medianet 1806

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15. JahrganG

NO. 1987

donnerstag, 18. juni 2015

TREVISION

visual solutions visual solutions

a Trevision Holding Company

© Kurier/APA

Urheberrecht sorgt für viel kritik

Die Novelle zum Urheberrechtsgesetz wurde vergangenen Dienstag im Ministerrat beschlossen – die Reaktionen

Seite 4

© Ströck/Lukas Lorenz

www.trevision.at Ströck: Handschlag mit heimischen Bauern

Vom Anbau des Getreides über das Mahlen des Mehls bis zur ­Verarbeitung – das Familienunternehmen setzt auf Transparenz Seite 7

SORA/klar Österreichweite Umfrage im April und Mai 2015: Wen hält Österreich für glaubwürdig?

short

© APA/EPA/Julian Warnand

Richtig glaubwürdig sind Papst und Rotes Kreuz

Wiedereingliederung Das Arbeitsmarktservice (AMS) bekommt mehr Mittel für die Wiedereingliederung älterer Arbeitsloser. Diesen Beschluss im Nationalrat trugen am Mittwoch alle sechs Parteien mit. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ; Bild) bekräftigte auch, dass derzeit nicht an einen Arbeitsmarktzugang für Asylwerber gedacht sei.

Mit zusätzlichen AMS-Mitteln – 250 statt 120 Mio. € für die Jahre 2016 und 2017 – soll über 50-Jährigen, die länger als sechs Monate auf Jobsuche sind, geholfen werden, wieder im Arbeitsmarkt unterzukommen – konkret mit Ein­gliederungsbeihilfen, Kombilohn oder Beschäftigungsprojekten. (red)

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SORA-Geschäftsführer Christoph Hofinger (l.) und klar-Partner Sepp Tschernutter präsentierten die – teils überraschenden – Ergebnisse.

Lackmustest Die zunehmende Nachfrage nach Glaubwürdigkeit und ­Transparenz bewog die Meinungsforscher von SORA und die klar Strategieberatung zu e ­ iner Umfrage. Wem glaubt Österreich? Eines steht fest, so klar-Partner Sepp ­Tschernutter: „Eine realitätsferne Inszenierung funktioniert langfristig nicht.“ Seite 2 Staatspreis Unternehmensqualität Auszeichnung geht an den Kärntner Maschinenbauer Kostwein Holding GmbH

Kostwein: Gut, besser, ausgezeichnet …

Wien. Für die „kontinuierliche Verbesserung, konsequente Außenorientierung und vielfältige Innovationsschritte“ lobte die Jury bei der Vergabe des Staatspreises Unternehmensqualität den Kärntner Maschinenbauer Kostwein.

Das Wirtschaftsministerium hatte am Dienstagabend in Wien den Staatspreis als „Auszeichnung für dauerhaft gute Ergebnisse durch exzellente operative und strategische Arbeit sowie konsequente Weiterentwicklung eines Unternehmens“ an österreichische Unternehmen im Profit- und NonProfit-Bereich verliehen. „Klare

Kundenorientierung wird durch ausgeprägte Wertschätzung und offene Kommunikation gefördert.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Kompetenzen werden als zentrale Stärke des Unternehmens geschätzt, auf Chancengleichheit und Teamorientierung wird aktiv geachtet“, heißt es in der Jurybegründung.

Für die Teilnahme an diesem Staatspreis unterziehen sich Unternehmen einer Experten-Bewertung anhand der Prinzipien des EFQM (European Foundation for Quality Management) ExcellenceModells. (red)

© BMWFM

© APA/Roland Schlager

© klar/SORA/APA-Fotoservice/Ludwig Schedl

Steuervereinheitlichung Die EUKommission will „so früh wie möglich im Jahr 2016“ einen neuen Vorschlag für eine verpflichtende, gemeinsame Berechnungsgrundlage für die Unternehmensbesteuerung in der EU machen. Dies kündigten Vize-Kommissionschef Valdis Dombrovskis und EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici (Bild) am Mittwoch in einem Aktionsplan für eine faire und effiziente Körperschaftssteuer an. Nach Einschätzung der EU-Kommission würde eine gemeinsame Steuer-Berechnungsgrundlage das Geschäftsklima im Binnenmarkt deutlich verbessern.

Außerdem würde sie helfen, Steuerflucht in der EU zu bekämpfen.

