medianet 1007

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Medianetsommerpause die nächste aus­gabe erscheint am 28. August 2015 inhalt

prime news > „Must-Read: Handverlesene Best-of-Features (2006-15) 4/5

© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen

marketing & media

> Gewinnertypen mit dem berühmten Zug zum Tor 10/11 > Werbespendings: Der Markt wächst, und die Gattungen 12 retail > Die Kommerzialisierung des Bio-Gedankens > Die Finstere Brille: Der böse Kassendrache

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© sxc/Stephen Coburn

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2000 Ausgaben 178.000 Storys medianet ist 15 © Montage: B. Schmid

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business weekend > Der ATX im Zeitraffer der vergangenen Jahre 34 > Seit 2000: Autoindustrie erlebt radikalen Wandel 64

medianet xpert.network Das erste B2B-Branchen­ portal für Werbeund PRAgenturen! (xpert. medianet. at/pr)

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ju bi l ä u m

2 – medianet

18. Septe m be r 2 0 0 1

März 2006

Freitag, 10. Juli 2015

Juni 2007

Die erste gedruckte Ausgabe von medianet erscheint: „Österreichs erste Tageszeitung für Marktkommunikation, Medien und Werbung“.

medianet expandiert mit den Ressorts retail, specials, ­careernetwork, financenet, und financenetreal:estate, dann mit technology, industrialtechnology, destination, automotivebusiness, healthe­ conomy sowie luxury brands&retail. Zuletzt kommen advisory und CSRnet (später: greennet) hinzu.

Nach sechs Jahren ist es so weit: Halbzeit. Zur 1.000sten Ausgabe von medianet hat sich die einstige Tageszeitung für die Medien- und Agenturenszene als eine der größten B2B-Plattformen Österreichs etabliert.

© Valerie Rosenburg

„Das ver­ legerische Konzept, verschiedene Wirtschaftssektoren mit hoch­ qualifizierter, täglich aktueller Fachinformation zu versor­ gen, hat neue Maßstäbe im Fachjournalismus gesetzt.“ Chris Radda Gründungsherausgeber

Nutzung der © Philipp Hutter

The Times They Are a-Changin’

„Durch die

sich in mittlerweile 2.000 Ausgaben bereits unzählige Entscheidungsträger und Meinungsmacher erfolgreich

Seit der Dekaden-Feier ist viel passiert: Die Zehnerjahre werden vielleicht als größte Sinnkrise der Printmedien in die Annalen der Verleger eingehen. Schwindende Auflagen, sinkende Einnahmen, kaum noch junge Leser, die Digitalisierung und die Verbreitung von Inhalten über das Internet zwang die papierorientierten Medien dazu, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken, neue Angebote und neue Erlösmodelle zu (er)finden.

App-Start frei! Damit beschäftigte sich auch der medianet-Verlag intensiv. Das Ergebnis im Februar 2012: Das Digitalangebot von Newslettern, ePaper

Eine neue Portalwelt Das Layout der Printausgabe wurde in alle Vertriebsformen übertragen – digitale Zeitung, ePaper und Website. Auch alle bisherigen Werbemittel – vom Coverkasten bis zum ganzseitigen Inserat – wurden in allen Vertriebskanälen im Printdesign durchgebucht.

Der nächste Schritt im digitalen Zeitalter war der Start der neuen B2B-Portalfamilie „medianet xpert.network“ im April des heurigen Jahres – ein Verzeichnis des gesamten Markts, täglich aktualisiert, mit allen relevanten Marktteilnehmern und allen businessrelevanten Daten. Der medianetAnspruch „Inside Your Business – Today“ wurde um das Angebot „Your Business in Your Pocket“ ergänzt, wie es Gründungsherausgeber Chris Radda beschrieb.

miteinander vernetzt.“ Oliver Jonke, Herausgeber

© medianet/APA-Fotoservice/Juhasz

Ausgedruckt?

und PDF-Zeitungen wurde um eine iPad-App erweitert – Motto: „Die ganze Welt der österreichischen B2B-Nachrichten und Hintergrundinformationen ab sofort in einer einzigen Applikation“.medianet lag zu diesem Zeitpunkt dienstags und freitags als Printzeitung auf; darüber hinaus wurden tägliche Newsletter zugestellt, und die Leser zusätzlich mit online distribuierten, digitalen Zeitungen versorgt. Ein Jahr später stand ein Relaunch des Online-Auftritts ganz oben auf der Agenda: Ein neues, konvergentes Medienprodukt im optischen Design der iPad-App ersetzte die bisherige konventionelle Website medianet.at und die medianet-Newsletter. medianet erschien jetzt zwei Mal pro Woche als Printprodukt und insgesamt vier Mal als elektronische Zeitung im Internet.

über­grei­fen­ den Berichterstattung haben

Historie Wie medianet der „Sinnkrise der Printmedien“ begegnet. Wien. Einige Zeit ist vergangen, seit medianet das letzte Mal allen Grund hatte, eine Jubiläumsausgabe vorzustellen – präzise am 9. September 2011, als „10 Jahre medianet“ mit einer Sonderedition und einer Feier im Wiener Prater festlich begangen wurde. Die „medianet“ Verlag AG besteht schon ein Jahr länger und feiert heuer im August ihren „15er“.

branchen­

„15 Jahre en­ gagierte B2BBerichterstat­ tung haben uns zum Markführer bei den

Der nächste Schritt

wirtschaftlichen Entschei­

Als erstes Portal ging jenes der Werbeagenturen und Marketing­ berater an den Start, gefolgt von den PR-Agenturen. In der Folge werden alle Branchen, die medianet redaktionell betreut, auch mit xpert.network-Portalen serviciert. Im August 2015 schließlich wird das Printprodukt einem Relaunch unterzogen werden. Mit einer frischeren Optik, scharfsinnigen Analysen und klugen Hintergrundinfos wird medianet seine Kompetenz als Wochenendzeitung für Marketing & Sales weiter stärken. Es bleibt spannend! (sb)

dungsträgern gemacht. Um dem auch zukünftig gerecht zu werden, setzen wir auf die Weiterentwicklung unserer digitalen Angebote.“ Germanos Athanasiadis Herausgeber

„Acht Jahre

F ebruar 2012–A pr i l 2 0 1 3

april 2015

© Philipp Hutter

darf ich schon 10. Juli 2015

die Entwick­ lung von medianet mitgestalten. Es

2012 wird das Digitalangebot von Newslettern, ePapers und PDFZeitungen mit einer iPad-App erwei­ tert. Zusätzlich zur Printausgabe an Dienstagen und Freitagen erhalten ab dem Frühjahr 2013 die eAbonnenten vier Mal pro ­Woche eine digitale Ausgabe von medianet.

Im April 2015 startet die „medianet“ Verlag AG mit „xpert.network/ Werbeagenturen und Marketingberater“ in eine neue Ära der B2BBranchenportale. Das ist erst der Anfang: In der Folge werden alle Branchen, die medianet redaktionell betreut, auch mit xpert.network-Por­ talen serviciert werden.

macht mich stolz, mit dem wohl professionellsten Team den Erfolg von medianet Mit heutigem Datum liegt die 2.000ste Ausgabe vor; sie mar­ kiert einen weiteren Meilenstein: medianet wird ab August 2015 in modernisiertem Layout als Wo­ chenendzeitung erscheinen.

und xpert.network auch in Zukunft ausbauen zu dürfen.“ Bernhard Gily, Verlagsleiter


ju bi l ä u m

Freitag, 10. Juli 2015

medianet – 3

Chefredaktion Sie berichten aus einem Dutzend Branchen – A wie Agenturen bis S wie Specials –, und lassen sich kein X für ein U vormachen

Linda Kappel

Paul Christian

Bretschneider

leitet als CR die

ist financenet

Jezek leitet als

ist Chef­

Bereiche auto­

und finance­

Chefredakteur die

redakteurin

motivebusiness,

© medianet

Peter Mosser

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Sabine

© medianet

© medianet

Besser-Wisser Backstage net­real:estate-

Blattteile advi­

und Leiterin des Redaktions­

technology, industrialtechno­

Chefredakteurin. Sie ist

sory und careernetwork und

teams. Sie ist seit dem Start

logy und destination sowie die

spezialisiert auf die Bereiche

schreibt auch gern über andere

von medianet dabei und

Bereiche luxury brands&retail

Kapitalmärkte, Finanzen und

Themen.

spezialisiert auf Wirtschafts­

und entertainmentbiz.

Immobilienwirtschaft.

berichterstattung.

Dinko Fejzuli © Christian Mikes

ist stv. leiten­ dakteur, stieß vor 13 Jahren zu medianet und leitet seit sieben Jahren als CR den Bereich Marke­

rsteht Ihre Med e v ia ss i m r tu

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CR retail den Handel in medianet seit 2008 und nimmt die Bran­

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Quelle: APA-Abruf am 9. Juli 2015

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Storys – von der Coverstory bis zur ­Kurzmeldung – sind seit dem Start in medianet erschienen.

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ting, Agenturen und Medien.

© Philipp Hutter

Demner, Merlicek & Bergmann

der Chefre­

che mit „finsterer Brille“ auch mal schärfer ins Visier.

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­Rümmele ist mehrfach ausgezeich­ neter Gesundheitsjournalist und leitet seit 2007 das Ressort healtheconomy.

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F e atu r e

© istockphoto; Sense/Olivier Foulon; Heinen; EPA/Andy Rain; Michael Reynolds/EPA/picturedesk.com; Mikkel Heriba; Panthermedia.net/Arne Trautmann; Ralf Günther; stockxpert (2); Whistle; DuckDuckGo

4 – medianet

Freitag, 10. Juli 2015

„MustMit Anspruch medianet Feature, das heißt seit 2006: Über den Tellerrand blicken, die Zukunft im Auge haben, sie aus ungewöhnlichen Blickwinkeln ­betrachten, ­eigenwillige Denker zu Wort kommen lassen und unbequeme Wahrheiten beim Namen nennen.

Alexandra Binder

D

as Feature ist noch immer in fast jeder medianet-Ausgabe ein Must-Read.“ Nein, das wird jetzt keine Selbstbeweihräucherung. Bei diesem Satz handelt es sich um eines unserer jüngsten Leser-Feedbacks. Und wir, die Feature-Redaktion, erwähnen es auch nur, weil dieses zweiseitige Reportageformat genau das sein will. Ein Must-Read. Nicht mehr und nicht weniger. Um dieses zugegeben hohe Ziel zu erreichen, tun wir, was wir können. Wir blicken voraus, hinter die Kulissen, gehen bevorzugt schmale Seitengassen abseits des Mainstreams, finden neue Zugänge und geben mit Vorliebe klugen Querdenkern eine Plattform.

Grün, rosa, sexy, unsexy? Seit jeher haben wir uns der Nachhaltigkeit verschrieben. Über die Jahre waren wir unter anderem begeistert von den Möglichkeiten der urbanen Landwirtschaft (Nr. 1608 „Gewachsen“), haben herausgefunden, dass es gute Gründe dafür gibt, warum immer mehr Menschen gern auf zehn Quadratmetern leben (Nr. 1764 „Zimmer, Küche, kein Kabinett“) und dass Fahrrad-Gänge eng mit Gedanken-

Gängen verzahnt sind (Nr. 1860 „Bewegte Zeiten“). Die rosarote Brille? Hatten wir dabei nie auf. Während die Wirtschaftswelt quer über den Globus etwa noch vom 500 Mrd. schweren Markt der Lohas schwärmte, brachten wir bereits 2008 ans Tageslicht, dass es mit den Weltretter- und Glamourqualitäten der Fans des Lifestyle of Health and Sustainability nicht gar so weit her ist. Unpolitisch, ichbezogen und unsexy würden sie den Planeten vermutlich nicht retten, mutmaßten wir angesichts einer Stratum-Studie. (Nr. 1250 „Grün und unsexy“). Recht hatten wir. Zwei Jahre später bestätigte Zukunftsforscher Eike Wenzel das Dilemma an dieser Stelle so: „Lohas, die neugrüne Mittelschicht, wollen dazugehören und sich durch ihren Konsum eben nicht unterscheiden. Sie machen längst den KonsumMainstream aus“ (Nr. 1476 „Grüne Normalokratie“).

Finanzkrise meets Foraging Immer ein offenes Ohr für die etwas andere Sichtweise haben, auch das ist eine Prämisse dieses Formats. So ließen wir beispielsweise angesichts der Finanzkrise 2008 u.a. Niels Pfläging, Gebhard

Borck und Andreas Zeuch zu Wort kommen. Die Wirtschaftsexperten nahmen die schwer angeschlagenen Manager aus der Schusslinie und outeten stattdessen „das Management“ als wahren Grund der Krise – ein System von Zuckerbrot und Peitsche, von Leistungsanreizen und Kontrolle (Nr. 1243 „Bye Bye Management“). Wir haben über Parallelwährungen nachgedacht (Nr. 1611 „Über das Geld und seine Artenvielfalt“) und Ihnen aufgezeigt, wie man die Weltwirtschaftskrise problemlos überleben kann: Indem man wie Damian Hirst aus Tierkadavern Kunst macht etwa. (Nr. 1566 „Kadaver-Cash“). Und wir haben selbst vor skurrilen Trends nicht halt gemacht, die solche Krisen mit sich bringen. Elin Goethe von Sturm und Drang z.B. ließ uns an ihren „Foraging“Erfahrungen teilhaben, dem Sammeln von Wald-und Wiesenkräutern, das, angekurbelt von den steigenden Lebensmittelpreisen, wieder salonfähig wurde. Sammeln, was die Natur hergibt – das schaffte es, zum Food-Trend 2014 zu werden, landete daraufhin in den Töpfen der Spitzenköche, die den Trend aufgriffen und wurde so wiederum zur Preissache. (Nr. 1864 „Foraging: wir essen wild“).

© medianet

Al exandra B inder Feature-Verantwortliche

Themen w krise lasse nicht kalt. ­angeschla der Schuss Bye Mana währunge das Geld u und aufge problemlo z.B. indem Hirst, aus macht (‚Ka

Und die Sache mit dem Preis, die ist ohnehin keine einfache, wie GDI-Vordenker Detlef Gürtler erst kürzlich hier analysierte. Denn die herrschende Marktwirtschaft ist frei nach Churchill ja das schlechteste System, um zu fairen Preisen zu kommen – außer allen anderen (Nr. 1996 „Der faire Preis“).

Dressur des eigenen Selbst Selbstverständlich ist uns auch die Gesundheit unserer Leser ein Anliegen. Schließlich prognostizierte Trendforscherin Corinna


F e atu r e

medianet – 5

© dpa/Armin Weigel; APA/EPA/Dank Himbrechts; EPA/Jakub Kaczmarczyk; APA/Thomas Karabaczek; Panthermedia.net/Ivan Kmit; Panthermedia.net/Nina Malyna; Bistro; Marc Doradzillo Alnatura; Panthermedia.net/Torsten Tracht; Panthermedia.net/Elnur Amikishiyev; Kevin Hoth

Freitag, 10. Juli 2015

-Read“

wie die Wirtschafts­ en auch medianet . Wir haben schwer agene Manager aus slinie genommen (‚Bye, agement‘), über Parallelen nachgedacht (‚Über und seine Artenvielfalt‘) ezeigt, wie man Krisen os überleben kann: m man, wie Damian Tierkadavern Kunst adaver-Cash‘).“ Langwieser schon 2009 an dieser Stelle „Healthstyle ist der neue Lifestyle. Gesundheit, Schönheit und anhaltende Jugend werden die zentralen Werte in unserer alternden Leistungsgesellschaft. Der Körper wird zum Kapital.“ (Nr. 1349 „Gesundheitswelt der Zukunft“). Nur fünf Jahre später fiel dann schon der Begriff „Selbstoptimierung“. Judith Mair und Bitten Stettner vom GDI haben dem Kind einen Namen gegeben: Ich-Ziplin (Nr. 1877 „Born to perform“). Philosophiert hat das Duo über die

Arbeit am Ich, die sich heute im Imperativ der Selbstoptimierung zeigt und im Ruf nach Kontrolle: „Disziplinierende Produkte versprechen maximale Leistung, ideale Körper, totale Transparenz und berechenbares Glück – und neue Märkte.“ Wird die Dressur des Selbst weitergehen? Davon dürfen Sie angesichts des Erfolgs von Sleep-Monitoring, Medi-Weckern, digitalem Blutdruckmessen per Smartphone und smarten BHs, die das StressLevel der Trägerin anzeigen, getrost ausgehen. Und auch davon, dass das berühmte Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Der Quantify-Yourself-Trend ist nämlich am Haustiermarkt angekommen. In den USA interessieren sich neuerdings immer mehr Risikokapitalgeber für Gadgets wie smarte Halsbänder, die des Haustieres Vitalwerte rund um die Uhr überwachen. (Nr. 1857 „Quantify your Pet“).

In den Weiten des Web Regelmäßig verlieren wir uns an dieser Stelle auch. Präferiert in den Weiten des Webs. Doch es gibt einen, der uns rausholt: OnlineMarketing-Experte Björn Tantau. Er hat uns am digitalen Weltun-

tergang teilhaben lassen (Nr. 179), der sich dann doch nur als WhatsApp-Ausfall entpuppte – uns aber einiges über fremdbestimmte Systeme lehrte. Er hat nach GoogleAlternativen gesucht (Nr. 1823 „Google-los“), uns erläutert, warum Twitter als sinnvolle Ergänzung im Marketingmix extreme Potenziale hat (Nr. 1704 „Corporate Twitter“), man dort aber auch ordentlich Federn lassen kann (Nr. 1739 „Geteert und gefedert“) und mit uns über den Wunsch nach einem Faustwert gesprochen (Nr. 1626 „Wie viel ist ein Facebook-Fan wert?“).

Wäre das auch geklärt Unbequeme Wahrheiten galt es übrigens auch zu ertragen. Berater Michael Serve servierte den schwächelnden Einzelhändlern die Nachricht, dass nicht deren vermeintlich übermächtige Onlinekonkurrenz Amazon, Zalando &Co ihr Problem ist, sondern sie selbst. (Nr. 1972 „Der Feind aus dem Netz“). Auch nicht Nummer eins in der Beliebtheitsskala: Die Erkenntnis, dass Social Media die Kaufentscheidungen in der Realität kaum beeinflussen und es in Sozialen Netzwerken mit der Markenloyalität nicht weit her ist. (Nr. 1832 „Ausgeträumt“). Sehr

wohl weit her ist es allerdings mit dem Wissen. Deshalb trachten wir ­danach, Ihnen auch abseits des Web stets reichlich davon zu servieren.

Schon gewusst? Dank Betty Siegel wissen Sie, warum wir angeblich mehr für Sturmopfer spenden, wenn der Hurricane den gleichen Anfangsbuchstaben hat wie unser Name, und Aufgaben kreativer lösen abhängig davon, ob uns vorher ein Apple-oder IBM-Logo gezeigt wurde. (Nr. 1889 „Der Mensch als Blackbox“). Sie haben erfahren, dass zum Leader wird, wer zum richtigen Zeitpunkt das Richtige sagt, und nicht, wer bei jeder Gelegenheit möglichst viel an den Mann oder die Frau bringt. Denn Anführer und ihre Gefolgschaft ticken synchron (Nr. 1963 „Verbunden“). Nicht mehr fremd ist Ihnen als geneigter Feature-Leser auch, dass Frauen deutlich schneller in die Erfolgsspur kommen, wenn sie auf offene und heterogene Gruppen setzen – deren Mitglieder verschiedene soziale und kulturelle Hintergründe haben (Nr. 1948 „Netze spinnen“); Sie verblüffen in Demoskopie-Diskussionen mit dem Wissen, dass die Alten die Jun-

gen schlagen, wenn es um Tagesschwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit geht (Nr. 1692 „Alt schlägt Jung“). Und Sie kennen Psychologe Gerd Gigerenzer, der beeindruckende Beweise dafür liefert, warum intuitive Menschen zufriedenere Einkäufer sind, gesundes Halbwissen bei der Einemillioneurofrage eher zum Ziel führt und es unverzichtbar für die Orientierung im Leben ist, dass der Bauch mitdenkt (Nr. 1020 „Bauchgefühl“). Was unser Bauchgefühl beim Gedanken an die kommenden 2.000 Ausgaben sagt? Der Kontakt zu unseren Lesern wird sich weiter intensivieren, wir werden auf viele neue Geschichten stoßen, die Geschichte schreiben – und die daraus resultierenden Features werden ein Must-Read bleiben.

die facts medianet Feature wurde von Chris R ­ adda 2006 als ein im Tageszeitungs-Bereich in dieser Form einzigartiges, zweiseitiges Reportage-Format konzipiert. Das erste Feature erschien am 3. März 2006 und trug den Titel „The next Generation“. Bernhard Hafenscher und Alexandra Binder verantworteten das Format als Duo; 2008 übernahm Sylvia Tomek Hafenschers Part, seit 2014 trägt Alexandra Binder die alleinige Verantwortung.


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6 – medianet

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Interviews Manche Aussagen sorgten für Gesprächsstoff, andere wurden von der Zukunft überholt, einige sorgten für Aufruhr in der jeweiligen Branche

zitate@medianet.at In Gesprächen mit medianet ließen viele prominente Entscheidungs­ träger Gespür für die ­Zukunft ­erahnen. Manche irrten.

sabine Bretschneider

E

in kurzes Blättern durch die Ausgaben vergangener Jahre lässt manchmal schmunzeln – ein andermal fragt man sich, wa­ rum solch kluge Gedanken, wie sie anno dazumal ausgesprochen wur­ den, wieder ad acta gelegt wurden.

m e di a n e t i s t …

Nr. 1

bei Entscheidungsträgern der österreichischen Medien Platzierung nach Reichweite. Quelle: Focus-Fachzeitschriftenstudie 2014 der werbetreibenden ­Wirtschaft (30 werbestärkste F­ achzeitschriften)

© Wunderman

Lester W un de r m a n in: medianet 1669, 9. Juli 2013

„Agenturen demütigen zahlt sich nicht aus“, lautete etwa An­ fang 2012 eine Headline zu einem Bericht über Demner, Merlicek & Bergmann Anfang 2012. Werber sollte man jedenfalls auch gut be­ handeln, wissen wir heute. Franz Merlicek, Mitbegründer von D,M& B, hat Österreichs größte Werbe­ agentur inzwischen verlassen und eine neue gegründet.

m e d i a n e t hat …

57%

Reichweite bei Entscheidungsträgern im Bereich Food/Non Food Quelle: Focus-Fachzeitschriftenstudie 2014

über freimütig zu Protokoll gab, in einer „Doppelrolle“ sowohl für die Tageszeitung Heute als auch für die Krone Inserate verkaufe, wies jene damals übrigens als „vollkom­ men absurd“ zurück.

„Bittere Pillen“ „Wir Sparianer grübeln nicht, wir investieren“, erzählte SparPräsident Gerhard Drexel ein paar Ausgaben später in einem media­ medianet ist …

Nr. 2

bei Entscheidungsträgern in der Industrie und im Investitionsgütersektor Platzierung nach Reichweite. Quelle: Focus-Fachzeitschriftenstudie 2014

„Vollkommen absurd“

Die Macht der Medien ist größer als je zuvor.“

„Ich bin prinzipiell nicht von Neid angekränkelt“, ließ wiederum im Februar 2012 Österreich-Boss Wolfgang Fellner verlauten. Dass Eva Dichand („Vor allem Herr Fell­ ner hat sehr viele erkaufte Artikel drin“), wie Fellner medianet gegen­

net-Interview. Da hatte er den richtigen Riecher. Der heimische Retail-Sektor konnte 2012 tatsäch­ lich abermals ein deutliches Plus verzeichnen, die Spar-Organisation legte in Österreich um 3,6% zu. „Man macht uns das Leben im­

mer schwerer“, klagte Telekom Aus­ tria-General Hannes Ametsreiter im Dezember 2013 über die überschie­ ßenden Regulierungsbestrebungen der EU. Seine Fünf-Jahres-Progno­ se hinsichtlich der Entwicklung der Telekom Austria zu einem um­ fassenden IT-Dienstleistungsun­ ternehmen wird er, das wissen wir heute, nicht mehr zu Ende beglei­ ten: Ende Juli scheidet er aus – und

führen, Lester Wunderman. In medianet prognostizierte er gar das „Ende der Massenkommu­

medianet erreich t …

freitags eine B2B-Community von rd.

100.000 Entscheidungsträgern

Quelle: medianet-Mediadaten 2015

medianet h at …

75%

Reichweite bei Entscheidungsträgern der öst. Werbeagenturen Quelle: Focus-Fachzeitschriftenstudie 2014

nikation“: „Marken haben heute Kommunikationskräfte, die sie nie zuvor besessen haben, und darum spreche ich auch von Vernunft“, betonte er, der kurz zuvor seinen 93. Geburtstag gefeiert hatte.

Daten als „Atombombe“ entwirft ab Herbst die Strategie für Vodafone Deutschland. „Die bitteren Pillen halten sich im Rahmen“, versprach wiederum Finanzminister Hans Jörg Schel­ ling in Sachen Gegenfinanzierung der Steuerreform. Das war im April dieses Jahres. Dann brachen die heftigen Dispute rund um Re­ gistrierkassen und Konteneinsicht erst richtig los. Allerdings merkte Schelling in diesem Gespräch auch weise an: „Dankbarkeit ist natür­ lich keine politische Kategorie.“

The „Godfather“ himself Im Juli 2013 durfte medianet ein Interview mit dem „Godfather“ des modernen Direktmarketings

„Die Datensammelwut hat heute ungeahnte Dimensionen erreicht. Massenkommunikation durch Di­ alogmarketing abzulösen, liegt auf der Hand. Aber: „Es ist, als hätte man eine Atombombe: Du benutzt sie nicht auf dieselbe Weise, wie du eine Flinte benutzt hast“, appel­ lierte er an die Verantwortung der Werbetreibenden. Die Gratwanderung zwischen Information und Grenzüberschrei­ tung sei schwierig, die Grenzlinie ausnehmend schmal. „Es besteht ein Unterschied zwischen der Exi­ stenz von Daten und deren Nut­ zung“, unterstreicht er die Eigen­ verantwortung der Marketer. Dem ist auch rückblickend wenig hinzu­ zufügen.


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medianet – 7

Branchen-Statements Zur 2.000sten Ausgabe der Wirtschaftsfachzeitung medianet – The Opinion Makers Network

Leser, Kunden, Gratulanten!

„Als Business to Business-Fachzeitung leistet medianet einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Medienlandschaft. Das innovative Konzept ermöglicht die Vermittlung von umfangreichen Fachinformationen an und über die mittelständische Wirtschaft. Anlässlich der 2.000sten Ausgabe wünsche ich sowohl der Zeitschrift als auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles Gute und viel Erfolg.“

„Branchenübergreifende Informationen aus der und für die Wirtschaft – dafür steht medianet, und das schon seit bald 15 Jahren. Aber die Print-Ausgabe reicht den Machern der Wirtschafts-Fachzeitung nicht: Ergänzt wird das Angebot von medianet.at, immerhin einem der größten Online-Wirtschaftsportale in Österreich, sowie einem täglichen Newsletter. medianet wird gelesen und geschätzt, und das ist gut so!“ C h r i s t o p h L e i t l , Prä s i d e n t W i r t s c ha f t s ka mme r Ö s t e rre i c h

„Sich in einem vergleichsweise engem Segment so groß zu halten: das ist stark! Besonders die kontroversen Interviews mit führenden Medienleuten zeigen: Auch ein kleines Medium kann echten Impact haben. Herzlichen Glückwunsch zur 2.000sten Ausgabe.“

© OMV/Petra Spiola

© APA/Herbert Neubauer

© APA/Herbert Pfarrhofer

Eine gekürzte Auswahl an Zuschriften, die die Redaktion zum heutigen runden Jubiläum erreichten.*

Mich ael a Hub er OMV Senior Vice President Corporat e Communicat ions

* Sie finden in dieser Sonderausgabe weitere Statements, Prognosen und Glückwünsche. Leider konnten wir nicht alle Zuschriften abdrucken, werden dies aber in der Ausgabe nach der Sommerpause nachholen! Die Red.

© APA/Novomatic/Harald Krischan

Reinhold Mit te r l e h n e r Viz ekanz l e r u n d W irt schaf t smi n i s te r

„Die prägnanten Berichte von medianet haben in der heimischen Medienlandschaft einen erfolgreichen Trend gesetzt. Durch die Aneinanderreihung topaktueller Fachzeitungen erreicht ihre Werbebotschaft die B2B-Zielgruppe punktgenau. Dazu möchte ich herzlich gratulieren.“ Harald N e u m a n n Vo rstandsvors i tz e n d e r N ov om ati c

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Bei uns kochen die Chefs noch persönlich! Full Service seit 25 Jahren. Nur das Lecktorat kaufen wir zu.

„Die meisten richtigen Entscheidungen von Marketingverantwortlichen werden auf Basis von fundierten Marktforschungsergebnissen getroffen. Aus diesem Grund ist medianet für uns ein wichtiges Medium, das in der Berichterstattung auf aktuelle Studien unserer Institute zurückgreift. Die österreichischen Marktforscher gratulieren zur 2.000sten Ausgabe und freuen sich auf viele weitere spannende Artikel.“

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8 – medianet

Lang ist’s her Eine kleine Rückschau an diesem Platz muss sein, aber ich verspreche, mich kurz zu halten: Die erste Ausgabe von medianet erschien – das werden Sie in dieser Sondernummer an mindestens einer Stelle lesen – am 18. September 2001, eine Woche, nachdem … Sie wissen schon. Waren wir also an diesem denkwürdigen Datum so eben noch vorbeigeschrammt, ging in Übersee aber auch der 9/18 in die Annalen des Schreckens ein: An jenem Tag setzte in den Vereinigten Staaten mit dem Versand der ersten Briefe mit Milzbranderregern nämlich die Serie der AnthraxAnschläge ein. Aber egal, medianet war ohnehin nicht für den transatlantischen Export gedacht und auf dem rot-weißroten Markt hat medianet sich durchgesetzt, gut geschlagen – und inzwischen als unverzichtbares Wirtschaftsmedium etabliert. Trotz Finanzkrise, trotz Wirtschaftskrise, trotz Printkrise. Ja, und Griechenland hat bis dato auch nicht geschadet. Ein Schwenk: 2043 wird die letzte Zeitung erscheinen – mit dieser recht prägnanten Aussage wurde Philip

Sagen, was Sache ist

m a ke r S n e t w o r k

medianet Leitartikel

Die Printkrise ist ein Missverständnis Ein Blick zurück – und einer nach vorn: Über den Tag, als alles begann – und über das Datum, an dem alles zu Ende sein hätte sollen … sabine bretschneider

Meyer, Doyen der US-Journalismusforschung, seit Erscheinen seines Buchs „The Vanishing Newspaper“ im Jahr 2004 bis heute tausendfach zitiert. Wiewohl Meyer seine Aussage in Folge immer wieder revidierte. Schuld sei Rupert Murdoch, erzählte Meyer bei einer Wiener Konferenz im Jahr 2010 („Jour-

nalism 2020“). Der Medienmogul habe ihn missverständlich zitiert. Tatsächlich findet sich das Datum 2043 gar nicht in Meyers Buch, vielmehr bezieht er sich darin auf eine Grafik, die den Rückgang der Zeitungsleser darstellte – und bei entsprechend verlängerter Abwärtskurve unter gleichbleibenden

Rahmenbedingungen im Jahr 2043 den Nullpunkt erreicht hätte. Im gleichen Jahr, als The Vanishing Newspaper Murdochs Interesse weckte, 2004, wurde übrigens Facebook gegründet. 2006 startete Google News, kurz darauf Twitter. So viel zu „gleichbleibenden Rahmenbedingungen“. Fazit: Gefährdet ist nicht die Zeitung, gefährdet ist die Zeitung in Form eines trägen Massenmediums. „Journalismus im Internet ist eine Dauerkonversation aller Beteiligten untereinander; das gedruckte Medium offeriert Geschichten, die aus einem vielschichtigen Diskursund Produktionsprozess hervorgehen“, zitierte die FAZ vor ein paar Jahren ­Miriam Meckel, Professorin für Kommunikationsmanagement an der Uni St. Gallen. Das ist zumindest der Versuch einer klugen Definition.

Gastkommentar Harald Grabner, 123consulting

© dpa/Michael Kappeler

Alles live Machen Sie schon „Programmatic Marketing“? Unter Programmatic Marketing versteht man digitale Werbung, die automatisch auf Basis von Algorithmen und Datenanalyse gesteuert und optimiert wird. Werbung auf Basis von Zielgruppen? Vollkommen veraltert. In Echtzeit wird heute erkannt, an welchem Punkt der Customer Journey, also dem Weg vom Fremden zum Kunden, sich ein Nutzer gerade befindet; automatisch bekommt er das richtige Werbemittel für seine Interessen zugespielt. Auf dass er kaufen möge. Jetzt die schlechte Nachricht für die, die noch nicht Programmatic Marketing machen: Damit ist es noch lange nicht getan. Denn schon bald wird es darum gehen, den Kunden bereits mit der richtigen Botschaft zu konfrontieren, bevor er überhaupt weiß, was er will. Vorhersagendes Customer Engagement, das ist der eigentliche „Hot Shit“ im Marketing. Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert. Und die damit gewonnenen Daten sagen uns viel mehr als das, was der User will. Sie verraten uns, was er wollen wird. Die dazu notwendigen Daten haben Sie heute schon zur „Vorhersagendes Verfügung. „Big Data“ heißt das Schlagwort. Entscheidend wird sein, wie Sie die vorhandenen Daten messen, analy­Customer Engagement, sieren und verwerten. Wichtig ist es, von Beginn an die richtigen Ziele zu definieren, um Ihre Planung und Markedas ist der eigenttingaktivitäten laufend optimieren zu können. Die Tools dafür sind längst am Markt – Ihre Geschäftsprozesse liche ‚Hot Shit‘ im müssen Sie allerdings selber anpassen.

© Laura Ries/Michael Brandtner

Al Ries Der Positioning-Guru und Marketing-Vordenker empfahl Österreich 2012, „ein Dutzend Red Bulls“ zu entwickeln – und spendierte auch Tipps dazu.

© Ingo Pertramer

Wer zu lange wartet …

© BMWLFUW/Newman

© 123Consulting

martin Puntigam Der Satiriker und Science Buster kritisierte im Mai 2013 das finanzielle Aushungern des ORF durch den Gesetzgeber: „Freibier für 35 Millionen!“

Niki Berlakovich Der damalige Umweltminis­ ter plädierte in medianet für „Innovationsgeist, Effizienz, technische Kreativität und Kompetenz“ vs. Klimawandel.

mail to s.bretschneider @medianet.at

IMPRESSUM

Digitalen Mut kann man nicht kaufen alf red G usenbau e r Der Ex-Kanzler setzte sich zur Wehr (2013): „Warum diese gehässige Debatte?“ Es ging um Glücksspiel, Kasachstan und seinen Weg in die Privatwirtschaft.

Freitag, 10. Juli 2015

­Marketing.“

harald Grabner Es wird also nicht dabei bleiben, dem Nutzer in Echtzeit passende Werbung vorzuspielen. Schon bald wird es darum gehen, dem Kunden das richtige Angebot zu machen, bevor er noch überhaupt weiß, dass er es haben will. Gepflogenheiten aus der analogen Geschäftswelt sind Schnee von gestern. Etwa Ladenöffnungszeiten oder Servicestunden. Ihr Kunde trägt das Internet in der Hosentasche. Und er nutzt es beinah rund um die Uhr, an sieben Tagen der Woche. Er will sich informieren, wann er will und kaufen, wann er Lust hat. Kann er das nicht bei Ihnen tun, macht er es beim Mitbewerb. Ehemals analoge Kundenprozesse sind digital geworden – und die Transformation geht rasend schnell weiter. Machen Sie schon den Schritt in Richtung „Digital Experience“. Wenn Sie ihn nicht machen, gefährden Sie Ihr Geschäftsmodell. Geben Sie sich nicht mit Programmatic Marketing zufrieden Suchen Sie sich eine digitale Agentur, die Sie kompetent und vor allem umfassend bei Ihrem „Abenteuer Digitalisierung“ begleitet, und orientieren Sie sich an Fachmedien wie medianet, die seit 15 Jahren am Puls der Zeit die aktuellsten Trends und Hintergrundinformationen liefern. An der Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Wenn Sie zu lange warten, verlieren Sie den Anschluss.

Harald Grabner, Geschäftsführer und Inhaber 123Consulting; www.123consulting.at Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

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medianet

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freitag, 10. juli 2015 – 9

Entwicklung des Werbemarkts in Öster­ reich seit medianet-Nummer 1 Seite 12

Glückwunsch I

Glückwunsch II

„Kompetenz und Seriosität“ attestiert ORFGeneral Wrabetz zum Jubiläum Seite 13

Mariusz Jan Demner mit Augenzwinkern: „Keine hab‘ ich ausgelassen“ Seite 16

© D,M&B

Rückblick

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marketing & media Anett Hanck verstärkt „Heute“-Führungsteam

© Philipp Simonis

short

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Walter Zinggl, Chef des RTLVermarkters IP Österreich, weiß mit einer amüsanten Anekdote zum 2.000er-Jubiläum aufzuwarten: „Ich geb‘ es zu: ich lag vollkommen daneben!!! Als mir Chris Radda seine Pläne über eine ‚Tageszeitung für die Marketing-und Kommunikationsindustrie‘ erzählte, hab ich ihn für verrückt erklärt. Zu abwegig erschien mir dieser Plan“, gratuliert er und sieht seinen „Fehler“ ein. Seite 13

© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen

Thomas Kralinger, Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen VÖZ, ist der Meinung, „dass die großen Veränderungen, die unsere Branche durchmacht, auch Reflexion brauchen. Medien müssen sich mit den Umwälzungen am Markt befassen. Dazu leisten Fachmedien wie medianet einen wertvollen Beitrag“, gratuliert der VÖZ-Präsident zur dieser 2.000sten Ausgabe von medianet. Seite 14

© Jürgen Hammerschmid

Neu Heute verstärkt sich mit Anett Hanck, die nun die Geschäftsleitung Sales innehat und mit Verlagsleiter Goran Drinic (re.) die Anzeigenmannschaft operativ führt. Geleitet wird die Vermarktung und Anzeigenproduktion der AHVV Verlags GmbH durch den GF Sales, Gernot Fischer. medianet traf die drei zum Interview. Seite 10 Martina Zadina, IAB-Präsidentin, erinnert sich zum Jubiläum an die Anfänge zurück, als ihr Chris Radda von seiner medianet-Idee erzählt hat. „Und jetzt halten wir die 2.000ste Ausgabe in Händen. medianet ist ein absoluter Fixpunkt im Bereich der Special-Interest-Medien. medianet liest man einfach quer durch alle Branchen!“, gratuliert die Präsidentin des Interessensverbands. Seite 16

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10 – medianet

Freitag, 10. Juli 2015

Füh rungs -tr io

© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen

Eva Dichand verabschiedet sich nach New York und hat sich bisher auch schon mehr um das Digitalgeschäft bei der Gratiszeitung Heute gekümmert. Neu an Bord ist Anett Hanck. Sie kümmert sich ab Mitte August um die Geschäftsleitung Sales der Gratiszeitung und wird dabei gemeinsam mit Verlagsleiter Goran Drinic (Bild rechts) die Anzeigenmannschaft operativ führen. Geschäftsführer Sales Gernot Fischer (li.) leitet die Vermarktung und Anzeigenproduktion der AHVV Verlags GmbH.

Pläne Digital und Sonderhefte, Nutzung für die am Wochenende leeren Boxen suchen, dabei aber Print nicht vergessen

„Gewinnertypen mit dem ­berühmten Zug zum Tor“

Prominenter Neuzugang bei Heute: Anett Hanck, Ex-CSO bei der Verlagsgruppe News, geht an Bord. W i e n . Während sich Heute-­ Herausgeberin Eva Dichand in New York Inspiration für ihre Tageszeitung und das digitale Angebot holt, wird in Wien der SalesBereich neu organisiert: Gernot Fischer ist bereits mit 1. Mai in die G ­ eschäftsführung Sales auf­ gerückt. Anett Hanck stößt mit 15. August als Geschäftsleiterin Sales dazu und wird gemeinsam mit dem langjährigen Verlagsleiter Goran Drinic die Anzeigenmannschaft führen. Fischer bleibt dem Verkauf, seinen wichtigsten Kunden, selbstverständlich erhalten und wird die Vermarktung sowie die Anzeigenproduktion der AHVV Verlags GmbH leiten. Im Gespräch mit medianet sprach das Trio über Pläne, Visionen und die Stärken der Gratiszeitung. Übrigens: Alle drei, Hanck, Drinic und Fischer, haben eines gemeinsam – alle drei waren auch schon mal für den News-Verlag tätig. medianet: Im Sales-Bereich der Heute-Zeitung gab es nun einige Umstrukturierungen. Ist die Abwesenheit von Herausgeberin Eva Dichand ein Grund für die Veränderung?

Gernot Fischer: Ich bin mit 1.5. in die Geschäftsführung aufgerückt. Dass Anett Hanck gerade zu diesem Zeitpunkt eine neue Herausforderung gesucht hat, ist eine glückliche Fügung – die wir für uns nutzen konnten. Hanck und Drinic werden gemeinsam das Anzeigenteam leiten und berichten an mich. Damit bekomme ich Kapazität frei, um mich noch stärker um Key Accounts und Neugeschäft kümmern zu können und die Entwicklung des Unternehmens vorantreiben zu können.

Gruppe. Welche Bereiche verantworten Sie jetzt bei Heute, und was kann die Branche von Ihnen erwarten? Anett Hanck: Wir wollen größere Power auf die Straße bringen und glauben, das als Team bewältigen zu können. Es liegt sehr viel Potenzial vor uns. Fast jeder zweite

medianet: Eva Dichand wird allerdings zurückkommen; sprechen wir hier also von einer Besetzung auf Zeit? Fischer: Frau Dichand hat bereits vor einem Jahr entschieden, sich vermehrt um das Onlinegeschäft zu kümmern. Wir hatten im Printbereich wahnsinnig viel zu tun und konnten die viele Arbeit kaum mehr bewältigen. Wir wollen mit der Tageszeitung, unseren Magazinprodukten und dem eCommerce weiter wachsen, und es war an der Zeit, eine weitere Person anzustellen.

Geschehnissen wie die

medianet: Frau Hanck, Sie waren bis Ende vergangenen Jahres Verlagsmanagerin der News-

„Nichts ist so nah an den Menschen und den Tageszeitungen.“ anett hanck, „heute“

Haushalt in Wien liest Heute. Wir können die Metropolregion bewegen, das ist für mich ein riesiges Thema. Wir wollen verstärkt die Zielgruppe Frauen ansprechen und hier noch viel herausholen. Und auch die Themen Kosmetik oder Mode versprechen ein Wachstum. Wir sind mittlerweile überall dort in Österreich vertreten, wo es Wirtschaftspotenzial gibt, und dennoch kann man auch hier noch einiges

tun. In Schönheit sterben, kann man sich nicht mehr leisten, es geht nicht mehr nur um das Image, es geht um den Verkauf, und wenn Heute eines kann, dann ist es verkaufen. medianet: Wenn Sie von Potenzial sprechen, meinen Sie dann auch den Magazinmarkt, den Sie bereits mit Wochenendprodukten bedienen? Fischer: Wir haben in Wien-NÖOÖ und Bgld fest integrierte Entnahmeboxen und 52 Wochenenden, in denen diese Boxen ungenutzt waren, da die Tageszeitung von Montag bis Freitag erscheint. Wir glauben, dass wir den Magazinmarkt durch intelligente, anlassbezogene Magazinprodukte bereichern können. Der Markt befindet sich gerade in einem enormen Umbruch – eine gute Gelegenheit, das bestehende Angebot punktuell vor allem mit Mode- und Lifestyle-Produkten anzureichern. Drinic: Im Vorjahr gelang es uns, ca. 10 Magazine mit gutem Erfolg herauszubringen, heuer nehmen wir uns bis zu 15 Magazine vor und das wird uns, natürlich auch mit Unterstützung durch Anett, auch glücken. Wir haben keine periodischen Produkte, sind dadurch flexibel und reagieren auf Anlässe

oder auch Überlegungen unserer Kunden. Neben dem NetdoktorMagazin welches heuer drei Mal erscheint, gibt es seitens der Werbewirtschaft hohe Nachfrage an Shopping-, Motor-, Smartphone-, Karriere-, Lehrlings-, Lifestyleund Xmax-Produkten. medianet: Kunden wie die Kosmetik- oder Modebranche setzen vor allem aber auf hochwertiges Papier. Inwiefern entspricht Heute als Tageszeitung diesen Ansprüchen? Hanck: Seit drei Monaten ist es möglich, vorgefertigte Beilagen in die Zeitung zu bringen. Damit können wir dem Thema Papierqualität entgegenwirken. Das Format ist das gleiche, nur das Papier ist anders. Die Beilage wird einfach in die Tageszeitung geklebt. Drinic: Wir können Beilagen im Umfang zwischen 2 und 16 Seiten unseren Kunden anbieten. Im Gegensatz zu den Postaussendungen, wo viele Beilagen enthalten sind, bieten wir ein hochwertiges Produkt tagesexklusiv an. Und das bei einer Wien-Auflage von ca. 400.000 Exemplaren. Fischer: Außerdem haben wir gerade erst ein Projekt beendet, das zum Ziel hatte, unsere Druck- und Papierqualität enorm anzuheben.

© AHVV Verlag (5)

dinko fejzuli


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Zusätzlich sind im Vergleich zu Ausgaben von vor zwei Jahren die Farben im Heute viel leuch­ tender, frischer, lebendiger und natürlicher geworden. Diese Top-­ Qualität ist Kunden aus der Mode- und Kosmetikbranche enorm wichtig. medianet: Auf den Postkästen sieht man immer häufiger ‚Bitte keine unadressierte Werbung‘ . Hier sehen Sie sich ja etwas als das dazu passende Alternativangebot Fischer: Absolut. Wir sind zu den Postwurfsendungen eine klare Alternative, weil die Menschen unser Produkt freiwillig mitnehmen. Drinic: Wir haben das Rezept schlechthin. Wir haben ein wirklich gutes journalistisches Produkt, welches seit mehr als zehn Jahren hervorragend wird. Es ist optisch gut präsentiert und modern. Die Bereiche Unterhaltung und Information sind ausgewogenen, wir sprechen jede Zielgruppe beiden Geschlechts an. Unsere Vertriebswege haben sich auch erweitert. Man findet uns seit Längerem in den Großbäckereien, in der Systemgastronomie wie Mc Donald’s oder Nordsee, in Shoppingcentern, in Supermärkten und seit Kurzem auch in Wiener Taxis. Aber auch große Unternehmen mit Hunderten Mitarbeitern erreichen wir über Werksverkehr, Foyer oder Kantine. Wir sind einfach überall, wo sich die Menschen täglich von Montag bis Freitag bewegen, wir bedienen die mobil’e, aktive Generation. Uns zu konsumieren, ist einfach und verlockend.

medianet: Gerade diese Zielgruppe konsumiert Medien aber auch digital … Fischer: Das Wachstum im digitalen Bereich ist uns natürlich wichtig. Allerdings kommen 90 bis 95% unserer Erlöse aus dem Printgeschäft. Es wäre ein fataler Irrtum, unser Kerngeschäft zu negieren. Wir glauben an eine ZweiMarken-Strategie. Drinic: Eine Vernetzung gelingt uns beispielsweise mit QR-Code. Dieser wird auch von den Lesern angenommen und hilft uns, Printthemen mit dem digitalen Bereich zu verbinden. Zudem hilft es uns, mehr über unsere Leserschaft zu erfahren, z.B. über die zeitliche Nutzung der Texte. Interessanterweise ist der Peak in der Mittagspause. Hanck: Ich kann einen Menschen von vielen Bereichen her betrachten; dasselbe gilt für eine Marke. Sie muss glaubwürdig sein und ihren Kernbereich beibehalten.

medianet – 11

medianet: Frau Hanck, Sie beginnen Mitte August in einem gro­ßen Haus mit vielen Lesern. Welche Anforderungen hat man Ihnen mit auf den Weg gegeben? Hanck: Unsere gemeinsame Agenda ist Wachstum. Man spricht in der Branche meist von Stabilität. Vor zehn Jahren hätte davon niemand gesprochen. Hier bei Heute spricht man immer noch von Wachstum und das finde ich großartig. Drinic: Wir drei sind Gewinnertypen, haben den berühmten Zug zum Tor. Es ist nur ein logischer Schritt, dass wir drei bei Heute gelandet sind. (lacht) Hanck: Ich habe das Medienhaus Deutschland mitgegründet und schon sehr viel gesehen. Wenn sich die Tageszeitungen einig sind, dann können sie viel bewirken. Nichts ist so nah an den Menschen und den Geschehnissen wie die Tageszeitungen. Deshalb sind wir hier gelandet. Wir rocken jetzt.

© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen

Freitag, 10. Juli 2015

Goran Drinic, Verlagsleiter bei Heute, führt künftig mit Anett Hanck das Anzeigenteam.

WIR SUCHEN

„Schade ist, dass die

IHRE IDEEN

Media-Analyse erst ab vierzehn Jahren ­beginnt zu zählen.“

FÜR UNSER KLIMA

Gernot fischer, „heute“

medianet: Viele sehene Heute aber noch immer als U-Bahn-Zeitung. Drinic: … und dabei werden wir nur zu einem Drittel über die UBahn vertrieben. Fischer: Uns geht es nicht darum, woher die Leute die Heute haben, sondern vielmehr, wie sie diese nutzen. Eine der weltweit erfolgreichsten Gratis-Tageszeitungen heißt 20 Minuten und kommt aus der Schweiz. Das ist ein Wert, der sich auch bei uns widerspiegelt. Wir liegen bei 21 Minuten, die unsere Zeitung gelesen wird. Interessant ist, dass Abonnenten zwischen 20 und 22 Minuten einen Printtitel konsumieren, egal wie viel weiteren Lesestoff dieser noch bieten würde. Bei uns hat der Werbetreibende eine enorm hohe Chance, dass sein Werbemittel auch gesehen und rezipiert wird.

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medianet: Heute hat besonders unter den jungen Lesern eine hohe Reichweite. Wird es auch hier Sonderproduktionen geben? Fischer: Wir befinden uns in einem permanenten Entwicklungsprozess, auch in diese Richtung. Schade ist, dass die Media­ Analyse erst ab 14 Jahren beginnt zu zählen. Denn eigentlich beginnt der Konsum schon viel früher – etwa mit zehn. Das ist ein starker Hoffnungsmarkt für uns. Dadurch, dass dieser Teil der Zielgruppe nicht berücksichtigt wird, geht einigen Printmedien mit hohen Reichweiten bei den Jungen ­sicherlich echtes Geschäft ver­ loren.

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Ju bi l ä u m

12 – medianet

Freitag, 10. Juli 2015

Werbespendings Markt wuchs von knapp 1,9 Milliarden auf 3,3 Milliarden Euro; Print nach wie vor stärkstes Medium

Der Markt wächst – und mit ihm auch die Gattungen

Wien. 2.000 Ausgaben medianet – Anlass genug, die Entwicklung des Werbemarkts, der ja stets Kernelement der medianet-Berichterstattung war, von der ersten Ausgabe im Jahr 2001 bis in die Jetztzeit noch einmal Revue passieren zu lassen.

Starke Platzhirsche Knapp 1,9 Milliarden Euro schwer war der Werbemarkt um die Jahrtausendwende. Damals wie heute machte das Bruttowerbeaufkommen im Bereich der gedruckten Tageszeitungen laut Fokus den größten Teil aus: 592 Millionen Euro und damit 31,2% aller getätigten Spendings entfielen auf diesen Bereich. Zweitstärkster Sektor im Jahr 2000 war das TV mit 480 Mio. Euro (25,3%), gefolgt von den Illustrierten und Magazinen mit 355 Mio. Euro (18,7%). In den letzten 14 Jahren stieg der gesamte Werbemarkt in puncto

Bruttospendings von eben diesen 1,9 Milliarden Euro auf 3,3 Milliarden Euro im vergangen Jahr 2014, rechnet Focus vor. Die Spendings bei den Tageszeitungen wuchsen von knapp 600 Millionen über zwischenzeitlich über eine Milliarde in 2013 auf nunmehr 992 Millionen Euro, die regionalen Wochenzeitungen steigerten sich kontinuierlich von 132 auf 334 Millionen

Euro. TV, Radio, Außenwerbung wie auch das Kino stiegen in den letzten Jahren an – siehe Tabelle. Auch die Fachzeitschriften wuchsen von 59 Millionen Euro auf 104 Millionen Euro – hier gab es allerdings einen Rückgang mit der Krise nach dem Hoch von 140 Millionen Euro im Jahr 2008. Als einzige Gattung gesamt rückläufig präsentieren sich die ­Illustrierten und Magazine, die wie bekannt von der so oft zitierten Printkrise am stärksten betroffen sind: Von noch 355 Millionen Euro Spendings im Jahr 2000 sank man trotz Gesamtmarkt-Wachstums bis 2014 auf 309 Millionen Euro, so die Focus-Zahlen. Eine Sonderstellung nimmt Online ein: Vom Nullpunkt des Aufkommens der Onlinewerbung an wuchsen hier die Spendings auf 229 Millionen Euro im Jahr 2014 an – die stärksten Wachs­tüme verbuchte die Gattung ab dem Jahr 2008.

Marktanteile halbiert Neben den Anstiegen bei den Spendings zeigte sich der Markt vor allem, bezogen auf die Marktanteile, in Veränderung: Das MarktZugpferd Print hatte 2000 noch

© Panthermedia.net/Joo Lee

Generelles Wachstum mit verschobenen Marktanteilen; besonders zu kämpfen hatten Illustrierte und Magazine.

Gedruckte Zeitungen dominierten 2014 wie schon 2000 den Werbemarkt.

31,2% aller Spendings, 2014 waren es 29,6%. Dazwischen erlebte man ein Hoch von 32,7% im Jahr 2010. TV steigerte sich von 25,3% auf 28,2%, deutlich war der Anstieg vor allem in den letzten zwei Jahren, wo man am Markt über 3 Prozentpunkte zulegen konnte. Einbußen

gab es für Radio: Auch wenn die Spendings gesamt wuchsen, verlor man laut Focus von 8,3% auf nun 5,8%. Die Verluste der Illustrierten und Magazine spiegeln sich auch bei den Gesamtanteilen wider: von 18,7% des Marktvolumens halbiert auf 9,2%. (hof)

E n tw i c k lu ng der k l a s s is c hen we r b u ng 2 0 0 0 -2 0 1 4 in m il lionen euro

Tageszeitungen Reg. Wochenzeitungen Illustrierte/Magazine Fachzeitschriften Hörfunk TV Außenwerbung Kino Online Gesamt

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 592 572 538 546 563 629 670 724 781 796 938 984 1.000 1.021 992 132 141 146 165 191 206 212 251 237 226 269 308 314 325 334 355 350 348 334 327 320 322 340 370 329 342 357 347 337 309 59 87 85 92 104 103 115 130 140 117 114 119 105 106 104 158 162 146 155 170 175 171 171 177 172 180 181 187 189 196 480 464 456 461 497 509 546 594 624 628 673 729 780 854 946 111 124 136 137 138 156 171 171 180 202 206 211 221 218 228 8 10 8 12 11 14 15 16 13 12 15 14 13 13 14 - 14 11 10 21 28 35 67 87 116 132 119 160 189 229 1.894 1.924 1.873 1.913 2.021 2.139 2.257 2.463 2.608 2.596 2.870 3.022 3.128 3.252 3.351

Quelle: MediaFOCUS Research Ges.m.b.H.; Basis: Bruttowerbeaufkommen, basierend auf den offiziellen Tarifen der jeweiligen Medien (ohne Berücksichtigung von Rabatten)

Highlights Thematische Bandbreite der ersten Ausgaben von VÖP vs. ORF bis hin zu den ersten Plänen für Paid Content im Internet

Von der ersten Nummer bis zur Kostenlos-Kultur

1. Bild: Thema der allerersten Ausgabe war der neu gewählte CCA-Präsident – zu haben übrigens um exakt 13,76 Österreichische Schilling, also 1 Euro; 2. Bild: Das medianet-Team feiert im März 2002 die ersten 100 Ausgaben der „Tageszeitung für Marktkommunikation, Medien & Werbung“; 3. Bild: Schon 2002 leider ein Thema in der Medienlandschaft und noch heute eine Herausforderung: „Kosten senken, Gewinn erhöhen“; 4. Bild: Ebenso nach wie vor ein Thema: Der Kampf Privatradios vs. ORF und vice versa – in diesem Fall ging es um eine Beschwerde beim Bundeskommunikationssenat wegen Crosspromotion, Werbezeiten­über­ schreitung und Regionalisierung bei Ö3; 5. Bild: Schon im Jahr 2002 sagten einige heimische Tageszeitungen den Gratisinhalten im Web den Kampf an – das Aus der Kostenlos-Kultur wurde bis heute nicht realisiert.


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Freitag, 10. Juli 2015

medianet – 13

Glückwünsche der Branche I Worte zur 2000. Ausgabe von ORF, Lowe GGK, PRVA, IP Österreich und ProSiebenSat.1 Puls4

„Gratuliere und mea culpa“

„In den 14 Jahren seines Bestehens hat sich medianet zu einem echten ‚Must’ entwickelt. Eine Bereicherung der österreichischen Medienszene, die sich durch Kompetenz und Seriosität in so wichtigen Bereichen wie Kommunikation, Werbung, Medien, Finanzen und Karriere auszeichnet. Ich gratuliere zur 2.000sten Ausgabe und wünsche medianet auch weiterhin viel Erfolg.“

© Stephan Huger

„Mit 2.000 Ausgaben ist medianet ein fixer Bestandteil der heimischen Kreativ- und Medienbranche. Schön, dass es euch gibt und weiterhin alles Gute und viel Erfolg!“

© Lowe GGK

© APA/Georg Hochmuth

„Bereicherung der österreichischen Medienszene“, „trifft den Nerv der Zeit“, „fixer Bestandteil der Branche“. „Für die Kommunikationsbranche Österreichs ist medianet seit der ersten Ausgabe eine wirkliche Bereicherung. Die Analysen, Trends und aktuellen Berichte liefern wichtige Informationen für die täglichen Entscheidungen. Der PRVA gratuliert sehr herzlich zu diesem wunderbaren Jubiläum.“ Susanne Senf t, PRVA-präsident in

R u d i Ko b z a , Lo w e ggk

2,5 Mio.*

Alex ander Wr a be tz orf-general di r e k tor

© Philipp Simonis

besuchten im Jahr 2014 den Tiergarten Schönbrunn.

„Ich geb’ es zu: Ich lag vollkommen daneben!!! Als mir Chris Radda (wie ich ein BRG XVI-Absolvent) seine Pläne über eine ‚Tageszeitung für die Marketing- und Kommunikationsindustrie’ erzählte, hab ich ihn für verrückt erklärt. Zu abwegig erschien mir dieser Plan. Heute – 2.000 Ausgaben später und nach einer gelungenen Transformation in den Online-Bereich – bleibt mir nix anderes über als: ‚Gratuliere, Chris, zu sagen und meinen Fehler einzugestehen. mea culpa :-).“

2,85 Mio.** lesen jeden Sonntag die Kronen Zeitung.

© Puls 4/Gerry Frank

Wa lt er Zingg l , I P Ös te r re ich -G eschäf ts f ü h r e r

„2.000 Ausgaben, vollgepackt mit wissenswerten Neuigkeiten, und eine Bereicherung für die österreichische Medien- und Wirtschaftselite! Die medianet-Redaktion trifft den Nerv der Zeit und wagt sich mutig an Themen mit Zukunftsperspektiven. Herzlichen Glückwunsch und weiterhin gutes Gelingen!“ Mic h a e l Sti x ­G eschäf ts f ü h r u n g ­P roSiebenSat. 1 PUL S 4

Die Reichweite der Nr. 1 ist gut für Ihr Geschäft. Der älteste Zoo der Welt, eine der sehenswertesten Touristenattraktionen Wiens, lockt mit seinen tierischen Bewohnern jährlich eine riesige Besucherzahl an. Österreichs größte Tageszeitung erreicht jeden einzelnen Sonntag eine noch größere Zahl an Lesern. Wie Sie mit der Kraft der „Krone“ Ihre Kunden aktivieren können, erfahren Sie auf kroneanzeigen.at * Quelle: zoovienna.at

** MA 2014, national, Tageszeitungen WE, SB bis max. ± 0,8 %


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14 – medianet

Freitag, 10. Juli 2015

Glückwünsche der Branche II Worte zur 2.000. Ausgabe von medianet von VÖP, Mindshare, VÖZ, KroneHit und CCA

Von Kompetenz bis Reflexion © Franz Helmreich

„Unserer Branche wird bis­ weilen vorgeworfen, Nabel­ schau zu betreiben und sich auf zahlreichen Kongressen eingehend mit sich selbst zu befassen. Ich bin jedoch der Meinung, dass die großen Veränderungen, die unsere Branche durchmacht, auch Reflexion brauchen. Me­ dien müssen sich mit den Umwälzungen am Markt befassen. Dazu leisten Fach­ medien wie medianet einen wertvollen Beitrag. Ich wün­ sche Ihnen für die nächsten 2.000 Ausgaben alles Gute.“

Fri e d e rike MÜl l er-Wernh art Ceo mindsh are aust ria

Th omas Kral inger Präsident des ­V erb andes Öst erreich isch er ­Zeit ungen VÖZ

© fej

K l au s sc hw e i g ho f e r V or sta n dsv or si t z e n d e r d e s V e r ba n d s Öste rr e i c his c h e r ­Pr i vats e n d e r V Ö P

„medianet ist die innovativste und mutigste Branchenzeitung mit ehr­ lichem Journalismus und Adaptive Publishing (zuerst Papier, dann ePa­ per, dann App), um neben der Werbeund Kommunikationsbranche auch alle anderen Branchen interessant zu machen. Gratulation zum Jubiläum!“

„Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gra­ tuliere ich medianet ganz herzlich zum Jubiläum: Lachend, weil medianet mit seinen 2.000 Ausgaben die Welt der Fachmedien deutlich belebt und bunter gemacht hat; weinend, weil ich an diesem Jubiläum wieder einmal sehe, wie ungeheuer rasch die Zeit im Medienbusiness vergeht. Al­ les, alles Gute, medianet!“ Er nst Sw ob oda gesch äf t sfüh rer ­kroneh it

© R. Staudinger

„medianet begleitet die Medienbran­ che nun schon seit 14 Jahren. Immer kompetent in der Berichterstattung, stets sympathisch im Auftreten, oft kritisch im Blick auf die Branche – und auch nach 2.000 Ausgaben wirt­ schaftlich erfolgreich. Das ist eine exzellente und eindrucksvolle Leis­ tung, zu der ich herzlich gratuliere!“

© Christoph H. Breneis

© Christian Jungwirth

„Stets sympathisch im Auftreten“, „innovativ und mutig“, „Reflexion der Veränderungen“, „bunter machend“.

