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Freitag, 19. Februar 2021
Heimische KMU geben sich nicht geschlagen Doch erstmals seit 2008 überwiegt der Anteil der Pessimisten in der Zukunftsprognose, wie das Mittelstandsbarometer von EY zeigt.
••• Von Reinhard Krémer
D
ie österreichischen Unternehmen blicken auf ein heftiges Jahr zurück – und erstmals seit Langem sehen sie die Aussichten gedämpft. Die Einschätzung des eigenen Geschäftsklimas verschlechterte sich als Folge der Pandemie
deutlich. Der Anteil jener Unternehmen, die ihre aktuelle Geschäftslage als uneingeschränkt positiv bewerten, ist gegenüber dem Vorjahr von 59 auf 37% gesunken – die Zahl derer, die sie als negativ einstufen, ist hingegen von acht auf 28% gestiegen. Dennoch schätzen immer noch sieben von zehn (72%) KMU die Geschäftslage derzeit als eher
gut oder gut ein, im Vergleich: zu Jahresbeginn 2020 waren es 92%, wie eine Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY zeigt. Kräfte sammeln Dass der Optimismus in Bezug auf die eigene Geschäftslage stark eingetrübt ist, wundert Erich Lehner, Managing Part-
ner Markets und Verantwortlicher für den Mittelstand bei EY Österreich, nicht: „Für die kommenden Monate zeigen sich die heimischen Mittelständler so pessimistisch wie zuletzt 2008 am Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise – ein Viertel der Befragten rechnet sogar mit einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation.