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Regional und digital ikp: Digitale Förderungen für Institutionen und Unternehmen

CORONAWANDEL Nicht nur das Schlechte sehen

SALZBURG. Die letzten Monate waren geprägt von Wandel und Umbruch – auch in der Medien- und Kommunikationsbranche. Die Salzburger Agentur Lifelike PR weist auf die Chancen hin, die in der Krise liegen, vor allem in puncto Digitalisierung: „Für die Kommunikationsarbeit öffnet das neue Nutzungsverhalten der Zielgruppe sowie auch der frische digitale Mut vieler Unternehmen zahlreiche neue Möglichkeiten, die Zielgruppe der Kunden mit innovativen Ideen erreichen zu können“, so Geschäftsführerin Tina Balaun.

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Media Relations im Wandel

Veränderungen sieht Balaun unter anderem auch im Bereich der Media Relations: „Verlags- und Redaktionsstrukturen sortieren sich neu, Inhalte werden noch spezifischer und kompakter zugestellt, die Aufbereitung wird zunehmend digital“, so Balaun. Im Gegensatz dazu sei der direkte Kontakt mit den Redaktionen aber noch persönlicher geworden.

Lifelike PR

Tina Balaun freut sich über Kunden wie den Österr. Tierschutzverein und Destination Red Bull.

© LifeLike PR

Boost für Digital

Corona verstärkt und beschleunigt den Medienwandel – ikp hat den Zug zum Digitalen erkannt.

© Marcel Mayer Einen besonderen Weg geht ikp Vorarlberg (GF Martin Dechant, l.) in Kooperation mit massive art mit der Förderbox.

••• Von Sascha Harold

WIEN/DORNBIRN. Der Stellenwert des Digitalen ist seit dem Frühjahr weiter gestiegen – wogegen besonders Print mit stark gesunkenen Werbeeinnahmen zu kämpfen hatte. Während Earned Media also eher straucheln und Kunden weniger in Paid investieren wollen oder können, erleben Shared und Owned einen Aufschwung, der sich bereits seit Längerem abzeichnet.

Medien sind Kanäle

ikp Wien-Geschäftsführer Peter Hörschinger fasst die Rahmenbedingungen zusammen, warnt aber zugleich vor zu starkem Fokus auf Kanäle: „Medien, egal welcher Art, sind natürlich die Kanäle für unsere Botschaften. Doch wen wollen wir überhaupt mit welchem Thema erreichen? Die Auswahl der Medien und das Know-how um ihren Wandel ist daher wichtig, aber nachgelagert – in erster Linie muss die Strategie stehen.“ Es müsse klar sein,

Die Digitalisierung von regionalen KMU ist seit Jahren ein Top-Thema.

Martin Dechant GF ikp Vorarlberg

so der Geschäftsführer weiter, wer die Zielgruppen überhaupt seien und mit welchem Content man sie ansprechen, informieren, berühren wolle.

Im Westen Österreichs hat man bei ikp Vorarlberg den gesteigerten digitalen Kommunikationsbedarf erkannt und entsprechend reagiert. In Kooperation mit der führenden Digitalagentur massive art und dem Unternehmensberater veicus bietet ikp Vorarlberg Institutionen und Unternehmen digitale Förderungen an. Unter dem Namen Förderbox.at werden aktuell rund 500.000 € zur Verfügung gestellt. „Die Digitalisierung von regionalen KMU ist seit Jahren ein Top-Thema. Betriebe haben die Notwendigkeit erkannt, die bestehenden Geschäftsmodelle und -prozesse dementsprechend anzupassen. Hier ist eine digitale Gesamtstrategie essenziell, um Prozesse und Innovationen langfristig und nachhaltig implementieren zu können“, erläutert ikp Vorarlberg-Geschäftsführer Martin Dechant die Idee.

Alle Infos auf förderbox.at

Die Förderung wird als Dienstleistung „on top“ ausgeschüttet. Alle Informationen sind auf der Seite Förderbox.at zusammengefasst; Dechant führt aus: „Die Förderbox macht KMU fit für die digitale Zukunft und unterstützt Digitalprojekte aus den vier Bereichen Digitale Strategie, Website, E-Commerce und Software mit bis zu 25.000 Euro.“

Daniela Strasser und Michael Obermeyr, Geschäftsführer von Reichl und Partner Public Relations.

Einen Schritt voraus

© Gregor Hartl

Neue Tools setzen sich in der aktuellen Situation schneller durch als sonst. Das hat man bei Reichl und Partner erkannt.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Corona hat die Digitale Transformation weiter vorangetrieben. Für PR-Agenturen und Unternehmen gilt es jetzt, flexibel und innovativ zu sein. Denn digitale Kanäle und Neuerungen verändern auch die Möglichkeiten der PR. „Virtuelle Pressekonferenzen und Produktlaunches, digitale Schauräume, Videotelefonie und multimediale Inhalte sind nur einige Beispiele dafür, was alles durch Covid-19 möglich geworden ist und wohin der Trend geht. Als PR-Agentur muss man immer einen Schritt voraus sein. Nie zuvor war es so wichtig, schnell zu reagieren, neue Tools zu implementieren und kreativ zu sein“, erklären Michael Obermeyr und Daniela Strasser, Geschäftsführer von Reichl und Partner Public Relations. Fest steht: Die Digitale PR ist in der Gegenwart angekommen.

Trotz Corona konnte die Agentur langjährige Kunden halten und auch Neukunden von sich überzeugen. So setzen u.a. neben der WimTec Sanitärprodukte GmbH jüngst auch zwei

Nie zuvor war es so wichtig, schnell zu reagieren, neue Tools zu implementieren und kreativ zu sein.