„Mehr Mut machende Bei­ träge über neue Ideen und Unternehmen, die sich mit Herzblut damit beschäfti­ gen, was unsere Kommuni­ kation verändert, effektiver, effizienter und interessanter macht. Über die, die mit ih­ ren Ideen neue Arbeitsplätze schaffen, Wertschöpfung erzeugen und verstanden haben, dass es nur eine Si­ cherheit gibt: an einer wirk­ lich guten Idee dran zu blei­ ben. Liebes medianet-Team: Bleib dran!“ Gerda Reich l-Sch eb esta Präsident in des CCA ­Cr eat iv Club Aust ria


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Ju bi l ä u m

16 – medianet

Freitag, 10. Juli 2015

Glückwünsche der Branche III Worte von D,M&B, media.at, RMS, Ö3, PKP BBDO, Group M, Gewista, WKO, IAB, Epamedia

„Ich gestehe: Ich bin ein Fan von Print! Danke, medianet“ „2.000 Ausgaben medianet – und keine hab’ ich ausgelassen. Sagt doch alles :-)“ Mariusz Ja n D e m n e r Demner , M e r l i c e k & Be r g m a n n

„Ich gestehe: Ich bin ein Fan von Print! Danke medianet, dass ihr mir verlässlich die wichtigen Branchennews, Unternehmensnachrichten und interessante Interviews und Features verlässlich auf meinen Schreibtisch liefert. Und auch wenn es ganz selten passiert, dass einige medianetAusgaben mit einem ganzen Stapel an anderen lesenswerten Unterlagen ‚aus Notwehr’ gegen zu großes Chaos ungelesen im Altpapier landen müssen, mag ich es, kompakt und übersichtlich nachlesen zu können, wer und was gerade in der Branche unterwegs ist.“

© Christoph H. Breneis

© PKP BBDO/Oliver Gast

© Daniel Hinterramskogler

P e t r a H au s e r , Vorsit zende der ­G e s c hä f t s f ü hr u n g d e r medi a .at-gruppe

„Ein Fachmagazin 2.000 Mal täglich mit interessanten Inhalten zu füllen und auch ökonomisch erfolgreich zu sein, ist eine bewundernswerte Leistung. Alles Gute für die nächsten 2.000 Ausgaben.“ A l f r e d Kob l i n g e r CE O P K P B B D O

„2.000 Ausgaben medianet sind jede Menge Nutzwert für den Leser. Das beginnt beim peniblen Sammeln und Aufbereiten von Daten und Informationen und geht weiter mit der Darstellung von Zusammenhängen, dem Verdichten und der Interpretation. Das alles wird Woche für Woche mit erkennbaren Schwerpunkten abgebildet. Wir gratulieren zum Jubiläum! “

© Raimo Rudi Rumpler

„Die Medienbranche ist hochkomplex und unterliegt ständiger Veränderung. Umso wichtiger ist es, dass sie von Medien begleitet wird, die ‚nah dran’ sind, darstellen, erklären, diskutieren. In diesem Sinne sind 2.000 Ausgaben medianet ein Grund zum Feiern und ein Ansporn für die nächsten 2.000! Herzlichen Glückwunsch!“

© Franz Helmreich

© Demner, Merlicek & Bergmann

„Keine hab’ ich ausgelassen“, „nicht mehr wegzudenken“, „bewundernswerte Leistung“, „jede Menge Nutzwert“.

„Nach 2.000 Ausgaben – und schon davor zahlreichen Ausgaben als reines Onlinemedium – ist medianet aus der Marketing- und Medienbranche nicht mehr wegzudenken. Gratulation und Dank dafür vor allem Dinko Fejzuli und seinem Team. Ich wünsche der medianet noch Tausende weitere Ausgaben mit spannenden Branchenberichten und natürlich vielen Erfolgsstories über d ­ as Privatradio.“ Mich ael Graf Gesch äf t sfüh rer Radio Market ing service RMS Aust ria

irina pet ricek-st einer COO Group M

© Jürgen Hammerschmid

G eorg Spat t, S e n d e r c h e f ö3

„Ich erinnere mich noch gut daran zurück, als mir Chris Radda von seiner medianet-Idee erzählt hat. Und jetzt halten wir die 2.000ste Ausgabe in Händen. medianet ist ein Fixpunkt im Bereich der Special-Interest-Medien. medianet liest man einfach quer durch alle Branchen! Ich gratuliere, auch im Namen des IAB Austria, Chris Radda und seinem Team von ganzem Herzen zu diesem runden Jubiläum – mögen noch viele folgen.“

Ka r l Jav u r e k Ge wista - CE O

„Herzliche Gratulation zur 2.000sten Ausgabe von medianet! medianet schafft content – medianet gibt Information – medianet vernetzt. Durch ein einzigartiges B2B-Konzept hat sich medianet zeitgerecht im österreichischen Mediemarkt positioniert. Die Vernetzung eines gesamten Wirtschaftssektors mittels PrintAusgabe, Themenchannels, Onlineportal, Digital Paper, Newsletter ist dem Team um Chris Radda, Herausgeber von medianet, herausragend gelungen! Eine gut durchdachtes Geschäftsmodell, welches zeigt, dass österreichische Medienunternehmen mit Technologie und Kompetenz am Markt punkten.“ A n g e l i ka s e r y-f r o s c hau e r O bf r au Fa c h v e r b a n d W e r b u n g u n d M a r kt ko m m u n i kat ion W KO

© Epamedia/Foto Wilke

„Herzliche Gratulation an medianet anlässlich der 2.000sten erschienen Ausgabe! Das nun rund 15jährige Bestehen von medianet zeigt, dass gut gemachte Berichterstattung auch in einem kleinen Markt nachhaltig Bestand hat, und ich freue mich auf viele weitere Ausgaben mit profundem Fachmedienjournalismus!“

© Stephan Huger

© Gewista/Andreas Tischler

Mart ina Zadi na , IAB Aust ria-Präsid ent in

„medianet ist ein wichtiger und nicht wegzudenkender Player am Markt, wenn es um B2B-Kommunikation geht – egal ob elektronisch oder in Papierform. Im Namen des Epamedia-Teams bedanke ich mich herzlichst für die großartige mediale Begleitung der letzten Jahre. Gratulation zur Ausgabe Nr. 2.000, gutes Gelingen für die nächsten 2.000 Ausgaben und weiterhin viel Erfolg.“ B rigit t e Ecker gesch äf t sfüh rung epamedi a


retail inside your business. today.

ist es nun definitiv geworden, und die Hitze spielt diesmal brav mit

Sonnenschein

erfreut jetzt das retail-Team, das sich in die medianet-Sommerpause flüchtet

Freitag, 10. Juli 2015 – 17

Freude

© Panthermedia.net

Sommer

© Panthermedia.net

© Panthermedia.net

medianet

wünschen wir allen unseren Lesern, und mögen Ihre Wünsche in Erfüllung gehen!

Bio-Kult: Aus der Nische rein in die Sackgasse?

© APA/EPA/Roland Weihrauch

short

© Natalie Oberhollenzer

Jubiläumsausgabe Zur 2.000sten medianet Ausgabe kredenzt das retail-Team ein Sträußchen mit vielen, netten Glückwunschtelegrammen aus der Handels- und Lebensmittelwelt. Weiters possierliche Einkaufserlebnisse der „Finsteren Brille“ sowie die Lieblingsund Anti-Lieblings-Produkte der Redaktion, ab Seite 20

Wagerlparade Darum liebe ich diesen Markt! retail hat den Konsumenten ins Wagerl geknipst und sie gefragt, warum sie die jeweilige Einkaufstätte bevorzugen. Herausgekommen ist ein liebenswertes Sammelsurium, und die Vorteile der Handelsformate wurden präzise und volksmündlich korrekt wiedergegeben. Seite 24

© Panthermedia.net/Oleg Doroshin

© Egger

Unterm Strich erfolgreich Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub ist zufrieden: Die Gruppe steigerte den Umsatz 2014 um 3,5 Prozent. Erfolgreich performten dabei vor allem die Baumarktkette Obi und der Textildiscounter KiK. Schwierig ist die Situation bei den Supermärkten Kaiser‘s Tengelmann. Seite 19

Lebensmittel In Österreich haben Bio-Lebensmittel einen guten Ruf und erfreuen sich großer Beliebtheit, ein Blick ins Nachbarland Deutschland zeigt dagegen ein anderes Bild, denn die Bauern haben es alles andere als einfach. Seite 18

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Freitag, 10. Juli 2015

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18 – medianet retail

verrückt nach B io In Österreich hat Bioware ein gutes Image, gilt jedoch als teuer. Der wertmäßige Bio-Anteil im LEH wuchs im Jahr 2014 in so gut wie allen Produktgruppen – besonders hoch ist der Anteil bei Trinkmilch, Kartoffeln und Eiern (Grafik 1); auch mengenmäßig stieg der Bio-Anteil – unter anderem bei Trinkmilch, Eiern und Frischgemüse (Grafik 2).

Bioware Im internationalen Vergleich steht die Bio-Landwirtschaft in Österreich imagemäßig sehr gut da

Die Kommerzialisierung des Bio-Gedankens Lebensmittelkonzerne haben das Marketingpotenzial der ehemals linken Öko-Idee „Bio“ längst erkannt. Wien. Wird „Bio“ immer mehr zur anonymen, gesichtslosen Massenware? Zumindest in Öster­reich kann diese Frage ganz klar mit Nein beantwortet werden: Hierzulande dominieren die starken Marken, also Ja! Natürlich oder NaturPur, Natürlich für uns. Bio-Lebensmittel haben in Österreich einen äußerst guten Ruf, nur als teuer gelten sie – so teuer, dass der Preis das entscheidende Gegenargument für den Kauf darstellt. Dennoch ist „Bio“ längst gesellschaftsfähig und hat sich von der linken Öko-Vision unter anderem zum MarketingHit der Lebensmittelkonzerne ent­ wickelt.

Big Business „Bio für alle“, hieß es in Deutschland Anfang der 2000er-Jahre, als die damalige grüne Landwirtschaftsministerin Renate Künast ein Förderungsprogramm für Bio­ ware startete und diese salonfähig machte. Lebensmittelketten wie Denn‘s und Alnatura entstanden, die großen Händler Rewe und Edeka sprangen auf den Bio-Zug auf, und bald schon füllten auch die Discounter ihre Billigregale mit ökologisch angebauten Nahrungsmitteln. Und irgendwann schnappte die „Konventionalisierungsfalle“ zu, wie der Spiegel in seiner Titelstory 45/2014 schrieb. Autor und Journalist Peter Laufer

ging für sein Buch „Bio? Die Wahrheit über unser Essen“ auf Reisen und schreibt über positive, aber auch viele negative Erlebnisse, die zeigen, wie leicht Konsumenten dazu verführt werden, Bio zu kaufen und Kennzeichnungen zu vertrauen. „Der Handel mit Bio-Lebensmitteln lebt von Verbundenheit und Vertrauen“, so Laufer (S. 266). Doch das Fazit seiner Recherchen fällt ernüchternd aus: Von Transparenz kann in der internationalen Bio-Wirtschaft keine Rede sein, Interessenskonflikte sind unvermeidlich, und offizielle Urkunden sind einfach zu fälschen. „Man muss kein Bio-Taliban sein, wenn einen bei manchen Entwicklungen der Bio-Branche ein leicht mulmiges Gefühl beschleicht“, kommentiert Thomas Weber, der Herausgeber des Magazins Biorama, im Nach-

wort. Längst sei Bio weltweit zur Industrie ausgewachsen – und das Big Business bietet Angriffsflächen.

No country for old men Die deutschen Biobauern müssen bereits jetzt mit ansehen, wie Billig-Bioware aus dem Ausland die Preise verdirbt und „Bio“ seine Identität verliert. „Innerhalb weniger Jahre ist ein System, das einmal als Gegenentwurf zur industriellen Landwirtschaft angetreten war, von einer echten gesellschaftlichen Alternative zu einer alternativen Produktionstechnik geschrumpft“, hieß es im Spiegel. Zwar ist Bioware nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland beliebter denn je. Leicht haben es Erzeuger aber

„Vom zunehmenden Bewusstsein für Qualität (...) und Unbedenklich­ keit der Nahrungsmittel profitiert die (...) Bio­ lebensmittelbranche.“ Peter Laufer, „Bio? Die Wahrheit über unser Essen“, S. 9

© privat

Daniela Prugger

nicht. Denn die gesetzlichen Richtlinien in der EU zu Tierschutz sowie Tierhaltung und Produktionsbedingungen sind streng. Doch das größte Problem für die deutschen Ökoproduzenten ist der Mangel an Ackergrund. Um einen ordentlichen Ertrag zu erzielen, brauchen Biobauern mehr Land als konventionelle Bauern. Schließlich wird der Boden im ökologischen Sinne schonend bewirtschaftet, die Fruchtfolgen werden eingehalten, und auf Chemie wird verzichtet. Doch „schon jetzt besetzen Energiepflanzen fast ein Fünftel des gesamten Ackerlands in Deutschland“, heißt es im Spiegel weiter.

Es war einmal ein Bioland Von 2013 auf 2014 stieg die Anzahl der Bio-Erzeugerbetriebe um 2,9% auf 23.937 Betriebe, die deutsche Öko-Fläche wuchs im Jahr 2014 auf 1.089.000 ha – also um +2,7% (Quelle: Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft). Zum Vergleich: Im kleineren Land Öster­ reich belief sich die Anzahl der BioBetriebe im Jahr 2014 auf gesamt 20.887 (-4,2% zum Vorjahr), dagegen wuchs die Bio-Fläche auf 524.435 ha – also um +0,4%. (Quelle: Bio Austria). Für Peter Laufer ist das Land Öster­reich gut aufgestellt, erklärte er gegenüber ORF.at (Erstellt am 27.06.2015): „Ich habe mir das österreichische System angesehen und zwei wichtige Dinge festgestellt: Erstens kaufen die Österrei-

cher vor allem lokale Produkte, das hilft schon einmal. Und zweitens sind öffentliche Stellen in den Zertifizierungsprozess fest eingebunden. Das kann in einer globalisierten Welt allerdings nicht isoliert betrachtet werden. Handelsketten kaufen Produkte aus der ganzen Welt. Sie können sich nie sicher sein, was hinter weitgereisten Biosiegeln wirklich steckt; das haben sie mir gegenüber auch bestätigt.“ Am liebsten kaufen österreichische Konsumenten ESL-Milch, Frischmilch und Bananen, gefolgt von Kartoffeln, Naturjoghurt und Eiern (Quelle: RollAMA). Ausschlaggebende Argumente dafür sind laut RollAMA die Besinnung der Konsumenten auf eine gesunde Ernährung, aber auch der bewusste Verzicht auf Chemie und der Wunsch nach einer besseren Qualität. Im Lebensmitteleinzelhandel machte der Bio-Anteil in 2014 wertmäßig bei Trinkmilch bereits 15,7% aus (Grafik 1). Besonders hoch war der Anteil auch bei Kartoffeln (14,4%) und Eiern (17,2%). Mengenmäßig betrug der Bio-Anteil bei Trinkmilch 13,8% und bei Eiern 10,5% (Grafik 2). Ob Einkaufen mit gutem Gewissen oder Kaufen eines guten Gewissens – in Österreich leisten sich Konsumenten Bio. „Heavy User“ sind hierzulande Konsumenten mit einem höheren Bildungsabschluss. Und für die urbane Bevölkerung sind Biolebensmittel mittlerweile ein Statussymbol.


r e ta i l & prod u c e r s

Freitag, 10. Juli 2015

medianet retail – 19

Retail Deutschland Die Tengelmann-Gruppe mit Sitz in Mühlheim in Deutschland erhöhte den Umsatz auf 8,1 Mrd. €

short

Einkaufszentren machen 12 Mrd. € Erlös in 2014

Obi & KiK sind fein raus

229 Einkaufszentren gibt es in Öster­ reich, mit durchschnittlich 37 Shops.

Wien. Österreichs 229 Shoppingcenter haben 2014 Umsätze in Höhe von knapp 12 Mrd. € erzielt. Gegenüber 2013 stagnierten die Verkaufserlöse. Laut Standort + Markt beruht das zum wesentlichen Teil auf Bauarbeiten in einigen Einkaufszentren im Vorjahr. Ohne diese von Umbauten betroffenen Konsumtempel wären die Umsätze um rd. zwei Prozent gestiegen. Die Verkaufsfläche in den Einkaufszentren stieg um 2,5 Prozent auf etwas über drei Mio. Quadratmeter. Mehr als 590 Mio. Menschen besuchten im Vorjahr ein Shoppingcenter. Damit hat sich in den vergangenen 15 Jahren die Besucherzahl fast verdoppelt. Insgesamt gab es Ende 2014 rd. 8.500 Shops in Einkaufszentren, im Schnitt also 37 Läden pro EKZ. Mehr als 75.000 Personen arbeiten in den heimischen Konsumtempeln, ein Plus von drei Prozent gegenüber 2013. Der Marktanteil der Einkaufszentren im Einzelhandel ging auf 22,7 Prozent zurück. (APA)

Mühlheim. Ein unterm Strich erfolgreiches Geschäftsjahr – so lautet bei der deutschen TengelmannGruppe das Fazit zu 2014. Vor allem Obi und KiK sei es zu verdanken, dass Umsatzrückgänge und rote Zahlen im Supermarkt­ geschäft mehr als wettgemacht werden konnten. Somit sei die Geschäftsbilanz von Tengelmann immer noch „erfolgreich“ ausgefallen, sieht es Karl-Erivan Haub, geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Mülheimer Unternehmensgruppe. Der Umsatz sei 2014 um 3,5 Prozent auf 8,1 Mrd. € (netto) gestiegen. Währungsbe-

reinigt habe das Plus bei 5,8 Prozent gelegen. Dass die Zahlen nicht besser ausgefallen sind, liegt am Supermarktbereich. Der verlor im vergangenen Jahr vier Prozent des Umsatzes und erlöste somit 1,86 Mrd. €. Kaiser’s Tengelmann belas­ te die Unternehmensgruppe seit mehr als 15 Jahren, auch in 2014 habe man versucht, das Unternehmen profitabler aufzustellen – allerdings erfolglos. Was droht, ist somit die Aufgabe des Geschäftsfelds, entsprechende Verkaufsbemühungen der Supermarkt-Sparte an Edeka gab es bereits. Ob und wann der Deal nach Untersagung

durch das Bundeskartellamt irgendwann doch noch über die Bühne gehen kann, bleibt offen: „Natürlich hoffen wir im Interesse unserer Mitarbeitenden auf eine positive Entscheidung, mehr können wir zum jetzigen Stand des Verfahrens aktuell nicht sagen“, so Haub. Durchweg positive Worte fand Haub für die Tengelmann-Töchter Obi und KiK. Die Textilmärkte legten 2014 um 7,1 Prozent auf 1,68 Mrd. € zu. Dies sei um so bemerkenswerter, da KiK im vergangenen Jahr die Zahl der Märkte „nur“ um 39 Standorte auf aktuell 3.294 Filialen gesteigert hat. (nov)

© APA/EPA/Roland Weihrauch

© SCS/Faruk Pinjo

Lediglich die Entwicklung im Supermarktbereich ist für Tengelmann mau.

Tengelmann-Boss Karl-Erivan Haub ist froh mit den Erlösen von Obi und KiK.

Fielmann prolongiert den Wachstumskurs in QII Hamburg. Die deutsche Optikerkette Fielmann hat den Wachstumskurs im zweiten Quartal fortgesetzt: Die zunehmende Nachfrage nach Gleitsichtgläsern zahlte sich für das Unternehmen, das in Deutschland ca. jede zweite Brille verkauft, aus. Somit stieg der Gewinn vor Steuern im Quartal um acht Prozent auf mehr als 52 Mio. €. Der Konzernumsatz legte um sieben Prozent auf etwa 327 Mio. € zu. Von April bis Juni verkaufte Fielmann 1,9 Mio. Brillen, das ist ein Plus von vier Prozent. (red)

© McDonald’s

McDonald’s treibt dem Burger die Gluten aus

Erfreulich für Zöliakie-Kranke: Big Mac & Co gibt’s künftig auch glutenfrei.

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Wien. Burger-Fans, die sich vor Gluten sputen und dennoch auf das saftige Fleischlaberl nicht verzichten wollen, offeriert McDonald’s eine neue Variante im Junk Food-Paradies: Ab 15. Juli ergänzen österreichweit in allen McDonald’s Restaurants glutenfreie Burger die Auswahl. Hamburger, Cheeseburger, Double Cheeseburger, Triple Cheeseburger und Hamburger Royal TS können individuell mit dem neuen gluten- und weizenfreien Bun bestellt werden. Die Fast Food-Kette reagiert damit auf eine steigende Kundennachfrage. (red)

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20 – medianet retail

Freitag, 10. Juli 2015

Gratulationen Nicole Berkmann, Marcus Wild, Georg Pfeiffer, Erich Schönleitner, Andreas Nentwich, Martin Engelmann …

„Maßgeblich im Inhalt und ­zeitgemäß in der Umsetzung“ Univ. Prof. Peter Schnedlitz: „Würde mich sehr freuen, wennn medianet als Print-Titel noch lange Zeit erhalten bliebe.“

© Pfeiffer

„Ich möchte Ihnen herzlich zur 2.000sten Ausgabe gratulieren. 2.000 Ausgaben, die sich sowohl unserem Kernthema Handel als auch vielen weiteren Bereichen, die uns in der Pfeiffer Handelsgruppe beschäftigen, widmen. Viel Erfolg und weiter so!“

H a n de l s e x p e r t e pr of. P e te r s c hn e d l i t z Wi r ts c h a f ts U n i v e r sit ä t

© Henkel

© WU Wien

„Ich lese medianet deshalb sehr gerne, weil sich dort frisches Wissen mit ambitioniertem Fachjournalismus verbindet. Vor allem die Gliederung in fachliche ‚Bücher‘ gibt die Möglichkeit zur Fokussierung. Der Retail-Abschnitt liefert dazu noch die relevanten Köpfe der Branche. Ich würde mich sehr freuen, wenn medianet noch lange Zeit als Printtitel erhalten bliebe. Ein kalter Bildschirm kann diese Erlebnisqualität einfach nicht ersetzen.“

„Ich lese medianet zwar nicht regelmäßig, bin aber immer wieder positiv überrascht von der Vielfalt und Breite an Themen, die es gelingt, profund und dabei sehr kompakt aufzubereiten.“

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© Spar/Helge Kirchberger

günt er t h ums er präsi dent h enkel cee

„Kompetent, dynamisch, vielseitig – so präsentiert sich medianet und gehört deshalb zu meiner wöchentlichen Lektüre. Wir arbeiten schon seit einigen Jahren erfolgreich mit medianet zusammen, und das Verlagskonzept überzeugt mit topaktuellen Fachberichten. medianet ist als Wirtschaftsfachzeitung ein nicht wegzudenkendes Informationsmedium. Wir gratulieren herzlich zur 2.000sten Ausgabe!“

„Der Vorteil beim Lesen von medianet ist, dass ich nicht nur einen Überblick über meine Branche habe, sondern gleich die gesamte Wirtschaft im Blick habe. Ein Medium mit Mehrwert, ich gratuliere herzlich!“ nicole be r k m a n n Spar Untern e h m e n s spr e c h e r i n

„Maßgeblich und aktuell im Inhalt, zeitgemäß in der Umsetzung, verlässlich – wer sich mit diesen Attributen schmücken kann, hat es richtig gemacht. Eine 2.000ste Ausgabe ist ein Zeichen, dass medianet es geschafft hat. In einer Zeit gekürzter Redaktionsbudgets ist medianet nicht einfach die Fachpublikation geblieben, die sie war: Sie hat sich weiterentwickelt und bleibt für all jene Branchen, die es bedient, am Puls der Zeit.“ Ma r c us W i l d c e o SE S s par e u r o p e a n s h oppi n g c e n t e r s

„medianet bietet nicht nur aktuelle und vielseitige Nachrichten, sondern ist vor allem in unseren Branchenschwerpunkten eine relevante Informationsquelle mit Mehrwert. Bitte weiter so für die nächs­ten 2.000 Ausgaben!“ Mart in engel mann Vorsi t zender GF dm drogerie markt

© Markant Österreich

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„Seit 2.000 Ausgaben informiert und unterhält uns das medianet-Team – der Claim ‚Inside Your Business – Today‘ hält wirklich, was er verspricht. Wir gratulieren medianet sehr herzlich zu diesem Jubiläum und stoßen mit einem Glas frischgezapften Ottakringer-Bier darauf an.“

© Pfeiffer

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„Herzlichen Glückwunsch zu 2.000 Ausgaben medianet! Die medianet – im Speziellen medianet retail – gehört mit seinen vielfältigen Berichten aus und über die Branche zur Standardlektüre in der Pfeiffer Handelsgruppe.“ e r i c h s c h ö n l e i t ner ho l d i n g -G e s c hä F t s f ü h rer p f e i f f e r ha n d e l sgr uppe

„Durch die vielfältigen Branchenberichte erhalte ich von medianet laufend die Möglichkeit eines wertvollen Blicks über den beruflichen Tellerrand. Das Redaktionsteam verschafft mir mit der Kombination aus gründlicher Recherche und pointiertem Schreibstil ein Lesevergnügen, das ich nicht missen möchte. Dafür vielen Dank, herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und alles G ­ ute für den nächsten 1.000er!“ Andreas nent wich GF Markant öst erreich


ju bi l ä u m

Freitag, 10. Juli 2015

medianet – 21

medianet 2000: Gratulationen Martina Hörmer, Kerstin Neumayer, Gerhard Drexel, Leopold Wedl und Wolfgang Hötschl

„Kompetent, top informativ“ „Als Geschäftsführerin von Ja! Natürlich kann man sich nur freuen über ein kompetentes Fachmagazin, das sich unaufgeregtem und versiertem Journalismus verpflichtet fühlt. Ich gratuliere zur 2.000sten Ausgabe und freue mich auf viele Ausgaben mehr!“

„Beeindruckend! 2.000 top-informative Ausgaben zu schaffen, das ist eine tolle Leistung! Ich freue mich regelmäßig über den informativen Info-Mix der medianet und habe oft die erfrischenden Kommentare von Herrn Novacek genossen. Ich gratuliere im Namen der gesamten Spar-Familie ganz herzlich zum Jubiläum!“

„medianet zählt zu den größten B2B-Kommunikationsplattformen Österreichs und ist die Wirtschaftsfachzeitung für Entscheidungsträger. Besonders interessant finde ich die Themenbereiche Retail und Marketing, die einen umfassenden Überblick über die Branche geben. Ich freue mich jedenfalls auf weitere 2.000 Ausgaben und wünsche medianet dazu viel Erfolg!“

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Ob Print-Ausgabe oder Online: medianet retail bietet den aktuellen Einblick in Wirtschafts- und Handelsthemen.

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Sozialversicherung: Das heißt Sicherheit ein Leben lang.

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Bewegte Zeiten – sichere Leistungen „Mit aktuellsten Meldungen quer durch die gesamte Wirtschaftslandschaft empfinde ich die Berichterstattung in der medianet besonders spannend. Die Themen sind nicht nur von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse, sondern auch handels- und lebensmittelspezifisch. Als Ergänzung zur Printausgabe verfolge ich auch gern die OnlineBerichterstattung.“ leop ol d w e dl handelsh au s w e d l

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Wenn es um ihre Gesundheit geht, vertrauen rund 8,4 Millionen Menschen in Österreich einem der besten Gesundheitssysteme der Welt. Die Sozialversicherung garantiert höchste Sicherheit – von der Kindheit bis ins Alter. Ob medizinische Betreuung bei Krankheit und Unfall, Rehabilitation, Pflege oder Vorsorge – um Ihre Gesundheit kümmern wir uns schnell, zuverlässig und kompetent.

„Früher habe ich jeden Tag in der Früh die Printausgaben der Zeitungen gelesen, heute habe ich über mein iPad einen raschen Überblick über die wichtigsten Businessnachrichten in kurzer Zeit. Die medianet bietet mir hier Einblick in aktuelle Wirtschaftsthemen, vor allem in die aktuellen Themen des Lebensmittelhandels und der Lebensmittelindustrie. Ich gratuliere zur 2.000sten Auflage und freue mich auf 2.000 weitere!“

Wir wollen auch in Zukunft für alle Menschen mit bedarfsgerechten Angeboten in der Gesundheitsversorgung, der Pflege und in der Prävention Maßstäbe setzen. Unser Ziel: Mehr Zeit für das Gespräch mit dem Arzt, eine Rundumversorgung mit kurzen Wegen, flexible Öffnungszeiten und zufriedene Menschen. Weitere Informationen finden Sie auf www.sicher-versorgt.at Wenn Sie Fragen und Wünsche haben, senden Sie diese an info@sicher-versorgt.at oder rufen Sie bei der Serviceline unter 050 124 2211 zur Gesundheitsreform an.

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22 – medianet retail

Freitag, 10. Juli 2015

Die Finstere Brille Beim Wochenendeinkauf ist mein Aggressionspegel so hoch wie sonst nur beim Egoshooterspielen

Der böse Kassendrache

Ausweitung der Kassenzone: Ein retail-Redakteur im Kampf gegen Drachen und rülpsende Kassaboys.

© Panthermedia.net/Lisa Young

christian novacek

Im Kassenbereich steht und fällt die Qualität des Einkaufserlebnisses.

Wien. Der Supermarkt ist ein Ort der Begegnung, und bekanntlich sind nicht alle Begegnungen erquicklich. Im Lauf der Jahre habe ich allerdings Kontrolle gelernt: Ich fahre den langsam dahinzuckelnden Pensionisten nicht mehr mit dem Wagerl auf die Ferse. Und ich beuge mich nicht mehr drei Minuten raumfüllend über eine Gemüsesteige, bis ich die definitiv frischeste Tomate ausfindig gemacht habe. Lediglich im Kampf um die beste Startaufstellung in der Kassenzone passiert mir dann und wann ein schmutziges

Wortgefecht, das immerhin branchenaffin ausfällt, also etwa: „Hey Oida, das wär jetzt aber keine logistische Meisterleistung von dir, wennst dich mit dem Wagerl kurz schleichst, damit ich vorbeikann!“ Für diese aufrichtig gemeinte Ermahnung wurde ich meinerseits von einer adretten 50-Jährigen, die aussah wie 30, moralisch niedergeknüppelt – mit dem Verweis auf die Leidensfähigkeit der Erdbebenopfer im Himalaya. Ja eh. Normalerweise ist nun am Ende des Einkaufs das Kassenpersonal jenes Zünglein an der Waage, das zwischen versöhnlichem Ausklang eines Einkaufserlebnisses

„Könnten‘s bitte auf den Knopf drücken, damit ich weiter raufstellen kann?“ Die Antwort kam ungestüm wie ein Orkan: „Und als Nächs­tes sagen Sie mir noch, wann ich kassieren darf?!“ Na gut, also doch das Bier auf die Chips drauf. Da bin ich dieserart eh schon nachgiebig, nixdesto triumphiert der Kassendrache – dann nämlich, als ich endlich alles drunter und drüber im Einkaufskorb habe, nochmals mit der Frage: „So und ist es dem Herrn jetzt recht, wenn ich kassiere?“ Ich nicke demütig. Das war vor einigen Jahren. Den Kassendrachen gibts immer noch. Vor einem halben Jahr vermeinte ich, ihn im geschwächten Zustand besiegen zu können. Er hatte Schnupfen und war recht weinerlich beinander, weil er trotzdem arbeiten musste. Ich heuchelte Mitleid. Und frug unschuldig, ob ich meinen Monatsrabatt schon jetzt, beim ersten Einkauf des Monats, einlösen könnte, ohne Aufdruck am Kassenbon. „Erst kriegen Sie einen Kassenbon, dann können Sie das einlösen!“, weinte der Drache. „Ja, aber Sie haben das ja eh im Computer und ich hab grad heute extra viel gekauft.“ Draufhin richtete sich der vermeintlich verwundete Drache auf, schüttelte die Grippe aus seinem Gebein und fauchte bedrohlich: „Erst Coupon, dann Monatsrabatt!“ Wie schon vor fünf Jahren räumte ich demütig und möglichst rasch das Feld.

oder frühzeitig verpatztem Wochenende entscheidet. In meinem am Wochenende bevorzugten Verbrauchermarkt in Baden bin ich diesbezüglich nicht immer mit Glück gesegnet. Folgendes Erlebnis führte zu einer posttraumatischen Einkaufsstörung. Ort: Verbrauchermarkt, Baden, Kassenbereich. Als geviefter Stratege lege ich die Sachen in der Reihenfolge aufs Band, wie ich sie danach in den Korb schlichten will. Nachdem ich nur solange aufs Band schlichten kann, wie Platz ist, und ich keinesfalls schwere Bierdosen hinter die Chips stellen will, frage ich die Kassiererin:

Kostenlos, ohne Registrierung!

Der rülpsende Kassaboy Die Alternative zur Badener Einkaufsstätte ist der Supermarkt in Gumpi. Der ist auch nicht ohne. Ihm verdanke ich mein High-ScoreNegativ-Erlebnis in Sachen Bedrohungen in der Kassenzone. Ein – mittlerweile die Karriereleiter rauf oder runter gefallener, nicht mehr greifbarer – Kassaboy begrüßte ebenda den Kunden vor mir mit lautem Rülpsen. „No, geht‘s eh?“, fragte der Kunde darauf, und der Kassajunge murmelte eine Entschuldigung, grinste dabei, weil‘s für ihn offenbar eine rechte Erleichterung war. Dann komm ich an die Reihe und ich fürchtete schon, das Rülpsen wäre eine Art Begrüßungsritual und ich müsste kontrarülpsen oder ich krieg Haue. Aber ich wurde gar nicht begrüßt. Stattdessen mit finsterer Stimme gefragt: „Willst a Kundenkarten?“ Ich schüttelte instinktiv den Kopf und beschloss für mich: Kundenkarte, nur das nicht. Gleichzeitig aber fragte ich, meinem Kopfschütteln widersprechend, offenbar gefangen im archaischen Kommunikationsrhythmus: „Kundenkaaaaahrte?!“ Da hat‘s sogar dem ungenierten Kassaboy das Rülpsen verschlagen.

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„medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4 Tel.: +43 1 919 20 - 2247 xpert@medianet.at | blackboard.medianet.at

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© Natalie Oberhollenzer

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Freitag, 10. Juli 2015

medianet retail – 23

Our Special Products Die retail-Redaktion präsentiert Lieblingsprodukte und jene, die uns verzichtbar erschienen

Unsere Top & Flop-Produkte Produkte, die kein Mensch braucht, und solche, ohne die wir nicht können.

Mit der Alicia Mokkamaschine und Mannerschnitten kommen wir fit durch den Tag. © De Longhi; Manner

Eat me. Die essbaren Bälle von eat the ball gibt‘s als Fußball, Football, Hockey Puck und, laut Homepage, bald auch in jeder anderen Ballvariante. Geworben wird damit, dass das haltbare Tiefkühlbrot mehrfach aufgetaut und wiedereingefroren werden kann und trotzdem frisch bleibt. Stichwort Schockfrieren. Frisches Brot aus dem Tiefkühlfach? Nett, aber vielleicht auch ein nettes Märchen. Nett ist übrigens auch der Preis von 4,99 € für vier Brötchen. Auch beim Namen hat man der Kreativität freien Lauf gelassen, was uns zum Schlagwort inspiert hat.

funktioniert, und wir konnten Mittagessen darfs ein Unverzichtbar. Um den teils nach einer Woche aufatmen Tässchen Mokka stressigen Redakund aufhören, auf die Schulsein. Je nachtionsalltag dige böse zu sein. Zum Kaffee dem, wer unversehrt darfs auch mal etwas Süßes von uns ihn überstehen sein, und da einer – wir verrazubereitet, zu können, ten nicht wer – auf fast alles allist er mal brauchen wir ergisch ist, was uns die Industrie stärker, mal eines unbeso serviert, fällt die Wahl so gut schwächer, dingt: Koffein. wie immer auf das Traditionsprojedoch imNachdem wir dukt, ohne welches kein Tourist mer gut. Die schon einige Österreich verlässt – die MannerVerzweifKaffeemaschischnitte. Diese haben wir schon lung war uns nen ausprobiert in allen Varianten ausprobiert: ins Gesicht geschriehaben (Pads, Bohnen Kokos, Zitrone und was es sonst ben, als kürzlich ein Teil und Pulver), fanden wir so gibt, doch auch die Wahl fällt abbrach und wir die Rechnung endlich eine, die uns allen (einstimmig) auf die Original nicht finden konnten. Zum Glück zusagt: Die Mokkamaschine Alicia LGV_Chilinis_medianet100715_216x288_munkenU220K80.pdf 1 29.06.15 (nn) hat die Ersatzlieferung trotzdem12:02­Neapolitaner. von DeLonghi. Täglich nach dem

Frischgemüse

Mogelbox. Die Glossybox verspricht, ihre Käuferin für ca. 18 € monatlich mit fünf Produktneuheiten aus dem Bereich Kosmetik und Körperpflege zu überraschen. Auf der Website sind Produkte aus früheren Boxen in Originalgröße abgebildet – quasi als Köder. Und tatsächlich muss man der Glossybox eines lassen – sie schafft es, zu überraschen. Beim Auspacken staunt frau nämlich nicht schlecht, wenn neben kleinen Mascara- und Lipglossproben dann eine Handcreme, ein Duschgel oder ein Nagellack in – festhalten – Originalgröße dabei ist. C

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Auf Du und Du mit der Natur.

© Dr. Oetker; Glossybox; Eat the Ball Holding

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Absurd. Der Pizzaburger war das erste Produkt, das uns, ohne viel nachzudenken, eingefallen ist bzw. das uns gar erst auf die Idee für diese Seite gebracht hat. Halb Pizza, halb Burger und immerhin ernährungsphysiologisch ganz entbehrlich. Mal abgesehen davon, dass Tiefkühlpizzen und Fertigburger per se nicht gerade des Gourmets pure Freude darstellen, schafft es dieses Produkt immerhin, auf dem Werbefoto keine falschen Hoffnungen aufkeimen zu lassen - was im Vergleich so manche Fast Food-Kette durchaus hinbringt.

Vereinigt als Genossenschaft mit fast 70-jähriger Tradition, bauen die über 100 Gärtnerfamilien der LGV-Frischgemüse für Sie saisonal feine Gemüsespezialitäten an. Mehr über die frische Vielfalt aus Wien und Niederösterreich erfahren Sie auf www.lgv.at

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Chilinis - Chili-M


24 – medianet retail

Wag erl pa r a de : da r u m l i e be i c h m e i n G e s c h ä f t

Ivana I.: „Mein Favourite Food-Shop ist der dm. Raphael O.: „Ich gehe am liebsten zum Merkur und zwar untertags unter der Woche. Es gibt alles, was ich Ich vertrage viele Lebensmittel nicht, hier haben sie die größte Auswahl an ‚Frei von‘-Produkten.“ brauche, und es geht am wenigsten hektisch zu.“

Marko M.: „Ich liebe den Merkur. Das Geschäft ist mein absoluter Favourite. Ich bin ein Genussmensch und hier finde ich die meisten Spezialitäten. Wie viel sie kosten, ist mir in diesem Fall egal.“

Bruno H: „Ich mag ganz klar den Billa am liebsten, weil ich da von meiner Wohnung am wenigsten weit hin habe. Wer will schon lang schleppen?“

Teresa B.: „Ich liebe den Billa. Der ist gleich neben meinem Lieblingsspielplatz im Alten AKH. Außerdem gibt es hier richtig viel frisches Obst, Gemüse und Babybrei von Hipp.“

Dany C.: „Ich mag den Zielpunkt. Weil ich den schon immer am liebsten mochte und ihm die Treue halte. Die neuen Wiener Produkte finde ich auch prima.“

Maria B.: „Ich liebe den Merkur. Nirgendwo sonst finde ich so viele Nudeln von De Cecco, so viele Saucen von Mutti und so viel DelikatessAufschnitt. Weiters mag ich die breiten Gänge gern.“

Emmanuel B.: „Ich mag den Billa! Der hat die beste Auswahl an Fruchtsäften, Limos, Smoothies und ­Alkohol. Von den Bieren könnt’s noch mehr geben.“

Gertrude B.: „Ich geh am liebsten zum Hofer. Der hat nicht zu viel und nicht zu wenig in seinen Regalen – und genau die Produkte, die ich brauche. Außerdem sind die Preise recht günstig.“

Verena F.: „Der Meinl am Graben ist mein Lieblingsgeschäft. Die führen als einziger Markt in Wien die Burrata, die ich aus dem Rom-Urlaub kenne.“

Giulia S.: „Billa Corso im Herrnhutterhaus ist der beste Markt. Hier kann ich stilvoll einkaufen und bekomme, was ich will, z.B. bestimmte Wassermarken.“

Josef K. und Anton S.: „Wir setzen auf C+C Pfeiffer, der hat einfach alles im Programm – vom Standardprodukt zum absoluten Premiumprodukt. Und wir können der Pfeiffer-Mannschaft voll und ganz vertrauen.“

© Natalie Oberhollenzer (18)

Verusja K.: „Der Radatz ist der Beste. Mein Mann und ich lieben eine große Auswahl an gutem Fleisch und kaufen es nirgendwo anders. Heute brauche ich Faschiertes für ein gutes Kalbsbutterschnitzel.“

Robert B.: „Mögen tue ich den Hofer am liebsten aber ich gehe öfter zum Billa. Weil er am wenigsten weit von meiner Wohnung entfernt ist.“

Freitag, 10. Juli 2015

Evelin P.: „Ich stehe auf Interspar. Wo sonst bekomme ich auf einem Fleck alles, was ich brauche? Außerdem bin ich ein Fan der Spar-Eigenmarken.“

Dani S.: „Der Spar ist meiner. Die Joghurte und die Molke von Spar Natur*pur laufen außer Konkurrenz. Ich finde auch die Märkte von Spar am schönsten.“

Mareike S.: „Ich mag den Denn’s. Hier herrscht die angenehmste, entspannteste Atmosphäre. Die Ware ist frisch und es gibt mein Lieblingsbrot von Joseph.“

Hari T.: „Der Spar ist super, weil er direkt in meinem Haus ist und weil er von allen die meisten regionalen, biologischen und fair gehandelten Produkte anbietet.“


medianet

inside your business. today.

Freitag, 10. Juli 2015 – 25

© zVg

Jubiläumsgratulanten

Pharmig-Präsident Robin Rumler und viele andere Topmanager gratulieren Seite 29

© Rehaklinik Enns

healtheconomy Investition

Gesundheitsdienstleister Vamed und Partner eröffnen neue Rehaklinik in Enns Seite 31

Neue Köpfe Wechsel in der Pharmabranche © Lukas Spitaler

Gesundheitswirtschaft schafft 5% plus pro Jahr

© Thomas Kästenbauer

Debatte medianet lud Krankenkassenvertreter und Stakeholder zum Dialog über die künftige Gestaltung der Gesundheitsversorgung. Josef Probst, Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, pocht dabei auf verstärktes Monitoring der laufenden Ausgaben und Investitionen in die Zukunft: „Auf den Konsolidierungskurs der vergangenen Jahre folgt jetzt die Gesundheitsreform.“ Vorsicht sei allerdings bei den zuletzt stark steigenden Arzneimittelausgaben angesagt, warnen er und Sektionschef Clemes Auer. Seite 28

Großprojekt Mit MedAustron entsteht in Wiener Neustadt derzeit eines der modernsten Zentren für Ionentherapie und Forschung in Europa. Nach der Fertigstellung des Zentrums in einem Jahr werden im Vollbetrieb bis zu 1.200 P ­ atienten jährlich mit der n ­ euen Strahlentherapie behandelt, ist man in Niederöster­reich überzeugt. Zusätzlich zur klinischen Forschung bietet das Zentrum die Möglichkeit für nicht-klinische Forschung. „Weltweit existieren erst drei derartige Zentren wie M ­ edaustron“, sagt CEO Bernd Mößlacher. Seite 31

inhalt

Jubiläum 2000. medianet > Drei Gesundheitsminister in sieben Jahren 26 > Wachstumsstarke Betriebe in allen Segmenten 26 Pharmareport und Lifescience > Neue Darmstudien zeigen Potenzial von Probiotika 28 > Experten diskutierten über Fortschritte bei Krebs 28 > Astellas Pharma feierte Jubiläum in Österreich 28 > Baxalta startet offiziell nun in Österreich 31 Medizintechnik und eHealth > Medtronic bietet künftig auch Healthconsulting an 31

© Publish Factory/APA-Fotoservice/Preiss; Österreichische Apothekerkammer/APA-Fotoservice/Preiss; Elisabeth Grebe / Montage: B. Schmid

© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen

short

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (Mitte) und ihre Vorgänger Andrea Kdolsky und Alois Stöger prägten das System in den vergangenen Jahren.

Jubiläumsrückblick Mit einem Volumen von 35 Mrd. € ist die healtheconomy nicht einfach Kostenfaktor, sondern Wachstumsmotor. Zwischen 1990 und 2013 gab es im Schnitt jährlich ein Plus von 5%. medianet begleitet die Branche seit 2007. Seite 26

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26 – healtheconomy

Freitag, 10. Juli 2015

Rückblick Seit 2007 berichtet medianet-Gesundheitsteil wöchentlich über die healtheconomy

Kommentar

Gesundheitsbranche gewinnt an Profil

Eine Branche vor dem Umbruch

Boombranche mit 35 Mrd. € Volumen, 11% BIP-Anteil und Wachstumsraten von durchschnittlich 5%.

Martin Rümmele

S

pricht man mit Experten über die Zukunft des Gesundheitswesens, zeigt sich, dass der Wachstumsbranche in den kommenden Jahren tiefgreifende Veränderungen bevorstehen. Zum einen, weil aufgrund von Innovationen und der demografischen Entwicklungen der Kostendruck im System steigt, zum anderen, weil sich die Versorgung und die Medizin selbst stark verändern werden. So wird analog zu anderen Branchen unter dem Stichwort Industrie 4.0 auch im Gesundheitsbereich die IT-Vernetzung massiv zunehmen. Für die Versorgung bietet das ganz neue Möglichkeiten – vom Versand von Arzneimitteln in entlegene Regionen über Auswertung von Labordaten in Zentrallabors oder gar im Ausland bis zu Wohnungen, die vor allem alte und chronisch kranke Menschen medizinisch „überwachen“. Die Pläne für den Ausbau der Primärversorgung werden zudem neue Versorgungszentren entstehen lassen, die auch die Spitalsambulanzen entlasten. In der Folge werden teure Spitalsbetten auch stark in dringend benötigte Pflegebetten umgebaut werden. Wie sehr die Forderung nach mehr Eigenverantwortung auch die öffentlichen Versorgungskonzepte verändern wird, ist noch offen. Das Thema Prävention wird aber auf allen Ebenen zunehmen.

Wien. Knapp 35 Mrd. € werden pro Jahr in Österreich für Gesundheit ausgegeben: von den Krankenkassen, Gemeinden, den Ländern, dem Bund, Privatversicherungen und den Menschen selbst. In Summe sind das etwa elf Prozent des BIP. Anders – und deutlicher – formuliert: rund elf Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung. Zwischen 1990 und 2013 wuchsen die Ausgaben hier im Durchschnitt pro Jahr um 5%. Keine andere Wirtschaftsbranche hat so ein Wachstum hingelegt. Grund genug für ein Wirtschafts- und Fachmedium wie medianet, 2007 mit health­ economy einen eigenen Teil für die Gesundheitswirtschaft zu starten – erstmalig und nach wie vor einzigartig in Österreich. Das Ziel dabei: der Branche nicht nur eine Stimme zu geben, sondern auch einfach regelmäßig zu berichten, was sich in der mit Abstand dynamischsten und größten Branche tut.

Bewegte Pharmabranche Und das war einiges, wenn man etwa an gleich mehrere Übernahmewellen in der Pharmabranche denkt – immer mit milliardenschweren Rekorddeals. Umgekehrt wurde die Branche in den vergangenen Jahren stark von der sogenannten Patentklippe gebeutelt. Einige der Marktführer mussten durch die Patentabläufe wichtiger Blockbuster-Medikamente Milliardenverluste hinnehmen. Andere wiederum, wie das Biotechunternehmen Gilead, katapultierten sich mit Innovationen, wie dem Hepatitis C-Medikament Sovaldi nahezu aus dem Nichts unter die Top 10 der weltweiten Branche und sorgten mit hohen Preisen von

© APA/Robert Jäger

Ina Schriebl

Großinvestitionen, wie der aktuelle Bau des Krankenhauses Wien-Nord, pushen auch die Gesundheitsbranche.

Apps mit Medizin- und Gesundheitsbezug auf den Markt gebracht haben – von der Fitness-App über die Erinnerung an Medikamenteneinnahmen bis zur Diabetes-App mit Schulungen.

1.000 Dollar pro Tablette international für Aufruhr. Kräftig rund ging und geht es auch in der E-Health-Branche, die erst in den vergangenen Jahren an Profil gewann. Die E-Card, die Elektronische Gesundheitsakte, immer komplexer werdende Krankenhausinformationssysteme und Softwareangebote für niedergelassene Ärzte und nicht zuletzt das Thema Industrie 4.0 verhalfen der Branche zu einem Boom, der auch IT-Giganten wie Apple, Microsoft, Google und andere auf die Gesundheitsbranche aufmerksam machten. Auch sie wollen mit eigenen Produkten am wachstumsstarken Gesundheitsmarkt mitnaschen. Wie auch Tausende App-Hersteller, die bereits mehr als 100.000

Umstrittene Reformen Parallel beherrschten Gesundheitsreformen, Arbeitskonflikte mit den verschiedenen Berufsgruppen und vor allem die erfolgreiche Sanierung der Krankenkassen die Gesundheitspolitik und beeinflussten damit auch die Tausenden Unternehmen der Branche. Zur Erinnerung: Ende 2008 forderte der damalige Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse 1,4 Mrd. € zur Sanierung der vor der Pleite

stehenden Krankenkassen; sechs Jahre später bilanzierten alle Kassen positiv, und der Schuldenberg war abgebaut. All diese Entwicklungen und nicht zuletzt die laufende Berichterstattung über die Healtheconomy in der medianet führten auch zu einem wachsenden Selbstbewusstsein der Gesundheitswirtschaft. Man wollte nicht weiter nur als Kostenfaktor wahrgenommen werden: 2009 wurde deshalb über die Wirtschaftskammer die „Plattform Gesundheitswirtschaft“ zur besseren Vernetzung gegründet. Im gleichen Jahr startetet der jährliche Gesundheitswirtschaftskongress, und 2011 folgt der Start für die Gesundheitsberufekonferenz, wo sich alle Akteure jährlich treffen.

Unternehmen Zuwächse bei Dienstleistern, Pharma- und Medizinproduktefirmen

Gesunde Akteure

Dynamische Top-Betriebe

Wien. Die vergangenen 2.000 me­ dianet-Ausgaben und acht Jahre Gesundheitsteil „healtheconomy“ wurden von zahlreichen Gesundheitsakteuren geprägt – mit Andrea Kdolsky, Alois Stöger und aktuell Sabine Oberhauser auch von drei Gesundheitsministern. Wobei vor allem der aktuelle Verkehrsminis­ ter Stöger als längstdienender Gesundheitsminister der Zweiten Republik des System seinen Stem-

Wien. Dass die Gesundheitsbranche eine Wachstumsbranche ist, wird von niemandem bestritten. Immer mehr Unternehmen auch aus anderen Bereichen versuchen, mit Produkten oder Dienstleistungen im Gesundheitsbereich Fuß zu fassen. In den vergangenen Jahren gab es allerdings einige Unternehmen, die durch besondere Innovation und kräftiges Wachstum von sich reden machten.

Finanzminister Hans-Jörg Schelling gilt als Mitsanierer der Krankenkassen.

pel aufdrückte. Immer wieder als Ablösekandidat in vielen Medien gehandelt, schaffte er die Kassensanierung und eine weitreichende Gesundheitsreform.

Wechsel bei Stakeholdern Unterstützung erhielt er dabei beim später ebenfalls „beförderten“ aktuellen Finanzminister HansJörg Schelling, der als Verbandsvorsitzender im Hauptverband die Kassensanierung mitverhandelte. Weitere Personen, die das System prägten, und deren Nachfolger sind die Hauptverbandsdirektoren Josef Kandlhofer (Pension) und Josef Probst (aktuell), Ärztekammerpräsident Walter Dorner (Pension) und Wechselberger (aktuell), Apothekerkammer-Präsidenten Friedemann Bachleitner-Hoffmann (Pension) und Max Wellan (aktuell) sowie u.a. Pharmig-Präsident Hubert Dressler, der die Branche gewechselt hat, und sein Nachfolger Robin Rumler. International wiederum sorgt USPräsident Barack Obama mit seiner Gesundheitsreform für langjährige Debatten. (iks)

rum spezialisiert. Mit Hightech, einem kompletten Wäschemanagement für die Kunden und Investitionen in Energiesparmaßnahmen meldet die Gruppe seit Jahren jeweils ein Plus. Laufende Zuwächse gibt es auch bei den verbundenen Unternehmen systema und CompuGroup CEE, die von Steyr und Wien aus im Bereich Ärzte- und Krankenhaussoftware punkten. In beiden Bereichen

Spitalsdienstleister im Plus Kontinuierlich in Österreich und international gewachsen ist über alle Jahre der Gesundheits- und Spitalsdienstleister Vamed; das Unternehmen baut, plant und managt Krankenhäuser in der ganzen Welt, führt vor allem Rehabilitationszentren in Österreich und ist nicht zuletzt mit der Vamed Vitality World auch Marktführer im Thermenbereich. Ein starkes Wachstum über all die Jahre meldet auch die Wozabal Unternehmensgruppe. Das Familienunternehmen ist auf Mietwäsche und die gesamte Logistik drum he-

© Systema

© APA/Hans Klaus Techt

Menschen Prominente Zu- und Abgänge im System

Die CompuGroup-Tochter systema punktet mit E-Health-Lösungen.

sind die Unternehmen Marktführer und wachsen mit Innovationen laufend.

Starke Pharmafirmen Regelmäßig positive Meldungen kommen im Pharmabereich auch aus österreichischen Unternehmen: Neben internationalen Konzernen und Biotechunternehmen punkten auch heimische Unternehmen mit Forschungen wie das Grazer Institut Allergosan, die Richter PharmaGruppe mit ihrer Logistik­tochter Pharma Logistik Austria und die Firma Erwo Pharma; das junge Unternehmen hat sich seit dem Markteintritt 2008 fast verdreifacht und nachhaltig unter den Top 10-Unternehmen in der heimischen OTC-Branche festgesetzt. Entstanden sind aber auch völlig neue Unternehmen, wie das Gesundheitszentrum mediclass, das mit einem speziellen Verrechnungssystem Patienten kurze Wartezeiten und Privatmedizin zu Kassentarifen anbietet. Das Unternehmen expandiert nun von Wien aus in andere Städte. (rüm)


Viele Meilensteine der Medizin kommen aus dem Labor.

Aber sie beginnen mit Leidenschaft und einer Vision. Seit über 150 Jahren haben wir eine Mission: Unser Ziel ist die Entwicklung von innovativen Medikamenten, Impfstoffen und Tiergesundheitsprodukten, die das Leben von Millionen verbessern. Wir stellen uns dieser Verantwortung mit einem festen Bekenntnis zu Forschung und Entwicklung. Wir wissen, es gibt noch immer eine Menge zu tun: Wir wollen den Zugang zu medizinischer Versorgung verbessern und arbeiten mit Partnern zusammen, die unsere Leidenschaft teilen. Gemeinsam werden wir eine gesündere Welt schaffen. Mit ganzem Herzen. Unter www.msd.at erfahren Sie mehr über unsere Arbeit und unser Engagement.

Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H. Europlaza Gebäude G, Am Europlatz 2, 1120 Wien © Urheberrechtlich geschützt für Merck Sharp & Dohme Corp., ein Unternehmen von Merck & Co., Inc., Whitehouse Station, NJ, USA. 06-16-CORP-1122466-0000. Erstellt: Juni 2014


r ou n d ta bl e

28 – healtheconomy

Freitag, 10. Juli 2015

Diskutierten über Ökonomiegebote in der Gesundheitsversorgung (v.li.n.re): Jan Oliver Huber (Pharmig), Clemens Auer (Gesundheitsministerium), Josef Probst (Hauptverband der Sozialversicherungsträger), Gerald Bachinger (Patientenanwalt).

Diskutanten Jan Oliver Huber ist Generalsekretär des Pharmabranchenverbandes Pharmig. Clemens Auer ist Leiter der Sektion I im Gesundheitsministerium und dort unter anderem zuständig für Strukturreformen im Gesundheitswesen. © leadersnet.at/Daniel Mikkelsen

Josef Probst ist Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Gerald Bachinger ist Patientenanwalt in Niederösterreich und Sprecher der österreichischen Patientenanwälte.

Diskussionsrunde medianet lud Krankenkassenvertreter und Stakeholder zum Dialog über die künftige Gestaltung der Gesundheitsversorgung

„Auf Konsolidierungskurs folgt jetzt die Gesundheitsreform“ Hauptverbandsdirektor Josef Probst pocht auf Monitoring der laufenden Ausgaben und Investitionen in die Zukunft. Martin RÜmmele

medianet: Wir hören aktuell, dass die zuletzt sanierten Krankenkassen wieder auf ein Defizit zusteuern. Wie ist der Spagat zu schaffen, einerseits Leistungen möglichst optimal anzubieten und gleichzeitig in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ökonomisch bestehen zu können? Josef Probst: Die Beitragseinnahmen wachsen bis 2017 um drei Prozentpunkte und sind damit halbwegs stabil. Schwierig ist die Ausgabenentwicklung im Bereich Arzneimittel, wo wir derzeit Steigerungsraten von über acht Prozentpunkten haben. Hier sind Konsolidierungsmaßnahmen dringend nötig – nicht zuletzt, weil für die Gesundheitsreform auch Investitionen notwendig sind. Clemens Auer: Die Gesundheitsausgaben entwickeln sich insgesamt parallel zu den gesamtstaatlichen Ausgaben. Man kann also unaufgeregt an die wichtigen Themen herangehen. Was jetzt diskutiert wird, ist Ergebnis der Reformen der vergangenen Jahre. Wir haben ein engmaschiges Monitoring entwickelt und deshalb fallen Ausreißer sofort auf. Das ist gut und sinnvoll. Der Arzneimittelbereich ist so ein Ausreißer; ein weiterer wird die Entwicklung der Personalkosten im stationären Bereich sein. Jan Oliver Huber: Wenn hier die Medikamentensituation angesprochen wird, ist zu sagen, dass die Konsolidierung der Krankenkassen in den vergangenen Jahren auch von der Pharmaindustrie stark mitgetragen worden ist. In den vergangenen zehn Jahren waren die Arzneimittel sogar ein dämpfender Faktor, während andere Bereiche deutlich stärker gewachsen sind. medianet: Dennoch gibt es hier aktuell ein Wachstum. Warum? Huber: Hier ist sicherlich spürbar, dass es im Vorjahr einen Durchbruch bei der Behandlung von Hepatitis C gegeben hat. Wir erwarten bis Jahresende ein Plus von sechs

bis sieben Prozent. Das zweite Halbjahr wird aber im Vergleich zum ersten eher dämpfend wirken. Wir haben jedenfalls den mit den Kassen definierten Kos­tenkorridor in den letzten zwölf Jahren eingehalten. Ich verstehe, dass die jüngsten Ausgabensteigerungen die Kassen nervös machen, man sollte das Thema aber dennoch sachlich diskutieren. Es gibt vor allem ein Spitalsproblem, wo die Kassen nicht mitreden, aber zahlen müssen. Probst: In den vergangenen Jahren haben wir die Medikamenten-

„Wir müssen das System nachhaltig s­ ichern und gleich­zeitig ­weiterentwickeln.“ Josef Probst

kostenentwicklung gemeinsam gut gesteuert. Auf Grund der aktuellen Problematik müssen wir jetzt die Regeln ändern und auch schauen, wie wir mit Fantasiepreisen von einzelnen Firmen umgehen. Wenn es so weitergeht, haben wir bis 2020 ungedeckte Ausgaben von 2,3 Milliarden Euro. Daneben müssen wir sicher die Themen der Gesundheitsreform konsequent verfolgen. Huber: Diese Zahlen sehe ich anders. Laut unseren Daten sind das Fantasiezahlen. Gerald Bachinger: Was Sie hier machen, ist ein Beispiel für die traditionelle Diskussion wie wir sie seit Jahren sehen. Wir sollten das anders diskutieren und fragen, was die direkten Probleme sind. medianet: Und welche sind das Ihrer Ansicht nach? Bachinger: Die Frage ist, wie wir transparent und mit der Ressourcenallokation umgehen. Müssen wir etwa nur auf Menge gehen? Es

greift zu kurz, wenn man diskutiert, dass bei einem Überschuss auch mehr ausgegeben werden kann und umgekehrt eben gespart werden muss. Wir haben grundsätzlich im Gesundheitsbereich beschränkte Ressourcen. Die Ärztekammer – die leider nicht bei dieser Runde dabei ist – vertritt aber den Menschen gegenüber den Mythos, dass die Ressourcen unbeschränkt sind. medianet: Die Ärztekammer wurde mehrmals und rechtzeitig eingeladen, konnte aber keinen Teilnehmer für diese Diskussionsrunde benennen. Wie ist aber das angesprochene Problem lösbar? Bachinger: Die Frage wird sein, wie wir das Geld so einsetzen können, dass wir einen optimalen Nutzen für die Patienten erhalten. Auer: Das ist auf der individuellen Ebene nicht zu entscheiden. Wir dürfen hier aber nicht in eine dialektische Falle tappen. Ich möchte nicht haben, dass wir eine Rationierungsdebatte kommen und entscheiden müssen, ob jemand eine Leistung bekommt oder nicht. Wir müssen versuchen, systemische Ins­trumente an der Hand zu haben, um Ausreißer zu erkennen. Bachinger: Es geht nicht um Rationierung, sondern Priorisierung. Entscheidungen über Ressourcenallokation werden im Gesundheitsbereich täglich getroffen. Wichtig ist, dass das künftig transparent und demokratisch erfolgt. Aktuell gibt es Bereiche, wo wir Über- und Unterversorgung parallel haben. Und am Beispiel der Wartezeiten zeigt sich, dass es sehr wohl aktuell auch Rationierung gibt. Probst: Hier setzt genau das Projekt der Gesundheitsreform an. Wir wollen die im internationalen Vergleich sehr hohen Spitalsaufenthalte senken. Im Spital liegen, wenn es nicht notwendig ist, ist nicht gesund und ist Geldverschwendung. Neben der Verbesserung des Krankenbehandlungssystems wollen wir Gesundheitsförderung stärken. Dazu braucht es gesamtgesellschaftliche Anstrengungen.

