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Schutz vor Keimen

Eine der größten Herausforderungen im Gesundheitsbereich ist das Unwirksamwerden von Antibiotika, warnen Experten.

Antibiotikaresistenzen sind eine Herausforderung für die Gesundheit von Mensch und Tier, warnt die Ages.

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WIEN. Klimawandel, neue Infektionskrankheiten sowie vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheiten und Antibiotikaresistenzen sind drei große Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, heißt es von der heimischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages). Sie sucht nun nach Lösungen, um Antibiotikaresistenzen zu verringern. In Österreich werden in der Humanmedizin jährlich rund 70 t, in der Veterinärmedizin rund 44 t Antibiotika eingesetzt.

Eigene Impfstoffe

„Wir wollen den Antibiotika-einsatz im Veterinärbereich reduzieren und die Resistenzsituation in Österreich verbessern“, betonte Ages-Geschäftsführer Anton Reinl vor dem Hintergrund der Ages-Produktion von bestandsspezifischen Impfstoffen und Autovakzinen. Bei einer bestandsspezifischen Vakzine handelt es sich um einen inaktivierten Impfstoff, keinen Lebendimpfstoff, der unter Verwendung eines aus einem bestimmten Bestand oder von einem Tier isolierten Krankheitserregers hergestellt wurde und nur in diesem Bestand oder an diesem Tier angewendet wird. Das reduziert Antibiotika. Seitens der Ages wolle man entsprechende wissenschaftliche Lösungen und fachliche Antworten geben. „Denn die Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe stellt eine Gefahr für die Bevölkerung und heimische Nutztierbestände dar“, unterstrich AgesVeterinärchef Friedrich Schmoll. „Die Impfprophylaxe mit bestandsspezifischen Impfstoffen und Autovakzinen liefert einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Tiergesundheit und ist Teil der Lösung für eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes.“

EU sucht nach Lösungen

Auch die EU arbeitet an einer Antibiotikastrategie – geht es nach EU-Abgeordneten, kommen künftig die für Menschen wichtigsten Antibiotika nur noch bei der Behandlung von wenigen Tieren zum Einsatz. Damit soll die Wirksamkeit der Mittel beim Menschen durch Antibiotikaresistenzen nicht gefährdet werden. Konkret fordert der Umweltausschuss des EUParlaments die EU-Kommission auf, fünf Antibiotika-Gruppen als sogenannte Reserveantibiotika einzustufen. Das hätte zur Folge, dass sie nicht mehr in der Massentierhaltung verwendet werden dürfen.

Neues von Institut Allergosan

Orales Mikrobiom als erste Abwehrbarriere.

GRAZ. Gerade Kinder und Jugendliche sind in Kindergärten und Schulen einer großen Menge an Krankheitserregern ausgesetzt und haben häufig mit Infekten zu kämpfen. Der Mund-, Nasen- und Rachenraum ist die erste Station, die krankmachende Mikroorganismen und Viren aus der Luft erreichen, und tatsächlich hat dieser Bereich eine Schlüsselfunktion in der Immunabwehr inne; die zentrale Abwehrbastion wird dabei von den dort beheimateten nützlichen Bakterien eingenommen. Das Grazer Unternehmen Institut Allergosan setzt nun mit dem neu entwickelten Produkte „Omnibiotic immund“ auf die natürliche Stärkung der Mundflora speziell bei den Jüngsten – ergänzt mit Vitamin D für die Abwehrkraft. (red)

© Institut Allergosan

KARRIERE

Neue Köpfe bei AOP Orphan

WIEN. Mit September hat der promovierte Biochemiker Roland Bindeus als Area Director die Geschäftsverantwortung im deutschsprachigen Raum für das Pharmaunternehmen AOP Orphan übernommen. AOP Orphan Pharmaceuticals GmbH ist ein internationales Pharmaunternehmen mit Sitz in Wien und Fokus auf seltene und komplexe Erkrankungen. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen 25 Jahren vom Headquarter in Wien aus zu einem etablierten Anbieter integrierter Therapien entwickelt.