(APA)

Franz-Peter Walder (Gf. Vorstand AFQM), Matthias Tschirf (BMWFW), Alfred Wöllik, Hans Kostwein, Wolfgang Grach (alle: Kostwein), Konrad Scheiber (Quality Austria).

c ov e r / Pr i m e n e w s

2 – medianet

Donnerstag, 18. Juni 2015

SORA-Umfrage Bevölkerung schenkt der Politik wenig Glauben, Unternehmen erzielen Spitzenwerte, Handelsketten am glaubwürdigsten

Wem trauen die Österreicher? glaubw ürdig ste U n ternehmen

gl au bwü r d ig s t e p e r son e n

Transparenz, Einhalten von Versprechen sind für Glaubwürdigkeit wesentlich.

Umfrage/Österreich

Umfrage/Österreich

Wien. Der Papst, das Rote Kreuz und der eigene Stromversorger sind für die Österreicher am glaubwürdigsten. Diese eigenartige Melange ergibt sich aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Sozialund Meinungsforschungsinstituts SORA und der klar Strategie- und Kommunikationsberatung. Abgefragt nach Wirtschaftsbranchen, schneiden Lebensmittel-Handelsketten am besten ab, gefolgt von Infrastrukturunternehmen – die Banken sind weit abgeschlagen.

Das Politiker-Ranking dominieren Angela Merkel und Heinz Fischer, am unteren Ende der 15-Personen-Rangliste rangieren

Rang Unternehmen

Rang Person

1

Stromversorger (im eig, Haushalt)

1

Papst Franziskus

2

Hofer

2

Angela Merkel

3

Spar

3

Heinz Fischer

4

Billa

4

Marcel Koller

5

voestalpine

5

Dietrich Mateschitz

6

ÖBB

6

Barack Obama

7

A1

7

Conchita Wurst

8

Post AG

8

Andreas Gabalier

9

Asfinag

9

Reinhold Mitterlehner

10

Austrian

10

Eva Glawischnig

Quelle: SORA-Umfrage „Wen hält Österreich für glaubwürdig?“, 06/15

Quelle: SORA-Umfrage „Wen hält Österreich für glaubwürdig?“, 06/15

Heinz-Christian Strache und Wladimir Putin. Bei öffentlichen Institutionen liegen Rotes Kreuz und Polizei an der Spitze, Regierung und Kirche gelten einer Mehrheit als wenig oder gar nicht glaubwürdig – ganz im Gegensatz zu Papst Franziskus, der den höchsten Wert aller abgefragten Personen erzielt.

king erzielt. Anlass für die Umfrage, bei der im April und Mai 2015 öster­reichweit 750 Personen ab 16 Jahren befragt wurden, ist, so die Sudienautoren, „das zunehmende Bedürfnis der Bevölkerung nach Glaubwürdigkeit und Transparenz“. klar-Partner Sepp Tschernutter: „Wir wollen mit dem Ranking ein wissenschaftlich basiertes, verständliches Instrument zur Messung der Glaubwürdigkeit von Akteurinnen und Akteuren in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft etablieren.“ In der Kategorie öffentliche Institutionen liegen Rotes Kreuz (95%) und Polizei (77%) mit beeindruckenden Werten vorn. Bei den Interessenvertretungen kann allein die Arbeiterkammer mit 72% eine Top-Reihung erzielen (gleichauf mit den Unis), während die Wirtschaftskammer mit 58%, der ÖGB mit 48% und die IV mit 41% deutlich darunter liegen. Von 69% wird die EU-Kommission als wenig bis gar nicht glaubwürdig bewertet, nur für 3% bzw. 21% ist sie sehr oder eher glaubwürdig. „Glaubwürdigkeit kann langfristig nur durch transparentes, klares und authentisches Handeln aufgebaut werden“, sagt SORA-Chef Christoph Hofinger. „Und: Realitätsferne Inszenierung funktioniert langfristig nicht“, ergänzt Tschernutter. (red)

Interessenvertreter Im Unternehmensranking liegen Hofer, Spar und Billa ganz oben, getoppt nur vom „Stromversorger in meinem Haushalt“, der mit 85% Glaubwürdigkeit auch den zweitbesten Platz im Gesamtran-

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Umfrage/Österreich Rang Unternehmen 1

