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Freitag, 18. September 2020
Eine globale Pleitewelle rollt jetzt auf uns zu Österreich ist ein Exportland, und Corona könnte die Wirtschaft auch hier massiv treffen – in manchen Märkten drohen noch mehr Insolvenzen als 2008/2009.
••• Von Reinhard Krémer
D
ie Krise beutelt den Globus heftig, und auch die Exportwirtschaft bleibt davon nicht verschont. Die Corona-Wirtschaftskrise dürfte in zahlreichen Ländern zu mehr Firmenpleiten führen als die Große Rezession infolge der Weltfinanzkrise vor 13
Jahren. Diese Prognose geht aus der eben veröffentlichten Insolvenzprognose des weltweit zweitgrößten Kreditversicherers Atradius hervor. Unsicherheiten dominieren „Die weitere Entwicklung des Zahlungsrisikos im internationalen Handel hängt davon ab, wie die Pandemie in den kommenden Wochen verläuft,
welche Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen und wie lange Rettungspakete in Kraft sind“, sagt Franz Maier, Generaldirektor Österreich, Ungarn und Südosteuropa von Atradius. Volle Breitseite gegen Spanien Besondere Vorsicht ist laut Atradius derzeit bei Abnehmern in Ländern geboten, in denen lange und restriktive Corona-Schutz-
maßnahmen gelten, wodurch die Produktion und der Verkauf von Waren und Dienstleistungen stark eingeschränkt ist. Zudem trifft die Krise jene Länder besonders hart, deren Wirtschaft stark vom Tourismus und von Dienstleistungen abhängt – also von Sektoren, die durch die Corona-Pandemie nahezu zum Erliegen gekommen sind.