diseases) der MedUni Wien und dem CeMM, das in diesem Spezialbereich zu den führenden Zen-

tren weltweit gehört. Auch durch die Anstrengungen der Forscher in Wien ist es gelungen, Seltene Erkrankungen viel schneller als früher zu entdecken und personalisierter therapieren zu können. Die neuesten Erkenntnisse auf diesem Gebiet wurden nun bei einem Symposium mit internationalen Experten in Wien diskutiert. Immer schneller und effizienter „Von der Entdeckung eines Gendefekts als Ursache einer Seltenen Erkrankung über die Erforschung von dessen Mechanismus bis hin zur personalisierten Therapie dau-

ert es teilweise nur noch wenige Monate“, sagt Kaan Boztug, Leiter des CeRUD. Für einige der Seltenen Erkrankungen können Medikamente erfolgreich eingesetzt werden, die bereits bei der Therapie von anderen Krankheiten verwendet werden. „Die Erforschung von Seltenen Erkrankungen ist damit ein Paradebeispiel für translationale Medizin“, erklärte die MedUni Wien-Vizerektorin für Forschung und Innovation, Michaela Fritz: „Diese Forschung hat eine sehr direkte Relevanz für die Patienten.“ Andererseits gelingt es den Forschern heutzutage immer schnel-

Genetische Ursachen Laut dem US-Gesundheitsexperten Steven Holland widmeten sich die verschiedensten medizinischen Fachdisziplinen oft scheinbar verschiedenen Krankheiten – dahinter könnte aber durchaus eine gemeinsame (genetische) Ursache und somit „eine“ Erkrankung stecken. Holland schilderte dies anhand der sogenannten GATA2-Defizienz. 1989 behandelte er in den USA ein Mädchen mit schwerster Varizellen-Pneumonie. Dann fiel sie als Faktor in Verbindung mit ebenfalls an sich seltenen Mycobacterium kansasii-Infektionen auf. Hinzu kamen Patienten mit Leukämie oder einem sogenannten myelodysplastischen Syndrom oder lebensgefährlichen Clostridium difficileInfektionen. Auf fünf mach eins Die Ursache für die verschiedenen Symptome bei den Patienten mit der Seltenen Erkrankung liegt laut Steven Holland in einem Faktor begründet: „Dahinter steckt ein Mangel an dem GATA2-Protein. Wir haben damit aus fünf Syndromen eine Krankheit gemacht.“ Bei Menschen mit weniger als 75% der Expression von diesem Protein kommt es zu einer Störung des Immunsystems. Oft stehen am Beginn vom Körper nicht ausreichend unterdrückbare Virusinfektionen, später gibt es krankhafte Blutbildveränderungen bis hin zur Leukämie. Erst die moderne Erforschung zunächst als verschieden eingeschätzter Krankheitserscheinungen kann ein solches Puzzle sinnvoll zusammenfügen und für eine entsprechende Diagnostik und für neue Therapieansätze sorgen.

Austro-Probiotika für USA

© HSO Health Care GmbH

Österreichisches Unternehmen reüssiert mit seinem Produkt ­gegen Scheideninfektionen auf dem internationalen Markt.

Alexander Schütz und Helmut Essl starten mit Probiotika auf dem internationalen Markt.

WIEN. Das österreichische Unternehmen HSO Health Care, das eigene Bakterien für Frauen erforscht und mit Astarte diese in Kapsel-Form anbietet, erfreut sich international hoher Nachfrage: Ab März soll das Austro-Probiotikum großflächig in den USA vertrieben werden. Die in fünfjähriger Forschungsarbeit aufwendig selektierten Laktobazillen-Stämme unterstützen auf besonders gezielte Weise die Heilung von Pilzerkrankungen und bakteriellen Befall der Scheide und Veränderungen im Zusammenhang mit dem Klimakterium. „Nachdem wir die Testphase in den USA erfolgreich abgeschlossen haben, kommt Astarte ab März dort in den Handel“, freut sich Helmut Essl, Geschäftsführer und Mit-

eigentümer von HSO Health Care. Jarrow Formulas Industries, einer der größten US-Vertriebsgesellschaften für nicht verschreibungspflichtige Handelswaren (OTC), übernimmt ab diesem Zeitpunkt den Vertrieb. Absatzschub erwartet Alexander Schütz, ebenfalls Gesellschafter von HS0 Health Care: „Die Kooperation mit Jarrow Formulas beweist die Sonderstellung von Astarte am internationalen Markt und lässt für HSO Health Care einen weiteren Absatzschub erwarten.“ In Europa wird das Produkt bereits in Italien, Spanien, Ungarn, Ukraine, Kasachstan und Aserbaidschan vertrieben. Schütz rechnet für 2016 mit anhaltend hohen zweistelligen Wachstumsraten.

Astarte wurde seit der Erstzulassung Mitte 2014 bereits mehr als eine Mio. Mal verkauft. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage schreibt das Unternehmen trotz hoher Startinvestitionen in die Forschung bereits seit dem ersten Jahr Gewinne. In Singapur und Thailand steht die Markteinführung kurz bevor. In Österreich soll Astarte im zweiten Quartal 2016 in Apotheken vertrieben werden. Die Lizenz wurde an den Pharmagroßhändler Kwizda vergeben. Schütz bereitet daneben weitere strategische Allianzen in Asien und Afrika vor. Als nächstes steht die Suche nach Partnern in ostasiatischen Ländern an. Den in Wien erforschten und selektierten Laktobazillen attestieren klinische Tests hohe Wirksamkeit. (red)


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Medizin:technik 51

Mobilfunk ist wieder Zankapfel ••• Von Martin Rümmele WIEN. Zwei neue Filme, die in österreichischen Kinos angelaufen sind, entfachen einen neuen Streit zwischen Ärzten und Mobilfunkern: Anlässlich der Premieren der Dokumentationen „Thank you for calling“ und „Was wir nicht sehen“, die die Themenbereiche Mobilfunk und elektromagnetische Hypersensitivität filmisch aufgreifen, warnt die Wiener Ärztekammer erneut vor möglichen Gesundheitsrisken. ­„Panikmache liegt uns fern, allerdings lehnen wir auch eine Verharmlosung der Mobilfunktechnologie ab“, erklärt Piero Lercher, Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer Wien. Und er verweist auf die von der Ärztekammer veröffentlichten „10 Medizinischen Handy-Regeln“ mit leicht verständlichen und sofort umsetzbaren Lösungen für den richtigen Umgang – ohne große Einschränkungen – mit der digitalen Kommunikation.

ausgeschlossen werden kann. In „Thank you for calling“ begleitet der Journalist und Filmemacher Klaus Scheidsteger einen Schadensersatzprozess in den USA, in dem Hirntumorpatienten die Mobilfunkindustrie verklagen, und greift die Diskussion rund um Han-

dytelefonie und ein daraus resultierendes Krebsrisiko neu auf. Und in „Was wir nicht sehen“ der Wiener Filmemacherin Anna ­Katharina Wohlgenannt werden fünf Betroffene porträtiert, die angeben, unter elektromagnetischen Strahlen zu leiden.

© panthermedia.net/Toni Anett Kuchinke

Zwei Dokumentarfilme lassen Ärzteschaft und Mobilfunker erneut aufeinanderprallen: Die einen warnen vor möglichen Gesundheitsrisken, die anderen beschwichtigen.

Mobilfunk polarisiert: Am 2 März gibt es eine Film-Diskussion im Wiener Votivkino.

Scharfer Konter Das „Forum Mobilkommunikation“, die Interessensvertretung der Mobilfunker, indes kontert in ungewohnter Schärfe: Die Ärztekammer mache unbegründete Panik. Unbestimmte Warnung vor etwas, dessen Auswirkungen nicht seriös beschrieben würden, könne Menschen verunsichern. Einige der Kammer-Tipps seien Nonsens, entbehrten jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Auch der Wissenschaftliche Beirat Funk (WBF) des Technologieministeriums in Wien kam nun einmal mehr zu dem Ergebnis, dass eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch Mobilfunk bei Einhaltung der Grenzwerte aus heutiger Sicht

VERSICHERUNG

Sparen mit der Wr. Städtischen WIEN. Besonders im Pensions­ alter ist das Thema Gesundheitsvorsorge und deren finanzielle Abdeckung wichtig. Die Wiener Städtische Versicherung bietet daher ihren Sonderklasse- und Privatarzt-Kunden mit einer neuen Zusatzversicherung eine Prämienreduktion ab dem vollendeten 65. Lebensjahr. „Mit zunehmendem Alter steigen die Überlegungen, wie mit geringerem Pensionseinkommen die monatlichen Ausgaben getätigt werden können. Deshalb haben wir das neue Angebot ‚MEDplus Prämienreduktion‘ entwickelt. Dieses bietet für die Generation 65+ eine spürbare finanzielle Entlastung bei gleicher Leistung in der privaten Zusatzvorsorge“, erläutert Ralph Müller, Vorstandsdirektor der Wiener Städtischen Versicherung.

Daiichi Sankyo entwickelt und vermarktet innovative Arzneimittel für Patienten in Industriestaaten sowie in aufstrebenden Ländern. Im Fokus stehen hier Medikamente für bislang unzureichend behandelte Krankheitsbilder. Unsere starke und vielversprechende Entwicklungspipeline ist das Ergebnis einer über einhundertjährigen Forschungsgeschichte und einer Leidenschaft für Innovation. 17.000 Mitarbeiter in über 20 Ländern tragen dazu bei, dass Daiichi Sankyo Patienten wirksame Therapien anbieten kann. Neben einem starken Portfolio von Arzneimitteln gegen Hypertonie, Hyperlipidämie, bakterielle Infektionen und thrombotische Erkrankungen entwickelt Daiichi Sankyo auch neue Therapien für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, für die Schmerzbehandlung sowie für die Onkologie und hier zudem biologische Wirkstoffe. Weitere Informationen finden Sie unter: WWW.DAIICHI-SANKYO.AT


52 coverstory

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© Chris Saupper/www.maupi.com für Pfizer Austria

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Pharmabranche I

Die Kassen drängen auf die Umsetzung der Gesundheitsreform – die Zeit drängt, denn die Defizite werden wieder steigen.

Kosten steigen stark Die Gesundheitsausgaben steigen weiter. Parallel nehmen auch die Verluste von Kassen und Spitälern zu. Reformen sind schwierig.

© AbbVie

••• Von Katrin Waldner

Pharmabranche II

Fopi mahnt Transparenz ein WIEN. Ein nachhaltig gestaltetes Gesundheitssystem sei im Interesse von Politik, Institutionen, der pharmazeutischen Industrie und der österreichischen Bevölkerung, erklärt Ingo Raimon, Präsident des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI): „Mit dem neu abgeschlossenen Rahmen-Pharmavertrag verpflichtet sich die Pharma-Branche zu freiwilligen Zahlungen von allein 125 Millionen Euro im Jahr 2016. Das ist ein starkes Bekenntnis aller in Österreich tätigen Pharmaunternehmen zur Sicherung des Systems.“ Durch diese Zahlungen decken die Unternehmen das Wachstum bei den Medikamentenkosten ab. Immer wieder würden unterschiedlichste Zahlen im Hinblick auf die Steigerungsraten von Medikamentenkosten genannt. Fakt ist laut Raimon: Das Wachstum der Ausgaben ist stark rückläufig. „Aktuelle Zahlen bestätigen einen Trend, der bereits vor vielen Monaten eingeleitet wurde. So betrug die Steigerung der Medikamentenkosten für das gesamte Jahr 2015 durchschnittlich 5,6 Prozent für die österreichischen Sozialversicherungen.“ Im Sinne einer Transparenz wünsche er sich, dass die konkreten Entwicklungen der Zahlen genannt werden. Ansonsten entstehe in der Öffentlichkeit ein verzerrtes, weil nicht korrektes Bild.

WIEN. Österreich gibt immer mehr Geld für Gesundheit aus. Im Jahr 2014 betrugen die Gesundheitsausgaben 36,25 Mrd. €. Das geht aus den jüngsten Daten der Statistik Austria hervor. Im Schnitt steigen diese Ausgaben um fünf Prozent pro Jahr an. Gemessen an der Wirtschaftsleistung, legten sie in der Periode von 1990 bis 2014 von 8,4 auf elf Prozent des BIP zu. 33,8 Mrd. € entfielen dabei auf laufende Gesundheitsausgaben und 2,5 Mrd. auf Investitionen im Gesundheitsbereich. Die größten Kosten verursachten die Spitäler; auf sie entfielen 13,15 Mrd. beziehungsweise 38,9% der laufenden Gesundheitsausgaben. Für den niedergelassenen Bereich wurden 7,3 Mrd. beziehungsweise 21,6% verwendet. Für Medikamente und andere medizinische Güter wurden 16,7%, für Wohn- und Pflegeheime 8,4% der laufenden Gesundheitsausgaben aufgewendet. 7,6 Mrd. Euro von Privaten Private Haushalte und Versicherungsunternehmen gaben im Jahr 2014 rund 7,6 Mrd. € für Gesundheitsleistungen aus; davon wurde mit 36,5% der größte Anteil für die ambulante Gesundheitsversorgung aufgewendet. Weitere 28,7% wurden für Leistungen der stationären Gesundheitsversorgung ausgegeben, während mit 27,9% der drittgrößte Anteil auf pharmazeutische Erzeugnisse und medizinische Geund Verbrauchsgüter entfiel. Die Ausgaben der privaten Haushalte und Versicherungsunternehmen wuchsen von 1990 bis 2014 jährlich durchschnittlich um 4,6%. Für die Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, ist bei den Krankenkassen zwar ein

„leichter Aufwärtstrend“ erkennbar, die Lage bleibe aber „mehr als angespannt“. Sie fordert deshalb auch mehr Mittel aus dem Finanzausgleich von Bund, Ländern und Gemeinden. Denn mit der Umsetzung der Gesundheitsreform sollen stationäre Spitalsaufenthalte reduziert und mehr Leistungen aus dem stationären in den niedergelassenen Bereich verlagert werden. Das heißt aber auch, dass auf die soziale Krankenversicherung steigende Kosten für die medizinische Versorgung zukommen. Die Prognose für das Jahr 2016 bildet diese Entwicklung bereits ab und zeigt einen erneuten Anstieg des

Defizit Die Wirtschaftskammer erwartet in den kommenden Jahren bei den Krankenkassen wieder steigende Defizite und fordert Reformen im Spitalsbereich.

Defizits auf 94 Mio. €. Für RabmerKoller ist deshalb klar: „Geld muss Leistung folgen. Wir brauchen eine faire Verteilung der Mittel zwischen Bund, Ländern und der Sozialversicherung.“ Die Hauptverbandschefin appelliert auch an alle Systempartner im Gesundheitswesen: „Wir können Verbesserungen in der medizinischen Versorgung der Menschen nur schaffen, wenn wir Innovationen zulassen, dabei zu gemeinsamen Ansätzen finden und die reflexartige Blockadehaltung bei jeder Weiterentwicklung endlich aufhört.“ Wohnortnahe Versorgung, patientengerechte Öffnungszeiten und neue Praxismodelle, die der Ärzteschaft mehr Flexibilität geben, seien umsetzbar, ist sie überzeugt. „Geben wir dem System der Primärversorgung eine Chance, sich zu bewähren.“ Druck auf Pharmapreise Dass das Ergebnis für 2015 nicht ganz so schlecht ausgefallen ist wie im Voranschlag befürchtet, führt Rabmer-Koller darauf zurück, dass sich die Maßnahmen zur Kostendämpfung besonders in der zweiten Jahreshälfte positiv ausgewirkt hätten. Das trifft insbesondere auf die Steigerung der Medikamentenkosten zu. Das Plus von 5,4% in diesem Bereich führt die Hauptverbands-Chefin vor allem auf die Einführung neuer Medikamente und Leistungen zurück – etwa das neue, sehr teure Hepatitis-Präparat Sovaldi. Zu Buche schlägt sich auch das Rehabilitationsgeld, das 2014 für unter 50-Jährige statt der Invaliditätspension eingeführt wurde. Hier gab es 2015 noch eine Kostensteigerung um 168%, im Voranschlag für 2016 wird allerdings nur noch ein Plus von 20% erwartet. Im Hauptverband sieht man den Grund dafür darin, dass ein

© APA/Georg Hochmuth

WIEN. Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber fordert die Kassen auf, ihre vorhandenen Potenziale zu nutzen und sich den Bedürfnissen der Patienten anzupassen. Er kritisierte, dass die Hauptverband die Situation der Kassen schlechter darstelle als sie sei, weil die Ergebnisse immer besser als die Prognosen sind. Das wirke sich letztlich auch negativ auf das Vertrauen der Pflichtversicherten in die Leistungsfähigkeit ihrer Krankenkassen aus. Vor wenigen Tagen lud das Aus- und Weiterbildungsinstitut der Pharmig, die Pharmig Academy, Gesundheitsexperten zum Health CareSymposium ins Novomatic Forum. Dort diskutierten sie über die Überwindung von Partikularinteressen, über Kosteneffektivität, den notwendigen strukturellen Wandel und funktionierende ÄrzteArbeitsmodelle. Der Ruf nach Transparenz auf allen Ebenen, fairen Arzneimittelpreisen, Einsparungen und damit Kosteneffektivität auf struktureller Ebene – all das weist laut dem Gesundheitsökonomen Christian Köck darauf hin, dass wir uns im Kollektiv auf Antworten einigen müssten. Die Medizin sei dabei nur eine der Möglichkeiten, Gesundheit herzustellen. Es gehe laut Köck auch um Bildung oder Einkommensgerechtigkeit. „Wir müssen in einen vom Kooperationsgedanken getragenen Diskurs treten, Transparenz walten lassen und gemeinsame Ziele verfolgen“, betonte Pharmig-Präsident Robin Rumler. (red)

© panthermedia.net/SimpleFoto

Pharmig fordert Dialog

SVA-O


Freitag, 26. Februar 2016

coverstory 53

Krankenhäuser unter Druck Eine neue Studie analysiert, dass die Spitäler sehr wohl versuchen, Kosten zu senken. Doch die internen Widerstände sind groß.

© Ordensspitäler Österreichs

medianet.at

Ordensspitäler

Streit um Gehälter

Ausblick negativ Schwierig dürften allerdings die kommenden Jahre für die Kassen werden. Die Wirtschaftskammer sieht angesichts steigender Verluste der Krankenkassen etwa „dringenden Handlungsbedarf“. Nach den für heuer prognostizierten 94 Mio. rechne man für 2017 bereits mit 234 Mio. und für 2018 mit 425 Mio. € an Verlusten, berichtete Martin Gleitsmann, Leiter der ­Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit in der WKO. „Die Arbeitsmarktsituation ist angespannt, die Beitragseinnahmen werden nicht mehr in derselben Höhe wie in der Vergangenheit ausfallen. Daher gilt es, die Ausgaben in den Griff zu bekommen“, mahnt Gleitsmann. Er fordert ein Gesamtkonzept zur Konsolidierung der Kassen, in dem auch Kostendämpfungen und Einsparungen in anderen Ausgabenbereichen als dem bereits angegangen Pharmabereich gemacht werden. Vor allem die Finanzierung der Spitäler durch die Krankenkassen mit rund 4,5 Mrd. € dürfe nicht erhöht werden.

Obmann Christoph Leitl blüht steigendes Defizit.

90% Reformstau Krankenhausmanager wissen laut Roland Berger sehr wohl,wie sie sparen. Doch 90% orten Widerstand in der Belegschaft.

Perspektive abzuwägen, so die Berater. Nicht die Identifikation möglicher Verbesserungsmaßnahmen sei aber das Problem, erklären die Studienteilnehmer, sondern deren Umsetzung: 90% der Befragten diagnostizieren Widerstände aufseiten der Mitarbeiter, 65% fehlende Projektmanagement-Ressourcen und Verzögerungen in der Umsetzung. Für den Erfolg der Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung setzen die Verantwortlichen auf eine umfassende Kommunikation der Ziele und Fortschritte und die Unterstützung durch Geschäftsführung, Mitarbeiter und Träger. Auch ein Umdenken im oberen Management ist laut Falb unvermeidlich, „um den schwierigen Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Heilauftrag hinzubekommen“.

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Großteil der grundsätzlich auf drei Jahre befristeten Invaliditätspensionen 2016 schon in Reha-Geld umgewandelt sind.

Umsetzung von Reformen schwer „Insbesondere die Maßnahmen zur Kostendeckelung öffentlicher Haushalte beziehungsweise des Landesbudgets haben negative Auswirkungen“, sagt Roland Falb, Leiter der Healthcare Practice ­D-A-CH-Region bei Roland Berger. Wegen mangelnder Investitions­ zuschüsse und fehlender Einnahmen aus dem laufenden Betrieb können die Krankenanstalten nicht in Bereiche mit Wachstumspotenzial wie die Onkologie und Fachbereiche mit einem hohen Anteil an älteren Patienten wie Orthopädie oder Geriatrie investieren. Allerdings werden von 90% der befragten Krankenanstalten Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung ergriffen. Dazu gehören die Reduktion von Personalkosten, Steigerung der Erlöse im stationären Bereich und eine Effizienzsteigerung im medizinischen Sektor, also in der Personaleffizienz, aber auch im Einkauf. Die größte Herausforderung liege darin, die medizinische gegenüber der wirtschaftlichen

Haftpflicht

Neuer Lehrberuf Die 1.800 Medizinproduktehändler Österreichs wollen künftig eigene Lehrlinge ausbilden.

WIEN. Österreichs Medizinproduktehändler werben für den neuen Lehrberuf Medizinproduktekaufmann. Ab sofort können Jugendliche die dreijährige Ausbildung in Betrieben beginnen, die Theorie bieten vorerst die Berufsschulen Linz 7 und Wien Hütteldorf an. Für Medizinproduktekaufleute gilt der Handels-Kollektivvertrag, in der Regel werden sie aber überzahlt werden, also mehr verdienen als typischerweise an der Supermarktkassa, sagte Andrea Nagel, Chefin und Eigentümerin der Medizintechnikfirma Allo Medica; der kleine Chirurgie- und Orthopädie-Großhändler darf als erstes Wiener Unternehmen Medizinproduktekaufleute ausbilden. In Österreich gibt es rund 1.800 Medizinproduktehändler, die mit 13.000 Beschäftig-

Produzenten Gerald Gschlössl ist neuer Präsident der Medizinprodukte-Hersteller.

© Austromed

© Hauptverband der oesterr. Sozialversicherungstraeger

WIEN. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte knapp die Hälfte der österreichischen Krankenanstalten laut einer Studie des Consulters Roland Berger ihren Umsatz steigern. Für 2015 rechnen jedoch nur noch 10% mit einem positiven Jahresergebnis. Als Grund dafür geben die im Rahmen der Studie zum Thema „Ergebnisverbesserung in österreichischen Krankenanstalten“ befragten Vorstände und Geschäftsführer der größten Krankenhäuser die aktuelle Gesundheitspolitik auf Bundes- und Landesebene an.

WIEN. Ärzte und Gewerkschaft kritisieren die Träger von Ordensspitälern. Bei der ersten Kollektivvertragsrunde für die Ärztinnen und Ärzte in den Wiener Ordensspitälern hätten die Arbeitgeber einen klaren Fehlstart hingelegt, formuliert die Gewerkschaft. „Es gibt keinerlei Bereitschaft der Arbeitgeber für eine ordentliche Verhandlung im Sinne der Beschäftigten“, kritisiert der stellvertretende vida-Vorsitzende und Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Willibald Steinkellner. Als erste Maßnahme wurden Betriebsversammlungen anberaumt; weitere Aktionen und Protestkundgebungen sind jederzeit möglich. „Bei der ersten Verhandlung haben die Arbeitgeber schlichtweg alle relevanten Forderungen abgelehnt. Sowohl eine Einkommenserhöhung als auch eine Annäherung des Gehaltsschemas an jenes der Ärzte beim KAV wurden als nicht gerechtfertigt zurückgewiesen“, so Steinkellner. Zwischen den Einkommen der Ärzte in den Ordensspitälern und jenen in den Krankenhäusern des KAV klaffe eine deutliche Lücke, betont Steinkellner: „Diese zu schließen und für faire Arbeitsbedingungen zu sorgen, ist unser oberstes Ziel.“ Ähnlich sieht das Hermann Leitner, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien: „Konsensorientierte Verhandlungen sehen anders aus. Dass die Arbeitgeber nicht auf eine einzige Forderung eingehen wollen, ist unverständlich.“

© panthermedia.net/Wavebreak Media Ltd.

••• Von Ulli Moschen

ten jährlich 4,6 Mrd. € umsetzen. Die Branche ist bunt gemischt, von Töchtern von Pharmakonzernen bis zu Einzelunternehmen, sagt Alexander Hayn, Obmann des WKOBundesgremiums des Foto-, Optikund Medizinproduktehandels.

Mehr Anzeigen gegen Ärzte WIEN. Zum neunten Mal trafen kürzlich Experten des ARGE MED-Netzwerks zusammen, um gesetzliche Änderungen im Strafrecht für Ärzte, Veränderungen bei den Schadenersatzforderungen gegen Mediziner und die jeweiligen Auswirkungen auf den Berufsstand zu diskutieren. Insgesamt wurde analysiert, dass die vergangenen Jahre einen massiven Anstieg der strafrechtlichen Anzeigen gegen Ärzte gebracht haben. Die Experten beobachten dabei ein nie zuvor gesehenes Anzeigeverhalten, um Schadenersatzforderungen durchzusetzen. Klagen sind inzwischen ein ständiges Berufsrisiko. Betroffen sind zunehmend nicht nur freiberuflich tätige Ärzte, sondern besonders auch Spitalsärzte. „Strafrecht ist die neue Haftpflicht“, sagt Marcel Mittendorfer, Obmann der ARGE MED. Obwohl zum allergrößten Teil sehr ordentlich gearbeitet würde und erfolgreiche Klagen wegen Kunstfehlern selten sind, ergebe sich daraus für Ärzte noch kein 100%iger Schutz vor Patientenklagen. Aufgrund der neuen Anzeigepraxis sei neben der gesetzlich vorgeschriebenen Arzthaftpflichtversicherung ein spezieller beruflicher Strafrechtsschutz für Ärzte und Zahnärzte unverzichtbar, so die Experten. Denn die Kosten von strafrechtlichen Ermittlungen können rasch unangenehme bis untragbare Dimensionen annehmen.


54 pharma:report

Freitag, 26. Februar 2016

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ZULASSUNG

Novartis-Mittel hat Sonderstatus

Mit der Erfahrung in der Finanzierung von Biotech-Unternehmen und im Vertrieb kommerzieller Dialyse-Produkte sind wir hervorragend aufgestellt.

NEBENWIRKUNGEN

Bayer in den USA unter Druck FRANKFURT. Wegen seines Verhütungsmittels Essure gibt es in den USA neue Vorwürfe gegen Bayer. Laut einer ehemaligen Analystin der US-Gesundheitsbehörde FDA hat diese die Zahl der Todesfälle von Föten bei Frauen, die nach dem Einsetzen von Essure schwanger wurden, weit unterschätzt: Es handle sich um 303. Die FDA hat nach eigenen Angaben seit Zulassung des Verhütungsmittels Ende 2002 mehr als 5.000 Beschwerden erhalten: über Schmerzen, Menstruationsstörungen, ungewollte Schwangerschaften und Todesfälle, die mit dem Produkt in Verbindung gebracht werden. Die FDA will in den nächsten Tagen eine Einschätzung veröffentlichen. VERGLEICH

Fresenius bietet 250 Millionen WASHINGTON. Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) hat sich in einem Produkthaftungsverfahren grundsätzlich mit den Klägern geeinigt. Bei Zustimmung von 97 Prozent der Kläger bis Juli 2016 werde diesen im August dieses Jahres eine Summe von 250 Mio. US-Dollar gezahlt, teilte das Unternehmen mit. Bei dem Verfahren, bei dem Fresenius Medical Care Nordamerika Beklagter ist, geht es laut Angaben um die Dialyselösung Granuflo/Naturalyte. Ein Großteil des Betrages (220 Mio. USD) wird von Versicherungen übernommen.

© Zytoprotec

BASEL. Die US-Gesundheitsbehörde FDA macht den Weg frei für eine raschere Zulassung des Leukämie-Medikaments PKC412 des Schweizer Pharmakonzerns Novartis. Bei erwachsenen Patienten, die die Arznei plus eine Standardtherapie erhalten hätten, habe sich das Überleben signifikant verbessert, teilte Novartis mit. Durch den „Breakthrough Therapy“-Status können Arzneien für schwere oder lebensbedrohliche Krankheiten schneller zur Verfügung gestellt werden.

Bernd Seibel und Bernhard Zinner sollen den Produkten des Biotech-Unternehmens Zytoprotec zur Marktreife verhelfen.

Nächste Runde für Biotech-Firma Serie Österreichische Pharmaunternehmen im Portrait Teil 8 – Das Wiener Biotech-Unternehmen Zytoprotec geht mit neuer Geschäftsführung in den Entwicklungs-Endspurt.

Zytoprotec gelungen, weitere 4 Mio. € zur Finanzierung des wichtigsten Entwicklungsprojekts, ­„PD-protec“, einzuwerben. Seibel verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Finanzierung von BiotechnologieUnternehmen und war zuletzt General Partner und Finanzvorstand von TVM Capital, einer der führenden Venture Capital-Unternehmen in Europa.

••• Von Martin Rümmele WIEN. Mit einer neuen Geschäftsführung hat sich das Wiener Biotech-Unternehmen Zytoprotec für den Endspurt in der wichtigen Phase II-Studie in der Entwicklung seines Hauptprodukts, einer neuartigen Dialyse-Flüssigkeit zur Behandlung von schwerem Nierenversagen, aufgestellt. Einer der beiden Geschäftsführer ist Bernd Seibel. Er war bisher Mitglied im Aufsichtsrat der ­Zytoprotec, wo er für die Unternehmensfinanzierung verantwortlich war. Im vergangenen Jahr ist es

„Industrie-Veteranen“ Als weiteren Geschäftsführer gewann Zytoprotec Bernhard Zinner. Sein beruflicher Hintergrund liegt im Marketing und Vertrieb von Dia-

lyseprodukten. Zinner war über 20 Jahre in leitender Funktion, zuletzt als Geschäftsführer, für internationale Unternehmen tätig und hat maßgeblich dazu beigetragen, das Segment der Peritoneal-Dialyse in Österreich auszubauen. Christoph Aufricht, Mitgründer von Zytoprotec, bleibt weiterhin als Forschungsleiter (Chief Scientific Officer) für Zytoprotec tätig. „Wir sind hoch erfreut, mit Bernd Seibel und Bernhard Zinner zwei sehr renommierte Industrie-Veteranen für die Leitung von Zytoprotec gewonnen zu haben“, sagt Uwe Schlokat, Vorsitzender des Aufsichtsrats von

Wien kooperiert mit USA Die Biotechfirma Apeiron Biologics und die Columbia University in den USA vereinbarten einen exklusiven Lizenzvertrag.

Pfizer steht am Pranger NEW YORK. Pfizer legt einen Rabattstreit in den USA mit der Zahlung von fast 800 Mio. Dollar bei. Dabei geht es um die Frage, wie die Tochter Wyeth zwischen 2001 und 2006 die Preisnachlässe für das Gesundheitsprogramm Medicaid berechnet hat. Pfizer wurde vorgeworfen, mit den Berechnungen gegen Gesetze verstoßen zu haben. Wegen der Belastung müssen die Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr eventuell neu berechnet werden.

WIEN. Das Wiener Biotech-Unternehmen Apeiron Biologics gab jetzt den Abschluss eines exklusiven Lizenzabkommens mit Columbia Technology Ventures, dem Technologie-Transferbüro der Columbia University in den USA, bekannt. Grundlage des Abkommens ist eine patentierte Technologie, die eine Hemmung von Cbl-b in T-Zellen zum Zweck der Krebsbekämpfung ermöglicht. Mit dem Abkommen erhält Apeiron die weltweit exklusiven Nutzungsrechte an dieser Technologie zur Entwicklung und Kommerzialisierung aktiver zellulärer Immuntherapien. Cbl-b ist ein Protein in Immunzellen, das Immunantworten in ihrem Umfang begrenzt. Die Hemmung von Cbl-b ist eine neue Strategie für die „Checkpoint-Blocka-

© Bernhard Peball

RABATT-STREIT

Die Wiener Apeiron Biologics punktet weiter in der Krebsforschung.

de“, die das Immunsystem gegen Krebszellen aktiviert. T-Zellen, in denen Cbl-b gehemmt ist, sind verstärkt aktiviert, stellen größe-

re Mengen an Zytokinen her und teilen sich über längere Zeiträume als jene, in denen keine Hemmung erfolgt. An genetisch modifizierten

Zytoprotec. „Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Finanzierung von Biotech-Unternehmen und im Vertrieb kommerzieller Dialyse-Produkte sind wir hervorragend aufgestellt, um in diese höchst spannende Phase des Unternehmens zu gehen.“ Gegen Gewebeschädigungen Das Hauptprodukt des Wiener Biotech-Start-ups ist eine innovative Dialyse-Flüssigkeit, die entwickelt wird, um die Behandlung von ­Patienten mit schwerem Nierenversagen grundlegend zu verbessern. Bisher ist der Einsatz von Dialysaten für die Peritoneal-Dialyse limitiert, weil diese Lösungen aufgrund ihrer Zusammensetzung unvermeidlich zu Gewebeschädigungen führen. „PD-protec“ enthält einen von Professor Aufricht entdeckten zellschützenden („zytoprotektiven“) Wirkstoff, der diese Gewebeschädigungen nachhaltig verringern soll. PD-protec ist seit Mitte 2014 in der Phase II der klinischen Entwicklung. Ziel dieser Studie ist der Nachweis der klinischen Wirksamkeit und der Verträglichkeit des Produkts an einer größeren Patientengruppe. Der Abschluss der Studie ist dann für Ende 2016 geplant.

Mäusen ohne Gen für Cbl-b wurde gezeigt, dass diese verschiedenste Tumore spontan abstoßen. Das Projekt APN401 von Apeiron basiert auf dem Isolieren, Stimulieren und anschließenden Wiederverabreichen von patienteneigenen Immunzellen. Am Wake Forest Baptist Medical Center in North Carolina, USA, läuft derzeit eine klinische Phase I Studie, in der die Sicherheit, Verträglichkeit und die optimale Dosis von APN401 ermittelt wird. Portfolio erweitert Hans Loibner, Chief Executive Officer von Apeiron Biologics in Wien, kommentiert: „Mit diesem Lizenzabkommen gelingt es Apeiron, das eigene Intellectual Property-Portfolio zur Cbl-b-Hemmung noch zu erweitern. Dadurch wird unser Patentschutz bezüglich der Hemmung von Cbl-b in patienteneigenen Immunzellen wie T-Zellen oder NK-Zellen zum Zweck der Krebsbekämpfung noch verstärkt. Das Abkommen stellt damit einen wichtigen Schritt zur Entwicklung von Krebsimmuntherapien dar, die auf dem Cbl-b-Gen beruhen.“ (red)


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MEdizintechnik:e-Health 55

Arztfinder

Digitaler Führer für Augenleiden

© Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H

innerhalb der zwölf Jahre ausgetauscht. „Damit bleiben wir immer auf dem neuesten Stand der Technik mit gleichem Qualitätsangebot an allen Standorten“, freut sich der Geschäftsführer. „Durch dieses Mietmodell haben wir Kosteneinsparungen und das noch mit einem wesentlich höheren Leistungsspektrum.“ Die Kostenersparnis sei im Sinne des Steuerzahlers enorm – und das bei einer Steigerung der Angebotsqualität für Patienten und Anwendungsverbesserungen für die Ärzte. Recht lange Vorlaufzeit Mehr als ein Jahr dauerte die Planung des Verhandlungsverfahrens. Erst galt es, die Ausschreibung unter Miteinbeziehung von Vertragsrechtlern zu verfassen. Dem folgte ein aufwendiger Bieterprozess im Anschluss mit Möglichkeiten für Ärzte aus allen Landeskrankenhäusern, die verschiedenen Produkte der Anbieter für die entsprechenden Untersuchungen zu testen und die Vorteile des jeweiligen Geräts auszuloten. Diese Paralleldemonstrationen (alle Bieter stellten ihre Geräte vor) wurden insgesamt zwei Mal durchgeführt. Schlussendlich blieb nach verschiedenen Auswahlkriterien von drei Anbietern einer als Bestbieter übrig, nämlich GE Healthcare. Mit 8. Februar begann der sukzessive Austausch der bisherigen Geräte in den Landeskrankenhäusern mit den neuen Sonografie-­ Geräten. Das erste wurde von der europaweiten GE-Geschäftsführung persönlich an die LKH übergeben. „Die Technologiepartnerschaft mit der Vorarlberger KHBG ist für uns eine sehr besondere Partnerschaft“, erklärte Dietmar Seifriedsberger, Geschäftsführer GE Healthcare Austria. „Insbesondere weil diese Form der Partnerschaft in Österreichs Medizintechnik-Beschaffung bisher einmalig ist, freuen wir uns sehr, unseren neuen Partner künftig mit unserem innovativen Ultraschallportfolio, kompetenten Servicelösungen und einem weitreichenden Schulungskonzept ausstatten zu dürfen.“

KHBG-Geschäftsführer Gerald Fleisch (Mitte) kann mit neuer Ausschreibung Kosten sparen und gleichzeitig Qualität verbessern.

Partnerschaft für Technologie-Kauf 76 neue Ultraschallgeräte für die Vorarlberger Landes­ krankenhäuser: Die KHBG geht österreichweit einen neuen Weg in der Medizintechnik-Beschaffung.

••• Von Ina Karin Schriebl FELDKIRCH. Die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft (KHBG) beschreitet ab diesem Jahr einen neuen Weg in der Beschaffung von Medizin-Technik: Eine Ausschreibung für Ultraschallgeräte in allen fünf Landeskrankenhäusern verlief unter Miteinbeziehung vieler Anwendervertreter und mündet nun in einer Technologiepartnerschaft: 76 Geräte werden in Form eines Mietmodells über eine Laufzeit von zwölf Jahren angeschafft – in dieser Form und Größenordnung eine erstma-

lige Vorgehensweise in Österreich. Für Nutzer und Patienten bringt dies viele qualitative und Anwendungs-Vorteile. Die Kosten liegen im einstelligen Millionenbereich, die Kostenersparnis selbst liegt bei 25% gegenüber dem bisherigen Einkauf. Große Vorteile für alle „Diese Technologiepartnerschaft bringt sowohl den Anwendern in unseren Häusern als auch den Patienten große Vorteile“, erklärt ­Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Vorarlberger KHBG: Neben der laufenden Aktualisierung der Gerä-

te, damit diese immer am neuesten Stand sind, hätten besondere Serviceleistungen des Anbieters wie etwa ein Ultraschall-Sonden-Pool auf Vorrat für alle Landeskrankenhäuser ausverhandelt werden können. „Durch die Vereinheitlichung der Gerätschaft in allen Landeskrankenhäusern ergibt sich eine enorme Qualitätssteigerung und gleichzeitig eine Vereinfachung in den Anwendungen – an jedem Platz stehen dieselben Geräte für die Patientendiagnostik“, erläutert Fleisch. Die Geräte würden nach einem durch den Anbieter selbst verkürzten Lebenszyklus zwei Mal

WIEN. Die kostenlose App ­„Augenvorsorge: Schau auf dich!“ für iPhone und iPad liefert Experteninfos über Entstehung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der häufigsten Augenerkrankungen. Mithilfe der Kamera des Smartphones kann simuliert werden, wie sich durch unterschiedliche Augenerkrankungen die Wahrnehmung der Umwelt verändert. Die soeben aktualisierte Version zeigt dann auf Basis von Google Maps bis zu 20 Augenarztpraxen in der Nähe des eigenen Standorts an. Der ausgewählte Kontakt kann angerufen oder die Website im Browser geöffnet werden. Das Update steht im App Store kostenlos zur Verfügung. Entwickelt wurde sie von Studenten des TGM Wien. ZUKAUF

IBM erweitert um gesunde Daten WASHINGTON. Der weltweit größte IT-Dienstleister IBM baut mit einem milliardenschweren Zukauf sein Geschäft mit Gesundheitsdaten aus: IBM übernimmt dazu für 2,3 Mrd. € Truven Health Analytics. Es ist der vierte Zukauf des Technologiekonzerns in der Branche seit Gründung der Gesundheitssparte im April 2015. Truven bietet internetbasierte Gesundheitsdienstleistungen an. Zu den Kunden gehören Behörden, Krankenhäuser und Pharmafirmen. Zuletzt hat IBM im Oktober für eine Milliarde Dollar die Medizintechnikfirma Merge Healthcare übernommen. IBM-Vorstandschefin Ginni Rometty stößt schon seit Längerem weniger lukrative Hardware-Sparten ab und baut dafür gewinnträchtigere Bereiche wie Computerdienste im Internet aus. Damit soll IBM von der wachsenden Nachfrage nach mobiler und flexibler Nutzung von Daten profitieren.