Rotes Kreuz

2

Polizei

3

Arbeiterkammer

4

Billa

5

österreichische Universitäten

6

staatliche Krankenversicherungen

7

Wirtschaftskammer

8

Ärztekammer

Quelle: SORA-Umfrage „Wen hält Österreich für glaubwürdig?“, 06/15

Mayr-Melnhof Ileos SA

Kaufgelüste

Wien. Der börsenotierte Kartonkonzern Mayr-Melnhof will in Frankreich einen Faltschachtelhersteller mit sieben Standorten übernehmen. Der Kaufpreis werde sich auf rund 80 Mio. € belaufen, gab MM am Mittwoch bekannt. Es handelt sich um das Faltschachtelgeschäft von Ileos SA, das von dem Fonds der Oaktree Capital Management L.P. gehalten wird. Das Unternehmen erzeugt Faltschachteln für die Pharmaindustrie und für Luxusund Kosmetikartikel. (APA)

Der G r wir g und, waru ern s m von A c nfang hon dabei an mi weil sind, ist t w , überz ir davon eugt dass sind, e ges T in derart o i Branc ol der ga he di nzen ent.

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© Mayr-Melnhof Karton

MICHA EL WI MMERAGENT LA UR VON M -GESCHÄF MQUET, TSFÜH OVE 1 RER 21

MM Packaging legt Angebot für fran­zösischen Spezialverpacker.

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donnerstag, 18. juni 2015 – 3

Neuer Auftritt © JWW

Junge Wirtschaft Wien verpasst sich ein Redesign und startet mit neuer Website und überarbeitetem Social-Media-Auftritt Seite 4

© MOHO/Thomas Böhm

marketing & media Buchpräsentation

Hermann Petz, Vorstand der Moser Holding, präsentiert am 18. Juni sein Buch „Die Zeitung ist tot? Es lebe die Zeitung!“

„Rechtssichere Lösung hat oberste Priorität“

© EPA/Andrew Gombert

short

© APA

Nachfolge Der Medienmogul Rupert Murdoch (Bild) zieht sich zum 1. Juli von der Spitze des Konzerns 21st Century Fox zurück. Murdoch gibt seinen Vorstandssitz an seinen 42-jährigen Sohn James ab. Rupert Murdoch wird geschäftsführender Chef des Verwaltungsrats bleiben, während sein 43-jähriger Sohn Lachlan zum Co-Verwaltungsrats-Chef aufsteigt. (APA)

© APA/Hans Punz

Steigerung Während der Konzernumsatz der APA 2014 mit 71,04 Mio. Euro rückläufig war (2013: 71,5 Mio. Euro), stieg das Jahresergebnis (EGT) um 718.000 Euro auf 2,87 Mio. Euro (2013: 2,15 Mio. Euro).

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg indes auf 2,19 Mio. Euro (2013: 1,749 Mio. Euro).

Der Mitarbeiterstand verringerte sich 2014 auf 569 Mitarbeiter (2013: 574). (APA)

© APA/dpa-Zentralbild/Jens Wolf

Regeln VÖZ-Präsident & Kurier-Geschäftsführer Thomas Kralinger: „Wenn ­Google auf missliebige Gesetze mit der Warnung vor einer Auslistung reagiert, dürfte dies die EU-Kommission sehr interessieren.“ Seite 4 Festnahme Türkische Behörden haben am Dienstag in der Stadt Akcakale an der Grenze zu Syrien vier Journalisten festnehmen lassen, darunter den Korrespondenten der Welt. Dieser erklärte nach seiner Freilassung auf Twitter, Grund für die Festnahmen wären unbequeme Fragen an den Gouverneur der Grenzprovinz Sanliurfa gewesen. (APA

Der „Innovation Lion“ wird heuer am 26. Juni in Cannes verliehen.

Wien/Cannes. Die Shortlist-Platzierungen der Kategorie „Innovation Lions“ stehen fest: 34 Einreichungen haben es in die Endrunde um den Preis geschafft – Österreich ist dieses Jahr nicht dabei.

Heuer haben 41 Länder mit 226 Einreichungen teilgenommen, die Shortlistplatzierungen müssen ihre Arbeiten nun einer Jury präsentieren.

Der Innovation Lion wird am 26.