Michael Obermeyr & Daniela Strasser

Reichl und Partner Hightech-Unternehmen auf das Know-how der Agentur: Das Vorlagenportal für Arbeitsrecht und Personalverrechnung und RG Resultants, geführt von zwei HR-Experten, die mit dem „Hidden Jobs Navigator“ Unternehmen eine Option bieten, Menschen rasch, effizient und kostensparend wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.

Gute Stories bleiben wichtig

Was immer wichtig bleiben wird sind gute Stories aus verlässlichen Quellen. Denn, so ergänzen Obermeyr und Strasser: „Eine gute Vertrauensbasis durch direkte Kommunikation und persönlichen Kontakt wird nie obsolet werden, ebenso wenig wie gut aufbereiteter Content, denn Spannung wird nach wie vor durch Inhalte vermittelt und nicht durch die Verpackung.“

TRENDS

Qualität, sichere Events, Kontakte

WIEN. Die aktuell herausfordernden Zeiten haben naturgemäß auch massiven Einfluss auf die Medien und die PR-Branche. Peter Aigner, Gründer und Inhaber der Wiener Agentur Aigner PR, macht drei große Trends aus, die Covid-19 verstärkt hat: „Qualitätsjournalismus bekommt wieder einen höheren Stellenwert; Bezahlschranken von seriösen Online-Medien werden immer mehr akzeptiert.“

Qualität hat ihren Preis

Der User weiß: Fake-News gibt es gratis, qualitativ hochwertiger Content müsse recherchiert werden und kostet Geld. Der zweite große Trend ist für Aigner die steigende Bedeutung persönlicher Kontakte: „Nichts gegen Zoom- und Google Hangout-Meeting, aber sie können persönliche Kontakte nicht ersetzen.“ Agenturen müssen jetzt verstärkt auf ihre Netzwerk persönlicher Kontakte setzen. Trend Nummer drei betrifft die PR-Begleitung von Events, die in Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung ist. Hybrid bzw. OnlineEvents sind die Folge.

© Aigner PR

Geschäftsführer Aigner PR

Peter Aigner sieht drei große PRTrends für die Zeit nach Corona.

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© Arnd Ötting Anna Kalina ist Senior Consultant bei Unique Relations und für den Kunden Esterhazy verantwortlich.

Das Erreichte zählt

Für Unique Relations brachte Covid-19 eine besonders arbeitsintensive Zeit. Digitalisierung ist ein großes Thema.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Dass Kommunikation besonders in Phasen des Umbruchs wichtig ist, zeigt sich immer wieder. Bei der Wiener Agentur Unique Relations registrierte man von Kundenseite ein gesteigertes Bedürfnis nach Digitalisierung. Ein Beispiel dafür ist das burgenländische Unternehmen Esterhazy, das bereits WIEN. In der Coronakrise oft beklatscht und als Helden bezeichnet: Menschen in sogenannten systemrelevanten Berufen. Doch was ändert das an den oftmals schwierigen Arbeitsbedingungen? Um auf die Probleme aufmerksam zu machen, hat Skills Communication für „younion _ Die Daseinsgewerkschaft“ eine Kampagne konzipiert, um ein konkretes Forderungspaket zu seit fast zwei Jahren Kunde der Agentur ist.

Die neue digitale Kulturplattform esterhazy@home ermöglicht einen ortsunabhängigen Kunst- und Kulturgenuss. „Jeder kann zeit- und ortsunabhängig digital Geschichte erleben, Ausstellungen entdecken, Musikstücke ansehen und anhören. Die Vielfältigkeit und Innovationsstärke des renommierten deponieren und Bewusstsein zu schaffen.

Die bewusst reduzierten Sujets und Videos wurden breit auf City Lights und Infoscreens umgesetzt und durch gezielte Pressearbeit, bestehend aus Interviews in Print- und TV-Medien sowie Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern, ergänzt Die Kampagne erzielte dabei signifikant gute Leistungswerte. Unternehmens machen die Zusammenarbeit lebhaft, vielseitig – und auch erfolgreich“, beschreibt Anna Kalina, Senior Consultant bei Unique Relations und für den Kunden verantwortlich, die Zusammenarbeit mit Esterhazy.

Eine andere Plattform hat das Green Energy Lab, ein österreichisches Innovationslabor für eine nachhaltige Energiezukunft, gestartet. Der sogenannte Innovator Circle – ein Netzwerk von mehr als 200 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Startups, Städten, Gemeinden und Verbänden – hat sich erstmals im virtuellen Raum getroffen. „Für die Veranstalter ein großer Schritt mit vielen Unbekannten, der letztendlich für viel positives Echo gesorgt hat“, erklärt Nicola Treitl, Senior Consultant und Account-Verantwortliche.

Widerstände überwinden

Dass die Digitalisierung einer Branche manchmal aber auch Konflikte erzeugt, zeigt das Beispiel der Easy Drivers-Fahrschulen, die bei der Einführung von Distance Learning für den Fahrschulunterricht mit Widerständen der Wirtschaftskammer konfrontiert sind. Nachdem das Thema – unterstützt mit Expertengutachten von Professor Heinz Mayer und Professor Christian Swertz – medial öffentlich gemacht wurde, hat nun die Volksanwaltschaft in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ Politik und Wirtschaftskammer zu einer Lösung aufgefordert. „Die Digitalisierung lässt sich auch in dieser Branche nicht mehr aufhalten“, meint dazu Michael Kochwalter, Geschäfts

Younion-Kampagne

Forderungspaket für „systemrelevante Berufe“.

führer von Unique Relations.

© younion Die bewusst reduzierten Sujets wurden in der Kampagne breit eingesetzt.

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