Diabetes-App für Kinder

WIEN. Immer mehr Kinder und ­Jugendliche sind zuckerkrank. In Österreich gibt es bereits an die 3.000 Kinder unter 15 Jahren mit Diabetes mellitus. Jährlich wird bei etwa 300 Kindern unter 15 Jahren die Diagnose Diabetes Typ 1 gestellt, wobei die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Nun hat das Pharmaunternehmen Sanofi speziell für diesen jungen Patientenkreis eine eigene App geschaffen. Der Grund: Die Dia­gnose und anschließende Therapie eines Diabetes mellitus Typ 1 (T1D) bedeutet für Kinder und Eltern eine große Umstellung und viele S ­ ituationen müssen neu organisiert werden. Die Aufklärung von Kindern mit T1D und den Personen in ihrem Umfeld ist wichtig,

damit die Bedürfnisse der Kinder verstanden und sie im Alltag ausreichend unterstützt werden. Im schulischen Umfeld angesiedelt, vermittelt Sanofis innovatives Spiel „Mission T1D” den jungen Nutzern wertvolles Wissen zu ihrer Krankheit, das in fünf Themengebiete aufgegliedert ist: Definition der Krankheit, Umgang damit im Alltag, Hypo- und Hyperglykämie sowie gesunde Ernährung. Aufklärung und Quiz Die neue App umfasst mehrere Levels und ein Rankingsystem – von „Novize“ bis „Grand Master“. Schritt für Schritt werden kurze, praktische und bildlich dargestellte Hinweise transportiert. Um auf das nächste Spiellevel zu gelangen, müssen die jungen Di-

abetikerinnen und Diabetiker am Ende jeder Spielrunde ein kurzes Lehrvideo ansehen. Zudem werden die Spielerinnen und Spieler dazu aufgefordert, ihr Wissen zu und Verständnis von Typ-1-Diabetes in einem Quiz zu testen. Mission T1D ist ­eine kostenfreie App, die für iOS und Android geeignet ist. Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit. Das körpereigene Immunsystem, das in erster Linie der Abwehr krankmachender Keime dient, richtet sich aus bislang unklaren Gründen plötzlich gegen die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse und zerstört diese. Die App kann ab sofort im ­iTunes-App-Store und im GooglePlay-Store heruntergeladen werden. (red)

© Sanofi

Sanofi bietet ab sofort eine gratis Smartphone-Anwendung für zuckerkranke Diabetikerinnen und Diabetiker unter 15 Jahren an.

Sanofi will Betroffene noch intensiver informieren und Prävention fördern.


Metachromatische Leukodystrophie … Muskeldystrophie Duchenne … Zystin Cystische Fibrose … Ichthyosis …TUBERÖSE Epidermolysis SKLEROSE bullosa … Angelman Synd

Tuberöse Sklerose … Klinefelter Syndrom Galaktosämie … Lungenhochdr SYNDROM KLINEFELTER… Juvenile chronische Arthritis … LUNGENHOCHDRUCK Hämophilie … Familiäres Parkinson-Synd Alpha-1-Antitrypsin-Mangel … Morbus Wilson … Lymphangioleiomyomat Myasthenia gravis … Morbus Hodgkin … Marfan Syndrom … Interstitielle Cys TUBER…SE SKLEROSE

Kälteagglutinin Syndrom … Osteogenesis imperfecta … Ehlers-Danlos Synd Sarkoidose … Asperger-Syndrom … Morbus Reiter … Rett-Syndrom …Wilms Tu SYNDROMLateralsklerose … Prader-Willi-Synd KLINEFELTER Creutzfeldt-Jakob-Krankheit … Amyotrophe Dermatomyositis … Retinitis pigmentosa … Morbus Refsum … Lupus erythemato LUNGENHOCHDRUCK DiGeorge-Syndrom … Morbus Gaucher … Sjögren-Syndrom … Alpers-Synd Chorea Huntington … Morbus Addison … Adrenoleukodystrophie … Narkolep Metachromatische Leukodystrophie … Muskeldystrophie Duchenne … Zystin Cystische Fibrose … Ichthyosis … Epidermolysis bullosa … Angelman Synd

Tuberöse Sklerose … Klinefelter Syndrom … Galaktosämie … Lungenhochdr Juvenile chronische Arthritis … Hämophilie … Familiäres Parkinson-Synd Alpha-1-Antitrypsin-Mangel … Morbus Wilson … Lymphangioleiomyomat Myasthenia gravis … Morbus Hodgkin … Marfan Syndrom … Interstitielle Cys Nähere Info s au f www.pro

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Ehrenschu Kälteagglutinin … Osteogenesis imperfecta … Ehlers-Danlos Synd tz: BunSyndrom desminist erin Dr. in. Sab… Sarkoidose … Asperger-Syndrom ineMorbus Oberhaus Reiter … Rett-Syndrom …Wilms Tu er Creutzfeldt-Jakob-Krankheit … Amyotrophe Lateralsklerose … Prader-Willi-Synd Dermatomyositis … Retinitis pigmentosa … Morbus Refsum … Lupus erythemato DiGeorge-Syndrom … Morbus Gaucher … Sjögren-Syndrom … Alpers-Synd Chorea Huntington … Morbus Addison … Adrenoleukodystrophie … Narkolep Metachromatische Leukodystrophie … Muskeldystrophie Duchenne … Zystin

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Freitag, 26. Februar 2016 cover 57

industrial technology Future City München ist die Digital-Metropole Deutschlands 61

TU Wien Neues Verfahren zur Gewinnung von CO2 aus Abgasen 62

3D-Druck Hafen Rotterdam setzt auf Additive Manufacturing 63

Messe Brünn Hohe Nachfrage verspricht ­weitere Steigerungen 59 © Messe Brünn

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2004 1,6 Mrd.

„Ein guter Einkäufer drückt nicht einfach nur die Preise“

2013 3,6 Mrd.

Ausländer investieren mehr Laut dem kürzlich vom Innovation Systems Department des AIT – Austrian Institute of Technology veröffentlichten neuen Länderreport haben sich die Investitionen ausländischer Unternehmen in Österreich zwischen 2004 und 2013 mehr als verdoppelt. Am aktivsten sind hier deutsche Unternehmen mit einem Anteil von 47%.

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Beschaffungexperte Jürgen Sprenger erläutert die wesentlichen ­Faktoren für eine erfolgreiche Einkaufsstrategie in der Industrie. 58

IT-Trends Digitalisierung bleibt für die Industrie ein ­großes Thema, die Budgets dafür sinken aber. 60

Grafik der Woche Fakten zu EU-­ Importen aus Schwellenländern. 64


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Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

„Einkauf ist Chefsache“ „Viele Unternehmen sind sich zwar bewusst, dass der Einkauf am schnellsten Ergebnisse generieren kann, sie scheitern aber oft an der ­Umsetzung.“

Einkaufsprofi Jürgen Sprenger ist seit 1989 im strategischen Einkauf mit dem Schwerpunkt Industrie tätig. Seit Anfang 2016 ist er Vice President Purchasing bei dem deutschen Hightech-Maschinenbauer Manz AG.

••• Von Britta Biron WIEN. Zahlreiche Studien haben mittlerweile bewiesen, welche wirtschaftlichen und strategi­ schen Vorteile im Einkauf liegen, in der Praxis wird dieses Potenzial aber kaum genutzt. Jürgen Spren­ ger, Vice President Purchasing bei der deutschen Manz AG, erläutert im Interview mit medianet, wo die Probleme liegen und wie sie gelöst werden können.

medianet: In den meisten Unternehmen fehlen, wie viele Studien aber zeigen, Analysen und Reporting. Entsprechend haben die Finanzabteilungen wenig Überblick über die Leistungen des Einkaufs und dieser verfügt über keine gesicherten Daten, um seine eigene Leistung darzustellen und zu optimieren. Sprenger: Dass die Daten fehlen, stimmt nicht ganz. Sie werden oft nicht effektiv ausgewertet. Dabei bieten alle modernen ERP-Systeme die Möglichkeit, Daten zu erheben und darzustellen. Nutzt man die­ se konsequent von der Anfrage bis zur Auftragsvergabe, hat man alle notwendigen Daten und verhindert, dass Informationen auf verschiede­ nen Systemen verteilt sind, die sich nicht zusammenführen lassen, so­ dass die Datenqualität dann immer wieder infrage gestellt wird, weil sich die Ergebnisse widersprechen oder voneinander abweichen. medianet: Was ist bei der Datenauswertung vor allem zu beachten? Sprenger: Sie sollte nach folgen­ den Gesichtspunkten aufgebaut werden: Was kann ich mit diesen Daten tun, wie dokumentieren sie den Einkaufserfolg und welche Handlungsempfehlungen kann ich daraus ableiten. medianet: Gibt es sonst noch etwas, was aus Ihrer Sicht wichtig ist? Sprenger: Kontinuität, d.h. hat man sich für eine Vorgehensweise entschieden, sollte man auch län­

Der Einkauf muss für gut ausgebildete Nachwuchskräfte attraktiv sein und Karrieremöglichkeiten bieten. Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf. © Manz AG

medianet: In fast 80 Prozent der Unternehmen spielt der Einkauf eine Nebenrolle. Wie kann man das ändern? Jürgen Sprenger: In erster Linie ist es die Aufgabe der Unterneh­ mensleitung, die Einkaufsleitung auf die gleiche hierarchische Ebe­ ne zu heben wie die Leiter anderer Abteilungen und ihr die notwendi­ ge Entscheidungshoheit zu geben. Gleichzeitig ist auch der Einkauf selbst gefordert, ein entsprechen­ des Controlling und Reporting zu installieren und in den Boardmee­ tings zu präsentieren. Keine Ge­ schäftsleitung wird sich bei sau­ berer und nachprüfbarer Kommu­ nikation der Erwirtschaftung von Gewinn verweigern.

medianet: Fast jede Studie zum Thema Einkauf kritisiert die hohe Quote von Maverick Buying – zu Recht? Sprenger: Da gibt es durchaus Potenzial, das man in einem in­ dustriell geprägten Umfeld aber auch nicht überbewerten sollte. Der Erfolg eines Unternehmens hängt hier in erster Linie von der Beschaffung von Produktionsma­ terialien oder Anlagen ab. Beschaf­ fungsvolumen im Marketing sind häufig von ästhetischen, monetär nicht fassbaren Gründen geprägt. Bei technisch besser zu definie­ renden Bereichen wie Druck oder

medianet: Was braucht der Einkauf noch, um seine Stärken voll ausspielen zu können? Sprenger: Natürlich die Budgets und Freiräume, um sich einen Überblick über die globalen Be­ schaffungsmärkte verschaffen zu können und Reisetätigkeit, Mes­ sebesuche und Lieferantenent­ wicklung voranzutreiben. Ein ganz wesentlicher Faktor ist auch das Personal: Der Einkauf muss für den gut ausgebildeten Nachwuchs attraktiv sein, durch Schulungs­ programme und Fortbildungen. Ein Einkäufer muss mindestens ebenso gut ausgebildet sein wie der Vertriebsmitarbeiter, mit dem er verhandelt. Weiters muss man den Mitarbeitern im Einkauf auch Möglichkeiten bieten, sich beruf­ lich weiterzuentwickeln und Kar­ riere zu machen. Hier hinkt der Einkauf oft noch dem Vertrieb hin­ terher. Es ist etwa eine Ausnahme, wenn ein Einkaufsleiter zum CEO avanciert. medianet: Die meisten Einkaufsleiter sehen sich mit einem wachsenden Aufgabengebiet konfrontiert. Woran liegt das? Sprenger: An der zunehmenden Internationalisierung der Märkte, am steigenden Termindruck durch immer kurzfristigere Zielsetzungen der Kunden und an den längeren Beschaffungswegen medianet: Wie wirkt sich das auf die Tätigkeit im Einkauf aus? Sprenger: Ein moderner Einkauf muss strategisch aufgestellt sein,

Messebau kann der Einkauf aber erhebliche Einsparungspoten­ziale heben, sofern Spezifikationen für Anfragen vorliegen. Maverick Buy­ ing ist vor allem ein organisatori­ sches Problem, das durch unklare Entscheidungsprozesse und Re­ gelungen von Verantwortlichkei­ ten entsteht und auch eines der Kernprobleme des Einkaufs trifft: Die Fachabteilungen stehen der Lieferantenauswahl des Einkaufs oft kritisch gegenüber und stellen kostengetriebene Entscheidungen aus Qualitäts- oder Termingründen infrage, die oft aber unbegründet sind.

die Preise seiner Produkte welt­ weit kennen, andererseits mit kurzen Entwicklungszyklen und Reaktionszeiten zurechtkommen. Das erfordert eine höhere Spezia­ lisierung in strategischen Einkauf, operative Beschaffung und Steue­ rung der Supply Chain. Zudem hat in den letzten Jahren der Druck, strategisch einzukaufen, zu höhe­ rer Reise­tätigkeit und einem stei­ genden Aufwand bei der Lieferan­ tenentwicklung geführt.

gerfristig dabei bleiben und die­ se weiterentwickeln. Leider wird mit neuen Anforderungen oft eine neue Software gefordert oder ein­ geführt. Die Auswertungen sind dann oft ‚Trouble Reports‘ und keine brauchbaren Steuerungs­ instrumente.

medianet: Ist das alles auf lange Sicht mit den vorhandenen Ressourcen in den Einkaufsabteilungen überhaupt zu bewältigen? Sprenger: Kaum. Ein Einkäufer, der dies alles in Personalunion ab­ decken muss, wird fast zwangsläu­ fig einen Bereich vernachlässigen. Meist den langfristigen, da dieser langfristig ist und die kurzfristigen Aufgaben der operativen Beschaf­ fung im Tagesgeschäft im Vorder­ grund stehen. Gerecht werden kann man allen Aufgaben nur, wenn der strategischen Einkauf von der ope­ rativen Abwicklung getrennt wird.

Eigenwerbung Dass der Einkauf in der Unternehmenshierarchie oft deutlich hinter anderen Abteilungen wie Produktion oder Vertrieb rangiert, liegt unter anderem daran, dass Einkaufsleiter ihre Leistungen nicht ausreichend mit Zahlen und Fakten untermauern.

medianet: Kann e-Procurement dabei helfen, die wachsenden Anforderungen zu bewältigen? Sprenger: Die Beschaffung von C-Teilen, Katalogwaren und Werk­ zeugen sollte so weit als möglich automatisiert werden, da hier die Beschaffungskosten einen über­ proportional hohen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen. Erheb­ liche Entlastungen bieten auch An­ frage-Tools auf der UnternehmensWebsite. Doch diese Instrumente sollten gelegentlich auch kritisch hinterfragt werden, da die starke Anbindung an einen Anbieter das Risiko birgt, dass man den Über­ blick über die Marktpreise verliert und die Kosten eines späteren Lie­ ferantenwechsels mögliche Einspa­ rungen kompensieren.

72% Kostensenkung Fast drei Viertel der Einkaufsleiter sehen Kostensenkung als Hauptaufgabe, und in vielen Unternehmen gilt, wer die Beschaffungskosten senkt, ist ein guter Einkäufer. Ein Ansatz, der laut Jürgen Sprenger zu kurz gedacht ist.

medianet: Die Kostensenkung steht in den meisten Unternehmen auf der To-do-Liste der Einkäufer ganz oben. Verbesserung der Zulieferqualität, Mitarbeiterentwicklung oder die Optimierung von Prozessen und Abläufen spielt dagegen kaum eine Rolle. Ist das zielführend? Sprenger: Prinzipiell ist das Hauptziel die Kostenkontrolle, um dem Unternehmen eine gute Er­ tragslage zu ermöglichen. Lieferan­ tenentwicklung, Verbesserung der Zulieferqualität und alle anderen genannten Punkte dienen der Er­ reichung dieses Ziels. Sind die Mit­ tel der Verhandlungen mit dem Lie­ ferantenstamm ausgeschöpft, geht es darum, neue Lieferanten, oft in Billiglohnländern, im Rahmen des Lieferantenmanagements zu entwi­ ckeln und die Qualitätskosten die­ ser Beschaffungsmärkte zu senken. Am Ende dieser Entwicklung steht dann, dass der Einkauf ein akzep­ tierter Partner im Unternehmen ist, über qualifiziertes Personal und stabile Prozesse verfügt und in der Lage ist, durch permanente Anpassung an die sich ändernden Gegebenheiten langfristig wesent­ lich zum Unternehmenserfolg bei­ zutragen.


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Freitag, 26. Februar 2016

innovation & unternehmen  59

Wichtige Bühne für Unternehmen BRÜNN/WIEN. „In der Messewirtschaft hat sich diese positive Konjunkturtendenz des Vorjahres in zunehmend größeren Ausgaben von Firmen für Marketingaktivitäten niedergeschlagen. Vor allem in der traditionell starken tschechischen Industriebranche wie dem Maschinenbau haben Unternehmen die Messen wieder als eines der wichtigsten Marketinginstrumente erkannt“, so Jiri Kulis, Generaldirektor der Messe Brünn, vor Kurzem bei einer Präsentation in Wien.

Großes Interesse an MSV Neben Automatisierung und Industrie 4.0 legt die Messe Brünn bei der diesjährigen MSV einen vor allem auch für KMU interessanten Schwerpunkt auf Start-ups. Auch wenn die MSV erst in acht Monaten startet, zeige sich bereits

jetzt großes Interesse, so Kulis. Firmen, die sich einen attraktiven Standort aussuchen wollen, sollten ihre Entscheidung nicht mehr lang hinauszögern: Anmeldeschluss ist der 31.3.2016. Insgesamt rechnet man heuer mit rund 1.600 Ausstellern aus aller Welt. (red)

© Messe Brünn (2)

Mit einem Plus von 4,5% gehörte Tschechien zu den am schnellsten wachsenden Ländern der EU. Davon profitiert auch die Messe Brünn.

Aufgrund der großen Nachfrage wurde eine zusätzliche Halle errichtet.

Kostenlos, ohne Registrierung!

Chancen für Österreich Für 2016 wird ein BIP-Zuwachs von 2,5% erwartet, und Kulis rechnet daher mit einem weiteren guten Messejahr. „Dank der hohen Nachfrage bei der Techagro speziell im Bereich der Außenflächen für große Landmaschinen mussten wir bereits eine zusätzliche Messehalle bauen, um alle Kundenwünsche zu befriedigen“, sagt er. Speziell für Unternehmen aus Österreich – einem der wichtigsten Handelspartner – sieht Martina Tauberová, Handelsrätin und Leiterin der Wirtschafts- und Handelsabteilung in der Tschechischen Botschaft Wien, hohes Potenzial im Bereich der Industrie, speziell Automotive, Kunststoff und Umwelttechnik.

x p e r t . n e t w o r k

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Programme für KMU Um österreichischen Unternehmen – vor allem KMU – den Zugang zu dem attraktiven Markt zu erleichtern, wird die Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer auch heuer auf den drei großen Industriemessen in Brünn – Amper (15.–18.3.), Techagro (3.–7.4.) und MSV (3.–7.10.) im Rahmen der „go international“Initiative Gruppenstände organisieren. Eine erfolgreiche Strategie, denn laut Peter Kukacka, ÖsterreichRepräsentant der Messe Brünn AG mit Sitz in Wien, zeigt sich seit einigen Jahren der Trend, dass vor allem der Anteil kleiner und mittelgroßer österreichischer Unternehmen deutlich steigt. Die Messe Brünn AG unterstützt diese Zielgruppe zusätzlich mit fix vorgefertigten „All-in-Paketen“, die auch online mit wenigen Klicks einfach und schnell gebucht werden können.

Suchen, bieten, ankündigen: Die B2B-Pinnwand für alle ist jetzt online!

Jiri Kulis, Generaldirektor der Messe Brünn: „Sehen große Nachfrage“.

Mail: xpert@medianet.at blackboard.medianet.at

Hier geht’s zum Blackboard:


60  innovation & unternehmen

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© Bartenbach

Freitag, 26. Februar 2016

Lichtblicke für heimische betriebe

Der Großteil der Unternehmen glaubt, über eine ausreichende IT-Infrastruktur zu verfügen, nur ein Viertel sieht hier Verbesserungsbedarf.

Im Netz verstrickt Relevanz der Digitalisierung gewinnt an Bedeutung, investieren wollen die Unternehmen aber weniger in die IT.

© Rockwell

••• Von Britta Biron

Neues tool von rockwell

Sicherheitsoptimierung LINZ. Ein neues, leicht verständliches Bewertungs-Tool von Rockwell Automation bietet Anwendern Einblicke in die Effektivität ihrer Sicherheitsstrategie und gibt ihnen die Möglichkeit, die Anlagenleistung zu optimieren: Der Safety Maturity Index (SMI) ist für jede Branche, Anlagengröße und jeden Standort geeignet und zeigt Anwendern den aktuellen Stand in Bezug auf Sicherheitskultur, die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen und das Sicherheitskapital. Jeder Sicherheitsaspekt ist im SMI-Tool anhand der vier Kategorien – Investitionen minimieren, Compliance erzielen, Kosten vermeiden und Optimierung der betrieblichen Prozesse – messbar, indem eine Reihe von Fragen beantwortet wird. Neben den Ergebnissen zum Status quo liefert SMI auch Empfehlungen, mit welchen Maßnahmen ein höheres Sicherheitsniveau erreicht ­werden kann. „Eine Sicherheitsoptimierung mithilfe eines SMI-Assessments kann sich nicht nur in einer reduzierten Zahl an Sicherheitsrisiken, sondern auch in Form von gesteigerter Anlagenproduktivität, größerer Effizienz sowie gesteigerter Arbeitsmoral auswirken “, erläutert Peter Schoch, Initiativleiter Safety bei Rockwell Automation. (red)

BERLIN. In diesem Jahr geben ­einer neuen Studie von Capgemini zufolge die CIOs im deutschsprachigen Raum weniger Geld für Innovationen aus: Nicht nur das Budget für die Neugestaltung und den Ersatz der IT sinkt von anteilig 20,9 auf jetzt 16,6%, sondern auch die Ausgaben für die Evaluierung von Innovationen (2015: 9,1%, Budget 2016: 7,8%). Der Rückgang überrascht vor allem angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte (52,3% gegenüber 34% bei der Umfrage ein Jahr davor) der 153 befragten IT-Verantwortlichen von Großunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz den Ausbau der Digitalisierung als eines ihrer wichtigsten Ziele in diesem Jahr bezeichnen. Viele noch in der Analysephase „Viele Unternehmen stehen immer noch am Anfang der Digitalisierung und müssen ihre Initiativen priorisieren. Deshalb analysieren sie erst einmal ihre Daten, um Optionen für neue Geschäftsmodelle zu erarbeiten; die Innovation folgt dann erst im zweiten Schritt“, interpretiert Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer bei Capgemini in Deutschland, die Ergebnisse. Allerdings gibt es auch eine Reihe weiterer Gründe dafür, dass die Digitalisierung langsamer als erwartet voranschreitet. Der wichtigste ist, dass nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter, insbesondere für Internet-ofthings-Technologien, Big-DataAnalytics und mobile Technologien, zur Verfügung stehen. Um diesen Mangel auszugleichen, werden bei Analytics-Projekten generell in 85%der Fälle externe Experten verpflichtet, die sowohl die Expertise ins Unter-

nehmen bringen als auch für einen Wissens­transfer sorgen. Für IoT-Projekte gibt es allerdings noch nicht viele Angebote von Dienstleistern. Dementsprechend müssen Unternehmen ihre eigenen Fachleute der verschiedenen Disziplinen wie beispielsweise aus der Elektrotechnik, Mechanik, Informatik, Mathematik und Betriebswirtschaftslehre zusammenbringen und dafür sorgen, dass sich ihre Mitarbeiter das IoT-Wissen im Tagesgeschäft aneignen. Unflexible Prozesse Darüber hinaus fehlt trotz der durchwegs guten Unterstützung durch das Top-Management in vielen Fällen die übergreifende Planung. Probleme bereiten den IT-Verantwortlichen zudem auch unflexible Geschäftsprozesse und starre Organisationsstrukturen. Interessant ist, dass, obwohl in 64% der Unternehmen nach Aussage der Führungskräfte die geschäftliche Relevanz der IT gestiegen ist, nur in einem Viertel der Unternehmen auch höhere Anforderungen an die IT-Technik gestellt werden.

© IBM

SAN FRANCISCO. Die Aussenwirtschaft Austria war heuer bereits zum zweiten Mal beim SPIE Photonics West (16.–18.2. in San Francisco), dem weltgrößten Treff für die Optik-, Photonik- und Laserindustrie, mit einem Österreich-Pavillon vertreten. Insgesamt nahmen über 20.000 Fachbesucher und 1.300 Aussteller teil. „Die Photonik-Industrie ist als Innovationsmotor für ein breites Branchenspektrum ein äußerst attraktives Betätigungsfeld für Start-up-Unternehmen“, ist Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles, überzeugt. Die zehn österreichischen Aussteller am Österreich-Pavillon sind vielfach Nischenweltmeister und stießen bei den US-Messebesuchern, so Thaler, auf reges Interesse. So etwa der Tiroler Lichtspezialist Bartenbach, der bereits mit namhaften amerikanischen Forschungseinrichtungen zusammenarbeitet, oder die Montfort Laser GmbH, die ihre kundenspezifischen Lasersysteme vorstellte. „Der Messeveranstalter räumt der Einbindung von Start-ups einen bedeutenden Stellenwert ein. Österreichische Unternehmen sollten diese Chance einer ‚Wild Card‘ nutzen und sich mit ihren Innovationen vor einem hochkarätigen Fachpublikum bei der kommenden Spie Photonics West präsentieren“, rät der österreichischer Wirtschafts­ delegierte daher. (red)

© Panthermedia.net/.shock

Lichtinnovationen für USA

IBM-Studie Gerd Rademann, Business Unit Executive, IBM Security Systems D-A-CH, weiß, dass der Großteil der Unternehmen in Sachen Cybersicherheit nur unzureichend geschützt ist.

Befragt nach den Top-Technologien dieses Jahres, führen Applikations-Portfolio-Rationalisierung, Privacy by Design, BYOx-Security, Security Automation und CloudSecurity. Sicherheit hat wenig Priorität ... Obwohl vier dieser Top-Themen mit Sicherheit zu tun haben, ist die Bedeutung der IT-Sicherheit insgesamt aber gefallen. Das liegt bis zu einem gewissen Grad am zunehmenden Reifegrad der verwendeten Sicherheitslösungen, aber vor allem an der subjektiven Wahrnehmung des tatsächlichen Gefahrenpotenzials, die mit der Realität wenig zu tun hat, wie eine neue IBM-Umfrage zum Thema IT-Sicherheit zeigt. Derzufolge sind rund zwei Drittel (65%) der insgesamt 700 befragten Führungskräfte sehr sicher, dass ihr Unternehmen gegen IT-Sicherheitsrisiken gewappnet ist. „Die meisten der befragten TopFührungskräfte glauben, dass wie einsame Wölfe agierende Ha-


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cker die größte Bedrohung für ihre Organisation darstellen. Dabei wissen wir, dass 80 Prozent der Cyberattacken von ausgezeichnet organisierten Banden ausgehen“, weist Gerd Rademann, Business Unit Executive, IBM Security Systems D-A-CH, auf einen der größten Trugschlüsse der Manager hin. Besonders gefährdet Aufpassen sollten vor allem Chefs von Marketing, Personal oder der Finanzabteilung. Hier liegen Informationen, auf die es Cyberkriminelle besonders abgesehen haben, wie Kunden- und Mitarbeiter­ daten, Bilanzen oder gar Zugänge zu Bankkonten. Wirklich gut geschützt gegen Cyberattacken sind, so die IBMExperten, nur 17% der Betriebe. Wesentlicher Unterschied zu jenen, die sich nur in Sicherheit wiegen, ist, dass sie bereits einen Chief Information Security Officer (CISO) etabliert haben. Mittelstand rüstet auf … Für mittelstänische Betriebe ist dies in der Regel meist keine Option, ihr Sicherheitsbedarf ist aber ebenso so hoch wie jener der Großbetriebe. Zwischen 2013 und 2015 hat der Großteil von ihnen (85%), wie eine Analyse der KfW Bankengruppe zeigt, bereits Maßnahmen für die Verbesserung von IT-Sicherheit und Datenschutz getroffen und gut die Hälfte (55%) sind der Meinung, gut geschützt zu sein.

Weniger als ein Fünftel der Unternehmen ist tatsächlich cyber­sicher.

Mit Abstand am häufigsten setzen die Mittelständler auf kostengünstige und einfache Maßnahmen wie Softwarekonzepte (z.B. Virenschutzsoftware oder Firewalls). Eine bereits deutlich geringere Rolle spielen dagegen aufwendigere Sicherheitsvorkehrungen wie Backup-Konzepte oder Verschlüsselungstechniken. … aber Zeit und Geld fehlen Umfangreiche und teure Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen oder bauliche Veränderungen (z.B. Zugangskontrollen oder Alarmanlagen) kommen nur für die größeren Betriebe infrage. Vor der dauerhaften Einstellung von Fachkräften mit IT-Fachkenntnissen scheuen die Mittelständler zurück, nur 7% haben ihr Personal entsprechend aufgestockt. Neben den Kosten ist für den Mittelstand mangelnde Zeit eines der größten Probleme. „Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen wird weiter rasch zunehmen, neue Technologien werden stetig hinzukommen. IT-Sicherheit und Datenschutz sind daher unternehmerische Daueraufgaben, und Investitionen in den Schutz des eigenen Unternehmens daher unerlässlich für die Wettbewerbsposition“, fasst Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, zusammen.

innovation & Unternehmen  61

Digital-Trophäe geht an München Deloitte-Analyse untersucht, wie gut die 30 ­größten ­deutschen Städte auf die Herausforderungen der ­Digitalisierung vorbereitet sind.

••• Von Britta Biron MÜNCHEN. „Im internationalen Konkurrenzkampf entscheiden über alle Branchen hinweg immer stärker digitale Standortfaktoren. Generell ist eine enge Vernetzung von Forschungseinrichtungen, Hochschulen sowie Unternehmen unbedingt erforderlich. Nur Städte mit starken regionalen Innovationsnetzwerken bleiben langfristig wettbewerbsfähig“, sagt Alexander Börsch, Leiter Research bei Deloitte. 14 einzelnde Indikatoren Untersucht hat das internationale Beratungsunternehmen 30 deutsche Großstädte anhand 14 einzelner Indikatoren wie Stärke der IT-Industrie, digitale Unternehmensgründungen, Verfügbarkeit von IT-Fachkräften oder die Anziehungskraft auf Unternehmen und Studenten. München, Nummer 1 im Gesamt­ ranking, punktet mit hoher Dynamik im Informations- und Kommunikationssektor mit der größten

Digitale deutsche Cities Stadt Punkte München 94,1 Berlin 88,1 Hamburg 88,0 Köln 81,9 Stuttgart 79,7 Frankfurt/Main 78,8 Dresden 72,1 Düsseldorf 66,5 Karlsruhe 62,5 Leipzig 60,1 Quelle: Deloitte; Max. erreichbare Punktezahl=100

Info-veranstaltung

3-Druck geht auf Europa-Tour LEUVEN. Materialise, belgischer Spezialist für den 3DMetalldruck, rechnet mit einer stark steigenden Nachfrage und hat dementsprechend sein Informationsprogramm für interessierte Unternehmen erweitert. Die Metal 3D Printing Tour ist Teil der 3DP AcademyWorkshopreihe, startet diesen März und wird während der Dauer von drei Monaten durch insgesamt neun europäische Länder führen. Detaillierte Infos zu den einzelnen Terminen sowie Möglichkeiten zur Online-Anmeldung stehen Interessierten unter http://www.materialise. com/metaltour zur Verfügung. (red) Smart Factory

Pilz produziert vernetzt

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München bietet die besten Rahmenbedingungen für digitale Innovationen.

Anzahl qualifizierter IT-Experten und ist ein Ballungsgebiet für ITUnternehmen ebenso wie für viele Branchen, die digitale Technologie anwenden. Berlin ist aufgrund der hohen Dichte an Forschungseinrichtungen und der höchsten Zahl neuer Unternehmen – allein 2014 wurden fast 2.000 IKT-Unternehmen gegründet – der innovativste Standort. „Die Wettbewerbsfähigkeit für digitale Innovationen hängt aber nicht nur von einer lebendigen Start-up-Szene ab. In der Hauptstadt gibt es nur wenige große Unternehmen mit der notwendigen Expertise und Ressourcenausstattung für ein funktionierendes

Innovations-Ökosystem“, erläutert Nicolai Andersen, Leiter und Partner Innovation bei Deloitte. Hamburg erzielt den dritten Platz in der Gesamtwertung vor allem durch seine Attraktivität für die zukünftigen, hochqualifizierten Arbeitnehmer – die meisten Studenten zieht es in die Hansestadt. Bei den Unternehmenrangiert die Hansestadt nur auf Platz sechs. „Zu denken geben sollte, dass Städte mit traditionellen technischen Universitäten wie Aachen und Karlsruhe im Ranking schlecht abschneiden. In anderen Ländern entsteht gerade um die führenden technischen Universitäten herum ein starkes innovatives Umfeld“, kommentiert Andersen.

OSTFILDERN. Pilz, Hersteller von Schaltgeräten, Steuerungen, Sensoren und Antriebstechnik für Sicherheit und Automation, gehört zu den Unternehmen, bei denen die Smart Factory bereits Realität ist. Seit der Eröffnung des neuen Werks im Herbst 2015 ist die Produktion mit den vor- und nachgelagerten Prozessen und Abläufen vernetzt; das vermeidet Störungen oder ­Stillstandzeiten. Arbeitsdokumente werden in einer Pilz-Cloud gespeichert, um stets aktuell und in Echtzeit auch auf mobilen Endgeräten zur Verfügung zu stehen. Weitere konkrete Ansätze zur Verbindung von IT und Produktion entstehen in der Pilz Denkfabrik 4.0, wo Experten aus IT und Produktionstechnik zusammenarbeiten. (red)

Experten im Internet der Dinge Innerhalb der EU liegt Finnland laut einer aktuellen Accenture-Studie bei der Anwendung industrieller Kommunikationslösungen in Führung.

HELSINKI. Finnland entwickelt sich rasant zu einem Marktführer für komplexe IKT-Angebote aller Art. Im Ländervergleich liegt Finnland weltweit an dritter Stelle, wenn es um die Verbreitung und Anwendung von IoT-Lösungen geht. Im Hinblick auf die technologischen und institutionellen Grundlagen für das Wachstum des IIoT-Sektors nimmt Finnland weltweit sogar die Führungsposition ein. Einer der Hauptgründe liegt in der engen Kooperationsbereitschaft der zumeist kleinen finnischen Betriebe. So haben sich etwa ein Dutzend finnischer IoT-Startups, darunter Comptel, Tieto, Avarea und BaseN, zu dem Konsortium „Beehive“ zusammengeschlossen, dessen Ziel es ist, Unternehmen

komplette End-to-End-Lösungen anzubieten. Deutschland im Fokus Zudem hat der finnische Handelsverband Finpro, der KMU bei der internationalen Expansion unterstützt, jetzt eine Kampagne gestartet, um verstärkt deutsche Unternehmen anzusprechen. Dazu ist eine Reihe von Informationsveranstaltungen geplant. Weiters werden zahlreiche finnische IoT- und IKT-Spezialisten auf der Hannover Messe ausstellen. „Die deutsche Industrie steht an der Schwelle der vierten industriellen Revolution, und unser Expertenwissen kann definitiv helfen, den richtigen Weg einzuschlagen“, ist Reijo Smolander, Senior Advisor bei Finpro, überzeugt. (red)


62  energie & ressourcen

Freitag, 26. Februar 2016

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salzburg AG

Power-to-Heat spart Energie

Wasserkraft für Lateinamerika GRAZ. Andritz Hydro hat zwei Großaufträge aus Lateinamerika erhalten. Für den brasilianischen Energiekonzern Companhia Paranaense de Energia wird man das am Fluss Iguaçu gelegenen Wasserkraftwerks Governor Bento Munhoz da Rocha mit vier neuen FrancisLaufräder, die einen höheren Wirkungsgrad bieten, sowie neuen Drehzahl- und Spannungsreglern ausstatten. Empresa Nicaragüense de Electricidad bestellte für die Modernisierung von zwei Wasserkraftwerken in Nicaragua elektrische Ausrüstung inklusive neuer Schaltanlagen, Haupttransformatoren, Mittelund Niederspannungsanlagen sowie Schutz-, Erregungs-, Leittechnik- und Automatisierungssysteme. (red) Grossauftrag für ABB

Fabrik als Energielieferant ZÜRICH. Die finnische Metsä Group beauftragte ABB mit der Lieferung der kompletten Energiesysteme und prozessbezogenen elektrischen Systeme für einen neuen Produktionsstandort, der vollständig ohne fossile Brennstoffe auskommen wird. Das Werk in Äänekoski soll ab 2017 1,3 Mio. Tonnen Zellstoff jährlich sowie Bioprodukte wie Tallöl, Terpentin und Lignin produzieren. Ausgerüstet mit mehr als 1.000 modernen und höchst energieeffizienten Motoren und Energiesystemen, wird die Fabrik 2,4 Mal mehr Elektrizität erzeugen als sie verbraucht und 1,8 Terawattstunden Elektrizität pro Jahr liefern, was gut 2,5% des gesamten in Finnland erzeugten Stroms entspricht. Insgesamt wird sich dadurch der Anteil erneuerbarer Energien in Finnland um mehr als zwei Prozent steigern. (red)

Gerhard Schöny Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften, TU Wien

Die Versuchsanlage scheidet pro Tag 50 Kilo CO2 ab, bei der neuen Pilotanlage werden es bereits fünf Tonnen sein.

Kohlendioxid aus Abgasen gewinnen Nach erfolgreichen Tests des neuen Wirbelschicht­verfahrens im Labor der TU Wien wird jetzt eine Pilotanlage im ­industriellen Maßstab errichtet.

normalerweise wässrige Amin­ lösungen als Waschmittel“, sagt Gerhard Schöny (Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften, TU Wien). Die Aminwäsche hat allerdings entscheidende Nachteile: Sie benötigt viel Energie und hohe Absorber-Türme, damit das Rauchgas ausreichend lange Zeit hat, mit der Aminlösung in Kontakt zu kommen und die gewünschte CO2-Menge abzugeben. Im vom Klima- und Energiefonds geförderten Leitprojekt „ViennaGreenCO2“ arbeitet die TU Wien mit

••• Von Britta Biron WIEN. Kohlendioxid kennt man in erster Linie als Klimakiller, doch für Pflanzen ist es essenziell. Und auch Chemie- und Kunststoffindus­ trie zeigen immer mehr Interesse an diesem Rohstoff Eigens CO2 aus fossilen Quellen zu produzieren, ist aus Klimaschutzgründen aber kontraproduktiv, deutlich umweltfreundlicher wäre es, es aus Abgasen industrieller Prozesse zu filtern. „Wenn man Kohlendioxid möglichst selektiv aus Abgasen entfernen möchte, verwendet man

der Universität für Bodenkultur, Shell und anderen Partner daran, eine neue, billige und energieeffiziente Abscheidetechnik zu entwickeln. Billiger und kleiner „Auch wir arbeiten mit Aminen“, erklärt Schöny, „allerdings nicht in flüssiger Form.“ An der TU Wien kommt ein mit Shell entwickeltes Wirbelschichtverfahren zum Einsatz, in dem feste Partikel, auf denen die Amine aufgebracht sind, mit dem Rauchgas in Kontakt gebracht werden. Entscheidend ist, dass sich

Wohin mit alten Akkus? VDE untersuchte das Potenzial der Wiederverwendung von ausgedienten e-Auto-Batterien.

FRANKFURT/MAIN. Elektroautos gelten, vorausgesetzt der Strom stammt aus regenerativen Energien, als gut für die Umwelt. Was passiert mit den Batterien aber am Ende ihrer Nutzungsdauer? Meist verfügen sie noch über Speicherkapazitäten von bis zu 80% und sind daher zu schade für die Entsorgung. Sinnvoller – einen wachsenden Elektromobilitäts- und Batteriespeichermarkt vorausgesetzt – ist die Wiederverwendung, so die Studie „Second-Life-Konzepte für Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen“ des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informations­technik e.V. (VDE). So zeigt sich, dass sich ein Second-Life-Betrieb sowohl für die Bereitstellung von Primärregel-

© TU München/Andreas Battenberg

andritz hydro

Das Wirbelschichtsystem ­benötigt gegenüber der Aminwäsche deutlich kleinere CO2-Abscheidesysteme.“ © TU Wien/Julius Pirklbauer

SALZBURG. Knapp ein Jahr nach Eröffnung der österreichweit ersten Power-to-HeatAnlage mit Elektrodenkessel hat die Salzburg AG nach nur fünfmonatiger Bauzeit jetzt die zweite Anlage in Betrieb genommen. „Damit wird ein Teil des für die Wärmeerzeugung verwendeten Erdgases ersetzt und Kohlendioxid eingespart“, sagt Leonhard Schitter; Vorstandssprecher der Salzburg AG und setzt fort: „Eine Power-to-HeatAnlage spart jährlich rund 3.000 Tonnen CO2 ein, das entspricht dem CO2-Ausstoß von 1.500 Autos pro Jahr.“ (red)

Wiederverwendung statt Entsorgung bietet wirtschaftliche und ökologische Vorteile.

leistung (PRL) als auch für Hausspeichersysteme (HSS) gegenüber Neubatterien rechnet. Basierend auf Berechnungen nach der Kapi-

talwertmethode, prognostizieren die Experten für PRL eine Steigerung des Kapitalwerts um 33%, für HSS eine Verbesserung um 26%.

das Rauchgas und der Strom aus Amin-funktionalisierten Partikeln in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Schöny geht davon aus, dass die bekannten Nachteile bisheriger Abscheideverfahren mit wässrigen Aminlösungen dadurch weitgehend behoben werden können. Die Verwendung von Wirbelschichtsystemen ermöglicht darüber hinaus eine gegenüber der Aminwäsche wesentlich kompaktere Bauweise des CO2-Abscheidesystems. Pilotanlage kommt 2018 Die bisherigen Tests mit der kleinen Laboranlage, die eine Kapazität von 50 kg CO2 täglich hat, liefen sehr erfolgreich. Mehr als 90% des in den Abgasen enthaltenen CO2 konnten die Forscher gewinnen. „Nun wollen wir eine Pilotanlage bauen, mit der man fünf Tonnen CO2 pro Tag abscheiden kann“, erläutert Schöny die weiteren Pläne. Errichtet wird die Pilotanlage, die voraussichtlich 2018 in Betrieb gehen wird, im Wien EnergieKraftwerk in Simmering. Ein Teil des dort abgeschiedenen Kohlendioxids wird dann weiter aufbereitet und kommt versuchsweise in einem Testgewächshaus der LGV Frischgemüse als Düngemittel zum Einsatz. Eines Tages könnten solche CO2Abscheidereaktoren mit Biomasseverbrennungsanlagen kombinieren, um auf kohlenstoffneutrale Weise elektrischen Strom und CO2 für die Industrie zu produzieren.