Juni im Rahmen des „Cannes Lions International Festival of Creativity“ verliehen und zeichnet Arbeiten aus, welche sich mit Daten und Technologien als kreative Kommunikation beschäftigen. (red)

Alaba mit NFC-Tool und QR-Codes

© IQ Mobile

(www. medianet.at)

Digital 3D-Mannequin verweist auf Adidas-Gewinnspiel

Innovation Lion ohne Österreich

© canneslions.com

Der medianet ­Sonderthemenplan 2015 ist hier abrufbar!

Verleihung Österreich heuer nicht auf Shortlist gelandet

Das David Alaba 3D-Mannequin ist mit NFC-Tags und QR-Codes ausgestattet.

Wien. IQ Mobile bringt Fußballer David Alaba und einen AdidasFußballschuh per NFC-Tool und QR-Codes an die digitalaffine Zielgruppe von 14 bis 25 Jahren.

In ausgewählten IntersportShops erfolgte die Installation eines David Alaba 3D-Mannequins, ausgestattet mit NFC-Tags und QR-Codes.

Beim Taggen des NFC-Tags öffnete sich eine mobile Gewinnspielseite von Adidas. Für Nutzer ohne NFC-fähiges Smartphone wurden QR-Codes installiert. Zu gewinnen gab es den Fußballschuh adizero f50 und David Alabas FC Bayern München-Outfit. (red)

c ov e r

4 – medianet

Donnerstag, 18. Juni 2015

Kampf gegen Google Der Suchmaschinen-Gigant droht den Verlagen, deren Inhalte bei seinen Suchergebnissen künftig auszulisten

VÖZ pocht auf gesetzliche Regel VÖZ-Präsident Kralinger: „Rechtssichere Lösung hat oberste Priorität“.

Wien. Trotz der anhaltenden Kritik von allen Seiten ist am Dienstag die Novelle zum Urheberrechtsgesetz im Ministerrat beschlossen worden. Zwar mit der sogenannten Speichermedienabgabe – diese soll ja die Privatkopie in Österreich an das digitale Zeitalter anpassen –, dafür aber ohne Leistungsschutzrecht für Presseverlage.

© Kurier/APA

VÖZ wenig erfreut

VÖZ-Präsident Thomas Kralinger pocht auf eine rechtssichere Lösung für die Verlage.

Thomas Kralinger, Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ), nutzte die Gelegenheit, um nochmals auf die Bedürfnisse der heimischen Verleger im

zen können, sind ihre Investitionen in digitalen Content auf Sand gebaut. Dieses Gesetz schafft faire Spielregeln im Web. Mit dem Leistungsschutzrecht hätte das Eigentum in der digitalen Welt wieder einen Wert“, so der VÖZ-Präsident.

Kampf mit dem SuchmaschinenGiganten Google hinzuweisen und Regeln einzufordern. „Der VÖZ fordert das Leistungsschutzrecht seit mittlerweile sechs Jahren; daher ist es aus unserer Sicht nicht entscheidend, ob es im Juli oder ein paar Monate später beschlossen wird. Oberste Priorität hat nicht die Geschwindigkeit, sondern dass der Gesetzgeber eine rechtssichere Lösung auf den Weg bringt.“ Es sei wesentlich, dass die Regierung am Leistungsschutzrecht festhält: „Wenn Verlage ihre Inhalte vor der gewerblichen Ausbeutung durch Dritte nicht schüt-

Google, quasi ein Monopolist Darüber hinaus ergänzte Kralinger: „Wir werden der Europäischen Kommission auch unsere Unterlagen und Materialien gern zur Verfügung stellen. Wenn Google auf missliebige Gesetzesinitiativen reflexartig mit der Warnung vor einer Auslistung von Verlagsinhalten reagiert, dürfte dies Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und Digitalkommissar Günther Oettinger sehr interessieren. Der Quasi-Monopolist darf seinen Algorithmus nicht dazu benutzen, um damit Politik in eigener Sache zu betreiben.“ (red)

2015 ORF-Top Spot

Frist verlängert Wien. Wer nicht nur einen Schulterklopfer von den Kolleginnen und Kollegen bekommen will, sondern auch einen ORF-Award gewinnen will, sollte sich beeilen.

Die ORF-Enterprise hat die Einreichfrist für ORF-Top Spot, ORFWerbehahn und ORF-Onward bis 28. Juni 2015 verlängert und gibt damit noch ein paar Tage mehr Zeit, um die besten Arbeiten einzureichen.

Frist läuft ab sofort Für ORF-Top Spot, ORF-Werbehahn und ORF-Onward kann ab sofort online eingereicht werden.