Eine österreichweite Gesamtplanung für die Versorgung ist notwendig, also in neue Primärversorgungszentren investieren und den stationären Spitalsbetrieb etwas zurück nehmen.Wir müssen aber auch weg von der These, dass mehr immer besser ist. Mit Gesundheitsausgaben von elf Prozent des BIP sind wir luxuriös ausgestattet. Außerdem soll der Betreuungsprozess besser organisiert und am Bedarf der Patienten ausgerichtet werden. medianet: Was sind dann jetzt die nächsten Schritte? Probst: Wir sind in der Umsetzung der Reform. Die Reform muss für die Menschen sichtbar werden, mit Gesundheitshotline, Primärversorgungszentren und Facharztzentren. Daneben müssen wir achten,

„Aktuell bekommt der am meisten Geld, der am lautesten schreit. Hier braucht es mehr Transparenz.“ Gerald Bachinger

dass die laufenden Ausgaben nicht wieder aus dem Ruder laufen. Huber: In drei Punkten muss ich Ihnen recht geben: Es fehlt Versorgungsforschung, eine Strategie der Regierung und andere Bereiche der Politik sind nicht eingebunden. Auer: So stimmt das nicht. Wir haben die Debatte auf die Tagesordnung der Regierung gesetzt und die Dinge werden angegangen. Bei Tagung des FGÖ zu den Rahmengesundheitszielen waren Vertreter von fünf Ministerien anwesend. medianet: Sie haben mehrfach das Thema Transparenz angesprochen. Wie kann man diese er-

reichen? Offenbar herrscht Uneinigkeit über erwartete Ausgaben. Huber: Wir in der Pharmaindustrie leben völlige Transparenz. Alle Zahlen liegen vor. Das wünschen wir uns auch im System. Probst: Das ist ja ein Witz: Gerade hier fehlt Transparenz völlig – etwa, wenn es darum geht, was die Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln tatsächlich kostet. Huber: Wir gehen hier sehr verantwortungsvoll um. Österreich liegt bei den Arzneimittelausgaben unter dem OECD-Schnitt. Ich verstehe die Aufregung um das Hepatitis C-Medikament Sovaldi. Es gibt aber bereits Mitwerber und Preissenkungen, und die Gesamtkosten im System werden durch gesparte Lebertransplantationen gesenkt. Probst: Ich brauche keine Supervision, sondern Konsolidierung. Dass ein Weltkonzern für eine Arzneipackung bei uns 17.000 € verlangt und in Ägypten 900 Dollar, ist einfach inakzeptabel. Das ist ein Thema, das weltweit zu diskutieren ist und wo man auch über den Patentschutz reden muss, wenn das investierte Kapital in einem Jahr wieder hereingespielt ist. Auer: Hier liegen gerade in den beginnenden Verhandlungen zum Finanzausgleich auch Chancen, einen Ausgabenausgleich zu schaffen. Ökonomie ideologisch zu betrachten, ist hingegen nie sinnvoll. Bachinger: Ökonomie ist ein Werkzeug. Gerade bei den Finanzausgleichsverhandlungen braucht es Transparenz. Das findet aktuell hinter verschlossenen Türen statt. Auer: Ökonomie und Transparenz sind miteinander verwandt. Wir scheitern nur daran, dass manche Gesundheitsdienstleister kein Interesse an Transparenz haben. Probst: Wichtig ist eine nachhaltige Sicherung des Gesamtsystems bei gleichzeitiger Weiterentwicklung. Es gibt immer welche, die versuchen, etwas für sich herauszuschlagen. Da müssen wir gegensteuern. Bachinger: Aktuell bekommt der am meisten, der am lautesten schreit. Das ist nicht gut.


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Freitag, 10. Juli 2015

healtheconomy – 29

Stimmen zur 2000. Ausgabe Stakeholder und Unternehmen aus der Healtheconomy loben Brancheninformationen in medianet

Gesunde Plattform medianet „Herzliche Gratulation an medianet! Für mich die ideale Plattform, um über den Tellerrand zu blicken und immer hochaktuell über die eigene und andere Branchen informiert zu sein.“

© Allergosan/Helmut Lunghammer

„Jeden Freitag wirft healtheconomy einen objektiven Blick auf das Gesundheitswesen und zählt damit zu den bedeutendsten Informationsquellen in unserer Branche. medianet und healtheconomy sehen wir als wichtige Partner, um den Wert innovativer Arzneimittel und deren Beitrag zu einem modernen Gesundheitssystem aufzuzeigen. Wir gratulieren den Redakteuren und allen an diesem Medium Beteiligten herzlich zum runden Jubiläum und wünschen allen alles Gute für die nächsten 2.000 Ausgaben!“

© zVg

© Baxalta/Franz Helmreich

Ein Medium, das Leistungen von Unternehmen aufzeigt und sogar Basis für Kooperationen zwischen Firmen ist.

R o b i n R u m l e r , P r ä s i d e n t P h ar m ig

Anita Frauwal l ner GF Inst it ut Al l erg osan

© F. Hoffmann-La Roche Ltd.

Michael H e i n r i c h Head of Corporate Communi c ati on s Aust ri a Baxa lta

„medianet versteht es, relevante Themen im Gesundheitsbereich aufzugreifen und eine Plattform für die neutrale Diskussion zu sein. Mithilfe von medianet gelang es uns, interessante Kooperationen ins Leben zu rufen, die heute noch ihre Gültigkeit besitzen. Wir freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft, in der wir uns über spannende Themen austauschen können und mit medianet einen Partner haben, der es versteht, spannende und effiziente Kommunikation im Interesse der Gesundheitswirtschaft zu leben.“

„Ich gratuliere medianet herzlich zu 2.000 Ausgaben, die einen umfangreichen Einblick in Wirtschaft und Industrie gegeben haben. Seit fast acht Jahren leistet medianet mit der health­ economy auch einen wesentlichen Beitrag zur Information und Aufklärung über Gesundheitsthemen. Weiter so, wir freuen uns auf die nächsten 2.000 Ausgaben.“

© GlaxoSmithKline

Wolfram Sc h m i d t GF Roche Austr i a Gm bH

„2.000 Ausgaben medianet – das bedeutet: 2.000 Mal aktuelle Branchenberichterstattung, 2.000 Mal Vernetzung auf hohem Niveau und 2.000 Mal Fokus auf die wirtschaftliche Kraft von am österreichischen Markt tätigen Branchen und Unternehmen. GSK gratuliert herzlich.“ R o n ald Pichler , D i r e c tor Corp orate Affa i rs, GSK

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© APA/Herbert Pfarrhofer

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Ph a r m a r e p or t: L i f e sc i e n c e

30 – healtheconomy

Freitag, 10. Juli 2015

Studie Neue Untersuchung zur Darmgesundheit zeigt wachsende Verdauungsprobleme bei Österreichern

short

Darm liegt vielen im Magen

Selektive Therapie gegen Lungenkrebs

Forschung belegt Zusammenhang von Übergewicht und Darmflora; Probiotika sollen Abhilfe schaffen. stopfung. Zum Ausgleich setzt ein wachsende Zahl an Menschen auf den Einsatz von Probiotika. Parallel dazu zeigen neue Forschungen aber auch, dass die Zusammensetzung der Darmflora auch Auswirkungen auf das Körpergewicht haben kann; das Grazer Unternehmen Institut Allergosan berichtet von entsprechenden wissenschaftlichen Studien, die in der Folge auch zeigen, dass durch eine entsprechende Beeinflussung der Darmflora das Körpergewicht reduziert werden kann.

Ina Schriebl

Onkologe Maximilian Hochmair vom Otto Wagner Spital in Wien.

Wien. In Österreich ist Lungenkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen; dieser Krebs zählt zu den am schwersten behandelbaren Karzinomen. Der nicht-kleinzellige Lungenkrebs NSCLC stellt mit bis zu 90% die Hauptform dieser Erkrankung dar. Bei einer kleine Gruppe dieser Patienten verläuft er besonders schnell und aggressiv – zwei bis sieben Prozent dieser Patienten haben eine ALK genannte Genvariation: ein Angriffspunkt für eine völlig neue Therapie, die derzeit von Novartis entwickelt wird und große Hoffnungen weckt. Schon jetzt werden zwei solcher spezifischen Therapien angewendet, etwa am Otto-Wagner-Spital in Wien, wie der dortige Onkologe Maximilian Hochmair erklärt.

Analysiert wurden dabei Zwillinge mit unterschiedlichem Körpergewicht, deren Darmbakterien genetisch gleichen, mageren Mäusen zugeführt worden ist. Die Folge war, dass diese entsprechend der „Bakterienspender“ Gewicht zulegten oder Gewicht verloren.

Neue Forschungen mit Probiotika geben Übergewichtigen Hoffnung.

Forschung Onkologie-Experten diskutierten über neue Trends in der Krebsimmuntherapie und Antikörpertechnologie

„Krebs kann chronische Krankheit werden“

Wien. Daiichi Sankyo hat von der EU-Kommission die Zulassung für den oralen, einmal täglich einzunehmenden, selektiven Faktor-Xa-Inhibitor Edoxaban erhalten. Die Zulassung umfasst die Prävention von Schlaganfällen und systemischen embolischen Ereignissen bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern. Darüber hinaus wurde „Edoxaban“ zugelassen zur Behandlung venöser Thromboembolien (VTE) sowie zur Prävention rezidivierender VTE bei erwachsenen Patienten.

Neues Angriffsziel bei Multipler Sklerose

te: „Die Idee hinter der Immuntherapie ist, Antikörper herzustellen, die den Krebszellen sozusagen die Tarnkappe herunterreißen.“

Wechsel in der Industrie Christian Klein, Leiter des Roche-Onkologie Programm Managements, wiederum gab einen Einblick in den Forschungsalltag beim Biotechnologieunternhmen Roche und informierte über die neueste Generation von Antikörpern: „Mittlerweile hat es einen großen Wechsel in der Industrie hin zu optimierten Antikörperformaten gegeben – Roche hat inzwischen zum Beispiel mehrere unterschiedliche bispezifische Antikörper in der klinischen Entwicklung.“ (red)

© Roche Austria/APA-Fotoservice/Rastegar

Wien. Spitzenvertreter aus Wissenschaft und Praxis diskutierten diese Woche beim „Roche Health Talk“ neue Trends und Entwicklungen in der Antikörpertechnologie und Krebstherapie. Christoph Zielinski, Vorstand der AKH-Klinik für Innere Medizin sowie des Comprehensive Cancer Center Vienna, verwies dabei unter anderem auf den Hoffnungsträger Krebsimmuntherapie: „In Zukunft ist es sogar vorstellbar, dass Krebs dadurch nicht mehr zwangsläufig tödlich ist, sondern zu einer chronischen Krankheit wird.“ Walter Berger, Professor für angewandte und experimentelle Onkologie und stellvertretender Leiter des Instituts für Krebsforschung (IKF) an der MedUni Wien, erklär-

Zulassung für neue Schlaganfall-Arznei

Zielinski, Klein und Berger (v.li.) skizzierten bei Roche Health Talk Entwicklungen.

Jubiläum Geburtstagsfest war zugleich Housewarming

Pharmasplitting Baxters Abspaltungsprozess beendet

Wien. Bei sommerlichen Temperaturen feierte Astellas Pharma in Wien sein 10er-Jubiläum. Rund 100 Gäste folgten der Einladung in den DC-Tower, wo auf den Geburtstag des Pharmaunternehmens angestoßen wurde. Unter den Gästen waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medizin und Medien sowie und die Mitarbeiter von Astellas. Mit dem Motto des Abends, „Austria meets Japan“, folgte das

Wien. Der Teilungsprozess des Gesundheitsunternehmens Baxter in ein BioScience-Unternehmen namens Baxalta und ein Medizinprodukte-Unternehmen, das den Namen Baxter beibehält, ist abgeschlossen. „Baxalta startet als zukunftsweisendes globales Biopharmaunternehmen und widmet sich Patienten mit seltenen und unterversorgten Krankheiten“, erklärte Ludwig Hantson, CEO und Präsident von Baxalta Incorporated: „Baxalta hat ein reiches Erbe an zukunftsweisenden Innovationen und strategischen Partnerschaften, was uns in eine ausgezeichnete Lage versetzt, weiterhin bahnbrechende Therapien zu entwickeln.“ „Durch die Trennung können sich beide Unternehmen viel besser auf die jeweils unterschiedlichen Bedürfnisse der jeweiligen Patienten konzentrieren“, ergänzte Baxalta-Vorstandsmitglied KarlHeinz Hofbauer. Baxalta baut nun seine Führungsposition im Bereich Hämatologie und Immunologie weiter aus und erweitert sein Onkologie-Portfolio für Patienten mit begrenzten Behandlungsoptionen. Bis 2020

© Felicitas Matern

japanische Pharmaunternehmen seinen Wurzeln und lud die Gäste auf eine kulinarische und kulturelle Reise ein. „Das 10-jährige Jubiläum unterstreicht, dass Astellas weltweit eines der führenden Innovati-onsunternehmen ist“, betonte Geschäftsführer und Gastgeber Miros­law Jan Lubecki. Weiterer Grund zum Feiern war der Umzug in die neuen Büroräumlichkeiten von Astellas in den DC-Tower. (red)

Gastgeber und Gratulanten bei der Feier mit stark japanischem Anklang in Wien.

plant Baxalta, 20 neue Produkte einzuführen, und greift dabei auf das Know-how des Unternehmens sowie auf seine Präsenz in mehr als 100 Ländern zurück; Österreich ist dabei der größte Standort des Unternehmens außerhalb der USA – mehr als 4.000 der früheren Baxter-Mitarbeiter gehören hierzulande nun zu Baxalta, ebenso die drei Standorte Wien, Krems und Orth, berichtet Baxalta-Vorstandsmitglied Simone Oremovic. (red)

© Baxalta

© Unique PR/APA-Fotoservice/Rastegar

Astellas feiert 10-jähriges Bestehen Baxalta in Österreich angekommen

Martin Steinhart berichtete über positive Studiendaten von Roche.

Wien. Erfreuliche Nachrichten für Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose: Zwei Phase III-Studien haben gezeigt, dass das Roche-Medikament Ocrelizumab die jährliche Schubrate reduziert, das Fortschreiten der klinischen Behinderung und die Anzahl der Läsionen im Gehirn verringert. Derzeit sind 12.500 Patienten in Österreich von Multipler Sklerose betroffen, die meisten davon leiden an der schubförmig verlaufenden MS. In den Studien wurde der therapeutische Antikörper Ocrelizumab zwei Jahre lang mit Interferon beta verglichen, erklärte Martin Steinhart, Medical Director von Roche Austria.

Abnehmen mit Bakterien © panthermedia.net/bowie15

© Novartis Pharma

Graz. Um die Darmgesundheit der Österreicherinnen und Österreicher steht es offenbar nicht besonders. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Probiotische Medizin (OePROM) zusammen mit einem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut. Etwa 29% der befragten Österreicher haben sehr oft oder oft Probleme mit ihrer Verdauung, 34% immerhin gelegentlich. Die Verdauungsprobleme der Befragten wirken sich wiederum häufig auf die Energie (58% Müdigkeit und Abgeschlagenheit) und Stimmung (48%) aus. Hinsichtlich Verdauungsproblemen, die man selbst aus eigener Erfahrung kennt, nennen 74% Blähungen und 61% Völlegefühl. Rund 48% nennen in diesem Zusammenhang weiters das Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung, 45% Ver-

Vorstandsmitglied Simone Oremovic: „Über 4000 Mitarbeiter in Österreich.“


M E d i z inte c h nik : e- Hea lt h

Freitag, 10. Juli 2015

healtheconomy – 31

Großprojekt Teilchenbeschleuniger zur Krebstherapie soll in etwa einem Jahr in Niederösterreich in Betrieb gehen

Investition Vamed baut

MedAustron startet Tests für Anlagenbewilligung

© Rehaklinik Enns

Start für neue Rehaklinik

Land, Republik und Stadt Wiener Neustadt errichten Großzentrum für und 200 Mio. Euro. Ina Schriebl

Lichtgeschwindigkeit Das Herzstück der Anlage ist die bei MedAustron in Zusammenarbeit mit diversen universitären und industriellen Partnern entwickelte Medizintechnik, die von einem kreisförmigen Teilchenbeschleuniger mit ca. 80 m Umfang, dem Synchrotron, als Strahlenquelle versorgt wird. Dort werden die Ionen auf bis zu zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und danach in einen der vier Bestrahlungsräume geführt. Während in der Landespolitik die Opposition das Projekt zuletzt kritisiert, laufen die Vorbereitungen dort auf Hochtouren. So läuft heuer die medizinische Kommissionierung der Anlage. Dabei wird eine Vielzahl von Tests mit dem Teilchenstrahl in den Behandlungsräumen durchgeführt, um die reproduzierbare medizinische Qualität des Strahls für alle denkbaren

Vertreter der Politik und Investoren eröffneten neue Klinik in Enns.

Enns. Die Rehaklinik Enns, eine Gesundheitseinrichtung des Gesundheitsdienstleisters Vamed, der Oberösterreichischen Gesundheits- und Spitals-AG (gespag) und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich wurde am Mittwoch von Landeshauptmann Josef Pühringer, LH-Stellvertreter Franz Hiesl, VamedGeneraldirektor Ernst Wastler, RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller und gespag-Vorstandsdirektor Karl Lehner ihrer Bestimmung übergeben.

Platz für 126 Patienten Die neue Einrichtung kann bis zu 126 Patienten versorgen. Je 60 Betten sind für die Rehabilitation in den Fachbereichen Neurologie und Pneumologie vorgesehen. Zudem gibt es sechs Langzeitbeatmungsbetten. Insgesamt verfügt die Rehaklinik Enns über 1.000 m2 Therapiebereich mit modernsten diagnostischen und therapeutischen Einrichtungen und Geräten sowie über einen 5.300 m2 großen Therapiegarten. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug rund 20 Mio. €. Rund 85% der Aufträge wurden an regionale Unternehmen vergeben. Mit der neuen Einrichtung werden 115 langfristige Arbeitsplätze für hochqualifiziertes medizinisches Personal geschaffen. „Die Vamed stellt einmal mehr ihr umfassendes Know-how in der Planung, Errichtung und beim Betrieb von Gesundheitseinrichtungen unter Beweis“, sagt Wastler. (red)

© Thomas Kästenbauer

Wiener Neustadt. Mit MedAustron entsteht in Wiener Neustadt derzeit eines der modernsten Zentren für Ionentherapie und Forschung in Europa. Nach der Fertigstellung des Zentrums in einem Jahr werden im Vollbetrieb bis zu 1.200 Patienten jährlich mit der zukunftsweisenden Form der Strahlentherapie behandelt, ist man in Niederösterreich überzeugt. Zusätzlich zur klinischen Forschung bietet das Zentrum die Möglichkeit für nicht-klinische Forschung. „Weltweit existieren erst drei derartige Zentren, die wie MedAustron die Strahlentherapie sowohl mit Protonen als auch mit Kohlen­ stoffionen an einem Ort gemeinsam anbieten“, sagt CEO Bernd Mößlacher.

Bei MedAustron wird die sogenannte Ionentherapie verwendet, durch die die Strahlenbelastung stark minimiert werden soll.

Behandlungsmodalitäten sicherzustellen; getestet wird dabei an Wasserphantomen. Gleichzeitig werden mit der eigens für MedAustron entwickelten Software für die Steuerung des gesamten Behandlungsablaufs sogenannte end-to-end-Tests gemacht, also der Patientenbetrieb simuliert. Das erste Patientenpositionierungssystem wurde im Frühling erfolgreich abgenommen. „Es ist ein weltweit einzigartiges System, das erstmals bei MedAustron im klinischen Betrieb zur Anwendung kommen wird.“ Alle Behandlungsräume sind damit ausgestattet, die medizinphysikalischen Kalibrierungen werden nun durchgeführt.“ Bei MedAustron wird eine innovative Form der Strahlentherapie,

die Ionentherapie, verwendet. Diese Therapieform macht es möglich, die Strahlenbelastung des vor dem Tumor gelegenen gesunden Gewebes zu senken und dahinter befindliche Bereiche fast vollständig strahlungsfrei zu halten. Dadurch können Nebenwirkungen deutlich reduziert werden. Mößlacher: „Sie ist daher eine optimale Behandlung von Tumoren in der Nähe von strahlenempfindlichen Organen.“ Auf medizinischer Seite werden in den kommenden Wochen klinische Studienprotokolle für die verschiedenen Indikationen erstellt; darin werden Ein- und Ausschlusskriterien für die Behandlung festgelegt. Patienten bei MedAustron werden im Rahmen dieser Protokolle behandelt werden.

Im Herbst werden dann die Unterlagen zum Ansuchen um Betriebsanlagengenehmigung an die Behörde übermittelt, das Verfahren dauert etwa sechs Monate. Mit dem Start des klinischen Betriebs kann im zweiten Quartal 2016 gerechnet werden.

200 Mio. Euro-Investition Das MedAustron Zentrum für Ionentherapie und Forschung wird durch die finanzielle Unterstützung der Republik, des Landes sowie der Stadt Wiener Neustadt ermöglicht. Dabei steht die EBG MedAustron GmbH im mittelbaren Eigentum des Landes Niederösterreich. Für die Errichtung werden rund 200 Mio. € investiert.

Personalpolitik Bewegungen bei Merck, Grünenthal und AstraZeneca

Medizintechnik Medtronic bietet Gesamtlösungen an

Neue Köpfe in der Pharmawelt

Neues Geschäftsfeld

Wien. Mit dem Sommer gehen auch in der Pharmabranche diverse Personalwechsel einher. Bei der Merck GesmbH übernimmt Matthias Wernicke die Geschäftsführung der Merck Chemicals und Life Science GesmbH in Österreich. Als zentrale Herausforderungen in seiner neuen Position sieht er die Vorbereitung für den Launch neuer Produkte im Bereich Onkologie, die für 2017 erwartet werden, und

Wien. Der Medizintechnik-Anbieter Medtronic will sein Angebot erweitern und baut in Österreich den neuen Geschäftsbereich Integrated Health Solutions für den Spitalsbereich auf. Der Bereich umfasst sämtliche Segmente: vom Einkauf über das Management und Marketing bis hin zu spezialisierter Beratung, Aus- und Weiterbildung. Medtronic übernimmt bei Bedarf auch die Unterstützung bei maßgeschneiderten Finanzierungen, das Materialmanagement, die Optimierung und Beratung bei verschiedensten Abläufen und Unterstützung im Sinne klassischer Unternehmensberatung. Michael Eipeldauer, seit Juni mit dem Aufbau betraut: „Wir kennen aus persönlichem Kontakt die Ärzte, das Pflegepersonal und alle anderen Mitarbeiter in den Häusern und wissen, wo sie der Schuh drückt und ihre Bedürfnisse liegen. Auch Wissen um die Abteilungen und ihre Prozesse ist für uns schon immer lebenswichtig. Und die Spitäler als Ganzes sowie ihre Dachorganisationen sind ebenso zentral. Dabei behalten wir im Auge,

Thomas Schöffmann führt Grünenthal, Elisabeth Prchla leitet Merck in England.

in der Zentrale von Merck in Darmstadt. Die bisherige Geschäftsführerin, Elisabeth Prchla, übernimmt die Leitung des Pharmageschäfts von Merck in England und Irland.

Zwei weitere Wechsel Die Grünenthal Gruppe wiederum hat ebenfalls in Österreich einen neuen Geschäftsführer: Thomas Schöffmann, zuletzt Leiter des Bereichs Business Development bei Grünenthal Deutschland, ist Nachfolger von Norbert van Rooij, der mit Juli ins Headquarter nach Aachen gewechselt und die internationale Verantwortung für Governmental Affairs & Health Policy übernommen hat. „Innovative Produkte für österreichische Schmerzpatienten optimal verfügbar zu machen, ist eine schöne Herausforderung“, sagt Schöffmann. Auch bei AstraZeneca gibt es an der Spitze Bewegung: Mit Anfang Juli hat Ana Kostova die Position Country President besetzt. Kostova arbeitet seit 15 Jahren für das Unternehmen, zuletzt war sie in London im Einsatz. (um)

was gesundheitspolitisch möglich, sinnvoll und umsetzbar ist.“ In Europa wurden bisher mehr als 50 Projekte aufgebaut. Die gemachten Erfahrungen fließen nun in Österreich ein. Die Serviceleis­ tungen erfolgen auf Grundlage mehrjähriger Verträge mit sogenanntem Risksharing. „Wenn es nicht gelingt, Prozesse schlanker und finanziell attraktiver zu gestalten, trägt Medtronic das Risiko.“

© B&K/Nicholas Bettschart

© Merck/Franz Pfluegl, Lukas Spitaler

die Integration von Sigma Aldrich im Life Science-Bereich. „Die Zeichen stehen auf Wachstum bei Merck“, sagt Wernicke, „sowohl im Pharma- als auch im Life ScienceSektor, wo wir letztes Jahr bereits deutlich zugelegt haben.“ Wernicke leitete davor den Bereich Market Access and Pricing von Merck Serono, den Geschäftsbereich für rezeptpflichtige Arzneimittel für Europa und Kanada

Medtronic geht neue Wege in der ­Finanzierung, sagt Michael Eipeldauer.



medianet

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

freitag, 10. Juli 2015 – 33

© APA/EPA/Ming

achterbahnfahrt in china

Die Börsen sacken ab – langfristig kommt man um China aber nicht herum Seite 36

© APA/EPA/Seeker

financenet aus imd2 wird idd

Finaler Entwurf für VersicherungsvertriebsDirektive kommt ins EU-Parlament Seite 38

övag-deal union invest kauft zu © Union Investment

Griechenland-Thema verstellt den Blick

ATX 1. Juli–8. Juli 2015

ATX (Schluss 8.7.) Wochentop Wochenflop

2.360,04 -4,28% AMAG RBI

1,54% -8,65%

Top 5 ATX Prime AMAG 1,54% S Immo 1,14% Buwog 1,08% Mayr-Melnhof -0,29% Do&Co -0,36% Flop 5 ATX Prime Raiffeisen Bank International -8,65% Crxoss Industries -8,13% Rosenbauer -7,63% Palfinger -7,07% Wienerberger -6,43%

© Martina Draper; Wiener Börse/Studio Joachim Haslinger; Wiener Privatbank; Panthermedia.net/crstrbrt

DAX 1. Juli–8. Juli 2015

DAX (Schluss 8.7.) 10.747,3 -4,03% Wochentop Dt. Börse 0,63% Wochenflop BMW -8,37% Top 5 DAX Dt. Börse 0,63% Dt. Post 0,55% Münchener Rück -0,15% Fresenius SE & Co. KGAA -0,41% Henkel -0,44%

Halbwertszeit Der ATX liegt etwa die Hälfte unter seinem Allzeithoch in 2007; die letzten Jahre waren anstrengend, darin sind sich Börse-Beobachter wie Wolfgang Matejka und Christian Drastil (li.) einig. Dabei verfügt Wien über Weltmarktführer und sah zuletzt ein starkes Umsatzplus, so Börsechefin Birgit Kuras. Seite 34

Flop 5 DAX BMW -8,37% Continental -8,06% VW -7,82% Commerzbank -7,39% ThyssenKrupp -6,40%

Verbund Gute Wasserführung, besseres Finanzergebnis

inhalt

Gewinnprognose massiv erhöht

Capital:Markets > JOHCM: Wie man am besten in Schwellenländern anlegt 36

35

Banking > Umstrittenes FX-KreditGesetz in der Ukraine 37 > ING-DiBa-Chef Huisman wechselt zu TMB 37 > Hypo: Wien und München begraben Kriegsbeil 38 Insurance:Watch > D.A.S. denkt auch an ­Vereinsfunktionäre

38

© APA/Herbert Pfarrhofer

Fonds:Park > Lacuna: Obamacare ist schon fast ausgereizt

CEO Wolfgang Anzengruber überraschte Börsianer mit Positiv-Meldung.

Wien. Der Stromkonzern Verbund hat für das laufende Geschäftsjahr die Gewinnprognose erhöht. Statt wie erwartet 180 Mio. geht man von einem Konzernergebnis von 240 Mio. Euro aus; 2014 waren es 126 Mio. Das Management begründet dies u.a. mit der Auflösung von Rückstellungen wegen erwarteter Verfahrensbereinigungen im Netzbereich, mit der überdurchschnittlichen Wasserführung im Halbjahr, Reduktionen bei den Aufwänden, Verbesserungen im Strombzw. Netzgeschäft sowie beim Finanzergebnis und tieferen Abschreibungen. Der Kurs schnellte im Tagesverlauf in die Höhe. (ag/lk)

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34 – financenet

kolumne

Merkel & Co. sind auch nur Menschen

Freitag, 10. Juli 2015

Im Zeitraffer Aktuell liegt der ATX bei der Hälfte des Rekordstands; aus CEE-Bonus wurde Malus

Positive Sicht behalten „Viele global agierende Konzerne, deren Expansion nicht zuletzt der IPO ermöglichte“.

E

in Gutes haben diverse Krisen: Bekanntlich wohnen ihnen auch Chancen inne. So in China, wo seit einigen Wochen der Bär los ist. Die Behörden blasen nun zum massiven Kampf gegen Insider-Handel. Sie wollen die Weitergabe vertraulicher Informationen, Leerverkäufe, die mit „böswilliger“ Absicht getätigt wurden, und sonstige illegale Machenschaften an den Aktienmärkten ahnden. Themenwechsel: Ich wäre nicht gern in der Haut von Merkel, Hollande & Co. Jedwede Entscheidung ist schwierig. Selbst wenn man Griechenland einfach nur durchfüttern wollte, damit man endlich zu Neuem übergehen kann … Es geht nicht: Das Regel-Korsett verbietet monetäre „Staatsfinanzierung“. Angela, Francois, Alexis et al. sind auch nur Menschen – zwar mit mehr Information „gesegnet“ als der Durchschnittsbürger und mit einem großen Beraterstab, aber letztlich mit ihrer Psyche, Sozialisierung, ihren Prägungen – so wie wir. Und beim neuen Finanzminister Griechenlands, Euclid Tsakalotos, könnte sich herausstellen, dass er noch sozialistischer geprägt ist, als Varoufakis, der das Image des Rebellen gepflegt hat. Wenigstens die medianetRedaktion kann sich für einige Wochen dem GriechenlandThema entziehen: Bis zum Ende unserer Sommerpause. Alles Gute Ihnen bis dahin!

Umsätze Im Halbjahr

Deutliches Plus

© Wiener Börse/Raimund Appel

Wien. Die Wiener Börse setzte von Jänner bis Juni 2015 bei Aktien 30,60 Mrd. Euro um – ein Anstieg von als 24% gegen­über dem Vorjahreszeitraum; der durchschnittliche Monatsumsatz liegt bei rund 5,10 Mrd. Nach dem besonders starken Aktienumsatz im März blieb die Aktivität danach stark. Die Anzahl der Börsengeschäfte stieg sogar noch stärker: +38,8% bei den ausgeführten Aufträgen. (lk)

Halbjahr: Über Kapitalerhöhungen wurden 195 Mio. Euro aufgenommen.

Von globaler Brokergunst … Im Zeitraffer, was seit 2001 geschah: Abgesehen vom Paukenschlag 9/11: der Ölpreisanstieg auf Re­kordniveau in 2008, was die OMV Richtung All-time-high klettern lässt, dann das CEE-Wunder, das Österreich erfasst und die Banken durchstarten lässt – und das Allzeithoch des Index erklärt, so Finanzexperte Wolfgang Matejka: „Die Gewinne lagen in dieser Phase aber immer auf den Erwartungen drauf, d.h. der Markt war trotz des Anstieges nie wirklich teuer.“ Etliche Emissionen folgen: RBI, Strabag, Post, Kapsch, SBO, Zumtobel, … Mit „enor­mem internationalen Brokerinteresse, dementsprechend international die Nachfrage, CEEgetrieben auch die Preise“. Aber es hat nicht ewig gewährt: Die (hausgemachten) Immobilienaktien-Crashs, Lehman und der ganze Rest. Keine lustige Zeit also, eine „gewaltige Belastungsprobe für Banken und Unternehmen“. Und aus dem CEE-Bonus wurde leider ein „immer stärker adressierter CEE-Malus, SEE marschierte komplett ins Off“, so Matejka in der gemeinsamen Rückschau mit medianet. „Auch wenn aktuell

„ein stärkeres Konjunkturbild still und leise entwickelt, und auch in Europa stehen die Grundvoraussetzungen auf Plus“. Der Euro ist weiter tief, Öl wieder im Rückwärtsgang, beides hilfreich – und die EZB steht mit ihrem Bondkaufprogramm erst am Beginn. „Auch

„Sollten die politischen Themen abgeschlossen werden, dürfte sich die Börse Wien wieder aus dem ‚Leo‘ herausbewegen können.“ wolfgang matejka wiener privatbank

© Martina Draper

LINDA KAPPEL

Wien. Verwegen, die Idee ausgerechnet knapp nach 9/11 mit einer neuen Zeitung zu starten – wobei, so etwas sucht man sich nicht freiwillig aus. Verwegen vielleicht auch die Idee, Marketing, Medien, den Bereich Retail – erweitert um Finanzen und Immobilien (in 2006), Automotive, Technologie, Gesundheitswesen – in einer einzigen Tageszeitung kompakt anbieten zu wollen – das Konzept fand und findet Anklang (siehe z.B. Seite 39). Verwegen scheint so manchem Anleger vielleicht auch die Idee, in österreichische Aktien anzulegen. Zugegeben, der Leitindex ATX hat seit den Höhenflügen in 2007 stark eingebüßt. „Die vergangenen Jahre waren im ATX durchwachsen, in der Betrachtung seit 2001 liegt er – man will es aus heutiger Sicht kaum glauben – inklusive Dividenden aber immer noch besser als die Kollegen DAX, Dow, FTSE und als der polnische WIG 20, der oft als Konkurrent genannt wird, was CEE-Themen betrifft“, sagt Börsenkenner und -Kommentator Christian Drastil, der Macher des Börse Social Network.

Drastil: „Wien von der Infrastruktur her mit Abwickler OeKB unter Europas Leadern“

Griechenland medial alles andere verdrängt, war es doch vor allem das hohe CEE-Exposure, das in Wien in den letzten Jahren auf die Kurse drückte“, bestätigt Drastil. Die Geschäftsmodelle insbesondere von RBI, Erste, Immofinanz und VIG haben einen hohen CEE-Anteil.

… bis zur Regulierungswut Bankenrettungsprogramme, teure Garantien ziehen sich seit 2007 wie Silberfäden durch die Monate. „Die darauf folgende Regulierungswut hat unserer Börse wohl am meisten geschadet“, meint Matejka, der darin eine der Hauptursachen für die Underperformance im Prozess der Erholung nach 2009 sieht. „Selbst der AMAGIPO (im April 2011, das erste Börsendebüt seit 2007) war zu Beginn deutlich unter Druck geraten.“ Auch die Telekom Austria mit der „Übernahme“ samt ÖIAG befinden sich in einem „Tief“. „Die jüngere Vergangenheit brachte wenig Posi­ tives, die Bilanzen aller 20 ATXUnternehmen wiesen kumuliert für 2014 sogar einen Verlust aus“,

erinnert sich Drastil ungern. Nach dem Börseboom in den Nullerjahren und dem anschließenden Rückfall liegt der ATX nun bei weniger als der Hälfte seines Rekordwerts von knapp 5.000 Zählern, der fast auf den Tag genau vor acht Jahren markiert wurde. Einig sind sich beide darin, dass es ziemlich anstrengende Jahre waren, es aber auch sehr schöne Erlebnisse gab, tolle Performance, tolle Leute, tolle Unternehmen – Beispiel das PostIPO im Jahr 2006. Wie könnte es weitergehen? „Ich hoffe, dass die Wiener Börse eigenständig bleibt und es wieder etwas politischen Rückenwind gibt. Schon kleine Maßnahmen könnten dem Börseplatz zu mehr Glanz verhelfen. Von der Handelsinfrastruktur her agiert die Wiener Börse ,State-of-the-art‘ und zählt samt Abwickler OeKB zu den Leadern in Europa“, streut Drastil dem Wiener Platz Rosen. „Wir sind gerade dabei, uns durch die Griechenland-Thematik den positiven Blick auf Konjunktur und Wachstum zu zerstören“, bedauert Matejka. In CEE hat sich

die Banken stehen weit sicherer da, und international tätige Unternehmen berichten positiver als erwartet. Sollten die politischen Themen endlich abgeschlossen werden, dann sollte sich auch Österreichs Börse aus dem ,Leo‘ wieder herausbewegen können, die Unternehmen und auch die verbliebenen Investoren hätten es sich verdient.”

Heimatmarktprinzip gilt Damit rennt Matejka bei Börsechefin Birgit Kuras sicher offene Türen ein: „Wir haben in Österreich wirklich viele, äußerst erfolgreiche Unternehmen, die international agieren und teils sogar Weltmarktführer sind. Die Expansion großer Austro-Konzerne nach CEE und auf den Weltmarkt wurde nicht zuletzt durch den IPO ermöglicht“, so Kuras nicht ohne Stolz. „Unternehmen sind an ihrer Heimatbörse am besten bekannt und aufgehoben.“ Die Unternehmen würden analysiert, es gebe Marketmaker, die Medien berichteten häufiger. „Wir kümmern uns intensiv und persönlich um die heimischen Unternehmen. Darüber hinaus ist die Börse Wien auch sehr international, insbesondere hinsichtlich der Investoren und Handelsteilnehmer.“ (lk)

1. 3/2007 Krise der US-Hypobanken wird offenbar 2. 1/2008 Citigroup mit Rekordverlust, hohe Preissteigerungen in Österreich, Europa und USA 3. 7/2008 Ölpreis erreicht Rekordniveau 4. 9/2008 US-Bank Lehman Brothers insolvent 5. 12/2008 Skandal um Bernard Madoff fliegt auf 6. 2/2009 größtes Konjunkturprogramm in den USA 7. 3/2009 EZB senkt den Leitzins auf 1,5% 8. 5/2009 EZB senkt den Leitzins auf 1%, Inflationsrate in der Eurozone bei 0,0 Prozent 9. 11/2009 Dubai gibt bekannt, staatliche Schulden nicht pünktlich bezahlen zu können 10. 5/2010 Eurozone-Finanzminister einigen sich auf milliardenschweres Finanzpaket für Griechenland, Pannen im automatisierten Handel an der Wall Street, EU und IWF beschließen beispiellosen Schutzschirm für notleidende Euro-Länder 11. 3/2011 Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan 12. 11/2011 EZB, die Zentralbanken von Kanada, USA, Japan, Schweiz und UK einigen sich auf ein globales Liquiditäts-Programm 13. 11/2013 EZB senkt Leitzins auf 0,25 Prozent 14. 10/2014 Beim europäischen Bankenstresstest fallen 25 Banken aus dem Euroraum durch 15. 1/2015 SNB gibt Franken-Stützung zum Euro auf


f on d s: pa r k

Freitag, 10. Juli 2015

financenet – 35

Healthcare Vor dem Entscheid des Supreme Court standen Steuerzuckerl für Millionen von Versicherten und so die komplette Reform auf dem Spiel

Obamacare: „Hier, um zu bleiben“ Washington. Vor rund zwei Wochen errang US-Präsident Barack Obama einen Sieg gegen die Kritiker seines wichtigsten innenpolitischen Projekts, „Obamacare” oder „Affordable Care Act“, wie es eigentlich heißt (kurz ACA). Nach mehr als 50 gescheiterten Abstimmungen im Kongress, nach einem Präsidentschaftswahlkampf mit diesem Streitthema und nach mehreren Klagen vor dem Supreme Court hat eben jener mit sechs zu drei Stimmen entschieden, dass die staatlichen Beihilfen für Versicherte durch den Gesetzestext gedeckt seien. Obama sieht die 2008 angekündigte Gesundheitsreform nun dauerhaft im Recht verankert. Der ACA sei hier, um zu bleiben, kommentierte er die Prüfung durch den Obersten Gerichtshof. Die Aktien von Krankenhausbetreibern und Krankenversicherern legten an der Börse nach dem Urteil vorübergehend deutlich zu.

GAM Facebook, Zalando

Netzwerk-Macht Zürich. Facebook und Zalando verfügen über immenses Potenzial im Einzelhandel, meint Mark Hawtin, Fondsmanager des GAM Star Technology Fonds. Er geht davon aus, dass die beiden Unternehmen den Onlinehandel maßgeblich verändern werden. „Facebook erzielt bereits große Erfolge mit dem Messenger, und WhatsApp möchte diesen Effekt nun auch auf den Handel ausweiten“, erklärt Hawtin. Dabei verfolge Facebook das Ziel, Einzelhändler über eine Chatfunktion direkt mit den Konsumenten zu verbinden. Diese neue Möglichkeit ersetze den Mailverkehr, sowohl Bestellung als auch Bezahlung sollen via Chat erfolgen. Auch könnten auf diese Weise bestehende und potenzielle Kunden erreicht werden, die bisher ihre persönlichen Kontaktdetails nicht öffentlich gemacht hatten. Laut Studien hat der Facebook Messenger ein Umsatzpotenzial von bis zu 10 Mrd. USD (ca. 8,99 Mrd. €). Facebooks Gesamteinahmen beliefen sich in 2014 auf 12,5 Mrd. USD.

2016 steht die nächste Präsidentschaftswahl an, das Thema dürfte oben auf der Agenda bleiben, zumal „echte” Erfolge laut Experten wie Mike Mullen von Bellevue Asset Management mit Sitz in den USA ausgeblieben sind.

Kein großer Wurf „42 Millionen Amerikaner unter 65, also 16% der Bevölkerung, waren 2013, als ACA in Kraft trat, nicht krankenversichert“, so Mullen. Bellevue ist Partner der Lacuna AG für die zwei Healthcare-Fonds Lacuna-Adamant Asia Pacific Health und den weltweit investie-

renden Lacuna-Adamant Global Healthcare. „Heute sind nur 25 bis 27% vom ACA erfasst“, so Mullen weiter. Den größten Nutzen hätten lediglich 30% der genannten 42 Mio. „Der größte Effekt der ACAEinführung liegt bereits hinter uns“, ist Mullen überzeugt. Obamas Idee war, den Schutz auf Bürger auszuweiten, die über ihren Arbeitgeber keine Versicherung erhalten, sich eine Versicherung nicht leisten können oder aus anderen Gründen keinen Zugang haben. Die Reform weitet auch Medicaid, das Gesundheitsprogramm für Arme, weiter aus. Das System ist äußerst komplex mit diversen

Beitrags- und Selbstbehalts-Plänen. Wer zu wenig verdient, für den ist der Selbstbehalt zu hoch. Viele gewichtige Staaten, vor allem im Süden, haben das Projekt von Anfang an nicht mitgetragen. Im Endeffekt komme der Steuerzahler wegen der Prämiensubventionen stärker zum Handkuss, die Kaufkraft insgesamt sinke, der Anteil von Obamacare an der Wirtschaftsleistung insgesamt wird steigen. Mullen: „Für 2015 und 2016 bleiben wir für börsenotierte Krankenhausbetreiber neutral eingestellt, für Assekuranzen positiv. Der Anteil der USA im globalen Fonds bleibt mit ca. 35% hoch.” (lk)

© APA/EPA/Shawn Thew

Experte: „Der US-Steuerzahler kommt stärker zum Handkuss, die Kaufkraft insgesamt sinkt.“

Obamacare wird auch bei der Präsidentschaftswahl 2016 wichtige Rolle spielen.

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Der Onlinemodehändler Zalando hat über 15,5 Mio. Kunden in Kontinentaleuropa und ein breit aufgestelltes Markenangebot. Damit habe er eine bemerkenswerte Preismacht über seine Lieferanten. Auch für Dritthändler wie Topshop (UK) sei Zalando immer attraktiver. Er würde von der Kundenbasis, den Zahlungslösungen und dem Logistiknetzwerk profitieren. (lk)

Deutsche Asset & Wealth Management ist der Markenname für den Asset Management & Wealth Management Geschäftsbereich der Deutsche Bank AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der Deutsche Asset & Wealth Management anbieten, werden in den entsprechenden Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt. Quelle: Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH. Stand: 31. März 2015

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f on d s: pa r k

36 – financenet

Freitag, 10. Juli 2015

Kursrutsch Shanghai Index eilte binnen weniger Wochen von Rekord zu Rekord und stürzte auf unter 4.000 Zähler; Yen als sicherer Hafen

Achterbahnfahrt an Chinas Börsen – ist Crash zu stoppen? Börsenaufsicht setzt Handel mit Hunderten Titeln aus; Regierung, Broker, Investmentfonds ergreifen umfassende Maßnahmen. der Bank Gutmann. Die Notenbank lockert zudem weiterhin ihre Geldpolitik, der Leitzins wurde auf die Rekordmarke von 4,85% gesenkt; weiters wurde die Mindestreserven-Verpflichtung für einige Banken verringert.

Ständig neues Business

© APA/EPA/An Ming

Wien/Berlin/Shanghai. An den chinesischen Börsen spielt es seit Wochen Granada. Noch im Juni waren die Aktienmärkte dort von Rekord zu Rekord geeilt. Seither hat der Shanghaier Index rund ein Drittel an Wert verloren – der größte Kursrutsch seit mehr als 20 Jahren. Und die Furcht vor einer Finanzkrise „made in China“ wächst daher. Die Börsenaufsicht setzte am Mittwoch den Handel mit 500 weiteren Aktien aus, nachdem sie schon in den Tagen zuvor zu ähnlich drastischen Maßnahmen gegriffen hatte. Damit konnte fast die Hälfte der an den Börsen Shanghai und Shenzen notierten Dividendenpapiere weder ge- noch verkauft werden. Dies verschärfe das Problem sogar noch, so Analysten, denn je mehr Kleinwerte vom Handel ausgesetzt sind, desto mehr verkaufen Anleger – um das Risiko zu minimieren – Standardwerte.

Die Abwärtsbewegung an Chinas Börsen erfasste auch Börsen der Nachbarländer, die Rohstoffmärkte inklusive Rohöl.

Nur vorgezogene Schritte?

piere zu investieren. Es würden keine Dividendenpapiere mehr verkauft, bis sich der Shanghaier Leitindex auf über 4.500 Punkte erholt habe. Der Shanghai A SharesIndex sackte am Mittwoch weiter ab – auf unter 3.700 Zähler. Die Broker wollten zudem eigene Aktien zurückkaufen. Unterstützung erhielten sie von den Chefs der 25 größten Fondshäuser Chinas; sie sicherten zu, Aktienfonds auch selbst zu zeichnen.

steriums der Volksrepublik. Die Panik vom Mittwoch weitete sich auf Börsen in Nachbarländern aus und stürzte auch die Rohstoffmärkte in Turbulenzen. Die Preise für Eisenerz und Stahl fielen in China auf ein Rekordtief, Kupfer war mit umgerechnet 5.575 Euro so billig wie zuletzt vor sechs Jahren; in den Strudel geriet auch Öl. Am Devisenmarkt flüchteten viele in den japanischen Yen, der als „sicherer Hafen“ Asiens gilt. Der NikkeiIndex der Tokioter Börse dagegen sackte ebenfalls ab. Und in Deutschland traf es besonders die Autobauer, für die das Reich der Mitte wichtigster Absatzmarkt ist. Das Problem: In China sind vor allem Kleinanleger – sehr häufig auf Pump – an der Börse engagiert. Nun rechnen viele Ökonomen auch mit einem Rückgang des Konsums,

weil die Privatanleger wegen der enormen Wertverluste weniger Geld zur Verfügung haben. Die zuletzt veröffentlichten Wirtschaftsdaten lassen darauf schließen, dass auch im zweiten Quartal keine weitere konjunkturelle Beschleunigung zu erwarten ist.

Um wirtschaftlich zu wachsen, erschließt China ständig neue Geschäftsfelder, z.B. werden Massensportarten wie Fußball und Schifahren popularisiert, fast 50% des BIP kommen aus dem Dienstleis­ tungssektor. Zudem würden Chinas Betriebe dazu ermuntert, über die Landesgrenzen hinweg zu inves­ tieren, hielten China-Experten bei der KPMG-Veranstaltung „Chinas Zukunft“ vor Kurzem fest. „China wird langfristig orientierten Investoren weiterhin ein breites Spektrum von Anlagen mit attraktiven Renditen bieten“, ist Mark Tinker, Leiter bei AXA Framlington Asia, überzeugt. Auf den „Neuen Konsumenten“ setzt Yuming Pan von Allianz Global Inves­ tors: „Vor Jahren war WC-Papier ein Luxusgut, 2006 dachte niemand daran, dass es in China ein Parkplatzproblem geben würde. China ist der weltgrößte Markt für professionelle Hautpflege-Produkte.” Nicht grundlos sage AlibabaGründer Jack Ma: „Anderswo ist eCommerce eine Form, zu shoppen, in China ist es Lifestyle.“ Freilich haben auch grundsätzlich interessante Werte wie Tencent (Internet-, Handy-Mehrwert-Services) nachgegeben, die Soziale Plattform YY (an der Nasdaq notiert) konnte sich aber gegen den Abwärtstrend stemmen. Chancen gebe es auch bei nicht chinesischen Titeln wie Naver (Suchmaschine, Spieleportal) oder Justdial (Indien). (best/APA)

Dabei versucht die chinesische Regierung seit Tagen einiges, um gegenzusteuern: Neue Börsengänge wurden vorerst ausgesetzt, die Liquidität stark ausgeweitet. Wertpapierhändler und Investmentfonds wurden zu längerfristigen Aktienkäufen verpflichtet. Auch kündigte die Zentralbank an, Wertpapierhändlern beim Aktienkauf auf Pump unter die Arme greifen zu wollen. Darin sehen die Experten der Deutsche Asset & Wealth Management (DAWM) „lediglich vorgezogene Schritte im langfris­ tigen Liberalisierungsprozess“, die chinesische Wirtschaft sei stabil, die Politik stark. Die 21 größten Börsenmakler des Landes kündigten zur Stützung an, gemeinsam umgerechnet mindes­ tens 17,3 Mrd. Euro in Wertpa-

Die Regierung riet zudem staatlichen Banken und Versicherern von Panik-Verkäufen ab. Sie sollten stattdessen die Gunst der Stunde nutzen und ihre Anteile an börsenotierten Unternehmen ausweiten, so der Wunsch des Finanzmini-

Meinl Bank Klagsdrohung

JOHCM Mit Top-Down-Ansatz profitieren. „Wachstum in EM ist zyklisch und produziert jederzeit Gewinner und Verlierer“

Serienbrief an MEL-Vermittler

Wien. Die Meinl Bank will sich in Fällen, wo sie Prozesse gegen Meinl European Land (MEL)-Anleger verloren hat, an den Vermittlern schadlos halten. Mehr als 200 selbstständige Finanzberater, die einst im Auftrag der zwischengeschalteten Firma Ariconsult vermittelt haben, erhielten Regressforderungen von 3.000 bis mehr als 20.000 € samt Klagsdrohung. (APA)

Gunst der Stunde nutzen

Investitionsplan Es bleibt zu hoffen, dass der bereits seit Längerem erwarteten Investitionsplan der Regierung Wirkung zeigt: In den nächsten drei Jahren soll Geld in die Renovierung verfallener Häuser in den Städten und am Land investiert werden. Weitere Projekte betreffen den Ausbau bzw. die Verbesserung der Stromleitungen, des Schienennetzes und den Bau von Wasserspeichern, so die Experten

EM: Positiv- und Negativ-Zyklen beachten Wien. „Speziell bei Schwellenländern ist es wichtig, im Top DownAnsatz zu verstehen, was in den jeweiligen Ländern läuft und dann erst auf die Titel-Ebene zu gehen“, erklärt James Syme die spezifische Strategie bei J O Hambro Capital Management. Ein hoher Ölpreis etwa sei gut für Russland, aber schlecht für Indien, Wahlzyklen seien wichtig für die Börse in Brasilien, aber nicht für China, so der Manager des JOHCM Global Emerging Markets Opportunities Fonds gegenüber medianet. „Der Länder-Effekt ist bei Emerging Markets (EM) wichtiger als bei entwickelten Märkten.”

Thailand, Indonesien, Brasilien, Südafrika und die Türkei. Und Syme macht auch auf Zyk­ len aufmerksam, wie sie etwa durch sogenannte Carry Trades entstehen: Hohe Zinsen in den EM ziehen Carry Trade-Zuflüsse an und sorgen für eine Aufwertung der lokalen Währung, was wiederum Carry Trades attraktiviert. Die importierte Inflation sinkt daraufhin, Zinsen fallen wieder, die

Binnennachfrage boomt. Steigende Import­raten erhöhen den Bedarf an ausländischen Geldern, was wiederum zur Währungsaufwertung führt. Es liege in der Natur der Sache, dass derartige Zyklen instabil seien, sie können aber lange anhalten, so Syme. Beim negativen Pendant dazu, dem Teufelskreis, verhält es sich so, dass Carry Trade-Kapital aus

Vorwurf: Beim Verkauf der MEL-Zertifikate wurden Kunden fehlerhaft beraten.

Bei J O Hambro glaubt man an die langfristige Investmentstory der wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländer, der Emerging Markets-Konsumenten. Diese Story sei aber nicht alles, und ein Zinsschritt in den USA werde nicht ohne Einfluss auf etliche EM bleiben. Die Binnennachfrage wird zum Thema werden, dies gelte etwa für

© J O Hambro Capital Management

© APA/Herbert Pfarrhofer

Die Konsumenten-Story

Syme: Analysiert Carry Trade-Zyklen und leitet daraus Investment-Strategien ab.

dem Land abfließt, woraufhin die Währung abwertet, usw. usf. Der Rest erfolgt in diesen Ländern, die Syme als Dampfwalzen bezeichnet, mit umgekehrten Vorzeichen zum vorhin erwähnten Zyklus, wobei auch der Negativ-Zyklus instabil sei und lange anhalten könne, so Syme.

Zuflüsse skeptisch sehen Gutes Investment in EM bedinge daher, dass man die Nachfrage-Investmentstory in den Positiv-Ländern ausspielt und in den Dampfwalzen-Ländern untergewichtet ist oder exportierende Unternehmen hält. Ganz generell sollte man nicht auf anhaltende Zuflüsse ausländischen Kapitls vertrauen. Die Umsetzung des Ansatzes scheint recht gut zu gelingen: Der J O Hambro Capital Management Global Emerging Markets Opportunities Fund A EUR hat laut wallstreet-online.de zum 30.6.2015 eine Year-to-date-Performance in Euro von fast 14 Prozent geschafft; auf ein Jahr gesehen liegt die Peformance bei über 20 Prozent. (red)


ba n k i n g

Freitag, 10. Juli 2015

financenet – 37

Volksbank Wien-Baden ist neues Spitzeninstitut Zerlegung der alten Volksbanken AG wird von Fondsriese Union Investment zu Einstieg genutzt

ÖVAG umgebaut, Union kommt Wien. Am Freitag hat das Handelsgericht Wien den Spaltungsbeschluss verfügt – damit ist die alte Volksbanken AG (ÖVAG) offiziell begraben: Bankchef Stephan Koren ist seit Samstag Chef der ÖVAGBad-Bank Immigon. Das Restvermögen wird bis Ende 2017 abgebaut. Der zentrale SpitzeninstitutsTeil ging dagegen an die Volksbank Wien-Baden: Sie ist das neue Spitzeninstitut des Volkbanken-Sektors und will in der neuen Struktur den Überschuss des Verbunds auf rund 200 Mio. Euro erhöhen. „Es sind jetzt alle notwendigen Beschlüsse gefasst, um mit internen Umstrukturierungen und den angekündigten Fusionen einen soliden, rein österreichischen Bankenverbund aufzubauen”, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Leo Chini. Der neue Haftungsverbund tritt ab sofort in Kraft. Mit 52 Standorten in Wien und Niederösterreich ist die Volksbank

Wien-Baden die größte Volksbank in Österreich. Seit dem 4. Juli 2015 ist sie zudem Zentralorganisation für Österreichs Volksbanken.

Union kaufte bei ÖVAG ein Dabei kam es auch zu einem ­ eal, mit dem ein großer Player D der deutschen Fondsbranche in Österreich ausbaut: Das deutsche Fondshaus Union Investment übernimmt zwei Fondsgesellschaften der alten ÖVAG. Erworben werden von der Union Asset Management Holding AG 100% der Volksbank Invest Kapitalanlagegesellschaft m.b.H sowie 94,5% der

Anteile an der Immo Kapitalanlage AG, teilte die zur DZ-Bank-Gruppe gehörende Union Investment mit. Die restlichen 5,5 Prozent der Immo KAG gehen auf die Volksbank Wien-Baden über. Das Closing ist für das laufende dritte Quartal geplant. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. In der Branche war von einer mittleren zweistelligen Millionensumme die Rede. Die bisherige VB Invest und Immo KAG verwalten Vermögen in Höhe von 5,4 Mrd. Euro (Stand Ende Juni). Beschäftigt sind in den beiden Gesellschaften zusammen 45 Mitarbeiter. Die VB Investment

bietet 42 Wertpapierfonds an, die Immo KAG einen Offenen Immobilienpublikumsfonds. Die VB Invest werde unter dem Markendach der Union Investment firmieren, die Immo KAG voraussichtlich ihre Marke beibehalten. Union Investment nutze mit dem Kauf die Möglichkeit, den Marktauftritt in Österreich zu stärken und weitere Kundengruppen zu erschließen. Bisher war man vor allem im institutionellen Bereich tätig. „Wir wollen nicht nur unser bestehendes institutionelles Geschäft in Österreich kräftig ausbauen”, so Vorstandsvorsitzender Hans Joachim Reinke. (gst/APA)

© Union Investment

Deutsche Union Investment übernimmt Kapitalanlagefirmen mit 5,4 Mrd. Euro. verwaltetem Volumen.

Union-Vorstandsvorsitzender Hans Joachim Reinke will „Geschäft ausbauen“.

Ukraine Parlament billigte

Kredit-Umtausch Kiew. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und Regierungsvertreter üben heftige Kritik am Gesetz zur Konvertierung von Fremdwährungskrediten, das jetzt vom Parlament beschlossen wurde. Nach Angaben der ukrainischen Nationalbank könnte das Gesetz den Bankensektor des Landes zwischen 80 und 100 Mrd. Hrywnja (bis zu 4,29 Mrd. Euro) kosten. Für eine kreditnehmerfreundliche Konvertierung von Fremdwährungskrediten war seit Monaten vor dem Parlament und dem Gebäude der Nationalbank in Kiew demonstriert worden. Vor allem Dollar-Kredite haben sich seit dem letzten Jahr empfindlich verteuert: Aktuell kostet ein US-Dollar 21 Hrywnja, im Herbst 2008 waren es noch 5,05 gewesen. (red/APA)

Wechsel Direktbank

ING-DiBa-Chef Wien. Wechsel in der Chefetage von Österreichs größter Direktbank: Nach mehr als 4,5 Jahren an der Spitze der ING-DiBa Direktbank Austria wechselte Roel Huisman zum 1. Juli 2015 als neuer Chief Retail Banking Officer zur TMB nach Bangkok. Die ING-Group ist seit 2007 an der TMB beteiligt und hält aktuell 30% der Aktien. Bis auf Weiteres führen Remco Nieland, Vorstandsmitglied der ING-DiBa AG, und Volker Panreck, CFO, die Agenden. (red)

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b a n k i n g/ i n su r a n c e : watc h

38 – financenet

Freitag, 10. Juli 2015

Wien und München rauchen Friedenspfeife Generalvergleich bei Bayern-Klagen, Österreich zahlt 1,23 Mrd. Euro

short

Vergleich im Hypo-Streit

Til Schweiger wirbt für die VHV Gruppe

Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling einigt sich mit dem bayrischen Amtskollegen.

VAV-Chef Norbert Griesmayr: Vorstoß in der Kfz-Versicherung.

Wien. Die VHV Gruppe hat für die Marken VHV in Hannover und VAV in Österreich einen Marketing-Coup gelandet und Til Schweiger für ihre neue Kampagne gewonnen. Der Schauspieler, Regisseur und Produzent wird ab Juli in TVSpots und Printanzeigen auf humorvolle Art Werbung für die VAV Versicherungs-AG machen. Die Konzeption stammt von der Hamburger Werbe­ agentur Scholz & Friends. Im Zentrum der Kampagne in Österreich steht ein TV-Spot mit Schweiger in der Hauptrolle, der auch für Regie und Schnitt verantwortlich zeichnet. Dabei agiert Schweiger in der Geschichte der neuen VAVKampagne nicht wie ein klassisches Testimonial. „Vielmehr wird er durch ungeschicktes Verhalten und einer Prise Selbstironie dem Zuschauer vor Augen führen, was alles passieren und sich zu einem größeren Versicherungsfall entwickeln kann“, so Norbert Griesmayr, Generaldirektor der VAV Versicherungs-AG. Auftakt für den ersten Spot im österreichischen Fernsehen ist der 13. Juli. Der Spot bewirbt die Kfz-Versicherung der VAV. (red)

Wieso 1,23 Milliarden? Die 1,23 Mrd. Euro entsprechen 45% der Streitsumme in jenem Prozess, den die Heta kürzlich erst­ instanzlich in München gegen die BayernLB verlor (Geld, das die Bayern in die seinerzeitige Skandalbank Hypo Alpe Adria pumpten). Die Summe hatte sich zuletzt auf 2,75 Mrd. Euro erhöht, da sie einen Franken-Anteil enthält und der Franken-Wechselkurs anstieg. Österreich erspart sich künftig jedenfalls erhebliche Prozesskosten, so Schelling. (red/APA)

Schelling: „Österreich erspart sich auf jeden Fall Hunderte Millionen Prozesskosten.“

Entwurf im Europaparlament Mehr Qualität im Versicherungsvertrieb, Provisionsberatung wird nicht verboten

Versicherungs-Richtlinie IDD rollt bald an Brüssel/Straßburg. Die geplante neue Versicherungsvermittler-Richtlinie IDD rollt an: Anfang Juli, ganz am Ende der lettischen Ratspräsidentschaft, haben sich die Verhandler von EU-Rat, EU-Kommission und EU-Parlament auf einen finalen Entwurf geeinigt, der nun ins Europaparlament kommen soll. Die neue Richtlinie ändert einiges, auch wenn sie letztendlich nicht so drastisch ausfällt, wie zunächst erwartet.