Auch der Umweltvorteil von Second-Life-Batterien ist groß: Je Kilowattstunde Nennkapazität der Traktionsbatterie errechneten die Experten ein TreibhausgasEinsparpotenzial von 34 bis 106 kg CO2-Äquivalenten für PRL und von 30 bis 95 kg CO2-Äquivalenten für HSS gegenüber neuen Batterien. Werden Traktionsbatterien bei einer Restkapazität von 80% für Second-Life-Anwendungen wiederaufbereitet, dann beträgt ihr maximaler Verkaufswert rund 50% der Kosten einer Neubatterie. Noch viele Fragen offen Ob sich Second Life-Konzepte langfristig etablieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So müssen mögliche Verwendungsbereiche noch genauer untersucht werden. Zudem hat die Weiterentwicklung der Recyclingtechnologien wesentliche Auswirkungen auf den tatsächlich zu erzielenden Wiederverkaufspreis, und derzeit stellen auch die fehlenden Standards für Batteriemodule ein wesentliches Hindernis für einheitliche und damit günstige Aufbereitungsverfahren dar. (red)


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Freitag, 26. Februar 2016

transport & logistik  63

Innovation macht Druck

© Port of Rotterdam

Im Hafen von Rotterdam wird ein eigenes Fieldlab für Additive Manufacturing mit 3D-Metalldruckern eingerichtet.

Die Fertigung von Schiffsersatzteilen per 3D-Druck wurde schon erfolgreich getestet.

ROTTERDAM. „3D-Druck ist vielversprechend, aber auch komplex. Die Entwicklungen verlaufen in rasantem Tempo, aber es gibt nur wenige Unternehmen mit genügend Erfahrung und Mitteln, selbst den 3D-Metalldruck auszuprobieren. Das Fieldlab ist eine logische Folge des im vergangenen Jahr initiierten Projekts zur Fertigung von Schiffsersatzteilen mit 3D-Drucktechniken“, erläutert Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs bei RDM Rotterdam. Das Fieldlab wird Unternehmen mit Bezug zum Hafen einen gemeinsamen Ort zur Beschleunigung von Entwicklungen in diesem Bereich und zur gemeinsamen ­Arbeit an Anwendungen für die (maritime) Industrie bieten. Angesiedelt wird es im Innovation Dock bei RDM Rotterdam, dem Ort für Innovationen im Rotterdamer Hafengebiet, wo Unternehmen, Forscher und Studenten gemein-

sam an Projekten rund um Indus­ trie 4.0-Anwendungen arbeiten. „In Rotterdam ist man bestrebt, als weltweit durchdachtester Hafen zu fungieren und bei Innovationen eine Vorreiterstellung einzunehmen. Das ist für die Wirtschaft und für das Arbeitsplatzangebot vorteilhaft“, erklärt Castelein. In diversen Projekten wie iTanks, PortXL und SmartPort arbeitet der Hafenbetrieb mit Partnern wie der TU Delft, Erasmus Universität Rotterdam, Deltalinqs, Cambridge Innovation Center, Philips Innovation Award und der Gemeinde ­Rotterdam zusammen. Mehrere Millionen Euro sollen in das FieldLab investiert werden. Wie groß die Einrichtung wird, hängt von der Mitwirkung seitens Unternehmen und Einrichtungen ab; derzeit haben bereits rund 15 Unternehmen eine Absichtserklärung zur Teilnahme unterzeichnet. (red)

Gelbe Kräne für Grün-Weiß

© Prangl

Equipment von Prangl sorgt für den termin­ gerechten Baufortschritt des Allianz Stadions.

Von Prangl stammen die meisten Kräne auf der Allianz Stadion-Baustelle.

WIEN. Ab der Saison 2016/2017 wird der SK Rapid Wien in seinem neuen Allianz Stadion gastieren. Damit die Spielstätte termingerecht fertig wird, wurde bereits mit den Arbeiten am Spielfeld begonnen. Dafür musste der 280 t Raupenkran von Prangl (das österreichische Unternehmen ist seit Beginn Partner des Projekts und hat auf dieser Baustelle eine Reihe von Geräten im Einsatz) das Feld räumen. Dabei erledigte der Gigant noch einige schwere Arbeiten. So wurden beispielsweise die letzten schweren Stahlkonstruktionen von außen über die Hinterwand der Tribüne mit einem wippbaren Ausleger eingehoben und montiert. (red)


64  GRAFIK DER WOCHE

Freitag, 26. Februar 2016

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Globale Transportrouten Rindfleisch aus Argentinien, Maschinen aus China, Öl aus den VAE oder Textilien aus der Türkei – ­Zahlen, Daten und Fakten zu den EU-Importen aus Schwellenländern.

90%

Fracht: Fast alles auf dem Seeweg Fast das gesamte internationale Frachtaufkommen (Import und Export) der EU-Staaten wird auf dem Seeweg befördert. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Nordseehäfen, vor allem Antwerpen, Rotterdem und Hamburg. Aufgrund des Trends zu immer größeren Containerschiffen haben die meisten EU-Frachthäfen Erweiterungen ­ihrer Kapazitäten geplant. Rotterdam, mit einem Jahresumschlag von 450 Mio. Tonnen der aktuell größte, will vor allem den Hinterland­ verkehr in Richtung Süddeutschland, Polen, Österreich und dem Baltikum ausbauen.

EU-Importe per Luftfracht nach Ländern

EU-Importe per Seefracht

2015 wurden aus Schwellenländern knapp 2,5 Mio.Tonnen Güter importiert. Der größte Teil dieser Luftfracht entfällt trotz eines Rückgangs von über 17% weiterhin auf China. Die stärksten Zuwächse gab es – wenn auch von einem niedrigen Niveau aus – aus Äthiopien (+55,2%), der Türkei (36,5%) und Chile (21,5%).

Insgesamt stiegen die gesamten Seefracht-Importe 2015 nur um 1% auf knapp über 261 Millionen Tonnen. China

54.189.588

Russland

30.667.079

Brasilien

28.981.323

Ukraine

21.943.181

Mexiko

18.935.792

Türkei Argentinien

17.256.738 13.500.271

+4,7% +4,8%

+2,9%

+2,3% +2,3%

+7,3%

1.344.115

80% der österreichischen Importe von rd.132 Mrd. € pro Jahr stammen aus der EU, wichtigster Überseepartner ist Kenia.

49.817 81.242

64.233 89.398

0 2 4 6 8 10 54.601

190.898

Kenia Elektromotoren, Hülsenfrüchte Nüsse, Pflanzen

204.888

9,28

China Maschinen, Elektronik, Bekleidung, Schuhe

54.844 l China l Äthiopien l Bangladesch l Ägypten

Werte in t

l Kenia l Mexiko l Chile l Ecuador

Werte in t

Österreich bezieht wenig aus Schwellenländern

76.219

27.599

7,32

Russland Erdgas, Erdöl, Metalle, Holz

l Indien l Türkei l Vietnam

2,29

Türkei Maschinen, Bekleidung, Fahrräder, Pflanzen, Obst, Gemüse

Die größten EU-Frachthäfen

1,27 Werte in Mrd. €

In Rotterdam wurden im Vorjahr über 12,23 Mio. Container (-0,5%) umgeschlagen, auf Antwerpen entfielen 9,7 Mio. (+7,5%) und auf Hamburg, wo der sinkende Außenhandel durch die schwächelnde Wirtschaft in China und das Russlandland-Emborgo am deutlichsten zu spüren war, 8,8 Mio. (-9,3%). 20

Werte in Mio. t

Göteborg

Bremerhaven

15

Felixstowe

16,1

London

14,0

0,8%

Hamburg

Rotterdam Antwerpen Zeebrügge

14,0

EU-Markt stagniert

Genua

10 Barcelona Valencia

5

0

Gioia Tauro

Piräus

Algericas

7,0 5,7

5,2

5,0

4,8

4,2

4,0

Antwerpen Rotterdam Hamburg Bremer- Valencia Felix- Algericas Piräus Gioia Zee- haven stowe Tauro brügge

Quellen: Transport Intelligence, 2015; WKO; Eurogate; Foto: © Roland Magunia/AFP/picturedesk.com

+3,8%

3,7

3,5

Barcelona London

3,2

3,0

Genua

Göteborg

2015 ist das Seefrachtvolumen der Schwellenländer um 2,2% gestiegen; Treiber war vor allem das starke Wachstum am USMarkt (+4,3%). Die Frachtmengen Richtung EU sind dagegen nur um 0,8% gestiegen. Noch deutlicher zeigt sich die Diskrepanz bei der Luftfracht: Einem Plus von 9,2% in die USA steht ein Minus von 8,9% in die EU gegenüber.


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Freitag, 26. Februar 2016

cover 65

Hoffnung für Saab Eigner NEVS zieht Großauftrag in China an Land 66

Elektrisch Den Optima von Kia gibt es nun auch als Hybrid-Version 70

Luxus „made in Bayern“ Neuer 7er-BMW setzt auf „Selective Beam“ 70

Elektro-Initiative Ö-Hub soll Basis für StromerOffensive legen 71

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automotive business Solides Wachstum VW Financial Service wächst im Vorjahr weltweit 72

Zahl der Woche

2.800 Magna vor Großauftrag? Das Magna-Werk in Graz steht vor einem Großauftrag, der den Personalstand um bis zu 2.800 Mitarbeiter erhöhen könnte, berichtet der Kurier mit Verweis auf einen Insider. Demnach ginge es um die Produktion eines SUV für einen europäischen Autokonzern. Im März soll der Deal bekannt gegeben werden, die Produktion soll 2018 anlaufen. Dafür sei auch eine Erhöhung des Personalstands geplant. Im Grazer Werk werden derzeit 5.645 Personen beschäftigt, davon sind 381 Leiharbeiter. Die „Talsohle beim Personalstand“ werde im heurigen Herbst mit rund 4.500 Mitarbeitern erreicht. Künftig sollen es aber bis zu 8.000 sein. (APA)

AMI Leipzig

© Gerard Chardonnens

Aus nach vielen Hersteller-Absagen

Autosalon Genf 2016: Und jährlich grüßen die Neuwagen

© Volvo

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In wenigen Tagen öffnet die 86. Auflage des Genfer Automobilsalons ihre ­Pforten – wir haben schon jetzt die wichtigsten Neuvorstellungen. 68

LEIPZIG. Die Leipziger Automesse AMI ist heuer nach dem Rückzug zahlreicher Teilnehmer abgesagt worden. In einer Art Domino-Effekt habe in den vergangenen zwei Wochen ein Hersteller nach dem anderen seinen Auftritt zurückgezogen, sagte Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner. „Wir hätten sehr, sehr viel darum gegeben, nicht in eine solche Situation zu kommen. Es ist schmerzlich.“ (APA)

Auf Rekordjagd Volvo hat 2015 mehr als eine halbe ­Million Autos verkauft, heuer sollen es noch mehr sein.

66

Umsatzwachstum Connected CarMarkt wird immer bedeutender. 67


66  Hersteller & zulieferer

Freitag, 26. Februar 2016

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125. Geburtstag

Scania mit rundem Jubiläum

© Scania

Autobau bei Scania in Malmö kurz nach der Wende vom 19. zum 20. Jh.

Volvo ist nun bereit für die zweite Phase der globalen Transformation. Danach wird Volvo ein wirklich globales PremiumAutomobilunternehmen sein. © Volvo

SÖDERTÄLJE. Scania feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Der schwedische Lkw-Hersteller, der heute zum Volkswagen-Konzern gehört, begann 1891 unter dem Firmennamen Vabis in Södertälje mit dem Bau von Eisenbahnwaggons. Rund 20 Jahre später fusionierte das Unternehmen mit der Maschinenfabrik Scania in Malmö zu Scania-Vabis, das schon früh mit dem Bau von Automobilen und Lastwagen begonnen hatte. Ein erster Meilenstein für die neue Firma war 1923 ein Vier-Zylinder-Motor mit obenliegenden Ventilen, der sich als zuverlässiger Antrieb für Lastwagen und Busse erwies. 13 Jahre später folgte der erste Dieselmotor. Auf den Erfolgen aufbauend, wurde dann 1961 die erste Produktionsstätte außerhalb von Schweden in São Bernardo do Campo in der Nähe von São Paulo in Brasilien eingerichet. Im Jahr 2000 rollte schließlich der einmillionste Scania vom Band. Im vergangenen Jahr konnte der Hersteller einen Umsatz von 10,1 Mrd. Euro erzielen, der Gewinn stieg gegenüber dem Jahr 2014 um zwölf Prozent auf 734 Mio. Euro. (­ampnet)

Im vergangenen Jahr verkaufte Volvo erstmals in seiner 89-jährigen Geschichte mehr als 500.000 Autos.

Auf dem Weg zum „Global Player“ Der schwedische Hersteller Volvo sieht sich nach seinem Rekordjahr 2015 auf dem besten Weg, sich zur globalen Größe im Premium-Automobilsektor zu entwickeln.

STOCKHOLM. Volvo hat sich in den vergangenen Jahren voll auf Premium getrimmt. Zwar können sich die Schweden noch lange nicht mit den deutschen Rivalen Audi, Mercedes und BMW messen, in deren Schatten hat sich Volvo aber zu einer ernstzunehmenden Größe entwickelt. Messbar ist dieses Standing mittlerweile auch in Zahlen: Im vergangenen Jahr legte der Hersteller sowohl bei Absatz, als auch bei Umsatz und Gewinn zu. Rekordabsatz belebt das Geschäft Das operative Ergebnis stieg von 2,128 Mrd. Kronen (224,68 Mio.

anderen Modelle beitrugen. Håkan Samuelsson, Präsident und CEO der Volvo Car Group, sieht den Hersteller damit voll auf Entwicklungskurs: „Nach Abschluss dieses erfolgreichen Jahres ist Volvo nun bereit für die zweite Phase der globalen Transformation; danach wird Volvo ein wirklich globales Premium-Automobilunternehmen sein.“ Zur Erreichung dieses langfristigen Ziels hat Volvo ein 7,92 Mrd. Euro schweres Transformationsprogramm aufgelegt. Mithilfe einer komplett erneuerten Modellpalette soll der Absatz mittelfristig auf 800.000 Fahrzeuge wachsen.

Euro) auf 6,62 Mrd. Kronen (rund 698,96 Mio. Euro). Auch der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr von 137,59 Mrd. Kronen (14,53 Mrd. Euro) auf 164,04 Mrd. Kronen (17,32 Mrd. Euro). Zurückzuführen ist diese Entwicklung insbesondere auf den Rekordabsatz von weltweit 503.127 Fahrzeugen 2015: Erstmals in seiner inzwischen 89-jährigen Geschichte verkaufte das Unternehmen damit in einem Jahr mehr als eine halbe Million Autos, wozu sowohl die erfolgreiche Einführung des Premium-SUV Volvo XC90 als auch die starken Absatzzahlen der

Im vergangenen Jahr stellte das Unternehmen hierfür weitere Weichen. So ist die Produktion des neuen Volvo XC90 angelaufen, bis zum Jahresende gingen bereits mehr als 88.000 Bestellungen für das Premium-SUV ein. Weichen bereits gestellt Für die Fertigung des Flaggschiffs hat Volvo in seinem Stammwerk Torslanda erstmals seit 2008 wieder eine dritte Schicht eingeführt, im ersten Halbjahr 2015 integrierte Volvo zudem drei chinesische Joint Ventures. So wollen die Schweden deren Aktivitäten besser steuern und ein genaueres finanzielles und operatives Bild des Unternehmens erhalten. In der zweiten Jahreshälfte startete außerdem für 500 Mio. Euro der Bau eines neuen Werks in ­South Carolina (USA), das 2018 seinen Betrieb aufnehmen soll. Mit der neuen Fertigungsstätte wird Volvo künftig in all seinen drei Schlüsselregionen – Europa, China und den USA – Autos produzieren und verkaufen: ein wichtiger Schritt, um ein weltweit agierender Premium-Hersteller zu werden. Als Vorgeschmack darauf erwartet Volvo im laufenden Jahr erneut einen Rekordabsatz. Auch das operative Ergebnis soll laut Samuelsson neuerlich steigen. (red)

Neue Hoffnung für Saab Der neue Saab-Eigentümer NEVS zieht einen Großauftrag für Elektroautos in China an Land – Probleme mit Markennamen.

Mit dem 9-3 EV will Saab-Eigner NEVS dem Hersteller neue Lebensgeister einhauchen.

Nutzung des Namens verboten Demnach soll das Leasingunternehmen Panda New Energy bis Ende 2020 insgesamt 150.000 Saab 9-3 EV bekommen. Auf den bekann-

ten Markennamen muss NEVS dabei allerdings verzichten: Der gleichnamige schwedische Flugzeugbau- und Rüstungskonzern

© NEVS/Denny Lorentzen

© NEVS

PEKING/TROLLHÄTTAN. Um den schwedischen Automobilhersteller Saab war es lange ruhig, nun geht es Schlag auf Schlag. Nachdem der neue Eigentümer National Electric Vehicle Sweden (NEVS) bereits im vergangenen Herbst erklärt hatte, in der Türkei den Entwicklungsauftrag für ein Elektroauto auf Basis des nicht mehr produzierten Saab-Modells 9-3 bekommen zu haben, unterzeichnete NEVS nun nach eigenen Angaben eine Absichtserklärung zur Lieferung von Elektroautos an einen chinesischen Abnehmer.

NEVS-CEO Kai Johan Jiang freut sich über den jüngsten Deal in Fernost.

wird den Markennamen nämlich nicht für die Nutzung durch NEVS freigeben. Das Logo musste bereits 2013 geändert werden, als Lkw-Hersteller Scania, dem die Rechte an dem Greif-Wappen gehören, die Nutzung des Logos verbot. NEVS gehört einem schwedischchinesischen Geschäftsmann und hat 2014 einen Prototypen des bereits unter Regie von General Motors vorentwickelten Elektro-Saab vorgestellt. Der 9-3 EV soll bei einer auf 120 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit eine Reichweite von rund 200 Kilometern haben. NEVS ist im Besitz des alten Saab-Werks in Trollhättan und baut derzeit auch eine Autofabrik in China. (red)


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Freitag, 26. Februar 2016

Innovation & Umwelt  67

Wachstumsmarkt Connected Cars Statista Digital Market Outlook zeigt: Der Connected CarMarkt wird zu einem immer wichtigeren Zweig der ­Automobilindustrie – hohes Umsatzwachstum erwartet.

HAMBURG. Im Laufe der vergange­ nen Jahre ist es alltäglich gewor­ den, über das Smartphone im Auto die Playlist abzuspielen oder über die Freisprechanlage Telefonate zu führen. Doch die intelligente Verbindung von alltäglichen Pro­ zessen mit dem eigenen Pkw kann noch einiges mehr, wie die Progno­ sen des Digital Market Outlooks (DMO) von Statista beweisen. Branche in den Kinderschuhen Trotz aller Fortschritte und ob­ wohl heuer allein am deutschen Markt drei Mio. Connectred Cars unterwegs sein werden, stecke die Branche laut DMO immer noch in den Kinderschuhen. Allerdings sei mit einem raschen Aufschwung zu rechnen: Bis zum Jahr 2020 soll sich die Zahl auf 12,4 Mio. Fahrzeu­ ge erhöhen – eine Vervierfachung! Weltweit werden dann rund 160 Millionen vernetzte Fahrzeuge un­ terwegs sein. Das größte Segment stellt dabei der Bereich Sicherheit und Fahr­ assistenz dar; dieser Markt wird klar aus China dominiert. Der Um­ satz für die sichere und unterstüt­ zende Aufrüstung vernetzter Autos wird allein dort in diesem Jahr bei mehr als 3,5 Mrd. Euro liegen. Das am stärksten wachsende Segment der vernetzten Automo­ bile ist mit mehr als 200 Prozent Umsatzwachstum in 2015 die in­ telligente Wartung und Diagnose des Autos – und sogar des Fahrers. Auch die Entwicklung neuer Features und Möglichkeiten biete große Wachstumspotenziale spezi­ ell für Softwareanbieter wie Apple und Google.

© panthermedia.net/yelo34

Cortana nimmt im Auto Platz Auch Microsoft ist auf dem Markt aktiv und legt dabei neben Enter­ tainment wie Filme schauen oder Musikstreaming seinen Fokus auch auf Business-Features. Als erster konkreter Partner werden VolvoFahrer in den Genuss kommen, ihr Microsoft Office 365 schon auf der morgendlichen Fahrt zur Arbeit umfangreich nutzen zu können: E-Mails schreiben via Diktierfunk­ tion, mobil Termine erstellen oder Skype-Telefonate führen. Natürlich ist der Fahrer nicht gezwungen, all diese Funktionen während des Fahrens manuell zu bedienen – während der gesamten Fahrt sorgt Cortana, die intelligen­ te Sprachsteuerung von Microsoft (zählt zum Teilbereich „InCar Con­ tent & Services“, siehe Grafik) und das Pendent zu Siri, für eine siche­ re und einfache Bedienung.

Globaler Marktführer sind die USA. Dieses Jahr wird dort laut Statista mit einem Marktvolumen von 6,3 Mrd. Euro gerechnet – dicht gefolgt von China mit knapp über 6 Mrd. Euro; auf dem dritten Platz ist mit einigem Abstand Japan mit einem kumulierten Umsatz von 2,9

Mrd. Euro für das Jahr 2016 zu fin­ den. Deutschland liegt mit 2,4 Mrd. Euro auf dem vierten Platz – das prognostizierte Umsatzwachstum für 2016 liegt bei unseren Nach­ barn allerdings bei 40 Prozent. (red)

WENN

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Der Markt für vernetzte Autofunktionen liegt 2016 in den USA bei 6,3 Mrd. €.


68  GENF SPEZIAL

Freitag, 26. Februar 2016

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Genf feiert wieder großes Autofest Für die 86. Auflage des Genfer Autosalons sind 120 Welt- und Europapremieren angekündigt. Wir haben die Highlights.

••• Von Jürgen Zacharias

S

© Auto-Medienportal.Net/Ferrari

Branchen-Treff Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit knapp 700.000 Besuchern. Echte Hingucker werden dabei u.a. der Ferrari GTC4 Lusso (rechts), der neue Maserati-SUV Levante (rechts unten) und die achte Generation des Toyota Hilux (unten) sein.

Neuheiten „made in Wolfsburg“ Volkswagen hat ein Update für den up angekündigt. Der kleinste VW wird mit der Modellpflege einen neuen, 66 kW/90 PS starken Benzi-

© Auto-Medienportal.Net/Levante

Maserati betritt neues Terrain Berichten werden sie unter anderem über den flotten Dreier, den ­Toyota aufs Messe-Parkett legt: Der japanische Automobilhersteller zeigt am Genfersee die Weltpremiere seiner Konzeptstudie C-HR als Serienmodell und zudem die achte Generation des seit 1968 produzierten Hilux; mit dem Proace Verso betritt Toyota außerdem neues Terrain – der Transporter wird in drei Karosserie-Längen angeboten und bietet Platz für bis zu neun Passagiere. Aufreger versprechen auch das erste vom Jaguar-Geschäftsbereich Special Vehicle Operations entwickelte Serienmodell F-Type SVR mit 423 kw/575 PS und der Levante zu werden; dabei handelt es sich um den ersten SUV in der mehr als hundertjährigen Geschichte von Maserati. Das neue Modell soll zusätzlich zu Quattroporte, Ghibli, Gran Turismo und Gran Cabrio angeboten werden, die Markteinführung ist in Europa noch für dieses Frühjahr geplant.

Renault feiert in Genf die Weltpremiere des komplett neu entwickelten Mégane Grandtour; Premiere hat dabei im Kompaktsegment auch die Allradlenkung, die im Grandtour GT zum Einsatz kommt. Das 4Control genannte System lenkt bei niedrigen Geschwindigkeiten die Hinterräder in die entgegengesetzte Richtung der Vorderachse, um die Wendigkeit zu erhöhen. Bei höherem Tempo steuern sie in die gleiche Richtung wie die Vorderräder, was Spurstabilität und Agilität steigert.

© Toyota

10.000 Journalisten berichten Vom jüngsten Ausstellerrückgang wenig beeindruckt zeigt sich Maître Maurice Turrettini, Präsident des Automobil-Salons: „Alle großen Hersteller, aber auch zahlreiche Karossiers, Veredler und Designer werden am 86. Salon wiederum anwesend sein. Wir sehen das als ein Zeichen des Vertrauens, das uns die Automobilwelt alljährlich entgegenbringt und uns unseren Platz unter den fünf wichtigsten Branchenveranstaltungen auch dank einer einwandfreien Organisation sichert.“ Und, dank eines gewaltigen Medienaufkommens: Über die rund 77.000 m2 Ausstellungsfläche (in sieben Hallen!) werden sich aktuellen Zahlen zufolge an den beiden Pressetagen wohl an die 10.000 Medienberichterstatter aus aller Welt tummeln.

© Gerard Chardonnens

o viele neue Autos gibt es selten auf einem Haufen. In Genf sind die Boliden-Novitäten aber alljährlich fester Bestandteil, wenn sich beim dortigen Autosalon die Branche ein Stelldichein gibt. Rund 200 Aussteller werden es dieses Jahr sein (2015 waren es noch 220 und 2013 noch 260), die ihre Neuheiten und Besonderheiten von 3. bis 13. März zwischen 600.000 und 700.000 Besuchern aus aller Welt präsentieren. Von besonderem Interesse sind dabei die 120 angekündigten Weltund Europapremieren, unter denen sich Supersportler wie der 690 PS starke FF-Nachfolger GTC4 Lusso aus dem Hause Ferrari ebenso finden wie Audis neuer Mini-SUV Q2.


Freitag, 26. Februar 2016

GENF SPEZIAL  69

© Auto-Medienportal.Net/Renault

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dritte Sitzreihe verfügt und zudem als Plug-in-Hybrid ausgelegt ist. Mit mehreren Premieren tritt auch Kia an: Zum einen gibt der Optima Sportswagon sein Debüt im wettbewerbsstarken Segment der Mittelklasse-Kombis. Außerdem stehen die Europapremieren des Optima Plug-in-Hybrid und des Hybrid-Crossovers Niro an.

© Daimler

Opel blickt in die Zukunft Ungewohnt futuristisch gibt sich Opel: Beim GT Concept scheint die Verbindung zwischen den beiden A-Säulen aus gebürstetem Aluminium nur der Armaturenträger zu sein. Dabei ist er Teil der Karosseriestruktur. In Details zeigt sich das Unkonventionelle: In die äußeren Aluminium-Luftdüsen mit dem polierten GT-Logo an der Seite sind runde Monitore eingelassen, die anstelle der Außenspiegel die Fahrzeugumgebung anzeigen. Die leuchtend roten Gurtrollen wurden dem Design der Vorderräder nachempfunden. Und das Lenkrad mit seinem Lochspeichendesign ist eine Hommage an den legendären Opel GT aus den Sechzigern und Siebzigern. Knöpfe sucht man im Innenraum hingegen vergeblich. Denn bedient wird der Sportwagen ausschließlich über die Spracheingabe und ein zentral angeordnetes Touchpad. Das Human Machine Interface (HMI) im GT Concept wartet als ­a daptives System darauf, den Fahrer kennenzulernen und sich seinen Bedürfnissen anzupassen. Daraus entsteht ein Dialog, in dem das Auto proaktiv beispielsweise die richtige Musik, Streckenführung oder Klimatisierung für den Augenblick anbietet.

© Auto-Medienportal.Net/Volvo

© GM Company

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ner als Topmotorisierung erhalten. Neue Stoffe, Dashboards und Folien sollen die Individualisierungsmöglichkeiten erhöhen. Dazu gibt es frische Karosseriefarben, die Smartphone-Integration und das Modell „up Beats“ mit 300 WattAudioanlage des US-Spezialisten Beats Audvt. Mit einer SUV-Studie kündigen die Wolfsburger in Genf außerdem eine neue Baureihe für die Kompaktklasse an, die als Lifestylemodell konzipiert ist. Das Konzeptfahrzeugs schlägt mit dem nahezu schalterlosen Bedienkonzept eine Brücke zur ElektrobulliStudie Budd-e. Ebenfalls eine SUV-Studie hat Skoda im Gepäck; die tschechische VW-Tochter präsentiert die 4,70 Meter lange Vision S, die über eine

Highlights Renault wird in Genf den komplett neu entwickelten Mégane Grandtour zeigen (ganz oben), während Mercedes in Genf eine Traumwagenoffensive fährt (oben). Opel hat das GT Concept im Gepäck (links), Volvo zeigt den neuen V90 (unten links) und Jaguar erweitert die F-Type-Reihe um den SVR (unten rechts).

Mercedes mit Modell-Offensive Im Mittelpunkt bei Mercedes steht die Weltpremiere des neuen C‑Klasse-Cabriolets. Mit klassischem Softtop soll es ein attraktiver Einstieg in die MercedesTraumwagenwelt sein. Als weitere Frühlingsboten feiern der neue SL und der SLC Europapremiere ebenso wie das Mercedes-AMG S 63 Cabrio Edition 130, das an die Erfindung des Automobils vor 130 Jahren erinnert. Ebenfalls Weltpremiere feiert in Genf das limitierten Sondermodell smart fortwo cabrio Brabus. Mitsubishi feiert die Europa­ premiere der Kompakt-SUV-Studie Concept-eX, Citroen stellt den Space Tourer vor, Mazda zeigt die Europapremiere des RX-Vision, und Peugeot stellt mit dem Traveller den Nachfolger des Expert vor. Neues gibt es auch von BMW mit dem Topmodell M760 Li XDrive. Suzuki zeigt sein Fließheckmodell Baleno, und Ford den tiefgreifend überarbeiteten Kuga.


70  Modell & handel

Freitag, 26. Februar 2016

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vollpacken, einsteigen

WIEN. Der Peugeot 2008, der seit vier Jahren als „Urban Crossover“ auf dem Markt reüssiert, hat für 2016 ein zeitgemäßes Facelift erfahren und wirkt nun mehr denn je wie ein Vertreter der äußerst erfolgreichen Spezies Kompakt-SUV. Breitere Kotflügel, ein aufrechter und imposanter Kühlergrill sowie ein Unterfahrschutz lassen die Neuauflage des mit über einer halben Million verkauften Stück sehr erfolgreichen Modells deutlich kantiger auftreten. Neben der neuen Frontpartie sind auch die Heckleuchten markanter und eigenständiger geraten. Der Neue wird als 1,2 Liter PurTech-Benziner zwischen 82 und 130 PS und als 1,6 Liter BlueHDI-Diesel mit einer Leistungsspanne zwischen 75 und 120 PS erhältlich sein. Preise sind noch nicht bekannt, ab Mitte März können Herr und Frau Österreicher beim Peugeot-Händler die Bestellformulare ausfüllen. (red)

© xdefxx

© Peugeot

Per SchönheitsOP zum SUV

Mit Laserlicht, Allradantrieb, dem Exklusiv-Lederpaket und einigem mehr kostet dieser BMW 730d ganz genau 137.128,51 Euro.

Die weiß-blaue Seite der Macht Mit dem Lichtschwert, äh, Laserlicht teilt der BMW 730d die Nacht. Widerstand ist zwecklos. Das Imperium ist zurück.

einparken, anstecken

Kia Optima für die Steckdose schon den 750i testen durften, der vom Achtzylinder bis hin zu den Luxussitzen in allen Belangen aus dem Vollen schöpft, übernahmen wir diesmal den 730d, der mit der neuen Laserlicht-Technologie ausgestattet ist.

WIEN. Über Sinn und Unsinn, große und schwere Fahrzeuge bis hin zu SUV oder Oberklasse mit Plug-in Hybridantrieben auszustatten, lässt sich trefflich streiten. Fest steht, dass die Hersteller darin ein probates Mittel sehen, ihre Flottenverbräuche innerhalb der immer strengeren Regularien zu halten. Wie sonst wäre es zu erklären, dass praktisch alle dem Trend folgen? Der koreanische Hersteller Kia, der unlängst mit der Ankündigung aufhorchen ließ, bis 2020 die CO2-Emission seiner Flotte um ganze 25% senken zu wollen, stellt auf dem Genfer Autosalon eine an der Steckdose aufladbare Variante seiner Mittelklasselimousine Optima vor. Der Hybrid aus ZweiliterBenzinger und Elektromotor leistet insgesamt 205 PS, soll bis zu 52 Kilometer mit einer maximalen Geschwindigkeit von 120 km/h rein elektrisch schaffen und darf sich dafür eines normierten CO2-Werts von lediglich 37 Gramm pro Kilometer (oder eines NEFZVerbrauchswerts von 1,7 Litern auf 100 Kilometer) rühmen. Das spart schon mal Steuern und bei richtiger Bedienung, abhängig vom Nutzerverhalten, tatsächlich auch einiges an Benzinkosten. (red)

SALZBURG. Gut, der Einstieg ist nicht nur ein Sakrileg („Star Wars“ und „Star Trek“ in einem Aufwasch), sondern auch Unsinn: Das bayerische Imperium war ja nie weg vom Fenster oder auch nur ernsthaft unter Druck. Ein paar unpopuläre Entscheidungen zwischen Dreizylinder und Frontantrieb hat man getroffen an der Isar, zugegeben. Doch was eingefleischten Fans sauer aufstieß, macht sich in den Verkaufszahlen prächtig. Mit dem neuen 7er holt man auch die Skeptiker des neuen Kurses zurück ins Boot. Nachdem wir im Herbst

Reiten auf dem Laserbeam Das BMW Laserlicht wurde erstmals im Hybridsportler BMW i8 serienmäßig verbaut und bereichert unseren 730er-Diesel als ­Extra um 2.500 Euro. Ganze 600 Meter weit leuchtet das reinweiße Laserlicht im Ideal­ fall die Straße aus. Dank Fernlichtassistent entfaltet es das volle

Potenzial nur, wenn auch niemand davon gestört wird; Gegenverkehr oder vorausfahrende Autos etwa werden durch das System „Selective Beam“ sozusagen ausgeblendet statt geblendet. Im Fahrbetrieb auf einer nächtlich leeren Autobahn erzielt die Technologie tatsächlich den erwünschten VerblüffungsEffekt mit unbestreitbarem Sicherheitsplus. Eine leere nächtliche Landstraße im Laserlicht wirkt erst einmal so surreal wie eine Szene aus einem futuristischen Car Racing Game. Um Laser einsetzen zu können, müssen die monochromatisch blauen Laserstrahlen in ungefährliches

Taufpatin Mona Lisa lächelt Mit dem frischen DS 3 hat sich die neue, alte französische Nobelmarke vollständig von Citroen emanzipiert. Noblesse oblige.

••• Von Bernhard Katzinger PARIS. Die Definition von „Qual der Wahl“: Nicht weniger als 78 mögliche Farbkombinationen stehen bei der Außenlack-Wahl des im Pariser Louvre der Weltpresse vorgestellten DS 3 zur Verfügung. Dazu steht die schier unmögliche Entscheidung zwischen dem knuffigen Coupé oder dem Frühling und Frischluft verheißenden Cabrio an. Wobei, Cabrio stimmt nicht ganz: Nur die Dachfläche lässt sich nach hinten öffnen, die seitlichen Karosseriesäulen bleiben stehen. Die Konstruktion, bekannt aus dem französischen Klassiker schlechthin, dem Citroen 2CV, hat den Vorteil, dass sie kein Kofferraumvolumen beansprucht und sich per Knopfdruck bis 120 km/h öffnen lässt.

© DS

© Kia

••• Von Bernhard Katzinger

Die Nobelmarke DS hat viel mit der Marke Citroen gemein, tritt aber eigenständig auf.

Der DS3 glänzt mit einer neuen Front, neuem Kühlergrill und Gittereinsatz sowie mit bis unter die Scheinwerfer (wahlweise mit

LED-Licht) reichenden AluminiumFlügeln. Im Bereich der Sicherheit halten Parksensoren vorn wie hinten, eine Rückfahrkamera sowie

weißes Licht umgewandelt werden. Dies geschieht im BMW, indem die Strahlen von drei Hochleistungslaserdioden durch spezielle Optiken auf einen Phosphor-Leuchtstoff innerhalb der Laserlichtquelle gerichtet werden. Der Leuchtstoff wandelt die Strahlen in ein weißes, weiterhin sehr intensives Licht um. Aufgrund der hohen Ähnlichkeit zum Tageslicht soll dieses Licht, das nach dieser Umwandlung aus dem Scheinwerfer austritt, vom menschlichen Auge als angenehm empfunden werden. Das können wir zwar beeindruckt bestätigen, allerdings fiel uns bei Nachtfahrten auf, dass manch direkt angestrahlte Verkehrsschilder, die das Laserlicht reflektieren, eine ungewöhnlich starke Blendwirkung entfalten können. Da die anderen PremiumHersteller bis dato nicht auf die Laser-Schiene aufspringen, haben die Bayern mit dieser Technologie zurzeit ein echtes Alleinstellungsmerkmal im Luxus-Portfolio. Drin ist, was draufsteht BMW-Fans wird darüber hinaus freuen, dass der 730d der alten BMW-Namensgebung folgt, bei der die Zahlenbezeichnung mit dem Hubraum im Einklang steht. Während im 750i ein Downsized 4,4-Liter-Motor seinen Dienst tut, ist es im 730d der Reihensechser mit drei Litern Hubraum, der 265 PS und maximal 620 Newtonmeter Drehmoment leistet. Das Common Rail Turbodiesel-Aggregat hat keine Mühe mit der knapp zwei Tonnen schweren Limousine und arbeitet im Normalbetrieb fast unhörbar im Hintergrund. Filetstücke aus der Aufpreisliste Über 137.000 Euro kostet unser Tester, der allerdings neben den beschriebenen Features noch mit ein paar Filetstücken aus der Aufpreisliste aufwartet – etwa das Bowers&Wilkins Diamond Surround Soundsystem, welches mittels 1.400 Watt 10-Kanal Verstärker den noblen Innenraum mit 16 Lautsprechern stilgerecht beschallt. Audiophile müssen allerdings tief in die Tasche greifen: 4.500 Euro kostet der Luxus für die Ohren.

ein aktiver Bremsassistent und eine Berganfahrhilfe Einzug. Die Motorenpalette reicht von 110 bis 208 PS im DS3 Performance, einem 1,6-Liter-Vierzylinder Turbobenziner mit 300 Nm Drehmoment. Der Innenraum wurde gehörig aufgeräumt; so kommt das neue Touchscreen-Infotainmentsystem mit 20 Knöpfen weniger aus als noch beim Vorgänger. Und natürlich können Inhalte von Smartphones mittels Apple CarPlay oder MirrorLink in die InfotainmentPlattform des schicken Kompakten integriert werden. Die Palette der neuen französischen, vom Markennamen Citroen empanzipierten Göttinnen (Déesse = Göttin) ist nach DS4 und DS5 mit dem DS3 jetzt komplett. Der neue DS3 ist für die Marke sehr wichtig, 390.000 Mal verkaufte sich der Vorgänger weltweit. Kein Wunder also, dass der Hersteller das französische Nationalmuseum, um nicht zu sagen -heiligtum, als für gerade gut genug befand, um die kleine, feine Göttin der Öffentlichkeit vorzustellen. Unter dem Lächeln der Mona Lisa zur Welt zu kommen – wenn das kein gutes Omen ist ...


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Freitag, 26. Februar 2016

Innovation & Umwelt  71

Startschuss für E-Tank-Initiative WIEN. Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) startet das Projekt „Ö-Hub“ – Österreichs größte E-Roaming-Plattform für Elektromobilität. Ziel der Initiative, die gemeinsam mit der Firma Hubject, Europas größtem Anbieter von Ladeinfrastruktur in Europa. umgesetzt wird, ist ein einfaches, anbieterübergreifendes Laden von E-Fahrzeugen an öffentlichen ­Ladestationen in ganz Österreich. Aktuell umfasst das Netzwerk 2.200 Stationen, wovon 80% von Mitgliedsunternehmen des BEÖ betrieben werden. 2016 soll es so weitergehen „Bis zum Frühjahr 2017 wollen wir allen E-Mobility-Kunden ein einfaches Laden ihrer E-Fahrzeuge in ganz Österreich ermöglichen“, so BEÖ-Vorstand Jürgen Halasz über die Hintergründe des Ö-HubProjekts. Ein E-Bike oder E-Auto zu laden, soll dann so einfach sein wie ein Smartphone zu laden. „Es genügt dann ein einziger Vertrag und ein Zugangsmedium wie eine Karte oder ein Smartphone, mit dem die Kunden an allen teilnehmenden Stromladestationen ihre Fahrzeuge laden können“, so Halasz. In einem ersten Schritt werden die Betreiber der Ladestationen mit den Anbietern von E-Mobility-Dienstleistungen vernetzt. So entsteht ein Datenabgleich, und der Kunde kann dann auch Strom von der Ladestation eines anderen Netzbetreibers ohne Zusatzaufwand nutzen. Eine weitere Neuerung ist das einfache Bezahlen an der StromLadestation. „In Zukunft wird es auch mit dem Smartphone möglich sein“, verspricht Halasz. Zusätzlich

erhalten E-Mobility-Kunden per App und Webpage einen raschen Überblick über alle öffentlichen Ladestationen. Partner sehen Vorteile Vorteile vom Gemeinschaftsprojekt erwarten sich auch Partner wie

die Kelag. Vorstand Armin Wiersma: „Mit dem Ö-Hub sind wir in der Lage, unseren Kunden über die Bundesländergrenzen hinweg den Komfort des einfachen Ladens zu bieten.“ Auch EVN-Vorstand Peter Layr ist überzeugt: „Davon profitieren auch unsere Kunden.“ (red)

© K. Veit

Die E-Roaming-Plattform für Elektromoblilität, Ö-Hub, soll das Aufladen von Batterien für E-Autofahrer in ­Österreich zukünftig deutlich einfacher gestalten.

Jürgen Halasz ist Vorstand des Bundesverbands Elektromobilität Österreich (BEÖ).

Das Hotel Beau Rivage Pineta Jesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen. Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,4 von 6 Punkten und einer Weiterempfehlungsrate von 92% liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gästezufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.

NHTSA-Entscheid

Der Computer wird nun zum Fahrer WASHINGTON. Es ist ein Meilenstein für die Zukunft mit dem selbstfahrenden Auto: Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat festgestellt, dass Computer grundsätzlich als Fahrer anerkannt werden können. Zugleich schränkte sie aber auch ein, dass das aktuelle Regelwerk an vielen Stellen eindeutig Menschen am Steuer und entsprechende Kontroll-Mechanismen wie Pedale voraussetze. Es sei laut NHTSA festgelegt, dass sich Autos per Fuß oder Hand bedienen lassen müssten; deshalb müssten auch Bedienelemente dafür im Auto vorhanden sein. „Wenn kein menschlicher Insasse das Fahrzeug fahren kann, ist es“, so die NHTSA, „aber sinnvoller, als Fahrer anzuerkennen, was auch immer es steuert.“ (APA)

buchungen

Hotel Beau Rivage Pineta **** Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italia www.beaurivagepineta.com info@beaurivagepineta.com www.facebook.com/hotelbeaurivagejesolo Tel. 0039 0421 961074


72  rund ums auto

Freitag, 26. Februar 2016

maserati

Die breite Produktpalette hat das Wachstum der ­Volkswagen Financial Services AG im vergangenen Jahr unterstützt.

AutoScout24

© Volkswagen Financial Services

© Maserati

Ein Wiener als Markenleiter

WIEN. Der gebürtige Wiener Alexander Frybert (siehe Bild) übernahm jetzt die Agenden des Markenleiters für Maserati. Die langjährige Erfahrung des 39-Jährigen in unterschiedlichen Funktionen in der Automobilbranche prädes­ tiniert ihn für diese Funktion der kürzlich in das Portfolio der Pappas Gruppe integrierten italienischen Sportwagen­ marke. Als Markenleiter ist Frybert für den Vertrieb der Marken an den beiden Standorten (Pappas Salzburg und Pappas Wien 4) verantwortlich. Der Schauraum in Salzburg ist seit Dezember eröffnet, der Schauraum in Wien 4 folgt im April 2016. Darüber hinaus wird es an den Pappas-Hauptstandorten in Hall, Linz und Graz schon bald Maserati-Verkaufsspezialisten geben. (gb)

Gutes Geschäft mit Fahrzeugflotten Volkswagen Financial Services AG verzeichnet 2015 weltweit ein solides Wachstum. Der Bestand wächst um 9,5% auf nun insgesamt 13,8 Mio. Stück.

Neuer Country Manager

Treibstoffpreise

Benzin billiger als im EU-Schnitt WIEN. Die durchschnittlichen Preise an der Tankstelle (brutto inklusive aller Abgaben und Steuern) betragen für Euro­ super 95 in Österreich 1,036 € pro Liter – und im Durchschnitt aller 28 EU-Staaten 1,213 € pro Liter. Alle Werte wurden gerundet. Der Verlauf der Treibstoffpreise ist im Web (www.bmwfw. gv.at) unter der Rubrik „Treibstoffpreismonitor“ kostenlos abrufbar. (gb)

••• Von Georg Biron BRAUNSCHWEIG. „Wir sind mit der Entwicklung insgesamt sehr zufrieden. Vor allem unsere breite Produktpalette von der klassischen Kfz-Finanzierung über das Fahrzeugleasing bis hin zum Angebot von Dienstleistungen und Versicherungen hat diese solide Entwicklung unterstützt“, so Lars Henner Santelmann, der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Financial Services AG. 2015 hat das Unternehmen einen Zuwachs von 2,89 Mio. auf 2,91 Mio. Verträge (+0,7%).

Opel legt jetzt deutlich zu Bei Imagebefragung der Fachzeitschrift auto motor und sport ­gehörte die Rüsselsheimer Marke zu den Gewinnern.

••• Von Georg Biron RÜSSELSHEIM/WIEN. Die neue ­Positionierung von Opel bringt dem Hersteller einen Imagegewinn: Bei der Befragung der Fachzeitschrift auto motor und sport im Rahmen der Leserwahl „Best Cars 2016“ gehörte Opel zu den Gewinnern. Opel-Fahrer sind zufriedener Vor allem bei den eigenen Kunden konnte sich Opel diesbezüglich deutlich verbessern. Demnach ordnen 53% der Fahrer eines Opel jetzt der Marke das Kriterium „hohe Zuverlässigkeit“ zu – und das sind immerhin um zehn Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. 69% loben das „gute Preis-Leistungs-Verhältnis – sechs Prozentpunkte mehr.

© Opel

WIEN. Markus Dejmek (35) steuert als neuer Country Manager das Austro-Team von AutoScout24. Dejmek bringt Erfahrung aus den Bereichen Web und Mobile Marketing mit. Zuletzt war er Country Manager Österreich beim Webexperten Sevenval und beriet Großkunden u.a. in den Bereichen digitale Strategie, eCommerce und Mobile Marketing. „Unsere Händler sollen ihr Online-Potenzial voll ausschöpfen und noch erfolgreicher verkaufen. Mit innovativen Produkten wie Marketing Power wollen wir ermöglichen, dass sie ihr Angebot noch attraktiver und gezielter platzieren können. Services wie Call Tracker und Puls Report bringen Effizienz oder erlauben es, den Verkaufserfolg klar zu beobachten“, so Dejmek. (gb)

medianet.at

Die Neupositionierung trägt Früchte: Opel legt in der Autofahrergunst deutlich zu.

Doch nicht nur die Opel-Fahrer selbst sind von „ihrer“ Marke begeistert. Insgesamt 49% aller Umfrageteilnehmer sagen aus, dass

die Marke „im Trend liegt“. Damit steigt dieser Wert innerhalb der vergangenen zwölf Monate immerhin um weitere vier Prozentpunkte.

Im Gegensatz zum Geschäft mit Einzelkunden war das Biz mit den Fahrzeugflotten eindeutig der Wachstumstreiber (+7,9%). Die Anzahl der neuen Versicherungsverträge stieg von 1,76 Mio. Stück auf 1,84 Mio. Stück (+4,5%). Das Dienstleistungsgeschäft rund um das Fahrzeug wuchs um 14%. Zum Ende des abgelaufenen Jahres verzeichnete Volkswagens Finanzdienstleister mit allen Tochtergesellschaften und Joint Ventures insgesamt 13,8 Mio. Verträge. Dabei entfallen 6,97 Mio. Stück auf Finanzierung und Leasing (+6,3%), 4,42 Mio. auf Kfz-Versicherungen (+10,5%) und 2,41 Mio. Verträge auf Dienstleistungen, die mit 17,7% den stärksten Bestandszuwachs aufwiesen. Umwelt-Award „Grüne Flotte“ Bei den Fahrzeugflotten setzt man auf „grüne Inhalte“: Seit dem Jahr 2010 verleihen Volkswagen Financial Services AG und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) den Umwelt-Award „Die Grüne Flotte“. Die beiden Kooperationspartner prämieren Unternehmen für besonders umweltfreundliches Fuhrpark-Management. Für den sechsten Durchgang im Herbst 2015 meldeten sich so viele Teilnehmer wie noch nie an. Insgesamt nahmen 146 Fuhrparks (+43,1% gegenüber 2014) mit rund 25.000 Fahrzeugen an dem Wettbewerb teil. Für die Steigerung des Gewinns war der große Anteil umweltfreundlicher Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzerns relevant. Globaler Finanzdienstleister Die Volkswagen Financial Services AG ist eine hundertprozentige Tochter der Volkswagen AG mit Sitz in Braunschweig. Die AG ist für die optimale Koordination der diversen Finanzdienstleistungsaktivitäten des Volkswagen-Konzerns weltweit verantwortlich und beschäftigt 11.305 Mitarbeiter – davon 5.928 allein in Deutschland.

So lässt Opel im Ranking die etablierte Konkurrenz deutlich hinter sich. Opel Adam ist der größte Kleine Dazu Opel-Marketingchefin Tina Müller: „Wir freuen uns über das Votum der fachkundigen Leser. Es ist ein Ansporn für unsere weitere Arbeit. Mit innovativen Kampagnen wie ‚Umparken im Kopf‘ haben wir für Aufmerksamkeit gesorgt, mit unserer umfassenden Modell- und Motorenoffensive zeigen wir, dass wir die richtigen Produkte und Technologien haben.“ Bei der Leserwahl „Best Cars“ gab es – wie berichtet – für Opel einen Doppelsieg: Der Opel Adam fuhr in der Kategorie „Mini Cars“ an die Spitze der Gesamtwertung und konnte dabei 26% aller Leserstimmen für sich verbuchen. Der Individualisierungs-Champion von Opel wiederholt damit die Erfolge der Jahre 2014 und 2015 und schnappt sich somit den dritten Sieg in Folge. Einen Sonderpreis gab es für das IntelliLux LED-Matrix-Licht: den „International Paul Pietsch Award 2016“ für innovative Technik.


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Freitag, 26. Februar 2016

cover 73

destination Salzburg Internationale Fußball-Teams schätzen die Infrastruktur 75

Klosterneuburg Die Krone Österreichs in einer Ausstellung 75

Eurotours Ostsee als starke Alternative zum Mittelmeer 78

hogast Digitales Tool für die Zeitersparnis der Mitglieder 79

Gourmet 81 Lokale beteiligen sich bei 3. Wiener Restaurantwoche 79

© Lufthansa

© Verkehrsbüro Group

LUFTHANSA

© Messe Berlin

Airbus A350 in München

50 Jahre ITB Berlin: David Ruetz, Head of ITB Berlin; S.E. Hr. Ahmed Shiaan, Botschafter der Malediven in Belgien; Dr. Martin Buck, Direktor, ITB Berlin (v.l.n.r.)

Weltgrößte Reisemesse ­feiert ihren 50. Geburtstag

MÜNCHEN. Die ersten zehn Flugzeuge vom Typ Airbus A350-900 werden ab Jänner 2017 in München stationiert. Damit verfügt das zweitgrößte Lufthansa-Drehkreuz über das weltweit modernste Langstreckenflugzeug im Passagierverkehr. Zugleich ist die A350-900 aber auch eines der umweltfreundlichsten Flugzeuge. „Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden auf Langstreckenflügen ab München den modernsten Flugzeugtyp bieten können. Zugleich ist die A350 ein wichtiger Schritt in Richtung aktiver Schallschutz“, sagt Thomas Winkelmann, CEO Lufthansa-Hub München. Erste A350-Destinationen sind voraussichtlich Delhi und Boston. Das Flugzeug wird 293 Passagieren Platz bieten: 48 Gästen in der Business Class, 21 in der Premium Economy und 224 in der Economy Class. Lufthansa hat insgesamt 25 Flugzeuge vom Typ Airbus A350-900 bestellt. (gb)

© Lotus Travel Service

© APA/Hans Klaus Techt

Die internationale Leitmesse der Reiseindustrie feiert mit einer ­Jubiläumskampagne und dem Motto „From Berlin with Love“. 76

Graz In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte die steirische Mur-Metropole deutlich zulegen. 74

Thailand Romantische Tour durch den Dschungel zum River Kwai. 78


74  komm & bleib

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© Austrian Convention Bureau

Freitag, 26. Februar 2016

Convention4u 2016

GRAZ. Zum 7. Mal organisiert das Austrian Convention Bureau (ACB) die Convention4u, den Jahreskongress der Tagungsbranche. Von 20. bis 21. Juni findet das „Tagungslabor“ der Kongressspezialisten als Green Meeting im Messe Congress Graz statt. Die neue Geschäftsführerin des ACB, Michaela Schedlbauer-Zippusch (Bild), sieht dem jährlichen Kongress gespannt wie entspannt entgegen: „Die Convention4u ist ein Pflichttermin für Branchenkenner und jene, die es werden wollen. Das Programm bietet einen ausgewogenen Mix für Experten wie Newcomer und greift Themen auf, die die Branche bewegen.“ Mittels kreativer Methoden und neuen Tools steht auch das aktive Networking wieder im Vordergrund. Christian Mutschlechner, Präsident des ACB, betont, dass durch das Von- und Miteinanderlernen der Branche langfristig die Kompetenz des Tagungsstandorts Österreich gestärkt und weiterentwickelt wird. Gemäß dem Motto der Steiermark Convention, „Genussvoll Tagen“, tischt die Convention4u neben regionalen Leckerbissen inhaltliche Gustostücke und delikate Programmschmankerl auf – für alle, die in der Tagungsindustrie arbeiten und an zukünftigen Entwicklungen interessiert sind. (gb)

© Stadt Graz/Fischer

Jahreskongress der Tagungsbranche in Graz

Die Steigerung seit 1995 beträgt 125,2% oder 600.694 Nächtigungen (von links): Stadtrat Gerhard Rüsch, Andrea Keimel (Amt für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung), Dieter Hardt-Stremayr (Geschäftsführer Graz Tourismus), Hubert Pferzinger (Vorsitzender Tourismusverband Stadt Graz).

Nächtigungsmillionär Mit 1,080.409 Nächtigungen im Jahr 2015 wurde in der steirischen Hauptstadt Graz die Millionen-Grenze zum zweiten Mal überschritten.

© Steiermark Tourismus/Bernhard Loder

••• Von Georg Biron

Hochrechnung Landesstatistik

Erfolgreicher Winterstart für steirischen Tourismus GRAZ. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (links im Bild) und Erich Neuhold, Geschäftsführer des Steiermark Tourismus, können sich über den erfolgreichen Start in die Wintersaison 2015/16 freuen; das beweist die aktuelle Hochrechnung der Landesstatistik. Die Zahl der Gäste stieg in den ersten beiden Wintermonaten (November und Dezember 2015) gegenüber 2014 um vier Prozent auf 458.800; das Plus bei den Nächtigungen beträgt 1,3% (1,33 Mio.). „Die Bilanz ist sehr erfreulich und eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Wintersaison“, so Buchmann. Das Kalenderjahr 2015 war für den steirischen Tourismus das erfolgreichste in seiner Geschichte: 3,743 Mio. Gäste (plus 5,3%) und 11,746 Mio. Nächtigungen (plus 2,9%) lauten die neuen Rekordwerte. Erfreut zeigt sich auch Neuhold: „Der erste Schneefall kam zwar etwas später als erhofft, doch der Start in den Winter war gut.“ (gb)

GRAZ. „Der Tourismus in Graz ist ein wesentlicher Teil des städtischen Wirtschaftsgefüges. Über 1,08 Mio. Nächtigungen mit einem ausgelösten Umsatz von rund 192 Mio. € zeigen, dass es die richtige Entscheidung war, den Tourismus als fünftes Stärkefeld neben Automotive, Human- und Biotechnologie, Energie- und Umwelttechnik und der Kreativwirtschaft in Graz zu etablieren. Der Tourismus ist nicht nur für sich ein Wirtschaftsfaktor, sondern darüber hinaus auch eine wichtige Basisqualität für die erfolgreiche Entwicklung anderer Branchen“, so Tourismusund Wirtschaftsstadtrat Gerhard Rüsch. Die Bausteine des Erfolgs Die wichtigsten Faktoren für die positive Entwicklung im Jahr 2015: • E ine verbesserte Auslastung der Kapazitäten im Vier-Sterne-­ Bereich, in dem es zu Jahresende auch zu einer Kapazitätserweiterung kam. • Die Geschäftsreisetätigkeit in 2015 war auch dank des nach wie vor starken Wirtschaftsstandorts Graz sehr intensiv. • Eine Steigerung der Anzahl größerer und kleinerer Kongressund Seminarveranstaltungen. Das Kongress- und Seminarsegment ist 2015 stark gewachsen. So konnten im abgelaufenen Jahr laut Grazer Kongressstatistik 156 Tagungen mit knapp 48.000 Teilnehmern registriert werden, was einer Zunahme von rund 12% entspricht. • S tädtereisen liegen weiterhin im Trend. Graz kann von dieser Entwicklung profitieren und mit seinem Angebot in den Bereichen Kultur und Genuss punkten. Das

Der Graz-Tourismus ist ein wesentlicher Teil des Wirtschaftsgefüges.

spiegelt sich vor allem in den Ergebnissen der Hauptreisemonate im Sommer, aber auch im Herbst des Vorjahres wider. • Es gab auch 2015 wieder eine hohe Frequenz an Kultur-, Sportund sonstigen Veranstaltungen in Graz mit damit verbundenen Buchungen von Besuchern und aktiven Teilnehmern. Wichtige Quellmärkte Österreich ist mit einem Anteil von 44,8% an den Gesamtnächtigungen nach wie vor der wichtigste Herkunftsmarkt.

Die Inlands-Nächtigungen sind 2015 um 2,0% oder 9.717 Nächtigungen gestiegen. Es entfallen 484.499 Nächtigungen auf Gäste aus Österreich. Die Reihung der wichtigsten Bundesländer ist unverändert: Wien, Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich. Deutschland (+14,6%) ist mit einem Anteil von 21,6% an den Gesamtnächtigungen weiterhin der wichtigste Auslandsmarkt. Italien liegt klar mit einem Anteil von 3,5% an dritter Stelle der Herkunftsmärkte. Die Nächtigungen aus Italien wiesen nach den Rückgängen der letzten Jahre im Jahr 2015 ein leichtes Plus von 1,4% auf. Nächtigungen aus der Schweiz machen einen Marktanteil von 2,6% aus und liegen 2015 um 6,3% höher als im Vergleichsjahr 2014 und erstmals knapp vor den USA. „Bei der aktuellen Entwicklung des Schweiz-Tourismus sind das günstige Währungsverhältnis vom Euro zum Franken und die direkten Swiss-Flugverbindungen zwischen Graz und Zürich hilfreich“, so Rüsch abschießend.

Nächtigungen pro Monat Hotelnächte im Jänner Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Quelle: Graz Tourismus

2014 57.485 57.083 71.784 75.087 95.885 93.774 100.181 107.838 104.314 98.248 87.304 80.039

2015 Veränd. in % Veränderung 60.032 +4,4 +2.547 64.172 +12,4 +7.089 73.725 +2,7 +1.941 85.683 +14,1 +10.596 94.959 −1,0 −926 101.390 +8,1 +7.616 107.348 +7,2 +7.167 112.588 +4,4 +4.750 107.241 +2,8 +2.927 104.224 +6,1 +5.976 86.169 −1,3 −1.135 82.878 +3,5 +2.839

192

Millionen Starke Saisonen Die 1,08 Mio. Nächtigungen in Graz lösten 2015 einen Umsatz von rund 192 Mio. € aus. Nur im Mai (–1%) und im November (–1,3%) worden kleine Rückgänge verzeichnet.


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Freitag, 26. Februar 2016

komm & bleib  75

Top-Fußball-Infrastruktur Namhafte Teams trainieren 2016 im SalzburgerLand. Das Highlight ist das Freundschaftsspiel Südkorea-Spanien in der Red Bull Arena Salzburg.

SALZBURG. „Durch konsequente Arbeit und eine Top-Infrastruktur hat es das SalzburgerLand jetzt geschafft, bei internationalen Spitzenteams zu den weltweit besten Destinationen für Fußball-Trainingscamps aufzusteigen“, ist Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus GmbH (SLTG), erfreut über die Entwicklung und die internationale Bedeutung der SalzburgerLand Fußball Camps (SLFC). Für 2016 haben Mannschaften wie der belgische Meister RSC Anderlecht, RB Leipzig, Arminia Bielefeld, Eintracht Braunschweig und Bayer 04 Leverkusen ihre Trainingslager im SalzburgerLand fixiert, mit weiteren Teams wird derzeit verhandelt. Südkorea zu Gast Zu den Top-Mannschaften, die im Jahr 2016 ihr Trainingscamp in Salzburg abhalten, zählt auch der Asien Cup-Vizemeister und Ostasien-Meister Südkorea. Eine Woche wird die südkoreanische FußballNationalmannschaft in Werfenweng stationiert sein, wobei für einen der Spieler das SalzburgerLand kein neues Trainingsterrain mehr

© Red Bull Salzburg

••• Von Georg Biron

Red Bull Arena Salzburg: Immer öfter kommen internationale Clubs zum Training.

ist: Heung-min Son, aktuell bei Tottenham Hotspur in der englischen Premier League unter Vertrag, absolvierte während seiner Zeit bei Bayer 04 Leverkusen bereits Trainingslager in Zell am See-Kaprun. Höhepunkt des südkoreanischen Trainingslagers ist das Spiel gegen den dreifachen Europameister und Titelverteidiger bzw. WM-Sieger (2010) Spanien in der Red Bull Arena Salzburg am 1. Juni 2016, das von der SLTG gemeinsam mit dem Salzburg Airport und der SalzburgerLand Fußball Camps GmbH präsentiert wird.

Testspiele weltweit im TV Den Spaniern dient das Match zur Vorbereitung auf die für sie am 13. Juni 2016 mit dem Spiel gegen Tschechien beginnende UEFA F ­ ußball-EM in Frankreich. Das Testspiel in Salzburg wird in mehr als 150 Länder übertragen – unter anderem auch nach Südkorea, wovon man sich sowohl für das Geschäftsfeld Fußball-­ Trainingscamps als auch für den Salzburger Tourismus neue Impulse erhofft. Südkorea ist nach China der am schnellsten wachsende Markt

Asiens. Bei den Nächtigungen aus Südkorea liegt das SalzburgerLand im österreichischen BundesländerVergleich mit einem Anteil von 27% hinter Wien (45%) an zweiter Stelle – und weit vor Tirol (9%), Nieder­ österreich (8,4%) und Oberösterreich (7,2%). Die Wünsche der Koreaner (Kultur, Outdoor und Wellness) kann das SalzburgerLand mit Kulturveranstaltungen, einem abwechslungsreichen Sommer- und Wintersportangebot sowie mit Wellnesseinrichtungen und Hotels durchaus befriedigen.

Eine seltene Gelegenheit Maximilian III. verfügte, dass der Erzherzogshut für immer im

EGG. Beim Freeride Testival am 5. und 6. März in WarthSchröcken dreht sich alles ums Thema Sicherheit und Vergnügen im freien Gelände. Kostenlose Sicherheitstrainings, Schulungen, Materialtests und begleitete Ski-Touren stehen auf dem Programm. Höhepunkt am Abend ist die OpenAir-Freeski-Filmnacht auf dem Dorfplatz in Warth. Das passende Package, buchbar bei Bregenzerwald Tourismus, inkludiert vier Übernachtungen (So bis Do) oder drei Übernachtungen (Do bis So) in einer Unterkunft nach Wahl sowie den Skipass für drei Tage. Buchbar bis 3. April 2016 ab 321 € im Hotel mit Halb­ pension. (gb)

Stift Klosterneuburg aufbewahrt werden muss, in nächster Nähe der Reliquien des Heiligen Leopold, des Landespatrons von Österreich. Nur zur Erbhuldigung eines neuen Landesfürsten durch die österreichischen Stände in Wien darf der Hut das Stift auf maximal drei Wochen verlassen – zuletzt geschah dies im Jahr 1835. Seinen letzten offiziellen Auftritt hatte der Hut im Jahr 1989 beim Begräbnis von Zita, der letzten Kaiserin von Österreich.

Die Ausstellung „400 Jahre Erzherzogshut – die heilige Krone Österreichs“ dokumentiert die Geschichte und Bedeutung des Hutes. Vorgestellt werden die Personen des Stifters Maximilian III., Großmeister des Deutschen Ritterordens und Regent von Tirol, sowie des Landesheiligen Leopold, des Schutzherrn der Stiftung. Die Sonderausstellung im Stift Klosterneuburg dauert vom 5. März bis 15. November 2016, das Ticket kostet elf Euro.

Packages für ­Skitouren-Freaks RIED. Im Tiroler Oberland feiern Urlauber während einer Woche drei Gipfelsiege in drei Ländern. Mit einem ortskundigen Bergführer geht es bei den Skitouren auf die tiefverschneiten Berge im Dreiländereck. Und weil wie immer das Prinzip „Safety First“ gilt, stehen Vorträge der örtlichen Bergrettung über alpine Sicherheit und Lawinenkunde ebenfalls auf dem Programm. Die drei Skitouren, der Vortrag, die nötige Sicherheitsausrüstung und die einzelnen Transfers sind in der Pauschale von 250 € p.P. enthalten. Der „Dreiländerskiro“ findet an folgenden zwei Terminen statt: 5.–12.3. und 12.–19.3.2016. Das Tiroler Oberland ist auch für Individualisten ein idealer Dreh- und Angelpunkt für zahlreiche Skitouren von „halber Höhe“ bis hinauf auf 3.000 m – wahlweise auch einmal wöchentlich geführt und mit Kursangebot. (gb)

© Janos Stekovics

Das Stift Klosterneuburg bewahrt in seiner Schatzkammer den Erzherzogshut, die wahre „Krone“ des Landes, auf.

KLOSTERNEUBURG. Der Hut in der Schatzkammer des Stiftes Klosterneuburg wurde 1616 von Maximilian III. gestiftet. 2016 feiert er sein 400-jähriges Jubiläum. Eine eigene Jahresausstellung im Stift widmet sich der Geschichte und Bedeutung des Kopfschmucks.

Viel Schnee im Bregenzerwald

Tiroler Oberland

Heilige Krone Österreichs

••• Von Georg Biron

VORARLBERG

Die Krone ist zwischen 5. März und 15. November 2016 im Stift zu sehen.

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76 COVERstory

medianet.at

© Messe Berlin

Freitag, 26. Februar 2016

„From Berlin With Love!“ „Der Start war schwierig“, so ­Busche, „weil die ITB scheinbar die Interessen vieler bedrohte: Große Reisebüros glaubten, dass die Reisemesse ihnen schaden würde, weil sie eine Verschiebung ihres Geschäfts verursache; auch die Meinungen der Hoteliers waren geteilt. Sie nahmen eine kritische Haltung gegenüber der ITB ein und befürchteten eine Expansion der Hotelkapazitäten in Berlin. Andererseits schätzten die Hoteliers auch die Idee, anderen aus der Branche zu begegnen und mit ihnen zu diskutieren.“

ITB Berlin feiert heuer Geburtstag Die internationale Leitmesse der Reiseindustrie wird 50. Gefeiert wird nach dem Motto „From Berlin with Love“.

••• Von Georg Biron

Unter dem Motto „From Berlin With Love!“ reisen 50 Berliner in Koop mit airberlin als ITB BerlinBotschafter zu 50 Destinationen und treffen 50 Repräsentanten. Sie sprechen über 50 besondere Ereignisse, Themen oder Projekte, die für den Tourismus prägend sind und waren. Gleichzeitig bedanken sich die Botschafter persönlich bei den Wegbegleitern der Leitmesse mit einem limitierten ITB BuddyBären als Gastgeschenk. Die ITB-Botschafter kamen u.a. nach Abu Dhabi, Bukarest, Ibiza, Kopenhagen, Miami, Moskau, St. Petersburg, Stockholm, Tel Aviv, Wien und ins Kennedy Space Center in Florida. Weltweit können alle 50 Reisen via die Webseite www.itb50.com sowie auf Facebook und Twitter verfolgt werden. Außerdem er-

ITB Berlin 2016 Die Messe findet von 9.–13. März statt; parallel dazu läuft der weltweit größte Fachkongress von 9.–12. März 2016.

© obs/Messe Berlin

I

m Westberliner Messe-Geschäft suchte man 1966 nach zündenden neuen Ideen; anlässlich des 50. Geburtstags der Internationalen Tourismus Börse (ITB) erinnert sich der damalige Vorsitzende der Geschäftsführung, Manfred Busche, an die Anfänge: „Wir waren der Meinung, dass uns etwas auf der Messe Berlin fehlte, und dachten über die Erweiterung des Ausstellungsprogramms nach. Zuerst war eine Jagdausstellung im Gespräch. Allerdings schien uns in Anbetracht des ViermächteStatus von Berlin die Umsetzung illusorisch, da diese Branche ja mit Waffen zu tun hat. Danach kamen wir auf die Idee einer Reisemesse – was viel sinnvoller war.“ Was vor 50 Jahren mit neun Ausstellern aus fünf Ländern und nur 250 Fachbesuchern begann, wuchs sehr schnell zur führenden Fachmesse der internationalen Reiseindustrie heran. Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2015 stellten mehr als 10.000 Aussteller aus 186 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 175.000 Besuchern vor.

scheint zur ITB Berlin 2016 das Buch „From Berlin with Love. 50 Destinations. 50 Encounters. 50 Stories.“ Globale Dynamik der Branche „Der stabile Anmeldestand im Vergleich zum Vorjahr bestätigt die ITB Berlin als Leitmesse der globalen Reiseindustrie – trotz schwieriger Wirtschaftslage auf dem Weltmarkt, Flüchtlingskrise und Terroranschlägen“, so David Ruetz, Head of ITB Berlin. Auch heuer wird die ITB Berlin das weltweite Angebot und die weltweite Nachfrage zeigen und wichtige Signale setzen. Die hohe Nachfrage aus aufstrebenden Destinationen wie Asien und den arabischen Ländern sowie die Ausweitung von Trendsegmenten wie Travel Technology zeigen die große

Dynamik der weltweiten Tourismusbranche. „Auch die hochaktuellen und zukunftsweisenden Themen auf dem ITB Berlin-Kongress, zu denen international renommierte Experten Rede und Antwort stehen, unterstreichen den Ruf der ITB Berlin als Impulsgeber der Branche“, so Ruetz. Partnerland: Malediven Im Mittelpunkt stehen diesmal die Malediven; das Partnerland der ITB 2016 wird die Eröffnungsfeier am Vorabend in der neuen Messe- und Kongresshalle CityCube Berlin gestalten. Zudem hat der Inselstaat im Indischen Ozean, der seit 1984 Aussteller auf der ITB ist, seine Ausstellungsfläche erweitert; auf einem um 200 m2 vergrößerten Stand können Fachbesucher und privates Publikum die vielfältigen Angebote kennenlernen. Erst 1972 öffnete sich das Land für den Tourismus. Heute gehören die Malediven auf dem Sektor des modernen Ökotourismus zu den erfolgreichsten Urlaubsanbietern weltweit und zählen inzwischen rund eine Mio. Gäste pro Jahr. Das Inselreich am Äquator stellt für Taucher aus aller Welt ein Traumziel dar – und das zu jeder Jahreszeit. Denn durch seine geografische Lage herrschen während des ganzen Jahrs milde Temperaturen zwischen 28 und 31 ˚C. Ahmed Adeeb Abdul Gafoor, Tourismusminister der Malediven, betont: „Der Tourismus spielt eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Malediven. Die Partnerschaft mit der ITB 2016 wird für die Belebung der Kernmärkte in Europa und in Deutschland sorgen.“ Der Minister berichtet über die Einführung des Resortprojekts


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Freitag, 26. Februar 2016

Coverstory 77

69.900 % Plus

Erfolgsstory 1966 hatte die ITB neun Aussteller aus fünf Ländern – und nur 250 Besucher. 2015 waren es um 69.900% (!) mehr. Heuer stellen rund 10.000 Aussteller aus 186 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen den rund 175.000 Besuchern vor.

Auch Afrika meldet sich zurück Besonders stark ist die Nachfrage aus Asien und Arabien. In Halle 26 feiern China Southern Airlines sowie Reiseveranstalter und Destination Managements ihre ITB-Premiere. Indonesien und Taiwan haben ihre Standflächen vergrößert. In der Indienhalle 5.2b ist der Bundesstaat Rajasthan, der eine neue globale Marketing-Aktion startet, wieder dabei. Auch Nepal meldet sich mit seiner Kampagne „Nepal Now“ nach dem verheerenden Erdbeben vom April 2015 als attraktive und sichere Tourismusdestination zurück. Eine starke Nachfrage gibt es aus Mittelamerika: St. Lucia und die Turks- und Caicos-Inseln kehren nach einer Pause wieder zurück, Kuba und El Salvador sind mit größeren Ständen noch präsenter als bisher. Arabische Länder wie Ägypten, Jordanien, Marokko, Tunesien und die VAE haben sich ihre Plätze gesichert. In zwei Hallen signalisieren afrikanische Länder die zentrale Bedeutung des Tourismus für den Kontinent. Zahlreiche Wiederkehrer feiern ein Comeback, darunter

Zimbabwe, Kamerun, Burundi und Sierra Leone. Mit ihrem Auftritt auf der weltgrößten Reisemesse meldet sich das von der Ebola-Epidemie geschüttelte Sierra Leone nach überstandener Krise wieder zurück auf der touristischen Landkarte. Newcomer aus ganz Europa Aus Europa kommt eine ganze Reihe Newcomer: Erstmalig mit einem eigenen Stand vertreten sind die Vatikanischen Museen mit den päpstlichen Kunstsammlungen aus dem Territorium der Vatikanstadt. Mit zurzeit 15 neuen Ausstellern verzeichnet das Reiseland Türkei einen Rekord und belegt eine ganze Halle (3.2). In der Spanien-Halle (4.2) sind Aussteller wie Ferrari Land-Port Aventura World, Ayuntamiento

© Messe Berlin

„Thumburi“ auf den Malediven: „Das wird eine Diversifizierung des Produktsegments zur Folge haben und mehr als 2.000 Betten für das mittlere Marktsegment schaffen. Wir hoffen, dass dies eine weitere Chance sein wird, die Zahl der europäischen Besucher auf den Malediven zu erhöhen.“ Doch schon regt sich auch auf der Inselgruppe der Widerstand radikaler Muslime, die Tourismus als Abkehr vom Glauben begreifen und die freizügigen Urlauber am liebsten verbannt sehen würden.

Marbella und MTS Globe Spain zum ersten Mal mit eigenem Stand vertreten. Wachstum meldet auch der Bereich touristische Unternehmen (Halle 25). Ihr Messe-Debüt feiern das Online-Portal Urlaubspiraten, die Mouzenidis Travel Group, einer der größten Reiseveranstalter Griechenlands, und der Low-CostCarrier Germania. 30 % neue Techno-Aussteller Travel Technology boomt; seit Anfang Dezember 2015 sind die Hallen 5.1 und 6.1 ausgebucht, und es gibt lange Wartelisten. Rund 30% der Aussteller sind in diesem Jahr erstmals in diesem Segment dabei, darunter große internationale Aussteller wie ­Tuniu (China), Bynder „getbynder“ (Niederlande), Clicktripz (USA) oder

Beachinspector, die Gewinner des VIR-Innovationswettbewerbs „Sprungbrett“. Pink Pavilion für GLT Seit 2010 ist Gay & Lesbian Travel ein erfolgreiches Segment auf der ITB Berlin; mittlerweile präsentiert dieser Bereich das weltweit größte Reiseangebot im Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Tourism (LGBT). Im Pink Pavilion sind Vertreter von Unternehmen rund um den Globus zu finden, darunter die International Gay & Lesbian Travel Association (IGLTA) mit vielen Mitausstellern. Erstmals in diesem Jahr dabei sind Indien und Nepal sowie Moments, ein Veranstalter aus Mauritius, Quiiky Travel aus Italien und Illinois Tourism als Partner des Media-Breakfast.

Araber lieben ­teure Reisen Georg Biron Der Auslandsreisemarkt des Mittleren Ostens war 2015 der weltweit am schnellsten wachsende Markt mit einem Anstieg von neun Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt der ITB World Travel Trends Report, den IPK International im Auftrag der ITB Berlin erstellt hat. Der arabische Auslands-Reisemarkt wird zu einem lukrativen Nischengeschäft, da reiche Araber attraktive Ziele außerhalb ihrer Heimatregionen entdecken und viel Geld für gehobene Unterkünfte, Shopping und Unterhaltung ausgeben. Ein deutlicher Trend ist die Nachfrage nach gesundheitsorientierten Reisen. Wohlhabende Araber gehen häufig aus medizinischen Gründen auf längere Reisen und werden dabei von einer großen Zahl von Familienmitgliedern begleitet. Arabische Touristen buchen oft Serviced Apartments, wo z.B. ein Zimmermädchen das Kochen und Aufräumen übernimmt. Andere Menschen flüchten vor Krieg, Hunger, Terror oder religiösem Fanatismus aus dem arabischen Raum nach ­Europa – und sind auf unsere Hilfe angewiesen.

ITB Berlin 1976 Der Welt größte Tourismusmesse war gerademal zehn Jahre alt und Griechenland servierte die Geburtstagstorte.


78  auf & davon

Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

ITS Billa Reisen

WIEN. Mit Sommer 2016 ist Florida neu bei ITS Billa Reisen. Besonders gut lässt sich der Bundesstaat im Südosten der Vereinigen Staaten von Amerika mit der Rundreise „Best of Florida“ erkunden. Die Tour führt elf Tage quer durch das Land zwischen dem Mexikanischen Golf und dem Atlantik. Ein Highlight ist Orlando: Nirgendwo gibt es mehr Themen- und Erlebnisparks. SeaWorld, Universal Studios oder Walt Disney World lassen Kinder- und Erwachsenenherzen höher schlagen – ab 1.303 € p.P. (gb) ÖBB Rail Tours

Europäische Kulturhauptstadt WIEN. 2016 darf sich Breslau mit dem Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ schmücken. Die viertgrößte Stadt Polens – und zweifellos auch eine der schönsten des Landes – präsentiert sich mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen und Events. ÖBB Rail Tours bietet eine viertägige Reise mit Vier Sterne-Hotel und Frühstücksbuffet, Fahrt ab/bis Wien im Reisebus, Stadtrundgang in Breslau ab 319 € p.P. Reisetermin: 05. bis 08. Mai 2016. (gb)

© Lotus Travel Service

Die schönsten Seiten Floridas

Innenansicht einer Floathouse Villa: Übernachten im einzigartigen schwimmenden Resort auf dem Fluss.

Melancholie am River Kwai Die westthailändische Provinz Kanchanaburi ist Ziel einer neuen viertägigen Reise des Asien-Spezialisten Lotus Travel Service entlang des River Kwai.

Fly & Cruise-Angebot

WIEN. Ab sofort können Kreuzfahrten auf der Costa Fascinosa auch im Paket mit einem Niki-Direktflug von Wien nach Genua gebucht werden. Der Flug dauert 80 Minuten; von dort bringt ein Transferservice die Reisenden zum Kreuzfahrtschiff. (gb)

••• Von Georg Biron MÜNCHEN/BANGKOK. Die Provinz Kanchanaburi ist Ziel einer neuen viertägigen Reise von Lotus Travel Service entlang des River Kwai. Sie führt von Bangkok bzw. Amphawa über die Löwenstadt Meuang Singh bis zum Sok Nationalpark und der legendären Brücke am River Kwai. Übernachtet wird auf wunderschönen thailändischen Hausbooten im Floathouse River Kwai Resort, direkt am Ufer des mystischen Flusses. Buchbar ist der Reisebaustein ab 947 € pro Person im Doppelzimmer.

Angerichtet

Schafs- und Ziegenkäse-Panna Cotta Zutaten für 6 Portionen 200 g Schafskäse 200 g Ziegenfrischkäse 0,25 l Schlagobers, 0,25 l Milch 1 EL Tomatenmark, 1 TL Salz Petersilie, 4 Blatt Gelatine

Zubereitung Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Das Tomatenmark mit etwas Öl in einem Topf anrösten und mit Milch und Obers aufgießen. Den in Würfel geschnittenen Schafs- und Ziegenkäse hinzufügen und leicht köchelnd schmelzen lassen. Immer wieder umrühren. Gelatine ausdrücken und mit der gehackten Petersilie zur heißen Käsemasse geben. 10 Minuten

überkühlen lassen und in Gläser oder Tassen füllen, am besten über Nacht im Kühlschrank stocken lassen – am nächsten Tag genießen! Keine Lust zum Selberkochen? Im Hotel & Restaurant Stefanie werden Sie von Montag bis Freitag mit Wiener Köstlichkeiten am Mittagsbuffet verwöhnt.

www.schick-catering.at Schick Hotels & Restaurants Wien Taborstraße 12, 1020 Wien Tel. +43 1 211 50 520 bankett@schick-hotels.com

Ihr Catering-Spezialist für Firmenfeiern und Events

Auf schwimmenden Märkten Die Viertagestour, die sich mit anderen Thailand-Reisebausteinen von Lotus Travel kombinieren lässt, beginnt in der Hauptstadt Bangkok und begeistert mit einem Besuch im südöstlich gelegenen Amphawa und seinen schillernd bunten schwimmenden Märkten, wo Obst, Gemüse, Textilien und Souvenirs feilgeboten werden. Am zweiten Tag brechen die Gäste morgens nach Kanchanaburi auf, dem „Tor zum Dschungel“ am Zusammenfluss von Mae Klong und Kwai Noi. Neben Meuang Singh mit dem historischen Park haben

Lotus Traveller die Gelegenheit, die Ruinen einer Khmer-Sakralanlage aus dem 12. Jh. zu erkunden. Später geht es weiter an Bord der Thailand-Burma-Railway, der 1943 von Kriegsgefangenen erbauten Eisenbahn durch das Kwai-Tal zum Floathouse River Kwai. Tags darauf ist der Dschungel mit seiner grandiosen Natur im Fokus, und man kann z.B. die Wasserfälle und Tropfsteinhöhlen im Sok National Park oder das Elefantencamp kennenlernen, in dem Lotus-Gäste mit den sensiblen grauen Dickhäutern auf Tuchfühlung gehen können.

Neben Meuang Singh mit dem historischen Park haben die Traveller Gelegenheit, die Ruinen einer KhmerSakralanlage zu erkunden.

Mit Eurotours an die Ostsee Immer mehr Österreicher sehen in einem Urlaub an der Ostsee eine attraktive Alternative zu einem Aufenthalt am Mittelmeer.