Alle Infos zu den Einreichbedingungen und weiterführenden Informationen finden Sie unter: http://enterprise.ORF.at/awards

Redesign Neuer Auftritt

Junge Wirtschaft Wien. Die Junge Wirtschaft Wien verpasst sich ein Redesign und startet mit neuer Website, überarbeitetem Social-Media-Auftritt, neu designtem Mitgliedermagazin und neuen Kampagnen-Sujets in die zweite Jahreshälfte. Das Arbeitsmotto „Überalterung: Raus aus der Komfortzone!“ findet sich in allen Elementen wieder und wird dabei mit provokanten Sujets unterstützt.

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Ab sofort gibt es ein gründliches Facelift für die Jungunternehmer-Vertretung.

Wäre HEROLD MDOnline ein Auto, würde es so aussehen.

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retail

inside your business. today. Donnerstag, 18. Juni 2015 – 6

Kurz & Griffig

Das operative Ergebnis des Spirituosenherstellers Remy Cointreau stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 13,5% auf 156 Mio. €

© WienToursimus

© Remy Cointreau

medianet

Aktion gegen die Leerstehung

Das ServiceCenter Geschäftslokale macht mit einer Kampagne auf leer stehende Wiener Geschäftslokale aufmerksam Seite 7

Ströck pflegt den Handschlag lieber mit heimischen Bauern

Bäckerei Vom Anbau des Getreides über das Mahlen des Mehls bis zur Verarbeitung – das Familienunternehmen setzt auf Transparenz.

Seite 7

© Ströck

Gerhard, Philipp und Christoph Ströck: „Wir sind eine Bäckerei im Familienbesitz.“

Nutella essen „muss aufhören“

Amazon-Paketboten

Paris. „Man muss aufhören, Nutella zu essen“, so rief die französische Umweltministerin Ségolène Royal zum Boykott gegen Ferrero auf.

Royal sorgt damit international für Aufsehen. Ihre Kritik richtete sich vor allem gegen den Umstand, dass Ferrero Palmöl für die Herstellung von Nutella verwendet, für welches wiederum Waldflächen gerodet werden würden. „Das richtet beträchtliche Schäden an“, so Royal, und weiter: „Sie müssen andere Rohstoffe verwenden.“ Der italienische Süßwarenproduzent wollte Royals Äußerungen nicht kommentieren, man nehme aber

Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal legt sich mit Ferrero an.

Umweltbelange ernst, hieß es. Im März 2013 hatte Ferrero angekündigt, nur noch Palmöl für den Brotaufstrich zu verwenden, das zu 100% als nachhaltig zertifiziert ist. „Der Anbau der Ölpalme kann mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen“, so der Konzern. Nutella allein generiert einen Umsatz von 1,7 Mrd. € und macht damit rund 16% des jährlichen Gesamtumsatzes von Ferrero von mehr als 8 Mrd. € aus. Mit über 34.000 Mitarbeitern ist das Unternehmen in 53 Ländern vertreten und hat über 20 Produktionsstätten. (dp)

© APA/EPA/Jakub Kaczmarczyk

Amazon „On my way“-Projekt soll Lieferkosten dämmen

© APA/EPA/Caroline Blumberg

Konsumgüter Französische Ministerin Ségolène Royal kritisiert Verwendung von Palmöl

Die Lieferkosten von Amazon waren in 2014 stärker als der Umsatz gestiegen.

Seattle. Amazon will dem Wall Street Journal zufolge Privatpersonen als Boten einsetzen, um die steigenden Lieferkosten einzudämmen. Der Online-Händler arbeite an einer App, die solche Dienstleistungen koordinieren soll. So könnten Gelegenheitsboten etwa auf ihrem Arbeitsweg Pakete an Amazon-Kunden ausliefern. Ziel sei es, bei einem Teil der Zusendungen auf gewerbliche Paketdienste zu verzichten. Dem Blatt zufolge blieb zunächst unklar, wann das intern unter dem Namen „On my way“ („Auf meinem Weg“) eingeführte Angebot starten soll.

(APA)

R e ta i l & Pr od u c e r s

Donnerstag, 18. Juni 2015

medianet retail – 7

Bäckerei Der regionale Bezug ist der Traditionsbäckerei ein großes Anliegen; trotz wachsender Konkurrenz rechnet Ströck mit 112 Mio. € Umsatz

„Die letzten 2 Jahre waren brutal“ daniela Prugger

Wien. Die Bäcker hatten‘s auch schon mal leichter als heute. Die wachsende Konkurrenz vonseiten der Supermärkte und Discounter brachte erst vor wenigen Tagen das Bäckereiunternehmen und Besitzer der Ring Bäckerei zu Fall.