Die Frage der Honorare

© panthermedia.net/Ambrozinio

Ein Hauptthema im Vorfeld war, ob künftig in der EU nur noch die Honorarberatung erlaubt sein soll, oder ob die bisher übliche Provisionsberatung weiter bestehen

Europaparlament: Versicherungsvermittler-Richtlinie IDD gilt für ganze Branche.

Banken In Europa

ZKB D. Schantl-Ransdorf

Rechtsschutzversicherer Neues Produkt startet jetzt

Frankfurt. 38% der Banken in Europa wollen bei ihren leitenden Angestellten den Anteil des Grundgehalts an der Gesamtvergütung erhöhen; in Nordamerika planen dies nur 4% der Institute. Der Anteil der jährlichen Boni sowie Benefits wie z.B. betriebliche Altersvorsorge ist aber rückläufig. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Mercer unter 55 Organisationen aus der Finanzwirtschaft in 15 Ländern, davon 53% in Europa. (lk)

Salzburg/Wien. Dietmar SchantlRansdorf (42) ist neuer Bereichsleiter Marktmanagement in der Zürcher Kantonalbank Österreich AG. Er zeichnet in dieser Position innerhalb der Austro-Tochter der drittgrößten Schweizer Bank für Vertriebssteuerung und Marketing sowie die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen verantwortlich. Die ZKB beschäftigt in Salzburg und Wien 75 Mitarbeiter und managt 1,3 Mrd. €. (red)

Wien. Rechtsschutzspezialist D.A.S. bietet erstmals eine umfassende Rechtsschutzdeckung für Funktionäre von Vereinen. Somit können sich künftig auch Vertreter der 120.000 österreichischen Vereine vor Rechtsstreitigkeiten absichern. Bisher gab es nur die Möglichkeit, dass Funktionäre bei einer Vereinsrechtsschutzversicherung mitversichert waren. Der Funktionär selbst hat damit jedoch bei Konflikten im Regelfall keine rechtliche Unterstützung. D.A.S. schließe diese Lücke, heißt es.

Mehr Gehalt

Autofahrer fühlen sich durch ­Blockierer und Schleicher genervt.

soll. Die IDD-Richtlinie bringt kein Ende der Honorarberatung, sondern wird es den Mitgliedsstaaten nach dem alten Kompromissrezept wohl freistellen, wie sie damit umgehen. Sehr wohl bringt die neue Richtlinie aber neue Qualitätsregeln für den Vertrieb von Versicherungsprodukten, und zwar gleich für alle Vertriebsschienen – egal ob angestellter Außendienst, selbstständige Vermittler, Versicherungsmakler, Bankenvertrieb oder Online-Vertrieb aller Art. So sind künftig verplichtende Ausbildungsstandards für den Versicherungsvertrieb vorgesehen. Bis zuletzt strittig waren Details der Behandlung Fondsgebundener Lebensversicherungen. (gst)

© APA/EPA/Patrick Seeker

Generali-Autostudie: Was besonders nervt

Marketingleiter

D.A.S. denkt an Vereinsfunktionäre amtlichem Engagement ist besonders wichtig“, so Ingo Kaufmann, Vorstand der D.A.S. Rechtsschutz AG. „Leider sind auch Vereine von Rechtsstreitigkeiten betroffen.“ Die meisten bisher am Markt erhältlichen Vereins-Rechtsschutzversicherungen bieten deshalb eine Mitversicherung ihrer Funktionäre an, so Kaufmann. Doch im Konfliktfall – gerade auch mit dem eigenen Verein – springen diese dann nicht ein. (red)

© ZKB Österreich

Europäische Banken zeigen sich gegenüber den US-Pendants spendabler.

Dietmar Schantl-Ransdorf wechselt von Semper Constantia zur Zürcher.

Es gibt in Österreich rund 120.000 Vereine und drei Mio. Menschen leisten 15 Mio. unentgeltliche Arbeitsstunden pro Woche. Aufgrund von Statuten sind dabei Vereine ein organisierter Zusammenschluss mindestens zweier Personen zur Verfolgung eines bestimmten, gemeinsamen, ideellen Zwecks, der nicht gewinnorientiert ist. Das Vereinsvermögen darf nur im Sinne des Vereinszwecks verwendet werden. „Der Einsatz von Eigenverantwortung und ehren-

© D.A.S. Österreich

Große Bedeutung

© panthermedia.net/Jcbprod

Wien. Bei der Generali Autostudie 2015 wurden 2.000 österreichische Autofahrer über jene Verhaltensweisen befragt, die sie im Straßenverkehr als gefährlich einschätzen, die besonders nerven und die ihnen gelegentlich auch selbst passieren. Das Ergebnis: Als riskanteste Verkehrssünde gilt, den Rechtsvorrang nicht zu beachten. Fahrspuren blockieren und andere Autofahrer nicht einordnen lassen regt besonders auf (74% bzw. 71%). Mit 70 bzw. 69% kaum weniger ärgerlich sind die gefürchteten Schleicher, die deutlich langsamer fahren als es Gesetz und Umweltbedingungen eigentlich zulassen würden – und jene Zeitgenossen, die sich „über alles aufregen und wild hupen“, wie die Frage konkret hieß. Mehr als ein Viertel der Autofahrer gab im Rahmen der Studie übrigens an, selbst gelegentlich etwas zu schnell mit dem Auto unterwegs zu sein. (red)

tember der Vergleichsbeschluss erfolgen, der den endgültigen Beschluss des Parlaments Ende Oktober ermögliche, erklärte der Minis­ ter. Er sieht ein „gutes Geschäft”, klappen die Pläne. „Unser Risiko” wäre, wenn die Assetbewertung der Heta niedrigere Werte bringe als die 1,23 Mrd. Euro.

© APA/Robert Jäger

© christian-husar.com

Wien/München. Wien und München wollen das Kriegsbeil in dem Milliardenstreit zwischen HypoBad-Bank Heta und der BayernLB begraben. Zu hoch sind für beide Seiten Risiken und drohende Prozesskosten. Nun gibt es vorerst eine Absichtserklärung, die gegenseitige Ansprüche beendet. Österreich zahlt 1,23 Mrd. Euro an Bayern, sobald es ein entsprechendes Gesetz, das der Nationalrat absegnen muss, im Herbst gibt. Für die Absichtserklärung hat sich Finanzminister Hans Jörg Schelling im Ministerrat am Dienstag das Okay geholt. Bis zum Vergleichsvertrag schauen sich aber sowohl die Finanzmarktaufsicht (FMA) als auch eine neu zu bildende Kommission unter der Leitung der Hypo-erfahrenen Ex-OGH-Präsidentin Irmgard Griss die Pläne an. Segnen die neue Griss-Kommission und die FMA die Pläne ab, könne im Ministerrat am 22. Sep-

D.A.S.: „Auch Vereine und ihre Funktionäre sind von Streitigkeiten betroffen.“


ju bi l ä u m

Freitag, 10. Juli 2015

financenet – 39

Wandel Digitalisierung, mehr Auflagen bei der Beratung, stärkere Regulierung (Stichwort Basel III, MiFID II) präg(t)en die Branche

Gestiegene Anforderungen

„Wie schnell die Zeit vergeht. Ich erinnere mich sehr gut an die erste medianetAusgabe und wie wir damals in der Agentur über den innovativen Ansatz und die ambitionierten Pläne diskutierten. Finanzmärkte, Marketing und Kommunikation in einer Zeitung zusammenzufassen, erschien vielen damals zumindest ungewöhnlich wenn nicht unmöglich. Aber, Ihr habt es geschafft, und dazu gratulieren wir Euch sehr herzlich. Die Jahre mit Euch waren kurzweilig. Es ist ja auch sehr viel geschehen. Die Finanzmärkte flogen hoch, stürzten ab und rappelten sich wieder auf. In der österreichischen Wirtschaft wurde viel um-, auf- und leider auch abgebaut. Und Ihr wart mit medianet immer auf der Höhe der Zeit und habt pointiert berichtet und kommentiert. Vielen Dank dafür. Ich freue mich auf viele weitere Ausgaben von medianet!“

„Als führender Versicherungsmakler mit über 50 Standorten ist es für unsere Beratung in den vergangenen Jahren noch wichtiger geworden, immer aktuell informiert zu sein. medianet bietet als umfangreiches Informationsmedium dazu eine gute Möglichkeit. Wir gratulieren der Redaktion für ihre bisherige Berichterstattung und freuen uns schon auf die kommenden Ausgaben.“

„Die Finanz- und Kapitalmärkte haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Die Auflagen haben sich – insbesondere im Finanzierungsbereich – laufend verschärft. Dies stellt auch geänderte Anforderungen an die Player in der Finanzkommunikation. Ein Fachblatt wie die medianet ist als Informationsquelle und Partner dafür unerlässlich.“

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Colliers-Chef Muzicant: Mietrecht sollte Rechte und Pflichten auf beiden Seiten definieren Seite 45

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Österreich baute die meisten Wohnungen

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Der geplante Juncker-Fonds könnte bald starten und Bau- und baunahen Firmen Auftrieb verleihen Seite 43

Vermittlung Verwaltung Bewertung Baumanagement

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Wochentop S Immo 1,14% Wochenflop Immofinanz -2,93% S Immo 1,14% Buwog 1,08% CA Immo -0,41% Atrium -0,49% Warimpex -2,18% conwert -2,19% Immofinanz -2,83%

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Nach abgeschlossenen Flächenwidmungen Bau der Danube Flats und von Triiiple dürfte heuer noch starten

inhalt

Immo:Capital > pbb-IPO läuft an

Wiener Wohnoffensive der Soravia Gruppe

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Immo:Service > Neuer Dachverband ­Betreutes Wohnen sieht Chancen 46 People&Dates > Lionard vermittelt von da Vinci designte Villa 48 > 25 Jahre Pensionskassen­ gesetz gebührend gefeiert 48

© Zoom visual project

Immo:Markets > Stadt Wien: 5 Jahre wohn­ partner – positive Bilanz 42 > Immobilieninvestmentmarkt: Deutsche überholen Ösis 44 > Wertminderung in Italien 45

Die Danube Flats wurden mit S+B geplant, Triiiple mit ARE Development.

Wien. Mit der abgeschlossenen Flä­ chenwidmung rückt der Baubeginn für die Projekte der Soravia Group „Triiiple“ und „Danube Flats“, ge­ plant auf dem Gelände des ehema­ ligen Zollamts und am Standort des ehemaligen Cineplexx gleich neben der Wiener Reichsbrücke, in greif­ bare Nähe. Die vier städtischen Wohntürme mit Höhen von 100 bis 157 Metern schaffen Platz für rund 1.350 neue Wohnungen. Die Geschäftsführer Erwin und Hanno Soravia rechnen bei beiden Projekten, noch 2016 mit dem Bau beginnen zu können. Die Heraus­ forderung in Wien: bestehende

Infrastruktur nutzen, bei der Er­ schließung bestehender Flächen Grünraum so gut es geht erhalten.

Top-Lage beim Prater Das gemeinsam mit der S+B Gruppe geplante Wohnensemble Danube Flats wird der bislang höchste Wohnturm im deutsch­ sprachigen Raum; es werden etwa 500 frei finanzierte Eigentumsund Vorsorgewohnungen sowie Smart-Wohnungen geschaffen. Zahlreiche Investitionen in um­ liegende Freiflächen, öffentliche Wege und neue Infrastruktur stel­

len den Mehrwert für Nachbarn und Öffentlichkeit sicher, so die Soravia Gruppe. Triiiple (gemein­ sam mit ARE Development) wird von der Nutzungsart her bedarfs­ gerechte Wohnungen und Büround Gewerbeflächen vereinen; es sollen rund 850 Wohnungen in Top-Lage zwischen Zentrum und Prater entstehen. Im nächsten Schritt wird mit der Planung im Detail begonnen, um bei der Baubehörde einreichen zu können. Nach Erhalt des Baube­ scheids wird sofort mit dem Bau begonnen. Der Vertrieb erfolgt nach der Baugenehmigung. (lk)


i m m o: c ov e r

42 – financenetreal:estate

Freitag, 10. Juli 2015

Deloitte Property Index 2014 Alpenrepublik liegt bei der Leistbarkeit von Wohnraum im europäischen Mittelfeld

short

Österreich ist Baumeister für Wohnungen in Europa

Großauftrag für Strabag in Kolumbien

Wien. Im Jahresvergleich führt Österreich beim Wohnungsneubau die Rangliste in einem Vergleich der EU-Länder inklusive Russland und Israel an (5,4 begonnene Wohnungsbauprojekte je 1.000 Einwohner), gefolgt von Frankreich (4,5) und Israel (4,3). Auch bei jenen Ländern, in denen Banken zur Finanzierung von Wohnbauprojekten die niedrigsten Zinsaufschläge verlangen, zählt Österreich neben Belgien, Deutschland, Frankreich, Schweden und den Niederlanden zum Spitzenfeld. Dies liegt vor allem am niedrigen Risikoprofil und den gut etablierten Immobilienmärkten in diesen Ländern, geht aus dem neu erschienenen Deloitte Property Index hervor, der die Preisentwicklung von Wohnimmobilien regional begrenzt untersucht hat. Die Preise am europäischen Wohnimmobilienmarkt steigen weiter an. UK und Frankreich sind die teuersten Pflaster Europas, Preise für neue Wohnungen liegen dort im Gesamtdurchschnitt zwischen 4.000 und 5.000 Euro/m2. Auch in Österreich sind die Preise 2014 um rund 5% im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen, der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag 2014 bei 2.500 Euro.

Strabag baut an der Autopista al Mar 1 im Departamento Antioquia mit.

Wien/Bogotá. Einen Großauftrag zum Bau und Mitbetrieb einer 176 km langen Autobahn in Kolumbien hat die Strabag an Land gezogen – es ist der Markteintritt dort. Es geht um ein Volumen von in Summe rund 200 Mio. Euro. Im Konsortium SAC 4G ist Strabag zu 37,5% dabei. An den Geamtinvestitionskosten von 900 Mio. Euro (über 25 Jahre) ist Strabag mit Eigenkapital und nachrangigen Darlehen von etwas mehr als 50 Mio. beteiligt. (ag)

Erste bestätigt BuwogKursziel von 21 Euro Wien. Die Wertpapierexperten der Erste Group haben ihr Votum der Buwog bei „Accumulate“ bestätigt, das Kursziel wurde ebenfalls belassen, bei 21 Euro. Leicht gesenkt wurden die Erwartungen für die Miet­ einnahmen wegen der tiefen Inflation und Zinsen. Auch seien keine neuen Ankäufe angekündigt. Auf Anklang stoßen die Entwicklungsprojekte sowie das stabile Geschäftsmodell und die hohe Dividendenrendite. Im Vergleich zu deutschen Branchenkollegen seien die Aktien günstig bewertet. Zuletzt notierte die Aktie um 17,7 Euro. Weitere Meldung zu Strabag: Die Raiffeisen-Holding NÖWien hat ihre Beteiligung intern umgeschichtet und von der Octavia Holding auf die Gulbis übertragen. Die RaiffeisenGruppe hält 26,5% an Strabag.

Sechs Bruttojahresgehälter Bei der Leistbarkeit von Wohnungen hält Österreich laut Deloitte im Mittelfeld. Knapp sechs Bruttojahresgehälter benötigt man hierzulande für eine 70 m2 große Neubauwohnung, errechnete der Beratungskonzern. Spitzenreiter ist Israel mit 12,7 Jahresgehältern. Die Belgier müssen hingegen für die eigenen vier Wände rechnerisch nur 3,2 Jahre lang arbeiten. Grundsätzlich gelte: Je höher die

Lafarge-Aktionäre billigen Holcim-Fusion

weiteren Jahresverlauf zeichne sich eine eher steigende Tendenz ab. Motor der Entwicklung sind derzeit neben den Projektentwicklern und Privatinvestoren vor allem institutionelle Investoren – ihr Anteil ist doppelt so hoch wie 2013 –, insbesondere Versicherungen treten als Käufer auf. Dies

„Renditen von Transaktionen guter Objekte an guten Standorten bewegen sich großteils im Bereich von 1,8 © EHL Immobilien

© Strabag SE

EHL Zinshaus-Bericht: Transaktionsvolumen auf gutem Niveau, moderates Preisplus; mehr Großkäufe.

bis 4,5 Prozent.“ m. ehlmaier, ehl immobilien

Ehlmaier: „Die positive Entwicklung verläuft in einzelnen Teilmärkten unterschiedlich. Im 5. Bezirk etwa steigen Mieten und Kaufpreise überdurchschnittlich stark.”

Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung eines Landes, desto leistbarer der Wohnraum, so Alexander Hohendanner von Deloitte Österreich. Daten des EU-Statistikamts Eurostat bestätigen dies nicht, Belgiens reales BIP/Kopf 2014 lag demnach mit 33.800 Euro unter jenem von Österreich (36.000 Euro), in Deutschland, wo Wohnraum laut Deloitte im Vorjahr am zweitleistbarsten war, lag der Wert bei 33.100 Euro. Verhältnismäßig am meisten Geld mussten auch Bewohner Israels, Ukrainer, Russen, Franzosen und Ungarn hinlegen.

Günstig wohnen in Porto Die höchsten Preisbewegungen für Neubauten gab es 2014 in Irland (+31,7%), Israel (+25,6%) und

Großbritannien (+21,6%). Die teuerste Städte zum Wohnen bleiben London und Paris. In der Londoner Innenstadt kostet der Quadratmeter im Schnitt mittlerweile 14.000 Euro (2013: 10.000 Euro), in der Pariser Innenstadt liegt der Quadratmeterpreis bei mehr als 10.000. Wien liegt mit Hamburg, Rom und Mailand im Mittelfeld bei 3.500 bis 4.000 Euro/m2. Am günstigsten wohnt es sich in Porto (Portugal), wo eine – gebrauchte – Wohnung Deloitte zufolge lediglich 860 Euro pro Quadratmeter kostet. Was den Wiener Zinshausmarkt betrifft, so zeigt er sich 2015 laut EHL Immobilien in „sehr guter Verfassung”. Bei einem anhaltend leicht positiven Preistrend sei das Transaktionsvolumen erneut auf einem sehr guten Niveau, für den

Stadterneuerung Wechselseitiger Informationsprozess zwischen Stadt und Bürgern

wohnpartner: positive Bilanz © APA/EPA/Ennio Leanza

Wien. Die Neuorganisation der Gebietsbetreuungen Städtische Wohnhausanlagen wurde vor rund fünf Jahren umgesetzt. Speziell für die Wiener Gemeindebauten wurden an die 100 Vollzeit-Kräfte abgestellt, die unter dem Namen „wohnpartner“ präventive Gemeinwesenarbeit und Konfliktmanagement leisten. „Der Gemeindebau in Wien ist ein Abbild der Gesamtbevölkerung“, sagt Stadtrat Michael Lud-

Die Holcim-Namenaktien werden damit an SIX und Euronext notieren.

Rapperswil-Jona/Paris. Die Fusion der Zementkonzerne Holcim und Lafarge wird nach langem Tauziehen Realität. Die Aktionäre von Lafarge haben 87,46% ihrer Aktien im Tausch gegen neue Holcim-Papiere angeboten. Für zehn Lafarge-Titel erhalten die Aktionäre nun neun Aktien von Holcim. (ag)

wig. 49% der Wiener Bevölkerung habe Migrationshintergrund in der ersten oder zweiten Generation, was auch im Gemeindebau seinen Niederschlag finde. Die heute rund 150 hauptamtlichen wohnpartner diversen Alters, diverser Berufsgruppen und Nationen „fördern die gute Nachbarschaft und vermitteln bei Streit zwischen Hausparteien. Konflikte drehen sich meist um die unterschiedlichen Bedürfnisse der

Wien schöner machen

© Jobst/PID

pbb-IPO soll bis zu 1,37 Mrd. Euro bringen Frankfurt. Die HRE-Nachfolgerin Deutsche Pfandbriefbank (pbb) geht noch im Juli an die Börse. Die deutsche Regierung will mit dem Verkauf von zunächst bis zu 80% der Anteile bis zu 1,37 Mrd. Euro einnehmen. ­Zeichnungsfrist ist bis 15.7. (ag)

jüngeren und älteren Generation und die Nutzung der Grünflächen, haben aber selten einen rein ethnischen Hintergrund. Durch Gespräche wird das gegenseitige Verständnis verbessert – mit Wirkung: ca. 80% der Konflikte, die an wohnpartner herangetragen werden, werden gelöst“, zieht Ludwig Bilanz. Daneben gibt es die „Ordnungsberater“, die das Gespräch ebenfalls suchen, aber auch Or­ ganstrafmandate verhängen können, z.B. wenn Sperrmüll abgestellt wird oder Pkw in der Anlage illegal geparkt sind.

Ludwig: „Die wohnpartner-Initiative hat den Staatspreis für Integration gewonnen.“

Neue Initiative im Bereich der Stadterneuerung: „Trotz der hohen Lebensqualität glänzt Wien nicht an jeder Ecke“, sagt Ludwig. Unter www.wohnen.wien.at kann man konkrete Anliegen unter der Rubrik „Wir machen Wien schöner“ melden. Die Meldungen werden veröffentlicht und mit weiteren Daten, etwa zu laufenden oder geplanten Sanierungen, ergänzt. So entstehe ein wechselseitiger Info-Prozess.(lk)

trägt auch wesentlich dazu bei, dass immer mehr Transaktionen im Rahmen strukturierter Bieterverfahren abgewickelt werden. Heuer werden darauf voraussichtlich bereits 15 bis 20% des Volumens entfallen, erwartet EHL. Auch das durchschnittliche Volumen pro Transaktion ist deutlich gestiegen und hat sich im Fünfjahresvergleich gut verdoppelt. „Für 2015 gehen wir von einem leichten Anstieg um bis zu 10 Prozent aus. 2014 wurden rund 1,25 Mrd. Euro erreicht“, sagt EHL-Geschäftsführer Michael Ehlmaier. Auch die Preise werden weiter moderat steigen; erwartet wird ein Plus von 10 bis 15% in den kommenden drei Jahren. Dementsprechend blieben auch die erzielbaren Renditen weiterhin unter Druck. (lk/ag)

Bautrend Einheiten kleiner

Bewusstsein für Kosten steigt

Wien. Vor etwas mehr als 50 Jahren haben sich die Wiener noch mit 22 m2 Wohnfläche pro Kopf zufriedengegeben, 2001 waren es 38, 2011 schon 41 m2. Aber: „Immobilienkäufer machen verstärkt Abstriche bei der Wohnungs-Größe“, stellte vor Kurzem ImmobilienScout24-Österreich-Chef Patrick Schenner fest. Die bei ihm nachgefragten Eigentumswohnungen waren 2014 im bundesweiten Schnitt 89 m2 groß (2010: 94 m2). Nur noch 38% wollten eine 4-Zimmer-Wohnung (2010: 43%). Gefragt und gebaut werden verstärkt vor allem Wohnungen mit einer Fläche zwischen 50 und 60 m2, weiß Peter Karl, Geschäftsführer der Erste Immo KAG, dafür idealerweise mit Balkon oder Terrasse. (lk) fl äch e/ kopf in m 2 in wien

1961 1971 1981 1991 2001 2011

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien

22 25 31 33 38 41


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Freitag, 10. Juli 2015

financenetreal:estate – 43

Bauinvestitionen Geht alles nach Plan, könnte der milliardenschwere Investitionsfonds EFSI im Spätsommer die ersten Projekte finanzieren

Juncker-Fonds als „Anschub“ Brüssel/Wien. Der neue JunckerFonds zur Förderung von Inves­ titionen in Europa soll Ende des Sommers mit der Finanzierung von Projekten starten. Dies könnte auch heimischen Bau- und baunahen Betrieben einen gehörigen „Boost“ verleihen, meint Wolfgang Matejka, Anlagestratege bei der Wiener Privatbank. Am 24. Juni 2015 hatten ja die EU-Parlamentarier den Weg für den milliardenschweren Investitionsplan, Kernstück des ehrgeizigen Wachstumsprojekts von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, frei gemacht, die Mehrheit stimmte dafür, nachdem ihn zuvor die 28 EU-Finanzminister gebilligt hatten. Der neue Topf soll bis 2017 öffentliche und private Investitionen von 315 Mrd. Euro anschieben, um den wirtschaftlichen Aufschwung zu stärken und Jobs zu schaffen. Der Europäische Fonds für Strategische Investitionen (EF-

U5 Chancen bei Ausbau

Im Blickfeld

Wien. Die geplante neue Wiener UBahnlinie U5 soll in einem ersten Schritt vom Rathaus zur Station Frankhplatz/Altes AKH ausgebaut, dann über den Arne-Carlsson-Park, Michelbeuern-AKH bis zum Elterleinplatz weitergeführt werden. Die Strecke soll ab 2023 befahren werden. Der Wunsch der Wiener ÖVP war es, dass die U5 bis Dornbach führen solle. Preissteigerungen für Liegenschaften entlang der Strecke sind noch nicht zu bemerken, „das ist noch nicht wirklich ein Thema“, meint Sandra Bauernfeind, Leiterin Wohnimmobilien bei EHL. Man sollte sie aber im Auge behalten; denn überall dort, wo UBahn-Trassen verlängert wurden, tendieren die Preise dazu, in die Höhe zu klettern. Als bestes Beispiel in der Vergangenheit nennt Bauernfeind die Verlängerung der U3 Richtung Ottakring.

Künftig bis zum Wienerberg

© APA/Roland Schlager

Ähnlich könnte es sich mit der Streckenführung der verlängerten U2 verhalten, diese wird künftig bis zum Wienerberg führen. Der Ausbau wird in zwei Stufen erfolgen, hatte die Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) bei der Präsentation der Pläne ausgeführt. In der ersten Bauphase, die bereits 2018 starten soll, wird die U2 von Rathaus weg Richtung Neubaugasse, Pilgramgasse, Bacherplatz und schließlich Richtung Matzleinsdorfer Platz verlängert. (lk/APA)

Neue U5 wird bis zum Elterleinplatz führen, Bauphase für die U2 beginnt 2018.

SI) wird mit 21 Mrd. Euro dotiert, 5 Mrd. zahlt die Europäische Inves­ titionsbank (EIB) ein, 16 Mrd. an Garantien stammen aus dem EUHaushalt.

Deutschland-Geschäft Das Geld muss aber vor allem von Privatinvestoren kommen; angedacht sind Projekte in den Bereichen Verkehr, Energie, Forschung, etc. Davon profitieren könnten Austro-Konzerne wie der Kranhersteller Palfinger. Aber auch für Konzerne mit starkem Deutschland-Bezug ergibt sich Fantasie, „denn der Anteil der Bauinvesti-

tionen am BIP in Deutschland ist stark gesunken”, so Matejka: von zuvor 20% oder mehr auf heute ca. 10%. Dabei könnten sich die Deutschen mehr Projekte am Bau ohne Weiteres leisten. 5.000 Brücken im Nachbarland seien „schwerst sanierungsbedürftig”, die Verantwortung für die Umsetzung tragen nun Gemeinden und Städte, vielfach fehle es an Know-how. Auch die Erste Group hält Bauund Immo-Titel für attraktiv: Für Senior Analyst Christoph Schultes sind CA-Immo, Immofinanz und UBM Top Picks, daneben Porr (günstige Bewertung) und Palfinger (starkes Wachstum). (lk/APA)

© APA/EPA/Julien Warnand

Bau- und baunahe Unternehmen auch in Österreich könnten profitieren.

Junckers ehrgeiziger Wachstumsplan könnte der Bauindustrie Auftrieb verleihen.


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44 – financenetreal:estate

Freitag, 10. Juli 2015

CBRE-Analyse Möglicher Grexit ohne Auswirkung auf Österreich; für Rumänien, Bulgarien und Serbien problematisch

short

Deutsche Investoren überholen Österreicher

© Diamond Country Club

Diamond Country Club in Atzenbrugg ist fertig

Erstmals liegen deutsche Investoren mit einem Anteil von 49% vor heimischen Anlegern mit 42%. Georg Fichtinger: „Investoren konzentrieren sich auf großvolumige Transaktionen, Büroimmos vor Einzelhandel und Wohnen.“

Fritz Haslinger

Zeitlos elegante Architektur im nieder­österreichischen Golf-Mekka.

Wien. Nach dem Rekordjahr 2014 befindet sich der österreichische Immobilieninvestmentmarkt 2015 bisher auf gutem, hohem Niveau. Im ersten Halbjahr 2015 wurden rund 920 Mio. Euro in österreichische Immobilien investiert. 2014 waren es per 30. Juni ca. 1,33 Mrd. Euro. „Wir erwarten ein weiteres sehr gutes Jahr am Immobilieninvestmentmarkt. Auch wenn das erste Halbjahr hinter jenem des Vorjahres liegt, einige großvolumige Transaktionen sind für das zweite Halbjahr noch in der Pipeline, sodass die Jahresinvestitionssumme ähnlich jener von 2014 sein wird“, erklärt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE.

Hennersdorf/Wien. „Das Leben spüren“. Diesem Motto hat sich der Diamond Country Club im niederösterreichischen Atzenbrugg verschrieben. Um passionierten Golffans auch ein ganzheitliches Golferlebnis getreu dieses Mottos bieten zu können, wurde nun in knapp einem Jahr Bauzeit das Diamond Apartmenthotel aus Wienerberger Ziegeln gebaut. „Mit dem Diamond Apartmenthotel bieten wir unseren Mitgliedern, speziell aber auch unseren Gästen, ein einzigartiges Resort-Erlebnis. Wir setzen auf nachhaltige Wertbeständigkeit bei gleichzeitig optimalen Produkteigenschaften. Daher haben wir uns für Wienerberger und natürliche Qualität ‚Made in Austria‘ entschieden“, sagt Christian Guzy, Präsident des Clubs. (red)

der CEE-Region im zweiten Halbjahr die Ergebnisse der ersten sechs Monate übertreffen wird, allerdings birgt die GriechenlandKrise einige Risiken für diese Region“, sagt Andreas Ridder, Geschäftsführer CBRE Österreich und Chairman CBRE CEE. An das Vorjahresergebnis wird man 2015 wahrscheinlich nicht anschließen können. „Das Jahr 2015 hat in der Region CEE vorsichtig und langsam begonnen, der Trend geht allerdings in Richtung großer Deals. Private Equity-Unternehmen tendieren dazu, ganze Fonds bzw. Immobiliengesellschaften in der CEE- Region zu übernehmen”, so Ridder.

Büroimmobilien dominieren Investoren konzentrieren sich auf großvolumige Transaktionen. Am beliebtesten waren im ersten Halbjahr 2015 Büroimmobilien (41,8% der Investitionen), Einzelhandelsimmobilien (20,6%), Wohnobjekte (17,4%) sowie Hotels (15,5%). Industrieimmobilien haben in Österreich für Investoren kaum Bedeutung.

Immo KAG kauft in Linz Bruckner Büro Center Wien. Die Fondsgesellschaft Immo Kapitalanlage AG hat das Bruckner Büro Center in Linz gekauft; es wird Teil des offenen Immofonds 1 werden. Verkäufer war der deutsche Fondsanbieter WealthCap. EHL Investment Consulting war exklusiv mit dem Verkauf des Objekts beauftragt. „Durch diesen Ankauf können wir das Portfolio weiter nachhaltig ausbauen und diversifizieren“, sagt Kurt Rossmüller, Vorstand der Immo KAG. (fh)

Stabiler Büromarkt Wien

Vergleichszeitraum 2014 um 9% auf 2,7 Mrd. Euro gesunken; nicht berücksichtigt bei dieser Berechnung ist Russland, wo die Situation auf einem absoluten Tiefpunkt angekommen ist und nur noch besser werden kann. „Wir gehen davon aus, dass die starke Pipeline an Angeboten in

Am Büromarkt Wien sind die großen Übersiedlungen erst ab 2017 zu erwarten, wenn jene Immobilien, die zurzeit in der Pipeline sind, fertiggestellt sein und für Vermietungen zur Verfügung stehen werden. „Die Nachfrage ist vorhanden, größere Anmietungen müssten aber aufgrund des geringen Angebots verschoben bzw. auf den Bezugszeitpunkt 2017 abgestellt werden“, so Felix Zekely, Head of Agency & GCS bei CBRE Österreich. All jene Flächen, die 2015 und 2016 in Wien fertiggestellt werden, sind bereits vorverwertet und eigengenutzt. In den ersten sechs Monaten wurden knapp über 100.000 m2 Büroflächen in Wien vermietet, der Wert von 250.000 m2, der im Jänner für 2015 prognostiziert wurde, sollte somit erreicht werden.

Engel & Völkers In Austin sind Wohnimmobilien gefragt

Immofinanz Marktführer

CA Immo Kontorhaus

Austin/Hamburg/Wien. Der Wohnimmobilienmarkt in Austin im USBundesstaat Texas befindet sich weiter im Aufwärtstrend. Die Spitzenwerte für exklusive Villen in Toplagen sind in den vergangenen 12 Monaten um bis zu 12% gestiegen. Die derzeit positive Preisentwicklung ist insbesondere auf die hohe Auslandsnachfrage von Käufern und Investoren zurückzuführen. „Internationale Interessenten schätzen Austin als attraktiven

Wien. Immofinanz erwirbt vom bisherigen Joint-Venture Partner, einem Tochterunternehmen von Heitman LCC, die restlichen 50% an dem Warschauer Empark Mokotów Business Park und baut damit die Position als Marktführer am Büromarkt der polnischen Hauptstadt aus. „Mit dem vollständigen Erwerb von Empark stärken wir unser Bestandsportfolio und den nachhaltigen Cashflow in Polen“, sagt CEO Oliver Schumy. (fh)

München/Wien. CA Immo hat für das Kontorhaus im Münchner Arnulfpark zwei weitere Mietverträge über insgesamt rund 2.300 m2 Bürofläche abgeschlossen. Das Kontorhaus umfasst insgesamt rund 25.000 m2 Bruttogrundfläche und wird im Spätsommer 2015 fertiggestellt sein. Das Gesamtinvestment von CA Immo für die Gebäude beträgt rund 97 Mio. Euro; Hauptmieter ist das Unternehmen Google. (fh)

Re/Max mit F&C Gold Award ausgezeichnet

Die restlichen 9% teilen sich auf anderweitige ausländische Inves­ toren auf.

Russland am Tiefpunkt Im ersten Halbjahr 2015 ist das Immobilieninvestmentvolumen in der CEE-Region gegenüber dem

Büromarkt Polen Mietverträge

Münster/Amstetten. Das Internationale Centrum für Franchising und Cooperation (F&C) in Müns­ter vergab im Juni 2015 den F&C-Award in Gold an Re/ Max Austria. „Für den langfris­ tigen wirtschaftlichen Erfolg eines Franchise-Systems ist eine hohe Franchise-NehmerZufriedenheit zentrale Voraussetzung“, so F&C-Geschäftsführer Martin Ahlert. F&C befragt Partner von Franchise-Systemen und Verbundgruppen, davon 200 regelmäßig. In diesem Fall kam der Auftrag vom Österreichischen FranchiseVerband (ÖFV), in dem Re/Max seit 1999 ordentliches Mitglied ist. Der Award beurkundet eine überdurchschnittlich gute Beziehungsqualität zwischen Franchise-Geber und -Nehmer.

© Engel & Völkers

Franchise-Unternehmen Re/Max errang internationalen Gold-Award.

Eigentumswohnung mit rund 147 m2 Wohnfläche ist um 782.000 € zu haben.

Wohnstandort aufgrund der politischen Stabilität und der stark florierenden Wirtschaft“, sagt Michele Turnquist, Geschäftsführende Gesellschafterin von Engel & Völkers in Austin.

Bis zu 20 Mio. US-Dollar Austin gilt als junge, dynamische Stadt und hat einen der wachstumsreichsten Immobilienmärkte der USA. Renommierte Unternehmen wie Apple, Facebook, IBM oder Samsung haben einen Firmensitz in Austin. Zu den bevorzugten Wohngegenden zählen Downtown Austin, Lake Austin und Lake Travis. „Die Mehrheit der Käufer sucht in diesen Lagen exklusive Eigentumswohnungen mit einzigartigem Blick auf die Stadt oder Einfamilienhäuser mit uneingeschränktem Seeblick“, so Turnquist. Am Lake Austin erzielen erstklassige Villen mit direktem Wasserzugang Preise von bis zu 20 Mio. US-Dollar (ca. 18,1 Mio. Euro). Freistehende Einfamilienhäuser ohne Seeblick erreichen Top-Preise von bis zu 7,4 Mio. US-Dollar (rund 6,7 Mio. Euro). (fh)

© Immofinanz

© Remax

Villenpreise bis zu 12% gestiegen

© CA Immo

Sukzessive hat sich in den vergangenen Jahren der Anteil der deutschen Investoren in Österreich vergrößert, sodass im ersten Halbjahr 2015 bereits 49% der Investoren aus Deutschland kamen. Somit sind die Deutschen die größte Investorengruppe in Österreich und damit erstmals seit dem zweiten Quartal 2013 stärker als inländische Investoren, deren Anteil bei 42% im ersten Halbjahr 2015 lag.

© CBRE

Deutscher Anteil steigend

Empark ist mit neun Office-Gebäuden einer der größten Bürostandorte in CEE.

Kontorhaus: Auf 55% der Gesamtfläche errichtet Google den Münchner Standort.


i m m o: m a r k e ts

Freitag, 10. Juli 2015

financenetreal:estate – 45

Colliers International Reformiertes Mietrecht sollte nicht die Mieten festsetzen, sondern die Rechte und Pflichten auf beiden Seiten definieren

Ungehobenes Potenzial im Altbau Wien. Im Wiener Wohnsegment wird viel Neues gebaut, aber der Bedarf übersteigt immer noch das Angebot, vor allem im leistbaren Wohnbereich – dies betreffe nicht nur den geförderten Wohnbau, sondern auch den frei finanzierten, meint Georg Muzicant, CEO des Immobilienmaklers Colliers International in Österreich. Heuer werde zwar ein Drittel mehr produziert als im Vorjahr, und 2016 soll die Produktion nochmals gesteigert werden – aber: Die Stadt wächst um rund 25.000 Personen im Jahr, „ich kann daher keine Preisblase erkennen“, so Muzicant. „Ich halte es für ausgeschlossen, dass ein komplett neues Mietrecht geschrieben wird“, kommentiert Muzicant eine der größten „Baustellen“ der Regierung. Höhere Mietkosten seien zu 80 bis 90 Prozent den gestiegenen Nebenkosten zu verdanken. Zu hohe Mieten ließen sich durch entsprechendes An-

gebot mildern: „Sind die Preise zu hoch, muss man mehr produzieren lassen.“ Ein Problem sei, dass es bei Widmungen und Baugenehmigungen zu langsam gehe.

Flächen gleich behandeln „Greift man dagegen in den Markt ein und fixiert die Preise, führt das zu Ablösen und sonstigen verbotenen Beträgen.“ Würden 10.000 Einheiten im Jahr gebaut werden, könnte man dabei zusehen, wie sich der Markt selbst bei Mieten und Kaufpreisen reguliert. Werden Mieten eingefroren, passiere das Gegenteil. Muzicant: „Das

größte Problem ist doch, dass es im Neubau einen freien Mietzins gibt, und im Altbau nicht. Es gehört ein Mietrecht her, das nicht die Miete festsetzt, sondern ganz klar die Rechte und Pflichten auf beiden Seiten definiert. Dieses müsste für den gesamten freien Wohnbereich gelten, man müsste alle Flächen, abgesehen von geförderten Wohnungen, gleich behandeln.“

Überdimensionierte Objekte „Im Altbau schlummert unheimlich viel Potenzial für zusätzliche Wohnfläche, die nicht neu errichtet werden müsste; man müsste nur

die traditionell großen Flächen in andere, kleinere Einheiten umwandeln“, so ein weiterer Ansatz von Muzicant. Die privaten Eigentümer sollten nach erfolgtem Umbau einen marktüblichen Preis einheben dürfen, auch von eintrittsberechtigten Nachkommen im Gegenzug für das Wohnrecht dort – „dann hätte die Allgemeinheit auch etwas davon“. Es sollte eine Art „Erbschaftssteuer” für Eintrittsberechtigungen in das Mietrecht der Eltern oder Großeltern geben, in einer Höhe, die dem Eigentumswert des Objekts entspricht, „denn es ist ja nichts anderes als die Weitergabe eines Werts“, betont Muzicant. (lk)

© medianet

CEO Georg Muzicant lässt mit Ideen für Objekte mit historisch gedeckeltem Mietzins aufhorchen.

Muzicant: „Sind die Preise zu hoch, muss man mehr produzieren lassen.“

Italien Höhere Steuern

Wertminderung Rom. Schlechte Nachrichten für Österreicher, die Liegenschaften in Italien besitzen: Unter dem Druck der Rezession ist in den letzten fünf Jahren deren Wert im Nachbarland um circa 1.200 Mrd. Euro eingebrochen, das ist ein Minus von 14,2%. Zugleich ist die Steuerbelastung von Immobilien um 31,2% gestiegen. Laut einer Studie des Wirtschaftsverbands CGIA hatten die Italiener 2010 noch 39,5 Mrd. Euro Steuern für ihre Immobilien gezahlt; 2014 waren es 51,8 Mrd. „Wir sind wegen der Krise ärmer, müssen jedoch deutlich höhere Steuern für unsere Immobilien zahlen“, klagte CGIA-Sekretär Giuseppe Bortolussi. Es sei kein Wunder, dass Italiens Baubranche in die schwierigste Krise der letzten 70 Jahren gestürzt sei. Der Wertverlust betreffe nicht nur Wohnungen, sondern auch Büros, Geschäfte und Lager. Über 70% der Italiener besitzen eine Eigentumswohnung.

15 Jahre Deine Wohntraumverwirklichungsmaschine

Weniger Transaktionen

© APA/EPA/Angelo Carconi

Wegen der Krise seien die Immobilientransaktionen im Zeitraum 2010 bis 2014 um 27,3% gesunken. Bortolussi drängte die Regierung von Premier Matteo Renzi zu einer sofortigen Reduzierung der Immobiliensteuer, um die Baubranche anzukurbeln. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen gibt es im Bausektor kaum Anzeichen eines Aufschwungs. Allein 2014 ist es zu einem siebenprozentigen Rückgang gekommen. (APA/red)

gratuliert zum 15-jährigen Jubiläum! Richard Mauerlechner, GF wohnnet www.wohnnet.at

Wirtschaftsverband drängt Renzi zur sofortigen Senkung der Immobiliensteuer.


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46 – financenetreal:estate

Freitag, 10. Juli 2015

Betreutes Wohnen Neu gegründeter Dachverband hat erstmals eine quantitative Abschätzung des neuartigen „Immobilien-Produkts” versucht

Chance für Immobilienwirtschaft

© Silver Living/APA-Fotoservice/Rastegar

Noch viel Luft für „hochaltriges Wohnen“ mit sozialer Grundversorgung.

Dachverband: „Differenzierung zwischen 3. und 4. Lebensabschnitt als Chance“.

Wien. „Das Betreute Wohnen wird längerfristig zu einer eigenen AssetKlasse“, waren die Redner bei einer Fachkonferenz zum Thema einig. Das Produkt brauche aber noch Schärfung, der Bedarf sei ja gegeben. Bisher mangelte es aber nicht nur an der Abgrenzung, sondern auch an statistischem Material.

Deutschland ist uns voraus Der neu gegründete Dachverband Betreutes Wohnen will gebündelte Infos bieten – erstmals wurden nun Daten präsentiert. Demnach liegt die jährliche Bauleis­tung Betreuter Wohnungen

österreichweit bei rund 1.300 Einheiten – das sind etwa 3% des gesamten Neubaus. Den 80.000 Heimplätzen stehen rund 11.000 Betreute Wohnungen (ca. 0,2% des Bestands) gegenüber.

Kein „Pflegeheim light” Darin nicht enthalten ist die große Zahl an barrierefreien Wohnungen, die angesichts flächendeckend verfügbaren Sozialdienstleister ebenfalls gute Eignung für Wohnen im Alter hat („Betreubares Wohnen“). Allerdings sind erst knapp 40% des Wohnungsbestands barrierefrei. Eine vergleichsweise

hohe Zahl an Betreuten Einheiten findet man in Niederösterreich, Salzburg und im Burgenland. Unter Betreutem Wohnen sei weder ein Pflegeheim noch ein „Pfegeheim light” zu verstehen, betonte Walter Eichinger, Geschäftsführer der Silver Living GmbH, die vor Kurzem das Projekt Werndlhof in Steyr eröffnet hat. Erstmals in einer privaten Seniorenresidenz leistet dort das Rote Kreuz die Betreuung der Bewohner. Positioniert zwischen leistbarem Wohnen und sozialen Diensten, verbindet Betreutes Wohnen barrierefreies Wohnen und Gemeinschaftseinrichtungen mit sozialer Grundversorgung. Angebote gibt es derzeit hauptsächlich von Gemeinnützigen: Bei ihnen liegt die Miete bei 6 bis 10 Euro m2, die nötigen Eigenmittel sind gering – dies ergibt eine Miete um die 500 Euro. Bei gewerblichen Angeboten liegt die Miete meist bei über 9 Euro/m2. Am oberen Ende der Fahnenstange sind die luxuriösen Seniorenresidenzen.

Chance für Developer

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Ein wesentliches Motiv für das erstarkende Interesse an Betreutem Wohnen resultiert aus den demografischen Herausforderungen: In 15 Jahren gibt es in Österreich geschätzt mehr als drei Mio. Menschen über 60 Jahren. Als Vorteile im ländlichen Raum führt Wolfgang Amann vom Ins­ titut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) an, dass Betreutes Wohnen zu einer Belebung der Ortskerne führe, große Eigenheime durch den Wechsel in funktionale Kleinwohnungen für Familien frei werden sowie eine bessere Kostenstruktur als bei Pflegeheimen gegeben sei, die ja ein großes Einzugsgebiet brauchen. Im ländlichen Gebiet dürften vor allem Kombinationen mit gefördertem Geschoßwohnbau zum Tragen kommen. Im urbanen Raum stehe mehr im Vordergrund, dass sich Menschen im Alter in Neigungsgruppen zusammenfinden, die von der Sicherheit und Leistbarkeit profitierten. „Lebenslanges Wohnen in den eigenen vier Wänden wird weniger attraktiv, die Lebensziele und die Strategien für den Lebensabend ändern sich“, meint Amann. „Junge Senioren“ wollen zurück in die Städte. „Die Immobilienwirtschaft behandelt das Thema stiefmütterlich, dabei tun sich gute Chancen im mittleren Preissegment für gewerbliche Developer auf.“

Soziale Raumplanung Über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Finanzierungsmöglichkeiten und Angebote der Betreuungsdienstleister herrscht ebenfalls vielfach noch Unklarheit. Mehr Klarheit soll die ÖNORM/ CEN TS 11618 bieten, deren LeitAutor Eichinger ist. Alle Länder fördern seniorenoder behindertenbezogene Maßnahmen, aber mit unterschiedlichen Modellen und Definitionen. Geht es nach Christian Struber, Präsident des Hilfswerks Salzburg, sollte es so etwas wie eine soziale Raumplanung geben. Daher sollten Mittel aus der Wohnbauförderung für Betreutes Wohnen zweckgebunden werden. Auch das Betreuungsentgelt sollte förderungswürdig sein, meinte Eichinger. (lk)


ju bi l ä u m

Freitag, 10. Juli 2015

financenetreal:estate – 47

Immobilienmarkt Player in der Bau- und Immobranche haben den Markt betreten und ihn wieder verlassen; manche bauen stark aus

Investments für (fast) jeden

„In der Zeit seit Bestehen der medianet haben die Immobilienfonds in Österreich das Licht der Welt erblickt. Haben Laufen gelernt, sind erwachsen geworden und sind aus der Finanz- und Immobilienkrise gestärkt hervorgegangen. Nunmehr sind Immofonds am Markt etablierte und nachgefragte alternative Veranlagungsmodelle, welche im Veranlagungsuniversum nicht mehr wegzudenken sind. Als Immo Kapitalanlage AG wünschen wir medianet anlässlich der 2.000er-Ausgabe alles Gute und hoffen auf eine weitere interessante Zusammenarbeit.“

© Prime Consulting

Kurt Ros sm ü l l e r Vorstand I m m o KA G

„Neben der umfangreichen Finanzberichterstattung bietet medianet als relevante Informationsquelle für viele weitere Branchen einen Mehrwert. Wir gratulieren zu den ersten 2.000 Ausgaben!“

© wohnnet

Albert H a sc h k e GF Prime Commun i c ati on Co n su lti n g

„Innerhalb von 15 Jahren verändert sich nicht nur der Immomarkt, sondern auch das Bedürfnis der Menschen sich zu informieren. Medien, die den Markt damals begleiteten und es auch künftig wollen, müssen stetig wendig und innovativ sein. Das Motto ,Wenn das Alte nicht funktioniert, machen wir etwas Neues‘ hilft in der Zeit der Veränderung – TKP, Ad-Impression, Responsive Design sind die Sprache der erfolgreichen Medien! Happy Birthday für medianet und wohnnet!“ richard mauer l e c h n e r gF w ohnnet Med i e n Gm bH

„medianet hat die Lücke zwischen Wirtschafts- und Fachtageszeitung perfekt geschlossen – weiterhin viel Erfolg für die nächsten 2.000 Ausgaben!“ Ma r ku s A r n o l d GF Arnold Immobilien GmbH

© Re/Max Austria/APA-Fotoservice

© Volksbank Investments

© Arnold Immobilien/K. Schiffl

Über die Jahre sind neue Assetklassen für Anleger hinzugekommen, wie Offene Immobilieninvestmentfonds.

„Seit dem Jahr 2001 wird Re/Max Austria von medianet begleitet. Damals arbeiteten unter dem rotweiß-blauen Ballon in Österreich gerade einmal knapp über 20 Büros, heute sind es bereits 110. Die Anzahl der Makler stieg in diesem Zeitraum von 40 auf über 500, und die Immo-Käufe und -Verkäufe durch Re/ Max ließen sich 2014 mit 1,15 Mrd. Euro beziffern. medianet ist es in den letzten 14 Jahren immer gelungen, einen spannenden und informativen Überblick über die relevanten Entwicklungen in der ImmobilienBranche zu bieten. Re/Max Austria und das gesamte Re/Max-Netzwerk dankt dem medianet-Team und wünscht viel Erfolg für die nächsten Jahre!“ Bernha rd Reikersdorfer , GF Re/ Ma x Aust ria


p e op l e &date s

48 – financenetreal:estate

TPA Horvath 19. Auflage der Broschüre mit den immobilienrelevanten Änderungen aus der aktuellen Steuerreform

sommer-lektüre

Das 1x1 der Immo-Steuern

Die Konsumenten sind das Problem Die zwei Wissenschafter Mian und Sufi zäumen das Pferd anders auf.

Immobilieninvestitionen im Ausland, Objekten im Betriebsvermögen sind eigene Kapitel gewidmet. Stand 1.6.2015. Das umfangreiche Kapitel „Immobilien im Betriebsvermögen“ gibt zudem Informationen zum für Klein- und Mittel­ unternehmen sowie Familienbetriebe besonders wichtigen Thema.

Infos zu Vorsorgemodellen Ebenfalls berücksichtigt sind die Aspekte rund um die Besteuerung von Immobilien in Privatstiftungen, von Bauherren- und Vorsorgemodellen sowie von Immobilienfonds. Auch dem Thema Immobilieninvestitionen im Ausland, das infolge seiner Attraktivität ein hohes Gestaltungspotenzial aufweist, ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Broschüre kann online bestellt werden: www.tpa-horwath. at. TPA Horwath zählt zu den führenden Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen in Österreich sowie in CEE/SEE. (red)

Basis-Know-how Die Broschüre mit Basis-Knowhow für Immobilieninvestitionen erscheint, nunmehr in der 19. aktualisierten Auflage, auf Deutsch und Englisch. Dabei werden die wichtigsten steuerlichen Bestimmungen für Immobilien analysiert und zusammengefasst. Die 19. Ausgabe bietet etwa einen praxisgerechten Überblick über den aktuellen Stand der Immobilienbesteuerung in Österreich – sowohl in der Einkommensteuer als auch in der Umsatzsteuer mit

Von den Borgern und den Verleihern

© Panthermedia.net/Philip Lange

© Orell Füssli Verlag

Wien. Die Anwaltskanzlei TPA Horwath legt ihre kostenfreie Broschüre „1x1 der Immobilienbesteuerung“ für das Jahr 2015 vor. Wichtige immobilienrelevante gesetzliche Neuerungen aus der Steuerreform 2015/2016 (Stand Ministerialentwurf) sind darin bereits eingearbeitet.

Zürich. Die aktuelle globale Finanz- und Wirtschaftskrise, deren Anfang gern auf das Jahr 2007 und die USA zugeschoeben wird, stürzte auch das ohnehin verschuldete Europa in ein tiefes Schlamassel. Atif Mian und Amir Sufi schrieben mit „Das Schuldenhaus“ ein allgemeinverständliches Buch, welches zur Botschaft hat: Eine Krisenbewältigung, die primär die Banken zu retten versucht, ist falsch. Sie sehen die Ursache für das jüngste Debakel in den hochverschuldeten Konsumenten. Verlag Orell Füssli, 22,95 €, ISBN 978-3280055847

Die kostenfreie Broschüre gibt einen Überblick über die steuerliche Behandlung.

Lionard Luxury Um 2 bis 45 Mio. Euro bietet der Vermittler diverse Schlösser und Villen in der Toskana an

Wohnen wie da Vinci, Schlösser in Italien

Zitiert gern John Kenneth Galbraith: der Autor Bob Swarup.

100 Küsten-Immobilien Insgesamt bietet der Makler über 100 Immobilien in Küstenlage. Zum Verkauf stehen auch verschiedene Villen und Schlösser in Italien. Der Kaufpreis liegt bei

Hier wohnte auch Leonardo Da Vinci: Die Festung in Livorno gibt es zu kaufen.

Festakt Fachverband lud ein, viel Prominenz kam

Neue Halle 25 Mio. Euro

C&P 10.000 Euro-Spende

Wien. Am 1. Juli 2015 jährte sich das In-Kraft-Treten des österreichischen Pensionskassengesetzes 1990 zum 25. Mal – für den Fachverband der Pensionskassen ein guter Anlass, um zu einer Informations- und Festveranstaltung zu bitten. Der Einladung von Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbands der Pensionskassen, folgte viel Prominenz, darunter Finanzminister Hans Jörg Schelling, Staatssekretärin Sonja Steßl,

Linz. Der voestalpine-Konzern erweitert um 25 Mio. Euro die Produktionskapazitäten für lasergeschweißte Platinen in Linz. Errichtet wird eine Halle mit rund 8.000 m2, in der künftig hochqualitative Platinen für den Bau von Automobilkarosserien gefertigt werden sollen. Der Produktionsstart ist für Mitte 2016 geplant.

Wien. Der Zirkus Louis Knie gab in Zusammenarbeit mit der C&P Immobilien AG unter dem Motto „Stars in der Manege – ein Zirkus für den guten Zweck“ eine Aufführung zugunsten der Mutter-Kind Häuser der Caritas Wien. Mit dabei: Sportler Hans Knauß, Tänzer Willi Gabalier, Balletttänzer Gregor Hatala und Moderatorin Elisabeth Engstler. C&P-Chef Markus Ritter konnte einen Scheck über 10.000 € überreichen. (red)

25 Jahre Pensionskassengesetz Bundesarbeiterkammer-Präsident Rudi Kaske und IV Generalsekretär Christoph Neumayer. Ebenfalls dabei: Raiffeisen-General Walter Rothensteiner, OeNB-Manager Claus Raidl sowie Generali-Vorstand Peter Thirring. „Heute sind die Pensionskassen nach 25 Jahren der größte private Pensionszahler in Österreich und zahlen 585 Mio. Euro pro Jahr an Pensionsleistungen aus“, führte Zakostelsky aus. (red)

© FVPK/Folie

© Tectum Verlag

Journalist Wolff spannt einen geografischen Bogen über die Wirkweise des IWF.

Hans Jörg Schelling, Sonja Steßl mit Fachverbandsobmann Andreas Zakostelsky.

Linz: voest baut

Zirkus für Gutes

Leichtbauteile gefragt Grund für die Erweiterung sind die Bestrebungen zur Gewichtseinsparung im Automobilbau. Sie lassen die Nachfrage nach Leichtbaukomponenten steigen. „Diese Kapazitätsausweitung folgt unserer Konzernstrategie, den Fokusmarkt Mobilität kontinuierlich auszubauen“, meint dazu Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voest­ alpine AG. Bereits jetzt werden 47% des Umsatzes in diesem Segment erzielt – davon rund zwei Drittel allein im Bereich Automotive. Die Metal Forming Division der voest erreichte 2014/15 einen Umsatz von 2,3 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis von rund 331 Mio. Euro. (red)

© C&P Immobilien /Betti Plach

Wie die Weltmacht IWF die Welt krank macht

2 bis 45 Mio. Euro pro Objekt. Zu den weiteren Highlights des Portfolios zählen ein Wohnturm an der Amalfiküste, der ursprünglich zur Abwehr von Piratenangriffen diente und mittlerweile in eine 235 m2 große Villa auf drei Etagen mit privatem Meerzugang verwandelt wurde, sowie ein Schloss im Coppedè-Stil an der ligurischen Riviera. Letzteres wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet und ist von einer historischen Parkanlage umgeben. Das Anwesen erstreckt sich über eine Fläche von 800 m2, der Innenraum verteilt sich auf insgesamt sechs Etagen. Die Toskana ist Italiens gefragteste Region für Immobilien. Jetzt fehlt nur noch der passende Lottogewinn ... (red)

© Lionard Luxury Real Estate

© Quadriga Verlag

Toskana. Eine recht ungewöhnliche Immobilie bringt der italienische Luxusmakler Lionard Luxury Real Estate auf den Markt: eine Festung in Küstenlage, deren imposanter Mauerzug von Leonardo da Vinci designt worden ist. Die Festung in Livorno (Toskana) diente da Vinci im Jahre 1502 kurzzeitig als Wohnsitz. Im 19. Jahrhundert befand sie sich zudem im Besitz von Napoleons Schwester, Prinzessin Elisa Bonaparte.

Köln. Die Menschheit ist immer wieder Finanzkrisen ausgesetzt. Und wird es wohl immer sein, seit dem antiken Rom bis heute. Wie das passiert und warum und wie wir dieser endlosen Kette entkommen können, erklärt Bob Swarup in „Geld, Gier und Zerstörung. Wie wir seit Jahrhunderten immer wieder unseren Wohlstand vernichten. Eine Bilanz“. Quadriga Verlag, 22,70 €, ISBN: 9783869950785.

Marburg. Die mächtigste Finanzorganisation der Welt zieht den Menschen den Boden unter den Füßen weg. Die Rede ist vom Internationalen Währungsfonds – hat er zum Kreuzzug gegen die arbeitende Bevölkerung angesetzt? Ernst Wolff beschreibt in seinem Buch „Weltmacht IWF: Chronik eines Raubzugs”, welche Auswirkungen das Erzwingen neoliberaler Reformen hat. Er nimmt Anleihe beim Publizisten und Börsenhändler Nassim Taleb, der mit seinem Buch 2007 den Begriff „Schwarze Schwäne“ prägte, und erwartet das Eintreffen eben jener. Tectum-Verlag, 18,50 €, ISBN: 978-3828833296.

Freitag, 10. Juli 2015

Volle Arena des Zirkus Knie bei der Charity-Veranstaltung von C&P.


medianet

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

Freitag, 10. Juli 2015 – 49

VIEL ERFOLG FÜR WEITERE 2000

Gratulationen für die Plattform für Berater, Notare, Wirtschaftstreuhänder & Co. Seite 51

© Christian Anderl

© Robert Herbst

advisory SERIE: INTELLECTUAL CAPITAL

A. van der Bellen soll die Innovationsfähigkeit der Region um Wien fördern Seite 53

Ute UndenSchubert PWC Österreich © PwC Österreich/oreste.com

Bei den Normen muss man von vorn anfangen

short

© Schönherr

Neue Maßstäbe im Fachjournalismus

Einer von sehr vielen Gratulanten: Schönherr Partner Chr. Lindinger.

Wien. „Wir gratulieren herz­ lich zur 2.000sten Ausgabe“, schreibt Schönherr Managing Partner Christoph Lindinger: „medianet hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer der wichtigsten Wirt­ schaftsfachzeitungen Öster­ reichs entwickelt und ist aus der heimischen Medienland­ schaft nicht mehr wegzuden­ ken. Die Rahmenbedingungen sind für Printmedien heute nicht immer leicht; umso wich­ tiger ist es daher, neue Maß­ stäbe im Fachjournalismus zu setzen, was medianet auch in den kommenden zehn Jahren erfolgreich tun wird!“ (red)

LBG mit neuer Leitung bei der Kommunikation

© Austria Standards/Thomas Maria Laimgruber

Wien. Alexandra Wailzer (39) leitet seit Kurzem den Bereich Marketing & Kommunikation bei LBG Österreich. Sie stu­ dierte Handelswissenschaften an der Wiener WU und verfügt über langjährige Berufserfah­ rung für Kommunikation im Consultingbereich. (red)

Robert Wagner mit Windpark-Know-how

© APA/Helmut Fohringer

Massiver Handlungsbedarf Der Entwurf des Wirtschaftsministeriums für ein neues Normengesetz hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Austrian Standards-Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha erklärt im medianet-Exklusivinterview, warum eine 1:1-Umsetzung dieser Vorgaben gar nicht möglich wäre. Seite 50 Der deutsche Versicherungsriese Allianz investiert stark in Windparks.

