medianet 04.12.2020

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48 RETAIL

Freitag, 4. Dezember 2020

medianet.at

INTERNATIONAL

Aldi expandiert in Frankreich

Kalt erwischt Im Sporthandel steht eine harte Wintersaison bevor. Die Touristen, die sonst das GeschÀft antreiben, bleiben vielfach aus.

© APA/AFP/Sebastien St-Jean

ESSEN. Aldi Nord ist drauf und dran, die grĂ¶ĂŸte Übernahme seiner Geschichte zu absolvieren. Nach langen Verhandlungen ĂŒbernimmt der Diskonter einen französischen Rivalen, den Diskonter Leader Price. In Sachen Auslandsexpansion ist das ein sehr großer Schritt – demzufolge die Casino Group 547 Leader Price-GeschĂ€fte plus drei Warenlager fĂŒr 717 Mio. € an Aldi abtritt. Aldi wĂŒrde damit nach einer Zeit der Stagnation mit einem Schlag seine Marktposition in Frankreich stark verbessern. Ebenda ist derzeit nĂ€mlich Lidl das potentere Diskontformat, mit mehr Umsatz und mehr Marktanteil.

Sporthandel ist jetzt wenig gefragt

Lidls Erfolgsrezept Zu den Dimensionen: Lidl fĂ€hrt in Frankreich mit rd. 1.530 Filialen einen Erlös von rd. zehn Mrd. € ein. Der Erfolg beruht u.a. darauf, dass Lidl im Gegensatz zu Aldi sein GeschĂ€ftsmodell stark an die BedĂŒrfnisse der französischen Konsumenten anpasst; Lidl ist dort mehr Supermarkt als Diskonter. Aldi soll nun mittels Leader Price seinen Marktanteil in Frankreich von rd. 2,5% auf 4,5% erhöhen – im Vergleich zu Österreich und Deutschland eine ĂŒberschaubare GrĂ¶ĂŸe. (red)

In den Sozialen Medien kÀmpfen Intersport, Hervis und Co. mit geringen User-Interaktionen.

© APA/AFP/Eric Piermont

WIEN. Die SportartikelhĂ€ndler trifft der aktuelle Lockdown besonders hart. Denn die bevorstehende Wintersaison bringt sicher mehr Schnee als Umsatz. Wichtig wĂ€re jetzt ein forcierter Onlinehandel – aber auch auf Plattformen wie Facebook. hĂ€lt sich die Begeisterung der User an der neuesten Winterware in Grenzen. Starke Konkurrenz Gleichzeitig steigt die Beliebtheit konkurrierender OnlinehĂ€ndler wie Amazon oder Zalando in Österreich im Sportsegment weiter an. „Unsere Analyse zeigt, dass sich der Fokus der sportbegeisterten User auch in den Sozialen Medien deutlich verschoben hat. So sinkt die User-Interaktion auf den Seiten der heimischen SportartikelhĂ€ndler im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 10,8 Prozent“, erlĂ€utert Markus Zimmer, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von BuzzValue, einer Agentur spezi-

alisiert auf Social Media Monitoring, Research & Analytics. Dabei sind in den Sozialen Medien vor allem etablierte HĂ€ndler wie Intersport und Hervis von der gebremsten User-Euphorie am stĂ€rksten betroffen. „So bricht bei einigen HĂ€ndlern die User-Interaktion im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50% ein. Neben der gebrems-

ten Begeisterung der Sportfans sind es, speziell auch aufgrund der Krise, reduzierte Budgets, die zur Aktivierung der Fans auf Facebook, Instagram und Co. fehlen“, ergĂ€nzt der Social Media-Experte – versehen mit dem Hinweis, dass in der Krise die Sozialen Medien großes Potenzial in der aktiven Kommunikation mit Kunden böten. (red)


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