Neuer CFO seit Juli

„Mein Ziel ist es, in diesen Märkten, allen voran in Deutschland, noch stärker präsent zu sein“, erklärt Bindeus, der fast 20 Jahre Erfahrung aus der Pharmabranche mitbringt und seit mehr als fünf Jahren im Unternehmen ist. Im Wiener Headquarter folgt ihm Jenny Maouas als Business Unit Director für den Therapiebereich HämatoOnkologie nach. Darüber hinaus ist Bernhard Nachbaur bereits seit Juli 2021 als neuer Chief Financial Officer maßgeblich für die finanziellen Aufgaben und die damit verbundene strategische Entwicklung des Unternehmens verantwortlich. (red)

© asoluto/Angelika Schiemer © F. Hoffmann-La Roche

Der Schweizer Pharmariese und Krebs- sowie Diagnostikspezialist Roche wird im Oktober 125 Jahre alt.

Jubiläen für Pharmariesen

Zwei Schweizer Pharmariesen feiern heuer Geburtstag: Roche wird 125, Novartis 25. Aktienverkäufe oder eine Fusion soll es nicht geben.

••• Von Martin Rümmele

BASEL. Die beiden großen Schweizer Pharmafirmen Roche und Novartis feiern heuer Geburtstag. Anlässlich des 125. erklärten die RocheFamilienaktionäre, dass sie an ihrem Mehrheitspaket festhalten und ihren Einfluss weiterhin geltend machen. „Ja, wir haben die Mehrheit, und nein, wir verkaufen nicht“, sagte Vizepräsident Andre Hoffmann bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des 125jährigen Jubiläums Anfang Oktober.

Novartis hält 33,3% an Roche

Der Basler Konzern wurde 1896 von Fritz HoffmannLa Roche gegründet. Seine Erben, die Familien Hoffmann und Oeri, kontrollieren das Unternehmen mit einer Mehrheit von 50,01% der stimmberechtigten Inhaberaktien – obwohl sie nur 9,3% des Kapitals halten. Die Besitzer der Genussscheine, die das Gros des Kapitals ausmachen, sind nicht stimmberechtigt. Zweitgrößter Anteilhaber von Inhaberaktien ist mit 33,3% der Basler Nachbar und Konkurrent Novartis, der heuer mit dem 25. Geburtstag auch ein Jubiläum feiert. Überlegungen, die Kapitalstruktur zu vereinfachen und zu vereinheitlichen, gibt es Hoffmann zufolge nicht. „Ich sehe keinen Grund, das zu ändern in der nahen Zukunft“, sagte Hoffmann.

Medienpreis

Presse ausgezeichnet.

WIEN. Der heuer zum dritten Mal verliehene PapagenoMedienpreis für suizidpräventive Berichterstattung geht an die PresseRedakteurin Duygu Özkan. Sie überzeugte mit ihrem Beitrag „Wenn das Leben dunkel wird“. Der vom Gesundheitsministerium ausgelobte Preis ist mit 5.000 € dotiert und wurde nun am Welttag der Suizidprävention verliehen. (red)

© BKA/Christoph Dunker

careernetwork

Informiert Interview mit Lena Wittneben, Speakerin am HR Inside Summit 80 Engagiert Was Österreichs Studierende sich am Arbeitsplatz erwarten 84 Uniformiert Der „Checkpoint MaHü“ informiert über eine Karriere beim Heer 78

Österreichische Recruiter siegen im DACH-Ranking

Agnes Koller, Autorin der Best Recruiters-Studie, erläutert die Gründe für den rot-weiß-roten Erfolg.

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Jede Stunde zählt easystaff will die Welt verbessern. 78

© Ars Electronica Solutions

Frauen mit Power Spannende Projekte bei der Expo Dubai. 82

© Carina Karlovits

© Land Steiermark/Bianca Lipp

Heinz Mayer

Joanneum Research Heinz Mayer folgte mit 1. September Wolfgang Pribyl nach und übernahm die Leitung der zweitgrößten außeruniversitären Forschungsgesellschaft Österreichs mit Hauptsitz in Graz. Mayer leitete bis dato die größte Forschungseinheit der Joanneum Research, das Institut Digital.

© APA/Anderwald + Grond

Barbara Staudinger

Jüdisches Museum Wien Barbara Staudinger, die derzeit das Jüdische Museum in Augsburg leitet, wird im Juli 2022 als neue Direktorin des Jüdischen Museums Wien Danielle Spera nachfolgen. Die Bewerbungsfrist endete am 30. Juni 2021; insgesamt gab es 20 Bewerberinnen und Bewerber.

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