Spitzenreferenten Innovationskongress in Villach

Know-how CMS hat die Union Investment beraten

Nachhaltigkeitsforscher Ernst Ulrich von Weizsäcker kommt nach Villach.

Villach. Der seit Jahren größte und bedeutendste Innovationskongress Europas feiert 7. Geburtstag. Hochkarätige Referenten wie der weltweit renommierte Zukunftsfor­ scher John Naisbitt, Ernst Ulrich von Weizsäcker, Soulaima Gourani, Hans Peter Haselsteiner, der aus einem regionalen Bauunternehmen einen der führenden Baukonzerne Europas formte, oder Oliver Gass­ mann (lt. FAZ einer der einfluss­ reichsten Ökonomen in der For­ schung) werden heuer für interna­ tionale Strahlkraft sorgen. Dazu kommen Innovationsver­ antwortliche von Mercedes Benz, Hewlett Packard u.v.m. Seite 52

Der Deal rund um die Volksbanken

© CMS

Europa als Innovations-Hotspot

© IFI

Pottenbrunn/München. Allianz Capital Partners hat vier Wind­ parks in Wien-Nähe erworben: Scharndorf III, Zistersdorf Ost, Ladendorf und GroßkrutHauskirchen stammen aus dem Portfolio von ImWind, einem der größten Windparkbetreiber Österreichs mit Zentrale in Pot­ tenbrunn. Zwei Windparks wurden vor Kurzem fertiggestellt, die an­ deren beiden gehen nach Inbe­ triebnahme 2016 ins Eigentum der Allianz über; gemeinsam haben sie eine Stromerzeu­ gungskapazität von 65 MW. Beraten wurde ImWind bei der Transaktion von Robert Wagner, Rechtsanwalt mit Sitz in Haag (NÖ). (pj)

Der Transaktionsexperte Johannes Trenkwalder hat das CMS-Team geleitet.

Wien. Dem Kauf der VB Invest und der Immo KAG ging ein Bieterpro­ zess voran, aus dem die Union In­ vestment erfolgreich hervorging. „Es freut uns sehr, dass wir un­ serer Klientin bei ihrer Expansion nach Österreich zur Seite stehen konnten“, meint Transaktionsex­ perte Johannes Trenkwalder, Part­ ner bei CMS in Wien. Die Experten von CMS begleiteten Union Invest­ ment beim Bieterprozess, der Due Diligence und im Verfahren vor der FMA. Die Beratung umfasste sämt­ liche transaktionsbezogenen und regulatorischen Fragestellungen sowie die Bereiche Real Estate und Arbeitsrecht. Seite 54


A DV I SOR Y: TOPTR E N D S

50 – advisory

gastkommentar

Freitag, 10. Juli 2015

Austrian Standards Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha im medianet-Exklusivinterview über den Gesetzesentwurf

Dieses Normengesetz muss zurück an den Start

Advocatus diaboli

Vom Teufel zum Troll Jetzt ist es nur ein kleiner Schritt, das gleiche Ziel ohne Argumente zu erreichen. Das hat in Australien dazu geführt, dass es erstmals möglich ist, Trolle rechtlich zu belangen. Ein Troll, bekannt aus Foren und Kommentarbereichen von Onlinemedien, versucht, mit seinen Kommentaren mutwillig die Kommunikation zu (zer-)stören.

Neues & Fremdes Jede große Idee, jede Revolution hat einmal ganz klein begonnen. Und immer wenn Sie jemand fragt, was Sie von seiner Idee halten, werden Sie dazu neigen, nach versteckten Gefahren und potenziellen Problemen zu suchen. Denn eines wollen Sie sicher nicht: Dass Ihnen nach Jahren vorgeworfen wird, Sie hätten zu einer Idee geraten, die dann gar nicht so gut war, wie ursprünglich vermutet. Denn dann würden Sie sich schlecht fühlen. Besser diese Person fühlt sich jetzt gleich schlecht und verliert dann das Interesse an ihrer Idee.

Großes erkennen?

© ThinkstockPhotos/Photodisc

Abseits der Miesmacherei von Ideen – die auf Dauer doch etwas destruktiv erscheint –, ist der entscheidende Schritt, aus einer Idee Erfolg zu schmieden die Fähigkeit der Umsetzung. Und diese Fähigkeit ist viel seltener als gute Ideen. Wenn Sie das nächste Mal jemand fragt, was Sie von seiner Idee halten, versuchen Sie es damit: Hier sind drei Gründe, warum die Idee gefährlich ist – und hier sind drei Gründe, warum sie brillant ist. Wenn die positiven Gründe überwiegen, könnte die Zeit gekommen sein für diese Idee, wenn nicht, lass es bleiben. Das wäre die Antwort eines Freundes. Eines Freundes, der Mut für die Zukunft gibt. Können Sie so ein Freund werden? Die Chance dazu werden Sie in Zukunft immer wieder bekommen!

Normprojekt vorab darüber verhandeln, wer nun wie viel dafür zahlt. Wir reden dann aber vom 15- bis 20-Fachen dessen, was heute der Teilnahmebeitrag ausmacht. Statt 450 Euro geht es dann um mindes­ tens 15.000 bis 20.000 Euro pro neuer Norm – das ist ein wahrer Pyrrhussieg für jene, die gegen den Teilnahmebeitrag wüteten. Denn KMU, Wissenschaft und Forschung, NGO und Zivilgesellschaft wären dann weitestgehend von Normungsinitiativen ausgeschlossen.

medianet: Was würde denn die Realisierung des Gesetzesentwurfs ‚unter dem Strich‘ für Ihre Organisation bedeuten? Stampfl-Blaha: Man würde Austrian Standards ohne jede Kompensation 1,7 Millionen Euro wegnehmen und dem privatrechtlich organisierten Verein ein weitgehendes Erwerbsverbot auferlegen. Und es gäbe keinen Ersatz, denn keine auch nur einigermaßen ernstzunehmende Normungsorganisation weltweit würde sich um eine Lizenzierung im Sinne dieses Entwurfs bewerben.

medianet: Würde denn nicht zumindest die vielzitierte ‚Normenflut‘ eingedämmt? Stampfl-Blaha: Im Vorjahr wurden knapp 100 nationale Normen publiziert – davon nur 31 neue. Der Zuwachs an Normen geht spätestens seit 2011 deutlich zurück. Im Übrigen wird ja – auch dies ein Vorurteil – die Anzahl der Normen keineswegs von Austrian Standards gesteuert.

medianet: Es gibt also dringenden Handlungsbedarf? Stampfl-Blaha: Ja, das kam bei der Vollversammlung zweimal dringlich zur Sprache: Sowohl wegen der Verweise auf europäische Normen im Lichte der jüngsten Rechtssprechung – hier drohen der Republik Millionenklagen, wenn nicht rasch rechtlich repariert wird – wie auch wegen des unhaltbaren Normengesetzentwurfs. (pj)

Elisabeth Stampfl-Blaha übt scharfe Kritik am Entwurf zum Normengesetz.

der Realität einfach nicht machbar wären. Normung in Österreich würde verstaatlicht werden, die Entwicklung nationaler Normen bliebe in Zukunft Großzahlern vorbehalten, und unser Land würde sich in diesem Bereich international ins Out manövrieren. medianet: Das sind harte Aussagen. Ist es wirklich so schlimm? Stampfl-Blaha: Definitiv ja. Bloße Änderungen an diesem Entwurf werden nicht genügen, man muss einen völlig neuen Entwurf erarbeiten. Wir sind sicher, dass die Vernunft siegt.

Ein neuer Anlauf muss her Die Direktorin von Austrian Standards, Elisabeth StampflBlaha, appellierte darum zusammenfassend an das BMWFW, „einen neuen Anlauf zu nehmen und zurück an den Start zu kehren. Wir sind bereit.“

medianet: Das Wirtschaftsminis­ terium schreibt doch von einer Kostenersparnis von rund 1,7 Millionen Euro im Jahr, weil sich die KMU den Jahresbeitrag von 450 Euro ersparen würden? Stampfl-Blaha: Eintreten würde der genau gegenteilige Effekt. Freilich könnte man für jedes einzelne

medianet: Frau Stampfl-Blaha, was sind denn die wichtigsten Ärgernisse beim Gesetzesentwurf? Stampfl-Blaha: Es gibt darin einige Regelungsvorschläge, die in

Unlauterer Wettbewerb Baugenehmigung ist kein Persilschein zur Abfallbehandlung

Hochtief verliert vor Gericht Wien. Aus der Asfinag-Ausschreibung zum Ausbau der Ostautobahn zwischen Flughafen und Fischamend ging 2013 die Hochtief Infrastructure GmbH als Sieger hervor. Hochtief hat anfangs dazu mit nahen Deponien Gespräche geführt, sich dann jedoch entschlossen, die mineralischen Abfälle ungesichert zwischen B9 und Flughafen abzulagern. Auch wenn Baurestmassen keine akute Umweltgefährdung darstellen, wären von Gesetzes wegen dafür zumindest eine dichte Fläche samt Sickerwassererfassung sowie eine entsprechende behördliche Bewilligung notwendig gewesen.

Wien eine Klage nach dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb eingebracht. Das Verfahren war auch insofern von besonderem Interesse, da bei öffentlichen Auftraggebern oft der Irrglaube vorherrscht, eine Baugenehmigung wäre auch ein Persilschein zur Abfallbehandlung. Im Zuge von Bauarbeiten anfallende Abfälle dürfen aber nur direkt am Anfallsort genehmi-

Sittenwidrig gehandelt Einer Aufforderung, das sittenwidrige Handeln einzustellen, sprich ein Zwischenlager einzurichten und genehmigen zu lassen, ist Hochtief nicht nachgekommen. Vielmehr wurde laufend weiter deponiert. Die Gesellschaft für Ökologie und Abfallwirtschaft hat daher am 26.1.2015 beim Handelsgericht

Hochtief hat im Rechtsstreit um die Baurestmassen-Deponierung verloren.

gungsfrei verarbeitet werden. Eine Zwischenlagerung bedarf, auch wenn davon keine Umweltgefahren ausgehen, immer einer abfallrechtlichen Genehmigung. Hochtief bestritt vor dem Handelsgericht Wien die Rechtswidrigkeit ihres Handelns, und es wurde behauptet, Überprüfungen der Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung hätten keine Beanstandungen ergeben; dem vom Gericht beigeschafften Akt der NÖ Landesregierung war dann aber genau das Gegenteil zu entnehmen. Vielmehr wurden die beklagte Parte bzw. die von ihr beauftragten Personen von der Behörde immer wieder auf die Notwendigkeit einer entsprechenden Bewilligung hingewiesen. Um einer Verurteilung zu entgehen, hat sich Hochtief in der Verhandlung am 12.6.2015 der Gesellschaft für Ökologie und Abfallwirtschaft unterworfen, einen Unterlassungsvergleich abgeschlossen und verpflichtet, die Kosten des Verfahrens zu tragen. Im Wiederholungsfall droht dem Bauunternehmen eine empfindliche Beugestrafe. (red)

BUCHTIPP

© Campus Verlag

D

ie Rolle des Anwalts des Teufels gilt als meisterlicher Weg der Rhetorik. Beginnend mit der Position des Gegenübers dreht die Argumentation auf halbem Wege, um sie dann ins Gegenteil zu kippen. Historisch geht das Ganze auf Kirchenanwälte zurück, die damit versuchten, Heiligsprechungen zu verhindern.

medianet: Häufig ist auch von den ‚sündteuren‘ Baunormen die Rede bzw. die ‚Schreibe‘? Stampfl-Blaha: In der Realität bekommt man heutzutage mit dem eigens für das Bauwesen verwirklichten ‚meinNormenPaket‘ 200 Normen zum extrem günstigen Preis von rund 200 Euro. Diese Anzahl genügt auch den kritischsten Architekten – dies zum Vergleich mit der mancherorts genannten Gesamtzahl der österreichischen Normen von derzeit 23.424 per Ende 2014. Übrigens hat Austrian Standards gerade für diesen Wirtschaftszweig das Dialogforum Bau Österreich ins Leben gerufen, um hierzulande gemeinsam klare und einfache Bauregeln zu erarbeiten.

© Austria Standards/Thomas Maria Laimgruber

HELMUT WEITZER, CROSSDESIGN

Wien. Scharfe Kritik am Entwurf für ein neues Normengesetz hagelte es am 2.7. bei der Vollversammlung von Austrian Standards. Präsident Walter Barfuß zeigte sich überzeugt, dass dieses Gesetz nicht umsetzbar sei; neben zahlreichen „sachlichen, wirtschaftlichen, interessenpolitischen und rechtlichen Irrungen und Wirrungen“ seien einige Vorschläge auch schlicht „nicht machbar“. Vor den negativen Folgen des Entwurfs warnte das deutsche Normungsinstitut DIN. Laut dem Vorstandsvorsitzenden Torsten Bahke würde Österreich im Fall des Inkrafttretens entsprechender Regelungen die deutschen Sprachfassungen Europäischer und Internationaler Normen nicht mehr erhalten, weil dies einfach nicht mehr gestattet wäre. „Sprachlos“ darüber, dass das Normengesetz in Kasachstan fortschrittlicher sei als jenes der österreichischen Regierung, zeigte sich Harald Plöckinger, Vorstandsmitglied der KTM-AG und Vizepräsident von Austrian Standards. Sektionschef Manfred Matzka sprach von einem „wirklichen Unsinn mit zahlreichen Fehlern und einer dilettantischen Legistik“.

© dpa/Roland Weihrauch

© privat

„Das internationale Out ebenso wie drohende Staatsnormung müssen unbedingt verhindert werden.“

Schwarm dumm (G. Dueck) Schwarmintelligenz? Eher Schwarmdummheit, wenn es nach Gunter Dueck geht. Laut ihm kommt es keinesfalls zu einer Konzentration von Intelligenz. Im Gegenteil: Viele Köche verderben den Brei. Und während wir noch auf sinnlose Meetings gehen, schmerzliche Kompromisse eingehen, unausgereifte Ergebnisse trotz Teamarbeit hinnehmen müssen, entscheidet Dueck allein und erklärt, warum jeder Einzelne im Team oft besser entscheidet als das Team selbst. Und doch findet sich im Buch auch die Anleitung zum gemeinsam Glücklichwerden. campus, ISBN: 978-3593502175, 324 Seiten, 25,70 €


ju bi l ä u m

Freitag, 10. Juli 2015

advisory – 51

Gratulationen zum Jubiläum Die Statements von Rupert Wolff, Martin Puaschitz, Karim Taga, Klaus Hübner und Michael Brandtner

Viel Erfolg für weitere 2000! „Die 6.000 österreichischen Rechtsanwälte sind starke und verlässliche Partner der heimischen Unternehmen von der Gründung bis zur Übergabe. medianet bietet der Wirtschaft seit vielen Jahren eine wichtige Plattform zum Informationsund Meinungsaustausch. Wir Rechtsanwälte gratulieren zur 2.000sten Ausgabe und freuen uns auf zahlreiche weitere!“

„Ein heterogener Medienmarkt ist ein wesentliches Merkmal gelebter Demokratie. Vor allem Zeitschriften wie medianet, die schon seit langer Zeit bestehen und einen umfassenden Überblick über die österreichische Medienlandschaft geben, sind ein wichtiger Bestandteil unserer Medienszene. Ich wünsche medianet alles Gute zur 2.000sten Ausgabe und noch viel Erfolg bei allen weiteren, hoffentlich nochmals 2.000 Ausgaben!“

© Brandtner

© Julia Hammerle

© Kammer d. Wirtschaftstreuh./Herbst

medianet advisory ist die Plattform für Berater, Notare, Wirtschaftstreuhänder und verwandte Berufe.

Michae l Brandtner strateg ischer Marken - und ­Unterneh menspos itionierer

KL AU S H Ü B N E R P R Ä S I D E N T D E R KA MME R D E R W I R T S C HA F T S T R E U HÄ N D E R

8000 Unternehmen werden jährlich in Wien neu gegründet.

530 Start-ups stehen für die dynamische Gründerszene.

© Daniel Schaler

RUPER T WOL F F P R ÄS. DES ÖSTERR . R E C H TS ANWALTSKAMM E R TA GE S

„Eine starke Marke zeichnet sich durch eine klare Positionierung aus, die konsequent umgesetzt wird, dabei aber immer aktuell bleibt. Genau das zeichnet auch medianet aus. Ich gratuliere ganz herzlich zur 2.000sten Nummer und freue mich schon auf die nächsten 2.000 Ausgaben!“

„Herzliche Gratulation zu 2.000 Ausgaben medianet. Das ist zweifelsohne eine stolze Bilanz. Es ist auch eine gute Gelegenheit, einmal Dankeschön zu sagen: Ich bin ja mit medianet beinahe aufgewachsen. Es begleitet mich jedenfalls schon mein gesamtes Berufsleben. Besonders schätze ich den seriösen und unaufgeregten Stil. Das ist in der österreichischen Medienlandschaft beinahe schon ein Alleinstellungsmerkmal.“ Mart in P uasch i t z Ob m ann der Fachgruppe UBIT Wi en

DIE ZAHLEN SPRECHEN FÜR WIEN

„Mit 15 Jahren ist medianet zwar ein Jungspund im Vergleich zu unserer fast 130jährigen Firmengeschichte, aber es ist ein fixer Bestandteil in Österreichs Vorstandszimmern geworden. Ich lese insbesondere die Bereiche Technologie/ Industrie, Marketing/Media sowie Advisory mit besonderer Aufmerksamkeit und schätze die medianetRedakteure als unabhängige Gesprächspartner mit fundiertem Fachwissen. Ich wünsche dem medianetTeam viel Erfolg für die nächsten 2.000 Ausgaben!“ KAR IM TA GA MANAG ING PA R TN E R ARTHUR D. LI T TL E AU STR I A

Bezahlte Anzeige

© Arthur D. Little

Unternehmensstandort im Herzen Europas Mit dem unbeschränkten Zugang zu den angrenzenden Märkten in Ost- und Westeuropa sowie dem Beitritt der CEE-Länder zur Europäischen Union ist Wien noch stärker ins Zentrum Europas gerückt und übt dort eine Brückenfunktion aus. Zudem vereint Wien alle Faktoren eines Top-Wirtschaftsstandortes – mit Tradition, Kultur und Wien ist österreichweit an der Spitze hervorragender Lebensqualität. In Bezug auf die ökonomische Infrastruktur liegt bei Unternehmensgründungen und die Bundeshauptstadt im internationalen bietet Start-ups hervorragende soziale und wirtschaftliche Rahmen- Spitzenfeld und ist unter den Top Ten der reichsten Regionen Europas. bedingungen, um mit ihrer

Geschäftsidee einen erfolgreichen Weg einzuschlagen. Ein Standort mitten in Europa, wirtschaftliche Attraktivität und gut ausgebildete Arbeitskräfte sind ein fruchtbarer Boden für Unternehmer.

Neues dank Dynamik Die hohe wirtschaftliche Dynamik spiegelt sich in den rund 8.000 Unternehmensgründungen in Wien wider. Dabei besonders interessant: Fast die Hälfte der neuen Einzelunternehmen wird von Frauen

gegründet! Zahlreiche Service-Institutionen in der Bundeshauptstadt unterstützen Unternehmensgründerinnen und -gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Neben einem hervorragenden wirtschaftlichen Umfeld können Unternehmerinnen und Unternehmer hier auf Arbeitskräfte mit Knowhow zurückgreifen. Innovationen fassen Fuß Wien gilt aktuell als florierender Standort für innovative Geschäftskonzepte im Startup-Bereich und steht mit rund 530 Startups im Vergleich, beispielsweise zu Berlin, sehr gut da. Langfristiges Ziel ist es, hier eine europäische Drehscheibe für Start-ups zu positionieren. Mit Ausgaben von über 2,8 Mrd. Euro gilt die Donaumetropole als Zentrum der Forschung und experimentellen Entwicklung in Österreich.

Mehr Informationen unter www.wien.gv.at/wirtschaft/standort Dort ist auch die Broschüre „Wirtschaftsstandort Wien“ abrufbar.


A DV I SOR Y: I N N OVATI ON SKO N G R E S S

52 – advisory

Freitag, 10. Juli 2015

Change Management Wie können Unternehmen langfristige Erfolge realisieren? Und welche Rolle spielen dabei ganz neue Geschäftsmodelle?

Europa – Hotspot der Innovation Am 12. und 13.11. treffen Europas Unternehmer und Führungskräfte auf Spitzenreferenten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Villach. Der seit Jahren größte und bedeutendste Innovationskongress Europas feiert heuer seinen 7. Geburtstag. In den vergangenen Jahren haben sich hier bereits Größen wie Alternativ-Nobelpreisträger Huang Ming, Club of Rome-Protago-

„Der zuverlässigste Weg, die Zukunft zu sehen, ist das Verstehen der Gegenwart.“ JOHN NAISBITT ZUKUNFTSFORSCHER

nist Jørgen Randers, der globale Vordenker Jeremy Rifkin („Die 3. Industrielle Revolution“), Millenniumspreisträger Michael Grätzel, Nestlé-Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck-Letmathe oder der Leiter der Intel Labs Europe, Martin Curley, die Ehre gegeben.

Nachhaltige Strahlkraft In diesem Jahr werden hochkarätige Referenten wie der weltweit renommierte Zukunfts- und Trend-

forscher John Naisbitt, Ernst Ulrich von Weizsäcker (Naturwissenschaftler und Nachhaltigkeitsforscher), Soulaima Gourani (Expertin für Change Management und Future Business, Beraterin von weltweiten Top-Unternehmen), Hans Peter Haselsteiner, der aus einem regionalen Bauunternehmen einen der führenden Baukonzerne Europas (Strabag) formte, oder Oliver Gassmann (lt. FAZ einer der einflussreichsten Ökonomen in der Forschung) wieder für nationale wie internationale Strahlkraft sorgen. Dazu kommen Innovationsverantwortliche von Mercedes-Benz und Hewlett Packard u.v.m. Neben hochkarätigen Vorträgen profitieren die Besucher vor allem von der Tatsache, dass die Keynote-Speaker persönlich am zweiten Kongresstag Vertiefungsveranstaltungen zu den einzelnen Themenbereichen abhalten. Dadurch wird sich der persönlich verwertbare Nutzen noch um ein Vielfaches steigern.

InnovationSpace Ein besonderer Schwerpunkt liegt heuer auf dem Thema des Business Reingeneerings. Wie schaffen Unternehmen langfris­ tigen Erfolg? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit sich Unternehmen immer wieder neu erfinden? Welche Rolle spielen dabei neue Geschäfts-

© IFI (2)

PAUL CHRISTIAN JEZEK

Referenten wie John Naisbitt (l.) und Ernst Ulrich von Weizsäcker werden beim Innovationskongress zum Querdenken anregen.

modelle? Diese und viele andere Fragen werden am Innovationskongress in Villach beantwortet. Zudem präsentieren Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen ihre Innovationen. Mit dem erstmals abgehaltenen BauForum und Referenten wie

Diébédo Francis Kéré, Duncan Baker-Brown, Klaus Grewe oder Barbara Imhof erlebt der Kongress zudem eine hochkarätige Premiere zum Thema „Die Zukunft des Bauens“. (pj) Nähere Informationen unter: www.innovationskongress.com

Für mein Unternehmen strebe ich jeden Tag nach dem Besten. Genau das erwarte ich auch von meiner Bank. Daher investiere ich in die Anlagekonten Deniz-Flex und Deniz-Fix der DenizBank. Mit unternehmerischem Denken wird mein Geld gut verzinst und das bildet die solide Basis meines Erfolges. www.denizbank.at Nähere Informationen erhalten Sie im Contact Center unter 0800 88 66 00. Wir beraten Sie gerne in unseren Filialen oder auch in Ihrem Unternehmen.

peisvorteil sichern Das 2 Tages-Ticket für den Innovationskongress in Villach kostet regulär 780 € netto. Bis 31. Juli besteht jedoch die Möglichkeit, den Early Bird-Tarif zu nutzen und das Ticket um 580 € zu buchen.


Freitag, 10. Juli 2015

I N TE L L E C TUA L C A PI TA L

advisory – 53

Alexander van der Bellen Spitzenforschung ist international – und Wien kann es sich nicht leisten, sich abzuschotten

Neue Forschungsfinanzierung Wien. Als Beauftragter der Stadt Wien für Universitäten und Forschung bemühe ich mich in Gesprächen mit Vertretern der Hochschulen sowie den zuständigen Magistratsabteilungen, v.a. MA 35 und Bundesministerien, die Öffnung der Stadt und ihre internationalen Chancen zu thematisieren. Wien soll ein Standort werden, der die besten Köpfe anzieht. Derzeit verlassen jedes Jahr mehr Hochqualifizierte und gut Ausgebildete Wien, als hier ausgebildet werden oder zuwandern. Die kontinuierliche Verschlechterung der Rahmenbedingungen für Universitäten und Forschung ist ein wesentlicher Grund dafür. Die sich laufend verschlimmernde Rechtslage und Praxis im Umgang mit unterschiedlichsten MigrantenGruppen hat Auswirkungen auf das Image des Landes und die Bereitschaft von Hochqualifizierten, nach Österreich zu kommen. Das kann sich die Stadt nicht leisten: Wien kann und wird seine Stimme gegen diese Politik erheben.

Was bereits erreicht wurde • Neben der Fortschreibung der bisherigen Wissenschaftsförderung geht Wien neue Wege in der Forschungsfinanzierung. Der Gemeinderat hat Ende 2014 beschlossen, dem WWTF bis zu zwei Mio. € an sogenannten Matching Funds zu ermöglichen. Das bedeutet: Jeder Euro, den der WWTF an privaten Sponsorengeldern auftreibt – von Privatpersonen, Unternehmen oder Stiftungen, also von nichtstaatlicher Seite –, wird von der Stadt Wien bis zu einer maximalen Höhe von zwei Mio. € verdoppelt. • In einem partizipativen Prozess werden die Maßnahmen der Strategie „Wien denkt Zukunft – innovatives Wien“ vor allem die Innovationsfähigkeit der Region fördern und als Grundlage für die Positionierung ­Wiens als Forschungshauptstadt Mittel- und Osteuropas dienen. Damit setzt Wien einen weiteren Schritt in der Fokussierung auf die Stärken der Region und in der strategischen Planung von Forschungsschwerpunkten. • Zur Sichtbarkeit der Hochschulen im öffentlichen Raum trägt seit Kurzem ein Piktogramm der Wiener Hochschulen („Doktorhut“) bei, das in die Umgebungspläne in den Stationen der Wiener Linien integriert wird. Es markiert alle wichtigen Standorte der Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten und erscheint außerdem in der App „Qando“ der Wiener Linien und im Fußgängerleitsystem der Stadt. • Die regelmäßigen Treffen der Wiener Hochschulrunde haben sich in den vier Jahren ihres Bestehens zu einem Forum des Austauschs entwickelt. Sowohl seitens der öffentlichen Uni-

zur person Alexander van der Bellen setzt sich als Beauftragter der Stadt Wien für Universitäten und Forschung seit 2010 vor allem für den Dialog und die Zusammenarbeit verschiedener Akteure aus Wissenschaft und Politik ein. Er war u.a. Bundessprecher der Grünen und wechselte 2012 in den Wiener Gemeinderat. www.universitaetsbeauftragter-wien.at

versitäten als auch der Privat­ universitäten und der Fachhochschulen werden in diesem Rahmen Ideen und Projekte diskutiert, deren gemeinsame Umsetzung nur mit Kooperation auf regionaler Ebene gelingen kann. • Es ist gelungen, die für die Exekution des Fremdenrechts zuständige MA 35 der Stadt Wien und die Hochschulen zusammenzubringen, um pragmatische Lösungen zu finden. Diese Gesprächsrunden waren so erfolgreich, dass sie von der Österreichischen Universitätenkonferenz (Uniko) übernommen und im Rahmen des Forums Fremden-

recht auf ganz Öster­reich ausgeweitet wurden.

So wird’s gemacht • Ein exzellentes Beispiel für institutsübergreifende Dienstleistungen ist seit eineinhalb Jahren das Dual Career Service für die Region Wien, NÖ und OÖ, um den Wissenschaftsstandort Wien attraktiver zu machen, indem gezielte Betreuungsangebote für die Partner hochqualifizierter Wissenschaftler bereitgestellt werden, die zum Forschen nach Öster­reich kommen. Dazu zählt u.a. die Hilfe bei der Jobsuche.

• Bei der Platform for Advanced Cellular Therapies ist es gelungen, die Vernetzung der Akteure in Wien zu stärken und Forschungskooperationen zu ermöglichen. Zu PACT haben sich die Universität für Bodenkultur, Medizinische und Veterinärmedizinische Universität, die LudwigBoltzmann-Gesellschaft und das Linzer Österreichische Rote Kreuz zusammengeschlossen. Sie arbeiten über institutionelle Grenzen hinweg an neuen Lösungen – das ist in einem Bereich, der über mehrere Disziplinen hinweg Expertise braucht, um sich weiterzuentwickeln, auch nötig!

© Christian Anderl

medianet stellt in einer neuen Serie die prominentesten „Köpfe“ der Wissensstadt Wien vor.

Alexander van der Bellen ist Beauftragter der Stadt Wien für Unis und Forschung.

LMIV: Neue Herausforderung für die Lebensmittelhersteller Seit Ende 2014 gilt innerhalb der EU die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV). Diese regelt für den Verkauf von Lebensmitteln eine Reihe von verpflichtenden Angaben. Hersteller sind nun gesetzlich verpflichtet, bestimmte konsumentenrelevante Informationen zu ihren Pro© Shutterstock

Seit Ende 2014 gilt innerhalb der EU die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV). Diese regelt für den Verkauf von Lebensmitteln eine Reihe von verpflichtenden Angaben. Hersteller sind nun gesetzlich verpflichtet, bestimmte konsumentenrelevante Informationen zu ihren Produkten auch Vertriebspartnern aus dem Handel und der Gastronomie bereitzustellen.

ben werden, was zu einem erhöhtem Koordinations-Aufwand führt. Die Lösung ist ein LMIV Cockpit, in dem alle relevanten Artikelinformationen und Stati übersichtlich und userfreundlich dargestellt werden.

Das LMIV Cockpit ermöglicht Produkt-Aktualisierungen wie auch das Neuanlegen von Artikeln mit zentralem Zugang, für eine optimale Zusammenarbeit aller Fachabteilungen. Dabei werden mögliche Basierend auf dem Feedback unse- Fehler in einem mehrstufigen Verrer Food & Beverage Kunden haben fahren automatisch identifiziert wir festgestellt, dass LMIV pflichtige und korrigiert und in Folge dessen Daten oftmals unkontrolliert und die Daten mit GS1 Sync abgeglidezentral verwaltet und freigege- chen und freigegeben.

Ihr Ansprechpartner

DI Pavel Duda

Center Manager DACH Food & Beverage Plaut Consulting Austria GmbH pavel.duda@plaut.com www.plaut.com

Weiterführende Informationen:

Nachgefragt bei... Doris Manzenreiter, Brauunion Österreich AG „Mit der Plaut Lösung für die Lebensmittel-Informationsverordnung haben wir endlich ein System, mit dem wir die vielen Produktdaten in einem zentralen Cockpit verwalten können, was uns den Arbeitsalltag auf lange Sicht sehr erleichtert.“


A dv i sor y: ta l k

54 – advisory

Freitag, 10. Juli 2015

Know-how CMS beriet Union Investment bei Übernahme der Kapitalanlagegesellschaften der Volksbanken

short

Der Volksbanken-Big-Deal

Jubiläum für Kanzlei Haslinger/Nagele

Die Union Asset Management Holding AG expandiert dadurch verstärkt in die Alpenrepublik.

Hypo: Freshfields und Schönherr halfen

CMS beriet Union Investment beim gesamten Bieterprozess, der Due Diligence und den regulatorischen Fragestellungen vor der Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA). Das Closing wird voraussichtlich im Laufe des dritten Quartals 2015 erfolgen (vorbehaltlich der Zustimmung durch die FMA). Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. „Es freut uns sehr, dass wir unsere Klientin erfolgreich bei ihrer Expansion nach Österreich fachlich und regional übergreifend beratend zur Seite stehen konnten“, meint Transaktionsexperte Johannes Trenkwalder, Partner bei CMS in Wien, der das CMS-Team leitete. www.chsh.com

Johannes Trenkwalder führte das Team von CMS Reich-Rohrwig Hainz an.

Women Leadership Kanzlei mit hohem Damenanteil

eCommerce Chancen und Risiken für die Händler

Wien. DLA Piper Weiss-Tessbach war Ende Juni Gastgeber des International Women Leadership Programme. Das länderübergrei-

Wien. Das Kartellrecht ist in aller Munde: Geldbußen und Hausdurchsuchungen sensibilisieren und verunsichern viele Unterneh-

Wien. Die Finanzminister Hans Jörg Schelling und Markus Söder haben sich in der HypoCausa auf ein Memorandum of Understanding geeinigt. Österreich zahlt demnach 1,23 Mrd. € an die Bayern – jene Summe, die ihnen ein Münchner Gericht in erster Instanz zugesprochen hat. Während die Bayern Freshfields als Berater hatten, wurde Österreich von Schönherr (Sascha Hödl, Wolfgang Höller) unterstützt. (red)

© DLA Piper

Wolfgang Höller (l.) und Sascha Hödl haben die Hypo-Causa bearbeitet.

Vortragende und Role-Model: DLA Piper Partnerin Jasna Zwitter-Tehovnik.

fend ausgelegte Training wird von OSR Legal Education oganisiert und ist insbesondere auf hochbegabte Juristinnen zugeschnitten. Eine Gruppe junger High Potentials aus ganz Europa konnte Einblick in die täglichen Herausforderungen leitender Anwälte gewinnen. „Zu Beginn einer Anwaltskarriere stellen sich oft viele Fragen“, sagt Jasna Zwitter-Tehovnik, die während des Seminars als RoleModel und Vortragende fungierte. „Als erfahrene Anwältin ist es mir ein Anliegen, junge Nachwuchs­ talente bei ihrer Karriereweiterentwicklung zu unterstützen.“ DLA ­Piper Weiss-Tessbach zählt mit vier Equity Partnerinnen (davon eine Managing Partnerin) zu den Kanzleien mit dem höchsten Frauen­ anteil auf dem Wiener Markt. (pj)

JAN POCZYNEK WIRD OSB-SENIOR CONSULTANT

men. In der täglichen Praxis bleiben – trotz Compliance-Programmen – Fragen offen. Vor diesem Hintergrund referierten vor Kurzem in den Räumen der Bel Etage von Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati die CHSH-Rechtsanwälte Michael Mayer und Katerina Schenkova zum Thema „Die E-Commerce-Sektoruntersuchung der Europäischen Kommission: Chancen und Risiken für Hersteller und Händler“.

Hausdurchsuchungen Im Anschluss beleuchtete der CHSH-Partner und Leiter des Kartellrechtsteams, Bernhard KoflerSenoner, das Thema „Hausdurchsuchungen“ und diskutierte „Best Practice“-Beispiele seit der Neu­ regelung 2013. (pj)

B. Kofler-Senoner, Kartellrechtspartner bei Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati.

Menschen, über die man spricht

Ute Unden-Schubert ist neue Partnerin bei PwC Österreich Wien. Mit dem neuen Geschäftsjahr Anfang Juli hat PwC Österreich die Führungsebene um Partnerin Ute Unden-Schubert (40) erweitert, die das 38-köpfige Partnerteam am Hauptsitz in Wien ergänzt. Die Expertin für Prüfungsklienten im Industriebereich startete im Anschluss an ihr Diplomstudium an der Wirtschaftsuniversität ihre Karriere 1996 bei Deloitte in Wien und blieb dort für sechs Jahre. Nach einer weiteren Station bei Grant Thornton Vienna (von 2002 bis 2004) stieg die gebürtige Steirerin 2005 bei PwC Österreich ein. Die Mutter einer Tochter ist beeidete Wirtschaftsprüferin sowie Steuerberaterin und hat sich auf die Prüfung von Unternehmen mit Schwerpunkt im Bereich Transport & Logistik spezialisiert. (pj)

EIN NEUER VI Z E P R Ä SID E N T © T.M. Laimgruber

Jan A. Poczynek (45) wird bei osb international in den Beratungsfeldern IT-Change, Strategie, Organisationsdesign und Leadership Development aktiv. Er berät branchenübergreifend sowohl Start-ups als auch KMUs und führt Programme in multinationalen Konzernen durch. Nach 18 Jahren Unternehmenspraxis machte sich ­Poczynek 2008 als Organisationsberater, Trainer und Coach selbstständig. Er war davor in internationalen Konzernen und IT-Unternehmen in Führungspositionen, als Consultant und Projektmanager tätig. Die osb international Consulting AG ist ein Vierteljahrhundert nach ihrer Gründung eines der führenden systemischen Beratungsunternehmen im deutschen Sprachraum und Wegbereiterin im Feld der systemischen Organisationsberatung mit Standorten in Wien, Tübingen, Hamburg und Berlin. Mit 30 Beratern im Kernteam und einem nationalen und internationalen Netz von Kooperationspartnern unterstützt osb international Kunden in allen wesentlichen Feldern, mit denen sich Unternehmen und Führungskräfte auseinandersetzen. (pj) © Heidi Breuer

Das Kartellrecht im Brennpunkt

© CHSH/Arnold Pöschl

© Schönherr

DLA Piper vertraut Frauen-Power

Stefan Ehrlich-Adám ist neuer Vizepräsident von Austrian Standards. Der 51-jährige gebürtige Wiener wurde bei der Vollversammlung von Austrian Standards am 2.7. einstimmig in diese Funktion gewählt und tritt so die Nachfolge des Präsidenten der Wirtschaftskammer Wien, Walter Ruck, an. Seit 2008 ist der dreifache Familienvater alleiniger Geschäftsführer der EVVA Sicherheitstechnologie GmbH. Sein umfassendes Know-how bringt er in verschiedenen Interessenvertretungen in Österreich und Europa ein.

EIN NEUER PART NER

Wendelin Ettmayer wird bei Baker & McKenzie als Partner die Praxisgruppe Corporate/M&A verstärken. Er war 2012 von der Kanzlei Schönherr gekommen. Mit ihm will Baker & McKenzie neben der Beratung bei Inbound-Investments einen verstärkten Schwerpunkt auf gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten und Distressed M&A setzen. „Diese Ernennung unterstreicht den überdurchschnittlichen Wachstumskurs des Wiener Büros“, sagt Gerhard Hermann, Partner und Leiter des Büros in Wien.

© PwC Österreich/oreste.com

EIN NEUER CH EF B EI LEXIS NEXIS © Sascha Osaka

Linz. Seit 60 Jahren gibt es Haslinger/Nagele in Linz, seit 15 in Wien – macht zusammen 75. Dieses Jubiläum feierte die Wirtschaftskanzlei in ihren Räumen am Froschberg. Mit dabei u.a. Oberbank-GD Franz Gasselsberger, UIAGVorstände Rudolf Knünz und Paul Neumann, FMT-Gründer Heinz Angerlehner, voestalpine-Chefjuristin Edeltraud Muckenhuber & die BaustoffUnternehmer Martin Leitl und L. Helbich-Poschacher. (pj)

Ein erfolgreiches Tem

© CMS

Klaus Haslinger, Robert Pfaller, E. Muckenhuber, W. Bergthaler (v.l.).

chischen Volksbanken werden die Fonds von Union Investment vertrieben.

© Baker & McKenzie

© HN&P/Krügl

Wien. Am 3.7. erwarb die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) 100% der Anteile an der Volksbank Invest Kapitalanlagegesellschaft m.b.H (VB Invest) sowie 94,5% der Anteile an der Immo Kapitalanlage AG (Immo KAG). (Die übrigen 5,5% gehen auf die Volksbank Wien-Baden AG über.) Dem Kauf der VB Invest und der Immo KAG ging ein Bieterprozess voran, aus dem die Union Investment erfolgreich hervorging. Die bisherige VB Invest und Immo KAG verwalten Assets under Management in Höhe von 5,4 Mrd. € (Stand: 30.6.15). Die VB Invest bietet derzeit 42 Wertpapierfonds an, und die Immo KAG einen Offenen Immobilienpublikumsfonds. Es sind insgesamt 45 Mitarbeiter angestellt. Die VB Invest wird unter dem Markendach von Union Investment firmieren. Die Immo KAG behält ihren Markenauftritt voraussichtlich bei. Alle österrei-

Alberto Sanz de Lama hat bei LexisNexis Österreich die Nachfolge von Peter Davies angetreten und übernimmt als Geschäftsführer die Leitung des juristischen Fachverlags. Der gebürtige Wiener mit spanischen Wurzeln hat seine Karriere als Brand Manager bei Procter & Gamble begonnen. Danach wechselte er als Consultant zu McKinsey & Company und als VP Europe zu MobiPay. Die letzten zehn Jahre war Lama sls Country Manager ebay Österreich & Schweiz sowie zuletzt als GF von Autoscout24 tätig.


medianet

inside your business. today.

Freitag, 10. Juli 2015 – 55

mecklenburg-vorpommern

Deutsche Urlaubsregion bietet im Sommer eine Vielzahl an kulturellen Events Seite 58

© Michael Mayer

© A. Rudolph

destination flatschers gastronomie

Andreas Flatscher steuert mit drei Lokalen in Wien gegen den Mainstream Seite 60

almzeit wander-spass für familien © Ötztal Tourismus/Alexander Lohmann

2000–2015: Jahre des touristischen Donners

© Volunteer SA

short

© Istvan Rudasics

Wien. DocLX überrascht mit einer Neuigkeit und erweitert sein Portfolio um ein nachhaltiges Projekt: Ab sofort wird der Maturareiseanbieter auch Reisen ganz anderer Art im Programm haben: Volunteering Programme in Südafrika. Zusammen mit dem Partnerunternehmen Volunteer Southern Africa können Jugendliche Afrika hautnah erleben und können sich ihr Herzensprojekt aussuchen: Wildpflege von Großenkatzen wie Löwen, Leoparden oder Geparden sowie die Rettung verschiedener anderer bedrohter Tierarten. (gb)

© Panthermedia.net/Mihtiander

Wien. Ab sofort agiert Michael Schultes (Bild) als neuer Küchenchef im „4ECK Restaurant und Bar“ in der Johannesgasse 16 in der Wiener Innenstadt. Der ehemalige Sous-Chef des Restaurant Vincent trägt drei Hauben auf dem Kopf und einen Michelin-Stern auf der Brust. Von Wien nach Nizza oder von Belgrad nach New Orleans: Von den Vorspeisen über die Hauptgerichte bis zu den Desserts besuchen Gäste 17 Städte mit landestypischen Gerichten. Schultes, früher selbst ein Weltenbummler, freut sich, diese Internationalität mit neuer Speisekarte präsentieren zu können. (gb)

Reise-Business Vom weltweiten Terror bis zu Airbnb – in den vergangenen 15 Jahren ist im Tourismus kein Stein auf dem anderen geblieben. Die Branche steht vor großen Herausforderungen, ist aber trotz alledem optimistisch. Seite 56 nhow Berlin Musik- und Lifestyle-Hotel am Spree-Ufer

Südtirol 7 neue Themenwege ins Herz des Latemar

Dirk Dreyer, General Manager des ungewöhnlichen Designhotels nhow Berlin.

Berlin. Das nhow Berlin hat ein neues Führungsteam: Ab sofort übernimmt Dirk Dreyer die Position des GM und leitet mit Unterstützung des Deputy Managers André Hummel das Musik- und Lifestyle-Hotel am Ufer der Spree. Die Innengestaltung des Musikund Lifestyle-Hotels mit 304 Zimmern und Suiten trägt die Handschrift von Stardesigner Karim Rashid, Architekt des Gebäudes ist Sergej Tchoban. Einzigartig für ein Hotel in Europa ist der nhow Music Sound Floor: zwei internationalem Standard gerecht werdende Tonstudios über den Dächern der Hauptstadt. (gb)

Slow-Wandern in den Dolomiten

© Helmuth Rier

Graz. 1.584 Gäste standen Steiermark Tourismus bei der Gästebefragung Rede und Antwort. Der typische steirische Sommer-Urlauber ist ein Erholungsurlauber, der die Steiermark kennt und schätzt: Landschaft und Natur, Gastfreundschaft und das gute Preis-Leistungsverhältnis laden zum Weiterempfehlen und auch immer wieder zum Steiermark-Urlaub ein. (gb)

© NH Hotel Group

© Steiermark Tourismus/ikarus.cc

Das erste Musik-Hotel in Europa

Weitblick für Genusswanderer bei den Latemariums-Aussichtsplattformen.

Obereggen. Der Latemar in den italienischen Dolomiten zwischen Südtirol und dem Trentino ist eines der kleinsten und touristisch am wenigsten erschlossenen Massive. Sieben Themenwege führen jetzt bis auf über 2.000 Höhenmeter in die sagenumwobenen Region. Um die Wege auch für unerfahrene Wanderer zugänglich zu machen, führt Familie Weissensteiner vom Genießerhotel Sonnalp in Obereggen persönlich zu den schönsten Plätzen der Region. Zudem ist der Einstieg in die neue Berg-Erlebniswelt auch per Seilbahn möglich. Ein besonderes Erlebnis sind die Kräuter-Alm-Wanderungen. (gb)


ju b i l ä u m

56 – medianet destination

Freitag, 10. Juli 2015

Österreicher auf Reisen Seit 2.000 Ausgaben berichtet medianet über Entwicklungen in der Tourismusindustrie

Turbulenzen in der Branche fordern Touristiker heraus Terrorismus, Kriege, Krankheiten und viele technische Neuerungen haben das Business in den vergangenen Jahren verändert. georg biron

Wien. Fakt ist: Am Dienstag, dem 11. September 2001, um 08:46 Uhr Ortszeit krachte American-Airlines-Flug 11 (eine Boeing 767-223ER) zwischen dem 94. und dem 98. Stockwerk in den Nordturm des World Trade Center in New York City. 3.800 l Kerosin explodierten beim Aufprall mit einem gigantischen Feuerball.Wenige Minuten später sendete CNN die ersten Live-Bilder. Auch die deutschen Nachrichtensender N-TV und N 24 unterbrachen ihr Programm und schalteten (um 15:00 Uhr MEZ) nach New York.

„Der Hotelgast von heute ist dank Internet top informiert und hat che an Ausstattung, Angebot und Service.“ sonja bohrer gm renaissance wien hotel

© Panthermedia.net/Mihtiander

immer höhere Ansprü-

Am 11. September 2001 krachten zwei Flugzeuge in die Twin Towers des World Trade Centers – auch der internationale Tourismus geriet dadurch in große Bedrängnis.

2014 sind die Ankünfte in Wien um 91% auf 6,2 Mio. gestiegen, die Nächtigungen um 76% auf 13,5 Mio. Das Bettenangebot hat sich in Wien in diesem Zeitraum um 62% auf 67.970 erweitert, und der Netto-Nächtigungsumsatz der Wiener Hotellerie ist auf 638,8 Mio. Euro um 104% gewachsen.“

Um 09:03 Uhr raste United-Airlines-Flug 175 (eine Boeing 767222) in starker Schräglage vor laufenden Fernsehkameras zwischen dem 78.und dem 84. Stockwerk in den Südturm des World Trade Center. Auf Millionen Fernsehgeräten in der ganzen Welt wurde diese Szene zeitgleich gesehen. Erst jetzt war eindeutig klar, dass es sich um einen Terroranschlag handelte.

Wiener Tourismusstrategie Kettner geht davon aus, dass sich Wien bei einigermaßen gleichbleibenden globalen geopolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen positiv entwickeln wird, und strebt mit der Tourismus­ strategie Wien 2020 folgende Ziele an: „Einen Nächtigungszuwachs um rund 40% gegenüber 2013 auf knapp 18 Mio., einen Anstieg des Netto-Nächtigungsumsatzes um rund 60%, womit die Ein-Milliarden-Schallmauer durchbrochen wäre. Auch soll Wien in fünf Jahren aus 20 zusätzlichen Metropolen direkt angeflogen werden.“ „Der Hotelmarkt ist seit 2000 in Wien generell deutlich gewachsen“, weiß auch Renaisance Wien HotelGeneral Manager Sonja Bohrer. „Die wachsenden Budget Design-

9/11 als dramatische Zäsur

in Zukunft mit hochqualitativen Angeboten und gebündelten Kräften im Marketing profitieren wird.“

Das Reisebüro der Zukunft „Das ganze Business ist unpersönlicher geworden“, beklagt ­Johannes Stich, Ruefa-Filialleiter in Wien: „Callcenter, Zentralisierung, der Fokus auf Onlinemarkt und Onlinevertrieb, eine Vielzahl von Reiseplattformen und ein Überangebot an Möglichkeiten bietet die Qual der Wahl und überfordert die Kunden. Im Web ist die Konkurrenz nur einen Mausklick entfernt.“ Ein Reisebüro der Zukunft, so Stich, müsse qualifizierte, kompetente und innovative Mitarbeiter in einem starken, stationären Vertrieb garantieren. Hilfe suchenden, überforderten Onlinekunden muss persönliche Betreuung geboten werden – sowie maßgeschneiderte Reiseberatung, Verständnis und vor allem eine Entscheidungshilfe. Stich: „Nur durchs Reden kommen die Leut zsamm! Ein Mix aus neuen Ideen (z.B. Themenreisen oder Special Interest), Eigenveranstaltungen, Baustein- und Pauschalreisen runden die Vision ab.“

Internet und Tourismus

© Österreich Werbung/Jürg Christandl

Die Folgen von 9/11 haben die Welt gründlich verändert. Viele alltäglichen Abläufe werden seither durch neue Gesetze und Richtlinien geregelt. Auch für den internationalen Tourismus war das eine Zäsur, die dramatische Veränderungen und Sicherheitsvorschriften mit sich brachte. Man scannte Passagierdatensätze, setzte Sky Marshalls in die Flugzeuge, verstärkte die CockpitTüren und gab biometrische und maschinenlesbare Ausweise aus. Und noch immer gilt ein Flüssigkeitsverbot für das Handgepäck. Im Juni 2011 beendete Giovanni Bisignani, der Präsident des Airline-Verbands Iata, seine Amtszeit und erinnerte in seiner Abschiedsrede an Kriege, Erdbeben, Vulkan­ aschewolken und Vogelgrippe, vor allem aber an 9/11: „Die Fluggesellschaften haben ein Jahrzehnt im Überlebensmodus hinter sich.“ Der frühere TUI-Vorstand und Professor an der FH Wernigerode, Karl Born: „Es war die mit Abstand gravierendste Katastrophe für den Tourismus – die Leute wollten überhaupt nicht mehr fliegen.“ Trotz dieses Schocks ist der globale Tourismus aber mittlerweile wieder zum Wachstumsmotor geworden, der auch in Österreich für Arbeitsplätze und Profite sorgt. Dazu WienTourismus Direktor Norbert Kettner: „Von 2001 bis

Hotelprodukte stellen eine große Herausforderung für uns dar und verändern die Aufgabenstellungen für das anspruchsvollere Gästesegment. Gleichzeitig brachten die neu etablierten Hotelketten auch interessante neue Gästeschichten nach Wien.“ Auch habe sich das Buchungsverhalten verändert und sei extrem kurzfristig geworden, was eine hohe Flexibilität erfordere: „Generell kann man sagen: Die Latte liegt hoch, doch ich sehe die Entwicklung insgesamt positiv und bin schon gespannt, welche ­Anforderungen der Markt in den nächsten Jahren an uns stellen wird.“ Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, sieht im Tourismus in Österreich nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung: „Der Anteil am BIP beträgt mehr als 7%, Tourismus- und Freizeitwirtschaft zusammen erwirtschaften sogar knapp 15%. Seit der Wirtschaftskrise 2008 hat sich der Tourismus als wichtige Stütze der heimischen Wirtschaft erwiesen. Wir sind zuversichtlich, dass das Urlaubsland Österreich auch

atb experience: Österreich Werbung setzt heute auf Netzwerken und lud touristische Entscheidungsträger aus dem In- und Ausland in den Nationalpark Hohe Tauern.

„Eine der wichtigsten Herausforderungen in den letzten Jahren waren die Auswirkungen des Webs auf den Tourismus. Diese Konkurrenz zur ganzen Welt hat zwar einerseits durch unmittelbare Vergleichbarkeit und maximale Preistransparenz den Druck erhöht, aber auch andererseits mehr Möglichkeiten, neue Gäste­ gruppen zu erreichen, eröffnet“, so WKO-Bundesspartenobfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher. Eine weitere Dynamik sei auf dem Arbeitsmarkt festzustellen: „Wir stehen im direkten Wettbe-

werb mit anderen Branchen und müssen junge Leute für die Ausbildung und Arbeit im Tourismus begeistern. Das ist für eine Dienstleis­tungsbranche, in der am Wochenende und an Feiertagen gearbeitet wird und die mit wachsenden Ansprüchen an Work Life Balance und Vereinbarkeit von Familie und Beruf konfrontiert ist, nicht einfacher geworden.“

Urlaubsträume für 2015 Grundsätzlich sind die Österreicher sehr reiselustig – wenn auch heute kaum noch jemand drei Wochen am Stück in Jesolo Urlaub macht. Die Reisen sind kürzer, finden aber dafür mehrmals im Jahr statt – wenn es das Familienbudget erlaubt.

„Die Fluggesellschaften hatten nach dem 11. September 2001 ein Jahrzehnt im Überlebensmodus hinter sich gebracht.“ Giovanni Bisignani EX-Präsident IATA

In seiner aktuellen Tourismusanalyse stellt Peter Zellmann vom IFT Institut für Freizeit- und Tourismusforschung fest: „Geträumt wird vom sonnigen Süden, und dann wird der Urlaub im eigenen Land verbracht. Immerhin urlaubt jeder Zweite am Mittelmeer, aber mindestens jeder Vierte genießt die Berge und Seen in der Heimat ...“


ju bi l ä u m

Freitag, 10. Juli 2015

medianet destination – 57

Marktentwicklungen Heimische Torismus-Profis verraten, was sich seit 2001 geändert hat und was die Zukunft bringt

Österreich und die Welt „Nicht nur das Internet oder der Direktvertrieb haben das Tourismusgeschäft verändert, sondern auch der boomende Kreuzfahrtmarkt, die veränderten Tarifstrukturen der Airlines, die Etablierung von Low Cost Carrier und neue Global Player aus dem Nahen Osten. Reisen ist vielfältiger, individueller, aber auch unpersönlicher geworden. Die Zukunft gehört dem dienstleistenden Reisebüro.“

„Bei allem Verständnis für notwendige Regulierungen hat der Bürokratieaufwand ein Ausmaß erreicht, das in keinem nachvollziehbaren Verhältnis zur wirtschaftlichen Tätigkeit der Betriebe und dem gesellschaftlichem Mehrwert steht. Jetzt ist Sachverstand gefordert, damit Unternehmertum wieder Freude macht, die Gästebetreuung im Mittelpunkt bleiben kann und die Nachfolgegeneration eine Chance hat, die erfolgreiche, österreichische Tourismustradition fortzusetzen.“

© Renaissance Wien Hotel/Stukhard

© Ruefa

© Helge Kirchberger

Mit großer Sorge beobachten Vertreter der Reise- und Tourismusbranche die stagnierenden Umsätze in Österreich. „Der Hotelmarkt in Österreich und vor allem in Wien hat eine vielseitige Entwicklung durchlebt, die auch durch die Impulse des WienTourismus angestoßen wurde. Insgesamt gab es einen sehr positiven Wandel in der Gästestruktur. Früher wurden in erster Linie Sehenswürdigkeiten beworben; heute wird durch innovative und kreative Kampagnen eine völlig andere, hippe, junge und vor allem aktive Zielgruppe angesprochen, was auch der gehobenen ­Hotellerie zugutekommt.“

P e t r a N o c ke r -S c hwa r z e n b a c he r w ko -B u n d e sspa r t e n o b f r au

Sonj a B oh rer GM Renaissance W ien Hot el

Johann e s Sti c h ruefa-filiallei te r w i e n

© ÖW/Lisi Specht

Aktivreisen Maximale Erlebnisse „Trotz einer durchwegs positiven Entwicklung der Gästezahlen in den letzten 15 Jahren (seit dem Jahr 2000 sind die Ankünfte in Österreich um rund 40% gestiegen) ist die Branche – insbesondere seit 2008 – mit höchstens stagnierenden Umsätzen konfrontiert. Global betrachtet, befindet sich die Tourismusindustrie aber weiterhin im Aufwind. Die UNWTO rechnet für 2015 mit einem weltweiten Wachstum von drei bis vier Prozent.“

© Peter Rigaud

Pet r a s tol ba gF Österreich We r bu ng

„Die markantesten Entwicklungen in den vergangenen 15 Jahren war der Siegeszug des Internet und jener der Low Cost Carrier, der Markteintritt der Social Media, der Fall des Eisernen Vorhangs und die damit einhergehenden Ausreisemöglichkeiten aus diversen Ländern Europas, aber auch eine entsprechende Entwicklung in China. Die Themen der Zukunft werden z.B. die asiatischen Märkte, die globale Flugverkehrsentwicklung, die Sharing Economy sowie das rechtzeitige Reagieren auf technologische Errungenschaften sein, die wir heute noch nicht absehen können.“ Norbert k e t tn e r direk tor wientou r i s m u s

z.B. ÖSTERREICH 7-Seen-Sternradtour im Salzkammergut

z.B. ITALIEN/SLOWENIEN/KROATIEN Durch die Länder der Republik Venedig

8-tägige individuelle Radtour ab/bis Strobl am Walfgangsee, 7 Nächte im DZ/HP, Verpflegung u. Verlauf lt. Programm, Anreise samstags u. sonntag, z.B. 5.-27.9.15

8-tägige individuelle Radtour ab Venedig bis Porec, 7 Nächte im DZ/ÜF, Verlauf lt. Programm, Anreise z.B. am 22./29.8./5. und 12.9.15

Preis pro Person , eigene Anreise Leihrad pro Person EUR 45 Elektrorad pro Person EUR 160

Preis pro Person , eigene Anreise Leihrad pro Person EUR 70 Elektrorad pro Person EUR 160

z.B. KROATIEN Kroatiens Küste

z.B. SPANIEN NEU Der spanische Jakobsweg

8-tägige Rad-/Schiffstour mit der Motoryacht Linda ab/bis Omisalj, 7 Nächte in der 2-Bettkabine/unter Deck/VP, Verlauf lt. Programm, Anreise z.B. am 11. und 18.10.15

8-tägige Pilgerreise ab/bis Santiago de Compostella, 7 Nächte im DZ/ÜF, inkl. Gepäcktransfer, Verlauf lt. Programm, Anreise täglich, z.B. am 20.8.-25.12.15

Preis pro Person , eigene Anreise

Preis pro Person , ohne Flug

€ 558

€ 790

€ 699

€ 799

Tagesaktuelle Flugpreise, weitere Informationen & Buchung in jedem Reisebüro.

www.dertour.at


au f & dav on

58 – medianet destination

Freitag, 10. Juli 2015

Chesa Salis Hotel & Restaurant 18 Doppelzimmer und feine Menüs im schönsten historischen Hotel der Schweiz

short

Slow Food in der Schweiz

Gute Urlaubsadressen in der Kvarner Bucht

Küchenteam wechselt geschickt zwischen traditionellen Bündner Speisen und zeitgeistigen Trends. sind Produkte regionaler Erzeuger aus artgerechter Tierhaltung und biologischem Anbau. (Das Haus ist Mitglied der Kooperative www. slowfood.com.)

Bever. Die Gastgeber Sibylla und Jürg Degiacomi im Chesa Salis Hotel & Restaurant in Bever im Ober­ engadin verleihen dem 425 Jahre alten Patrizierhaus in (icomosAuszeichnung 2015: „Schönstes historisches Hotel der Schweiz“) ihre ganz persönliche Note – sei es im Ambiente des „verwunschenen“ Gartens, in jedem kunsthandwerklichen Detail im Hotel sowie bei den Tischdekorationen in der Arven- und der Salis-Stube, im rustikalen Cheminée-Grillrestaurant „il Capitan“ und im neuen „Von Salis Restaurant“. Auf der Weinkarte finden sich auf 25 Seiten ausgewählte Tropfen aus Italien, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Die Küche des Hauses (14 GaultMillau-Punkte) bietet traditionelle Schweizer Klassiker und zeitgeis­ tige Trends. Basis aller Menüs

Sonnenuntergang: Das Alhambra ist Mitglied der Small Luxury Hotels.

Losinj. Die führende Hotelgruppe in der Cikat-Bucht – Losinj Hotels & Villas – eröffnete auf der kroatischen Insel das Fünf Sterne-Hotel Alhambra – Mitglied bei Small Luxury Hotels of the World – und die Fünf Sterne-Villa Hortensia. Die Bucht wird damit zum Hotspot für Vitalitäts- und Luxusurlauber in der Kvarner Bucht. Seit 2008 haben Losinj Hotels & Villas mehr als 100 Mio. Euro investiert, um frisches Design und noch höhere Standards zu bieten sowie zusätzliche Urlaubsadressen zu eröffnen. Zu den Losinj Hotels & Villas zählen heute fünf Hotels, vier Villen und ein Appartmenthaus der Vier- bis Fünf-SterneKategorie. (gb)

Reisende können ab Deutschland zu 240 Zielen in den USA fliegen.

London. British Airways, American Airlines, Iberia und Finnair bieten gemeinsam ein globales Netzwerk mit mehr als 500 Des­tinationen – einschließlich der Ziele in den USA – an. Durch den Zusammenschluss profitieren Reisende von Verbindungen in einem nahtlosen Streckennetz. In Miami, New York, Chicago, Dallas, Philadelphia und Charlotte können Reisende auf ein Streckennetz mit 682 Inlandsrouten in den USA umsteigen. Auf den Nordatlantikrouten können Passagiere Flugmeilen sammeln. (gb)

Im 425 Jahre alten Patrizierhaus im Oberengadin werden die Gäste verwöhnt.