KITZBÜHEL. Eurotours baut im Sommer 2016 – mit Unterstützung des Tourismus-Ministeriums Mecklenburg-Vorpommern – die Direktflugverbindung von Linz nach Rostock aufgrund der großen Nachfrage aus. Außerdem erschließt das zur Verkehrsbüro Group gehörende Unternehmen auch den Quellmarkt Schweiz für diese wachsende ­Tourismusregion Deutschlands. Direktflug ab Linz Helga Freund, VerkehrsbüroGroup-CEO und Eurotours-GF, verrät die neuen Pläne gemeinsam mit Harry Glawe, dem Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir haben bei den touristischen Marketingaktivitäten den Fokus

© Eurotours

Mit Niki direkt bis zur Costa

Ein Hollywood-Klassiker Am vierten und letzten Tag der Reise steht eine von Kronprinzessin Sirindhorn errichtete Grundschule auf dem Besichtigungsprogramm. Den krönenden Abschluss der mystischen Reise durch das westliche Thailand bildet die Brücke über den River Kwai, die seit der Veröffentlichung des gleichnamigen Filmklassikers aus dem Jahr 1956 ein Symbol des mutigen Widerstands gegen die Kriegsmacht Japan ist. Nach der Besichtigung des kleinen Kriegsmuseums, des berühmten Hellfire-Passes und einer Gedenkstätte geht es zurück nach Bangkok. Infos, Katalogbestellungen und Buchungen telefonisch unter der Nummer +49 (0)89 20208990 oder via www.lotus-travel.com. Die 947 € Pauschale umfasst die Fahrt im klimatisierten Pkw, mit Englisch sprechendem Guide, Übernachtungen in Hotels der Mittelklasse, VP, Eintritte vor Ort, Transfers und Steuern.

Helga Freund, Verkehrsbüro-Group-CEO und Eurotours-Geschäftsführerin.

auf die Alpenländer gesetzt. Die neuen Flugverbindungen sind eine hervorragende Möglichkeit, auf

unser Tourismusland noch stärker aufmerksam zu machen. Schneller und direkter als mit dem Flugzeug kann man aus einem Alpenland die Ostsee und auch die Seen von Mecklenburg-Vorpommern kaum genießen“, so Glawe. Dazu Freund: „Immer mehr Österreicher und Schweizer lieben den Charme der Ostseeküste und der Mecklenburgischen Seenplatte. Eurotours startet deshalb im Sommer 2016 einen Direktcharter von Linz nach Rostock. Die 116-sitzige Boeing 737-500 verkehrt vom 27. Mai bis 23. September 2016 und wird in Linz immer freitags um 13:45 Uhr starten. Der Flug dauert 1 Stunde und 25 Minuten.“ Zudem bietet Eurotours erstmals eine Flugverbindung von der Schweiz nach Rostock an. (gb)


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Freitag, 26. Februar 2016

gast & wirt  79

Ende der Zettelwirtschaft Einkaufsgenossenschaft hogast stattet Mitglieder mit einem Handscanner aus, der allen Einkäufern im Betrieb die Arbeit wesentlich erleichtern soll.

Scannen und mit PC verbinden Den Einsatz der Handscanner empfiehlt die hogast für jedes Produkt, das laufend gebraucht wird. Ob in der Kühlkammer, im Lager oder im Putzmittelschrank – die hogast liefert per Knopfdruck Etiketten für jedes Produkt. Einmal ausgezeichnet, erspart sich der Betrieb viel Zeit, da das Notieren auf Zetteln und das Übertragen in den Warenkorb entfällt.

Wir begeistern für Österreich Die Österreich Werbung (ÖW) ist seit 1955 Österreichs nationale Tourismus organisation mit dem Hauptziel, das Urlaubsland Österreich zu bewerben. Zentrales Anliegen der ÖW ist es, gemeinsam mit allen österreichischen Tourismuspartnern für den Erhalt bzw. den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismuslandes Österreich zu sorgen. Damit leistet die ÖW einen essenziellen Beitrag zur Steigerung der Wertschöpfung für die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Kernaufgaben der ÖW • Führung der Marke „Urlaub in Österreich“: Die Marke macht Österreich als Urlaubsland unterscheidbar und vermittelt den emotionalen Mehrwert eines Österreich-Aufenthalts. • Bearbeitung der international erfolgversprechendsten Märkte mit innovativem, zeitgemäßem Marketing. • Partner der österreichischen Tourismusbetriebe und wesentlicher Netzwerkknoten im Tourismus: Die Branche profitiert vom stets aktuellen und fundierten Wissen der ÖW über Gäste und Märkte.

PROMOTION

Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen weltweit über 1.500 Marketingaktivitäten pro Jahr durch. 2016 konzentriert sich die ÖW dabei auf drei Regionen: Westeuropa, CEE und Übersee. Die darin bearbeiteten Märkte decken etwa 96% aller Nächtigungen ab und weisen das größte Potenzial für den heimischen Tourismus auf.

Roland Stedile, IT-Leiter der hogast: „Handscanner erleichtert Mitgliedern den Einkauf.“

„Nach dem Scannen schließt man das Gerät per USB an den Computer an – und schon erscheint die Liste; diese schiebt man einfach in den Warenkorb und fertig“, so ­Stedile. Pro Betrieb ist nur ein Scanner notwendig, da im EasyGo-

ing ohnehin mehrere Benutzer angelegt werden können. Neben dem Einkauf eignet sich der Handscanner natürlich auch für die jährliche Inventur, die damit deutlich schneller als bisher erledigt werden kann.

Der Vergleich macht sicher Eine neue Funktion im Onlineshop EasyGoing schafft direkt nach dem Datenimport wertvolle Klarheit darüber, wo man die wichtigsten Produkte bestellen sollte. „Wenn man etwas oft oder in großen Mengen bezieht, kann man für diese Produkte nun eine sogenannte Preisvergleichsliste anlegen. Damit sieht man sofort den besten Preis – unabhängig von den lieferantenspezifischen Gebinde- oder Packungsgrößen und inklusive der zu erwartenden Bonusregelungen“, so Stedile. Auch hier gilt es, etwas Zeit zu investieren, um später davon zu profitieren. Mit den HandscannerDaten werden Angebote übrigens automatisch abgeglichen. Gut 80 Betriebe haben den neuen hogast-Handscanner bereits im Einsatz, weitere 20 Stück werden bald ausgeliefert. „Wir haben durch die Bank zufriedene Nutzer und kaum Fragen, weil die Geräte so einfach zu bedienen sind“, freut sich Stedile. Etliche der TopBetriebe berichten von enormen Zeitersparnissen – etwa das Art &Relax Hotel Bergwelt in Obergurl, das Sporthotel Cinderella in Obertauern oder das RelaxResort Kothmühle in Neuhofen.

Gourmets im Großraum Wien WIEN. Stargastronomen der Wiener Gastroszene feierten den Start der 3. Wiener Restaurantwoche. Noch bis zum 28. Februar können sich Gourmets in 81 Restaurants zu einem attraktiven Preis verwöhnen lassen. Gaumenspiel, Das Schick, Procacci, Restaurant Hill, Yohm, Collio oder Flatschers waren schnell ausgebucht. Die Lokale haben auf den Ansturm reagiert und zusätzliche Plätze zur Verfügung gestellt. Freie Tische können bis vier Stunden vor dem Restaurantbesuch im Web bei www.restaurantwoche.wien reserviert werden. (gb) GenieSSerhotel Krainer

Dresdnerin ist die beste Köchin LANGENWANG. Astrid Krainer, geboren in Dresden und beschäftigt im Genießerhotel in Langenwang ist die beste Köchin der österreichischen Feinschmeckerregion Steiermark. Die Wahlsteirerin aus dem Kreis der europäischen Jeunes Restaurateurs-Spitzenköche erhielt zwei Hauben. (gb)

Österreich Werbung Kreative Marketingaktivitäten für österreichischen Tourismus

Winter-Bloggertreffpunkt Österreich 15 internationale Reise-Blogger auf Tour in den Kitzbüheler Alpen.

ÖSTERREICH. Die Österreich Werbung (ÖW) begeistert für Urlaub in Österreich und setzt dabei auf kreative Marketingmaßnahmen. Der Marketingmix reicht von klassischer Werbung über Direct Marketing und E-Marketing bis hin zu integrierten Themenkampagnen. Je nach Markt, Zielgruppe und Strategie werden stimmige Maßnahmenpakete geschnürt und eingesetzt. Digitales Marketing wird dabei immer wichtiger, vor allem Social Influencer wie Reiseblogger bekommen einen immer größeren Stellenwert in der Customer Journey.

Blogger-Programmhighlights So wurde heuer bereits vom 14. bis 17. Jänner Tirol zum BloggerHotspot! Vertreter aus 15 Ländern – u.a. aus China, Deutschland, Großbritannien, Italien, Russland und den USA – trafen sich zur Entdeckungsreise in den verschneiten Kitzbüheler Alpen. Das dazu von der ÖW, gemeinsam mit der Tirol Werbung und der Kitzbüheler Alpen Marketing, zusammengestellte, spannende dreitägige Programm – von Skifahren über Schneeschuhwandern bis hin zu Fatbike fahren – geriet zum vollen Erfolg. Die Blogger konnten je nach Interesse und Leserschaft zwischen verschiedenen Programmpunkten wählen: für Sportbegeisterte, für Entdecker,

Authentischer Content macht Lust auf Urlaub in Österreich. © ÖW/Lendl (2), ÖW/Wisser (2)

ANIF. „Das Marken-Gerät kostet unsere Mitglieder statt 800 nur 500 Euro, davon übernehmen wir wiederum die Hälfte. Wenn der Handscanner im ersten Jahr regelmäßig zum Einsatz kommt, dann erhalten unsere Mitglieder die restlichen 250 Euro auch noch ersetzt“, erklärt Roland Stedile, IT-Bereichsleiter der hogast. Mit dem Handscanner ersparen sich Mitglieder enormen Aufwand. Über den Onlineshop EasyGoing war es schon bisher einfach, bei mehr als 1.200 Lieferpartnern der Unternehmensgruppe zu bestellen; mit dem Handscanner wird nun auch die vorgelagerte Bedarfserfassung im Betrieb schneller und sicherer.

© hogast/Holzbauer

••• Von Georg Biron

Restaurantwoche

Birgit Pototschnig Leiterin International Market Management ÖW

Abwechslungsreiches Programm in den Kitzbüheler Alpen.

aber auch für Genießer. Während die erfahrenen Skifahrer aus der Gruppe die Hänge hinunterwedelten, wagten Anfänger und auch einige Wiedereinsteiger (nach Jahren) die ersten Gehversuche auf Skiern. Die Mountainbikes wurden gegen Fatbikes ausgetauscht. Und die Genießer erkundeten die Region auf Schneeschuhen und ließen sich mit einer Pferdekutsche durch St. Johann chauffieren. Unter www.austria.info/inAustria konnten die zahlreichen Erlebnisse der Blogger unter dem Hashtag #inAustria #loveTirol mitverfolgt werden. Zusätzlich dokumentiert

ein Video die Herausforderungen, die die Blogger meistern mussten. Dieses ist auf dem ÖW-YouTubeChannel unter https://www.youtube. com/user/austriatourism online.

Digitale Werbewelle rollt Das Gros der Blogger hatte schon im Sommer die Gelegenheit, die Region kennenzulernen. Mit über 56 Mio. Opportunities to see (OTS) auf Twitter, Facebook und Instagram, einem Werbewert von rund 850.000 € sowie über 65 Blogposts und einem Engagement von 1.400 Shares und Replies sowie 350 Fotos war die Sommerreise ein großer Erfolg.

„Mit der Winter-Edition des Bloggertreffpunkts wollten wir den Bloggern Österreich als Ganzjahresdestination präsentieren, die zu jeder Jahreszeit für Gäste mit unterschiedlichen Interessen das perfekte Angebot bereithält“, erklärt Birgit Pototschnig, Leiterin International Market Management in der Österreich Werbung. „Der durch die Bloggerreise entstandene authentische, glaubhafte Content macht mit Sicherheit Lust auf Urlaub in Österreich.“ Neben Unterstützung durch die Tirol Werbung und die Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH wurde die Reise auch von den ÖBB unterstützt. www.austriatourism.com


Unsere Wirtinnen.

Machen jede Feier zu einem besonderen Fest. Am besten schmeckt das Leben in Niederรถsterreich.

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m – Die Sonderthemen-Beilage von medianet

Freitag, 26. Februar 2016

papier, druck & packaging

Das neue Jahr beginnt so, wie das letzte geendet hat: mit Expansionsdruck, Investitionen und neuen Trends. Welche Folgen dies hat, lesen Sie in ­diesem Special.

© anthermedia.net/olly18

Anstrengung lohnt sich


Wir packen mit Liebe ein, was Ihre Kunden liebend gerne auspacken.

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medianet.at

Freitag, 26. Februar 2016

editorial / inhalt  3

Editorial Wo stehen wir? Leitender Redakteur Skender Fejzuli [s.fejzuli@medianet.at]

Liebe Leserinnen und Leser! Die Welt ist eine große Bühne, und wir befinden uns in einer bewegten und schnelllebigen Zeit, die vom Internet dominiert wird. Davon bleibt auch die Print-, Papier- und die Verpackungsindustrie nicht verschont. Vor diesem Hintergrund ist ein hart umkämpfter Markt entstanden, in dem viele Betriebe die Digitalisierung in Angriff genommen haben und aktuell an unterschiedlichen Etappen der Umsetzung stehen. Einige Unternehmer erwarten ein weiteres Jahr der Konsolidierung, in dem es weitere Fusionen und Zukäufe geben wird. Andere wiederum agierten entgegen dem Trend und investierten in die Produktion. Dementsprechend ambivalent sind die Ergebnisse; sie verdeutlichen,

dass es das Unternehmen der Zukunft nicht gibt, sondern dass mehrere erfolgversprechende Modelle im Entstehen sind. In dieser Ausgabe haben wir mit drei erfolgreichen Familienbetrieben der Druckbranche gesprochen, um einen Einblick in ihr zum Teil über 140-jähriges Bestehen zu erhalten. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Megatrend 3DDruck und die Chancen und Risiken für Print- und Medienhäuser. Im Packaging stehen 2016 neue Trends vor der Tür, und es gab ­Innovationen und Investitionen. Und ob Sie schon alle Termine für dieses Jahr notiert haben, lesen Sie ebenfalls in diesem Special. IMPRESSUM

Skender Fejzuli

Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda Herausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver Jonke Vorstand: Markus Bauer Verlagsleiter: Bernhard Gily Chefredakteurin/Redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli

Inhalt

© Foto Wilke

Papier, Druck & Packaging Beilage 26. Februar 2016

5

6

3D-Druck – Risiko oder Chance? Das Geschäftsfeld 3D-Druck als Perspektive für Druckund Medienunternehmen Family Business Drei erfolgreiche Druckereien und ihre Herausforderungen, Gedanken, Stärken und Perspektiven

7

Silver Class für Ricoh Auszeichnung für Nachhaltigkeit von RobecoSAM

8

Termine, Themen & Trends Wesentliches in Kürze

9

Neue Geschäftsleitung Druck Styria und Carinthia

10 Verpackungskunst Greiner Packaging plant, den Kaffeekapselmarkt mit einem innovativen Produktionsprozess zu revolutionieren

© Greiner Packaging International

4 Übernahme VSG-Geschäftsführer Anton Jenzer erläutert seine Pläne

Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 office@medianet.at | Fax: +43-1/298 20 2231 Fotoredaktion: fotored@medianet.at medianet specials/marketing & media Chefredakteur: Dinko Fejzuli Leitender Redakteur dieser Ausgabe: Skender Fejzuli (skf) Lektorat: Mag. C ­ hristoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro­duktion: ­Raimund Appl, Peter Farkas Litho­grafie: Beate ­Schmid, Berat Qelaj Anzeigen­produktion: ­Aleksandar Milenkovic Druck: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustell­service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service­center-wien@ redmail.at“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien. Bezugsab­meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs­ zeitraums bei 6-wöchiger Kündi­gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge­richts­stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://cms.medianet.at/offenlegung/

Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: abo@medianet.at oder Tel. 01/919 20-2100


4  Papier, Druck & Packaging

Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

Übernahme NP Druck

Print macht Spaß

© manroland

Im letzten Quartal ging die 16 Seiten-Maschine in Betrieb. Peter Jordan, Verkaufs- und Marketingleiter bei NP Druck, sieht es als kreatives Investment, „Druckprodukte sollen nicht nur informativ, sie sollen auch wieder attraktiv und spannend sein; dafür bieten wir mit unserer Neuinvestition überraschende Möglichkeiten.“ Die Maschine ermöglicht unter anderem eine besondere Falztechnik und das Stanzwerk kann Formen, Figuren, Logos für besondere Effekte in das Druckprodukt integrieren. Mit dem Perforationswerk entsteht eine Vielzahl von Kuponvarianten für alle Arten von Gutscheinen. „Durch die Verbindung von Kreativität mit modernster Technik entstehen außergewöhnliche, unverwechselbare Produkte“, ergänzt Jordan. Für die rasche und kompetente Umsetzung der Kundenwünsche sorgt künftig ein eigens dafür eingesetzter Produktentwickler im NP Druck-Team. (red)

Rotman DirectDrive Extrem kurze Umrüstzeiten, hohe Reproduzierbarkeit der Aufträge und geringe Anlaufmakulatur.

BRUNN AM GEBIRGE. Die Gesellschafter der VSG Direktwerbung GmbH, einem der führenden österreichischen Dienstleistungsunternehmen für Dialog Marketing, haben kürzlich zu 100% die Anteile an der digiDruck GmbH übernommen. Anton Jenzer, Geschäftsführer der VSG Direktwerbung GmbH, übernimmt ab sofort zusätzlich zu seinen bisherigen Agenden die Geschäftsführung der digiDruck GmbH. Beide Unternehmen werden, unter einem Dach vereint, ihren gemeinsamen Sitz am bisherigen Standort der VSG Direkt in Brunn am Gebirge nahe Wien haben. digiDruck, das von Michael Gitzi gegründete Druckunternehmen, ist eine der führenden Digital-Druckereien Österreichs und ist über die Herstellung herkömmlicher Drucksorten hinaus für ihr außerordentliches Know-how im Bereich der digitalen Printindividualisierung bekannt. medianet wollen mehr wissen und fragten nach den Plänen für die zwei Unternehmen. medianet: Welche Vorteile ergeben sich für VSG Direkt durch die Übernahme der digiDruck GmbH? Anton Jenzer: Mit dem Verbund der Firmen wurden die Möglichkeiten beider im Digitaldruckbereich sowie in der Endverarbeitung im Lettershop erheblich optimiert. Nicht nur die Produktionskapazitäten und Druckqualität konnten dadurch verbessert werden, sondern vor allem auch die Möglichkeiten der Individualisierung der Werbemittel, Stichwort One-to-One-Marketing, wurden durch den Zusammenschluss ausgebaut. Für die Kunden beider Unternehmen bedeutet das einen eindeutigen Mehrwert zu einem optimalen Preis-Leistungsverhältnis. Au-

© Foto Wilke

VSG-Geschäftsführer Anton Jenzer erläutert seine Pläne nach der Übernahme der digiDruck GmbH.

Anton Jenzer, Geschäftsführer der VSG Direktwerbung GmbH.

ßerdem erreichen wir durch den Ausbau der Serviceleistungen von VSG Direkt und digiDruck ein größeres Markt­ universum und somit einen erheblich verbesserten Zugang zu neuen Kundenkreisen.

der jeweiligen Unternehmen ein in Österreich einzigartiges Produkt- und Dienstleistungsportfolio für die Planung und Durchführung ihrer Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen geboten wird.

medianet: Werden die beiden Firmen zusammengelegt? Jenzer: Die Firmen werden unter meiner Gesamtgeschäftsführung weiterhin als eigenständige Unternehmen am Markt bestehen bleiben und ihre jeweiligen Kunden beraten und betreuen. Dabei werden sie aber durchaus, zum Wohle der Auftraggeber, die sich gegenseitig bietenden Synergien in puncto Produktionsmöglichkeiten, Workflow und Service­ qualität nutzen.

medianet: Wird auf neue Technologien umgestiegen, werden neue Geräte angeschafft? Jenzer: Wir sind in der neuen Konstellation bereits maschinentechnisch bestens ausgerüstet und technologisch state-ofthe-art. Selbstverständlich wird die Qualität unserer Services entsprechend den Anforderungen unserer Kunden und des Marktes laufend angepasst und optimiert.

medianet: Wird das Konzept angepasst? Wo werden die Schwerpunkte liegen? Wie geht man mit der Führung der beiden Unternehmen in Zukunft um? Jenzer: Beide Unternehmen werden ihr Know-how eng verzahnen und voneinander lernen. Ziel ist, dass den Kunden

medianet: Sind in naher Zukunft weitere Firmenübernahmen geplant? Jenzer: Wir verfolgen eine klare und offensive Wachstumsstrategie. Unsere Gesellschafter sind – auch in schwierigen Zeiten wie diesen – bereit, wo es Sinn macht, zu investieren. Ob und in welcher Form das passieren wird, das wird die Zukunft noch zeigen. (skf)


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Papier, Druck & Packaging  5

Freitag, 26. Februar 2016

Harvard University

4D-gedruckte Blumen

© panthermedia.net/3dmentat

BOSTON. Harvard-Wissenschaftlern ist es am Anfang dieses Jahres gelungen, eine Methode zu entwickeln, bei der sich selbst verformende Strukturen mit 4D-Druckern erzeugt werden. Mit dem biometrischen 4D-Druck werden der Natur nachempfundene Pflanzenstrukturen aus zwei Schichten gedruckt: Eine Schicht sorgt für Stabilität, und die andere verformt sich bei Wasseraufnahme in eine vorher festgelegte Komposition; ein Video dazu finden sie auf YouTube unter 4D Printing: Shapeshifting ­Architecture. (skf)

3D-Druck – Risiko oder Chance? Megatrend 3D-Druck – ein Geschäftsfeld als Perspektive für Medien- und Druckunternehmen. und Medienunternehmen hat man auch einiges für diesen Geschäftszweig zu bieten. Die Druckereibranche kennt die Herausforderungen als Druckdienstleister und kann nicht

WIEN. Innovation und Diversifikation – zwei Wörter, die aktuell viele Geschäftsführer und Marketingfachleuchte gern verwenden, wenn es um die Zukunft von Druck- und Medienunternehmen geht. Zur selben Zeit wächst die Relevanz von 3D-Druck, und die Unternehmer sollten sich zumindest elementar mit den Chancen und Risiken auseinandersetzen – besonders in einer Zeit, in der Individualisierung für Kunden immer bedeutender wird. Was hat 3D-Druck technisch mit Drucken im Allgemeinen zu tun? Diese Frage müsste man überwiegend mit „nicht viel“ beantworten, aber als Druck-

© bvdm

••• Von Skender Fejzuli

Geschäftsfeld 3D-Druck: Perspektiven für Druck und Medienunternehmen.

Inkubator 3D-Druck kurbelt nicht nur die Wirtschaft an, sondern eröffnet innovativen Unternehmern eine Spielwiese für frische Geschäftsideen.

nur mit ihrer Vertriebs und Infrastruktur punkten. Trotzdem empfiehlt sich für alle, die den Einstieg wagen wollen, am Anfang eine Kooperation mit einem zuverlässigen Partner einzugehen, der schon Erfahrung im 3D-Druck vorweisen kann. Wer mehr über das Geschäftsfeld 3D-Druck erfahren will, sollte die Homepage des Verbandes Druck & Medientechnik Österreich besuchen. Auf www.druckmedien.at findet man unter anderem die Broschüre „Geschäftsfeld 3D-Druck – Perspektiven für Druck- und Medienunternehmen“. Das Thema Geschäftsfeld 3D-Druck wird in dieser Publikation erstmalig umfassend und systematisch auf 108 Seiten dargestellt.

3Dprintler

Preissuchmaschine QUEBEC/KANADA. Seit 2012 bietet das Unternehmen 3DPrintler auf seiner Homepage die Möglichkeit, den günstigsten Anbieter für 3D-Druck zu finden. Wie es funktioniert? Einfach sein STL-File auf www.3dprintler.com hochladen, das Material und die Maße angeben und die Angebote vergleichen. Die Seite lädt aber auch dazu ein, das Machbare zu erkennen, denn inzwischen kann man zwischen mehr als 254 Materialien, von Gold über Keramik bis Sandstein, auswählen. Für Anbieter von 3D-Services gibt es die Option, Partner von 3DPrintler zu werden und damit einen größeren Markt zu bedienen. (skf)


6  Papier, Druck & Packaging

Freitag, 26. Februar 2016

medianet.at

Family Business Drei erfolgreiche Druckereien und ihre Herausforderungen, ­Gedanken, Stärken und Perspektiven. Druckerei Berger

© Druckerei Berger

Neuer Trend: mattes Papier Mit der neuen Technologie muss Berger bei mattem Papier nicht mehr lackieren.

© Druckerei Berger

© Samson Druck

Mit Jahresbeginn wurde ­Österreichs modernste 8-Farben-Bogenoffsetmaschine der neuesten Technologie in der Druckerei Berger in Betrieb genommen. Fast gleichzeitig startete in der Endfertigung von Berger die Produktion auf einer der modernsten Anlagen Mitteleuropas für die Zeitschriftenproduktion. Das Investitionsvolumen betrug rund zehn Millionen Euro. Damit sendete die Druckerei Berger ein klares Wachstumssignal an ihre bestehenden Kunden, die in Zukunft in den Genuss der noch schnelleren und flexibleren Produktion kommen werden. Doch nicht nur die bestehenden Kunden sollen von der Investition in neue Technologien profitieren. Berger plant, seine zusätzlichen Kapazitäten zu nutzen, um neue Kunden aus Deutschland und der Schweiz zu akquirieren.

© Druckerei Jentzsch

8-Farben-­ Maschine startet

Lisa Aichhorn, Samson Druck.

Ferdinand und Peter Berger.

Benjamin Jentzsch.

••• Von Skender Fejzuli

und den neuen Ideen und Denkweisen von ihr selbst. Wenn es um die Pläne des Unternehmens für dieses Jahr geht, bleibt die Salzburgerin verschlossen und gibt nur zu verstehen, dass es vielleicht ein Thema für die Mai-Ausgabe dieses specials sein wird. Für die Zukunft hofft sie auf ein besseres Miteinander anstelle des Gegeneinanders in der Branche.

Die Zukunft sehen sie als Chance für innovative Geister und investierten zuletzt Millionen in die Produktion, obwohl sie 2016 weitere Fusionen und Übernahmen in ihrer Branche erwarten.

WIEN. 2014 wuchsen 60% der österreichischen Familienunternehmen laut dem Österreich Report der „Familiy Business Survey“ von PwC. 2015 zeichnete sich ein ähnliches Bild unter den Top 20-Druckereibetrieben in der Auswertung der am 3. März erscheinenden medianet ­rankingweek ab. Was macht ein Familienunternehmen anderes? medianet hat mit Vertretern der Next Generation erfolgreicher Familienunternehmen aus der Druckbranche gesprochen. Kreativ Lisa Aichhorn, Controlling und Marketing bei Samson Druck, stieg Mitte letzten Jahres in den Familienbetrieb ein, der 2015 mit einem deutlichen Umsatzplus abschloss. Als Vorteil erwies sich, dass sie auch bereits davor immer wieder Zeit im Familienunternehmen verbracht hatte und es schon kannte. Damit konnte sie schon in den ersten Monaten Verbesserungen bei internen Prozessen und kreativeres Denken einbringen, was Strukturen und Arbeitsweisen betrifft. Als wesentlichen Faktor des Erfolgs sieht sie den Vorteil von zwei Generationen an der Spitze mit der Mischung von praktischem Wissen aus ­mehreren Jahrzehnten von ­ihrem Vater

Zielstrebig Vor etwas mehr als zwei Jahren übergab Peter Berger Senior seinem Sohn Peter und seinem Neffen Ferdinand Berger die gemeinsame Geschäftsleitung der Druckerei Berger. Sie sind mittlerweile die fünfte Generation an der Spitze des über 140 jährigen Traditionsbetriebs. Was ist das Geheimnis des langen Erfolgs? „Alle haben immer an einem Strang gezogen, genauso wie wir beide es jetzt auch machen, und jede Generation konnte ihre eigenen Ideen einbringen, wobei es heutzutage bei der Innovationen immer mehr um Details geht“, sind sich die Cousins einig. Eine klare Aufteilung der Aufgaben zwischen den beiden gibt es trotz fließender Prozesse; auf diese Art kann jeder von ihnen sein Bestes geben, wenn es um die Bewältigung der Ziele und Herausforderungen des Marktes geht.

Multitalent Benjamin Jentzsch, Geschäftsführer der Druckerei Jentzsch, übernahm 2014 die Führung des Famielienbetriebs. Das erste Jahr, in dem er die alleinige Verantwortung übernommen hat, beschreibt er als spannend. Warum? „Das Privatleben wurde aufgrund der großen neuen Aufgabe in den Hintergrund gedrängt, was aber bei verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben in einem Familienunternehmen leichter fällt“, erinnert er sich. 2015 konnte das Unternehmen durch die im Vorjahr getätigten Investitionen trotz komplexer werdender Projekte rund 1.000 zusätzliche Aufträge abwickeln. 2016 plant Jentzsch, neue Produktgruppen in das Portfolio aufzunehmen, die ersten Schritte dafür wurden schon im Vorjahr gesetzt. Für die Branche erwartet er generell, dass sich jene Unternehmen am Markt durchsetzen werden, die sich als Gesamtdienstleister möglichst breit aufstellen und eine Onlineabwicklung zu vernünftigen Preisen anbieten.


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Freitag, 26. Februar 2016

Papier, Druck & Packaging  7

Ricoh in der „Silver Class“

Customer Experience Center Ricoh Europe zeigt weiterhin kontinuierliches Engagement für den europäischen Produktionsdruckmarkt sowie seinen kundenzentrierten Ansatz.

WIEN. Ricoh wurde das zweite Jahr in Folge für die „Silver Class” der Nachhaltigkeits­ ratings von RobecoSAM, einem der weltweit führenden An­ bieter von Bewertungen zu ethischem Investment, ausge­ wählt. Die Kriterien RobecoSAM bewertet jedes Jahr die Nachhaltigkeit von rund 3.000 Unternehmen welt­ weit in den drei Themenberei­ chen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft und verkündet an­ schließend, welche Unterneh­ men in die Dow Jones Sustai­

© Ricoh Europe

Auszeichnung für Nachhaltigkeit.

nability Indices aufgenommen werden. Im Jänner 2016 wur­ den im Rahmen des Sustainabi­ lity Yearbook 74 Unternehmen der Silver Class zugeordnet. In der Kategorie „Computers & Peripherals and Office Elec­ tronics”, zu der Ricoh zählt, wurden fünf Unternehmen für die Silver Class ausgewählt. Ricoh erhielt die branchen­ beste Bewertung in den Katego­

rien „Innovation Management” und „Privacy Protection“ aus dem Bereich Wirtschaft sowie in den Kategorien „Climate Strategy” und „Environmental Policy/Management System“ aus dem Bereich Umwelt. Als Reaktion auf die in den ver­ gangenen Jahren gestiegenen Erwartungen an Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit hat ­Ricoh den neuen Slogan „Dri­

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ving Sustainability for Our ­Future“ entwickelt. In der Gegenwart wird bei Ricoh an einem neuem Emp­ fangs- und Briefing-Zentrum als Teil des European Centre of Excellence für Produk­ tionsdruck, dem Customer Experience Center in Telford, Großbritannien, gearbeitet. Die Eröffnung ist für Sommer 2016 geplant. (red)


8  Papier, Druck & Packaging

Freitag, 26. Februar 2016

© panthermedia.net/Punsayaporn Thaveekul

Shorties: Termine, Themen & Trends Wissensmanagement und Mitarbeitermotivation

Packaging

Mintel Trends 2016 Mintel ist eine der führenden Marktforschungsagenturen der Welt.

W

issensmanagement ist genausowenig ein neues Thema wie Mitarbeitermotivation. Viele werden sich jetzt fragen, was hat aber jetzt das eine mit dem anderen zu tun. Intrinsische Motivation der reisten Form ergibt sich, wenn Schlüsselmitarbeiter zu ein bis zwei ausgewählte Messen, Kongressen oder Konferenzen gehen. Wesentlich ist, dass der Mitarbeiter vorher erklärt, welche Vorteile das Unternehmen von dem Besuch der Veranstaltung hat. Nach dem Besuch der Veranstaltung wird dieses neue Wissen dokumentiert und im Unternehemen weitergegeben. (skf)

Digitale Entwicklung Digitaldruck, der durch Personalisierung beim Kunden eine „hyperpersönliche“ Erfahrungen schafft.

Size Matters Angebote in Verpackungseinheiten, welche die Verbraucher als richtige Größe für sich selbst erachten und die zu ihren Verbraucherverhalten passen. Kleinere Verpackungseinheiten erfreuen sich immmer größerer Beliebtheit. Packaging Mobilution Nach QR und Text Codes sind NFC und Bluetooth die Kommunikationswege auf der Verpackung, die den Kunden mobil mit dem Produkt verbinden. (skf)

VortragsTermine Creative Printing 2016 Die Printmedien-Konferenz Changing Communication 12. April 2016, 13 Uhr Albert Hall, Wien Albertgasse 35, 1080 Wien Paper&Biorefinery Papierfachtagung und ­Fachausstellung 11.–12. Mai 2016 Messecongress Graz 8010 Graz Dialog der Wissen schaf[f]t – The Clash of Marketing Strategies 18. Mai 2016 Wirtschaftsuniversität Wien Welthandelsplatz 1/1020 Wien

© panthermedia.net/kasto

Mehr als „nur“ Öko Umweltgerechte Verpackungen, die das gesellschaftliche Bewusstsein betreffen. Die Kunden werden Produkte mit ökologischen Verpackungsmaterial künftig bevorzugen.

© panthermedia.net/Rawpixel

Zeig mir deine Ware Clean-Label-Messaging, welches die Markentransparenz verbessert und Käufervertrauen stärkt. Phenomenal Flexibles Next-Gen-Hybriden als Standbeutel, die funktionale und ökologische Vorteile neben der großen Regalpräsenz bieten.

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© Brigl & Bergmeister

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Freitag, 26. Februar 2016 papier, druck & packaging  9

© Logimat-Messe.de/Sabine Barck

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Druck, Papier und Packaging Verpassen Sie nicht die letzten Details zur Drupa und informieren Sie sich zu aktuellen Terminen, Themen und Trends. Das Special erscheint am 27. Mai 2016.

The International Label Conference & Golden Label Award 16.–18. März 2016 Ferdinand Porsche Congress Center, 5700 Zell am See www.labelconference.org

LogiMat 2016 Distributions-, Material- & Informationsflussmesse 8.–10. März 2016 Neue Messe Stuttgart D-70629 Stuttgart www.logimat-messe.de

Neue Geschäftsführung

Warum Printmedien?

urt Kribitz stieg im Dezember 2015 in den Vorstand der Styria Media Group AG auf. Seine Agenden als Geschäftsführer der Druck Styria und Druck Carinthia wurden mit 1.2.2016 an Claudia Fröhlich und Christian Wilms übergeben; Sinisa Mitrovic übernahm zugleich die alleinige Leitung der Tiskara Zagreb. „Mit Fröhlich und Wilms bekommen die österreichischen Styria-Druckereien eine erfahrene und umsetzungsstarke Führung, die mit dem Unternehmen sowie den Herausforderungen der Branche bestens vertraut ist“, betont Kribitz, der

Mythen & Fakten Werden für die Herstellung von Papier Wälder zerstört? Ist die elektronische Kommunikation umweltfreundlicher als Papier und Printprodukte? Wenn es um die Nachhaltigkeit von Papier und Printprodukten geht, ist es wichtig, überprüfbare Fakten von Meinungen und Vorurteilen zu trennen. Auf www.twosides.at erhalten Sie die Präsentation „Papier und Printmedien – Mythen & Fakten“ zum freien Download. Zusätzlich werden Ihnen relevante und ausgewogene Informationen zur Verfügung gestellt – damit Sie sich selbst ein Bild von der Nachhaltigkeit von Papier und Printprodukten machen können. (red)

als Ressortzuständiger eng mit der Styria Print Gruppe verbunden bleibt. Andreas Preitschopf verantwortet weiterhin die Bereiche Verkauf und Marketing und steht den Kunden der Druck Styria in gewohnter Weise gern für Fragen und Anliegen zur Verfügung. Mit großem Augenmerk auf Qualität und Innovation soll, laut Kribitz, die DruckereiGruppe im Sinne ihrer Kunden weiterentwickelt und das strategische Ziel der Kostenführerschaft sowie die Prozess­ optimierung weiter konsequent verfolgt werden. (red)

www.twosides.at

© Druck Styria

© PPE (Ian Finley)

www.printpower.at

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© PPA (Tanja Peklar)

Zweifellos wird die heutige Welt von Informationen bestimmt. Ob Nachrichten, Meinungen, Interviews oder Werbebotschaften: Informationen weisen uns die Richtung und geben unserem Leben Struktur. Print-, TV-, Online-, Mobil- und Soziale Medien sind inzwischen zum unverzichtbaren Bestandteil jeder Kampagne geworden. Welches ist jedoch der effektivste Media-Mix? (red)

Drupa 2016 World market print media, publishing & converting. 31. Mai–10. Juni 2016 Düsseldorf Exhibition Centre D-40474 Düsseldorf www.drupa.de

Claudia Fröhlich und Christian Wilms, Geschäftsführer Druck Styria & Carinthia.


10  Papier, Druck & Packaging

Freitag, 26. Februar 2016

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Verpackungskunst Greiner Packaging plant, den Kaffeekapselmarkt mit einem innovativen Produktionsprozess zu revolutionieren. XEIKON

© Meech Static Eliminators 2016

Xeikon kooperiert mit Meech und investiert in kontaktlose CyCleanBahnreinigungssysteme, mit denen er seine Digitaldruckmaschinen optimiert. Der Bahnreiniger ist Ideal für Hochgeschwindigkeitsdruckmaschinen und praktisch für jedes Material geeignet. Damit sorgt CyClean für makellose gedruckte Bahnen auf der Xeikon 3050 und Xeikon 3500, Teil der 3000-Serie von Xeikon für die Tapeten- und Faltschachtelproduktion. „Wir verkaufen Meech‘s Bahnreiniger als Optionspaket mit unseren Maschinen“, sagt Filip Weymans, Marketingdirektor für den Bereich Etiketten und Verpackungen bei Xeikon. „Sie optimieren den gesamten Produktionsprozess, und bei all unseren Verkäufen empfehlen wir den CyClean, da er einen erheblichen Mehrwert bietet.“ (red)

CyClean Ein kompaktes, kontaktloses, doppelseitiges Blas- und Vakuumsystem mit Filtereinheit.

© Greiner Packaging International

Xeikon und Meechs CyClean

Die Kaffeekapseln von Greiner Packaging überzeugen durch eine neue Qualität.

KREMSMÜNSTER. Der global tätige Verpackungsspezialist mit Hauptsitz in Österreich tritt mit der Produktion von Kaffeekapseln in den boomenden Kaffeekapsel-Markt ein. Damit der Start in den Tag besonders gut gelingt, produziert Greiner nicht nur irgendeine Kapsel, sondern arbeitet mit der „multi barrier technology“ und sorgt damit für länger anhaltendes Aroma. Diese neue Technologie wurde, laut dem WorldStar Packaging AwardGewinner 2016, mit namhaften, internationalen Playern der Kaffeeindustrie in den vergangenen Monaten entwickelt. Neue Marktstandards Wie das Familienunternehmen mit über 3.400 Mitarbeitern weiter mitteilt, ist das Ergebnis eine Kapsel, die nicht nur in puncto Kaffeegeschmack, sondern auch in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte neue Standards setzt. Der Produktionsprozess beginnt mit der

Extrusion der Folie, aus der die Kapseln tiefgezogen werden. In die Mitte jeder Kapsel wird ein Loch gestanzt, durch das der Kaffee ausfließen kann; Passgenauigkeit ist hierbei oberste Prämisse. Ebenso bei der Kante am Boden der Kapsel, die zur Einlage eines Siebes dient. Nur ein präziser Produktionsprozess erlaubt eine einwandfreie Weiterverarbeitung der Kapseln. Vollautomatische Kamerasysteme (Vision Control) überwachen den gesamten Produktionsprozess. Ebenso passiert das Verpacken vollautomatisch und berührungslos. Um den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, werden die Kapseln mittels Computertomograf berührungslos vermessen und geprüft – so können perfekte Maße garantiert werden. Der exakte Produktions- aber auch Kontrollprozess stellt sicher, dass sich der Ausschuss auf ein Minimum beschränkt. Dennoch anfallender Kapsel-Ausschuss

wird vermahlen und dem Produktionsprozess wieder zugeführt – ein absolutes Plus in puncto Umweltschutz. „Uns ist es gemeinsam mit unserem Kunden und dessen Erfahrungen gelungen, eine neue Qualität bei Kaffeekapseln zu definieren; damit setzen wir am Markt neue Standards“, betont Kenneth Boldog, Sales Director K Europe. Bestes Aroma Die Kapseln bestehen aus dem Kunststoff Polypropylen, in den eine Barriereschicht aus EVOH eingearbeitet wird. Durch diese multi barrier technology, kurz mbt, wird eine höhere Sauerstoffbarriere bei Verpackungen erzielt. Diese schützt das Füllgut, in diesem Fall den Kaffee, vor Einwirkungen von außen und erhöht damit Haltbarkeit und Aromaschutz. Auch die beste Qualität des Kaffees kann, laut Greiner Packaging, so über einen langen Zeitraum sichergestellt werden. (red)


„Überraschen macht Spaß“ Drucken, falzen, stanzen, perforieren – bei NP DRUCK trifft Produktivität auf Kreativität. Das Ergebnis: keine „Stangenware“, sondern Folder, Prospekte und Magazine, die Raum für beeindruckende Produktpräsentationen mit hohem Wiedererkennungswert bieten. Dank Erfahrung und modernster Technik bringt NP DRUCK Vielfalt und Kreativität zurück in die Welt der Druckprodukte. Damit Print Spaß macht!

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12  Papier, Druck & Packaging

Freitag, 26. Februar 2016

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© APA/dpa

Papier Holz bleibt auch weiterhin ein wichtiger Rohstoff und wird auch in den nächsten Jahren nicht wesentlich an Bedeutung verlieren.

