medianet 19.02.2021

Page 68

68  INDUSTRIAL TECHNOLOGY IT & TELECOM

Freitag, 19. Februar 2021

medianet.at

Austro-Maschinenbau: Wachstum ante portas? Die Branche soll rascher zulegen als die europäische Konkurrenz – die Beschäftigung ist im Vorjahr lediglich um 0,8 Prozent zurückgegangen.

••• Von Paul Christian Jezek

I

Stabile Arbeitsplätze Trotz des höheren Produktionsrückgangs ist die Zahl der Arbeitsplätze im Maschinenbau im Jahresdurchschnitt 2020 nur um 0,8 Prozent gesunken, in der gesamten Industrie hingegen um 1,5 Prozent. Auch die Arbeitslosenquote der Branche lag mit 2,9 Prozent 2020 deutlich unter dem Sektorschnitt von 4,9 Prozent. Die relativ stabile Beschäftigungssituation im Krisenjahr 2020 kann einerseits mit der Nutzung der Kurzarbeitsprogramme erklärt werden; andererseits bestätigt sich damit die Ausnahmeposition des Maschinenbaus, der in Österreich zu den wachstumsstärksten Industriebranchen zählt, wo langfristig auch überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Von 2008 bis 2020 ist die Zahl der Jobs um 16% gestiegen, im Vergleich zu rund drei Prozent in der Industrie.

© Lang/AIT

m internationalen Vergleich ist Österreichs Maschinenbau eine konkurrenz- und wachstumsstarke Industrie­branche. Wie der aktuelle Branchenbericht der Bank Austria zeigt, ist die Branche erst 2020 etwas in Rückstand geraten. „Wir erwarten, dass der Maschinenbau heuer kräftig zulegen und sein Vorjahresminus spätestens 2022 wieder aufholen wird“, analysiert Bank Austria-Ökonom Günter Wolf. „Außerdem wird die Branche aufgrund ihrer Wettbewerbsstärke in Zukunft wieder rascher als die europäische Konkurrenz wachsen.“

Erholung Im Dezember 2020 rechnete wieder die Mehrzahl der Maschinenbauunternehmen per Saldo mit Produktionszuwächsen in den nächsten Monaten. Ähnlich optimistisch waren die Unternehmen zuletzt im Frühjahr 2019.

Der Maschinenbau ist seit Jahren größter industrieller Arbeitgeber in Österreich – und er ist das mit durchschnittlich 86.000 Beschäftigten und einem Anteil von 14% an der Industriebeschäftigung auch 2020 geblieben. Forschungsstark Der Maschinenbau zählt zu den forschungsfreudigsten Branchen im europäischen Vergleich; der Anteil der F&E-Ausgaben von 4,7 Prozent des Umsatzes ist eine der höchsten im EUVergleich. Ein weiterer Indikator für den technologischen Vorsprung der Branche ist der relativ hohe An-

Erfreuliche Perspektiven Wachstum Seit 2008 ist die Branchenproduktion um durchschnittlich 2,7 Prozent im Jahr gestiegen, im EU-Schnitt gleichzeitig um 0,3 Prozent gesunken. Die Zuwächse wurden fast ausschließlich im Export generiert.

Exportstark Schon seit Beginn der 90erJahre werden mit Maschinen aus Österreich wachsende Außenhandelsüberschüsse erzielt, im Wesentlichen in Segmenten mit relativ hohen Produktwerten.

Top-Segmente Zuletzt hat zu knapp der Hälfte des Exportüber­ schusses von 5,8 Mrd. € der Handel mit Maschinen für die Holz- und Steinbearbeitung und Maschinen für die Kunststoff- und Halbleiterindus­ trie beigetragen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.