Ungarische Genüsse seit der Römerzeit Bad Heviz. Geschätzte 30 Spa- und Wellness-Anbieter werden sich zur 7. „Spa-CE“ (von 1.-3. Oktober) im ungarischen Kurort Bad Hévíz einfinden, die neuesten Trends präsentieren und Kontakte mit über 40 Reiseveranstaltern knüpfen. Messebesucher können das Bad Hévízer Kur- und Wellness-Angebot vor Ort testen. Offizielle Gastgeberin der Veranstaltung ist die Bad Hévízer Tourismusgesellschaft.

© Heviz

Der größte Thermalsee

Die Nutzung der Thermalquellen reicht in Bad Hévíz bis zu den Römern zurück.

Geschäftsführerin Orsolya Horváth: „Der Name Hévíz bedeutet heißes Wasser, was selbsterklärend ist. Mit dem größten natürlichen Thermalsee der Welt und einer über 200-jährigen Kur-Tra-

dition ist Bad Hévíz der ideale Ort für eine solche B2B-Messe im Spa- und Wellness-Tourismus. Der Ort kombiniert ein hochwertiges Gesundheits-, Medical- und Wellness-Angebot mit typischer ungarischer Kultur.“ Bad Hévíz ist viel mehr als ein Kurort. Das ungarische Heilbad zählt zu jenen Plätzen in Europa, wo die Menschen hinkommen, umGesundheit und Wohlbefinden zu tanken – und mit einem positiven Lebensgefühl nach Hause fahren. Das über 200 Jahre alte Heilbad liegt nur 75 km von der österreichischen Grenze entfernt und rühmt sich des größten natürlichen und biologisch aktiven Thermalsees der Welt (im Sommer mit 35 °C, im Winter mit 25 °C). (gb)

Mecklenburg-Vorpommern Sommer-Events zeigen die Bandbreite der Urlaubsregion im Nordosten Deutschlands

Sport, Musik, Kultur und Gourmet-Events Wismar. Mecklenburg-Vorpommern listet jede Menge Highlights für den Sommerurlaub auf. Zum „Kleinen Fest im großen Park“ bevölkern Clowns, Artistik und Akrobaten den Ludwigsluster Schlosspark. Vorstellungen auf 25 Bühnen und ein Feuerwerk zum krönenden Abschluss lassen die ganze Familie staunen. Das Pangea-Festival in Pütnitz baut sein Programm auf die Säulen Sport, Musik, Kultur und Kindsein auf; die Bühne dafür ist die fiktive Insel Pangea am alten Flughafengelände von Pütnitz.

Eines der weltweit größten maritimen Feste bringt Segelregatten, ein Kanonier- und Böllertreffen, Feuerwerke und Konzerte auf verschiedene Bühnen. Die Höhepunkte des 23. Schweriner Drachenbootfes­ tivals sind spannende Sprintrennen, ein starkes Rahmenprogramm und ein Feuerwerk. Im September geht’s in MeckPomm auch kulinarisch „ans Eingemachte“: 60 Restaurants der

Seenplatte kochen zu den MüritzFischtagen auf. Die Eröffnung in Plau am See mit festlichem Fischzug und Markt ist auch ein Erlebnis fürs Auge.

Kulinarische Feinheiten Zu den „Redefiner Hengstparaden“ werden vor der Kulisse des Landesgestüts, einem der schönsten Gestüte Deutschlands, Para-

Maritime Attraktionen Der Hochsommer in „MeckPomm“ schlägt bei Wassersportlern hohe Wellen: Zur Warnemünder Woche messen sich 2.000 Segler aus 30 Nationen in der Hansestadt Rostock bei Segel-, Surfund Kite-Wettbewerben. Das Rahmenprogramm lockt jährlich über 650.000 Besucher an. Barken, Briggs und Schoner treffen sich für die 25ste Rostocker Hanse Sail im Stadthafen und im Seebad Warnemünde.

den, Turniere und Picknick-PferdeSinfoniekonzerte dargeboten Zu feiner Küche lädt der Schlösserherbst. Müritz-Zander, Spanferkel, Rehrücken oder Wildkräuter in unterschiedlichsten Variationen stehen auf dem Speiseplan von Schlössern, Guts- und Herrenhäusern. Teilweise können die Gäste auch an Ort und Stelle herrschaftlich übernachten.

Gourmet-Trüffelwochen

© A. Rudolph

© Franziska Krug

British Airways feiert Traumreiseziel Amerika

Ob man den Tag auf der Veranda mit Blickrichtung Piz Bernina verbringt, im romantischen Garten bei einem Glas Wein oder in den gemütlichen Restaurant-Stuben verbringt: Die Chesa Salis weckt Sehnsucht nach den schönen Seiten des Lebens – nicht nur bei bekennenden Romantikern. Die Gastgeber haben das Haus und die 18 Zimmer mit viel Liebe zum Detail zu einem „historischen Hideaway“ im Schweizer Engadin gemacht. Das Hotel trägt den Travellers‘ Choice Award 2015. Auf HolidayCheck hat es jetzt 100% Weiterempfehlungen (5,6 von 6 Punkten).

„Spa-CE“ Fachmesse Spa and Wellness Tourism in Central Europe findet im Oktober im ungarischen Bad Heviz statt

MS Europa 2 wurde als „Top-Innovator“ geehrt Hamburg. Eine besondere Auszeichnung für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten: Die Europa 2 gehört zu den innovativen Marken im Luxussegment. Herausgestellt wurden die anspruchsvolle Servicequalität und Individualität. Das Ranking „Top 10-Innovatoren“ wurde im Rahmen der Studie „Top 50 Luxusmarken in Deutschland“ im Luxury Business Report (LBR) veröffentlicht. „Wir sehen uns in unserer Vorreiterrolle bestätigt. Das legere Lifestyle-Schiff definiert Luxus neu. Als eine der zehn innovativen Marken im deutschen Luxussegment gekürt zu werden, zeigt, dass das Konzept ankommt; das ehrt uns sehr“, so Karl J. Pojer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. (gb)

Historisches Hideaway

© Chesa Salis/Daniel Martinek Photography

© Lošinj Hotels & Villas

alice hefner

Der liebliche Hafen von Wismar ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel in „Meck-Pomm“.

Die 3. Trüffelwochen in der Lewitz bringen Köstliches aus der Kartoffelküche auf den Tisch. Auf den Geschmack kommen Feinschmecker bei Fahrten mit dem Ausflugsboot „Lewitz-Kieker Albert“ zum Kartoffelessen und bei Führungen unter dem Motto „Vom Feld bis in den Kochtopf“. „Aus dem Häuschen“ – direkt in die Ostseeluft bringt der 3. Wanderherbst Rügen im Oktober alle Naturgenießer. Auf dem Programm stehen inselweit geführte Wanderungen, Nordic-Walking-Touren und Ausflüge auf der Halbinsel Jasmund. (gb)


kom m & bl e i b

Freitag, 10. Juli 2015

Burgenland Event-Area

Sonnentherme: Familienspaß

medianet destination – 59

Koop Kulinarik- und Erlebnis-Gustostückerln von mehr als 20 Berg-Gastwirtschaften

VIP Ennstal-Classic

Almzeit in Sölden

Besuch aus Hollywood

Gröbming. Die Ennstal-Classic wird seit 1993 ausgetragen und zählt heute zu den renommiertesten Oldtimer-Events in ganz Europa. Startort ist Gröbming in der Region SchladmingDachstein; 197 Teams aus 18 Nationen stehen heuer am Start. Patrick Dempsey sorgt vor Ort von 15. bis 18. Juli für Hollywood-Flair: Bekannt wurde er als McDreamy Derek Shepherd in der Kult-TV-Serie „Grey’s Anatomy“. Jüngst hat er mit Porsche beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans seinen bislang größten Erfolg als Rennfahrer gefeiert: Er wurde Zweiter in der GTE-Am-Klasse. Die stärksten Autos sind die CanAm-Boliden von Peter Schleifer, Harry Read und Achim Schlafke mit über 800 PS, sie starten in der Chopard RacecarTrophy. Das schwächs­te Auto ist der 490 cm� TG500 Messerschmitt Kabinenroller von Eduard und Theres Tomek. Das teuerste Auto ist ein Alfa Romeo 8C Monza von 1933. (gb)

„WIR BEGEISTERN FÜR ÖSTERREICH“ Die Österreich Werbung (ÖW) ist seit 1955 Österreichs nationale Tourismusorganisation mit dem Hauptziel, das Urlaubsland Österreich zu bewerben. Zentrales Anliegen der ÖW ist es, gemeinsam mit allen österreichischen Tourismuspartnern für den Erhalt bzw. den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismuslandes Österreich zu sorgen. Damit leistet die ÖW einen essenziellen Beitrag zur Steigerung der Wertschöpfung für die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Kernaufgaben der ÖW • Führung der Marke „Urlaub in Österreich“: Die Marke macht Österreich als Urlaubsland unterscheidbar und vermittelt den emotionalen Mehrwert eines Österreich-Aufenthalts. • Bearbeitung der international erfolgversprechendsten Märkte mit innovativem, zeitgemäßem Marketing. • Partner der österreichischen Tourismusbetriebe und wesentlicher Netzwerkknoten im Tourismus: Die Branche profitiert vom stets aktuellen und fundierten Wissen der ÖW über Gäste und Märkte.

PROMOTION

205 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen weltweit über 1.500 Marketingaktivitäten pro Jahr durch. 2015 konzentriert sich die ÖW dabei auf drei Regionen: Westeuropa, CEE und Übersee. Die darin bearbeiteten Märkte decken etwa 96% aller Nächtigungen ab und weisen das größte Potenzial für den heimischen Tourismus auf.

Erlebnisvielfalt am Berg Ein bis zwei alpine „Etagen“ höher – ebenfalls mit den Bahnen oder über die Gletscherstraße erreichbar – wird’s richtig cool: Die Seenzeit erschließt idyllische Hochgebirgsgewässer. Die Gletscherzeit am Rettenbachferner macht Familien die Welt des ewigen Eises zugänglich. Das Highlight des Schneespielbereichs bildet ein riesiger Schneeberg mit Rutschgeräten, neun Meter hohem Eisturm mit Röhrenrutsche, Höhlen­eingang, Hängebrücke und Netz-Klettertunnel. Wer lieber dem sanften Pulsschlag der Natur nachspüren will,

Der imposante „Almzeit“-Schriftzug und ein Motorik-Trainingsparcours befinden sich bei der Mittelstation der Gaislachkoglbahn auf 2.174 m Höhe.

wechselt hinüber auf die andere Talseite – Söldens „Stille Seite“. Hier, im weniger bekannten, aber imposant-idyllischen Windachtal und am Brunnenberg, eröffnen sich weitläufige Räume. Zwischen steilen Felshängen und Blockhalden erschließt sich hier inmitten urtümlicher Bergsturzwälder eine mystisch-moosige Traumlandschaft. Die Einkehrmöglichkeiten fädeln sich entlang

dieses Weges perlenförmig auf. Von der Moosalm (1.500 m) zur Stallwiesalm (1.850 m) oder wer noch weiter hinaus will zur KlebleAlm (2.015 m), wo neben köstlichen Schmankerln gemütliche Hängematten warten. Zu den Ausgangspunkten der Almzeit geht es mit der Gaislachkoglbahn (Drehort für den jüngsten „James Bond“), der Giggijochbahn oder dem Rotkogl-Lift. (gb)

© APA/EPA/Eddy Lemaistre

Lutzmannsburg. Ein abwechslungsreiches Programm erwartet Kinder und Eltern in der Sonnentherme auf den Riesenrutschen. Der Outdoor-Bereich avanciert jetzt zum Spielparadies und ist eine EventArea unter freiem Himmel. Magisch wird es auf der Sunny Bunny’s Show-Bühne bei Zauberer Hermann. Nicht weniger faszinierend sind Forscher, die den Kids Experimente rund um das Wasser zeigen. Die Traumfänger und der Puppenspieler entführen auf die große Bühne des Kindertheaters. In die Welt der Trommelklänge lädt Raymond Walker, der Percussion- und Trommelkünstler aus Jamaika; Zauberclown Poppo bringt die Kinder zum Lachen, Singen und Tanzen. Das Animationsteam von Smart World Entertainment ist mit neuem Programm wieder zu Gast. Es gibt eine Vielzahl von Mitmachspielen, Action und Highlights für die kleinen und großen Thermengäste. Termine: 26.7., 16.8., 30.8. (gb)

© Ötztal Tourismus/Alexander Lohmann

Sonnentherme und Partnerhotels sind in den Supersommer gestartet.

Sölden. Der neue Familien-Themenwanderweg Almzeit macht die Vielfalt und den Charakter der Almen in Söldens Bergen spür- und erlebbar. Er bietet besonders Familien ein garantiert entspanntes Wandervergnügen. Viele Erlebnisziele mit speziellen ThemenSchwerpunkten wirken auf den Nachwuchs motivierend. Selten war die Zeit in den Bergen so spannend – und dank sanft ansteigender Höhenwege auch leicht erwanderbar. Ständige Gelegenheiten zu Etappen-Höhepunkten sorgen für Kurzweil. Die schöne Panoramalage hoch über Sölden verspricht ein eindrucksvolles Naturspektakel für ganz junge, aber auch ältere Semester.

Patrick Dempsey feierte jüngst mit Porsche in Le Mans großen Erfolg.

Österreich Werbung Kreative Marketingaktivitäten für österreichischen Tourismus

Bloggertreffpunkt #inaustria 16 internationale Reiseblogger auf Entdeckungsreise in Österreich. Österreich. Die Österreich Werbung (ÖW) begeistert für Urlaub in Österreich und setzt dabei auf kreative Marketingmaßnahmen. Der Marketingmix reicht von klassischer Werbung über Direct Marketing und EMarketing bis hin zu integrierten Themenkampagnen. Je nach Markt, Zielgruppe und Strategie werden stimmige Maßnahmenpakete geschnürt und eingesetzt. Ende Mai verwandelten sich die Kitzbüheler Alpen in einen Bloggertreffpunkt: Die Österreich Werbung (ÖW) lud gemeinsam mit der Tirol Werbung (TW) und der Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH zahlreiche Reiseblogger aus insgesamt 16 Ländern – darunter die USA, Ungarn, Großbritannien, Skandinavien und China – zu einer Entdeckungsreise nach Österreich ein. Durch die spannenden Erlebnisse wurde authentischer Content in Text, Bild und Video generiert und in weiterer Folge über die verschiedenen Social Media-Kanäle gestreut, um Lust auf einen Urlaub in Österreich zu machen. „Mit dem gesellschaftlichen Wandel verändern sich auch Markenführung und Kommunikation“, erklärt Michael Scheuch, Leiter des Brand Managements in der Österreich Werbung. „Anstelle eines Monologs kommt es immer öfter zum Dialog. In professioneller Zusammenarbeit, in der wir den Bloggern die redaktionelle Freiheit in der Kommunikation überlassen, ge-

rechnen bei den 16 Bloggern, die insgesamt über rund 500.000 Leser erreichen, mit rund 50 Blogposts, um die 50 Mio. Social Media-Impressions auf Twitter, Fa-

„Blogger werden zu Markenbotschaftern, die das Bild von Österreich prägen und

© ÖW/ Jamnig (4)

© Sonnentherme/Andi Bruckner

Wander-Spaß für alle Generationen – mit modernster Seilbahn erreichbar.

nach außen tragen.“ nerieren diese authentischen Content. Insofern werden sie zu Markenbotschaftern, die das Bild von Österreich prägen und nach außen tragen.“

Großes Teilnehmerinteresse Die Anmeldungen waren zahlreich: Mehr als 350 Blogger haben sich für die Tage in Österreich beworben. Aus diesen wurden letztendlich 16 Blogger nach Leserschaft, Reichweite und Vernetzung ausgewählt und nach Österreich eingeladen. Auf die Teilnehmer wartete vier Tage lang ein abwechslungsreiches Programm – je nach Interesse und Leserschaft – für Sportbegeisterte, für Entdecker, aber auch für Genießer. So konnten die Blogger täglich

aus drei verschiedenen Programmpunkten wählen. Die einen stellten ihren Mut im Klettergarten oder bei einer Mountainbike-Tour unter Beweis, die anderen entspannten bei einem Spaziergang durch St. Johann, während eine andere Gruppe die landschaftlichen Schönheiten der Region bei einer Wanderung erkundete.

Österreich-Bilder in die Welt Multimediales Herzstück des Bloggertreffs war die Social Wall auf www.austria.info/inAustria, auf der alle Beiträge vor, während und nach der Reise via Instagram, Facebook oder Twitter mit den Hashtags #inaustria #loveTirol gepostet wurden. Die Organisatoren

MICHAEL SCHEUCH LEITER BRAND MANAGEMENT DER ÖW

cebook und Instagram sowie mit 350 Fotos. Selbstverständlich wurde die Bloggerreise auch filmisch eingefangen und kann unter https://vimeo.com/130734095 nachgesehen werden.

Fortsetzung folgt im Winter Der „Bloggertreffpunkt Österreich“ wurde passend zum aktuellen ÖW-Themenschwerpunkt „Österreich. Treffpunkt Europas“ konzipiert. Nach der erfolgreichen Premiere ist bereits eine weitere Bloggerreise im Winter geplant. www.austriatourism.com


ga st & wi r t

60 – medianet destination

Gourmet-Corner

Alexander Jakabb

Freitag, 10. Juli 2015

Flatschers Gastronomie Mit internationalen, auf Wien zugeschnittenen Konzepten feiert Andreas Flatscher Erfolge

Im Höhenflug mit Steaks, Muscheln und Currywurst Mit höchster Qualität und geschultem Servicepersonal werden in der Kaiserstraße Gäste verwöhnt.

Eindrucksvoller Ausblick vom „Lichtblick“ auf die Nordkette.

Wien. Patron Lukas Walter ist es gelun­ gen, im obersten Stockwerk der Rathaus­ galerien mit seinem Restaurant Lichtblick im modernen Outfit seit einiger Zeit einen „Höhenflug“ in der Tiroler Landeshaupt­ stadt hinzulegen. Ist man einmal dort gelandet, gibt es nicht nur den Blickfang der Bergwelt, auch der Blick in die Karte macht den Gaumen schon neugierig. Ein Lob muss man dem besonders freund­ lichen Personal von Beginn an zollen. Beflügelnd könnte der Business-Lunch mit Geschäftspartnern wirken. Am Abend werden drei Mehrgang-Menüs von 42 bis 52 € angeboten, wo sich der Bogen von kontinentalen bis zu mediterranen Kre­ ationen spannt wie Langustencarpaccio mit weißer Makrele, Wangerl und Filet­ steak vom Angusrind und Flan von der Valrhona-Schokolade. Eine gut sortierte Weinkarte mit Rebensäften von bekann­ teren österreichischen und ausländischen Winzern lässt fast keine Wünsche offen. Restaurant Lichtblick Maria-Theresienstr. 18/7. Stock 6020 Innsbruck Tel. 0512 56 65 50 www.restaurant-lichtblick.at Warme Küche. Mo. – Sa.12-14, 18:30- 22 Uhr Bewertung (1–10; 10 = top): Genuss: Business Küche: 7 Kommunikation: 9 Service: 8 Lage/Parkplatz: 8 Getränke: 8 Image/Publikum: 8 Ambiente: 9 Frequenz: 8 Preis: 8 Webinfos: 8

Bistrot zugehen. Dann eröffnet Flatscher das Berlin-Style-Currywurstlokal Zur Flotten Charlotte, in dem bis zum 1. Mai 2018 hemmungslos geraucht werden kann.

georg biron

Wien. Andreas Flatscher (40) ist ein Genussmensch. Er kann dem Leben viele schöne Seiten abgewinnen. Seine Frau Nelly beispielsweise ist Französin und wunderschön. Gern trinkt er mit ihr einen kühlen Chablis, genießt später ein herzhaftes Steak und raucht danach mit Freude eine Filterzigarette zum Espresso. Geboren in Karlsruhe und aufgewachsen in Salzburg, landete Flatscher schließlich in Wien, wo er seine Leidenschaft für die Gastronomie entdeckte.

Ärger über die Bürokratie medianet: Ihnen scheint alles ganz leicht von der Hand zu gehen. Sie sind sehr erfolgreich ... Andreas Flatscher: Wenn ich vorher gewusst hätte, was da alles auf mich zukommt, hätte ich es sicher nicht gemacht. Ich habe mehr als 40 Angestellte, arbeite an die 16 Stunden täglich und muss mich mit der Bürokratie herumärgern.

Beef Tartare, Steaks, Burger Als Student an der WU jobbte er zwischen den Prüfungen als Kellner im legendären Blaustern am Döblinger Gürtel. 1998 eröffnete er sein erstes Lokal: die Wäscherei in der Laudongasse im achten Bezirk. Mit umfangreichem Frühstücksbuffet, Bieraufstrich-Broten oder Asiatischem aus dem Wok erreichte der damals 23-Jährige schnell Kultstatus bei seinen Gästen. Wenig später servierte er gleich nebenan in der Levanderia zusätzlich auch noch mediterrane Snacks. Doch 2009 hatte er Lust auf neue Wege bekommen und ließ den achten Bezirk hinter sich. Nachdem er eine Weile in Europas Metropolen die aktuellen kulinarischen Trends studiert hatte und in Österreich als Gastronomieberater tätig war, sperrte er im Sommer 2011 Flatschers Restaurant & Bar in der Kaiserstraße 113115 in Wien-Neubau auf. Das Konzept ist von Anfang an genial einfach: In lockerer, aber stilvoller Atmosphäre wird täglich zwischen 17:00 und 01:00 Uhr in

medianet: Erzählen Sie mal ... Flatscher: Ich musste soeben 4.000 Euro Strafe zahlen, weil ich keinen Behinderten beschäftige. Ich kann aber keine Blinden, Taubstummen oder Rollstuhlfahrer in der Küche oder im Service einsetzen.

© Michael Mayer

© Innsbruckphoto

Aufgetischt

medianet: Und was sonst noch? Flatscher: Da sitzen wir morgen noch hier, und ich rede immer noch. Die Bürokratie ist zu unflexibel. Man kann nicht jeden Bereich per Gesetz regeln. Wien lebt sehr gut mit seiner individuellen Gastronomie, in der bis jetzt vieles möglich war. Die Gleichmacher in Brüssel nehmen darauf keine Rücksicht, die bekämpfen die Kleinen und spielen eher der Ketten­ gastronomie und den Convenience Food-Produzenten in die Hände.

Andreas Flatscher ist in der Arbeit ein Perfektionist, er legt auch selbst Hand an und weiß, was er will: „Als Gastronom befriedige ich menschliche Grundbedürfnisse.“

streng getrennten Raucher- und Nichtraucherbereichen der Fleischeslust gefrönt. Vor allem Beef Tartare, Steaks und Burger höchster Qualität kommen dort auf den Tisch. Das Brot für die Burger wird exklusiv für Flatscher von einem Bäcker im niederösterreichischen Retz hergestellt. Wiesbauer Gourmet liefert Steaks aus Argentinien und den USA. Cerny versorgt die Küche mit frischem Fisch, und die Riesengarnelen für den Lavasteingrill kommen von Eishken Estate. Sowohl Gastrokritiker als auch Gäste sind begeistert. Flatscher wurde für die „Trophée Gourmet A la Carte“ nominiert und könnte mit seinem Erfolg zufrieden sein. Doch

er ist ein kreativer Geist mit vielen Ideen und noch lang nicht am Ende seines Weges angelangt.

Vom Steak zur Currywurst Deshalb kann man seit Februar 2014 ein paar Häuser weiter, in der Kaiserstraße 121, täglich zwischen 17:00 und 01:00 Uhr die französische Lebensart genießen. Flatschers Bistrot & Bar ist ein kleines (rauchfreies) Stück Paris in Wien. Der Gastronom setzt neben den bewährten Steaks und Burgern auf Fisch- und Muschel-Spezialitäten sowie auf französische Weine und Champagner. Ganz anders wird es ab kommendem Herbst direkt neben dem

medianet: Warum schmeißen Sie dann nicht alles hin? Flatscher: Weil ich diese Arbeit viel zu sehr liebe. Das ist eben genau meins: mit den Gästen reden, für ihr Wohl sorgen. Die Freude daran lasse ich mir sicher nicht von den Bürokraten wegnehmen ...

Eingeschenkt

Weingut Birgit Braunstein 7083 Purbach 02683/5913 www.weingut-braunstein.at

Johannesbad Hotelgruppe Deutsches Know-how zählt

Haibach. An der berühmten Donauschlinge – dort, wo der Strom all seine Kraft ballt, um seinen Lauf in eine um 180 Grad entgegengesetzte Richtung zu zwingen – legt die Natur Urlaubern ein Freizeitparadies zu Füßen. Direkt am Donauufer liegt das Hotel Donauschlinge.

Bad Hofgastein. Die Johannesbad Hotelgruppe ist mit sechs führenden Hotels im bayerischen Bad Füssing beheimatet und bringt nun ihr erstklassiges gastronomisches Know-how in zwei Gasteiner Hotels ein: dem beliebten Vier Jahreszeiten Hotel St. Georg**** und dem eleganten Kur- und SportHotel Palace**** in Bad Hofgastein.

Donauschlinge ist ein Naturwunder Gasteiner Berge als Erlebniswelt Natur wecken in fast jedem die sportliche Seite. Die besten Ausflugsziele sind in kürzester Zeit erreichbar: so der Baumkronenweg Kopfing, die Labyrinthe Hofkirchen, Zoos und Tiergärten, der Linzer Pöstlingberg mit seinem Zwergenreich oder auch herrlich saubere Badeplätze. Drei Nächte (Ü/F), Wellness­ tasche mit Bademantel, Sauna­ tüchern und Badeschuhen – Preis pro Familie: ab 465 €. (gb)

Sommerfrische am Strom Ruhesuchende finden im Sommer an diesem besonderen Ort ein exklusives Wellness- und Schönheitsangebot zum Durchatmen und Krafttanken. Familien erkunden in ihren Ferien die Geheimnisse der sagenumwobenen Donauschlinge im Herzen Oberösterreichs. Die Gastgeber im Hotel bringen Gäste in Berührung mit ihrer schönen Umgebung. So laden sie z.B. am 31. Juli und am 28. August zur Vollmondwanderung zum Schlögener Blick. Dieses Naturschauspiel zu erleben, bleibt unvergessen. Sagenhaft ist die 24-StundenWanderung Donausteig pur am 17. und 18. Oktober. Wandern und Radfahren, Golfen, Reiten, Wasserskifahren, Fischen – die Donau und ihre umliegende

In Oberösterreich findet man auch ein kleines Paradies für Sommerurlauber.

haben und die Familien mit Erlebnissen ins Hotelrestaurant kommen, wird am internationalen Buffet diniert. Das Hotel St. Georg lädt zur Gipfelwoche mit Berge & Thermen Card. „Bergerlebnis“ heißt das neue Wanderpaket mit Zwei-TagesWahlabo für Berg- und Talfahrten mit den Bergbahnen. Als Spezialist für Mayr-Heilfasten ist das Haus weit über die Grenzen des Salzbur ger Landes hinaus bekannt. (gb)

Kostenlos mit der Bergbahn Im Paket „Sommer in Gastein“ des Palace ist die Berg- und Talfahrt mit den Bergbahnen und das Wander- und Erlebnisprogramm im gesamten Tal im Preis inbegriffen. Im reizvollen Zentrum von Bad Hofgastein verwöhnt das Palace fleißige Wanderer mit Vier SterneLuxus. Im Panoramahallenbad entspannen Gäste im heilkräftigen Gasteiner Thermalwasser. Selbst eine Beautyfarm und eine renommierte Kurabteilung bietet das Palace an. Wenn abends die Wanderer von ihren Touren in der Gasteiner Bergwelt zurückkommen, die Wellnessgäste rundum entspannt sind, die Golfer ihre Schläger eingepackt

© Hotel St. Georg

Oxhoft 2011 Neusiedlersee Hügelland Cuvée/14%/trocken/Kork/ Ausbau: Barrique, ab Hof 22,80 €. Rumtopfanklänge, Bitter­ schoko; Zeder, Tabak, schwungvolle Frucht, er­ frischende Säure, pfeffrige Würze, samtiger Körper, attraktiver Speisebegleiter.

Hotel Donauschlinge Wellness- und Schönheitspakete

© Hotel Donauschlinge

© Weinplanet/Liepe

Birgit Braunstein Oxhoft 2011 Im Norden von Purbach befindet sich das Leithagebirge, wo die Weingärten von Birgit Braunstein mit Schiefer, Muschel­ kalk und Quarz situiert sind und von den Einflüssen des Neusiedlersee nutznießen. Gemeinsam mit Kellermeisterin Adriana Gonzales werden die meisten bekannten Rebsorten gekeltert. Bei der Cuvée Ox­ hoft vereinen sich die ältesten Reben der besten Lagen von Blaufränkisch, Zweigelt und Cabernet Sauvignon für die Dauer von zwei Jahren im Eichenfass, bevor die Cuvée unfiltriert abgefüllt wird.

Im Hotel St. Georg werden frische Zutaten aus Wald, See und Gärten serviert.


ga st & w i r t

Freitag, 10. Juli 2015

medianet destination – 61

Braukultur-Wochen Bereits zum dritten Mal findet Event mit Rahmenprogramm von Juli bis September auf dem Areal der Ottakringer Brauerei statt

Hotspot im sommerlichen Wien georg biron

Wien. Die „Ottakringer Braukultur-Wochen“ waren schon 2013 und 2014 mit insgesamt mehr als 100.000 Besuchern, 18 Gastbrauereien und einem vielfältigen Unterhaltungsprogramm ein echter Gästemagnet. Heuer bekommt der neunwöchige Event zusätzliches exotisches Flair durch die Gastbrauerei „And Union“ aus Kapstadt in Südafrika, die auch beim Bieranstich dabei sein wird.

Gäste aus In- und Ausland Vielfalt und Sortenvielfalt stehen bei der Ottakringer Brauerei im Vordergrund. Ottakringer-Vorstand Matthias Ortner dazu: „Als wir mit den Braukultur-Wochen 2013 gestartet haben, war noch nicht klar, wie groß dieser neunwöchige Event tatsächlich werden sollte. Unsere

Vamed Holiday Check

Erwartungen wurden vom ersten Tag an übertroffen. Wir sind sehr glücklich darüber, der Stadt Wien, aber auch dem Bezirk Ottakring einen zusätzlichen Event voll von Tradition und auch Innovation geben zu können. Mein Team und ich freuen uns in diesem Sommer auf viele Tausende Gäste aus dem In- und Ausland, denen wir echte Wiener Gastfreundschaft zeigen werden.“ Während der Braukultur-Wochen verwandelt sich das Brauereigelände zu einem Ort der Begegnung, wo Bierkultur, Genuss und gute Unterhaltung friedlich zelebriert werden.

Für die internationale Mischung sorgen neben dem Publikum aber auch die eingeladenen internationalen Gastbrauereien.

Kulinarische Spezialitäten Natürlich werden auch die „Ottakringer“ Biervielfalt und die kreativen „Brauhwerk“ Biere immer am Areal erhältlich sein. Die vier Gastronomiestände bieten jede Menge Schmankerln, die den Biergenuss abrunden. Von österreichischer über mediterrane bis hin zu amerikanischer Küche ist für jeden etwas dabei. Jede Woche gibt es außerdem

passend zum Herkunftsland der jeweiligen Gastbrauerei ein kulinarisches „Special“ . Die Gäste dürfen sich auf das Unterhaltungsprogramm freuen. Jede Braukultur-Woche beginnt am Donnerstag mit dem Bieranstich der wöchentlich wechselnden Gastbrauerei. Freitage bieten Infotainment mit Bierspielen, den Bierolympics und gratis Brauereiführungen. Samstage widmen sich der Kinderunterhaltung, ab 19 Uhr gibt es Live-Musik. Am Montag sollten alle dabei sein, die immer schon mal wissen wollten, wie man Bier braut – es gibt kostenlose Bier­ seminare und Brauereiführungen.

© Ottakringer Brauerei

Mit dabei: Brauereien aus Südafrika, Griechenland, Italien, Slowenien, Spanien, Ungarn & Österreich.

Noch bis zum 2. September feiert ­Ottakring die Biervielfalt mit viel Musik.

Unterhaltung für Ihre kleinen Gäste

Der neue GASTWIRT4Kids ist da!

Award für Laa Wien/Laa. Die Therme Laa Hotel & Spa****s wurde in der Kategorie „Wellness/Österreich“ mit dem Holiday Check Award 2015 ausgezeichnet. Mehr als 1,014.000 Bewertungen für die weltweit beliebtesten Hotels stellen die Basis für die Ermittlung der Gewinner in sieben Kategorien. In der Kategorie „Wellness“ wurden weltweit nur 306 Hotels, davon 69 Hotels in Österreich, prämiert – eines davon ist die Therme Laa Hotel & Spa. Der auf Gesundheit und Wellness spezialisierte Veranstalter „Fit Reisen“ hat mit seinem Vertriebsnetz von mehr als 10.000 Reisebüros in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie seinem Online-Vertrieb mit rund 1.400 Partnern und 40.000 Premium-Stammkunden nun ebenfalls die Therme Laa Hotel & Spa genau unter die Lupe genommen. Nach einem zweistufigen Prüfprozess wurde die Therme Laa mit dem Siegel „Premium Quality Hotel“ der Kategorie „Health, Spa, Wellness“ ausgezeichnet. Die Angebote von FIT werden auch in Russisch, Niederländisch, Polnisch, Französisch und Englisch gelistet und eröffnen so weitere 45 Märkte für das Resort. Die Therme Laa Hotel & Spa ist eines von acht Resorts der Vamed Vitality World, der Nummer eins im österreichischen Thermen- und Gesundheitstourismus. Bis jetzt konnten in den Hotels, Vitality Spas und im Gesundheitszentrum Vitality Med mehr als vier Mio. nationale und internationale Gäste Erholung finden. (gb)

Kinder zufrieden Eltern entspannt Umsatz erhöht

© Wöckinger

Bestellen Sie gleich jetzt Ihre Sommerbox* ab 79 Euro! gastwirt4kids@sciam.at www.gastwirt4kids.at * 80 Hefte | 80 Tischsets | 24 Buntstifte mit 2 Stifthaltern | 1 Bleistiftspitzer | Preis zzgl. Versand + Ust. Therme Laa Hotel & Spa gehört ab sofort zu den besten Österreich-Resorts.


Bu si n e s s pr om ot i o n

62 – medianet destination

Freitag, 10. Juli 2015

Kick-off am Wiener Rathausplatz Jubiläumsprogramm für ein großes Publikum: Der größte Kultur- und Kulinarik-Event Europas ist eröffnet

Traumstart: 18.000 Gäste bei der Eröffnung des 25. Film Festivals stadt wien marketing gmbh begeistert mit einem perfekten Rundumpaket aus Musik, Film, Kulinarik und Entertainment.

25 JAHRE

2015

Wiener Rathausplatz

iNFO/Highlights Film Festival am Wiener Rathausplatz Saison: 4. Juli bis 6. September 2015 Filmbeginn: täglich bei Einbruch der Dunkelheit Kulinarik: täglich von 11:00 Uhr bis 24:00 Uhr Der Eintritt ist frei! Programm Film Festival 2015 Top-Produktionen aus Oper, Operette, Konzert, Ballett sowie zeitgenössischer Tanz, Pop- und Jazz-Konzerte bestimmen das Sommerprogramm 2015. Auch für die jungen Gäste ist ein buntes Programm-Paket geschnürt. Die nächsten Highlights: Sa. 11.7. „La Bohéme“ Mit Anna Netrebko und Rolando Villazon in den Hauptrollen kommen große Emotionen auf die Leinwand. © stadt wien marketing gmbh (4)

So. 12.7. „2 Cellos – Live at Arena Pula“ Stjepan Hauser und Luka Sulic – ein berauschender Live-Auftritt der beiden Musiker aus Kroatien.

Full House am Wiener Rathausplatz: Das Eröffnungswochenende gab einen Vorgeschmack auf die nächsten Wochen. Das 25. Film Festival läuft noch bis 6. September.

Breites Publikumsprogramm Inhaltlich legt man sich 2015 die Latte erneut besonders hoch: Der

65-tägige Festival-Kalender mit Top-Produktionen aus Oper, Operette, Konzert, Ballett sowie zeitgenössischem Tanz, Pop- und JazzKonzerten spannt einen breiten Bogen zwischen einzelnen Kunstgenres und vielfältigem, generationsübergreifendem PublikumsGusto.

Kultur, Hightech, Kulinarik Zwischen Rathaus und Burgtheater kommt, passend zum 25er, natürlich nicht nur ein Qualitätsprogramm, sondern vor allem auch Hightech zum Einsatz. Die Umsetzung mit Full-HD, einer 300 m2-Leinwand und einem

Soundsystem der Extraklasse lässt keine Wünsche offen. Kultcharakter verspricht auch die Kochkunst: Mit ausgesuchten Gastronomiepartnern werden Jahr für Jahr Köstlichkeiten aus aller Welt aufgetischt – so auch diesen Sommer. Am Genussteller der 25 Betreiber der Saison 2015: nachhaltige Köstlichkeiten sowie frische Produkte aus österreichischer Produktion. Gerade diese spezielle „Wiener Melange“ aus Kultur und Kulinarik schmecke den vielen Gästen aus nah und fern, so die Initiatoren. Auch in der aktuellen Saison erwarten sie bis zum 6. September wiederum gut 700.000 Besucher, alte Rekorde könnten wackeln.

Mit ein Grund für den Erfolg: „Stetige Veränderungen und Erneuerungen“, wie Geschäftsführer ­Michael Draxler anmerkt. Beides sei „notwendig, um den Erfolg beim Publikum zu garantieren“. 2014 wurde beispielsweise die Eingangssituation neu gestaltet und in die Mitte des Rathausplatzes verlegt – und damit ein optischer Abschluss zum Ring erreicht. Auch eine neue Lounge, die zum Rathaus ausgerichtet ist, lädt seit der letzten Spielsaison zum Verweilen ein. Zur Jubiläumsausgabe hat man das bewährte Setting im Rathauspark ergänzt und weiter verbessert.

Neu in der Jubiläumssaison

„Das Film Festival ist einzigartig. Die Stadt Wien freut sich auf die 25. Saison und ein großes Publikum.“ Michael Draxler stadt wien marketing gmbh

© stadt wien marketing gmbh

Wien. Ein Auftakt wie aus dem Bilderbuch: Pünktlich zu Ferienbeginn kam nicht nur der Sommer auf Touren. Bei tropischen Temperaturen wurde letzten Samstag das bereits legendäre Film Festival am Wiener Rathausplatz eröffnet – heuer bereits zum 25. Mal. Stadtrat Christian Oxonitsch und ein bestens gelauntes Premierenpublikum läuteten die Outdoor-Saison ein. Rund 18.000 Gäste ließen sich das Opening – u.a. mit Pink Floyd und ihrem Konzertzusammenschnitt „Delicate Sound of Thunder“ aus 1989 – nicht entgehen. Die Organisatoren der stadt wien marketing gmbh, die höchst zufrieden auf das gelungene Eröffnungswochenende zurückblicken, versprechen auch im heurigen Jubiläumsjahr Hochkultur – und das wie üblich zum Nulltarif. Parallel dazu hat man erneut ein Genusspaket für alle Sinne geschnürt. Auf Wiener und Wienliebhaber wartet ein besonders abwechslungsreicher Reigen aus Musik, Film, Kulinarik und Entertainment. Die ausgegebene Devise: Wohlfühlen und Verweilen vor weltbekannter Traumkulisse.

Eine Veranstaltung der

2015 wurden zusätzlich die Sitzmöbel im Zuschauerbereich neu gestaltet und aufgewertet; eine mobile Sitzbankkonstruktion aus Beton und Holz mit Sitz- und Lehnenpols­terung für knapp 2.000 Personen ist das neue Herzstück. Draxler: „Mit der kompletten Neugestaltung der Sitzmöbel im Zuschauerbereich setzen wir auf zeitgeistiges Design und steigern gleichzeitig die Platzkapazitäten. So werden die Besucherinnen und Besucher die Produktionen noch eindrucksvoller erleben können.“

Mo. 13.7. „Fantasia“ Eine einzigartige Komposition aus Bild und Musik. Und als Höhepunkt natürlich Micky. Di. 14.7. „Le Concert de Paris“ Dieses Konzert wurde am Französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, am Fuße des Eifelturms vor 600.000 Zuschauern veranstaltet. Mi. 15.7. „Aschenputtel“ Der visionäre Choreograf Thierry Malandain nimmt sich des weltbekannten Ballettdenkmals an und zeigt dabei, basierend auf den Partituren von Sergei Prokofjew, seine ganz persönliche Sicht. Do. 16.7. „Peter und der Wolf“ Suzie Templetons oscarprämierte Version von Peter und der Wolf verzaubert Jung und Alt mit dem Feinsinn poetischer Kraft. Anschl. Queen: „Hungarian Rhapsody“ Queen-Konzert von 1986 – das letzte, in dem Freddie Mercury zu sehen ist. Fr. 17.7. „Tosca“ Puccinis populärste Oper über Gewaltmissbrauch, Liebe und todesmutige Leidenschaft, die von Regisseur Robert Carsen in höchster musikalischer und darstellerischer Intensität dargeboten wird. Sa. 18.7. „Die Drei Tenöre 1990 in Rom“ Einer der größten Musikevents überhaupt und ein opulentes Fest der schönsten Stimmen – dirigiert von Zubin Mehta. So. 19.7. „Frank Sinatra Concert For The Americas“ Zum 100. Geburtstag von Frank Sinatra zeigt der Konzertfilm den damals 66-jährigen Frank in seiner Bestform. http://filmfestivalrathausplatz.at http://filmfestival-rathausplatz.at www.wien-event.at


medianet

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Freitag, 10. Juli 2015 – 63

medianet-umfrage

övm-umfrage

Branchengrößen über die wichtigsten Entwicklungen in der Autoindustrie Seite 65

Kfz-Versicherung gehört für Österreichs Makler weiterhin zum Hauptgeschäft Seite 68

© ÖVM

© Toyota Frey/Wildbild

automotivebusiness gle coupé Mercedes setzt auf neue suv © Daimler

Seit 2000: Autoindustrie erlebt radikalen Wandel

© Panthermedia.net/Welcomia

short

© APA/EPA/Erik S. Lesser

Brüssel. Für den europäischen Automobilmarkt läuft es weiter gut. Im Juni wurden aktuellen Zahlen zufolge in Westeuropa rund 1,32 Mio. Pkw losgeschlagen, um 14 Prozent mehr als im Mai. Im ersten Halbjahr 2015 konnte damit ein Zulassungsplus von rund acht Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 erzielt werden. Die Zahlen liegen aber immer noch um 13 Prozent unter dem durchschnittlichen Niveau der ersten Halbjahre der Vorkrisenjahre 2000 bis 2007. (red)

© Porsche Medienservice

Palo Alto. Der US-ElektroautoPionier Tesla darf sich im zurückliegenden Quartal über einen neuen Verkaufsrekord freuen. Eigenen Angaben zufolge konnte der Hersteller seinen Absatz im Jahresvergleich um 52 Prozent auf 11.507 Wagen steigern. Im Gesamtjahr möchte Tesla 55.000 Fahrzeuge absetzen; neben dem aktuellen „Model S“ soll bei der Zielerreichung vor allem das für September angekündigte E-SUV „Model X“ helfen. Tesla zufolge liegen bereits Tausende Vorbestellungen vor. (red)

Rückblick In den vergangenen 15 Jahren haben sich Autoindustrie und -wirtschaft in großen Teilen neu erfunden: Autos wurden sicherer und sparsamer. Neue Vertriebs­ wege wurden aufgebaut, weitere Veränderungen stehen ante portas. Seite 64 Toyota Mehr Sicherheit durch genauere Verhaltensanalyse

Mercedes Von Jänner bis Juni 898.425 Autos abgesetzt

Tokio. Toyota hat vor wenigen Tagen seine bereits fünfte THUMSGeneration (THUMS steht für © Toyota

Wien. Nach dem erfolgreichen Jahr 2014 setzt sich der Erfolgslauf der Marke Jeep in Österreich auch im ersten Halbjahr 2015 fort. Mit 1.354 neu zugelassenen Fahrzeugen konnte Jeep einen Zuwachs von 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielen, und auch der Marktanteil wurde mit 0,84 Prozent mehr als verdoppelt. Meistverkauftes Modell war mit 800 verkauften Einheiten der neue Renegade; auch der neu eingeführte Jeep Cherokee entwickelte sich mit einem Plus von 47 Prozent sehr positiv. (red)

Mit dem neuen Dummy soll die Sicherheit der Autos weiter verbessert werden.

„­Total Human Model for Safety“, also Crashtest-Dummy) vorgestellt. Damit können nun auch unterschiedliche Körperhaltungen während der verschiedenen Stadien einer Kollision simuliert werden. Die fünfte THUMS-Generation erlaubt nun auch die virtuelle Darstellung der unerschiedlichen Reaktionen, eine detaillierte Computeranalyse gibt Aufschluss über die Effizienz der Sicherheitsgurte, Airbags, aber auch aktiver Sicherheitssysteme wie dem Pre-Collision System (PCS). (red)

© APA/dpa/Bernd Weissbrod

© FCA

Neuer Crashtest-Dummy entwickelt Verkaufsrekord im ersten Halbjahr

Gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 stieg der Mercedes-Absatz um 14,7%.

Stuttgart. Mercedes-Benz lieferte seit Jahresbeginn 898.425 Fahrzeug an Kunden aus und erzielte damit das absatzstärkste Halbjahr seiner Unternehmensgeschichte – gegenüber dem Vergleichshalbjahr 2014 stieg der Absatz um 14,7 Prozent. „Im Juni haben wir nicht nur das verkaufsstärkste Halbjahr der Unternehmensgeschichte abgeschlossen“, sagt Ola Källenius, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und in dieser Funktion verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb, „sondern mit einem Absatzplus von 38,5 Prozent auch den absatzstärksten Monat von Mercedes in China erzielt.“ (red)


Ju bi l ä u m

64 – automotivebusiness

Freitag, 10. Juli 2015

Rückblick Die Automobilbranche hat seit 2000 einen gewaltigen Entwicklungssprung hingelegt

Kommentar

15 bewegte Jahre – Effizienz im Fokus

Wir wünschen einen schönen Sommer!

Die kommenden 15 Jahre dürften mit Themen wie E-Mobilität und Konnektivität ähnlich turbulent werden.

Jürgen Zacharias

Ernst & Young Studie

VW & Siemens

© Porsche Medienservice

A

lle Jahre wieder dasselbe Spiel: Mit unserer vorliegenden, zweiten Ausgabe im Juli verabschieden wir uns in die – wie wir meinen – wohlverdiente Urlaubspause und lassen die Automotive-Branche einfach mal AutomotiveBranche sein. Zugegeben, im Sommer fällt das leichter als zu jeder anderen Jahreszeit (die Feiertage rund um Weihnachten einmal ausgenommen), weil die Automobilindustrie es den Temperaturen gleichtut und in eine Art Tiefschlaf verfällt. Was die Hersteller an größeren und kleineren Neuheiten noch kommunizieren wollten, haben sie in den vergangenen Wochen verlautbart, Weltbewegendes ist bis in den August hinein daher nicht zu erwarten. Trotzdem werden wir unsere Lauscher auch in der medianet-losen Zeit dicht am Puls der Branche haben, um wohlinformiert in die Herbstsaison (medianet erscheint wieder Ende August) starten zu können. Dort wird es dann wieder so einige Highlights in unserer Berichterstattung geben: Wir werden etwa – schon traditionell – von der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt berichten, alle wichtigen Modellneuheiten vorstellen und auf Herz und Nieren prüfen und gewohnt hintergründig das eine oder andere Thema erörtern. Bleiben Sie uns also gewogen – einen schönen Sommer wünscht die automotive-Redaktion.

Schwerer und leistungsstärker, aber auch sparsamer und mit niedrigeren Emissionswerten: Die Effizienz unserer Autos hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Jürgen Zacharias

Wien. „Kfz-Fahrzeuge sind heute wesentlich effizienter und sicherer als noch vor wenigen Jahren.“ Für Burkhard Ernst, Bundesgreminalobmann des heimischen Fahrzeughandels, fußt die Entwicklung der Automobilbranche (ausführliche Kommentare siehe auf der folgenden Seite) in den vergangenen 15 Jahren vor allem auf zwei wesentlichen Säulen. Und tatsächlich: Unterlagen der Statistik Austria untermauern das Bild vor allem in Bezug auf Benziner. Demnach verbrauchte ein durchschnittlicher Pkw im Jahr 2000 rund 7,0 Liter Diesel bzw. 8,8 Liter Benzin auf 100 Kilometer, 2012 waren es dann nur noch 6,8 Liter beziehungsweise 7,5 Liter. Die Statistiker zählten vor 15 Jahren noch 976 Verkehrstote pro Jahr (1992 waren es gar noch 1.403) – eine Zahl, die seitdem Schritt für Schritt auf 430 im Jahr 2014 gesenkt werden konnte.

Fahrzeuge zurück, wie Günther Kerle, Geschäftsführer von Mazda Austria, betont: „Im letzten Jahrzehnt hat sich der Ausstoß eines Mazda6 mit 150-PS-Dieselmotor von 160 auf 100 Gramm CO2 pro Kilometer reduziert – eine Reduktion um mehr als ein Drittel.“ Notwendig wurde die Leistungsund Effizienzsteigerung auch aufgrund der immer schwerer wer-

Allein im Vorjahr schuf VW in Europa mehr als 7.000 neue Arbeitsplätze.

Wolfsburg/München. Laut einer aktuellen Untersuchung des Beratungsunternehmens Ernst & Young wurde die europäische Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren von Siemens und Volkswagen am stärksten geprägt. Während Siemens am meisten investierte, hat der deutsche Autohersteller Volkswagen seit 2005 die meisten Jobs geschaffen. In der Rang­liste der größten Jobmotoren seit 2005 rangieren hinter VW mit 25.000 neuen Stellen Amazon und dahinter Siemens (16.000). (red)

Verantwortlich für die Effizienzsteigerung der Fahrzeuge sind gleich mehrere Faktoren. So werden Autos heute nach ganz anderen aerodynamischen Maßstäben gebaut, vor allem aber wurde bei der Motorentechnologie ein gewaltiger Sprung erzielt. „Das Thema Effizienz, gepaart mit Performance, war sicher eines der wichtigsten Themen der vergangenen Jahre“, sagt auch Corinna Widenmeyer, Geschäftsführerin von Mercedes-Benz Österreich, im Gespräch mit medianet automotive. „Die Motoren wurden zum einen immer sparsamer und dabei aber extrem leistungsfähig.“

Fahrzeuge immer schwerer Hatte laut dem VCÖ im Jahr 2000 ein neu zugelassener DieselPkw im Schnitt 102 PS, so waren es 2014 schon 135 PS. Parallel dazu gingen aber die Emissionen der

© APA/Fotokerschi.at/Werner Kerschbaummayr

© dpa/Julian Stratenschulte

Effizienzsteigerung

Im Jahr 2000 gab es hierzulande doppelt so viele Verkehrstote wie 2014.

denden Fahrzeuge: Mehr und bessere Dämmung, neue Bauweisen, mehr Extraausstattung und neue Fahrerassistenzsysteme schlugen mit mehreren hundert Kilogramm pro Fahrzeug zu Buche. So wog vor 45 Jahren ein Mittelklassewagen wie der Opel Rekord nur knapp mehr als 1.000 Kilogramm und damit genauso viel wie heutige Kleinstwagen wie der Renault Twingo in Topausstattung. Auch in den Abmessungen legten die Fahrzeuge deutlich zu: Maß der VW Golf im Jahr 1974 noch 1,61 Meter in der Breite, so sind es heute bereits 179,9 Zentimeter.

Steuerpolitik zu finden. Favey am 29. Mai im medianet-Interview: „Die Rahmenbedingungen sind mit dem günstigen Spritpreis, den niedrigen Zinsen und der überschaubaren Arbeitslosigkeit grundsätzlich positiv, immer wieder bringen aber Steuerinitiativen Verunsicherung in den Markt.“ Günther Kerle von Mazda Austria sieht das ähnlich: „In vielen europäischen Ländern errechnen sich Kfz-Steuern anhand der CO2-Emissionen. Nur Österreich hinkt weiterhin nach mit seiner veralteten, teuren, ökologisch sinnlosen Berechnung auf Basis der PS-Zahl.“

Zulassungen halten Niveau

E-Mobilität & Digitalisierung

Zulassungsmäßig hat sich seit dem Jahr 2000 in Österreich kaum etwas getan. Zwar ging es zwischenzeitlich auf und ab, 2014 wurden mit 425.046 Kraftfahrzeugen aber beinahe genauso viele Fahrzeuge wie 2000 (427.838) neu zum Verkehr zugelassen. Laut Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg, sind Gründe für die aktuell niedrigen Zahlen auch in der heimischen

Wichtige Zukunftsfelder der Branche sehen unsere befragten Experten in der Elektromobilität, aber auch Digitalisierung und Konnektivität der Fahrzeuge. „Auch die Entwicklung neuer Mobilitätsformen wird eine weitere Herausforderung in den kommenden Jahren sein“, sagt Ernst. Nachsatz: „Auch der Online-Wandel wird weiter wachsen; dem muss Rechnung getragen werden.“


JU BI L Ä U M

Freitag, 10. Juli 2015

automotivebusiness – 65

Umfrage Welche Umwälzungen haben die Branche in den letzten Jahren am meisten beeinflusst oder werden dies in Zukunft tun?

Emissionen weiter Thema „Die Emissionen der Autos haben sich stark zum Positiven verändert. Im letzten Jahrzehnt hat sich der Ausstoß eines Mazda6 mit 150-PSDieselmotor von 160 auf 100 Gramm CO2 pro Kilometer reduziert – eine Reduktion um mehr als ein Drittel.“

© Mercedes-Benz Österreich

„Kfz-Fahrzeuge sind heute wesentlich effizienter und sicherer als noch vor wenigen Jahren. Mit Technologieentwicklungen gilt es auch in Zukunft Schritt zu halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Steigende steuerliche Belastungen, massiver Preisdruck sowie die Entwicklung neuer Mobilitätsformen (Carsharing) werden weitere Herausforderungen sein.“

© Prader

© Mazda Austria/Helge Bauer

Sechs heimische Branchengrößen beschreiben untenstehend ihre Sicht der wichtigsten Entwicklungstrends. „Das Thema Effizienz gepaart mit Performance war sicher eines der wichtigsten Themen der vergangenen Jahre. Die Motoren wurden zum einen immer sparsamer und dabei aber extrem leistungsfähig: Diese Entwicklung wird auch noch weitergehen. Dazu kommen die Themen Konnektivität und Autonomes Fahren.“ corinna w idenmeyer gf mercedes -be nz österreich

B u r kha r d e r n s t ­B u n d e s g r emi a lo bm a n n d e s fa hr z eu g h a n d el s

© Porsche Holding

gü n t h e r k e r le GF M a z da au st r i a

„VW hat kürzlich zwei Zukunftsfelder definiert. Dies ist zum einen die Elektromobilität, die bedeutend ist, um die weltweiten CO2Vorgaben zu erfüllen; der zweite Schwerpunkt liegt im Bereich der Digitalisierung.“

© Denzel

Alain favey, S pr e c h e r der g eschäf tsf ü h r u n g der porsche h ol di n g ­sa l z bur g

„In den nächsten 10 bis 15 Jahren wird es ein Nebeneinander von Verbrennungsmotor und alternativen Antriebstechnologien geben. Neue Varianten sind: Elektroantriebe inkl. Kombinationen mit Range Extender, Erdgas bei Klein-Lkw, Wasserstoff für die Brennstoffzellen-Modelle oder die Plug-in-Hybrid-Technologie mit unlimitierter Reichweite. Die Zukunft gehört dem ‚Autonomen Fahren‘.“

Gerhard Preslmayer

Geschäftsführender Gesellschafter

© Toyota Frey/Wildbild

g reg or stra s sl , v or ­ s it zender des v or sta n ds der w olfg ang d e n z el a g

ERFOLGREICHE B2B KOMMUNIKATION IST MANCHMAL EIN SCHMUTZIGES GESCHÄFT

„Hybrid entwickelt sich zum Schlüsselantrieb im Individualverkehr; das beweisen rund 7,5 Mio. verkaufte Toyota-Hybridautos in den letzten Jahren. Der Antrieb ist dank besonderer Wirtschaftlichkeit, herausragender Qualität und Haltbarkeit am Puls der Zeit.“

Wissen, Begeisterung und Komplettservice sind für uns die Basis herausragender B2B-Kommunikation. Um alles über Ihre Marke zu erfahren, gehen wir tief rein: in Ihre Produktion, in Ihre Reinräume und Labore oder auf Ihre Teststrecke und in Ihren Windkanal. So wird Komplexes einfach. So wird ein Versprechen für die Zielgruppe relevant. So wird B2B-Kommunikation überraschend und aufmerksamkeitsstark. Das alles macht uns zu dem, was wir für unsere Kunden sind: Die treibende Kra der B2B-Kommunikation. SPS MARKET ING GmbH | B 2 Businessclass | Linz, Stuttgart | agency@sps-marketing.com | www.sps-marketing.com | www.e3network.com

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66 – automotivebusiness

Freitag, 10. Juli 2015

Mercedes-Benz GLE und GLE Coupé Revitalisierung der großen SUV-Abteilung mit Seitenhieb auf Bayern

short

Bullenlauf in Stuttgart – so fahren Sie an die Spitze

Neuer Raumgleiter nun auch mit Allrad

© Ford

Zwei neue SUVs machen bald die Straßen unsicher; dezentes Auftreten gehört nicht zu ihren Stärken. Wien. Bis vor gar nicht allzu langer Zeit waren die Segmente noch strikt getrennt. Ein Sportwagen war klein und wendig, ein Van groß und geräumig, und ein Geländewagen beeindruckte mit Offroad-Eigenschaften und dem bulligen Auftreten. Dieses Zeiten sind längst vorbei: Heute ist es möglich, einen Van sportlich zu machen, einen Sportwagen mit vier Sitzen und einen Geländewagen mit höchst agiler Fahrdynamik auszustatten, wie Mercedes nun eindrucksvoll zeigt. Mit dem Mercedes GLE und dem GLE Coupé kommen zwei ‚Bulliden‘ auf den Markt, die das Segment gehörig aufrütteln werden. Die neue Nomenklatur rückt alle SUV-Modelle näher zusammen, der GLE übernimmt den Platz des ML. Die überarbeitete Version erhält eine neue Front und ein leicht verändertes Heck. Als Antrieb fungieren zwei Dieselmotoren mit 204 und 258 PS und zwei Benziner mit 333 und 435 PS. Während es den schwächsten Diesel mit Heckantrieb gibt, sind beiden Benziner ausschließlich mit dem Allradantrieb 4MATIC orderbar.

Wien. Ford startet im September mit der neu entwickelten, dritten Auflage der Großraumlimousine Galaxy. Die KeyFeatures blieben gleich, unter anderem Assistenzsysteme und Antriebe wurden zeitgemäß adaptiert. Features wie eine auf Knopfdruck umklapp- und wieder aufrichtbare dritte Sitzreihe oder auch das großzügige Panorama-Glasdach sorgen für angenehmes Reisen. Eine neu entwickelte Integrallenker-Hinterachse in Verbindung mit einer AdaptivLenkung sollen für mehr Komfort und noch Pkw-ähnlicheres Fahrverhalten verantwortlich sein, sodass auch der Galaxy das „Driver´s Car“ in seiner Klasse darstellt. Auch neu: Eine Verkehrsschild-Kamera, die die erfassten Limits gleich für den Tempomaten setzt, und erstmals bei Ford in der Klasse ein Allradantrieb, der nur bei Bedarf tätig wird. Verfügbar ab 38.100 Euro. (red)

Erstmals als Plug-In-Hybrid

Ein guter Begleiter auf allen möglichen Wegen

© Renault/Bernier

Wer im Rahmen eines Full-Size SUV äußerst sparsam unterwegs sein will, der greift zur Plug-InHybrid-Version GLE 500 e. Dank eines Elektromotors und einer Lithium-Ionen-Batterie mit 8,7 kWh Speicher schafft die brandneue „Halb-Elektro-Version“ bis zu 30 Kilometer rein elektrisch. Damit der Spaß dabei nicht auf der Strecke bleibt, stehen insgesamt 442 PS Leistung zur Verfügung. Da hängt man sich doch gern dasgrüne Hybrid-Mäntelchen um. Wer

Relaunch in der Mittelklasse: Renault bringt den Talisman ab 2016.

Frischer Wind in der SUV-Palette von Mercedes-Benz, der dem GLE Coupé auch gleich das Heck zurechtrückt. X6 aufgepasst!

es noch stärker möchte, wirft einen Blick in die AMG-Abteilung. Dort warten nämlich die Versionen GLE 63 und GLE 63 S mit 557 und 585 PS. Preislich beginnt der GLE bei 59.490 Euro für den Einstiegsdiesel 250d. Die Benziner starten beim 400 und 76.210 Euro. Die beiden AMG-Modelle kosten 142.990 und 155.600 Euro.

Der neue X6-Gegner Völlig neu präsentiert sich das zweite Modell, das Mercedes GLE Coupé. BMW hat es mit dem X6 vorgemacht und gezeigt, dass ein hoher Aufbau und eine coupéhafte Dachlinie durchaus für Umsatz sorgen können. Dass Mercedes erst jetzt ihren Vertreter der SUVCoupés auf den Markt bringt, liegt auch vielleicht daran, dass man

dem bulligen X6 so einen gro­ßen Erfolg gar nicht zugetraut hat. Das neue GLE Coupé ist deutlich exklusiver als der GLE, was sich bereits beim Motorenportfolio bemerkbar macht. Auf der Dieselseite ist der stärkere 350d mit 258 PS erhältlich, und auf der Benzinzerseite die 400er-Variante mit 333 PS und der „halbe“ AMG 450 mit 367 PS. Selbstredend gibt es auch das GLE Coupé in den beiden derben AMGVersionen. Das abfallende Dach macht sich beim 4,9 Meter langen GLE Coupé vor allem hinten im Kofferraum bemerkbar. Fasst der GLE noch satte 2.010 Liter, so muss sich das GLE Coupé mit maximal 1.720 Liter begnügen. Im Bereich der Sicherheit und der Entertainmentsysteme sind beide SUVs auf dem neuesten Stand. Unter dem Begriff Mercedes me bündeln

die Stuttgarter die neuesten Apps, Dienste und Hotspot-Verbindung.