Papier bleibt stabil Vorläufige Statistik 2015 der CEPI berichtet über einen stagnierenden Papiermarkt mit nur geringen Rückgängen. teilweise durch die positive Entwicklung des Verpackungspapier- und Kartonsektors ausgeglichen.

WIEN. Noch sind die offiziellen Zahlen der Druckbranche nicht veröffentlicht und es sind nur einzelne Meldungen von Unternehmen bekannt, wobei einige von einem guten und andere von einem bewegten Jahr sprechen. Die Verpackungsindustrie sieht die Lage laut verschiedenen Medienmeldungen als insgesamt durchschnittlich an. Die Papierindustrie hingegen profitiert von dem Ergebnis der Verpackungsindustrie. So wurde, wie in den vergangenen Jahren, der Fall der grafischen Papiersektor-Nachfrage, laut der vorläufigen Statistik 2015 der CEPI, der Konföderation der Europäischen Papier Industrie,

Marginaler Rückgang Insgesamt fiel die Papier- und Pappe-Herstellung von CEPIMitgliedsländern, zu denen auch Österreich gehört, nach vorläufigen Zahlen um nur rund 0,3% im Jahr 2015. Die Gesamtproduktion im Jahr 2015 lag bei rund 91 Mio. Tonnen. Auf Basis der kumulierten Daten bis zum Ende des dritten Quartals 2015 wird erwartet, dass die Papier- und Kartonlieferungen für das Jahr relativ unverändert im Vergleich zum

Vorjahr geblieben sind und somit der Gesamtverbrauch von Papier und Pappe in CEPI-Ländern im Jahr 2015 stabil war. Was das für Österreich bedeutet? Obwohl nicht alle Zahlen vorhanden sind, ließ Patrick Mader, zuständig für Wirtschaft und Kommunikation der Austropapier, durchblicken, dass die österreichische Papierindustrie 2015 ein ganz gutes Jahr hatte. Branchenübergreifend Eines haben aber alle drei Branchen gemeinsam: Es gibt zum Teil starke Ergebnisunterschiede im Verlauf der einzelnen Monate eines Jahres.

Das beschreibt nur, dass sich der Markt inzwischen zu einer komplexen Welt entwickelt hat, und es keine einzelne perfekte Strategie für alle Branchen gibt, sondern, dass alle Branchen miteinander vernetzt sind und neue Konzepte als Plattform für verschiedene Erfolgsmodelle entstehen. Schneller, flexibler und günstiger ist der erste Schritt zu individuelleren, innovativeren und intelligenteren Lösungen. Wer also rechtzeitig die Digitalisierung in Angriff genommen hat, kann sich jetzt auf die nächste Herausforderung konzentrieren – eine ieigene Strategie für die Zukunft zu finden.

Austropapier

Die Papier­ industrie fürchtet um weitere mehrere Hunderttausend Festmeter Holz, die im geplanten Biomasseheiz­ kraftwerk rein energetisch benötigt würden.

Alfred Heinzel, AustropapierPräsident, erläutert das Problem: „Die langfristige Roh­ stoffversorgung der Zellstoffwer­ ke wird durch die subventio­ nierte Verbren­

© APA/AFP/Boris Horvat

Heizkraftwerk Ost nung von Holz zunehmend gefährdet. Für unsere Wer­ ke ist Holz ein äußerst wertvol­ ler Rohstoff. Wir versuchen, das Maximum aus diesem wert­ vollen Rohstoff

herauszuholen: Zuerst erzeugen wir Produkte und recyceln so oft wie möglich. Erst wenn eine stoffliche Nutzung nicht mehr möglich ist, wird Energie erzeugt.“ (red)


m – Die Sonderthemen-Beilage von medianet

Freitag, 26. Februar 2016

außenwerbung Traditionell im Wandel

© Gewista/Andreas Buchberger

Gerade die Außenwerbebranche zeigt vor, wie die Verbindung von gut eingeführten Werbeformen und den neuen, digitalen Möglichkeiten zu mehr Wachstum und Erfolg führen kann.


Strahlkraft Citylights – powered by EPAMEDIA. Kampagnenflächen sorgen für ganz spezielle Lichtblicke. Besonders ConsumerMarken profitieren vom nachtaktiven Auftritt.

WIEN. Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht! – Dieser Satz trifft auch auf effiziente Außenwerbekampagnen zu. Insbesondere in langen Nächten erstrahlen Citylights in vollem Glanz und rücken Kampagnen ins rechte Licht. Aufgrund der prominenten Platzierungen setzen immer mehr renommierte Marken auf die beleuchteten ­Werbeflächen. Mit über 4.000 Citylights, über 1.000 Posterlights und 260 Telelights bietet EPAMEDIA als führender Außenwerbespezialist ein effizientes Netz in urbanen Ballungszentren. Vor allem FastMoving Consumer Goods profitie-

© EPAMEDIA (2)

In langen Nächten leuchten Citylight-Kampagnen auf den auffallenden EPAMEDIA-Flächen umso heller.

Spitze! 3D-Flasche als Hingucker.

ren von den Flächen in unmittelbarer Nähe zu ihren Outlets und schätzen aufmerksamkeitsstarke Sonderumsetzungen. Erst kürzlich setzte man für den beliebten Spitz Inländerrum auf dreidimensionale, beleuchtete Flaschen, um die crossmediale Kampagne mit einem Eyecatcher im öffentlichen Raum nach oben hin abzurunden. „Kreative Sonderumsetzungen machen einen besonderen Reiz aus und ermöglichen hocheffiziente PremiumKampagnen im besten Umfeld von frequenzstarken Lagen“, schwärmt EPAMEDIA-Geschäftsführerin Brigitte Ecker. Mit der Kreativ­ abteilung ihres Unternehmens

unterstützt sie Kunden auch aktiv bei den Sonderumsetzungen. Prickelnde Momente bei Tag und Nacht Auch der Schaumweinhersteller Henkell sorgte für prickelnde Momente auf EPAMEDIA Citylights: In einer technisch anspruchsvollen Sonderumsetzung glänzten die leuchtenden Flaschen und Gläser in edlem Gold, während sich Marke und Claim elegant im Hintergrund hielten. „Premium-Marken unterstreichen ihr Prestige durch hochwertige Kampagnen auf beleuchteten Werbeflächen“, so Ecker. Mit 260 Telelights in den inneren Wiener Bezirken bietet EPAMEDIA eine einzigartige Werbeform an, die sich auch in kleinen Netzen buchen lässt. Sie ist ein idealer Werbeträger für Kulturanbieter oder Unternehmen, die fokussiert in der Bundeshauptstadt werben möchten. Wer es etwas größer möchte, findet in Posterlights das perfekte Medium: Im klassischen 16- und 24-Bogen-Format setzen sie Kampagnen perfekt in Szene und sorgen für hohen Impact im ­Mediamix.

PROMOTION

Einleuchtende Kampagnen punkten bei Konsumenten


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Freitag, 26. Februar 2016 editorial / inhalt  3

Chefredaktion Dinko Fejzuli [d.fejzuli@medianet.at]

Editorial Alles digital? Liebe Leserinnen und Leser! Außenwerbung gehört zu den wirkungsvollsten Werbemedien überhaupt. Und wie die aktuellen Focus-Zahlen zeigen, erfreut sich vor allem der Digital out of HomeBereich einer besonders großen Beliebtheit innerhalb jener Kunden, die via ­Außenwerbung potenzielle Konsumenten ansprechen wollen. Old world meets new world Insgesamt flossen im vergangenen Jahr knapp 256 Millionen Euro in Plakat & Co. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als 28 Millionen Euro (plus 12,4 Prozent) gegenüber 2014. Der Anteil von Out Of Home am Gesamtwerbemarkt konnte auf 6,1 Prozent (2014: 5,6 Prozent) hochgeschraubt werden.

Eines zeigt sich ganz deutlich: Werbliche Ideen performen vor allem dann besonders gut, wenn sie es schaffen, neue digitale Außenwerbeformen mit klassischen Out of Home-Medien zu verbinden, indem beide jene Stärken in einer Kampagne einbringen, die sie besonders auszeichnen. Und sonst? Eine Nachricht hat sehr viele in der heimischen Außenwerbe-Branchen überrascht: Karl Javurek, 20 Jahre lang erfolgreicher Generaldirektor des Marktführers Gewista und ein Doyen der heimischen Außenwerbeszene, hat für Ende 2016 einen geordneten Übergang an der Spitze der Gewista angekündigt. IMPRESSUM

Dinko Fejzuli

Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda Herausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver Jonke Vorstand: Markus Bauer Verlagsleiter: Bernhard Gily Chefredakteurin/Redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli

Inhalt Interaktiver Valentinstag Sonderaktion zumValentinstag von Soletti, Panmedia und Gewista

Außenwerbung Beilage 26. Februar 2016

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© Gewista

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Wechsel an der Spitze Mit Jahresanfang 2016 bekam die ÖBB ­Werbung einen ­neuen Geschäftsführer Walker Werbemittel Inflatable-Experte no problaim setzt auf den Charme von Walker-Figuren Die Größe zählt doch Megaboard baut auf aufmerksamkeitsstarke ­Riesenflächen

Saubere Fahne Fahnengärtner mit neu ­entwickeltem Waschverfahren Im Aufwind Für die Gattung Außen­ werbung war 2015 ein sehr erfreuliches Jahr

Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 office@medianet.at | Fax: +43-1/298 20 2231 Fotoredaktion: fotored@medianet.at Leitender Redakteur dieser Ausgabe: Dinko Fejzuli Redaktion: Andrea Gautsch (gtsch), Caroline Wirth (cw) Lektorat: Mag. C ­ hristoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro­duktion: ­Raimund Appl, Peter Farkas Litho­grafie: Beate ­Schmid, Berat Qelaj Anzeigen­produktion: ­Aleksandar Milenkovic Druck: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustell­service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service­center-wien@ redmail.at“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien. Bezugsab­meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs­ zeitraums bei 6-wöchiger Kündi­gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge­richts­stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://cms.medianet.at/offenlegung/

© Megaboard

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Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: abo@medianet.at oder Tel. 01/919 20-2100


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Die digitale Idee zählt WIEN. Auf den Digital MediaScreens der Gewista in den ­U-Bahnstationen Karlsplatz und Westbahnhof sowie auf der Wiener Mariahilferstraße gab es zum diesjährigen Valentinstag einen von Soletti charmant inszenierten Spot zu sehen, der ein animiertes Pärchen beim Soletti Salzstangerl knabbern und küssen zeigt. Doch das war nicht alles, denn: Am Ende des Spots sind Soletti Supersize-Packungen zu sehen und man wird dazu eingeladen, gleich via Handy auf die eigens dafür eingerichtete Seite solettischmatz.at zu gehen. Dort angekommen, kann man im Handumdrehen für seinen Schatz ein persönliches Video produzieren, es direkt versenden und auch noch tolle Preise gewinnen. Auf den Mix kommt es an Im Out of Home-Mix ist neben klassischen Plakaten, die das Pärchen aus dem Spot beim Knabbern und Küssen sowie eine Soletti Supersize-Packung zeigen, on top eine beeindruckende Plakat-Sonderwerbeform zu sehen: Auf zwei durch Abstände getrennten 24 Bogen-Plakaten ist jeweils an der innen liegenden Seite ein 16 Bogen-Sujet angebracht und durch ein überdimensionales Soletti Salzstangerl verbunden, an deren Enden die beiden Protagonisten auf einander zuknabbern. Der Slogan „Je länger desto Schmatz!“ könnte als Produktbeschreibung zur ebenfalls abgebildeten Soletti SupersizePackung nicht passender sein. Da bekommt man Appetit auf knabbern und schmatzen! „Soletti“, so Gewista-Generaldirektor Karl Javurek, „punktet eindrucksvoll mit einer sehr herzlichen und witzigen Kampagne unter Einbeziehung eines digital-analogen Out of Home-Mediamixes. Die Kreationen schöpfen die Möglichkeiten

© Gewista (3)

Zum diesjährigen Valentinstag ließen sich Soletti, UM Panmedia und Gewista eine besonders charmante und interaktive Umsetzung einfallen.

Karl Javurek „Soletti punktet eindrucksvoll mit einer sehr herzlichen und witzigen Kampagne unter Einbeziehung eines digital-analogen Out of HomeMediamixes“.

beider Medien optimal aus und nutzen die hohen Reichweiten, die Out of Home bietet, um den Rezipienten mit unterhaltsamen Mehrwert über Mobile in die Onlinewelt zu geleiten.“ Mitmach-Botschaften Maria Bauernfried, Marketing Director Kellys, dazu: „Der eindeutig zuordenbare Farbcode der Marke Soletti sowie die Inszenierung des Soletti Salzstangerls vom Knabbern bis zum Schmatz werden in der aktuellen OOH-Kampagne perfekt

Die Idee zählt Kreative Media­ ideen machen die Soletti-Kampagne zu einem impactstarken Werbeauftritt.

umgesetzt und kommunizieren dem Konsumenten auf den ersten Blick eine sympathische Botschaft, die zum Mitmachen einlädt.“ Und auch Christian Hofstetter, Geschäftsführer UM Panmedia, findet: „Besonders die im Mittelpunkt der Kampagne stehenden kreativen Mediaideen machen die eingesetzten OOH-Medien zu einem wichtigen und impactstarken Pfeiler in der Gesamtkommunikation dieser Kampagne, gerade für mobile Zielgruppen.“


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Freitag, 26. Februar 2016

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© Fahnengärtner (3)

Problemlöser Die „Anschmutzbarkeit“ der Fahnen war bislang ein großes Problem. Fahnengärtner bietet nun dafür eine neuartige Lösung an.

Fahnen-Waschgang Fahnengärtner präsentiert ein neu entwickeltes Waschverfahren für saubere Fahnen, welches die Leuchtkraft der Farben deutlich erhöht. WIEN. Fahnen sorgen als be­ wegtes Werbemittel für echte Blickfänge und sind aus dem heutigen Marketingmix nicht mehr wegzudenken. Haltbarkeit zählt Bereits Anfang des Jahres präsentierte Fahnengärtner die Powerflag, eine Fahne, die laut dem Unternehmen eine doppelt so hohe Haltbarkeit zu Standardstoffen aufweist, und setzte damit einen neuen Mei­ lenstein am Fahnenmarkt. Mit der nun neu entwickelten Powerwash runde man das An­ gebot nun ab, so Fahnengärtner zur nun vorgestellten Innova­ tion.

„Die Anschmutzbarkeit der Fahnen war bislang ein großes Problem, da Fahnen in der Luft wie ein Filter wirken und Staub, Ruß und andere Partikel aus der Luft aufnehmen. Je näher die Fahne an stark befahrenen Straßen oder Industriegebieten gehisst werden, desto schneller werden sie schmutzig. Dadurch werden weiße Flächen grau und färbige Flächen stump­ fen ab – je länger Fahnen im Einsatz sind, umso deutlicher werden diese Zeichen sichtbar. Eine normale Haushaltswä­ sche ist dieser Verschmutzung nur zum Teil gewachsen“, er­ klärt Geschäftsführer Gerald ­Heerdegen.

Die bei Fahnengärtner eigens dafür angeschaffte, frei pro­ grammierbare Waschmaschine und ein gut behütetes Wasch­ rezept sorgen dafür, dass der tief festsitzende Schmutz in den Fasern herausgewaschen und die Leuchtkraft der Farben wieder deutlich erhöht werde. Nachhaltigkeit fördern „Mit dieser Innovation setzt Fahnengärnter neben der schon vorgestellten Powerflag einen weiteren Meilenstein am Fahnenmarkt und unterstützt Firmen durch einen nachhalti­ gen und gleichzeitig sauberen Firmenauftritt.“ www.fahnen-gaertner.com

Carspaze Garagenwerbung

© Carspaze Garage Salzburg (2)

Hoher Recall und mehr Sicherheit Innovation 90% der Parkgaragen-Besucher fühlen sich unsicher, viele davon haben massive Schwierigkeiten, ihr geparktes Auto wiederzufinden. Hier will die

Firma Carspaze Abhilfe schaffen und düstere Garagengänge mit grauen Betonwänden in hell leuchtende, freundliche Wohlfühlwelten mit hohem Erinnerungswert

verwandeln, denn Carspaze sind nicht brennbare, hochwertig bedruckte Faserzementplatten (Brandschutzklasse A2), die mithilfe modernster LED-Techno-

logie für hohe Erinnerungs­ werte sorgen. Laut einer Nielsen- Studie liegt der RecallFaktor bei 95%, werbende Marken zeigen 7% mehr Umsatz, Recall-Wert nach

14 Tagen immer noch bei 90%*. Positiver Nebeneffekt: Laut dem Unternehmen sinken zudem die Energie­ kosten. www.carspaze. com * Nielsen-Test


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Freitag, 26. Februar 2016

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Die Gewinner-Typen Für die Gattung Außenwerbung und vor allem für die Sparte Digital Out of Home war 2015 ein erfreuliches Jahr. WIEN. Der heimische Werbemarkt blickt auf ein bewegtes Jahr zurück. „2015 war von einem Auf und Ab geprägt, das letztendlich aber zu einem deutlichen Werbeplus von 3,3 Prozent des Bruttowerbeaufkommens gegenüber 2014 geführt hat“, berichten Klaus Fessel und Ronald Luisser vom Marktforschungsunternehmen Focus. „Schwache Werbemonate in den Monaten Mai und November stehen enormen – vereinzelt zweistelligen – Zuwächsen in den Monaten Jänner, Dezember sowie August und September gegenüber.“ Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 4,19 Mrd. Euro (2014: 4,06 Mrd.) für Werbung ausgegeben. 28 Millionen Euro mehr Die Focus-Werbebilanz offenbart auch, dass Außenwerbung der große Gewinner bei den

Werbespendings war. Insgesamt flossen knapp 256 Mio. Euro in Plakat & Co. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als 28 Mio. Euro (plus 12,4 Prozent) gegenüber 2014. Der Anteil von Out Of Home am Gesamtwerbemarkt konnte auf 6,1 Prozent (2014: 5,6 Prozent) geschraubt werden. „Der gesamte Bereich der Außenwerbung performte überproportional, insbesondere Digital Out Of Home (DOOH) verzeichnete einen Werbeanstieg von über 30 Prozent“, analysieren Luisser und Fessel. Digitaler Boom Genau genommen konnte DOOH sogar mit einem Plus von 32,4 Prozent reüssieren und damit mit Abstand den größten Zuwachs von allen Werbeformen für sich beanspruchen. Hier scheint noch kein Ende in Sicht: Wenn in

© Gewista (2)

Sieger Die FocusWerbebilanz offenbart auch, dass Außenwerbung der große Gewinner bei den Werbespendings war.

den kommenden Jahren neben Wien auch die anderen größeren Städte ihre DOOHInfrastruktur ausbauen, wird dieses Segment weiterhin stark wachsen. „Weltweit sehen wir einen Trend zu Out Of Home als dem letzten wirklich großen Massenmedium. Während Print Herausforderungen zu meistern hat, und TV sich immer stärker fragmentiert und neue Streaming-Channels genutzt werden, gelingt es Out Of Home, konsequent zu wachsen. Natürlich getrieben immer durch permanente Innovationen“, freut sich Out Of Home Austria-Präsident Karl Javurek. Für gute Zuwachsraten hat im Jahr 2015 auch die Poli-

tik – mit Landtagswahlen in vier Bundesländern – gesorgt. „2015 war ein sehr intensives politisches Werbejahr. Die Werbezuwächse innerhalb der politischen P ­ arteien betrugen 150 Prozent“, so Ronald Luisser. Für 2016 geben sich Luisser und Fessel verhalten optimistisch. Die werbetreibende Wirtschaft erwartet ein Werbewachstum für 2016 von etwa zwei Prozent, wobei die Agenturen die konjunkturelle Entwicklung etwas positiver beurteilen (2,6 Prozent) als die werbetreibenden Unternehmen (1,9 Prozent). Auch im Bereich Außenwerbung dürfte der Zuwachs nicht so hoch sein wie im abgelaufenen Jahr.


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© ÖBB

medianet.at

Wechsel an der „Zug-Spitze“ Mit Jahresanfang 2016 bekam die ÖBB ­Werbung einen neuen Geschäftsführer. WIEN. Andreas Höglinger, bislang Marketingchef der kikaLeiner-Gruppe, hat mit Anfang des Jahres die Geschäftsführung der ÖBB Werbung übernommen. Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in Marketing und Vertrieb verantwortet er zukünftig den Werbeauftritt der ÖBB und die Vermarktung der ÖBB-eigenen Außenwerbeflächen. Weiter professionelle Führung „Die Marke ÖBB ist in den letzten Jahren höchst professionell geführt worden – Ziel ist es, diesen Weg durch effizientes Brand- und Kampagnenmanagement entsprechend den Zielen des Konzerns und des Marktumfelds weiterzuentwickeln und zu adaptieren. Andererseits verfügen die ÖBB auch über hervorragende Werbeplätze und haben dadurch ein entsprechend starkes Vermarktungs- und Umsatzpotenzial“, umreißt er seine ersten Ziele. Einen klaren Schwerpunkt setzt er im Ausbau des Digital Out of Home-Angebots bei den ÖBB. „In der Out of Home-Ver-

marktung werden wir unsere Vermarktungsstrategie ausbauen und die Direktvermarktung verstärken. Im B2B-Marketing zählt der direkte, persönliche Kontakt, und dementsprechend werden wir unser Verkaufsteam aufstocken. Auf Produktseite rücken wir unsere digitale Außenwerbung in den Vermarktungsfokus. Das ÖBB-eigene „railscreen“-Netzwerk an digitalen Medien im Bahnhofs­ bereich wird sehr gut vom Markt angenommen, hier werden wir Ausbau und Verkauf weiter ­forcieren“, so ­der neue Geschäftsführer der ÖBB Werbung Höglinger. Sportlicher Ausgleich Der 1975 im Mühlviertel in Oberösterreich geborene Marketingprofi hat nach abgeschlossenem Wirtschaftsstudium seinen Lebensmittelpunkt bereits vor einigen Jahren nach Wien verlegt. Die notwendige Energie holt er sich durch regelmäßigen Ausdauersport und als passionierter Globetrotter sammelt er auf Reisen neue Eindrücke.

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Freitag, 26. Februar 2016

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© no problaim (3)

Im Einsatz no problaim vertraut erfolgreich auf die Wirkung der Walker bei Kindern. Auch Bögen wie jene für die OMV im Hintergrund realisiert man.

Walker als Werbemittel Inflatable-Experte no problaim setzt auf den Charme von Walker-Figuren im Einsatz als Werbemittel, sowohl aufblasbar als auch als Kostüm. WIEN. Sie begeistern nicht nur Kinder – auch Erwachsene kön­ nen dem Charme der verspiel­ ten Walker kaum widerstehen – wenn sie in Einkaufscentern und bei Messen und Kunden­ events als wandelnde Werbe­ figuren auftreten und so ganz mühelos Werbebotschaften bei der Zielgruppe hinterlassen. Inflatable-Hersteller no pro­ blaim bietet sowohl aufblasba­ re Walker-Kostüme an wie auch Kostüme aus festen Teilen wie Styropor und Schaumstoff, bei denen Techniken aus dem Büh­ nenbau zum Einsatz kommen. „So ein Walker-Kostüm will gut durchdacht sein“, weiß Adolf Blaim, Geschäftsführer Facts

Über 20 Jahre ­Unternehmen Seit 1995 beschäftigt sich die no problaim Werbeträger GmbH mit der Produktion und dem Vertrieb von aufblasbaren Werbeträgern, auch Inflatables

genannt. Referenzkunden sind unter anderem Adidas, Audi, BMW, Haribo, Mercedes-Benz, ORF, ÖAMTC, Raiffeisen, Swatch oder das ZDF.

von no problaim. „Je nach Ein­ satzzweck wird es entweder in rundum geschlossener Form gefertigt oder mit Ausnehmun­ gen für die Arme. Ein batteriebetriebenes Ge­ bläse sorgt für die notwendige Luftzufuhr.

Neben Walker-Kostümen produziert no problaim auf­ blasbare Säulen, Bögen, Zelte und vielerlei Sonderformen wie Firmenmaskottchen und Produktnachbildungen, die in­ dividuell nach Kundenwunsch angefertigt werden.

Auch Sonderwerbeformen Und natürlich muss ein Sicht­ fenster vorhanden sein, um den Promotoren ein angenehmes Arbeiten zu ermöglichen. Unse­ re Experten haben jahrelange Erfahrung mit der optimalen technischen Umsetzung von kreativen Walker-Ideen und wissen genau, wie ein Kostüm aufgebaut werden kann.“

Detailgetreue Umsetzung Adolf Blaim, Geschäftsführer von no problaim: „Unsere Ex­ perten bringen in jede Produk­ tion jahrelanges Know-how und Liebe zum Detail ein. Das sieht man am Ergebnis und das wis­ sen unsere Kunden zu schätzen, die Wert auf eine detailgetreue und exakte Umsetzung legen.“ (red)

Unsere Experten bringen in jede Produktion jahrelanges Know-how und Liebe zum ­Detail ein. Das sieht man am Ergebnis und das wissen unsere Kunden zu schätzen.


theform.at | Foto: Severin Wurnig

macht marken erst richtig gross.


10 aussenwerbung

Freitag, 26. Februar 2016

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Größe zählt doch

So konnte man sich in 2015 auch stabil entwickeln und einen niedrigen sechsstelligen Umsatz erwirtschaften, der zwar im Vergleich zum großen Mutterkonzern Gewista in Relation zu sehen sei, aber dennoch „eine hocherfreuliche Entwicklung“ darstelle. ­„Megaboard entwickelt sich gut, hier agiert ein kompetentes, engagiertes und schlagkräftiges Team“, so Hosp.

Exklusive und nur selten verfügbare Angebote wie das am Karlsplatz werden uns von unseren Werbekunden beinahe aus der Hand ­gerissen. © Andreas Tischler

Hansjörg Hosp COO der Gewista und Geschäftsführer der Megaboard.

Baukonjunktur zählt Dabei ist der Außenwerbespezialist mit seinen übergroßen Flächen auch von der jeweiligen Baukonjunktur abhängig, denn neben dem Bestand an fixen Flächen passiert Wachstum vor allem durch neue Flächen, die man auf Hauswänden, Gerüsten und Ähnlichem dann entsprechend mit Werbebotschaften versieht. „Großbau-Projekte spielen uns natürlich in die Arme“, erläutert Hosp, der betont, hier

Das Team: Alessandro de ­Rochi, Nadja van der Grijn, Nina Faustmann, Jürgen Vanek, Hansjörg Hosp (GF), ­Ursula Gunst, Sibylle Blatzheim, ­Torsten Korn.

© Andreas Tischler

WIEN. Seit dem September des Vorjahres agiert Hansjörg Hosp als Geschäftsführer bei Megaboard. Damals hatte die Gewista ihre Anteil am Out of Home-Anbieter von 75,1% auf 100% aufgestockt, und Hosp neben seiner Rolle als GewistaCOO eben auch die Führung der Tochter übernommen. Nicht nur mit dieser Personalie wollte man die damals eher nur strategische Rolle der Gewista ausweiten und eben künftig stärker in operative Agenden eingreifen. Auch in räumlicher Sicht sowie was Logistik und Technik anbelangt rückte man näher zusammen. Für Hosp ein Schritt, der „sehr viele Erleichterungen vor allem in der Administration und Abwicklung gebracht hat“, wie er im Gespräch mit medianet erläutert.

© Megaboard

Megaboard setzt auf aufmerksamkeitsstarke Riesenflächen. Aktueller Neuzugang: der Karlsplatz.

stets nach neuen, temporären Standorten Ausschau zu halten: „Wir setzen, gemäß unserer Philosophie, auf stark frequentierte, aufmerksamkeitsstarke und zumeist urbane Standorte.“ Aktueller Neuzugang im Portfolio der Megaboard: der Karlsplatz. Hier werden Werbekunden künftig in Fahrtrichtung Oper das Eckgebäude über der Opernpassage bespielen können, „ein optimaler Ort, um großflächig werblich Awareness zu schaffen“, erläutert Hosp. Für diesen Standort hat man


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Freitag, 26. Februar 2016

aussenwerbung 11

© Andreas Tischler

Die Mobilität der Menschen nimmt stetig zu. Umso wichtiger ist es für uns, an dieser Mobilität teilzuhaben und die Menschen an relevanten Touchpoints abzuholen.

bereits mit dem Verkauf der Fläche begonnen; „exklusive und nur selten verfügbare Angebote wie diese werden uns von unseren Werbekunden beinahe aus der Hand gerissen“, fügt Hosp mit einem Schmunzeln an.

© Megaboard

Sonderstellung für Großfläche Solche Riesenflächen am Karlsplatz oder eben auch auf der Votivkirche (siehe Bild re.) würden dem Werbekunden auch eine deutliche Sonderstellung garantieren und für eine nachhaltige Werbewirkung sorgen, unterstreicht Hosp. So werde man auch künftig nach Flächen wie diesen aktiv scouten und diese dann anbieten: „Die Mobilität der Menschen und damit der Konsumenten nimmt stetig zu. Umso wichtiger ist es für uns, an dieser Mobilität teilzuhaben und die Menschen an relevanten Touchpoints abzuholen.“ Inwiefern die Megaboard da-

Flächen Megaboard setzt auf große, aufmerksamkeitsstarke Flächen wie beispielsweise das Baugerüst auf der Wiener Votivkirche.

bei künftig auch noch näher an die Gewista heranrücken wolle, lässt Hosp offen. „Natürlich sind gewisse ­Synergieeffekte einfach logisch“, verweist der Geschäftsführer auf das im Vorjahr begonnene Annähern der Tochter an die Mutter. Die Marke Megaboard werde aber auch weiterhin eigenständig agieren. (hof)

Facts Unternehmen Megaboard ist eine 100%-Tochter der Gewista und bietet gemäß dem Namen Werbeflächen ab 40 m2 Größe in Österreich und in CEE an. Kerneigenschaft ist dabei die Platzierung an hochfrequentierten und exklusiven Standorten im städtischen Bereich, an Einfahrtsstraßen und neben

Autobahnen. Mit der 100%-Übernahme im September 2015 (zuvor hielt die Gewista 75,1%) avancierte Hansjörg Hosp zum alleinigen Geschäftsführer des Unternehmens. Er agiert zugleich auch als COO der Gewista Werbegesellschaft. Die Megaboard GmbH betreibt eine Tochter in Bulgarien


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SANDRA BULLOCK

ICH GEFALLE MIR MIT JEDEM JAHR BESSER INSEKTEN ESSEN

ES KRIBBELT, WENN ES KRABBELT GEWINNSPIEL

REISE IN DIE EWIGE STADT: ROM FÜR ZWEI

LEONARDO DICAPRIO

Für seine Leistung in „The Revenant – Der Rückkehrer“ wurde er mit dem Golden Globe ausgezeichnet. BESSER meint: Gebt ihm endlich den verdienten Oscar! in Kooperation mit

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BESSER / Intro

06

LEONARDO DICAPRIO

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GEORGE CLOONEY IN „HAIL, CAESAR!”

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„HOUSE OF CARDS”

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KLAUS ECKEL

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NICO ROSBERG

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WISSEN(SCHAFT) MACHT SPASS

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DIE TV-ZUKUNFT

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SANDRA BULLOCK

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REISE NACH ROM

Oscarreif

Im neuen Film der Coen-Brüder steckt George Clooney in der Rolle eines Schauspielers, der Caesar spielt – und entführt wird. Es ist das Ende einer verrückten Trilogie.

Allein seine sieben jüngsten Filme (von „Shutter Island“ bis „The Revenant“) würden so manchem seiner Schauspielkollegen als Lebenswerk reichen. Und genauer betrachtet, könnten sie sogar absolut stolz darauf sein. Doch für DiCaprio, der seit seinem 14.  Lebensjahr vor der Kamera steht, stellen diese sieben Streifen nur einen Bruchteil seines gewaltigen Schaffens dar. Doch eines fehlt diesem großen Mimen noch: ein Oscar. Insgesamt sechs Mal (inklusive „The Revenant“) war er nominiert, bekommen hat er noch keinen. Alle anderen wichtigen Auszeichnungen hat DiCaprio sich bereits geholt, u. a. Golden Globes für „Aviator“, „The Wolf of Wall Street“ und – ganz aktuell – „The Revenant“. Wir finden, es ist höchst an der Zeit: And the Oscar goes to . . . Leonardo DiCaprio.

Erstmals seit dem Start der Dreharbeiten ließen sich die „House of Cards“-Macher in die Karten schauen. BESSER war am Set und traf Kevin Spacey und Robin Wright.

Der erfolgreiche Kabarettist im BESSER-Gespräch über Fußball, die EM, das ewige Zweifeln und sein neues Programm „Zuerst die gute Nachricht“.

Er gewann die letzten drei Rennen der vergangenen Saison – als es um nichts mehr ging. Dieses Jahr geht es für den Jungvater um alles oder nichts.

Lernen und sich gleichzeitig dabei unterhalten – Jason Silva schafft es mit seiner Show „Brain Games“, scheinbar Unvereinbares gekonnt zu kombinieren. Andreas Stöger

Mit Sky On Demand gibt es die besten Filme und die spannendsten Serien zu jeder Tages- und Nachtzeit – ein Entertainmenterlebnis der Extraklasse.

Über viele Brücken musst du gehen – BESSER erkundet die Ewige Stadt entlang des Tiber. Eine ungewöhnliche Führung durch eine ganz besondere Metropole.

INSEKTEN ESSEN

Es kribbelt, wenn es krabbelt – Südamerikas Spitzenköche exportieren einen Trend nach Europa: Immer öfter (und immer lieber) verspeisen wir Insekten.

Z u g e s t e l l t d u r c h Fe i b r a

Als gewiefte Wahlkampfstrategin soll sie einem bolivianischen Präsidentschaftskandidaten zum Sieg verhelfen. BESSER traf Sandra Bullock zum Interview.

E N T E R TA I N M E N T & L I F E S T Y L E

Bild: Twentieth Century Fox (John Russo)

34

Er gilt als einer der besten Schauspieler der Gegenwart. Doch den Oscar hat er noch nie gewonnen. Mit seinem Film „The Revenant“ sollte er es endgültig schaffen.

INT

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SANDRA BULLOCK

ICH GEFALLE MIR MIT JEDEM JAHR BESSER

„WIR VERSANKEN IN EIS UND FILMTEN IN ARGENTINIEN BEI MINUS 40 GRAD”, SAGT LEONARDO DICAPRIO ÜBER DEN HARTEN „THE REVENANT”-DREH.

INSEKTEN ESSEN

ES KRIBBELT, WENN ES KRABBELT GEWINNSPIEL

REISE IN DIE EWIGE STADT: ROM FÜR ZWEI

LEONARDO DICAPRIO

Überall, wo Sie dieses Symbol im Heft finden, locken Gewinnspiele. Ein SMS genügt.

Für seine Leistung in „The Revenant – Der Rückkehrer“ wurde er mit dem Golden Globe ausgezeichnet. BESSER meint: Gebt ihm endlich den verdienten Oscar! in Kooperation mit

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INT

International / Gossip

1 Spectre Besserer Durchblick für Daniel Craig dank zerborstener Glasscheibe

1

2

2 Die Oscar-Woche Oscars Eltern, die Jurymitglieder, werden derzeit heftig kritisiert 3

4

EIN FILMSTAR, DER SEINE KLEIDER SELBST KAUFT UND AUCH DIE GRÖSSE VERRÄT, EIN MÄNNCHEN, DAS DIE WELT IN ATEM HÄLT, EINE AUSZEICHNUNG FÜR MICHAEL KEATON UND EIN SPEKTAKULÄRER PLAN, UM SUPERSTAR DANIEL CRAIG ZU HALTEN

4 Birdman Ein ungleicher Faustkampf: Michael Keaton gegen den deutlichen jüngeren Edward Norton

Geheimplan. Während weltweit darüber spekuliert wird, wer der nächste James Bond wird, scheinen die Produzenten „Spectre“-Star Daniel Craig, 47, mit einem bisher einmaligen Angebot ködern zu wollen: Zwei Filme sollen gleichzeitig gedreht werden, Folge eins mit einem Cliffhanger, einem offenen Ende, soll zu Folge zwei überleiten. Und es sieht so aus, als würde Christoph Waltz wieder den Bösen geben.

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4

ab 3.3. auf Sky Select

Oscar-Krach. An sich ist der Oscar mit seiner Goldhülle

Die Oscar-Woche

Riesenliebe. Dass der Riesendino Bryce Dallas

Jurassic World

Reifeprozess. Michael Keaton, 64, wird nicht nur mit je-

Birdman oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)

hautfarbenneutral, tatsächlich ist er’s aber nicht, wie u. a. der schwarze Regisseur Spike Lee kritisiert. Denn alle 20 SchauspielerInnen, die in den entsprechenden Kategorien nominiert wurden, sind weiß. Lee hat mittlerweile prominente (weiße) Unterstützer gefunden. Superstar George Clooney: „Vor zehn Jahren hat die Academy einen besseren Job gemacht.“

Howard, 34, so anstarrt, überrascht uns nicht. Die Tochter von Regisseur Ron Howard ist nicht nur ausnehmend hübsch, sondern auch einnehmend sympathisch. Sie gilt als erstaunlich bodenständig und wird u. a. dafür bewundert, dass sie ihre Garderobe selbst einkauft. Noch mehr Verehrung schlägt ihr entgegen, seit sie ihre Kleidergröße – 38 – verraten hat.

Filme auf Sky

James Bond – 007: Spectre

dem Tag reifer, sondern ganz offenbar auch besser. Das finden nicht nur wir, sondern z. B. auch die Franzosen. Erst jüngst wurde er in Paris mit einem bedeutenden Kulturpreis geehrt. Für „Birdman“ erhielt er eine Oscar-Nominierung; mit dem mehrfach nominierten „Spotlight“ ist er heuer wieder dabei.

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Bilder: Ciao Hollywood/Splash News/Corbis, 2015 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc., Danjag, LLC and Columbia Pictures Industries, Inc., Universal Pictures and Amblin Entertainment, Inc., Twentieth Century Fox Film Corporation

3 Jurassic World Die Schöne Bryce Dallas Howard und das wirklich sehr große Biest


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INT

Hollywood / Cover

Leonardo DiCaprio

ENDLICH OSCAR? Er gilt als einer der besten Schauspieler der Gegenwart. Doch trotz vieler Glanzrollen hat er das 34,29 Zentimeter große Goldmännchen noch nie bekommen. Mit „The Revenant – Der Rückkehrer“ sollte es ihm endlich gelingen . . . Gedreht wurde bei minus 40 Grad in Argentinien Text: Barbara Gasser, Los Angeles

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Topangebot auf Seite 20-21 Kino-Tipp Der Film „The Revenant – Der Rückkehrer“ ist seit Anfang Jänner in den österreichischen Kinos zu sehen

Sie wussten, „The Revenant“ wird kein Honiglecken. Warum wollten Sie trotzdem mitspielen? Erstens dreht Hollywood Filme wie „The Revenant“ nicht

mehr. Alejandro Iñárritus Vision war es unter anderem, nur bei natürlichem Tageslicht zu drehen. Das hieß, dass wir nur ein kleines Zeitfenster pro Tag für die Dreharbeiten hatten. Dementsprechend intensiv waren die Vorbereitungszeiten und Proben. Auch das habe ich noch nie erlebt, und die Rolle selbst war der Katalysator. Abgesehen davon, dass es Typen wie Hugh Glass heute gar nicht mehr gibt, musste ich zum ersten Mal mit minimalstem Dialog auskommen. Last but not least sind die sozioökonomischen Parallelen erschreckend. Zu Zeiten der Trapper waren Pelzhandel und der Goldrausch die ökonomische Motivation, doch wenn wir heute nach Südamerika, Asien oder Kanada blicken, werden weite Landstriche vernichtet, ganze Volksstämme ausgerottet und Bodenschätze ausgebeutet.

Die Produktion von „The Revenant“ war von einigen Schwierigkeiten begleitet. Inwiefern waren Sie von diesen Problemen betroffen? Geplant war,

in den Wintermonaten in Calgary zu filmen. Schnee und Eis waren essenziell. Bloss

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Bild: Twentieth Century Fox (John Russo)

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ird Leonardo DiCaprio den Oscar als bester Hauptdarsteller gewinnen oder nicht? Diese Frage beschäftigt derzeit nicht nur Hollywood, weltweit wird der diesjährige Entscheid mit Spannung erwartet. Fünfmal war der Schauspieler für den Oscar nominiert, fünfmal ging der 41-Jährige bisher leer aus. Dabei ist sich Hollywood einig, DiCaprio bietet schauspielerische Qualität wie kaum ein anderer seiner Generation. Auch für seinen aktuellen Film, „The Revenant – Der Rückkehrer“, hat er bereits viel Applaus bekommen. Die unfassbare wahre Geschichte des Trappers Hugh Glass inspirierte Regisseur Alejandro G. Iñárritu und Mark Smith zur Adaption des Drehbuchs. Perfektionist Iñárritu setzte durch, sein Epos nicht auf einer Soundstage zu filmen, sondern vor echten Naturkulissen inklusive eines Lawinenabgangs. Neun Monate lang wurde bei Eiseskälte in Kanada und Argentinien gefilmt: „Es waren die härtesten Dreharbeiten meines Lebens, ich stieß physisch und mental an meine Grenzen.“ Die eine Frage ist, ob die unerbittlich harte Arbeit den lang verdienten Goldjungen einbringt. Die andere Frage, die Hollywood beschäftigt: Wie steht es um Leonardo DiCaprio und Kelly Rohrbach? Seit vergangenem Sommer ist er mit dem blonden Supermodel liiert. Gerüchten zufolge sollen sie aber bereits getrennt sein.