Der österreichische Backwarenmarkt hat sich stark – und vor allem: schnell – verändert. Und auch für die Wiener TraditionsBäckerei Ströck hat sich die Situation verschärft: „Die letzten zwei Jahre waren brutal“, bringt es Bäckermeister Gerhard Ströck auf den Punkt. Dennoch erwartet er sich für 2015 einen zum Vorjahr stabilen Umsatzverlauf: 112 Mio. €.

Gutes Brot hat seinen Preis. Aber für die Konsumenten ist dieser das ausschlaggebende Kaufargument. Um also mit der Semmel für 15 Cent vom Discounter mithalten zu können, ist es unumgänglich, in

das Vertrauen der Konsumenten zum Unternehmen und zur Marke zu investieren. „Wir möchten erklären, wie viele Arbeitsschritte für ein Brot nötig sind und so die Wertigkeit dieses hochqualitativen Lebensmittels aufzeigen“, so Ströck.

Aus Prinzip regional Deshalb wolle man die gesamte Wertschöpfungskette der StröckProdukte völlig offen legen – in der konventionellen wie in der BioSchiene und zwar vom Anbau des Getreides, dem Mahlen des Mehls bis zur Verarbeitung in der StröckBackstube. Auf die Kooperation mit

regionalen Bauern legt Ströck viel Wert und bezieht das Getreide aus der pannonischen Tiefebene, dem Waldviertel und dem Weinviertel.

Das Getreide wird von ausgewählten Mühlen verarbeitet. Monatliche Stichproben sollen die Qualität zusätzlich sichern. „Die Förderung von kleinen und mittelständischen Betrieben ist uns ein großes Anliegen“, erklärt auch Bäckermeister Philipp Ströck. Das Setzen auf Regionalität und österreichische Qualität spare Energie, lange Transportwege und führe zu einer verringerten Umweltbelastung. Der Bio-Anteil an den Ströck-Produkten liegt mittlerweile bei 35%.

© Ströck/Lukas Lorenz

Das Familienunternehmen Ströck legt seine Wertschöpfungskette offen.

„Wir nutzen die Ressourcen da, wo sie vorkommen, und setzen auf regionale ­Produkte aus Österreich“, erklärt Bäckermeister Gerhard Ströck.

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WKW Neue Kampagne

Gegen Leerstand Wien. Die Wiener Wirtschaftskammer startet eine neue Kampagne für freie Geschäftslokale. Ziel der Aktion ist es, auf den Leerstand einzelner Geschäftslokale aufmerksam zu machen und damit Standortsuchende und die Immobilienwirtschaft gleichermaßen zu unterstützen. „Ein gewisses Maß an Leerstand in der Stadt lässt eine gesunde Dynamik entstehen, aber die Leerstandsdauer der einzelnen Geschäftslokale muss so gering wie möglich sein, damit die Grätzel lebendig bleiben“, sagt Erwin Pellet, Repräsentant der Wiener Einkaufsstraßen. Die Top 5 der meistgesuchten Lagen in Wien sind die Mariahilfer Straße, die Neubaugasse, die Landstraßer Hauptstraße, die Favoritenstraße und die Alser Straße. (red)

Blackboard

© Neunzehn Verlag

BUCHTIPP

Vegan Oriental Kochen und Essen sind soziale Instrumente, weiß die Köchin Parvin Razavi. Unter dieser Prämisse – Lebensfreude, verbunden mit Nachhaltigkeit – konzipierte sie ihr vor Kurzem im NeunZehn Verlag erschienenes Kochbuch „Vegan Oriental“ (20,60 €). Die gebürtige Iranerin nimmt ihre Leser mit auf eine kulinarische Reise, die unter anderem nach Armenien, Syrien, Ägypten und Marokko führt. Die orientalische Küche ist frisch und abwechslungsreich. Auf die Verwendung ökologischer sowie biologischer Zutaten legt Razavi dabei genauso viel Wert, wie auf einen bewussten Umgang mit Ressourcen. Die Köchin bietet ihre Kochdienste auch in Form von individuellen Caterings an.

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