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Eureka“ für F&E! Österreich hat den Vorsitz beim internationalen Netzwerk Eureka

Innovation besiegt (auch) das Covid-19-Virus

Unter dem Motto „New Eureka“ soll mithilfe von Unternehmen wie Taurob die Innovationskraft gestärkt und standortrelevante Forschung betrieben werden.

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••• Von Paul Christian Jezek

Österreich zählt als Gründungsmitglied zu den Pionieren des internationalen Netzwerks Eureka, dem 47 Mitgliedsländer angehören und für das unser Land am 1. Juli den einjährigen Vorsitz übernommen hat, der im Zeichen von „New Eureka“ steht. „Innovative KMU, die sich international vernetzen und neue Märkte erschließen, können wesentlich zur Konjunkturbelebung beitragen“, erklärt Bundesministerin Margarete Schramböck. „Genau das forcieren wir gezielt mit Eureka und haben uns für den österreichischen Vorsitz einen Refresh vorgenommen, um die Eureka-Instrumente für eine kräftige Konjunkturbelebung bestmöglich einsetzen zu können.“

Die Erwartungen

Für Henrietta Egerth, die Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, ist Eureka ein geeignetes Tool, um rasch und gezielt mit ausgewählten Ländern Ausschreibungen durchzuführen und so die Zusammenarbeit auch beyond Europe zu stärken. So wurde z.B. im Zuge des Ausbruchs der Corona-Pandemie unmittelbar eine Fast Track Covid19-Ausschreibung gestartet, an der sich unter der Führung von Kanada neben Österreich auch fünf weitere Eureka-Mitgliedsländer beteiligt haben. „Wir werden das Vorsitzjahr nützen, um Eureka und damit Forschungskooperationen über

© Michael Indra/SEPA.Media

New Eureka

Lukas Silberbauer (Taurob), Bundesministerin Margarete Schramböck, Matthias Biegl (Taurob), Henrietta Egerth (FFG, v.l.). Ländergrenzen hinweg einen neuen Spirit zu verleihen“, hofft der österreichische Eureka-Vorsitzende Ulrich Schuh.

Nach dem Motto „Towards a New Eureka“ gehe es um die Weiterentwicklung der Instrumente, den Ausbau der globalen Kooperation und neue Formen der Zusammenarbeit. Während des Vorsitzjahres finden mehrere Veranstaltungen in verschiedenen Bundesländern statt, u.a. wird es im Mai 2021 den Eureka Global Innovation Summit in Graz geben, für den die grüne

Daten & Fakten zu (New) Eureka

Blick zurück

Österreich ist seit der Gründung vor 35 Jahren EurekaMitglied. Die FFG wickelt die Förderungen auf nationaler Ebene mit Mitteln des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ab und wurde vom BMDW mit der Abwicklung und Gestaltung des österreichischen Eureka-Vorsitzes betraut.

Großer Nutzen

Bisher wurden international 7.500 Projekte ermöglicht und insgesamt 48 Mrd. € investiert, davon haben österreichische Akteure an rund 800 Projekten teilgenommen und rund 210 Mio. € nationale Förderung erhalten.

Wir wollen den Ideenreichtum und Innovationsgeist der Eureka-Partner für die Konjunkturbelebung nutzen.

Henrietta Egerth

FFG-Geschäftsführerin

und digitale Transformation als Rahmenthema gesetzt wurde.

Das Start-up Taurob in Wien Liesing konnte mithilfe der Förderungen des EurostarsProgramms in Eureka sowie nationalen Förderungen in mehreren Programmen der FFG seine robusten Roboter weiterentwickeln, sodass diese mitt

Innovativ

Den TaurobRoboter hält selbst starker Wellengang auf einer Bohrinsel nicht von der Arbeit ab.

lerweile auf Ölbohrinseln und in unwirtlichen Umgebungen eingesetzt werden. „Ohne das Eureka-Netzwerk und die Förderlandschaft in Österreich hätten wir die Entwicklung unserer Roboter so nicht finanzieren können“, bestätigt Taurob-Managing Director Matthias Biegl. „Mittlerweile profi

© Ben Mullay Photography (2)

2,7 Mrd. €

Eureka

In den dreieinhalb Jahrzehnten des Bestehens dieses internationalen Netzwerks gab es Projekte mit einem Volumen von 2,7 Mrd. €, bei denen Beteiligte aus Österreich profitierten. tieren unterschiedliche Branchen von unserer Innovation, und die Förderungen und Darlehen konnten bereits fast zur Gänze wieder zurückbezahlt werden.“

Taurob ist auch ein sehr eindrucksvolles Beispiel dafür, dass Digitalisierung und Robotik nicht Arbeitsplätze wegnehmen, sondern jene Arbeiten übernehmen, die für Menschen unattraktiv oder sogar gefährlich sind. Im Falle von Taurob heißt das: Der Roboter und nicht der Mensch übernimmt bei Wind und Wetter Wartungsarbeiten auf der Ölplattform.

Ein Eureka-Vorzeigebeispiel

So sind die 90 kg schweren Roboter z.B. bei einem Pilotprojekt auf den Shetlandinseln im Einsatz. Täglich lesen sie in einer Gasraffinerie des Mineralölunternehmens Total Messdaten von Sensoren ab. Die robotischen Helfer übernehmen stupide, gefährliche und schmutzige Arbeiten.

Ursprünglich waren die Roboter von Taurob für gefährliche Situationen bei Feuerwehreinsätzen konzipiert – rasch erkannte das Wiener Start-up das Potenzial für andere, unmenschliche Einsatzfelder. Schließlich gibt es gefährliche Situationen in vielen Industriefeldern. Das kann ein Umspannwerk sein – mit der Gefahr von Lichtbögen –, die Chemische Industrie mit gefährlichen Gasen und Flüssigkeiten oder ein Hochofen in der verarbeitenden Industrie. „Denken Sie an ein Umspannwerk: Das Betreten solcher Gebäude ist lebensgefährlich. Für jede Inspektion muss das Werk heruntergefahren werden, das kostet ungemein viel Geld“, erläutert Biegl.

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