Hollywood / Cover

Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa

am 24.2., um 20.15 Uhr auf TNT Film

die üblichen Schneefälle blieben aus. Die paar Zentimeter Neuschnee wurden vom Wind weggeweht. Deshalb mussten wir wochenlang pausieren. Am Ende blieb der Schnee gänzlich aus. Da soll noch einer sagen, den Klimawandel gibt es nicht. Um die Produktion zu retten, blieb Alejandro Iñárritu keine andere Wahl, als eine alternative Location mit Schnee, Eis und einem Fluss zu finden. Das ist der Grund, warum die gesamte Produktion nach Argentinien gewechselt ist, die Kosten explodiert sind und „The Revenant“ verspätet angelaufen ist.

Departed – Unter Feinden

In Argentinien sind Sie schließlich von einem anderen Extrem überrascht worden. Ja, wir versanken in Schnee

am 29.2., um 20.15 Uhr auf TNT Film

The Beach

am 11.3., um 20.15 Uhr auf Sky Emotion

und im Eis. In Argentinien filmten wir bei Temperaturen von minus 40 Grad. Nicht nur wir litten unter der Kälte, die Kameras funktionierten auch nicht. Unsere Crew baute einen achtarmigen Heizkörper, den ich Octopus nannte. Octopus war unser Lebensretter.

Wie schätzen Sie Ihre Überlebensfähigkeiten ein? Ich

war in todesnahen Situationen und habe extreme Dinge wie Tiefseetauchen oder Sky Diving gemacht. Extremsportarten vermitteln einen Vorgeschmack auf Situationen, sind aber in keinster Weise mit jenen Bedingungen zu vergleichen, denen Trapper im frühen 19.  Jahrhundert ausgesetzt waren. Teile Amerikas waren 1812 gesetzloses Territorium. Survival pur. Vom Mann-gegen-Mann-Kampf bis zum nackten Überleben in der rauen Wildnis. Nur die Härtesten kamen durch.

Die Natur hat in „The Revenant“ ihre eigene Stimme. Welche Geräusche sind Ihnen am liebsten? Das Rauschen des Waldes.

Wie gehen Sie mit Stille um, oder sind Sie jemand, der ohne Geräuschkulisse nicht leben kann? Stille ist mir

sehr wichtig. Meiner Meinung nach werden die besten Ideen in der Stille geboren. Nicht, dass ich der spirituellste Mensch bin, aber Stille hat eine wohltuend befreiende Wirkung. Wir werden mit Geräuschkulissen zugeschüttet, da kommt man gar nicht dazu, einen klaren Gedanken zu formulieren. Für mich ist Stille wichtig, wenn ich Antworten und Lösungen suche.

Gibt es Plätze auf der Welt, die Sie inspirieren und wo Sie vielleicht auch niemand erkennt? Das ist zum einen das Gebiet am Amazonas – weit weg von aller Zivilisation. Meine erste Amazonas-Reise war wie eine Reise zurück in die Kindheit und „Jurassic Park“. Meine zweite Traumdestination ist Angkor Wat in Kambodscha. Die Tempel zählen zu den magischsten Bauwerken, die ich je gesehen habe und in denen ich mich problemlos verlieren könnte.

Im Interview Arm in Arm mit einem der größten Filmstars: Barbara Gasser mit Oscar-Favorit Leonardo DiCaprio

Welche Ziele habe Sie sich im Leben gesteckt? Der Klima-

schutz ist eine Herzensangelegenheit von mir. Während der Dreharbeiten zu „The Revenant“ produzierte ich eine Dokumentation zum Thema Klimawandel. Ob Kanada, Südamerika oder Asien – das Szenario ist ähnlich bedrohlich wie in „The Revenant“. Ich hoffe, der Pariser Gipfel bringt die Nationen endlich auf einen gemeinsamen Nenner. Es ist fünf vor zwölf, und Politiker dürfen keine Zeit mehr verlieren, wenn sie unseren Planeten vor katastrophaler Erwärmung bewahren wollen. 2015 war das zweitheißeste Jahr in der Geschichte. Seit 20 Jahren steigt die jährliche Durchschnittstemperatur. Die Folgen sind eine Zunahme von Naturkatastrophen wie Dürre, Waldbrände und Hurricans. Die Langzeitfolgen des Klimawandels sind irreversibel, der Schutz unseres Planeten sollte daher jedem ein Anliegen sein.

Was können Sie uns über die Hintergründe Ihrer Investition in das Start-up „Diamond Foundry“ erzählen? Seit meinem Film „Blood Diamond“ (2006) beschäftige ich mich mit den ethischen, sozioökonomischen und politischen Dimensionen, die der Diamantenabbau in den Herkunftsländern verursacht. Sozialpolitische Unruhen und Ausbeutung natürlicher Ressourcen fallen bei der Herstellung eines Kulturdiamanten (nicht zu verwechseln mit synthetischem) weg. Kulturdiamanten sind Rohdiamanten gleichwertig, sie können als Juwelen und im Industriebereich verarbeitet werden. Das Gesamtpaket erscheint mir eine saubere Lösung und ist ausschlaggebend für meine Investition.

George Clooney hat in der Menschenrechtsanwältin Amal eine Partnerin gefunden, die seinen Aktivismus teilt. Wie wichtig ist Ihnen, dass eine Frau Ihr Umweltengagement teilt? Ohne jetzt ins Detail zu gehen, halte ich

es für wichtig, Interessen zu teilen. Anders ist Partnerschaft auf Dauer nicht möglich. Ich erwarte ein gewisses Verständnis für Umweltschutz. Ich könnte mein Leben nicht mit jemandem verbringen, der den Klimawandel als Blödsinn abtut.

Stimmt es, dass Sie verlobt sind? Bei allem Respekt, aber

mein Privatleben möchte ich in einem Interview nicht erörtern. Die Frage kann ich dahingehend beantworten: Gewisse Dinge im Leben kann man nicht planen. Aber in dem Moment, in dem man der richtigen Person begegnet, weiß man es. Ich bin glücklich, besondere Menschen an meiner Seite zu haben.

Wo sehen Sie Ihre persönlichen Meilensteine? Da stehen meine Familie und Freunde ganz oben. Was die Erfolge betrifft, strebe ich die Devise meines Vaters an: „Erfolg ist, wenn du in der Früh aufwachst und deine Hose anziehen kannst.“ Ich bin noch nicht ganz bei ihm, aber ich gebe mir Mühe. Welche Rolle spielt Ihr Vater in Ihrem Leben? Mein Vater ist einer der belesensten, informiertesten und klügsten Köpfe, die ich kenne. Sein Einfluss ist unverkennbar in der Wahl meiner Rollen. Durch ihn fand ich Interesse an Rollen, die abseits des Mainstreams liegen, und ohne ihn hätte ich mit 17 Jahren nie zu einer Rolle wie Arthur Rimbaud gefunden. Und wie stehen Sie zu Ihrer Mutter? Je älter sie wird, des-

to weniger nimmt sie sich ein Blatt vor den Mund. Beides trägt sie so stolz mit sich herum, als wäre es die allerhöchste Auszeichnung. Was dazu führt, dass ich ihre Direktheit ausbügeln muss. Vielleicht ist das auch eine deutsche Eigenschaft, denn meine Mutter ähnelt mehr und mehr meiner Großmutter, die eine Großmeisterin in Ehrlichkeit war.

Sehen Sie diese Eigenschaft auch an Ihnen? Und ob! Ehrlichkeit liegt in unserer DNA. Somit ist es unvermeidlich, dass ich eines Tages genau so wie meine Mutter und Großmutter sein werde.

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Bilder: HFPA, Centerfox, Imago, Reuters (Eduardo Munoz), Getty Images (Paul Drinkwater/NBCUniversal), 2016 Twentieth Century Fox, Twentieht Century Fox Home Entertainment

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LEONARDO DICAPRIO

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Biografisches Wussten Sie, dass Leonardo DiCaprio ein wenig Deutsch spricht? Das liegt daran, dass er seine Großmutter, die noch bis vor einigen Jahren in Nordrhein-Westfalen gelebt hat, regelmäßig besucht hat. Aufgewachsen ist der 41-Jährige dagegen in Los Angeles. Er lebte überwiegend bei seiner Mutter, die sich von seinem Vater, einem Comicbuchautor, trennte, als Leonardo ein Jahr alt war. Bereits mit 14 Jahren wirkte er in diversen Werbespots mit, Anfang der 1990er-Jahre erhielt er erste Film- und Fernsehrollen. Mittlerweile gehört DiCaprio zu den bestbezahltesten Schauspielern Hollywoods, und er kann auf eine beachtliche Sammlung von Auszeichnungen und Nominierungen zurückblicken. Nur mit dem Oscar, für den er bereits zum sechsten Mal nominiert ist, hat es – bis jetzt – noch nicht geklappt. 1 The Revenant – Der Rückkehrer Ob die Rolle des Trappers (englisch für „Fallensteller”) Hugh Glass im HistorienWestern-Thriller von Alejandro G. Iñárritu Leonardo endlich zu seinem Ocar verhilft? Wir wünschen es ihm! 2 Familienbande Seine Mutter, Irmelin IndenbirkenDiCaprio, soll Leonardos Namen beschlossen haben, als sie vor einem Gemälde von Leonardo da Vinci stand. 3 Golden Globe Bereits zum dritten Mal wurde er dieses Jahr mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Insgesamt war er schon elf Mal für den Award nominiert.

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4 Ruhm und Ehre Größere Aufmerksamkeit erreichte Leo durch die Rolle eines geistig Behinderten in „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa”. Der eigentliche Durchbruch kam für ihn aber 1997 mit „Titanic”. 5 Engagement Umweltschutz liegt dem Schauspieler am Herzen, sein Engagement in diesem Bereich ist vielfältig. Hier nimmt er an einem Marsch gegen den Klimawandel in New York teil.

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INT

Fernsehen / Filme

SKY FILM HIGHLIGHTS

Der Marsianer – Rettet Mark Watney

Der Kaufhaus Cop 2

GRAUENHAFT

EHRENHAFT

Allein gestrandet, und das auch noch auf einem anderen Planeten: Dieses Horrorszenario erlebt der Astronaut Mark Watney (Matt Damon). Er muss versuchen, eine Überlebensstrategie zu finden. Ridley Scotts Sciene-Fiction-Drama, das auf dem Roman von Andy Weir basiert, erhielt bereits zwei Golden Globes und ist für sieben (!) Oscars nominiert.

Der Sicherheitsmann Paul Blart (Kevin James) möchte Zeit mit seiner Tochter verbringen und reist mit ihr nach Las Vegas. In der Stadt will er auch an der Security-Guard-Expo teilnehmen. Doch das Töchterchen interessiert sich bald nur mehr für einen Burschen, und Paul muss sich Sticheleien von Kollegen gefallen lassen. Doch das soll sich bald ändern . . .

seit 18.2. auf Sky Select

am 1.3., um 20.15 Uhr auf Sky Cinema/HD, Sky Go & Sky On Demand

Sky Disney Prinzessinnen/HD Channel

Minions

MÄRCHENHAFT

BOSHAFT

In den Osterferien liegt bei Sky ein besonderer Zauber in der Luft! Aus Sky Hits/HD wird der Pop-Up-Channel Sky Disney Prinzessinnen/HD und lässt von 18. März bis zum 3. April Mädchenherzen höher schlagen. Mit dabei ist unter anderem Cinderella (Lily James), die unter ihrer Stiefmutter leidet. Am 18.3. um 16.15 Uhr (auch auf Sky Go und Sky On Demand).

Man muss sie einfach lieben, die kleinen gelben Wesen, die sich nichts sehnlicher wünschen, als einem Superschurken dienlich zu sein. Sie bringen uns dabei nicht nur mit ihrer herzigen Fantasiesprache zum Lachen, sondern unterhalten uns auch ausgezeichnet mit ihrer Tollpatschigkeit. Der Film rund um Kevin, Bob und Stuart amüsiert definitiv nicht nur Kinder.

vom 18.3. bis zum 3.4. wird Sky Hits/HD zu Sky Disney Prinzessinnen/HD

am Ostersonntag, 27.3., um 20.15 Uhr auf Sky Cinema/HD, Sky Go, Sky On Demand & Sky 3D

Filme

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Bilder: 2015 Columbia Pictures Industries, Inc. and LSC Film Corporation, 2015 Twentieth Century Fox Home Entertainment, Disney Enterprises Inc., 2015 Universal Studios

im Februar und März


Biopic / Film

INT

Anne Frank

EIN GANZ NORMALES MÄDCHEN Erstmals hat ein deutscher Regisseur die berührende Geschichte der Anne Frank verfilmt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingskrise bekommt das Werk von Hans Steinbichler erschütternde Aktualität Zwei Österreicher in zentralen Rollen mit dabei Text: Martin Thomas Pesl

I  Trailer

Bild: © 2015 Zeitsprung Pictures, AVE & Universal Pictures Productions

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Topangebot auf Seite 20–21 Filmstart Das Tagebuch der Anne Frank läuft ab 3. März 2016 im Kino.

ch weiß, dass ich das alles nicht machen könnte, wenn ich ein Mädchen aus Syrien wäre“, sagt die 16-jährige Lea van Acken. Womit sie leichthin zusammengefasst hätte, warum ihre Darstellung von Anne Frank (im Bild: van Acken in ihrer Rolle), der tragischsten Tagebuchschreiberin der Geschichte, gerade jetzt so berührt. Hans Steinbichler, der Mann, der sie inszeniert hat, formuliert es so: „Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise zeichnen wir den Flüchtling per se. Und das aus der Perspektive eines Tätervolkes, der Deutschen. Es ist geradezu beängstigend, wie gut dieser Film zur Situation in Deutschland passt.“ Die Franks, geflohen aus Deutschland, wähnten sich in Amsterdam sicher, mussten sich aber mit Verschärfung der NS-Judengesetze im Hinterhaus einer Firma von Freunden verstecken. Tochter Anne, selbstreflexiver und doch pubertierender Teenager, dokumentierte. Nach über zwei Jahren flog das Versteck auf. Alle bis auf den Vater starben im KZ. Der Anne-Frank-Fonds, der sämtliche Rechte der Familie verwaltet, hat nun (nach einer US-Version 1959) die Kinorechte an der Geschichte neu vergeben, erstmals an deutsche Produzenten. Der Regisseur Hans Steinbichler fand spannend, dass er mit Anne ein normales, erwachsen werdendes Mädchen vor sich hatte: „Sie hat darauf hingefiebert, endlich ihre Tage zu bekommen, sie wollte sich verlieben, sie fand ihre Mutter blöd und ihre Schwester langweilig.“

Gut und böse. Anne schreibt, wie sehr sie die Mutter (Martina Gedeck) verachtet und den Vater (Ulrich Noethen) lieber hat. Kein Wunder. „Sie konnte nie die Tür knallen und schreien: ,Mama, lass mich!‘“, lächelt Lea van Acken. Mutterkonflikte kennt sie von ihrer ersten Filmerfahrung: In „Kreuzweg“ 2014 gab die Österreicherin Franziska Weisz ihre erzkatholische Mama. Mit österreichischen Kollegen hatte Lea van Acken es auch hier zu tun. Die herzensgute Frau, die die Franks versteckt, wird von Gerti Drassl verkörpert. Aber wir können auch böse: Florian Teichtmeister spielt den Gestapo-Offizier, der die Hinterhausbewohner abtransportiert – ein leiser, aber brutaler Auftritt, der im Gedächtnis bleiben wird und der ihm einen „Und als Gast“-Titel im Nachspann verschaffte. „Ich finde ihn großartig und habe ihn sehr umworben“, erklärt Steinbichler. „Die Szenen waren ihm erst zu plakativ und er sagte mir ab. Also haben wir das Buch für ihn umgeschrieben und ihm einen Gaststatus versprochen.“

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ZUR PERSON Erinnern Sie sich noch an Doug Ross aus „Emergency Room”? Mit der Rolle des Kinderarztes wurde der heutige Oscar-Preisträger, der auch erfolgreich als Drehbuchautor, Filmproduzent und Regisseur tätig ist, weltbekannt. Bevor Hollywood mit den großen Filmangeboten auf ihn zukam, hatte man den feschen Schauspieler übrigens auch in Filmen wie der Horrorfilmparodie „Die Rückkehr der Killertomaten” gesehen. Geboren wurde der 54-Jährige in Kentucky; seit 2014 ist Clooney mit der Juristin Amal Alamuddin verheiratet.


Film / Komödie

INT

George Clooney

DIE IRRE ENTFÜHRUNG DES KURIOSEN KAISERS Lustigster Film, schrägste Komödie? Die Vorzeichen stehen jedenfalls auf viel, viel Vergnügen – denn Superstar George Clooney hat sich für „Hail, Caesar!“ wieder mit den Coen-Brüdern zusammengetan Schräges Movie, das in den 1950er-Jahren spielt Text: Joseph Park

D From Dusk Till Dawn

am 25.2., um 23.00 Uhr auf TNT Film

The Good German

Bilder: Art Streiber / AUGUST / picturedesk.com, Universal Pictures International Germany GmbH

am 28.2., um 20.15 Uhr auf Sky Emotion

Solaris

am 27.3., um 20.15 Uhr auf Sky Emotion

er erste „Auftritt“ des neuen Coen-Streifens wird regelrecht zelebriert. Informationen sickern nur tröpfchenweise durch, Interviews wollte sich George Clooney, der in dem Film einen 1950er-Superstar gibt, der wiederum den römischen Kaiser Julius Caesar spielt, nicht stellen. Wie gut der Film tatsächlich ist, wissen wir erst am 11. Februar (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe). Denn an diesem Tag läuft „Hail, Caesar!“ als Eröffnungsfilm bei der 66.  Berlinale in Berlin, eine Woche später kommt er auch bei uns in die Kinos. All jene, die schon jetzt einen der lustigsten Filme des Jahres wittern, könnten allerdings durchaus recht haben – die Zutaten sprechen absolut für eine Komödie der Extraklasse.

verschwunden. Seine Entführer nennen sich „Die Zukunft“, und sie haben nur eine kurze Botschaft zurückgelassen: „Wir haben euren Filmstar. Organisiert 100.000 Dollar und wartet auf weitere Instruktionen. Wer wir sind? Die Zukunft.“ Es ist die Aufgabe eines „Fixers“ (eines Problemlösers), wie Eddie Mannix (Josh Brolin), den größten Star des Studios zurückzubringen, noch bevor die Klatschblätter davon erfahren. Mithilfe der weiteren Capitol-Stars Laurence Lorenz (Ralph Fiennes) und Tobey (Alden Ehrenreich) scheint Mannix es zu schaffen, das Geheimnis um das Verschwinden von Whitlock zu lüften, dabei geht aber schief, was nur schiefgehen kann.

Die Besetzung. Neben George Clooney ist bei „Hail, Caesar!“,

West Hollywood, im Rathaus von Los Angeles, im Los Angeles Theater und in Pasadena. Der Grund, den die Coen-Brüder für ihre Entscheidung, in Los Angeles zu filmen, nannten? Zuletzt gab es immer weniger Dreharbeiten in der Stadt. Vor dem Start der „Caesar“-Arbeiten, war deren Zahl sogar um einen zweistelligen Prozentsatz gesunken. Die Coen-Brüder sind seit mehr als 30 Jahren im Filmgeschäft, gelten als schräge Geschichtenerzähler – und sie schreiben, führen Regie und produzieren. Dass Clooney gern mit den Coens arbeitet, überrascht deshalb nicht. Wir gehen also davon aus, dass die Deppentrilogie großartig ist. Und hätten nichts dagegen, wenn Clooney dann sagte: „Veni, vidi, vici – ich kam, ich sah, ich siegte.“ Hail, Caesar!

der im goldenen Zeitalter Hollywoods spielt, eine Reihe hochkarätiger Stars dabei: Josh Brolin, Alden Ehrenreich, Ralph Fiennes, Jonah Hill, Scarlett Johansson, Frances McDormand, Tilda Swinton und Channing Tatum. Der Filmverleih bestätigte, dass es sich bei der aktuellen Produktion um den dritten und letzten Teil der „Numbskull Trilogy“ (so viel wie Deppentrilogie) handelt. Dazu zählen auch „O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee“ (2000) sowie „Ein (un)möglicher Härtefall“ (2003). Ganz offenbar hat George Clooney Vergnügen daran, sich in Produktionen der Coen-Brüder zum Narren zu machen. Die wiederum versprechen, dass Fans im dritten Teil der Deppentrilogie „viele kleine Details und Querverbindungen zu anderen Filmen entdecken“ werden. 2004, ein Jahr nach „Ein (un)möglicher Härtefall“, gaben die Brüder bereits erste Details zu diesem Projekt bekannt. Damals hieß es, dass der Film die Story einer Schauspielertruppe in den 1920ern erzählen würde, die beabsichtige, ein Stück über das antike Rom zu inszenieren. Doch es dauerte weitere zehn Jahre, bis es so weit war: Im Dezember 2014 sollten Paparazzi George Clooney in römischer Rüstung bei den Dreharbeiten in Downtown Los Angeles fotografieren. In diesen zehn Jahren hatte sich die ursprüngliche Idee des Films völlig verändert. Jetzt war „Hail, Caesar!“ in das Hollywood der 1950er-Jahre übersiedelt.

Treu zu Los Angeles. Gedreht wurde in den Lot Studios in

Ein Star verschwindet. Worum es geht? Um einen Zwi-

schenfall, der den Studiobossen schwer zu schaffen macht und der höchster Verschwiegenheit bedarf. Baird Withlock (George Clooney), der gerade noch für das Projekt „Hail, Caesar!“ – es gibt also einen Film im Film – vor der Kamera gestanden ist, ist

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Caesar Clooney Outfit à la Altertum. Der Hollywood-Star gibt einen Schauspieler, der Caesar spielt, und dabei entführt wird

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House of Cards

„BESSER“ AM SET DER ERFOLGSSERIE Erstmals seit Beginn der Dreharbeiten vor vier Jahren lassen sich die „House of Cards“-Macher in die Karten schauen. BESSER traf Kevin Spacey und Robin Wright zum großen Talk über die Geheimnisse des TV-Hits . . . und enthüllt, wo House of Cards gedreht wird Text & Interviews: Barbara Gasser, Baltimore

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Für alle Fans der Serie lüfte ich hiermit das Geheimnis: Die Location ist Edgewood. Exit 77, auf der I-95, eine gute Autostunde von Baltimore entfernt. Auf ganzen zwei Hektar breiten sich drei Produktionsstudios aus. Stage one beherbergt die White House Residence und das Oval Office. Zur Stage two gehören sowohl die hauseigene Tischlerei als auch das Art Department unter der Leitung von Steve Arnold. „Steve ist dafür verantwortlich, dass jedes Stück maßstabsgetreu nachgebaut ist, inklusive dem Original Oval Office im Weißen Haus.“ Sogar die Sicherheitsgurte mit dem Siegel in der Air Force One sind ident mit jenen im offiziellen Flugzeug des US-Präsidenten. Produziert wird hier in Edgewood sieben Monate, sechs Tage in der Woche bei einem durchschnittlichen Arbeitstag von 14 bis 16 Stunden. Am Drehbuch feilen sechs Autoren ein halbes Jahr lang. „Ich nenne es die ,Season Bible‘“, sagt Beau Willimon, der mit dem Politthriller „Iden des März“ bekannt wurde. „Auf 60 bis 70  Seiten ist in groben Zügen die Handlung festgehalten.“ Die „Season Bible“ beschreibt den Spannungsbogen jeder Folge, erwähnt überblicksmäßig die Themen und die Entwicklung der Rollen. „Sind alle zufrieden, geht es ans Eingemachte. Jede Folge wird auseinandergenommen und zwei Wochen lang minutiös vorbereitet.“ Während es in den ersten drei Staffeln in „House of Cards“ um Macht als politisches Instrumentarium geht, konzentriert sich die vierte Staffel auf das Machtspiel zwischen Francis und Claire Underwood. In der Stage two befindet sich auch der White House Press Room, und hier empfängt mich Kevin Spacey alias Präsident Francis Underwood.

Die Frage, die einem auf der Zunge brennt, ist: Droht das Kartenhaus von Francis Underwood einzustürzen? Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Als Koproduzent sind Sie aber in die Handlung involviert, nicht wahr? Kor-

rekt, was aber nicht gleichbedeutend damit ist, dass ich bis ins Detail in die Handlung involviert bin. In der zweiten Staffel erfuhr ich beispielsweise erst ab der Hälfte vom Ausgang der letzten Folge. Im Unterschied zum Film wird beim Fernsehen das Drehbuch während der Dreharbeiten umgeschrieben und verändert.

Haben Sie die Trennung vorhergesehen? Nein. Die Trennung sah ich deshalb nicht kommen, weil Claire und Frank als Powercouple und Drahtzieher brillieren. Die Dynamik ändert sich in dem Moment, als sie beide an die Macht gelangen und im Rampenlicht stehen. Plötzlich funktionieren die Regeln nicht mehr. Das eingespielte Team entfremdet sich – und damit bricht das Kartenhaus zusammen. Wie gefährlich kann Claire für Frank werden? Man weiß nie, was Frauen als Nächstes tun. Claire hat sich von Frank alle taktischen Schachzüge abgeschaut. Wir werden sehen, ob sie ihn mit seinen eigenen Waffen schlägt.

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Bilder: 2013 MRC II Distributioin Company L.P.

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nbefugten ist der Eintritt verboten.“ Unübersehbar prangt der Hinweis auf dem Zaun. Der Securitymann wartet, bis ich meinen Ausweis zücke, überprüft meine Daten und drückt mir den Besucherpass in die Hand. Erst danach öffnet er den Schranken. Ich betrete das nach außen hin unauffällige Produktionsgelände von „House of Cards“, das „das bestgehütete Geheimnis von Maryland ist. Nicht einmal die Einheimischen, die täglich am Highway vorbeifahren, haben eine Ahnung, dass wir hier drehen“, versichert Showrunner (Anm.: in dem Fall „Chef vom Dienst“) Beau Willimon stolz.


Serien / Interview

INT

Frank Underwood rüstet zum Präsidentschaftswahlkampf, parallel zur „House of Cards“-Fiktion stecken die USA tatsächlich in der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfs. Was schaut sich „House of Cards“ von der Realität ab? Ich würde meinen, es ist umgekehrt. Als sich Frank mit dem russischen Präsidenten traf, sahen nicht einmal Insider den Handshake zwischen Obama und Putin voraus.

Steckt in dieser Parallelwelt das Erfolgsgeheimnis? Es sind die Paral-

lelen zwischen fiktiven und realen Ereignissen, die die Serie spannend machen. Sie führt hinter die Kulissen, aber die Faszination liegt in den Charakteren: Machtgierig, zwielichtig, das einzig Ehrliche ist ihre Intention, etwas zu ändern und ein Vermächtnis zu hinterlassen.

In der Realität sind Sie aufgrund Ihres persönlichen politischen Engagements auch kein Unbekannter im Weißen Haus. Verblasst eigentlich die Magie, wenn man so wie Sie tatsächlich hinter die Kulissen sieht? Egal, wie oft man im

Weißen Haus ist, es ist jedes Mal etwas Besonderes, genauso, wie die Golden-Globes-Verleihung nie ihren Reiz verliert.

Robin Wright, die durch die Rolle der Kelly Capwell in der 80er-Jahre-Soap „California Clan“ bekannt wurde, gewann als Claire Underwood den Golden Globe Award in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ für die Dramaserie. Für diese Rolle in „House of Cards“ war die Ex-Frau von Sean Penn nun zum zweiten Mal nominiert. Vor ihrer Schauspielkarriere arbeitete die mittlerweile 49-Jährige als Model in Paris und Japan.

In der vierten Staffel stehen Sie abermals vor und hinter der Kamera. Wie fühlen Sie sich in dieser Doppelrolle als Hauptdarstellerin und Regisseurin? Natürlich ist es eine Doppelbelastung, doch die Chance, hinter der Kamera zu

agieren, wird einem nicht jeden Tag angeboten. Anstrengend ist der zeitliche Mehraufwand, weil ich nach dem Abdrehen der Szene hinter die Kamera eile und mir die Aufnahmen ansehe, bevor wir zur nächsten Szene weitergehen. Bei einem Drehtag von 14 Stunden führt meine Doppelfunktion natürlich zu einem zeitlichen Mehraufwand. In der Praxis funktioniert die Doppelfunktion Schauspielerin/Regisseurin nur deshalb, weil Kevin und ich unsere Rollen im Schlaf kennen.

Ist es ein Zeichen weiblicher Macht, dass Claire Underwood aus dem Schatten ihres mächtigen Mannes tritt? Ich glaube schon, und die Fanbriefe bestätigen eine Stärkung der Position von Frauen.

Wie definieren Sie eine starke, moderne Frau? Eine moderne Frau ist dem Mann gleichgestellt.

Was haben Sie über Frauen in der Politik gelernt? Nicht die Geschlechterfrage wird in die Waagschale geworfen, sondern die Parteizugehörigkeit. In der Politik gewinnt der, der besser verhandelt. Politik war und ist ein Geben und Nehmen. Sind Sie schon ins Weiße Haus geladen worden? Ich habe das Weiße Haus noch nie besucht. Doch habe ich gehört, die Obamas sind Fans von „House of Cards“.

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House of Cards – Staffel vier

am 4.3., um 21.00 Uhr auf Sky Atlantic/HD, Sky Online, Sky Go & Sky On Demand

House of Cards – Staffel eins bis drei

jederzeit auf Abruf: auf Sky Box Sets, Sky On Demand und Sky Go

House of Cards Sky Night

alle Infos zu diesem EventHighlight auf skynight.at


KLAUS ECKEL Biografisches Der Klosterneuburger Klaus Eckel spielt seit zwölf Jahren Kabarett und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Sein neues Programm, „Zuerst die gute Nachricht“, ist bis zum Sommer ausverkauft. In Michael Niavaranis GlobeTheater wird er am 2.  April auftreten.

globe.wien

Seit acht Jahren ist er mit einer Spanierin verheiratet, die er tatsächlich nach einer seiner Kabarettvorstellungen kennengelernt hat. Die beiden haben zwei Kinder (ein Mädchen mit fünf Jahren, einen Buben mit eineinhalb).

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Kultur / Interview

AT

Klaus Eckel

WIE LEBEN WIR RICHTIG? Der erfolgreiche Kabarettist beschäftigt sich in seinem neuen Programm „Zuerst die gute Nachricht“ mit der wichtigsten aller Fragen – Prediger will er aber trotzdem keiner sein. Ein Gespräch über Fußball, die EM und das ewige Zweifeln Sein Geständnis: „Ich hätt gern weniger Mängel“ Interview: Wolfgang Wieser

W

Alle Termine und Spielinfos zum neuen Programm auf

ir reden heute über Fußball und das Leben – oder ist das sowieso dasselbe? Für viele Leute, die nicht an Fußball

Das ganze Interview lesen Sie auf

Warum gehen Frauen so selten auf den Fußballplatz?

klauseckel.at

bessermagazin.at

interessiert sind, ist es das nicht. Aber natürlich spiegelt sich viel vom Leben im Fußball wider. Interessant zu beobachten ist, dass ganz normale Männer für 90 Minuten zu Berserkern mutieren, wenn sie auf der Westtribüne stehen.

Weil es dort eben nicht wahnsinnig feinsinnig zugeht. Und wenn man Kinder hat, überlegt man sich sehr genau, ob man für diese sehr spezielle Erweiterung des Wortschatzes ist, die der Besuch eines Spiels mit sich bringen kann. Ist die Europameisterschaft für dich ein Thema? Natürlich. Ich schau mir alle Spiele an – das wird ein Fest.

Was können die Österreicher bei der Europameisterschaft erreichen? Die Erwartungshaltungen sind enorm – wenn’s danach geht, gewinnen wir alles . . .  Natürlich kann es viel sein. Die Gruppenspiele waren phänomenal. Ich finde, die österreichische Nationalmannschaft zeigt so schön, wie Österreich funktioniert. Den Koller wollten sie vor seinem ersten Auftritt mit einem nassen Fetzen verjagen, alle, auch die sogenannten Fußballexperten . . . Und jetzt knien sie alle. Sehr österreichisch.

Bild: Volker Weihbold

Du hast gesagt, du wirst versuchen, möglichst viele Spiele zu sehen – wenn du nicht auftrittst. Spielst du so viel? Im Moment schon. Heuer sind 170 Auftritte geplant. Das sind viele . . . Ja, schon, aber ich sage immer: Die meis-

ten Menschen arbeiten bis auf fünf Wochen im Jahr jeden Tag. Jeden Tag Dachdecker zu sein ist viel anstrengender, als jeden zweiten Tag als Kabarettist aufzutreten.

Worum wird es in deinem Programm, „Zuerst die gute Nachricht“, gehen, spielt Fußball eine Rolle? Eigentlich

nicht, vielleicht schreib ich etwas dazu, wenn es sich anbietet oder aufdrängt. Das große Thema ist das richtige Leben bzw. die Frage, ob man überhaupt ein richtiges Leben führen kann.

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Klaus Eckel als Lebensberater mit Schmäh? Nein, das wäre absurd, dann würde ich ja nicht Kabarett machen, sondern als Prediger vor den Leuten stehen. Ich versuche zu erklären, dass man sich den Zweifel zum Freund machen muss.

Wenn du 170 Vorstellungen spielst, wann kommst du dazu, ein neues Programm zu schreiben? Dazwischen ... Gehörst du zu den Kabarettisten, die bis zum letzten Tag schreiben? Ja, schon. Ich ändere jeden Abend etwas.

Beim vorigen Programm – das habe ich drei Jahre gespielt, 500 Vorstellungen – habe ich am letzten Abend noch Sachen verändert, Kleinigkeiten, ich bin halt Perfektionist. Hat das etwas mit den Zweifeln zu tun? Ja, ganz sicher. Weil ich weiß, dass es immer noch besser geht.

Gewinnen Sie 2x2 Karten für die Vorstellung am 2. April im Globe-Theater

Wie schaut ein normaler Tag im Leben des Klaus Eckel aus? Im Moment sehr schreibintensiv, sehr probenintensiv, sehr kinderintensiv.

In deinem neuen Programm geht es auch um kognitive Dissonanz, hast du schon verraten. Genau, nämlich da-

rum, wer man ist, und wer man gern wär’ – und wie man das Türl dazwischen zukriegt. Bist du der, der du sein wolltest? Nein, null. Sonst könnte ich es ja gar nicht thematisieren. Natürlich habe ich ein Bild von mir . . . Wie schaut das aus? Ich hätt gern weniger Mängel, ich wär gern ein super Schauspieler, ich hätt gern ein paar von meinen negativen Eigenschaften weniger, die Ungeduld zum Beispiel, die Impulsivität und einiges mehr.

Das Programm heißt „Zuerst die gute Nachricht“ – was ist denn nun die schlechte? Ich fange hoffnungsvoll an und höre hoffnungsvoll auf. Dazwischen zeige ich unter anderem, wie die Abnormalität zur Norm wird, weil nur mehr sie gezeigt wird.

Das klingt schon ein bisschen nach einem Propheten. Natürlich, da kann ich gar nicht anders.

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DAS ALLESODER-NICHTS-JAHR Er gewann die letzten drei Rennen der vergangenen Saison – als es um nichts mehr ging. In Australien muss Jungvater Nico Rosberg zeigen, dass er seinen lange übermächtigen Teamrivalen Lewis Hamilton vom Start weg niederringen kann Warum es für Nico Rosberg die wichtigste Saison seiner Karriere wird Text: Thomas Moosbacher

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er Winter des Nico Rosberg war ein Winter des Aufbruchs. Er selbst war vollgetankt mit Selbstvertrauen, mit Adrenalin, mit Zuversicht. Und: mit Liebe. Alaia heißt seine „neue Liebe“ – das ist ein Name aus dem baskischen und bedeutet so viel wie „Die Fröhliche“. Ende August ist seine Tochter in Monaco zur Welt gekommen, im selben Krankenhaus wie die Zwillinge des Fürsten von Monaco. Rosberg aber, der will 2016 König werden, endlich. Der 30-jährige Kosmopolit mit deutscher Lizenz fährt im besten Team der Welt, bei Mercedes GP; doch zuletzt hatte er bei seinem Stallrivalen Lewis Hamilton, dem extrovertierten Engländer mit Hang zu Hollywood, zwei Mal das Nachsehen. 2014 und auch 2015 – da aber konnte Rosberg am Ende der Saison noch wichtige Signale senden: Als Lewis schon als Champion feststand, gewann er noch die drei letzten direkten Duelle  – und siegte in den abschließenden Rennen in Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi. Mika Häkkinen ist 47 Jahre alt und eine Institution. Kein anderer Pilot hat Michael Schumacher auf dem Höhepunkt von dessen Schaffen so zugesetzt wie der zweifache Weltmeister aus Finnland. Mika war als Freund von Rosbergs Vater, Keke, so etwas wie der erste Berater von Jung-Rosberg. Heute glaubt er daran, dass er aus dem Schatten seines Teamkollegen treten könnte: „Wenn er so fährt, wie er es am Ende der Saison getan hat und er sich nicht mit der Rolle einer Nummer zwei abgibt, dann kann er Weltmeister werden.“

Erschwerter Zugang zu den Fans. Diese drei Siege

in Serie, die rein auf die Saison 2015 bezogen kaum Relevanz haben, sie könnten doch entscheidend für die Zukunft in diesem Stallduell sein, das als eines der härtesten aller Zeiten gilt. Die Geschichte ist schon jetzt reif für die große Leinwand: Nico und Lewis haben sich als knapp Zehnjährige kennengelernt, als Teamkollegen bei Kartrennen. Dort Hamilton, dessen Vater sich mit vier Jobs zeitgleich über Wasser hielt, der auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen musste und der in einer schäbigen Gegend nördlich von London groß wurde. Hier Rosberg, der Sohn des Formel-1-Weltmeisters von 1982, der im Privatjet zu den Kartrennen geflogen wurde, der in Monaco aufwuchs, Angebote von Eliteuniversitäten bekam, dort Aerodynamik zu studieren.

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Der Background hat Rosberg einiges im Leben erleichtert – den Zugang zu den einfachen Fans aber erschwert. Als Kind eines reich gewordenen Vaters eignet er sich nur bedingt als Identifikationsfigur, als Volksheld. Auch nicht in Deutschland, dem Land, für das er startet, in dem er aber nie gelebt hat. Dabei ist Rosberg Junior einer der bescheidensten Typen im Fahrerlager, bodenständig, kommunikativ, aufrichtig und hilfsbereit. Aber eventuell auch zu weich? Zu oft, sagen Kritiker, habe er in entscheidenden Momenten eines Rennens, also meistens in der ersten Kurve, gegen den gnadenlosen Hamilton zurückgezogen und verloren.

Chancen richtig nutzen. (Zu?) offen ist er in Besprechungen. Teamchef Toto Wolff hat jahrelang davon geschwärmt, wie offen die auf der Strecke so streitenden Angestellten Hamilton und Rosberg am Strategietisch miteinander reden: „Ich glaube, in der Pension können sie wieder richtig gute Freunde werden. Dann, wenn die Zeit des direkten Wettkampfs vorbei ist.“ Doch das Duell Mann gegen Mann soll noch länger dauern. Dafür aber wird Rosberg Hamilton einmal dauerhaft besiegen müssen – sonst besteht die Gefahr, gegen einen neuen, jungen Piloten, der dann Lewis an die Leistungsgrenze treiben soll, ausgewechselt zu werden. Deshalb wird 2016 zum Allesoder-nichts-Jahr. Noch ein letztes  (?) Mal darf man damit rechnen, dass der Mercedes-Silberpfeil der Konkurrenz von Ferrari und Red Bull Racing klar überlegen ist; wieder könnte sich dieses Duell um die Krone einzig und allein als ein interner Machtkampf der beiden Sternfahrer herausstellen. Doch dieses Mal muss Rosberg sich wehren, er muss zurückschlagen, er muss gewinnen. Hamilton, dessen Winter eine einzige Party zwischen New York, Hollywood, London, Paris und der Karibik zu sein schien, der mit den schönsten Frauen der Welt abtanzte und Dutzende von Songs schrieb, könnte dem größten Gegner eines Formel-1-Piloten erliegen: der Ablenkung. Die Chance für Rosberg, die dieser jetzt einfach eiskalt nutzen muss – aber sofort. Schon beim Saisonauftakt in Melbourne am 20.  März muss der smarte Deutsche, der am Ende der vergangenen Saison im Qualifying klar dominierte, das machen, was er als zurückhaltender Sir nur ganz selten macht: Er muss schlicht ein Ausrufezeichen setzen!

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GP von Bahrain in Sachir

1.–3. 3. auf Sky Sport/HD

GP von Australien in Melbourne

18.–20. 3. auf Sky Sport/HD


Sport / Formel 1

Bild: Getty Images (Mark Thompson)

Siegerlächeln So lächeln Gewinner! Hier freut sich Nico Rosberg beim Formel-1-GrandPrix von Brasilien im vergangengen November

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Serien/Fernsehen

SKY SERIEN & DOKU HIGHLIGHTS

Versailles – Staffel eins

Togetherness – Staffel zwei

KÖNIGLICH

PERSÖNLICH

König Ludwig XIV. (George Blagden) will seinen Regierungssitz von Paris nach Versailles verlegen. Bisher steht hier nur ein Jagdschlösschen, das der König in einen gigantischen Palast umbauen will . . . Die bis dato teuerste Serie aus Frankreich ist ein hochmodern gedrehter, glamourös ausgestatteter Trip in die glanzvolle und brutale Welt des „Sonnenkönigs”.

Die Comedy-Drama-Serie der Regiebrüder Mark und Jay Duplass geht in die zweite Staffel. Alles dreht sich um den Alltag zweier Pärchen, die in einem Haushalt leben. Auf humorvolle Weise erzählt „Togetherness“ , wie schwierig es ist, zwischenmenschliche Beziehungen aufrechtzuerhalten, ohne sich dabei zu verlieren. Staffel eins auch über Sky Box Sets!

seit 23.2., um 21.00 Uhr, auf Sky Atlantic/HD, Sky Go & Sky On Demand

ab 23.3., um 21.00 Uhr auf Sky Atlantic/HD, Sky Go, Sky Online & Sky On Demand

Vinyl – Staffel eins

The Walking Dead – Staffel sechs B

VERGNÜGLICH

BEDROHLICH

„Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll” könnte die Überschrift der neuen Serie „Vinyl” von Terence Winter („Boardwalk Empire”) lauten. In den zehn Episoden der ersten Staffel führt Regisseur Martin Scorsese durch die wilde, aufregende Welt der 1970er-Jahre. Besonderes Highlight: Rocklegende Mick Jagger persönlich gehört zu den Produzenten der neuen Serie!