Allerhand Assistenz Zusätzlich bieten zig Fahrerassistenzsysteme umfangreichen Schutz; nur ein kleiner Auszug davon: Kollisionswarner, Aufmerksamkeitsassistent, Spurhalte- und Totwinkel-Assistent, aktiver ParkAssistent, adaptiver FernlichtAssistent und und und. Natürlich wurde auch für den Komfort gesorgt. Bang & Olufsen-Sound, ein 20,3 Zentimeter großes Display, Fond-Entertainment oder auch ein TV-Tuner für digitalen Fernsehempfang versüßen die Fahrt. So sind die beiden großen Stuttgarter bestens gerüstet, um sich einen Fixplatz im großen SUV-Segment zu sichern.

Tesla Model S P85D Unfassbare Beschleunigung, lautlose Fortbewegung und keine lokalen Emissionen

Stromt so leise an allen Sportwagen vorbei Wien. Kein anderes Auto ist zurzeit so in aller Munde wie der Tesla. Die Firma rund um Mastermind Elon Musk wurde 2003 gegründet, das erste Elektroauto auf Basis einer Lotus Elise erschien 2006. Man kann sagen, dass der berüchtigte Workaholic eine begehrenswerte, für die breite Masse bereits bekannte Automarke in rund zehn Jahren erschaffen hat. Etwas, wofür die alteingesessenen Premiummarken mehrere Jahrzehnte

gebraucht haben. Das Model S, die Limousine, deren Entwicklungskosten der recht teure Roadster-Vorgänger zum Teil finanziert hat, ist seit 2012 erhältlich und findet mit der Variante P85D nun den Zenith an Komfort und Leistung. Durch den brachialen Antritt vom Stand weg im ‚Wahnsinns‘-Modus vermag er auch ‚Elektro-Muffel‘ zu anerkennendem Staunen zu zwingen, genauso wie die erfrischend differenzierte und simplifizierte Heran-

© xdefxx

Wien. Renault wagt einen Relaunch in der Mittelklasse, der Anfang 2016 zu den Händlern kommt. Der mit dem außergewöhnlichen Namen „Talisman“ versehene Nachfolger des Laguna vereint als weiterhin vietürige Limousine dynamisches Design in der aktuellen Renault-Formensprache mit effizienten Antrieben und luxuriösem Komfort. Dank 4,85 Meter Länge, 1,46 Meter Höhe, 1,87 Meter Breite und 2,81 Meter Radstand bietet der Newcomer ausgewogene Proportionen und verspricht großzügig bemessene Platzverhältnisse. Überhaupt heftet sich der Talisman Sitzkomfort auf Business-Class-Niveau an die Fahnen. Zu den Ausstattungshighlights zählen eine Allradlenkung, Voll-LEDScheinwerfer und das Renault Multi-Sense-System. Mit Letzerem lassen sich Lenkung, Gangwechsel, Dämpfung und Ansprechverhalten des Motors ebenso individuell regeln wie Innenraumbeleuchtung, Klimatisierung und Motorsound. Als Motorisierungen stehen zwei Turbobenziner und drei Turbodiesel zur Wahl, die ein Spektrum von 110 bis 200 PS abdecken werden, teils wahlweise auch mit Doppelkupplungsgetriebe. (red)

© Daimler

Gregor Josel

Erstmals mit Allrad: die neu entwickelte, dritte Generation des Galaxy.

Dank zweier Elektromotoren Allradantrieb bis zu 700 PS: das Tesla-Topmodell P85D.

gehensweise ans Thema Automobil neuen Wind in die Branche bringt.

Immer am (Daten-)Strom Ein Türschloss, Zündschloss, Startknopf? Knöpferlflut an der Mittelkonsole, Lichtschalter links neben dem Lenkrad? Alles Schnee von gestern. Mit dem Model S geht Tesla mit elektrisch versenkten Türgriffen, die bei Annäherung mit dem eingesteckten Keyless-Schlüssel ausfahren und einem über die riesige, tabletartige Oberfläche intuitiv zu benutzenden Bedienkonzept völlig neue Wege. Die einzigen Hardware-Knöpfe im Cockpit sind die für die Warnblinkanlage, für die Öffnung des Handschuhfachs und Knöpfe am Lenkrad, mit denen in Untermenüs geschachtelt z.B. Radio und Klima eingestellt werden können. Wer es liebt, auf seinem Smartphone herumzuwischen, wird die Bedienung über den gigantischen Screen in wenigen Minuten verinnerlichen. Öffnung des Sonnendachs mit einem Prozentbalken, Auswahl des Internetradio-Senders, banale Dinge

wie die Steuerungsvorgaben des vollautomatischen Fahrlichts und Betrachten der Navi-Karten im James-Bond-Style der 80er-Jahre – das alles ist nun Realität. Dank der integrierten Simkarte und einer Datenflatrate werden sogar Updates für das Auto „overthe-air“ eingespielt. Ähnlich durchdacht ist auch der Rest des ‚System Tesla‘, bei dem man zum Auto auch noch eine eigene Infrastruktur dazubekommt. Schnelles Laden an sogenannten Superchargern, meist neben Autobahnen, schon in ganz Europa, Tendenz stark steigend, ermöglichen auch weite Fahrten mit annehmbaren Zwischenstopps. Etwa 1,5 Stunden dauert es, bis ein leerer Akku des P85D wieder für rund 300 Kilometer im vorausschauenden Autobahnfahrstil gut ist – in der Praxis gewöhnt man sich einen 200-Kilometer-Rhythmus mit Ladezeiten von unter einer Stunde an. Alltagswege sind mit der verlässlichen Reichweite sowieso kein Thema – darauf sollte man bei 112.100 € Grundpreis für das Allrad-Power-Topmodell auch zählen können. (red)


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68 – automotivebusiness

Freitag, 10. Juli 2015

Studie Der Österreichische Versicherungsmaklerring (ÖVM) hat die Zufriedenheit von Versicherungsmaklern untersucht

short

Hohe Marktdurchdringung & ein vielfältiges Angebot

© APA/EPA/Thomas Frey

Connecting Europa ­fördert Verkehrsprojekte

Kfz-Versicherung ist laut der Untersuchung ein Hauptbestandteil des gesamten Versicherungswesens. Moritz Kolar

Wien/Velden. Die Kfz-Versicherung gehört für Österreichs Makler weiterhin zum Hauptgeschäft. 95 Prozent aller Maklerbüros vermitteln Versicherungsleistungen rund ums Auto. Nur Haushalts- und Unfallversicherungen werden noch öfter vermittelt (98 Prozent beziehungsweise 97 Prozent). Lebensversicherungen werden im Vergleich dazu nur von 79 Prozent der Makler verkauft, bei der Pflegeversicherung sind es gar nur 44 Prozent. Das geht aus einer vom Österreichischen Versicherungsmaklerring (ÖVM) in Auftrag gegebenen Studie hervor.

Die EU unterstützt zahlreiche Verkehrsprojekte mit Millionen-Beträgen.

Brüssel. Im September 2014 hatte die EU-Kommission die Mitglieder der Gemeinschaft aufgefordert, im Rahmen von „Connecting Europe“ (CEF) Vorschläge zum Ausbau des europäischen Verkehrsnetzes einzureichen. Daraufhin erhielt Brüssel 700 Anträge, drei Mal so viele, wie zunächst erwartet worden waren. Jetzt hat die Kommission 276 Verkehrsprojekte vorgestellt, die mit einem Betrag von 13,1 Mrd. Euro gefördert werden sollen. Es handelt sich damit um den größten Investitionsplan, den die EU jemals im Verkehrsbereich erstellt hat. (ampnet, red)

Im Rahmen der Studie untersuchte das Marktforschungsunternehmen Wissma die Zufriedenheit von rund 500 Versicherungsmaklern mit 28 Versicherungsunternehmen in sechs unterschiedlichen Versicherungssparten. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Kfz-Versicherung ein Hauptbestandteil des gesamten Versicherungswesens ist und die Makler zum Vorteil ihrer Kunden innerhalb dieser Sparte auf Produkte von vielen verschiedenen Versicherungsunternehmen zurückgreifen“, erläutert der Präsident des Österreichischen Versicherungsmaklerrings, Alexander Punzl, das Ergebnis der Befragung. Bei der Kfz-Haftpflicht wählen Österreichs Makler ihre Kundenvorschläge aus dem Angebot von durchschnittlich sechs unterschiedlichen Versicherungsgesellschaften aus; bei der KfzKaskoversicherung rittern sogar sieben Versicherer um die Gunst der Makler und deren Kunden; bei der Haushaltsversicherung stam-

ADAC und ÖAMTC: Ablenkung untersucht München/Wien. Ablenkung am Steuer als Unfallursache wird von vielen unterschätzt. Eine Studie im Auftrag von ADAC und ÖAMTC hat die Meter Blindfahrt ermittelt, die Fahrer jeweils unterwegs sind, wenn sie durch verschiedene Tätigkeiten abgelenkt werden. So dauert es im Durchschnitt drei Sekunden, bis eine Brille aus dem Etui geholt ist – im Stadtverkehr bei 40 km/h macht das mehr als 33 Meter, die der Fahrer den Blick von der Straße abwendet. Eine kurze Zieleingabe ins Navigationsgerät beansprucht ca. vier Sekunden, das macht auf der Landstraße bei 80 Stundenkilometern bereits knapp 90 Meter. (red)

Kampagne unter dem Motto „Quality Time“

© ÖVM

Kfz-Versicherung im Fokus

ÖVM-Präsident Alexander Punzl: „Die Makler greifen auf Produkte von vielen Versicherungsunternehmen zurück.“

men die Angebote in der Regel von fünf verschiedenen Versicherern, beim betrieblichen Rechtsschutz von drei, in der Landwirtschaft nur noch von zwei Versicherungsanbietern.

Durchaus Handlungsbedarf Trotz der großen Abdeckung und der breiten Produktauswahl besteht bei der Kfz-Versicherung aus Sicht der Makler in einigen Leis­ tungsbereichen Handlungsbedarf. Laut Studie beklagen Österreichs Makler im Kfz-Bereich vor allem die Prämienhöhe, die mangelnde Flexibilität sowie die Schadenbearbeitung. Weitere Schwachstellen sehen die Makler in der Entscheidungsvollmacht ihrer Versiche-

rungsbetreuer sowie bei der Polizzierung. Überdurchschnittlich zufrieden sind sie hingegen mit der Freundlichkeit der Betreuer, mit deren kompetenter Fallbearbeitung und der allgemeinen Erreichbarkeit.

Schwachstelle Prämienhöhe „Angesichts weitverbreiteter Niedrigpreisangebote müssen Makler immer öfter mit der Qualität des höheren Preises argumentieren“, kritisiert Wissma-Geschäftsführerin Katja Meier-Pesti. Dabei ist die Flexibilität der Versicherung ein Qualitätsmerkmal. „Kunden wünschen sich keine Angebote von der Stange, wo sie auch Bereiche versichern müssen,

die für sie irrelevant sind. Sie sind vielmehr auf der Suche nach individuellen, maßgeschneiderten Angeboten bei gleichzeitig schneller und einfacher Schadenabwicklung“, sagt Meier-Pesti.

Qualität entscheidend Aus Sicht der Makler sind die Aspekte Produktqualität und Prämienhöhe jene Leistungsbereiche, denen Kunden allgemein die größte Bedeutung beimessen – sowohl bei der Kfz-Haftpflicht als auch beim Kfz-Kasko. Am wenigsten wichtig sind hingegen die Dauer der Schadenregulierung bei eindeutigen Schadensfällen, Software-Angebote sowie der Prozess der Provisionsauszahlung.

Microsoft Der Elektronikriese überlässt dem Fahrdienst-Vermittler Uber Technologie zur Datensammlung digitaler Karten

Uber profitiert von Microsoft-Entscheidung

© Daimler

Redmond. Überraschung bei Microsoft: Der Elektronikriese steigt aus der Datensammlung eigener digitaler Karten aus, was dem Fahrdienst-Vermittler Uber zugutekommt. Das umstrittene Startup bekommt ausgewählte Tech-

nologie, ein Rechenzentrum sowie Kameras und einige Patente, wie Microsoft vor wenigen Tagen unter anderem dem Wall Street Journal und dem Technologieblog „Recode“ bestätigte. Die Daten für Microsofts Bing Maps sollen

künftig von Partnern kommen und bei dem Konzern zu einem fertigen Produkt verbunden werden, hieß es. Uber wurden zuvor bereits Ambitionen nachgesagt, den Kartendienst von Nokia zu kaufen, an dem auch die deutschen Autobauer

Audi, Daimler und BMW interessiert sein sollen. Das Unternehmen braucht Karten zur Abrechnung der Fahrten über Smartphones. Zudem forscht Uber an selbstfahrenden Fahrzeugen; diese sind auf hochpräzise Karten angewiesen.

Härtere Gangart gefordert

Stuttgart. Unter dem Motto „Quality Time“ startet Mercedes-Benz eine Kampagne zur Vision vom autonomen Fahren. Am Beispiel des Forschungsfahrzeugs „F015 Luxury in Motion“ zeigt die Marke mit dem Stern, wie das autonome Fahren unsere Gesellschaft verändern wird. Beim autonomen Fahren wird das Auto der Zukunft zum Lebensraum mit einer neuen Interpretation von Komfort und Luxus, mit vielfältigen Möglichkeiten zur Interaktion und einer neuen Art, die Zeit angenehm zu gestalten. Kurz gesagt: Das Fahrzeug wird zur „Quality Time Machine“, die dem Menschen Zeit sparen helfen soll. (red)

Microsoft-Chef Satya Nadella hat in einer Rundmail an alle Mitarbeiter des Konzerns neue Unternehmensziele formuliert. „Unsere Mission ist es, jede Person und jede Organisation auf diesem Planeten zu befähigen, mehr zu erreichen“, laute die neue Firmen-Philosophie von Microsoft. Kunden sollten „Windows nicht verwenden, weil sie es benötigen, sondern weil sie Windows lieben“. In dem Schreiben kündigte Nadella ein Jahr nach einer größeren Kündigungswelle auch eine härtere Gangart an. Das Unternehmen müsse in neuen Bereichen innovativ sein, bestehende Pläne erfüllen „und harte Entscheidungen in Bereichen treffen, wenn sie nicht funktionieren“. (APA, red)

© APA/EPA/Jean-Christiophe Bott

Mercedes-Benz definiert seine Vision vom autonomen Fahren.

Microsoft-Chef Satya Nadella will den Elektronikriesen neu ausrichten; von der Datensammlung verabschiedete sich der Konzern.


medianet

inside your business. today.

Freitag, 10 juli 2015 – 69

Die Bankomatkarte wird zur Anwendung für Smartphones umgerüstet Seite 72

Netzneutralität

UBIT Wien fordert klare Regelungen für Dienste der Telekom-Betreiber Seite 72

ganz in leder LG G4 im ­praxistest

© LG

mobilmachung

© UBIT/Barbara V. Ederer

© panthermedia.net

technology Cloud & Online-Stores verändern den IT-Handel

© Microsoft/Frank Ossenbrink

short

© Eset

Wien. Seit 1. Juli ist Dorothee Ritz (Bild) die neue Geschäftsführerin von Microsoft Österreich. Die gebürtige Deutsche ist bereits seit dem Jahr 2004 in verschiedenen Führungspositionen für Microsoft tätig: Zuletzt war sie Senior Director Business Strategy für Microsoft International und verstärkte als General Manager Consumer & Online die Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland. Ritz folgt damit Georg Obermeier nach, der Microsoft Österreich nach knapp vier Jahren verlässt, um selbst unternehmerisch tätig zu werden. (red)

© Chris Haderer

Wien. Der Security-SoftwareLösungsanbieter Eset holt Claudia Ketzer (Bild) als Marketing Director D-A-CH an Bord und baut damit das Team in Deutschland weiter aus. Die studierte Kommunikations- und PR-Fachwirtin mit Diplom der BAW verantwortet ab sofort das Marketing in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Ich freue mich sehr auf meine neuen Herausforderungen bei Eset und darauf, die selbst gesteckten Ziele und Ansprüche gemeinsam mit meinem Team zu erreichen“, kommentiert Ketzer, die seit 13 Jahren Erfahrung im IT-Marketing besitzt. (red)

Ein Apple-Händler mit annähernd dreißigjähriger Unternehmensvergangenheit: Walter Kuntner, Geschäftsführer und Mitgründer von Tools at Work.

© Screenshot zte-deutschland.de

Ausgelagerte Wertschöpfung Apple hat mit dem iPhone den SmartphoneMarkt für viele Hersteller geöffnet – das Unternehmen erzielt seine Gewinne ­allerdings längst mit Cloud-Diensten und Online-Stores. Seite 70 Oracle Die Oracle Cloud verzeichnet 180 Prozent Wachstum

G4S biss GmbH Firmenübernahme durch Iron Mountain

Wien. Anlässlich des jährlichen Oracle PartnerNetwork Global Kick-off-Events hat Oracle neue Initiativen und Inhalte vorgestellt, die die 26.000 Partner des Unternehmens dabei unterstützen, von der Cloud zu profitieren. Dazu gehören neue Incentive-Programme sowie Trainingsangebote und Ressourcen zur Weiterentwicklung. Der Bereich Cloud gewinnt bei den 26.000 Oracle-Partnern an Bedeutung. „Allein im letzten Quartal des Geschäftsjahrs 2015 verzeichnete das Cloud Resale Program eine Steigerung von 180 Prozent“, sagt Joel Borellis, Group Vice President, Partner Enablement, Oracle. (red)

Wien. Die Iron Mountain Austria Archivierung GmbH hat den Marktführer für digitales Aktenmanagement, G4S biss GmbH, übernommen. Die neue Gesellschaft bietet alle Dienstleistungen rund um das Dokument an, insbesondere das physische und digitale Dokumentenmanagement, und ist nun der größte Digitalisierungs- und Scananbieter Österreichs. „Iron Mountain deckt damit das Produktportfolio im Bereich Informationsmanagement ab und bietet Dienstleistung auch für den süddeutschen Raum an“, sagt Robert Nedeljkovic, CEO der Iron Mountain Austria Archivierung GmbH. (red)

Joel Borellis, Group Vice President, Partner Enablement, Oracle.

Neue Dokumenten-Dienstleistungen

© Iron Mountain

Wien. ZTE, global tätiger Anbieter von Telekommunikationsausrüstung sowie Technologielösungen für Unternehmen und Privatverbraucher im Bereich Mobiles Internet, hat mit dem IKT-Anbieter MTN Group eine Plattform für das Internet der Dinge in Afrika eingeführt. Die innovative Plattform ist mit Technologien ausgerüstet, die für Entwicklungsmärkte geeignet sind und eine flexible Vernetzung von Geräten ermöglichen. (red)

© Oracle PR/Steve Walker

Cloud gewinnt stark an Bedeutung

Robert Nedeljkovic, CEO der Iron Mountain Austria Archivierung GmbH


Ju bi l ä u m

70 – medianet technology

Freitag, 10. Juli 2015

Geschichte Mit iPhone und iMac schrieb Apple IT-Geschichte – doch Innovationskraft lässt nach

kommentar

Cloud, Online-Stores und Innovationen

Die Veränderung der Welt

Die Geschäftsverschiebung in internationale Online-Shops entwickelt sich zur Bremse für den IT-Handel. Chris haderer

Wien. Die IT-Welt im Jahr 2000: Die Erfindung des Smartphones lag noch in weiter Ferne, ebenso Tablet-Rechner mit Touch-Screen. Und mit dem Begriff „Cloud“ waren tatsächlich noch Wolken gemeint. Praktisch kein Thema, das in der Branche heute als zukünftiger Umsatzbringer angesehen wird, war damals existent. Alles änderte sich erst um das Jahr 2006 herum, als ein Computerkonzern aus dem kalifornischen Cupertino den Markt für mobile Produkte und mobiles Arbeiten quasi neu erfand: Das iPhone von Apple öffnete der Industrie eine neue Produktkategorie – und krempelte die IT-Landschaft grundlegend um.

chris haderer

D

Ein Unternehmen, das damals schon erfolgreich Handel mit Computerprodukten trieb, ist der Apple-Händler Tools at Work, personifiziert durch die Besitzer Berenice und Walter Kuntner. „Ich brauche immer neue Spielzeuge – und die habe ich zum Geschäft gemacht“, sagt Walter Kuntner, der der Branche keine besonders rosige Zukunft voraussagt: „Durch die Auslagerung von Diensten in die Cloud kehren wir praktisch zum Mainframe zurück“, sagt Kuntner. Der Handel mit IT-Produkten sei dadurch nicht unbedingt leichter geworden, da durch Cloud-Computing und globale Online-Stores die Wertschöpfung vom vergleichsweise kleinen österreichischen Markt immer mehr abgezogen wird. Am Apple-Markt sind Berenice und Walter Kuntner seit annähernd 25 Jahren vertreten, zuerst gemeinsam mit Ewald Maly in

Windows Server 2003

Gartner Laut einer aktuellen Studie kommt es im TK-Dienstleistungsbereich zu den gravierendesten Einschnitten

Langjährige Präsenz

Support-Ende

Walter und Berenice Kuntner: einer der langjährigsten und erfolgreichsten Apple-Händler am heimischen Computermarkt.

Form von Hard & Soft, nach dem Ende des Unternehmens dann mit Tools at Work. Einen Ableger gibt es auch, nämlich Tools on Air, ein auf Broadcast-Lösungen spezialisertes Subunternehmen, das in der Branche international einen sehr guten Ruf genießt. Tools at Work ist auf Systemlösungen aus dem Audio- und Videobereich spezialisiert sowie nicht zuletzt auch auf Hotelinformationssysteme. „Jeder, der der Größte sein wollte, ist untergegangen“, sagt Walter Kuntner. „Wir haben überlebt, weil wir so viele Standbeine haben. Anders geht es am Apple-Markt eigentlich nicht mehr. Wir haben uns umfangreiches Know-how erarbeitet und bieten Lösungen – auf Basis von Apple-Macintosh, aber nicht ausschließlich.“ Darum sind im Sortiment von Tools at Work auch Windows- und Linux-Artikel ent-

halten. „Früher mal galt Microsoft als das Böse schlechthin – gegen Apple ist es jetzt eine weltoffene Firma.“ Apple habe die IT-Landschaft in den letzten 15 Jahren zwar maßgeblich mitgestaltet – mit Geräten von iPhone und iPad bis hin zum iMac habe man nach dem Tod von Firmengründer Steve Jobs allerdings kaum noch Produkte mit der aus den 90er-Jahren gewohnten Innovationskraft auf den Markt gebracht. „Apple ist wie eine Muttersau: Sie nährt dich, aber pass auf, wenn sie sich umdreht“, sagt Kuntner.

Monokultur im Handel Die Wirtschaft und der Handel werden immer stärker von Monokulturen geprägt – große Unternehmen, die via Online-Stores weltweit vertreiben. Monokulturen und

das Überschreiten einer gewissen Größe führe laut Walter Kuntner allerdings mit großer Sicherheit in den Untergang. Auch Apple sei eine Monokultur geworden: Das Unternehmen ist in Österreich nur durch eine Handvoll Händler vertreten, denen bei „jeder Gelegenheit der Sparstift angesetzt wird“. Dass Apple mit dem Desktop Publishing in den späten 80er- und 90er-Jahren eine ganze Industrie revolutionierte und umbaute, ist heute Geschichte. Stattdessen sei es so, dass große Konzerne den österreichischen Markt für Computerprodukte quasi miterledigen: auch der Softwarekonzern Adobe, der mit seiner Creative Cloud und Marketing Cloud große Marktsegmente bedient, ist in Österreich kaum mehr präsent: Die Software kommt aus der Wolke, Cloud-Services ersetzen eigene Infrastrukturen.

Globale IT-Ausgaben sind leicht rückläufig

© Microsoft

Wien. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschers Gartner werden die globalen IT-Ausgaben heuer leicht rückläufig sein (siehe Infografik). Der größte Rückgang ist laut Prognosen im Telekommunikations-Dienstleistungsbereich zu erwarten. Unverändert bleibt hingegen der Data Center-Bereich, was darauf hindeutet, dass die Unternehmen hinsichtlich Big Data-Analysen noch abwartend sind.

Georg Droschl, Microsoft Österreich.

In eine ähnliche Richtung denken auch aktuelle Marktstudien von Gartner und IDC: Laut deren Zahlen werden bis zum Jahr 2020 mehr als sieben Mrd. Menschen mit wenigstens 30 Mrd. Endgeräten 44 Zettabyte an digitalen Daten produzieren. „Schon bald werden wir also in einer Welt leben, in der fast jedes Element des täglichen Lebens datengetrieben ist“, sagt Stefan Trondl, Country Manager EMC Österreich. Unternehmen wissen um den Wert dieser Daten: Im globalen Durchschnitt verwandeln 70 Prozent der Unternehmen ihre Daten in wertvolle Einsichten, doch nur 30 Prozent arbeiten auf Grundlage von Echtzeitinformationen. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) nutzt die Daten nicht effektiv oder hat mit Datenüberlastung zu kämpfen. 49 Prozent kennen den Mehrwert ihrer Daten, können ihn aber nicht umsetzen.

Neue Geschäftsfelder © EMC

Wien. Am 14. Juli endet der weltweite Support der Windows Server 2003. Microsoft stellt ab diesem Zeitpunkt keine neuen Updates, Hotfixe oder Security-Patches mehr für die mehr als 12 Jahre alte Plattform zur Verfügung. „Als Microsoft im April des Jahres 2003 die Windows Server-Generation auf den Markt brachte, war die IT-Welt noch eine ganz andere als heute. Smartphones und Tablets sowie mobile Anwendungen aus der Cloud gab es damals so gut wie nicht“, erklärt Georg Droschl, Leiter des Geschäftsbereichs Cloud & Enterprise bei Microsoft Österreich die Hintergründe des Support-Endes. (red)

© Chris Haderer

ie vermutlich wichtigste Erfindung der letzten 15 Jahre am IT-Sektor ist das Smartphone. Kaum ein anderes technisches Gerät hat eine so rasante Evolution erfahren, wie die Geräte von Apple, Samsung, LG und Co. Daraus resultierend, sind weitere neue Märkte entstanden, wie beispielsweise Online-Shops und diverse App-Ökosysteme. Die Welt, wie wir sie heute kennen, hat vor 15 Jahren bes­ tenfalls im Ansatz existiert: Das Internet war zwar schon da, zur Revolution fehlte allerdings noch eine mobile Komponente, die mit schnellen Funktechnologien und miniaturisierten Computern nachgeliefert wurde. Cybercrime war im Jahr 2000 kein Thema: Die Unternehmens-IT war bestens geschützt, weil ihr in den meisten Fällen der Kontakt zur Außenwelt fehlte. Heute ist die IT durch mobile Geräte in vielen Fällen so etwas wie ein offenes Tor, in dem sich neue Bedrohungsszenarien manifestieren. Brauchte man zum Diebstahl von Betriebsgeheimnissen damals noch wenigstens einen Fotokopierer, so genügen heute eine SIM-Karte und ein Smartphone. Das muss uns nicht nachdenklich machen, sondern sollte uns bloß die Augen öffnen und uns zu einem genauen Blick auf die Welt inspirieren: Szenarien, mit denen wir nie gerechnet haben, entstehen im Jahr 2015 mit unglaublicher Geschwindigkeit.

Stefan Trondl, Country Manager EMC.

Im internationalen Vergleich schätzen die deutschen Wirtschaftsführer die Transformation

ihres Unternehmens hinsichtlich der fünf Erfolgskriterien zurückhaltend ein. Zwar sagen 90 Prozent der deutschen Unternehmen, dass sie vorausschauend nach neuen Geschäftsfeldern suchen – wenn auch nicht unternehmensweit. Gleichzeitig geben aber nur 18 Prozent an, dass sie dies sehr gut machen. Das ist wenig im Vergleich zu 35 Prozent in Australien

und 34 Prozent in Brasilien. Die Möglichkeit zu immer schnellerem Austausch von Daten wird zu mehr Datenfluss und Datenaustausch führen. Im Jahr 2025 werden Personen und Unternehmen den wahren finanziellen und sozialen Wert von Informationen erkennen und ihre Daten auf speziellen Plattformen offen verkaufen, verschenken oder tauschen. (red)


j u bi l ä u m

Freitag, 10. Juli 2015

medianet technology – 71

Rundruf Seit dem Jahr 2000 hat sich die IT-Welt stärker verändert als je – und es ist kein Stein auf dem anderen geblieben

Zeitalter der „Digital Natives“ © Hutchison 3/APA/Hinterramskogler

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„Die Dotcom-Blase war gerade geplatzt, Nokia hatte das weltweit erste internetfähige Handy herausgebracht, und Schachweltmeister Garri Kasparow erholte sich noch von seiner Niederlage gegen den IBM Schachcomputer Deep Blue im Jahr 1997. Die Cloud beflügelt heute eine neue Generation von Start-ups. Der weitere Weg zur digitalen Informations- und Wissensgesellschaft war im Vergleich dazu ein Katzensprung, und die letzten 15 Jahre waren dabei die spannendsten, die man sich als IT-affiner Mensch nur wünschen kann.“

„Eineinhalb Jahrzehnte vor heute hat sich IT an fixen Arbeitsplätzen abgespielt. Inzwischen umschreiben weltweit führende Unternehmen ihre Strategie mit ‚Mobile first‘. Und wir sind mittendrin. Unser Unternehmen startete im Mai 2003 unter der Marke ‚3‘ als einziger reiner UMTS-Anbieter in Österreich. Seitdem hat sich im heimischen Mobilfunk sehr viel getan. Da Drei von Anfang an auf Daten und Multimedia gesetzt hat, sind wir für diese Datenrevolution sehr gut ­aufgestellt.“

ELEKTRO

„Vor 15 Jahren waren Fachredaktionen wie medianet begeistert, dass es einen neuen leistbaren Farb- bzw. Multifunktionsdrucker gibt. Heute zeigen wir bei Demo-Runden, was die Geräte alles können, und heute können unsere Geräte auch weiß drucken und Dokumente automatisiert ­managen.“

„Tagesaktuelle News, spannende Storys und umkämpfte Rankings: Mit medianet ist man täglich am Puls der Zeit und erhält laufend Einblicke und Hintergrundinformationen zu der sich fortwährend entwickelnden Medienbranche. Ich gratuliere herzlich zum Erfolg und wünsche dem gesamten medianetTeam viel Energie für die nächsten 2.000 Ausgaben.“

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„Im Jahr 2000 starrte die Öffentlichkeit wie gebannt auf dieses neue Ding, das Internet. Milliarden wurden in den Internetbörsenhype gesteckt – und verbrannten. Manche nicht. Heute sind wir alle, inklusive des Kirchenchors meiner Eltern, eingebunden in IT. Wir sind keine staunenden Benutzer von technologischen Dingen mehr, vor denen wir auch ein bisschen Angst hatten. Wir sind alle Digital Natives geworden. Die Informationstechnologie durchdrang zuerst den Alltag und wurde dann zu demselben.“

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Fa c ts & f i gu r e s

72 – medianet technology

short

© Screenshot kaspersky.com

Phishing-Angriffe sind im Anstieg, Spam sinkt

Freitag, 10. Juli 2015

PSA Ab dem vierten Quartal des Jahres soll flächendeckendes Bezahlen mit der mobilen Bankomatkarte möglich sein

Die Bankomatkarte wird am Smartphone mobil

Die für das Bezahlsystem notwendige Basistechnologie wurde von RISE entwickelt und integriert.

T-Mobile setzt auf Lösungen von CRIF Wien. Mit T-Mobile hat CRIF einen neuen Kunden gewonnen, der beim Entscheidungsmanagement auf die individualisierten Software-Lösungen der Wirtschaftsauskunftei setzt. CRIF unterstützt T-Mobile im Rahmen der Optimierung ihrer Entscheidungsprozesse mit StrategyOne, einem System zur Abbildung von Business- und Entscheidungsregeln. Ausschlaggebend für die Lösung von CRIF war die Möglichkeit, individuelle Entscheidungskriterien zu ändern, ohne den ganzen Entwicklungszyklus bzw. -prozess zu durchlaufen. (red)

© Screenshot redhat.com

Plattformaufbau für die Gesundheitskarte

Red Hat bietet die Systeminfra­ struktur für die Gesundheitskarte.

Wien. Die österreichische Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft, kurz SVC, hat mit Red Hat JBoss Enterprise Application Platform eine Architektur für den Betrieb einer elektronischen Gesundheitskarte aufgebaut. Der bislang eingesetzte IBM WebSphere Application Server wurde nicht mehr länger gewartet und durch die Community-Edition von JBoss abgelöst. Darüber hinaus wurden die Versionsstände von Java sowie der Java-Frameworks aktualisiert. Als Systemintegrator ist die SVC für die Umsetzung der Software und das Projektmanagement im e-cardSystem verantwortlich. (red)

Referenzimplementierung „Bezahlen mit dem Handy ist bei solidem und innovativem Engineering im Bereich der Back-EndSysteme kein Wunderwerk“, sagen Karin Kappel, Usability-Chefin der RISE, und Christian Schanes, Leiter Payment Systeme und IT-Security. „Allerdings braucht es für eine umfassend landesweite Lösung für alle Beteiligten große Erfahrung in vielen IT-Bereichen: Usability Engineering, System-Performance und Verfügbarkeit, technische Integration sehr vieler Partner mit sehr unterschiedlichen IT-Systemen, tiefes Wissen über die Bauweise des Mobilfunks, EndgeräteSoftwarebau und nicht zuletzt ITSecurity auf globalem Niveau.“ Für das Herzstück der Infrastruktur, den sogenannten Business Services Manager (BSM) der PSA, wurden Kernkomponenten aus der RISE Cash-Plattform, der OTA Personalisierung und dem RISE Mobilfunk-Portfolio aggregiert. In den mobilen Anwendungen

Die Umsetzung der Bankomatkarte am Handy ist eine Referenzimplementierung, der Technologieexporte folgen sollen.

kommt die RISE-Mobile Wallet Suite zum Einsatz, die via Customizing durch die Banken für den eigenen Bedarf angepasst wird. In der Zukunft werden so viele neue Verwendungen möglich: gezielt Geld durch den Nutzer vom eigenen Handy zum Handy anderer Personen weitergeben, Auswahl am Handy und Geld mit dem Handy vom Bankomaten abheben oder beim Bezahlen automatisch alle persönlichen KundenbindungsProgramme aufbuchen. Die vorliegende landesweite Umsetzung in Österreich ist eine Referenzimplementierung, der international Exporte österreichischer Technologie folgen sollen. Das Portfolio der RISE umfasst dabei Software für Bezahl- und RetailBank-Systeme, die bestehende

Schemen (z.B. Mastercard und Visa) mit traditionellen sektoralen Technologie- und Businessgrenzen (Issuer, Aquirer, Schemas) miteinander in die neue mobile Welt verschließen bis hin zu den neuen schnellen Transaktionssystemen, die in Zukunft „jeden, der kann und will“ (Banken, Mobilfunker, Handel, Shoppingcenter, Regionen, ganze Länder), mit der Fähigkeit ausstattet, täglich Millionen eigene Bezahl- oder Loyalty-Transaktionen umzusetzen.

Langjährige Erfahrung RISE verfügt nach langjährigem ingenieurwissenschaftlichem Aufbau über die Technologie, jeden Bedarfsträger mit der Geschwindigkeit, Sicherheit, Usability und

Unmittelbarkeit, die für die Akzeptanz vom Endverbraucher heute gewünscht wird, auszustatten und national hochsichere Transaktionswolken bereitzustellen, die auch mehr als 1.000 Transaktionen pro Sekunde tragen können. Das ist eine Grundvoraussetzung, um global mit den Systemen der nahen Zukunft konkurrieren zu können. „Hier gibt es an der Schnittstelle zwischen Technik, Usability, gefühlter Sicherheit und Rechtsklarheit, wer die Informationen besitzen darf oder soll, große Hitzepunkte“, sagt Gerald Madlmayr, Mobile und NFC Experte bei RISE. „Diese entspannt aufzulösen, benötigt das Wissen und die Übersicht, wie man Transaktionssysteme auf globalem Niveau vertrauenswürdig plant, baut und betreibt.“

UBIT Wien „Spezialdienste“ der Telekombetreiber wollen auf Tele-Medizin und Notfalldienste eingeschränkt werden

Klare Regelung der Netzneutralität gefordert Wien. Ab dem Jahr 2017 dürfen Telekom-Anbieter und Telekomkonzerne bei kurzen Urlaubsaufenthalten nur noch ein geringes Salär für Telefonieren und Surfen im EU-Ausland kassieren. Im Abtausch dafür könnten sie aber zukünftig vorreservierte Bandbreiten an sogenannte Spezialdienste verkaufen. Aufgrund der bis dato schwammigen Formulierung der Regelung befürchten IT-Experten, dass es sich bei dem, was die Fachgruppe UBIT Wien einen „Kuhhandel“ nennt, um die Einführung des Zwei-Klassen-Internets durch die Hintertür handelt. Denn es bleibt offen, was alles unter Spezialdienste fällt. Die Fachgruppe UBIT Wien fordert daher klare Einschränkungen der Spezialdienste auf Tele-Medizin und sonstige Notfalldienste.

Schwammige Regelung „Was nicht passieren darf, ist, dass nur noch jene Leitungskapazitäten für den Normalbürger oder kleine Unternehmen übrig bleiben, die nicht teuer verkauft werden

können“, sagt Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe Wien. „Das wäre das Ende des offenen Netzes und der Informationsfreiheit. Denn eine Netzneutralität mit Ausnahmen ist eigentlich schon ein Widerspruch in sich. Für private Internetnutzer und Start-ups wäre so offenbar das Ende der Netzneu-

tralität gekommen. Es ist ein Skandal, dass Europa den Verdienstmöglichkeiten von Großkonzernen mehr Bedeutung beimisst als dem freien Informationstransfer. Wir fordern daher weitere Verhandlungen, bis klargestellt ist, welche Kriterien Spezialdienste tatsächlich erfüllen müssen. Die jetzigen

© UBIT/Barbara V. Ederer

Wien. Weltweit gab es zwischen Jänner und März 2015 eine Mio. Phishing-Angriffe mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Zudem werden Nutzer über geschickte Top-Level-Domain-Anpassungen noch zielgerichteter mithilfe von betrügerischen E-Mails attackiert, vor allem, wenn es um die Themen Arbeitsvermittlung, Wissenschaft, asiatische Dating-Seiten und Versicherungen geht. Diese Erkenntnisse gehen aus dem Spam-Report von Kaspersky Lab für das erste Quartal 2015 hervor. Sieht man sich die Phishing-Angriffe an, die sich als Versendungen von Logistikunternehmen tarnen, wird DHL in 65,2% der weltweiten Attacken missbraucht. (red)

Wien. Der Zahlungsabwickler PSA (Payment Services Austria) hat die „Bankomatkarte am Mobiltelefon“ gestartet, die ab dem 4. Quartal des Jahres flächendeckend verfügbar sein soll. Die Technik des Systems, die alle großen und kleinen österreichischen Banken und die drei Mobilfunk-Provider A1, T-Mobile und 3 für den Konsumenten problemlos benutzbar verbindet, wurde von RISE geplant, gebaut und in den aktiven Betrieb übergeführt. Die Konsumenten können mit dem Handy wie mit der Karte bezahlen und mittels App die Kontrolle und Transparenz über Bezahlvorgänge behalten.

© panthermedia.net/Prykhodov

christoph fellmer

Kaspersky Lab hat das Gefahrenpo­ tenzial im ersten Quartal analysiert.

Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT Wien, fordert Netzneutralität ein.

Regelungen sind viel zu schwammig, und es ist zu befürchten, dass die Telekomkonzerne jeden sich bietenden Spielraum zum eigenen Vorteil ausnützen werden.“ Spezialdienste (wie etwa Audio- und Videoservives) stellen auf der einen Seite eine neue Einnahmequelle für Telekomkonzerne dar. „Andererseits können sich die großen, finanzstarken Anbieter von Internetdienstleistungen bequem schnellere Verbindungen kaufen und damit kleinere Anbieter quasi aus dem Netz drängen. Kleinen, innovativen Start-ups wird es auf diesem Weg schwer gemacht, sich im Netz zu behaupten.“ Als Vorbild dienen ungewöhnlicherweise diesmal die USA: Die amerikanische Regulierungsbehörde FCC hat die Netzneutralität zuletzt bestätigt. „Die in der Praxis dann geringeren Leitungskapazitäten in Europa könnten die Kommunikation und den Informationsfluss über die europäischen Grenzen hinaus massiv behindern und infolge die EU-Wirtschaft weiter schwächen“, kommentiert ­Puaschitz. (red)


Fa c ts & f i gu r es

Freitag, 10. Juli 2015

medianet technology – 73

Samsung Laut dem aktuellen Technomic Index des Unternehmens verbringen Österreicher im Durchschnitt drei Stunden täglich vor dem TV-Gerät

Die Wohnung als Erlebniszentrum christoph fellmer

Wien. Die heimischen vier Wände werden immer mehr zur persönlichen Lern- und Erlebniszentrale. Zu diesem Ergebnis kommt der jährliche Techonomic Index von Samsung, der 2015 erstmals auch Einblicke in österreichische Haushalte gibt. Insbesondere TV erlebt dank Streaming und Video-onDemand einen Aufschwung. Allerdings sind die Österreicher bei Bezahlangeboten die Sparer Europas: Bei den monatlichen Ausgaben für Streaming oder beim Download von Content sind sie im Europa­ vergleich das Schlusslicht.

85 Prozent den Fernseher im Vergleich zur Mobiltelefon-Nutzung von 94 Prozent täglich ein, allerdings wird dabei vor dem Gerät mit rund drei Stunden durchschnittlich mehr Zeit verbracht als vor Laptops und PCs (2,5 Stunden) oder Mobiltelefonen (1,26 Stunden). Im europäischen Schnitt, in den sich Österreich mit drei Stunden und vier Minuten genau ein­ reiht, wird damit eine halbe Stunde mehr vor dem Fernseher verbracht als 2014. Weiteres Detail der Studie: Jeder zweite Österreicher zahlt für digitale Publikationen – und damit deutlich mehr als der europäische

Schnitt von 21 Prozent. Außerdem geben heimische Haushalte pro Monat mit fast 14 € durchschnittlich mehr für Lernmaterialien aus als für mobile Spiele (9 €), digitale Bücher und Magazine (13 €), Filmdownloads (7 €) und Musikdownloads (8 €). An einem Durchschnittstag wird dabei über eine dreiviertel Stunde (50 Minuten) mit dem Konsum von Lerninhalten verbracht. Auch die Anzahl von Tablets nimmt deutlich zu: In 64 Prozent der europäischen Haushalte befindet sich ein Tablet, ein Plus von 11 Prozent zum Vorjahr; in Österreich sind es 62 Prozent.

© panthermedia.net/Benis Arapovic

Schon 62 Prozent der heimischen Haushalte verfügen über ein Phablet-Gerät.

Bei den Ausgaben für Streaming-Dienste ist Österreich europäisches Schlusslicht

Fernsehen am beliebtesten Obwohl die Nutzung von Smartphones, Tablets und anderen Entertainmentgeräten weit verbreitet ist, ist der Fernseher die erste Wahl in Österreich. So schalten

Bitte blicken Sie 15 Sekunden lang auf das rote Kreuz in der Mitte dieses Bildes und danach auf die graue Fläche darunter.

Netztest Besserer Funk

LTE und Sprache

JETZT NEU!

Wien. Vor Kurzem hat P3 communications den ersten unabhängigen Mobilfunknetztest von Voice-overLTE-Diensten in den USA veröffentlicht. Er zeigt, dass VoLTE enor­me Verbesserungen für Anwender bringt. Für den ers­ten Netztest dieser Art wurde Washington, D.C. von P3 als Testregion ausgewählt. Mit der Einführung von VoLTE bieten Mobilfunknetzbetreiber ihren Kunden Sprachdienste direkt auf LTE an. So sollen mit der Einführung von VoLTE die Rufaufbauzeiten deutlich sinken und sich die Sprachqualität erheblich verbessern.

Kunden profitieren Während die Gesprächsabbruchraten für eine neue Technologie beeindruckend niedrig waren, zeigten die Ergebnisse signifikante Verbesserungen der Rufaufbauzeiten, die im Mittel zwischen 2,1s und 3,8s lagen. Auch die Sprachqualität über VoLTE-Netze war erheblich besser im Vergleich zu Anrufen über traditionelle leitungsvermittelnde Technologien. „Unser US-Netztest zeigt deutlich, dass VoLTE die traditionellen Sprachdienste ersetzen und der neue Standard für Sprachanrufe auf der ganzen Welt werden kann“, kommentiert Hakan Ekmen, Geschäftsführer P3 communications, und führt weiter aus: „Weltweit könnten die Mobilfunknetze deutlich von einer Aufrüstung auf die neueste VoLTE-Technologie profitieren.” (red)

© P3 communications

Gerade Botschaften, die wichtig für's Geschäft sind, sollten im Kopf bleiben. Darum beschäftigen wir uns als einzige Media-Agentur Österreichs intensiv mit Neuromarketing und sorgen mit gezielten Schaltungen dafür, dass Werbung nicht einfach vergessen wird. Weitere Informationen unter www.mediaplus.at Hakan Ekmen, Geschäftsführer von P3 communications, präsentiert VoLTE. mediaplus.indd 1

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74 – medianet technology

Dell Portfolio-Abrundung

Freitag, 10. Juli 2015

LG Das G4 ist das Vorzeigemodell des Unternehmens und bietet gute Arbeitsgeschwindigkeit sowie einen Lederrücken

Gute Foto-Performance

Netzwerkswitch Wien. Dell Networking erweitert sein Portfolio für das Rechenzentrum um eine Reihe neuer Open Networking Switches. Die Systeme bieten Anwendern zahlreiche Wahlmöglichkeiten bei den Betriebssystemen und dabei gleichzeitig aber auch eine geringere Latenz und eine höhere Dichte sowie flexibles Switching mit offenen Netzwerk­architekturen. Dell bietet damit ein komplettes Portfolio von Fabric Switches von 1GbE bis 100GbE, die dank Open Networking die Wahl des Switchbetriebs­ systems ermöglichen. Das bedeutet für Anwender mehr Flexibilität, Zukunftssicherheit und einen einfacheren Netzwerk­betrieb. © LG

Unter normalen Bedingungen reicht eine Akkuladung für einen durchschnittlichen Arbeitstag aus.

Hohe Datenraten

Das LG-Flaggschiff G4: Nicht die breite Farbpalette sondern vor allem die Kamera soll das Smartphone von den Produkten des Mitbewerbs deutlich abheben.

Der neue Dell Networking Z9100-ON ist ein 100-GbEFixed-Formfaktor-FabricSwitch in einer Höheneinheit für Core-, Aggregations- und Access-Layer und bietet MultiRate-Switching mit 10, 25, 40, 50 und 100GbE. Der Z9100 ist konzipiert für Cloud-, HPC- und Web-2.0Anwendungen, die eine Vielzahl von verschiedenen Verbindungsgeschwindigkeiten in High-Density-Umgebungen benötigen. (red)

chris haderer

© Dell

Wien. Das G4 von LG ist eine Herausforderung: Einerseits für den Mitbewerb, gegen den das Unternehmen mit einer wirklich hervorragenden Kamera punkten will, als auch andererseits für den Benutzer. Der muss nämlich mit einer Bedienungsweise zurechtkommen, die auch geübte Android-User gelegentlich zum Staunen bringt. LG verwendet zwar Android als Basis, hat aber die Bedieneroberfläche UX 4.0 nach eigenen Ideen gestaltet, sodass manchmal Verwirrung aufkommt – teils durch überfrachtete Menüs, teils durch nicht ganz logische Verzweigungen.

Neuer und schneller Open Net­ working Switch für Rechenzentren.

Das ist aber auch schon der einzige Nachteil des Geräts, mit dem LG offenbar Samsung den Krieg erklären will; das Gerät liegt sehr gut in der Hand und kommt mit einer Lederrückseite. Ähnliches hat auch Samsung schon vor geraumer Zeit geliefert: durch die raue Oberfläche ist ein guter Halt gewähr­leistet. Und auch die Optik kann als gelungen bezeichnet werden.

Guter Fotomodus Hervorragend ist die 16 Megapixel-Kamera auf der Rückseite (wo sich auch der Lautstärkenregler und der Einschaltknopf befinden).

Aufgrund der weiten F1.8 Blendenöffnung trifft 80 Prozent mehr Licht auf den Sensor. LG verbesserte die Leistungsfähigkeit bei schwachem Licht außerdem mit OIS 2.0 weiter. Die Leistung wurde mit OIS+ verdoppelt, indem der Bereich des Bildstabilisators auf der horizontalen und vertikalen Achse von einem auf zwei Grad erweitert wurde und zudem erstmals eine dritte Achse zum Einsatz kommt. Neu im G4 ist auch der manuelle Kameramodus. Dieser ermöglicht Fotografen Fokus, Verschlusszeit, ISO, Belichtungskorrektur und Weißabgleich für jedes Motiv individuell anzuwählen. Anwender haben außerdem die Möglichkeit,

ihre Fotos neben JPEG auch als RAW-Datei abzuspeichern, um sie ohne Qualitätsverlust später zu bearbeiten. Neben dem verbauten Snapdragon 808 Prozessor, der mit dem Akku etwa einen Arbeitstag am Leben gehalten wird, ist auch das 5,5 Zoll IPS Quantum-Display der Tochterfirma LG Display interessant. Es hat eine 20 Prozent höhere Farbwiedergabe, ist um 25 Prozent heller und 50 Prozent kontrastreicher. Es ist damit das erste Quad HDDisplay mit erweiterter In-CellTouch (AIT)-Technologie. Positiv fällt außerdem auf, dass der Akku auswechselbar ist, falls seine Leis­ tung im Lauf der Zeit abnimmt.

Jetzt mitmachen! Innere und äußere Bedrohungen rechtzeitig erkennen: T-Systems verlost fünf umfangreiche Security-Assessments

IT-Sicherheit: Richtige Beratung ist unumgänglich T-Systems Experten-Tipps: Wie Unternehmen Security-Schwachstellen verhindern und sich vor Angriffen von außen schützen. Wien. Bereits im Jahr 2014 waren die Sicherheitsverantwortlichen in Unternehmen massiv gefordert: Kein Monat verging, ohne dass neue Schwachstellen, Datenlecks oder auch erfolgreiche Hacker-Angriffe bekannt wurden. Leider verlief das erste Halbjahr 2015 auch nicht besser – ganz im Gegenteil. Erst vor Kurzem wurde auch der Deutsche Bundestag Opfer einer Cyber-Attacke. Nach derzeitigem Informationsstand hat sich eine Schadsoftware, die über eine E-Mail ins interne Netzwerk eingedrungen war, auf einer Vielzahl der Systeme verbreitet.

PROMOTION

Doch wie sichere ich richtig? Thomas Masicek, Security-Experte bei T-Systems in Österreich, gibt Tipps und erzählt, was Unternehmen tun können, um Schwachstellen festzustellen und sich vor Angriffen von außen zu schützen. Tipp Nr. 1: Zu Beginn ist es wichtig, zu wissen, wo sensible Daten gespeichert und verarbeitet werden. Weiters muss analysiert werden, welche IT-Systeme derzeit Schwachstellen aufweisen, die es einem Hacker erleichtern, in das Netzwerk einzudringen. Diese können leicht im Rahmen eines Security-Assessments festgestellt werden. Für Unternehmen, die

© Fotolia (2)

Schutz vor Angriffen

prüft. Daraus werden automatisch die wirklich kritischen Probleme oder Vorgänge identifiziert. Solche Lösungen, wie beispielsweise auch die T-Systems Cyber Defence-Plattform für den Mittelstand, stehen inzwischen als Serviceplattformen auch KMU kostengünstig zur Verfügung.

nicht selbst über die erforderlichen Spezialisten verfügen, stehen bei T-Systems speziell geschulte Sicherheits-Experten bereit. Derartige Assessments sind mit einer Gesundenuntersuchung vergleichbar und ermöglichen einen raschen 360°Check. In weiterer Folge wird ein an die Unternehmensanforderungen angepasstes Sicherheitskonzept entwickelt. Denn jedes Unternehmen setzt sowohl unterschiedliche Soft- als auch Hardware ein und benötigt folglich ein geeignetes Set an Sicherheits-Maßnahmen. Tipp Nr. 2: Transparenz ist heutzutage wichtiger denn je. Neue Schwach-

stellen werden schneller ausgenützt, als ein Unternehmen durch neue – von Herstellern zur Verfügung gestellte – Patches absichern kann. Umso wichtiger ist, dass Sicherheitsprobleme sofort erkannt werden. So können Betroffene entsprechend reagieren. Eine Maßnahme sollte in den Unternehmens-Netzwerken auf keinen Fall mehr fehlen: Nämlich die Implementierung einer intelligenten Security-Analyse-Software, die den Netzwerkverkehr sowie Logfiles auf Angriffe oder Malware-Infektionen untersucht sowie die gesamte IT-Infrastruktur regelmäßig auf Schwachstellen über-

Tipp Nr. 3: Genauso wichtig wie technische Lösungen sind die Verhaltensrichtlinien für die jeweiligen Mitarbeiter. Gegen interne IT-Risiken sollten Unternehmen daher auch in Schulungen und in die Aufklärung der eigenen Mannschaft investieren. Wobei Information allein nicht gegen bewusste oder gar kriminelle Angriffe schützt. Zunächst ist es also wichtig, ein „Need-to-know“Prinzip technisch zu implementieren: Jeder Mitarbeiter darf nur die Software nutzen und auf die Daten zugreifen, die er für seine Arbeit benötigt. Solche Rollen und Zugriffsrechte für Anwendungen und Datenzugriffe lassen sich mit rollenbasierten Zugangssystemen festlegen. Dafür erhalten die Berechtigten eine digitale Identität, in der exakt festgelegt ist, welche Geräte und Software wie verwendet werden dürfen. Über eine Tatsache muss man sich auf jeden Fall im Klaren sein: 100%ige Sicherheit gibt es nicht – weder, wenn es darum geht, ein Gebäude physisch abzusichern, noch im Bereich der InformationsTechnologie.

SICHERN SIE SICH IHR TESTPAKET! T-Systems verlost fünf umfangreiche Security-Assessments In Zeiten wachsender Cyber-Kriminalität ist es unverzichtbar, das Sicherheitsniveau der eigenen Infrastruktur realistisch einzuschätzen. Umfassende Beratung durch Spezialisten ist hier essenziell. Sie sollten wissen, mit welchem Aufwand Angreifer über ein Webportal in Ihre Backend-Systeme eindringen können und wie gut Ihre Kunden- und Geschäftsdaten geschützt sind. Um diese Fragen zu beantworten, müssen Systeme regelmäßig und sachgerecht überprüft werden. T-Systems verlost fünf umfangreiche Sicherheitstests, die Ihnen zeigen, welche Produkte oder Services für Sie passend sind, um die inneren und äußeren Bedrohungen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

SO EINFACH GEHT’S: Bewerben Sie sich für eines von fünf kostenlosen Security-Assessments unter: security-info@t-systems.at oder informieren Sie sich unverbindlich unter: security.t-systems.at/security-assessment


medianet

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freitag, 10. juli 2015 – 75

Experten-Monitor

Österreichische Top-Manager beurteilen die aktuelle Wirtschaftslage Seite 78

© voestalpine

© Siemens/Rita Newman

industrialtechnology Kapazitätsausbau

voestalpine Europlatinen GmbH errichtet ein zweites Werk in Linz Seite 78

industrie 4.0 NÖ setzt weitere schwerpunkte © NLK/Johann Pfeiffer

Roboter setzen ihren Siegeszug weiter fort

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short

© Jan Woitas/EPA/picturedesk.com

Lenzing. Die Lenzing AG will sich künftig stärker auf ihr Kerngeschäft „Industrielle Zellulosefasern” konzentrieren und hat sich daher von drei Unternehmensteilen getrennt. Der Bereich Mechatronik (­inklusive der Leno GmbH) wurde von Melecs übernommen, Automation/Robotik von der deutsch-österreichischen cts GmbH, und die Blechtechnik hat die OÖ Ger4tech gekauft. Die neuen Eigentümer haben alle Mitarbeiter übernommen und werden die Geschäfts an den bisherigen Standorten weiterführen. (red)

© Pro Pellets Austria

Automatisierungs-Trend Seit dem Jahr 2000 sind die jährlichen Absatzzahlen von Industrierobotern deutlich gestiegen, und auch für die Zukunft ist mit einer stark steigenden Nachfrage zu rechnen. Seite 76 Alpbach Technologiegespräche vom 27. bis 29. August

Internationale Experten sprechen

© Helmholtz Gesellschaft

Wolfsgraben. Im ersten Quartal haben die österreichischen Pelletproduzenten ihre Exporte um 37% auf 90.100 Tonnen gesteigert. Hauptabnehmer sind Italien, Deutschland und die Schweiz. Die Importe, die hauptsächlich von ausländischen Sägewerken heimischer Unternehmen stammen, sind um 7% auf 67.000 Tonnen gesunken Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria: „Die Investitionen in die neuen Produktionsanlagen in Österreich machen sich bezahlt; wir weisen bei Pellets eine positive Handelsbilanz aus.” Insgesamt liegt die Produktionsmenge bei 945.000 Tonnen Pellets jährlich. (red)

Unter den Referenten: Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gesellschaft.

Alpbach. Wie das gesamte Forum Alpbach stehen auch die diesjährigen Technologiegespräche, die vom 27. bis 29. August stattfinden, unter dem Motto „UnGleichheit“. Zahlreiche internationale Experten – darunter Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gesellschaft, oder Bertil Andersson, Präsident der Nanyang Technological Universität Singapur, diskutieren darüber, wo sich ungleiche Verhältnisse positiv und wo negativ auswirken, welchen Einfluss dabei moderne Technologien haben und welche möglichen Konsequenzen durch die für Industrie und Arbeitswelt zu erwarten sind. (red)

Arbeitsplätze schaffen. Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Ohne ehrliche und faire Strukturreformen, ohne Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung stehen diese Arbeitsplätze auf dem Spiel. Handeln wir jetzt! Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

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ju bi l ä u m

76 – industrialtechnology

Freitag, 10. Juli 2015

Turbulente Zeiten Seit dem Jahr 2000 hat Industrie bisher größten Änderungen erlebt

kommentar

Die Roboter wurden zur treibenden Kraft

A Short History of Robotics

Mit der Digitalisierung der Produktion steht der nächste Entwicklungsschritt vor der Tür.

D

as US-Patent Nr. 2.988.237 aus dem Jahr 1954 kann man als Geburtsurkunde der Industrieroboter bezeichnen. Erfinder der Universal Automation war George Charles Devol, Jr., ein Studienkollege von Isaac Asimov, der seine Faszination für künstliche Intelligenz als Schriftsteller auslebte, damit aber auch Generationen von Technikern inspirierte. Es vergingen noch sechs Jahre, während derer das Patent einige Male die Besitzer wechselte, bis schließlich die Unimation Incorporated (gegründet von Devol und Joseph Engelberger, eine Tochtergesellschaft der Consolidated Diesel Electronic (Condec)) den ersten Industrieroboter auslieferte. Das war 1961, und zum Einsatz kam der Unimate beim Autobauer General Motors. Die Unimation Incorporated ist längst Geschichte – die bereits 1942 von Asimov formulierten Robotergesetze gelten weitgehend noch heute. Offensichtlich hatte der Science Fiction-Autor erkannt, dass neue Technologien nicht nur Vorteile mit sich bringen, und man daher entsprechende Vorkehrungen treffen muss. Die Angst, dass die Roboter den Menschen aber sukzessive die Arbeit und damit die finanzielle Lebensgrundlage wegnehmen, scheint dennoch unbegründet – vor allem dort, wo Kreativität und Erfindergeist gefragt sind.

AIT Auf Wachstumskurs

© Peter Rigaud c/o Shotview Photographers

Deutliches Plus

AIT-Geschäftsführer Anton Plimon rechnet auch heuer mit Wachstum.

Wien. Mit dem Jahresabschluss 2014, das ein EGT von 3,3 Mio. vorweist, legt das AIT bereits zum siebten Mal in Folge eine positive Bilanz vor. Auch die Auftragsstände konnten um 15% auf 163,3 Mio. Euro gesteigert werden. AIT-Geschäftsführer Anton Plimon dazu: „Daraus legitimiert sich der Anspruch, eine Research and Technology-Organisation von europäischem Format zu sein. Mit unserer Performance spielen wir in der vergleichbaren Top Liga Europas.” Für heuer wird mit einer weiteren Fortsetzung des Wachstums gerechnet. (red)

Wien. Bis zum Jahr 2000 war die Welt der Industrie relativ gut überschaubar und weitgehend in Ordnung. Zwischen 1980 und 2000 wuchs die Industrieproduktion in Europa, den USA und Japan kontinuierlich. Die Krise Anfang der 90er-Jahre war ebenso wie die 10 Jahre davor von kurzer Dauer und nach spätestens zwei Jahren wieder überwunden. Eine Ausnahme war allerdings Japan, wo man gut 10 Jahre brauchte, um die Rückschläge wieder wettzumachen. Aus heutiger Sicht könnte man das als Vorgeschmack auf das sehen, was danach kam. Denn in den letzten 15 Jahren kann von Kontinuität und rascher Erholung keine Rede mehr sein.

Boom der Automatisierung Eine Branche, für die es in den letzten 15 Jahren aber gut lief, sind die Roboterhersteller. Das zeigt sich an der Statistik der Roboterverkäufe seit dem Jahr 2000. Damals lag der weltweite Absatz bei knapp 100.000 Stück. Im Vorjahr wurden laut den Aufzeichnungen der International Federation of Robotics und dem VDMA rund 225.000 Stück verkauft. Das entspricht einem Plus von 27% gegenüber dem bereits starken Jahr 2013. In Europa waren die Zuwächse mit 4% vergleichsweise moderat, in Nordamerika aber mit 8% schon beträchtlich. In Asien nahm die Installation von Robotern um 42% zu, getrieben vor allem durch China. „China begnügt sich nicht damit, Roboter einzusetzen. Klare Strategie der chinesischen Regierung ist es, selbst ein starkes und innovatives Roboterland zu werden“, so Hans-Dieter Baumtrog, Vorsitzender des Vorstands von VDMA Robotik + Automation. Das weltweit steigende Interesse an der Robotik zeigt sich auch an der Rekordbeteiligung für die Branchenleitmesse Automatica, die im Juni nächsten Jahres in München stattfinden wird; schon heute sind 91% der Ausstellungsfläche gebucht. „Unsere Umsatzprognose für heuer lautet plus fünf Prozent. Die Aussichten stehen also gut, dass wir bis zum Jahresende die Marke von zwölf Milliarden Euro Branchenumsatz erreichen“, so Baumtrog weiter.