Aufatmen für die Fans der lebenden Toten: Der zweite Teil der sechsten Staffel des Zombie-Serienhits ist endlich da. Düster und schaurig lehrt uns das Erfolgsformat rund um die Gruppe von Rick Grimes weiterhin das Fürchten. Rick und sein Gefolge werden garantiert die eine oder andere Tragödie durchstehen müssen . . . Staffel eins bis fünf auch auf Sky Box Sets!

seit 14.2. auf Sky Go & Sky On Demand

seit 15.2., um 21.00 Uhr auf FOX/HD, Sky Go & Sky On Demand

Serien

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Bilder: Tibo & Anouchka, 2015 AMC Network Entertainment LLC, 2014 und 2016 Home Box Office, Inc.

im Februar und März


Doku / Interview

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Brain Games

„WIR SIND MEHR ALS DIE SUMME UNSERER TEILE” Sky zeigt gerade die vierte Staffel des Erfolgsformats „Brain Games“. Moderator Jason Silva sorgt mit seinem Unterhaltungstalent dabei dafür, dass Wissenschaft unfassbar viel Spaß macht. BESSER hat ihn in Wien getroffen Jason Silva im Interview über Brain Games Interview: Lisa Vesely

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it strahlendem Lächeln öffnet Jason Silva die Tür. Ich bin nicht die erste Journalistin an diesem Tag, und doch beantwortet der in Venezuela geborene Silva (dessen Urgroßmutter übrigens Österreicherin war) alle Fragen so enthusiastisch, als hätte er sein Leben lang auf sie gewartet. Der 34-jährige Philosoph und Wissenschaftsvortragende blüht auf, wenn er uns die Welt erklärt. Neurologie, Astrophysik und Technik klingen auf einmal wie die aufregendsten Themen der Welt. Kein Wunder, dass das Format „Brain Games“, das sich mit neurowissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen beschäftigt, so erfolgreich ist und in 171 Ländern ausgestrahlt wird.

Warum noch philosophieren, wenn wir doch anscheinend alles einfach mit wissenschaftlichen Fakten erklären können? Es wird dann philosophisch,

wenn wir Fakten und rationale Erklärungen hernehmen und sie in Bezug setzen: Was ist der Sinn des Lebens? Was heißt es, ein Mensch zu sein? Natürlich sind wir letztlich alle erklärbare Biomasse. Aber nur weil ich etwa Mozarts Werke mit Noten übersetzen oder mathematisch erklären kann, macht es sie deswegen nicht weniger erhaben und großartig. Wir sind mehr als die Summe unserer Teile.

Warum sollen wir „Brain Games“ ansehen? Weil es die Neurowissenschaft transparenter macht. Die Serie ist der erste Schritt, um Neues zu lernen. Und hey, 40 Minuten unterhalten zu werden und dabei zu lernen, das ist einfach ziemlich cool.

Bild: National Geographic Channel

Trailer

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Messen Sie eigentlich paranormalen Phänomenen mit all Ihrem Wissen noch irgendeine Bedeutung bei? Na ja, Makro- und Mikrokosmos können fast

schon gruselig sein, wenn man sich tief in die Materie begibt. Ich glaube schon, dass da vieles ist, was wir nicht verstehen. Aber das heißt einfach, dass wir noch nicht alle Antworten haben. Nicht, dass es keine gibt.

Werden wir alle in Zukunft von Maschinen ersetzt werden? Zuallererst:

Wir sind Maschinen. Aber ja, ich glaube, Arbeitsplätze werden in Zukunft von nonbiologischen Maschinen ersetzt. Aber ist das schlimm? Vor Tausenden Jahren gab es keine Maschinen. Schau, wie es sich im Vergleich dazu entwickelt hat. Das waren große Schritte, aber die Menschheit hat trotzdem überlebt.

Glauben Sie noch an Wunder? Nur weil du etwas erklären kannst, nimmt das den Dingen nicht ihre Bedeutung oder ihr Wunderbares!

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Brain Games: Staffel vier

seit 11.2., um 21.00 Uhr auf Nat Geo/HD, Sky Go & Sky On Demand


Bilder: Universal Pictures and Amblin Entertainment, Inc., 2014 Home Box Office, Inc. Disney (2), SquareOne Entertainment/Universum Film, 2015 AMC Network Entertainment LLC. 2015 MRC II Distribution Company L.P., RTL Crime, Warner Bros. Entertainment Inc., Warner, Warner Bros., 2015 Home Box Office, Inc./Paul Schiraldi, 2015 Twentieth Century Fox Film Corporation, Tomorrow Studios/NBC

Hai-Häppchen Ein Großer Weißer als Imbiss für den mächtigen Mosasaurus – das Urvieh spielt in „Jurassic World“ übrigens eine maßgebliche Rolle


Technik / Unterhaltung

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Sky On Demand

DIE TV-ZUKUNFT BEGINNT JETZT Tausende Filme, Serien und Dokus auf Abruf – noch nie war es so einfach, die ganze Welt des Fernsehens zu genießen. Mit Sky On Demand geht’s – ohne Zusatzkosten Das völlig neue Entertainment-Erlebnis Text: Gustav Korn

F Highlights im Februar auf Sky on Demand

Traumfrauen Ex Machina Birdman Versailles – Staffel eins Vinyl – Staffel eins Highlights im März auf Sky on Demand

Cinderella Ted 2 American Crime – Staffel zwei House of Cards – Staffel vier Minions Wild Card

ernsehen auf Abruf ist so einfach, dass es nur weniger Erklärungen bedarf. Deshalb gönnen wir uns einen Abstecher zu einem der vielen Highlights, die uns Sky On Demand seit Kurzem beschert. Wir besuchen deshalb „Jurassic World“, 22 Jahre danach ... Angst und Schrecken von einst sind vergessen, wir befinden uns in einem riesigen Vergnügungspark, in dem wir zusehen können, wie der riesige Tyrannosaurus Rex gefüttert wird, besuchen einen Streichelzoo mit jungen Sauriern und zischen per Magnetbahn über die (erfundene) Isla Nublar, um die Tiere aus sicherer Entfernung zu beobachten. Ja, sogar die schlauen Velociraptoren haben sich mit den Menschen angefreundet.

satzkosten Zugang zu einem beeindruckenden, noch umfangreicheren Angebot über den Sky+Receiver: Tausende Inhalte, inklusive der aktuellsten Top-Filme wie „Birdman“, „Der Kaufhaus Cop 2“ und „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“. Dazu kommen Serienhits wie „House of Cards, Staffel Vier“, die erste Staffel von „Those who can´t“, hochwertige Dokumentationen, zahlreiche Kindersendungen sowie exklusive Sporthighlights, Spielzusammenfassungen und die Bundesliga-Collection, alles ohne Werbeunterbrechung. Auch das umfangreiche Serienangebot Sky Box Sets, durch das alle Staffeln der beliebtesten Serien abrufbar sind, ist exklusiver Teil des Sky Entertainment Pakets.

Weil groß aber offenbar unweigerlich nach größer verlangt, wurde aus dem Genmaterial eines Tyrannosaurus und diversen anderer Arten ein künstlicher Dino geschaffen, der Leiterin des Parkes, Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) und ihren Kollegen sehr rasch das Fürchten lehrt – weil er ein oberschlauer Killer ist und sein Heil (erst) in der Flucht und dann im Angriff, keinesfalls aber in der für ihn errichteten Anlage sieht. Das Erstaunliche: Um zu überleben, schließen sich Menschen und Dinosaurer gegen den Indominus Rex zusammen ...

Um in den Genuss von Sky On Demand (entsprechend den gebuchten Paketen) zu kommen, muss der Sky+Receiver nur mit dem Internet verbunden sein. Die Programmauswahl, die täglich um neue Inhalte erweitert wird, ist ganz einfach mit der blauen Taste auf der Sky-Fernbedienung abrufbar. Das Angebot, ermöglicht außerdem den Zugang zu Sky Box Sets, das zu jeder Tages- und Nachtzeit unkomplizierten Zugang zu sämtlichen HD-Folgen moderner Serienklassiker wie frischer Topproduktionen bietet: Der Untotenhit „The Walking Dead“ findet sich mit seinem gesamten Gänsehautpotenzial ebenso im Sortiment wie die preisgekrönte Serie „Boardwalk Empire“ oder „Twin Peaks“. Auch ganze Staffeln von Klassikern wie „Sex and the City“ und „The Big Bang Theory“ gehören zum neuen Angebot, das nicht nur Binge Watchern Spaß macht. Apropos Spaß – bis zur Fortsetzung von „Jurassic World“ müssen wir uns noch ein wenig gedulden, nämlich bis 2018.

Der Film ist im deutschsprachigen Raum erst im Juni 2015 gestartet. Und bereits jetzt gibt es „Jurassic World“ als eines von zahlreichen Highlights auf Sky On Demand, das das beeindruckende und neue Sky Erlebnis darstellt. Seit Kurzem bietet diese neue Plattform ein völlig neues Sky Entertainment Erlebnis. Mit Sky On Demand erhalten Abonnenten ab sofort ohne Zu-

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Interview / Hollywood

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Sandra Bullock

„GEFALLE MIR BESSER ALS VOR 20 JAHREN“ Als Wahlkämpferin Jane Bodine soll sie in „Our Brand Is Crisis“ einem bolivianischen Präsidentschaftskandidaten zum Sieg verhelfen. BESSER sprach mit Sandra Bullock über Kinder, Kunst und das Wichtigste in ihrem Leben Nur ob sie wieder liiert ist, wollte sie nicht verraten Text: Barbara Gasser, Los Angeles

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ie gut sind Sie im persönlichen Krisenmanagement?

Die göttlichen Geheimnisse der Ya-YaSchwestern

am 6.3., um 23.30 Uhr auf Sky Emotion

Während du schliefst

Große Krisen habe ich rascher im Griff als kleinere. Wenn sich mein Sohn beim Ballspielen verletzt, krieg ich die Krise.

Haben Sie in solchen Krisensituationen ein Rezept parat? Eis, Schokolade oder Gummibärchen verfehlen nie ihre

Wirkung, eigentlich sollten diese „Schmerzmittel“ jedem Patienten, ob klein oder groß, verordnet werden.

Interessieren Sie sich für Politik? Meistens frustriert mich das Geplänkel. Politik ist ein Power Game, hinter den Kulissen wird manipuliert, es geht um Big Business und Big Money.

am 12.3., um 16.55 Uhr auf Sky Hits

Passen Politik und Ehrlichkeit zusammen? Solange Politik wie Big Business betrieben wird, bleibt relativ wenig Spielraum für Ehrlichkeit.

Minions

Verfolgen Sie den Präsidentschaftswahlkampf in den USA trotzdem? Jein, weil mich jede Wahl aufregt. Aber ich

am 27.3., um 20.15 Uhr auf Sky Cinema/HD, Sky Go & Sky On Demand (in der englischen Originalfassung leiht Sandra Bullock ihre Stimme)

sehe mir die Standpunkte der Kandidaten an.

Welche Strategie würden Sie Hillary Clintons Team empfehlen? Was mich echt ärgert, sind die antifeministischen

Kommentare über Hillary Clinton. Ich würde einen runden Tisch mit allen Kandidaten zum Thema Frauen, Qualifikation und Sachlichkeit anregen.

Was schätzen Sie an Hillary Clinton? Ihre Direktheit.

Bilder: Lance Staedler/Corbis Outline, Warner Bros.

Wenn Sie Politik nur entfernt tangiert, warum wollten Sie in einem Politthriller mitspielen? Wie so oft im

Leben spielt der Zufall eine gewaltige Rolle. Ich sah eine Dokumentation über die Freedom Riders (Anm.: Bürgerrechtsbewegung gegen Rassendiskriminierung in den US-Südstaaten). Darin erzählte eine junge Frau, dass sie das College der Friedensbewegung zuliebe aufgegeben habe. Dabei war sie die Erste in ihrer Familie, die ins College ging. Ihr Idealismus imponierte mir, und so hielt ich nach politisch orientierten Drehbüchern Ausschau.

Sie haben auch einen neuen Mann an Ihrer Seite. Ist es korrekt, dass Sie mit Bryan Randall liiert sind? Der Name Bryan Randall ist mir untergekommen. Ich staune immer wieder, wie viele Männer ich auf dem Gewissen habe, bloß, weil ihr Name mit meinem in einem Atemzug gefallen ist. Daher: No comment.

Würden Sie wieder heiraten? Diese Möglichkeit schließe ich nicht aus, grundsätzlich aber vertrete ich die Ansicht: Heirat ist nicht zwingend vorgeschrieben. Das ultimative Geschenk im Leben ist, jemandem zu begegnen, der einen liebt und in jeder Lebenslage unterstützt. Was ist Ihr Schönheitsgeheimnis, und wie gehen Sie mit dem Älterwerden um? Meine Haut ist mit 53 nicht so straff wie mit 30, und das Fitnesscenter ist auch nicht das Allheilmittel. Trotzdem gefalle ich mir besser als vor 20 Jahren. Warum? Weil ich glücklich bin und jeden Tag bewusster lebe. Vielleicht eine Alterserscheinung, aber eine, die es wert ist. Mit 30 hatte ich null Selbstwertgefühl.

Welche drei Dinge sind Ihnen wichtig? Mein Sohn. Louis ist die Nummer eins in meinem Leben und er ist der Grund, warum ich die vergangenen drei Jahre vom Filmgeschäft eine Auszeit genommen habe. Damals habe ich halb im Scherz gesagt: „Wenn ich es schaffe, meinen Sohn lebendig in die Vorschule zu bringen, halte ich mich für erfolgreich.“ Das Ziel habe ich erreicht, und ich bin mächtig stolz. Dann sind mir meine Familie und die Handvoll Freundinnen wichtig. Sie sind die beste Therapie, weil ich mich in ihrer Gegenwart fallen lassen kann. Und dann ist da noch mein Fauteuil. In ihm habe ich viele Tränen vergossen und viel gelacht – er ist Teil meines Lebens. Der Gedanke, in diesem Fauteuil alt zu werden, macht mich unendlich glücklich.

Die Rolle der Jane Bodine war ursprünglich für einen Mann geschrieben. Was sagt das über Hollywood aus?

Ich muss gestehen, ich habe damit gerechnet, dass meine Anfrage abgelehnt würde. Das Thema Gleichberechtigung wird in Hollywood so lang ein Thema sein, solang es keine gibt. Ich hatte Glück, denn George Clooney und Grant Heslov sind die Produzenten und haben zugestimmt, dass die Rolle eine Frau bekommt.

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Wahlkampfstrategin In ihrer Rolle als Jane Bodine geht die 51-Jährige in „Our Brand Is Crisis“ in die Politik

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Rom

ÜBER VIELE BRÜCKEN SOLLST DU GEHEN BESSER spaziert entlang des Tiber durch die Ewige Stadt und erfährt bei jeder der zahlreichen Brücken mehr über die Geschichte dieser großartigen Metropole Alles ist im Fluss: Wie sich Rom verändert hat

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enn Carlo Marchiolo morgens seine Wohnung auf dem Monte Mario verlässt, um auf die Uni zu fahren, fällt sein Blick unweigerlich auf die Kuppel des Petersdoms. „Für gewöhnlich ist dir gar nicht bewusst, in welch einer privilegierten Gegend und außergewöhnlichen Stadt du wohnst. Erst, wenn du einen Gast umherführst, fällt dir das wieder ein!“ Meist holt er in der Früh noch seine Freundin am Museo dell' Ara Pacis ab, weiter flussabwärts am Tiber bei dem Ponte Cavour, heute wählt er für mich die Route weiter oben über den Corso Francia und den Ponte Flaminio. „Eines der vielen Auftragswerke des Duce“, erklärt Carlo, „die Säulenstümpfe sollen an die historische Via Flaminia erinnern.“ Im Gegensatz zu dieser 220  v.  Chr. begonnenen und während der Kaiserzeit ständig ausgebauten strategisch bedeutenden Militärstraße war es Mussolinis Intention, eine möglichst spektakuläre Einfahrt in „seine“ Hauptstadt aus dem Norden zu schaffen. Ist ihm nicht ganz gelungen, der Bau wurde im Zweiten Weltkrieg unterbrochen und erst 1951, lang nach dem Ende des Duce fertiggestellt. Für den modernen Römer viel wichtiger ist allerdings ein Kiosk am Ponte Flaminio, „besonders in der Nacht, auf dem Heimweg von der Disco bleiben wir hier gern für einen Snack stehen.“ Mittlerweile ganz korrekt, operierte dieser in der Jugend

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seines Vaters noch ohne Lizenz. Ihn nicht zu legalisieren, hätte den zuständigen Stadtrat wohl den Job gekostet. So wie Kaiser Konstantin die Herrschaft über das gesamte Römische Reich, hätte er nicht die Schlacht am Ponte Milvio keine zweihundert Meter stromabwärts gewonnen. „Sie ist die älteste Brücke Roms, wurde im Streit zwischen Päpsten und weltlichen Herrschern immer wieder zerstört und neu errichtet. Und die Stromschnellen unterhalb sind die natürliche Grenze des Ruderreviers von Aniene.“ Im Circolo Canottieri Aniene, dem 1892 gegründeten und damit zweitältesten Ruderverein Roms, hat Carlo jahrelang dreimal täglich trainiert, sicher öfter, als der ebenfalls seinerzeit eingeschriebene Schriftsteller Gabriele D'Annunzio. „Unsere Wendemarke, Reste einer nie fertiggestellten antiken Brücke, nennen wir übrigens die Säulen des Herkules, dahinter endet quasi unsere Welt.“

Die Welt ist im Fluss. Dafür geht sie stromabwärts erst so richtig los, die römische Welt, schon am rechten Ufer des Ponte Milvio tummeln sich die Menschen, der Markt lockt Hausfrauen aus der Umgebung an, die kleinen Cafés erfreuen sich auch deutlicher Beliebtheit, ein schneller Espresso in der Sonne geht sich immer aus. Weiter geht es auf dem Radweg direkt am Ufer: „Er ist ganz

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Bild: Getty Images (Vulture Labs)

Text: Martin Swoboda


Reise / Rom

neu, früher floss der Blonde, wie wir Römer den Tiber seit altersher nennen, entweder ungezähmt oder zwischen hohen Mauern, zu oft überschwemmte er die Gegend.“ Die nächste Brücke, die wir passieren, ist die Duca d'Aosta, „später kommt noch eine“, diese hier ist nach dem General Emanuele Filiberto benannt, der im Ersten Weltkrieg den Ort Karfreit gegen die Habsburger gehalten hat. Weshalb sie Mussolini auch als Ponte di Vittoria in Carraramarmor errichten ließ. „Vor der Vereinigung Italiens hat es Rom als Stadt ja nicht wirklich gegeben“, erklärt Carlo die Dominanz des Duce in Sachen Straßenbau. Bestimmend waren der Vatikan und seine Päpste, die weltliche Herrscher in erster Linie als unliebsame Konkurrenz betrachteten, das zivile Rom am anderen Ufer als vernachlässigbare Vorstadt. „Es gibt ja auch kaum wirklich alte römische Familien, und wenn, dann sind es Aristokraten oder Juden, die einzige Konstante in der Stadt.“ Es blieb also späteren Generationen vorbehalten, den Fluss zu zähmen und zu „überbrücken“, erst 2001 wurde der Ponte della Musica fertiggestellt, eine Fußgängerbrücke, die elegant die Sportstätten des Foro Olimpico mit dem Auditorium im Parco della Musica und dem Maxxi, einem Kulturcampus der berühmten Architektin Zaha Hadid verbindet. „Dort gibt es Ausstellungen und Work-

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shops, außerdem ist er Heimat des Filmfestivals“, was Carlo eher als moderne Kunst anlockt. Auch den Schwimmflößen am linken Ufer, in den Schlingen, die der Fluss nun hinlegt, kann er wenig abgewinnen, sie beherbergen die Ruderklubs Roma Ass. und Lazio, Konkurrenten seines Vereins Aniene, aber nur auf sportlicher Ebene, nicht, was den Status betrifft.

Wo es sich besonders gut einkaufen lässt. Die nächste Brücke nennt Carlo nur Ponte Mascherone, wegen der maskierten Statue an einem Ende, „ah, si, Ponte Risorgimento“, dafür hat er zur nächsten, Ponte Matteotti, wieder Details auf Lager. „In der Nähe wurde Giacomo Matteotti, ein sozialistischer Politiker, 1924 erschlagen aufgefunden. Man verstand rasch, dass er Opfer der Faschisten geworden war, wodurch Mussolinis Popularität zu schwinden begann. Damals hieß die Brücke noch delle Milizie, wegen der vielen Kasernen in Prato, wohin sie führt.“ Die Kasernen stehen noch immer auf den Prati, den Wiesen, doch seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte sich die einst rurale Gegend nördlich des Vatikans zur beliebten Wohngegend – die mit der Via Cola di Rienzo auch über eine der feinsten Einkaufsstraßen verfügt. „Viel besser als der Corso“, findet Carlo, statt Flagshipstores für Touristen findet man in der Cola di Rienzo die große Auswahl für die

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Rom / Reise

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Der Weg ist ... ... das Ziel: Carlo Marchiolo (3) führt uns über und unter den Brücken Roms durch die Ewige Stadt (siehe auch Route links): Vom Ponte Milvio über den Ponte Matteotti bis hin zum Museo dell'Ara Pacis (4) und von dort weiter bis zum Ponte Palatino. 3

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Römer. Und mit dem Franchi auch die bestsortierte Feinkosthandlung der Stadt. Dieser Einkaufsboulevard mündet direkt in den Ponte Margherita, die Brücke ist, wie die berühmte Pizza, der gleichnamigen Königin gewidmet und führt ganz unaristokratisch über die Piazza del Popolo ins touristische Kernland zur Spanischen Treppe. Wir aber bleiben am Fluss, biegen auf den Lungotevere in Augusta ab und steuern auf den strahlend weißen Richard-Meier-Bau des Museo dell'Ara Pacis zu. „Um den Neubau gab's einen Streit, Bürgermeister Alemanno von Berlusconis Partei wollte ihn sogar abreißen lassen. Mir gefällt das neue Gebäude ausgesprochen gut, ein Skandal ist dagegen der Zustand, in dem sich das Mausoleum des Augustus gleich daneben befindet!“ Nach dem Museum gelangt man über den Ponte Cavour wieder hinüber an das andere Ufer, einst lag hier der Porto di Ripetta, wichtigster Hafen der Stadt für den Handel mit dem Oberlauf des Tiber. Immer noch angelaufen wird das Café gleich am Brückenkopf: „Ich weiß gar nicht, ob es gerade Antonini oder Ruschena heißt, aber die Cornetti zum Café in der Früh sind immer frisch und hausgemacht.“ Das Ruschena (derzeit) ist jederzeit gut besucht, nicht zuletzt von Juristen, die wegen des nahen Kassationsgerichtshofs hier ihre Kanzleien haben, andererseits liegt das Ruschena direkt an der Verbindung vom Zentrum zum Verkehrsknotenpunkt der Piazza Cavour, aber auch dem Borgo, einem alten Stadtviertel zwischen Prati und Vatikan. Dort lebten während der Hochblüte des Kirchenstaats nicht nur die aristokratische und klerikale Elite, sondern auch die zahlreichen Künstler, die Bramantes neuen Petersdom verschönerten und Gefallen an den gebotenen Annehmlichkeiten fanden. In den "Stufe", einer Weiterentwicklung der römischen Ther-

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malbäder, konnte etwa Raffael ungestört Aktstudien skizzieren, erst als die Bourgeoisie weiter nach Prati zog, waren die tollen Zeiten vorbei. Nur die Coronari, die Rosenkranzmacher und Devotionalienhändler blieben dort. Dem verwinkelten Borgo machte schließlich die Anlage der Via della Conciliazione ein Ende: die Verwirklichung eines jahrhundertealten Plans, eine Sichtachse vom Petersdom zur Stadt zu legen.

Versöhnung zwischen den Herrschern. „Damit haben

sie Berninis wunderbares Überraschungsmoment zerstört, auf seinen von Kolonnaden gesäumten Platz sind die Pilger einst aus dem engen Borgo getreten – das muss ein überwältigendes Erlebnis gewesen sein“, plaudert Carlo aus der Geschichte. Die Versöhnung, an die die Via della Conciliazione erinnert, ist jene zwischen den kirchlichen und weltlichen Herrschern, auf die Rom so lange warten musste. Ausgerechnet Mussolini hat sie mit Papst Pius XI. ausgehandelt und in den Lateranverträgen fixiert. „Der Duce konnte so seinen Staat legitimieren, der Vatikan kam endlich in die Lage, als eigener Staat in der internationalen Diplomatie ein gewichtiges Wort mitzureden!“ Carlo kennt sich da ziemlich gut aus, das Studium der Jurisprudenz dürfte ihm nicht nur Pflichterfüllung sein. „Aber jetzt gehen wir auf jeden Fall einmal etwas essen, im Borgo und in Prati gibt's jede Menge feine Trattorie und Ristoranti, von traditionell bis nouvelle. Den Ponte Sant'Angelo kennt man sowieso aus unzähligen Filmen." Stimmt. Und beim Essen erfahre ich dann auch noch eine Menge Details über die Brücke des anderen Duca d'Aosta, den Maikönig Umberto I, Garibaldis Brücke in den Knast und die „Englische“ (Ponte Palatino), auf der die Fahrtrichtungen vertauscht sind. „Die Brücken sind für uns Römer eine ewige Konstante“, fasst Carlo zusammen. Und als Wegmarken durch die Geschichte der Ewigen Stadt sind sie perfekt geeignet.

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Gefühl für die Stadt Ein Espresso oder Cappuccino in einem der vielen Cafés (1) gehört zum Rom-Feeling ebenso dazu wie ein Spaziergang über die Piazza del Popolo, einem der berühmtesten Plätze der Stadt (2)


Wochenend-Trip nach Rom für zwei zu gewinnen!

Sie haben genug vom Nebel? Kalter Wind und feuchtes Wetter stecken Ihnen noch in den Knochen? Wir schaffen Abhilfe: Rom! BESSER schickt Sie und eine Begleitperson für vier Tage und drei Nächte in die Ewige Stadt. Wer Rom erkunden will, startet am besten vor sieben Uhr morgens, denn dann sind die Straßen so leer, dass man glaubt, die Stadt für sich allein zu haben. Fixpunkt sollte neben dem Kolosseum der Besuch in der einen oder anderen Espressobar sein, nicht nur, um wach zu bleiben, sondern auch, um die Stadt wirklich zu erleben. Wer einmal in Rom war, will wieder dorthin.

Ihr Reisepaket: Vier Tage und drei Nächte von Donnerstag

bis Sonntag im Doppelzimmer inklusive Frühstück. Direktflüge von Wien nach Rom inklusive Bustransfer zum Hotel.

Extras: Hop-on-hop-off-Tickets, „I love Rome“-Ticket (24 h).

Die Tour per Bus ist von neun bis 18 Uhr verfügbar und führt in ca. zwei Stunden vorbei an allen großen Sehenswürdigkeiten (Petersplatz, Kolosseum u. v. m.). Großer Vorteil: Sie

können die Tour an jedem beliebigen Punkt unterbrechen und einfach bei einer der sieben Haltestellen wieder aufspringen. Das zweite Extra ist ein Tagesausflug nach Capri, der frühmorgens (um ca. 6.30 Uhr ) in Richtung Neapel startet, wo Sie auf die Insel übersetzen. Rückkehr ins Hotel um ca. 21 Uhr. Wenn eine Überfahrt auf die Insel nicht möglich ist, können alternativ die Ausgrabungen von Pompeji besucht werden.

Ihr Hotel: Das "Hotel Art by the Spanish Steps****", ein Designerhotel in bester Lage, liegt nur wenige Schritte von der Spanischen Treppe und der Via Condotti entfernt. Die Lobby ist in einer ehemaligen Kapelle untergebracht. Einmal über den Tiber, und Sie sind schon auf dem Petersplatz. Wer nicht zu Fuß gehen will, fährt mit der U-Bahn, ab Station Spagna, ca. 100 Meter vom Hotel entfernt. Weitere Annehmlichkeiten des Hotels sind: Fitnesscenter, Sauna, Dampfbad, Innenhof, Lift. Alle Zimmer verfügen über Föhn, TV, Minibar, Klimaanlage, Safe, Leihbademantel und Slipper.

* Infos zu Datenschutz, Teilnahme- und Durchführungsbedingungen auf Seite 3

Kolosseum Das größte je gebaute Amphitheater der Welt gehört zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten

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Herrliche Aussichten Beim Tagesausflug nach Capri werden Sie aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen

Designerhotel Das zentral gelegene "Hotel Art by the Spanish Steps" besticht nicht nur durch stylisches Interieur

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Reise nach Rom zu gewinnen*

SMS mit dem Kennwort „Rom” an 0670/809 08 00 schicken und Daumen ­drücken oder bmag.at/ 60109


Ungewohnter Anblick Es sieht ja nicht wirklich unappetitlich aus, dieses Gericht aus frittierten Heuschrecken, aber in unseren Breiten braucht’s ein wenig Ăœberwindung

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Genuss / Essen mit Zukunft

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Krabbelcocktail

EINFACH KÖSTLICH Ameisen zum Dessert? Was noch gruselig klingt, prägt bei Südamerikas Spitzenköchen längst die Menükarten. Essbare Insekten kommen aber auch in Europa zusehends in Mode Geschmack und Ökologie – vieles spricht für das Insektenessen Text: Roland Graf

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Bilder: Istock (Kidsada Manchinda), Juan Herrero/EPA/picturedesk.com

nack, knack, knack – wie Popcorn naschen Kolumbianer ihre knusprigen Hormigas Culonas (zu Deutsch: Ameisen mit dem dicken Hinterteil). Schon die Kinder wiederum greifen im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca zur lokalen Spezialität Chapulines, zu den mit Limette, Salz und Knoblauch gewürzten Heuschrecken. Als das Gericht im Vorjahr plötzlich auch in London erhältlich war (das mexikanische Pop-up Wahaca Southbank Experiment hatte die Insekten auf die Street-Food-Karte gesetzt), entstanden rasch zwei Fraktionen unter Gourmets. Denn abseits der als Mutprobe für Touristen berüchtigten asiatischen Märkte mit Skorpionen am Spieß und frittierten Heuschrecken sorgt Südamerika für Nachschub an Insektenrezepten. Diese Rezepte werden zum Teil auch vor Ort gerade erst wiederentdeckt, etwa, wenn die schon zu Aztekenzeiten bekannten Escamoles aufgetragen werden. Die Ameisenlarven werden ausgegraben und gelten mit ihrem nussigen Geschmack als mexikanischer Kaviar. Daher überrascht es nur mehr internationale Gäste, wenn der momentan wichtigste mexikanische Chef, Enrique Olvera, in seinem Restaurant Pujol ebenfalls Insekten serviert. Sein Gericht „Geräucherter Babymais samt Ameisen und Amaranthsalat mit Hühnerhaut“ sieht aus, als käme es direkt aus einer Indioküche, wenn es im dampfenden Tontopf serviert wird.

Ameise, der Amazonas-Ingwer. Insekten stellen eine vorkoloniale Küchentradition wieder her, sind billig, aber exklusiv. Kein Wunder also, dass sie Südamerikas Spitzenköche lieben. Fast hymnisch lobt etwa auch Olveras brasilianischer Kollege Alex Atala seine Ameisen. „Ich verwende sie in der Küche nicht, um besonders exotisch zu wirken, sondern, weil sie einfach gut sind, Geschmack haben und köstlich sind.“ Mit geröstetem Maniokmehl gehört die Zubereitung des Hinterteils der Blattschneiderameise ohnehin zu den traditionellen brasilianischen Gerichten: Farofa de iça wird etwa als Beilage zu gegrilltem Fleisch gegessen.

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Insektenfreund Der mexikanische Koch Enrique Olvera serviert mit Vorliebe Krabbelndes und Kriechendes In die Spitzenküche hielten die Krabbler aber erst mit Atala Einzug. Der mit seiner Cocina Amazónica auch in Europa bekannt gewordene Patron des D.O.M in São Paulo kostete seine erste Ameise im amazonischen São Gabriel das Cachoeiras, wo die Indios sie seit Menschengedenken verzehren: „Mich erinnerte sie an Ingwer.“ Und so erschien die erste Ameise auf einem Karree aus Ananas und beschloss das 170-Euro-Menü bei Tabubrecher Atala. Selbst vergoldet und als Krönung einer Kokosmeringue serviert der Koch die Amazonas-Ameise.

Maikäfer oder doch Mehlwurm? Wie wenig verbreitet die Abneigung gegen essbare Insekten weltweit ist, hat die Ernährungsbehörde FAO schon vor drei Jahren aufgelistet: 1900   essbare Arten gibt es weltweit, 80   Prozent der Weltbevölkerung essen dem Report zufolge zumindest teilweise Käfer, Larven, Würmer und Co. Deren ökologischer Fußabdruck und die leichte Züchtungsmöglichkeit unterscheiden die Krabbler deutlich von den immer problematischer zu haltenden Fleischlieferanten. Selbst bei uns finden sich noch in den Kochbüchern aus dem 19.  Jahrhundert Maikäferrezepte. Wie Krebse wurden auch die Panzer der Schädlinge zum Aromatisieren von Suppen verwendet. Wem es dabei die Haare aufstellt, sei gewarnt. Denn auch aktuell haben wir wenig gegen Insekten einzuwenden, wenn es nur um den Geschmack geht. Dies ist eines der Forschungsergebnisse der niederländischen Universität Wageningen, wo mit Professor Arnold van Huis einer der führenden Experten für Fleischalternativen forscht. Seine Testesser ließen sich im Experiment des Holländers Insekten als Proteinquelle schmecken: Die Mehrheit fand Fleischlaibchen mit einem 50-Prozent-Mehlwurmanteil besser als die Version ohne jenen Zusatz. Der nächste logische Schritt war klar: Van Huis publizierte ein Insektenkochbuch. Grashüpfer-Chopsuey, gefällig?

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Mehr Infos

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Mode / Stil

Text: Lisa Vesely

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Bilder: Imago, beigestellt

1. Erste Sonnenstrahlen


Kolumne / Österreich

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Die TV-Kolumne

VOM GLÜCK DER SCHLAFLOSIGKEIT Nachts von Sender zu Sender zu wandern ist ein außerordentliches Vergnügen. Für BESSER geht Wolfgang Wieser auf Entdeckungsreise Quo vadis? Vom alten Rom auf eine Reise um die Welt Text: Wolfgang Wieser

W Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück

am 13.3., um 21.45 Uhr auf Sky Emotion

Quo vadis?

am 21.3., um 06.00 Uhr auf TNT Film

Eine SommernachtsSexkomödie

Bild: Wild Bunch Germany, Illustration: Tim Möller-Kaya

am 24.3., um 07.00 Uhr auf MGM

er weiß, wie es ist, nächtens keine Ruhe zu finden (und sich stattdessen zunehmend grantiger werdend von einer auf die andere Seite zu werfen), dem sei tröstend gesagt, dass Morgenstund’ zwar nicht zwingend Gold im Mund hat, sehr wohl aber zur allgemeinen Erheiterung beitragen kann. Allerdings nur dann, wenn Sie die Zeit der Schlaflosigkeit nicht als Ärgernis betrachten, sondern als geschenktes Häppchen bewusster Lebensfreude, das Ihnen wer weiß auch immer zur Verfügung gestellt hat. Also beginnt dieser Tag dankenswerterweise bereits kurz nach drei Uhr früh. Und zwar direkt im alten Rom. Dort ist gerade Marcus Vinicius (Robert Taylor) von einem Feldzug von Britannien nach Rom zurückgekehrt. Kaiser Nero (Peter Ustinov, in der Tat genial) gebietet ihm, vor der Stadt zu lagern. Der Mann, unschwer als ganz schön gaga zu erkennen, will dem Volk erst Brot und Spiele bieten, später dann die totale Unterhaltung – indem er Rom ansteckt, um stattdessen die Stadt Neropolis zu errichten. Erstaunlicherweise hat die Bevölkerung dafür absolut kein Verständnis und will Nero an den Kragen. Dieser wiederum macht die Christen für den Brand verantwortlichen, was dem Drama eine neue Wendung gibt . . . Ja, wir befinden uns in dem 1951er-FilmKlassiker „Quo vadis“ (TNT), entscheiden uns aber nach knapp 100 Minuten (der Film dauert 175) doch für einen Film-Wechsel auf MGM, wo gerade Woody Allens „Eine SommernachtsSexkomödie“ läuft.

BESSERKolumnist Wolfgang Wieser spaziert durch die Fernsehwelten

Um ganz ehrlich zu sein: Der Titel erfüllt, selbst bei genauer Kenntnis des Allen’schen Werks, nicht unbedingt die Erwartungen. Der Sommer lässt sich erahnen, Sex und Komödie jedoch kaum, was uns allerdings erst beim Wiedersehen bewusst wird. Denn wie so vieles, was in den 1980er-Jahren passiert ist, haben wir in der Zwischenzeit verdrängt. Weshalb wir das amüsante Detail, dass Mia Farrow (damals noch nahezu frisch mit Woody Allen liiert) für ihre „Leistung“ mit der Goldenen Himbeere, so etwas wie einem Negativ-Oscar, ausgezeichnet wurde, nachschlagen mussten.

Wunderbares Gesicht Simon Pegg als Psychiater Hector, der sich aufmacht, um das wahre Glück zu finden

Aber dann: „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ (Sky Emotion). Große Freude. Wir raten Ihnen, lassen Sie sich von grantigen Kritikern, die vermutlich alle schlecht geschlafen haben, diesen Film nicht miesmachen. Wie lehrt uns Hector doch in seiner Lektion Nr. 20? „Glück ist eine Sichtweise auf die Dinge.“ Unsere Sichtweise auf diesen Film ist eine durch und durch positive. Allein in das Gesicht des Psychiaters Hectors (gespielt von Simon Pegg) zu sehen, ist die 119 Minuten wert. Für alle, die nicht wissen, worum es in Buch (war zuerst da, geschrieben hat’s François Lelord) oder Film geht: Psychiater Hector befindet sich in einer Lebenskrise und beschließt deshalb, eine Reise zu unternehmen, die ihn kreuz und quer über den Globus führt – sein Ziel: das Glück zu finden. Seine Erkenntnisse notiert und skizziert er in einem Büchlein, z. B. Lektion Nr.  15: „Glück ist, wenn man sich rundum lebendig fühlt.“ Kein Problem nach diesem Film. Auch wenn Sie nicht geschlafen haben.

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BESSER / Outro

ALLES IST GUT, SOLANGE DU WILD BIST Die Wilden Kerle waren Vorbild für eine ganze Generation von Fußballern – jetzt warten wir gespannt, ob das neue Team seinen Idolen gerecht wird Teil 6 der erfolgreichen Serie läuft aktuell in den Kinos Text: Joseph Park

Von der Kraft des Fußballs

Neues Team, altes Glück?

Das Spiel, das glücklich macht

Das Spiel, das alles entscheidet Im Grunde genommen erzählt Teil sechs dieselbe Geschichte wie Teil eins. Es geht wieder um den „Teufelstopf“, um den sich die Wilden Kerle einst mit dem Team des dicken Michi ein beinhartes Match geliefert haben. Die Originale sind längst erwachsen geworden, für sechs Jungkicker (das obligate Mädchen kommt erst später dazu, wie in Teil eins) sind sie aber absolute Legenden. Doch dann erfahren sie, dass Teufelstopf und alles, was dazugehört (Baumhaus, Graffitiburgen etc.), wieder an den dicken Michi zurückfällt, wenn es zehn Jahre nach dem ersten Sieg ein neues WildeKerle-Team nicht schafft, seine Mannschaft zu besiegen. Ob die Helden von einst, inzwischen erwachsen geworden, in Teil sechs dabei sind – wir wissen es natürlich, meinen aber, Sie sollten sich überraschen lassen. Bei einem Fußballspiel wollen Sie ja auch nicht beim Anpfiff wissen, wie es endet.

+++ DIE ERSTEN 5 FILME HABEN IM KINO INSGESAMT 10 MILLIONEN BESUCHER GESEHEN (IM TV WAREN ES NOCHEINMAL 32 MILLIONEN) +++ TEIL 6, DER JETZT IN DIE KINOS KOMMT, WURDE VOM FREISTAAT BAYERN MIT 1 MILLION EURO GEFÖRDERT +++ DIE FILMREIHE BERUHT AUF DER GLEICHNAMIGEN KINDERBUCH-SERIE, VON DER ES 14 BÄNDE GIBT+++ GESCHRIEBEN HAT SIE JOACHIM MASANNEK, DER BEI DEN FILMEN AUCH REGIE FÜHRT

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Illustration: Baumhaus Verlag

Die Wilden Kerle haben uns gelehrt, dass Fußball wie das Leben sein kann (vielleicht aber auch umgekehrt). Es geht um die Kraft des Zusammenhalts, um Teamgeist, um Freundschaft, schlicht um tiefe Verbundenheit, die – wenn es um Fußball geht – Freundschaft selbst über die Familie stellt. Sowohl Bücher als auch Filme feiern die Kraft des Fußballs und haben damit eine ganze Generation für das Spiel mit der Wuchtel begeistert. Und Autor Joachim Masannek hat uns einen Spruch beschert, den noch vor wenigen Jahren jede Bubenmannschaft auf den Lippen getragen hat, bevor sie auf das Spielfeld gestürmt ist: „Alles ist gut, solange du wild bist!“, riefen sie. Weshalb wir jetzt mit großer Spannung darauf warten, ob Teil sechs eine ähnlich nachhaltige Wirkung wie seine fünf außerordentlich erfolgreichen Vorgänger erzielt.


© move121

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