In den letzten 15 Jahren haben sich Roboter in der Industrie etabliert – und ihre Bedeutung wird noch weiter steigen.

Laut einer Ende des Vorjahrs veröffentlichten Trendanalyse der Boston Consulting Group ist für heuer sogar mit einem Umsatz von 13,6 Mrd. € zu rechnen und dieser solle sich bis 2025 auf fast 61 Mrd. € mehr als vervierfachen. Gründe für die stark steigende Nachfrage sind die wachsende Modellvielfalt, die immer größere Bandbreite an Aufgaben, die Roboter erledigen können, und die sinkenden Anschaffungskosten, die Automatisierung auch für kleinere Unternehmen sowie für den privaten Bereich leistbar machen.

Roboter vs. Mensch? Doch die zunehmende Automatisierung stößt auch auf Kritik. Und auf den ersten Blick scheinen die Ängste vor einer „Machtübernahme der Roboter” doch begründet und wurden etwa diesen April wieder durch eine Studie der Bank ING-DiBa wieder heftig angefacht. Der Studie zufolge werden durch die fortschreitende Automatisierung über kurz oder lang 59% der untersuchten Arbeitsplätze (in Summe immerhin 18 Mio.) in Deutschland bedroht. „Aus unserer Sicht ist das in keiner Weise belegbar“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Robotik + Automation. Das Bundesarbeitsministerium habe das Automatisierungspotenzial überprüft und dabei festgestellt, Heraus kam, dass nur etwa 12% al-

ler Arbeitsplätze ein Profil mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit haben. Entwarnung kommt auch von der im Februar 2015 erschienenen Studie „Robots at Work“, in der Georg Graetz von der Universität Uppsala und Guy Michaels von der London School of Economics die Auswirkungen von zunehmender Automation auf die wirtschaftliche Entwicklung von 17 Ländern untersuchten. Im Schnitt gingen gut 10% der Steigerung des Bruttoinlandsprodukts und 15% der Produktivitätsgewinne auf den vermehrten Robotereinsatz zurück. Dagegen stellten die Experten keinen Rückgang der Beschäftigung fest, wohl aber einen Anstieg der Löhne.

Neue Jobs entstehen „Das lässt den Schluss zu, dass der technische Fortschritt menschliche Arbeit aufgewertet hat“, meint Schwarzkopf. Schon 2013 hatte der internationale Roboterverband IFR in seiner Studie „Positive Impact of Robots on Employment“ herausgefunden, dass pro eingesetztem Roboter drei bis fünf neue Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe geschaffen werden. Beispiel dafür ist Deutschland: Der Roboterbestand wuchs zwischen 2010 und 2014 um fast 20% auf 176.000 Einheiten; die Zahl der Beschäftigten nahm in dieser Zeit um 1,6 Mio. auf 42,58 Mio. zu. Allein im Maschinenbau sind in den letzten fünf Jahren 100.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Aktuell sind hier 1.008.000 Menschen beschäftigt. Auch die Roboterhersteller stocken ihre Belegschaft auf – im Vorjahr um 3% auf beinahe 52.000. Und dieser Trend wird angesichts der vollen Auftragsbücher in den nächsten Jahren anhalten.

Was bringt die Zukunft? Mit den Auswirkungen, die Automatisierung und Industrie 4.0 auf die Arbeitswelt und die Gesellschaft haben (werden), befasst sich das Buch „Digitalisierung in-

© Edition Sigma

britta biron

© Panthermedia.net/Rainer Plendl

britta biron

Das Buch behandelt die sozialen ­Auswirkungen neuer Technologien.

dustrieller Arbeit“, erschienen in der Edition Sigma. Angesichts der Brisanz des Themas eine durchaus empfehlenswerte Urlaubslektüre. Namhafte Experten aus den Sozial- und den Ingenieurwissenschaften geben darin eine erste fundierte Einschätzung über die möglichen Konsequenzen von Industrie 4.0 für Industriearbeit. Die Beiträge behandeln Anwendungsfelder und Einsatzbereiche digitaler Technologien, Alternativen der Arbeitsgestaltung und gesellschaftliche Entwicklungsperspektiven. Ihr gemeinsamer Ausgangspunkt ist eine ganzheitliche Sicht auf die neuen Technologien, die sich auf das sozio-technische Gesamtsystem der Produktion im Kontext gesellschaftlicher Bedingungen richtet. Automat isierungsgrad der INdustr iel änder

Roboter pro 10.000 Arbeitskräften in der Produktion Land 2013 Südkorea 347 Japan 339 Deutschland 282 Italien 159 Schweden 157 Dänemark 145 USA 135 Spanien 131 Finnland 130 Taiwan 129 Quelle: International Federation of Robotics


ju bi l ä u m

Freitag, 10. Juli 2015

industrialtechnology – 77

Lesestoff Kompakte Informationen machen medianet zu einer beliebten Informationsquelle für das Topmanagement

Gute Nase für die Trends „2.000 Mal medianet sprechen für sich. Der Themenmix aus Kommunikations-, Wirtschafts-, Bildungs- und Industrie-Themen scheint gut bei den Lesern anzukommen. Ich wünsche dem Medium auch weiterhin viel Erfolg und freue mich auf die nächsten 2.000 Ausgaben.“

© ABB

Rainer Os te r m a n n Country M a n a ge r Fest o Öste r r e i c h

„Ich gratuliere dem media­ net-Team herzlich zu der 2.000sten Ausgabe! medianet steht für Kompetenz, und die Zusammenarbeit gestaltet sich professionell und partnerschaftlich. Die Redaktion liefert interessante und gut recherchierte Informationen für Entscheidungsträger, mit eigenen Industrie-Schwerpunkten, die in ein ansprechendes Layout eingebettet sind und damit für ABB ein attraktives Umfeld bieten.“

© Siemens

Franz Ch a lu p e c ky vo rstandsvorsi tz e n de r abb ös te r r e i c h

„Seit 2.000 Ausgaben begleitet medianet Trends und Themen der österreichischen Wirtschaft. Sie berichten stets am Puls der Zeit und sind eine nicht mehr wegzudenkende Informationsquelle für die österreichische Branche. Ich gratuliere der gesamten Redaktion herzlich zum Jubiläum!“ w olfg ang h e sou n g eneral d i r e k tor s i emens ag öste r r e i c h

© Borealis

„Kompetent, objektiv und informativ – das sind die Anforderungen, die ich persönlich an einem Medium in Zeiten des Informationsüberflusses sehr schätze. Aktuelle News aus der Branche sind für uns als Unternehmen wichtig, hier ist medianet als Business-to-Business-Fachzeitung ein verlässlicher Partner. Wir wünschen daher auch für die nächsten 2.000 Ausgaben gutes Gelingen!“ mark garrett c e o b o r e a l i s AG

© EY Österreich/APA-Fotos./Schedl

© Festo

Lob spornt an und macht auch ein wenig stolz – hier einige der Grußbotschaften zu unserer 2.000. Ausgabe. „medianet steht für gut aufbereitete Brancheninformationen, Themenvielfalt und gleichbleibend hohen Neuigkeitswert in alle Rubriken. Ich schätze vor allem die fundierten Brancheneinblicke und das tiefgehende Verständnis für unterschiedliche Wirtschaftssektoren – Qualitätsmerkmale, die auch in unserer täglichen Arbeit entscheidend sind. Herzlichen Glückwunsch zum ‚2.000er‘ und auf viele weitere Ausgaben!“ Hel mut Maukner , Count ry ­M anaging Part ner von EY Aust ria


i n n ovati on & u n te r n e hm e n

78 – industrialtechnology

Expertenmonitor Heimische Topmanager bewerten exklusiv für medianet monatlich die aktuelle Wirtschaftslage

short

Keine Besserung in Sicht

Kleine haben die Krise besser weggesteckt Bochum. Laut einem aktuellen Report von Quest Technomarketing haben sich die Rahmenbedingungen für die deutschen Maschinenbauer soweit gebessert, dass die Branche insgesamt die Krise überwunden hat. Allerdings zeigen sich dabei deutliche Unterschiede hinsichtlich der verschiedenen Betriebsgrößen. Zu den Gewinnern zählen kleine Maschinenbauer mit weniger als 50 Mitarbeitern; hier liegen 43% über dem Niveau von 2008. Bei Firmen mit 50 bis 99 Mitarbeitern sind es 25%. Dagegen liegt die Quote bei Betrieben mit 500 bis 999 Mitarbeitern nur bei vier Prozent. Am stärksten zu kämpfen haben weiterhin sehr große Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten. (red)

Vor allem hohe Lohnnebenkosten und Steuern beeinträchtigen Wettbewerbsfähigkeit weiterhin.

KonjunkturMonitor

Karl Aspöck (li.) mit dem OÖ Wirtschaftslandesrat Michael Strugl.

Peuerbach. Gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmen hat das OÖ Familienunternehmen Aspöck Systems eine Lichtanlage entwickelt, die sowohl mit konventionellen Leuchtmitteln als auch mit energiesparenden LEDs bestückt werden kann. Die Hybrid-Leuchte Europoint III ist die technologische Basis für die eine gänzlich neue Produktfamilie, mit der man neben den bestehenden Kunden auch neue ansprechen will, deren Fokus besonders auf der Energieeffizienz liegt. „Langfristig schätzen wir, dass wir 25 bis 30 Prozent unseres Umsatzes auf Basis dieser Neuentwicklung generieren werden können”, sagt Geschäftsführer Karl Aspöck. (red)

– von dem allerdings die export­ orientierte Unternehmen durchaus profitieren – sowie eine Verschärfung der gesetzlichen Vorschriften auswirken. Die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen auf den Weltmärkten wird weiterhin als zufriedenstellend eingeschätzt,

Sorgen bereiten – wie schon in den Vormonaten – nach wie vor die Lage am Arbeitsmarkt (einerseits steigende Arbeitslosenzahlen und andererseits der in manchen Branchen bereits deutlich spürbare Fachkräftemangel) und die hohen Lohnnebenkosten. Sehr uneinheitlich ist die Meinung hinsichtlich der Investitionsbereitschaft der heimischen Betriebe.

Expert-

Ressourcenverfügbarkeit und Rohstoffpreise Durch globalen Konzern­ verbund kann hier gut ausgeglichen werden, was in einer guten Verfügbarkeit resultiert. Note 2

Perspektiven öst. Unter­ index nehmen am Weltmarkt Der Wettbewerbsdruck steigt in Zeiten geringen Wachstums, heimisches 2,6 Know-how ist aber inter­ national gefragt. Note 2

Politik muss sicherstellen, dass die Preise in Europa so wettbewerbsfähig wie möglich gestaltet werden. Note 3

Wissenschaft und For­ schung müssen stärker in den Fokus der Politik. Note 3,5

Technikermangel ist spürbar. Für Schaffung und Erhaltung von Arbeits­ plätzen wäre Senkung der Lohnnebenkosten wichtig. Note 4 Steuerreform hat Faktor Rahmenbedingungen blei­ Nach wie vor hoch, die Arbeit nicht entlastet, auch ben schwierig, schwacher ständige Betonung der Krise sorgt aber für Unsi­ fehlen z.B. Anreize für AusEuro ist aber Konjunktur­ Note 2 und Weiterbildung. Note 4 motor für Export. Note 2 cherheit.

Stark branchenabhängig. Über alle Branchen hinweg ist aber Energieeffizienz ein brennendes Thema. Note 2

Österreichische Unter­ nehmen sind international geschätzt und in manchen Bereichen sogar Welt­ marktführer. Note 3

Derzeit stabil; schwacher Euro könnte bei Rohstoffen zu starken Verteuerungen führen. Note 3

Voraussetzungen sind grundsätzlich gut; gerade die USA und Asien bieten derzeit Potenzial. Note 2

Country Manager Festo Österreich Gerald Hofer CEO Knapp AG

Wolfgang ­Hesoun General­direktor Siemens ­Österreich

Wir erkennen unverändert leicht positive Signale. Unser „Trendbarometer Industriebetriebe 2015“ hat das bestätigt. Note 2

Investitionsbereitschaft der heim. Unter­nehmen In einigen Branchen steigt die Investitionsbereitschaft wieder leicht. EVUs inves­ tieren ins Netz und kaum in Erzeugung. Note 3

Für gut ausgebildete Spezialisten ist Österreich nicht die erste Wahl.

Situation am Arbeitsmarkt und Lohnkosten Internationale Wettbe­ Franz werbsfähigkeit leidet unter ­Chalupecky hohen Lohnnebenkosten. Fachkräftemangel bleibt Vorstands­ trotz hoher Arbeitslosigkeit vorsitzender bestehen. Note 3 ABB Österreich Auftragslage hat sich kaum Aktuelle Investitionszurück­ Für internationale Fachkräf­ Alfred Stern haltung in der heimischen te ist Österreich unattraktiv, verbessert. Daher liegt Vorstandsmitglied Österreich bei Prognosen Industrie führt unwiderruf­ verbesserte steuerliche hinter EU-Schnitt. Note 4 lich zum Stillstand. Note 4 Voraussetzungen sind ein Borealis AG Muss. Note 5 Rainer ­Ostermann

Auftragslage der ­heimischen Industrie In einem unsicheren und anspruchsvollen Umfeld wird ein moderates Wachs­ tum angestrebt. Note 3

Hohe Arbeitslosigkeit

© Panthermedia.net/Kurhan

Weiterhin drückt der schwache Arbeitsmarkt das Ergebnis nach unten.

allerdings ortet man hier bereits Gegenwind, der sich künftig vielleicht sogar verstärken könnte.

„Industrie 4.0“ sorgt für Impulse. Wir würden uns aber deutlich mehr Einsatz seitens der Politik wün­ schen. Note 3

Im internationalen Standortvergleich ist die Auftragslage der öster­ reichischen Industrie gut. Note 3

Investitionen, die für neue Arbeitsplätze sorgen, sind in Österreich weiterhin auf niedrigem Niveau bzw. stagnieren. Note 3

Ohne umfassende Struk­ turreformen werden sich die steigenden Arbeits­ losenzahlen nur schwer einbremsen lassen. Note 3

Bei manchen Rohstoffen erwarten wir in den nächs­ ten Jahren eine immer restriktivere Gesetzgebung. Note 2

Heimischen Betriebe kön­ nen mittelfristig mit einer höheren Dynamik auf ihren ausländischen Absatzmärk­ ten rechnen. Note 3

2,8

3,0

3,8

2,4

2,7

kriterien-index

3,9

2,8

2,6

2,8

gesamt 2,9

Fotos: © ABB; Borealis; Festo/Martina Draper; Knapp/Harald Eisenberger; Siemens/Rita Newman

voestalpine Der weltweite Trend zum Leichtbau in der Autobranche forciert Nachfrage nach lasergeschweißten Platinen

Kapazitätsausbau durch neues Werk in Linz Linz. Die Bestrebungen zur Gewichtseinsparung im Automobilbau lassen die Nachfrage nach Leichtbau-Komponenten seit einigen Jahren kontinuierlich steigen. Auch die voestalpine Europlatinen GmbH, eine Tochtergesellschaft der Metal Forming Division des voestalpine-Konzerns, profitiert mit ihren lasergeschweißten Platinen aus hochfesten Stählen von dieser Entwicklung. Vor Kurzem erfolgte der Spatenstich für ein zweites Werk in Linz, um die Kapazitäten in diesem Bereich zu erweitern. Die Investitionssumme liegt bei insgesamt 25 Mio. Euro.

kontinuierlich auszubauen. Bereits jetzt erwirtschaften wir 47% unseres Umsatzes in diesem Segment – davon wiederum rund zwei Drittel allein im Bereich Automotive“, so voestalpine-Chef Wolfgang Eder.

Umsatzsteigerung Das neue Werk wird Mitte 2016 in Betrieb gehen. Durch die Pro-

duktion von fünf Millionen zusätzlichen lasergeschweißten Platinen soll der Umsatz der voestalpine Europlatinen GmbH in den nächs­ ten drei Jahren von derzeit 100 auf 140 Mio. Euro deutlich gesteigert werden. Bei der Mitarbeiterzahl ist ein noch schnellerer Anstieg von derzeit 200 auf rund 270 Beschäftigte im Geschäftsjahr 2016/17 geplant. „Die Auftragslage spricht für

„Die Kapazitätsaus­ weitung folgt der lang­fristigen Konzern­ markt Mobilität konti­ nuierlich auszubauen.“

Fokus Mobilität Erstmals wird es in diesem Werk, das den Standort Linz weiter festigt, auch möglich sein, Aluminium-Stanzteile und Alu-Alu-Platinen zu fertigen. „Die Kapazitätsausweitung zur Produktion von hochqualitativen Automobilkomponenten folgt unserer langfristigen Konzernstrategie, den Fokusmarkt Mobilität

sich – wir haben bereits Produktionsaufträge bis in die Mitte des nächsten Jahrzehnts fixiert. Mit der Errichtung des zweiten Werks schaffen wir neben der Fertigungs-

strategie, den Fokus­

wolfgang eder ceo voestaslpine ag

© voestalpine

© Land OÖ/Liedl

Leuchtendes Beispiel für Cluster-Koops

2,9

Wien. Das Zeugnis, das unsere Experten in diesem Monat ausstellen, wäre für so manchen Schüler ein Grund gewesen, am Tisch zu tanzen, doch tatsächlich gibt es wenig Grund zum Feiern. Am besten fällt auch in diesem Monat das Urteil hinsichtlich Ressourcenverfügbarkeit und Rohstoffpreisen aus, allerdings mit der Einschränkung, dass die Energiepreise in Europa im internationalen Vergleich als zu hoch angesehen werden. Negativ könnten sich hier in Zukunft zudem der schwache Euro

© 3M

Neuss. Mit ihrem patentierten „Quick Release“-Mechanismus lässt sich die 3M Halbmaske 6500QL in Arbeitspausen mit einer Hand mühelos ab- und bei erneutem Betreten des Gefahrenbereichs wieder aufsetzen. Ihre weiteren Pluspunkte: eine strapazierfähige Bebänderung und ein flaches, kompaktes Design, das die Kombination mit anderen Arbeitsschutzprodukten ermöglicht. Jetzt wurde die Schutzmaske mit dem Red Dot Award ausgezeichnet. (red)

g e s a m t n o t e im j u l i

Britta biron

Design-Auszeichnung für 3M-Arbeitsmaske

Modell 6500QL überzeugt mit seinem sehr guten Produktdesign.

Freitag, 10. Juli 2015

Feierlicher Spatenstich (v.li.): P. Schwab (Chef Metal Forming Division), W. Eder (Vorstandsvorsitzender voestalpine AG), H. Eibensteiner (Chef der Steel Division).

erweiterung insbesondere auch eine technologische Ergänzung der bestehenden Produktion”, so Peter Schwab, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Metal Forming Division. (red)


Freitag, 10. Juli 2015

I nn ovati on & U n te r n e hm e n

industrialtechnology – 79

ecoplus-Initiative Das Land Niederösterreich verstärkt Aktivitäten zu Industrie 4.0 – im Fokus steht die Vernetzung von Unternehmen und Forschung

NÖ macht sich fit für die Zukunft St. Pölten. Um die Unternehmen bei den kommenden Herausforderungen rund um die vernetzte Produktion zu unterstützen, haben das Land Niederösterreich und die Wirtschaftsagentur ecoplus eine Reihe von Initiativen zu Industrie 4.0 erarbeitet. „Die neuen technologischen Entwicklungen können die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen deutlich verbessern”, begründet die NÖ Wirtschaftsländesrätin ­Petra Bohuslav und erläutert weiter. „Mit dem Leitprojekt ‚Enterprise 4.0‘ des Mechatronik-Clusters der ecoplus beispielsweise erheben wir gemeinsam mit betroffenen Unternehmen die Bedürfnisse und Herausforderungen, die die neuen Entwicklungen mit sich bringen. Auf Basis der Erkenntnisse können wir dann noch gezielter unterstützen.”

die Felder „Materialien und Oberflächen“ und „Automatisierungsund Fertigungstechnik“. Allein in der Automatisierungs- und Fertigungstechnik sind rund 1.500 Betriebe mit insgesamt etwa 60.000 Beschäftigten tätig.

Nicht nur für die Großen „Industrie 4.0 ist insbesondere auch für kleine und mittlere Betriebe ein Thema“, ergänzt Bohuslav: „Sie bilden das Rückgrat der niederösterreichischen Wirtschaft und bergen auch aufgrund ihrer Flexibilität enormes Potenzial.” Ein Beispiel dafür ist die Meta­

flex GmbH, die alle produktionsrelevanten Faktoren in den Produktionsprozess einbezieht. So ist es zum Beispiel möglich, Kantteile aus Blech individuell online zu planen, zu kalkulieren und mit einer intelligenten Logistik das Produkt in 48 Stunden auf der Baustelle zu haben. Verschnitt und Fehlproduktionen werden somit ausgeschlossen und bringen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Geschäftsführer Gerhard Resch, dazu: „Der neue innovative Onlineshop und die Just-in-time-Lieferung hat den herkömmlichen Weg der Fertigung in unserer Branche revolutioniert.” (red)

© NLK/Johann Pfeiffer

Konkurrenzfähigkeit von Betrieben und Standort soll gesteigert werden.

Gerhard Resch (Geschäftsführer Metaflex), Petra Bohuslav (NÖ Wirtschafts­ landesrätin), Georg Bartmann (Gruppenleiter des NÖ Wirtschaftsressorts).

Gemeinsame Aktivitäten Im Fokus des Projekts stehen folgende Themen: neue Geschäftsmodelle, Internationalisierung & Verbesserung der globalen Wettbewerbsfähigkeit, Digitale Vertriebsund Servicekonzepte, neue Arbeitsformen, neue Finanzierungsformen wie etwa Crowdfunding sowie neue Managementsysteme.

„Neue Technologien und Arbeitsformen helfen, Betriebe und den österreichischen Standort konkurrenz­ fähiger zu gestalten.

MACHT UNABHÄNGIG von Eigeninteressen der Kreditversicherer und löst fesselnde Vertragsklauseln

petra bohuslav, nö wirtschaftslandesrätin

Wesentlich bei der Umsetzung ist die Vernetzung und der Wissensaustausch zwischen Unternehmen und Forschern sowie Studierenden durch angewandte Forschungsprojekte, Abschlussarbeiten und Praktika und auch eine engere Kooperationen zwischen Unternehmen. Gemeinsam soll NÖ international als Standort aufgewertet und die Wirtschaftkraft des Landes gestärkt werden.

Breiter Ansatz Zwar betrifft Industrie 4.0 so gut wie alle Branchen, für die niederösterreichische Wirtschaft besonders interessant sind aber

© Metaflex

A.C.I.C. - Österreichs erster Spezialmakler für Kreditversicherung Wir beraten ausschließlich im Interesse unserer Kunden! Lernen Sie den Unterschied kennen: www.acic.at oder +43 1 367 08 53 Metaflex zählt zu den Betrieben, die Industrie 4.0-Lösungen einsetzen.


E n e r gi e & Re s sou r c e n

80 – industrialtechnology

Freitag, 10. Juli 2015

Forschungsprogramm Partnerunternehmen aus ganz Europa arbeiten im Projekt CloseWEEE an der Verbesserung des Materialkreislaufs

Rohstoffe aus Elektroschrott

© Fraunhofer IZM

Recycling-Zentrum in Wien ist maßgeblich an der Erstellung einer Online-Datenbank beteiligt.

Alte Elektrogeräte sollen künftig verstärkt als Rohstoffquelle genutzt werden.

Wien. Der Markt für Unterhaltungs­ elektronik boomt: Allein im letzten Jahr wurden europaweit rund 60 Mio. Fernsehgeräte verkauft. Früher oder später enden sie und Millionen anderer Gerate als Elek­ troschrott. Die Recycling-Industrie hat darauf reagiert: Kupfer, Alumi­ nium, Eisen- und Edelmetalle so­ wie ausgewählte Kunststoffe wer­ den bereits wiederverwertet. Aller­ dings gehen noch immer wertvolle Materialien verloren. In dem mit knapp sechs Mio. € geförderten Projekt CloseWEEE ar­ beiten Experten aus ganz Eu­ropa und aus verschiedenen Branchen zusammen, um die Quote der ver­

wertbaren Materialien steigern zu können. Einer der Schwerpunkte ist es, den Mitarbeitern der Entsorgungs­ unternehmen die Zerlegung der Elektro-Geräte zu erleichtern.

Recycling-Datenbank Dafür soll eine Online-Daten­ bank mit Anleitungen erstellt wer­ den, die auch auf die technischen Besonderheiten der einzelnen Her­ steller Rücksicht nimmt. Erstellt wird dieses Recycler Information Center von iFixit zu­ sammen mit dem Demontage- und Recycling-Zentrum in Wien. Als

keit, sich unverzüglich Informa­ tionen und Anleitungen für den Zerlegungsprozess der Elektro­ geräte zu beschaffen. Das bringt einen Hauch von Industrie 4.0 in den Recycling-Prozess“, erklärt Karsten Schischke, Forscher am Fraunhofer IZM. Für seine Kollegin Gergana Di­ mitrova liefert das Projekt einen wichtigen Beitrag, die RecyclingLücke in der Kreislaufwirtschaft zu schließen – technisch wie öko­ nomisch. „Der Rückfluss großer Materialmengen in die Produktion kann so viel besser gesteuert wer­ den.“ CloseWEEE ist eines der ersten Projekte, das im Rahmen des euro­ päischen Forschungsprogramms Horizon 2020 ins Leben gerufen wurde. Interessierte können sich online unter www.closeweee.eu/ news-events anmelden, um sich laufend über den Fortschritt des Projekts zu informieren. (red)

potenzieller Abnehmer bringt der TV-Hersteller TP Vision seine Ex­ pertise ein und legt die qualita­ tiven Anforderungen fest. Der Re­ cycling-Experte Accurec wiederum nimmt sich der Rückgewinnung kritischer Rohstoffe aus Batterien an. Koordiniert wird das Projekt vom Fraunhofer-Institut für Zu­ verlässigkeit und Mikrointegrati­ on IZM. Die Ergebnisse sollen unter an­ derem in Beschaffungsrichtlinien einfließen, um die Nachfrage nach umweltverträglichen Lösungen zu stärken. Die Recycling-Unternehmen haben nun online die Möglich­

ABB Auftrag aus Katar

Viel Energie

Zürich. ABB hat einen Auftrag in Hö­ he von rund 76,7 Mio. € für die Pla­ nung, Entwicklung, Lieferung, Ins­ tallation und Inbetriebnahme von drei schlüsselfertigen Unterstati­ onen in Katar erhalten. Mit diesen Anlagen soll die mit Wasser- und Kraftwerksanlage erzeugte Elek­ trizität in das Stromnetz von Katar eingespeist werden. Der Golfstaat, dessen Bevölke­ rung derzeit drei Mal so schnell wächst wie jene der Nachbar­ staaten, tätigt aktuell große Inves­ titionen in seine Infragstruktur. „Der Auftrag fördert die Neuaus­ richtung der Division Energietech­ niksysteme und unsere Next-LevelStrategie, deren Fokus auf Wachs­ tumsmärkten liegt“, so Claudio Facchin, Leiter der Division Ener­ gietechniksysteme bei ABB. (red)

AIT Smarte Energietools

Planungshilfe

Wien. Das AIT Energy Department ist im Rahmen des EU-Projekts Cityopt maßgeblich an der Ent­ wicklung von „Cityopt Planning“ beteiligt, das sich der Optimierung von Energiesystemen in der Pla­ nungsphase widmet. „In der Case Study Wien wol­ len wir dafür die Einspeisung von Abwärme einer Großanlage in ein lokales Fernwärmenetz als An­ wendungsbeispiel simulieren“, so der zuständige AIT-Projektleiter Nicolás Pardo. (red)

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© AIT

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E n e r gi e & Re s sou r ce n

Freitag, 10. Juli 2015

industrialtechnology – 81

EU-Studie Forscher analysierten die Stromnetze

Netzausbau ab 2025

© APA/dpa/unbekannt

Einbindung der Bevölkerung wird wichtiger.

Langfristig müssen in Europa neue Stromleitungen errichtet werden. herbert strasser

Wien. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten soll der Anteil der alternativen Energie europaweit steigen. Das stellt auch die Stromnetze vor neue Herausforderungen. Diese hat eine internationale Studie, geleitet von der TU Wien, nun analysiert. In den nächsten Jahren wird es genügen, die bestehenden Stromnetze besser zu nutzen, indem man die Stromflüsse besser plant und Steuerungselemente implementiert. „Ab 2025 brauchen wir in Europa jedenfalls einen Ausbau an Stromleitungen“, sagt Bettina Burgholzer von der Energy Economics Group der TU Wien. In Deutschland ist eine leis­ tungsstarke Nord-Süd-Verbindung

geplant. Und wenn Spanien immer mehr Elektrizität aus Sonnenenergie erzeugt, wird man das Land besser an den Rest Europas anbinden müssen. Auch Skandinavien wird neue Leitungen nach Süden brauchen, und Großbritannien ist noch nicht ausreichend gut mit dem kontinentalen Stromnetz verbunden. Schließlich weist die Studie auch darauf hin, wie wichtig es ist, die lokale Bevölkerung bei Stromleitungs-Bauprojekten möglichst früh einzubeziehen. Denn einerseits wollen alle eine zuverlässige Versorgung mit Strom haben, doch niemand will hinter seinem Haus eine Hochspannungsleitung. Und dieser „Not in My Back Yard“-Effekt hält große Bauvorhaben oft jahrelang auf.

Wien Energie Pilotprojekt für die Landwirtschaft

Tropfbewässerung mit Photovoltaik

© Wien Energie/Astrid Knie

Wien/Guntramsdorf. Auf rund 3,5 Hektar Fläche wird derzeit versucht, mit einem mobilen Solarkraftwerk die Mais-Ernte zu steigern. Das Pilotprojekt „Solarkraft EinfachGießen“ wird von Wien Energie organisiert und geleitet. Projektpartner sind 1stLevelSolar GmbH und der Biobauer Michael Hütteneder. Oberirdisch verlegte Schläuche mit Auslässen in regelmäßigen Ab-

Die solarbetriebene Bewässerungs­ anlage am Biobauernhof Hütteneder.

ständen geben nur geringe, exakte Wassermengen (tröpfchenweise) ab, weitgehend unabhängig vom Druck in der Rohrleitung. Dieses System wurde in trockenen Ländern zum wassersparenden Einsatz entwickelt, heute wird dieses Verfahren zunehmend in Mitteleuropa zum Beispiel beim Weinbau in der Wachau, aber auch in Parks und privaten Gärten angewendet. Ein Vorteil ist die exakte Aufbringung des Wassers ohne Verduns­ tungsverluste. Wesentlich ist auch, dass die Blätter nicht benetzt werden und somit Pilzerkrankungen nicht gefördert werden Wien Energie-Geschäftsfeldleiterin Gudrun Senk: „Verläuft das Projekt erfolgreich, wird Wien Energie ein neues Angebot für Landwirte auf den Markt bringen. Damit unterstützen wir Landwirte beim Umstieg auf die Nutzung von Erneuerbaren Energien bei der Feldarbeit.“ Für das mobile Solar-System wären keine hohen Investitionskosten notwendig, ein Pachtmodell wird angedacht. Wien Energie versorgt derzeit rund 4.500 Landwirte im Großraum Wien. (red)

EtherCAT-Klemmen

Busklemmen

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50 V, 4 A, OCT

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24 V, 1 A

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W

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DC-Motor

50 V, 5 A

W W


tr a n spor t & logi s t i k

82 – industrialtechnology

Freitag, 10. Juli 2015

Big Data-Projekt Dänemark ist Vorreiter bei der Nutzung von Echtzeitdaten in der Verkehrsüberwachung

short

Mehr Verkehrssicherheit

Knapp AG holt sich neuen Großauftrag

herbert strasser

© Knapp

Kopenhagen. Als erstes Land der Welt setzt Dänemark nicht nur auf traditionellen Methoden der Verkehrsüberwachung seiner Staatsstraßen, sondern nutzt zusätzlich GPS-Daten, um ein umfangreiches Bild der aktuellen Verkehrs-und Stausituation zu erhalten.

OSR Shuttle kommt bei Elektronikhändler ElGiganten zum Einsatz

Hart bei Graz. Elgiganten, führender skandinavischer ElektronikRetailer, beauftragt Knapp mit der Realisierung einer Omnichannel-Lösung im Wert von über 30 Mio Euro. Im Distributionszentrum in schwedischen Jönköping werden ein OSR Shuttle und ein Paletten-Hochregallager realisiert. Grund für die Investition ist das wachsende eCommerce-Geschäft, das Elgiganten in Zukunft parallel zum Store-Betrieb ausbauen möchte. Das neue Distributionszentrum soll im September 2016 in Betrieb gehen. (red)

Wichtige Transportwege Zwar umfassen die staatlichen Straßen mit ihren rund 4.000 Kilometern nur etwa fünf Prozent des gesamten dänischen Straßennetzes, allerdings wird darüber fast die Hälfte (rd. 45% des Personen- und Güterverkehrs) des ganzen Verkehrs des Landes darüber abgewickelt. Bei dem Big Data-Projekt kooperiert die nationale Straßenverkehrsamt Vejdirektoratet mit Inrix, einem der führenden Anbieter

Lagermax: neuer Nachtexpress-Service

© Kion Group

Kion-Group baut F&EAktivitäten weiter aus

Eike M. Böhm wird als CTO sämtliche F&E-Aktivitäten von Kion leiten.

Wiesbaden. Die Kion Group will ihre konzernweite Forschung und Entwicklung stärken und erweitert dafür ihren Vorstand. Eike M. Böhm wird ab 1. August in der neu geschaffenen Position des Chief Technology Officers (CTO) sämtliche F&EAktivitäten sowie den Einkauf und das Qualitätsmanagement des Konzerns leiten. Kion-CEO Gordon Riske dazu: „Eike Böhm wird in unserem Vorstand wesentlich dazu beitragen, das volle Potenzial der markenübergreifenden Synergien in der Produktentwicklung zu erschließen, die zentraler Bestandteil unserer Strategie 2020 sind.” (red)

Analyse verschiedener Daten liefert ein detailliertes Bild der Verkehrssituation

Lufthansa Cargo An 120 Standorten weltweit wurde die neue IT-Lösung iCargo bereits in Betrieb genommen

Größter Systemwechsel im Cargo-Business

© Daniel Kummer Photography

Obertrum. Die Lagermax AED GmbH & Co KG bietet ab sofort ein breitflächiges Netzwerk an sogenannten PUDO-Stationen in ganz Österreich an. An vordefinierten Standorten werden Techniker und Außendienstmitarbeiter im Nachtexpress mit Ersatzteilen, Unterlagen oder wichtigen Accessoires über fixe Routen versorgt. Bereits ab 7:00 Uhr in der Früh haben Kunden die Möglichkeit, ihre Waren bei den Lagermax AED PUDO-Partnern abzuholen – im Gegenzug werden Retourwaren wieder zurückgenommen. Partnerstationen finden sich z.B. in Geschäften oder Tankstellen mit langen Öffnungszeiten. Entfernungen zwischen den einzelnen PUDOs wurden so gewählt, dass die Anfahrten von allen Punkten im Bundesgebiet möglichst kurz sind. (red)

weltweiter Verkehrsdaten- und Connected-Car-Dienste, sowie mit dem globalen Beratungsunternehmen COWI und dem deutschen Verkehrsunternehmen TraffGo. Die Leiterin der Verkehrsplanung im Straßenverkehrsamt, Charlotte Vithen, dazu: „Dank Inrix’ Expertise mit Echtzeit-Daten und dem Einsatz der Technologie im gesamten Straßennetz können wir Stau und stockenden Verkehr schneller erkennen, früher Stauwarnungen ausgeben, Verkehrsvorfälle besser managen und so für einen ruhigeren Verkehrsfluss in Dänemark sorgen.“ Und Bryan Mistele, CEO bei Inrix, ergänzt: „Dieses Beispiel zeigt hervorragend, wie technische Innovation die urbane Mobilität verbessern kann – und kann als Vorbild für Städte und Länder in ganz Europa und dem Rest der Welt angesehen werden.“

© Inrix

Durch GPS-Daten können Staus frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

K.-R. Rupprecht,Vorstand Lufthansa Cargo, mit V. K. Mathews, CEO IBS Group.

Frankfurt. Lufthansa Cargo hat kürzlich an 120 Standorten, darunter den drei Hubs Wien, München und Frankfurt, die IT-Lösung iCargo von IBS in Betrieb genommen. Im Zuge dieses IT-Modernisierungsprojekts, das ein maßgeblicher Bestandteil der Strategie „Lufthansa Cargo 2020“ ist, werden zahlreiche Business-IT-Systeme durch eine zentrale Plattform ersetzt, die alle Beteiligten der Transportkette miteinander verbindet. Dadurch werden Kernprozesse und der ständige Informationsfluss verbessert, was zu erhöhter geschäftlicher Agilität führt und die Einführung von künftigen Innovationen begünstigt. Die neue Plattform wird Lufthansa Cargo die Möglichkeit bieten, bei ver-

schiedenen Brancheninitiativen – wie etwa bei der Umsetzung von eFreight und der Digitalisierung der Geschäfte – eine Führungsrolle zu übernehmen.

Fit für die Zukunft Etwa 4.500 Anwender von Lufthansa Cargo werden das iCargoSystem künftig auf weltweiter Ebene einsetzen. „Die modernisierte IT-Plattform wird fortan wie ein Hebel wirken und es uns ermöglichen, Innovationen auf effiziente Weise einzuführen und unseren Kunden kontinuierlich die besten Produkte zu bieten“, erklärt Karl-Rudolf Rupprecht, Vorstandsmitglied bei Lufthansa Cargo. (red)

Aktuelle Umfrage Heise Fleet Consulting hat nun die aktuelle Situation der Fuhrparks in Österreich untersucht

Fokus auf Kosten- und Umweltbewusstsein Wien. Anlässlich der Fleet Convention, der ersten unabhängigen Fachveranstaltung zum Thema Flottenmanagement, wurden jene Themen diskutiert, die die Branche aktuell am stärksten bewegen. Dazu zählen technologisch Entwicklungen, Managementtools für die Verwaltung eines Fuhrparks, intelligente Softwarelösungen, Kos­tenmanagement, alternative

„Das Thema Umwelt ist bei der Fahrzeugbeschaffung wichtig; allerdings mit der Einschränkung, dass keine höheren Kosten entstehen dürfen.“ H. Heise, Heise Fleet Cons.

Mobilitätslösungen, politische Rahmenbedingungen für Fuhrparks oder Schadensmanagement.

Top-Thema Ökologie Unter den Experten, die dazu referierten, war auch Henning Heise, Geschäftsführer von Heise Fleet Consulting. Er präsentierte einige Details aus einer neuen Studie, für die 100 österreichische Unternehmen befragt wurden. Dabei zeigt sich, dass das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit von der überwiegenden Mehrheit der Befragten (97%) als wichtig angesehen wird; für 40% steht die Ökologie sogar ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Befragt nach den verschiedenen Maßnahmen, die bereits zum Einsatz kommen, war die häufigste Antwort (63%) sparsame Fahrzeuge; weitere 16% gaben an, dies in Zukunft zu planen. „Das Thema Umwelt ist bei der Fahrzeugbeschaffung wichtig; allerdings mit der Einschränkung, dass dadurch keine höheren Kosten entstehen dürfen“, erläutert Heise.

Daneben sind alternative Antriebe für die heimischen Unternehmen eine durchaus praktikable Lösung – Elektrofahrzeuge (31%), erdgasbetriebene Fahrzeuge (22%) und Hybrid (19%). Carsharing betreiben immerhin 26% der Befragten und 11% planen dies. In 34% der Unternehmen werden regelmäßige Fahrerschulungen, vor allem hinsichtlich Sicherheit

und Spritsparen, durchgeführt. Weitere 27% der Unternehmen planen dies. 14% der Betriebe belohnen eine ökonomische Fahrweise noch zusätzlich. Fast 70% der Befragten sind allerdings der Meinung, dass ihr Fuhrpark noch Optimierungspotenzial habe und immerhin knapp 15% sind auch sicher, zu wissen wo dieser liegt. (red)


medianet

inside your business. today.

freitag, 10. JULI 2015 – 83

MEHR JOBS IM FINANZWESEN

Die große Mehrheit der heimischen CFOs plant Einstellung neuer Finanzprofis Seite 85

EINMALIGE CHANCEN NUTZEN! © beigestellt

© Panthermedia/A.Popov

careernetwork Das Karriere-Erfolgsrezept von Whatchado-Gründer Ali Mahlodji Seite 85

LINDA ZEMANN durchblicker.at © durchblicker.at

Der guute Mensch der ­ergonomischen Ruhe Profil Anselm Schwade spielt Geige und Querflöte und verkauft gesunde Betten. Karriere mit Kind Ein neuer ­Investmentfonds unterstützt ­Eltern bei den Kosten der Kinder­ betreuung. Seite 84

© panthermedia.net/Dash

ON THE ROAD

Immer mehr Entscheider glauben, dass mobile Arbeitsplätze in Bälde das „klassische“ Büro verdrängen werden. Seite 86

Seite 85

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Wien. Die Österr. Forschungs­ förderungsgesellschaft hat mit Andreas Geisler (47) einen lang­ jährigen Teamleiter aus den eigenen Reihen zum neuen Lei­ ter der Agentur für Luft- und Raumfahrt in der FFG bestellt.

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84 – careernetwork

Freitag, 10. Juli 2015

Anselm Schwade ist ein wirklich guuter Mann Der 49jährige Querflötenlehrer, Restaurator und Tischler verkauft hochwertige Matratzen und Liegesysteme, die von Hand und nach Maß aus besten, natürlichen Materialien hergestellt werden.

10 Fragen AN ANSEL M SCH WADE

Als Kind wollte ich immer schon … … klare Ziele haben. Ich habe tatsächlich jene Schulkollegen beneidet, die sich für nur eine Sache begeistert konnten. Erfolg ist … … wenn die Dinge lebendig bleiben und sich weiterentwickeln, … wenn sie gedeihen, wachsen und Früchte tragen, … wenn dabei der Spaß an der Sache über lange Strecken erhalten bleibt, … wenn die Geschichten einen Sinn ergeben und sie die Welt, in der wir leben, ein kleines bisschen besser machen.

Anselm Schwade mit Tischler Alois Füchsl (und unten mit einem Mitarbeiter), der die Betten für guut produziert.

Für die Karriere ist wichtig … … Ich glaube, dass sich das Potenzial für einen erfolgreichen Lebensweg aus der Energie speist, die man in die Dinge steckt, die man tut.

© guut, das Bett (3)

Mein Lebensmotto: Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Mich hat Zeit meines Lebens so ziemlich alles interessiert, was mit schönen Dingen zu tun hatte – ob Kunst, Musik, Architektur oder Fotografie war mir ganz egal. PAUL CHRISTIAN JEZEK

Wien. Seit rund zwei Jahren agiert Anselm Schwade als Chef der Wiener Betten-Manufaktur guut. „Wer schlafen kann, darf glücklich sein“, zitiert er zu Beginn des medianet-Gesprächs Erich Kästner. Dazu bedarf es eines ergonomisch perfekt und intelligent geformten Bettes – und damit, bringt es Schwade auf den Punkt, eines Liegesystems von guut: „Die schraubenlosen, aus heimischen Hölzern im Mühlviertel handgefertigten Betten und die mehrschichtigen, am Wiener Wallensteinplatz handgenähten Matratzen garantieren höchste Schlafqualität!“

Schlaf klingt wie Musik Schon der lang gedehnte Name „guut“ klingt wie ein Stück Musik und verkörpert Schwades Programm: „Bewusst spiegelt er jenen

zum UNTERNEHMEN Gegründet 1999 unter dem Namen lucas_ bett & raum von Lucas Stürzenhofecker, der in einem Kellerlokal Matratzen genäht hat. 2003 fand er das Lokal am Wallensteinplatz: ein aufgelassenes Bastelgeschäft, fortan Werkstatt und Schauraum. Neben Matratzen entstanden bald auch die ersten eigenen Betten, seitdem entwickeln sich die Modelle kontinuierlich weiter. 2013 fasste der Gründer den Entschluss, andere Wege zu gehen zu wollen, und weil Gutes einfach weiter bestehen sollte, wurde daraus guut. „Heute wie damals heißt das: gut in aller Konsequenz und bis ins letzte Detail“, sagt Anselm Schwade. www.guut.at

Wohlfühl- und Entspannungsfaktor wider, der sich sofort einstellt, wenn man in einem unserer Betten liegt. Betten sind slow living und damit bewusste Entschleunigung, denn guter Schlaf ist genauso wichtig wie gesundes Essen.“ Deutlich weniger wichtig ist Schwade das „klassische Karrieredenken“: „Das liegt etwas außerhalb meiner Welt: Ich mache Dinge, von denen ich überzeugt bin, die ich für sinnvoll halte und von denen ich gut leben kann. So ge-

„Guter Schlaf ist der direkte Weg zum Glück.“ ANSELM SCHWADE

sehen habe ich wenig Ideen dazu, welches die richtigen Bausteine für eine Karriere sein könnten.“ Schwade hat auch schon Jobs aufgegeben, „in denen ich vor Jahren mehr verdient habe als heute, weil sie mir keinen Spaß gemacht haben, aber vor allem: weil ich keinen Sinn darin sehen konnte.“ Was aber wirtschaftlichen Erfolg durchaus nicht grundsätzlich verhindert: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich noch jedes Mal das für meine Projekte notwendige Geld aufgestellt habe, wenn mir die Dinge wirklich wichtig waren. Der Dreh- und Angelpunkt dabei: Ich muss es wirklich

wollen – ein ,Ich hätte gern …‘ ist zu ­wenig!“ Handarbeit, Regionalität und Nachhaltigkeit heißen die Prinzipien, die Schwade bei guut realisiert. Verarbeitet werden nur heimische Laubhölzer, weil sie härter sind als Nadelhölzer und sich daher ideal für die innovativen, schraubenfreien Holz-SteckVerbindungen der guut-Betten eignen. Diese ermöglichen Auf- und Abbau in Minutenschnelle – ohne Werkzeug. Hergestellt werden die guut-Betten nach dem Prinzip des Goldenen Schnitts in der Tischlerei von Alois Füchsl in Mühlviertel.

Guut ist wirklich wichtig Auch die guut-Matratzen werden in Handarbeit gefertigt: in der Wiener Werkstatt am Wallensteinplatz. „Maßarbeit und Sonderwünsche gehören bei uns zum guten Ton“, verspricht Schwade. guut-Matratzen sind aus einzelnen Schichten aufgebaut und dadurch variabel und einfach zu handhaben. „Das ermöglicht es, Einzelelemente zu verändern, zu ergänzen und zu reinigen.“ Für Matratzen, Pölster, Decken und Bettwäsche werden ebenfalls nur natürliche Materialien verwendet: reiner Naturlatex, latexierte Kokosfaser, Bio-Baumwolle, Rosshaar, Dinkelspelzen, Hirsespelzen, Latexflocken, Kapok, Wildseide, (Schur-)Wolle, Wollfilz und Babykamelflaumhaar, ohne dass dem Kamel auch nur ein einziges Haar gekrümmt wird. „Schon aufgrund meines katholischen Elternhauses gab es einen starken Zug ins Soziale“, lächelt „Guut-Mensch“ Schwa-

de. „Ich glaube an die unsichtbaren Verbindungen hinter den Dingen und an das Guute im Menschen!“ Und an die Vielfalt: „Ich habe mir einfach alles angeschaut und so viel möglich ausprobiert. So suchte eine Freundin meiner Eltern einen neuen Geigenschüler für ihre Lehrerin. Als mich meine Eltern fragten, ob mich das interessieren könnte, habe ich natürlich sofort zugesagt. Auf diese Weise habe ich als Kind Geige und Querflöte gelernt, habe gemalt, gebastelt,

„Tradition trifft ­Innovation, lautet unser Credo.“ ANSELM SCHWADE

gekocht, gebacken, gestrickt und genäht, was für Burschen in dieser Phase ihres Lebens vielleicht eher unüblich ist …“ Aus diesen vielfältigen Ansätzen hat sich wie ein geflochtenes Band der rote Faden entwickelt, der Schwades „Career“ so lebendig und spannend gestaltet hat: „Mal war die Kunst oben, mal das Soziale, mal das Handwerk. Im Laufe der Jahre habe ich mich mit meiner Vielseitigkeit versöhnt. Ich habe begriffen, dass all die unterschiedlichen Dinge, die ich gemacht habe, sich gegenseitig ergänzen: Keine einzige meiner Erfahrungen war umsonst!“

Jungen Menschen würde ich raten … … vieles auszuprobieren und vor allem die Sachen zu machen, die ihnen Freude machen und an die sie glauben. In den 80er-Jahren hieß das Motto: Follow your heart, und bis heute gibt es wohl keine bessere Umschreibung dafür. Die Bedeutung von Geld ist: … vollkommen überschätzt. Ein Buch, das mich berührt hat: … „Kruso“ von Lutz Seiler. Wohin ich unbedingt reisen möchte … Zum Gleitschirmfliegen in die Dolomiten. Woran ich glaube … Wenn ich es mir genau überlege: an die Unsterblichkeit der Seele. In 20 Jahren werde ich … … hoffentlich noch mindestens genau so neugierig, lebendig und interessiert sein wie heute.

zur person Anselm Schwade (geb. am 28.12. 1965) arbeitete im Bundesdenkmalamt an der Festigung gotischer Fresken wie auch bei der Restaurierung von Kirchenfassaden in der Wachau mit. Später studiere er Querflöte – danach war er zunächst Angestellter der Flötenwerkstatt Wien und anschließend Querflötenlehrer im Waldviertel. Heute widmet er sich ganz der Gestaltung des guuten Schlafs.


Freitag, 10. Juli 2015

PERSONAL & M A N A GE M E N T/ AU S - & W E IT E R B I L D U N G

careernetwork – 85

Weltneuheit Ein Fonds als innovative Karriereinvestition: bis zu 500 € pro Kind und Monat für die Betreuung

short

Leichter Karriere mit Kind

Erfolgsrezept von Ali Mahlodji, Whatchado

Der neue „Fund of Excellence“ der Erste Bank investiert in Eltern, die beruflich avancieren möchten.

© beigestellt

Wien. „Finde heraus, was dich interessiert und setze alles daran, es zu erreichen, ohne andere dabei zu verletzen – ohne Ellenbogen!“ So brachte Ali Mahlodji sein Erfolgsrezept auf den Punkt. Der 33-Jährige hatte Dutzende Jobs, bis er seinen Kindheitstraum – die Gründung der Plattform Whatchado – verwirklichen konnte. Die meiste Kommunikation über Berufe findet seiner Meinung nach völlig falsch statt. „Es wird dabei suggeriert, dass es nur einen Weg nach oben gibt, nämlich über die klassische Karriereleiter“, erklärt Mahlodji. „Das stimmt aber nicht. Entscheidend ist, einmalige Chancen zu erkennen und diese zu nutzen.“ (pj)

TEILZEITARBEIT Ein neuer Investmentfonds unterstützt Eltern bei den Kosten der Kinderbetreuung.

Fast ein Drittel der Befragten glaubt nicht, dass eine Karriere mit einem kleinen Kind möglich ist – hauptsächlich deshalb, weil die Zeit nicht ausreicht oder die Belastung von Betreuung und Job zu groß ist. „Teilzeitarbeit heißt gleichzeitig dann auch im Alter weniger Pension“, sagt Natalia Corrales-Diez aus dem Social Banking der Erste Bank. Eine gute und sichere Kinderbetreuung könnte Frauen dazu verhelfen, wieder rascher in den Vollzeitjob zurückzukehren, davon sind 80% der Österreicher überzeugt. „Die Idee ist dabei ähnlich wie bei einem Start-up: Der Geldgeber

Whatchado-Gründer Ali Mahlodji konnte seinen Traum verwirklichen.

Laut Statistik Austria ist die Erwerbsbeteiligung in den letzten 10 Jahren angewachsen, insbesondere bei Frauen (von 59 auf 66%). Gleichzeitig ist die Teilzeitquote aber angestiegen, bei Frauen um rund 9 und bei Männern um 6%. 2014 waren 8 von 10 Teilzeitkräften weiblich. Als Grund für die Teilzeitarbeit geben hauptsächlich Frauen (38,1%) im Vergleich zu Männern (3,8%) an, dass sie kleine Kinder oder Familienmitglieder betreuen müssen. Österreich zählt zu den Ländern, die eine hohe weibliche Erwerbsbeteiligung wie auch eine hohe Teilzeitquote aufweisen. Die Teilzeitquote der Frauen war nur in Deutschland (47%) und den Niederlanden (76,8%) noch höher als in Österreich (46,9%) – der europäische Durchschnitt liegt bei 32,9%.

Excellence“ am zukünftigen Einkommen: Der Fonds wird für einen vorher vereinbarten Zeitraum und Prozentsatz am Einkommen beteiligt. Die Vereinbarung kommt erst zum Tragen, sobald die/der Geförderte mehr als 1.200 € brutto verdient. Rutscht das Einkommen wieder unter die 1.200 €, sei es durch Arbeitslosigkeit oder neuerliche Karenzzeiten, setzt die Beteiligung aus. Das Risiko der Investition liegt schlussendlich beim Fonds „Karriere mit Kind“, nicht bei den Geförderten. Das Modell wird individuell nach Vorhaben der Mutter oder des Vaters berech-

investiert in ein Vorhaben und beteiligt sich dafür an seinem Erfolg“, erklärt Bosek. Der Fonds investiert in Mütter oder Väter, die sich die Kinderbetreuung nicht leisten können, aber Vollzeit im Job durchstarten möchten. Die Voraussetzungen für die Förderung sind gute Karriereaussichten, die Persönlichkeiten und das Engagement. Der mögliche Investitionsrahmen: bis zu 500 € pro Kind und Monat für die Betreuung. Eine Bürgschaft oder Besicherungen sind nicht nötig. Im Gegenzug beteiligt die Mutter oder der Vater den Fonds „Fund of

Santander mit neuem Traineeprogramm

© shutterstock/Edyta Pawlowska

Wie bei einem Start-up

net und orientiert sich an der Investitionssumme, Branche, Vertragsdauer usw. Der Prozentsatz bleibt über den vereinbarten Zeitraum immer gleich. „Das gemeinsame Ziel der Geförderten und der Bank ist, dass ein guter Job und eine gute Bezahlung mit Gehaltssprüngen dabei rausschaut“, beschreibt Corrales-Diez das Produkt. Der Fonds Fund of Excellence ist als Alternativer Investmentfonds mit der Erste Bank Oesterreich, der Erste Stiftung sowie der Wiener Städtischen als Gesellschafter registriert. Das Risikomanagement wird durch die Streuung der Investments in unterschiedliche Branchen sowie durch Ablebensversicherungen für die Geförderten sichergestellt. (pj)

© Erste Group

Wien. Laut Statistik Austria ist die Betreuung von Kindern oder Familienmitgliedern der häufigste Grund, warum eine große Anzahl der Österreicher Teilzeit (27,9%) arbeitet. „Viele wollen gar keine Karriere machen – das ist auch vollkommen legitim. Wenn aber jemand trotz Betreuungspflicht bei seiner Karriere Vollzeit durchstarten will, soll’s nicht am Finanziellen scheitern“, meint Peter Bosek, Privatkundenvorstand der Erste Bank. Besonders Frauen arbeiten Teilzeit: 2014 waren 8 von 10 Teilzeitkräften weiblich. Laut einer Studie von Erste Bank und Integral denken allerdings vier von fünf Österreichern, dass Teilzeitkräfte nicht dieselben Karrierechancen haben, wie Vollzeitarbeitende.

Ausbildungsinitiative zum Aufbau von Juniorberatern im Filialvertrieb.

Aktuelle Studie Zuversicht in Bezug auf die Wachstumsperspektiven in Österreich für das kommende Jahr

Die österreichischen Finanzabteilungen werden kontinuierlich weiter aufgestockt.

börse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

Patrick Bauer

Patrick Bauer (45) übernimmt die Funktion des Operations Director bei LeasePlan Öster­reich. Bauer hat mehr als zwei Jahrzehnte Führungserfahrung bei CocaCola und war zuletzt bei IBM im Bereich Global ­Business Service tätig.

Die Einstellungsabsichten sind an erster Stelle auf neue Projekte (68%) zurückzuführen, gefolgt von der Erschließung neuer Märkte (35%) und dem Geschäftswachstum (32%), das vor zwei Jahren mit 62% noch der wichtigste Grund für den Personalausbau war. Übrigens: Die CFOs erwarten mit großer Mehrheit (80%) eine positive Wirtschaftsentwicklung. Im Hinblick auf das Wachstum des eigenen Unternehmens sind die befragten Finanzleiter mit 92% Zuspruch sogar noch zuversichtlicher. (pj)

ende frei gewordene Stellen neu besetzen.

Der stärkste „Motor“

Birgit Fux Henkel CEE

Birgit Fux (42) hat die Österreich-Vertriebsleitung für den Geschäftsbereich Laundry & Home Care der Henkel CEE übernommen. Die gebürtige Wienerin steuert damit den Verkauf von Marken wie Persil, Silan, Pril, Fewa, Blue Star oder Somat.

Jan Rosinski CBRE

© CBRE

LeasePlan

© Henkel

© LeasePlan Österreich

job

Wien. Der Finanz- und Rechnungswesenbereich hebt sich von den niedrigen Wachstumserwartungen positiv ab: Die große Mehrheit der österreichischen CFOs (78%) plant im zweiten Halbjahr die Einstellung neuer Finanzprofis. Das zeigt die aktuelle Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half, an der 100 CFOs in Österreich teilnahmen. Knapp ein Drittel (31%) der befragten Finanzveranwortlichen will innerhalb der nächsten sechs Monate neue Stellen schaffen. Damit wird in 5% mehr Unternehmen als noch vor zwei Jahren die Finanz- und Rechnungswesenabteilung aufgestockt. Zudem will fast die Hälfte der Befragten (47%) bis zum Jahres-

Wien. Im Oktober startet die Santander Consumer Bank ihr neues Traineeprogramm für Schulabsolventen mit Matura. Die Bank bietet zehn jungen Talenten die Möglichkeit, ins Unternehmen einzusteigen und eine zweijährige praxisorientierte Ausbildung zum Juniorberater im Filialvertrieb zu absolvieren. Dabei lernen die Berufseinsteiger durch „training on and off the job“ alle Facetten des Filialbetriebs und Konsumkreditgeschäfts kennen. Insgesamt betreibt Santander 29 Filialen österreichweit. Zu den Hauptaufgaben eines Juniorberaters zählen die Bearbeitung von Kundenwünschen und Betreuung von Servicekunden sowie bereits – in einem geringen Ausmaß – Verkaufs­ gespräche. (pj)

Jan Rosinski (42) ist als neuer Mitarbeiter im Asset Services Team von CBRE tätig. Sein Hauptaufgabengebiet liegt im Property Management, darüber hinaus unterstützt er den Bereich Business Development mit Marktrecherchen.

Linda Zemann durchblicker.at

© durchblicker.at

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Finanzabteilungen nehmen mehr Personal

Linda Zemann (35) war u.a. bei der Erste Bank und Sparkassengruppe und zuletzt bei wogibtswas.at tätig und ist nun bei durchblicker. at für die Weiterentwicklung des Servicebereichs und die Leitung des Service-Teams zuständig.


PE R SON A L & M A N A GE M E N T

86 – careernetwork

Freitag, 10. Juli 2015

Herausforderungen Besonders von Bedeutung sind im internationalen Trend adäquate Kundennähe und die Steigerung der Mitarbeiterproduktivität

Der feste Arbeitsplatz stirbt aus

Immer mehr Entscheider glauben, dass mobile Arbeitsplätze das „klassische“ Büro verdrängen.

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PAUL CHRISTIAN JEZEK

Bei mobilen Arbeitsplatzkonzepten steht und fällt alles mit der IT-Infrastruktur.

Wien. Rund 40% der Entscheider in Unternehmen sind überzeugt: Mobile Arbeitsplätze verdrängen das klassische Büro. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung über das Arbeiten im 21. Jahrhundert, die Crisp Research im Auftrag von Citrix in der D-A-CHRegion durchführte. Die Beweggründe dafür sind vielfältig: Für 46% der Befragten wird der Trend insbesondere durch die Verfügbarkeit mobiler Endgeräte, Technologien und Cloud-Services vorangetrieben. Auch strukturelle Veränderungen

wie Globalisierung (43%), demografischer Wandel (39%) und WorkLife-Balance (38%) geben dem Wunsch nach flexiblen Arbeitsformen Schubkraft. Bei der Entwicklung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte sind externe IT-Lösungsanbieter laut Studie die gefragtesten Ideenund Impulsgeber. Etwa 42% der Befragten erklärten, dass Anbieter für Hardware, Software und Services rund um den Arbeitsplatz wichtige Denkanstöße bei der Ausgestaltung geben. Demgegenüber spielen Architekten (7%), Berater (10%) oder Facility Manager (19%) nur eine Nebenrolle.

Bei der konkreten Umsetzung von Mobilitätskonzepten investieren Unternehmen besonders intensiv in die Anpassung der Security-Dienste für den mobilen Einsatz (45%), die „Cloudifizierung“ der Infrastruktur (38%) sowie ein ganzheitliches Management der IT-Arbeitsplatzumgebung (35%). Auch andere Aspekte wie etwa die Erweiterung der Endgerätelandschaft, die Optimierung der User Experience und die Einführung neuer Collaboration-Services wird etwa von einem Drittel der Unternehmen mit hohen Budgets vorangetrieben. Cloud Services (SaaS oder PaaS) spielen bei der Flexibilisierung und

Kreation trifft Strategie.

Optimierung der Infrastrukturen eine wichtige Rolle. Bislang setzen gut 40% der Unternehmen zumindest teilweise auf cloudbasierte Anwendungen; laut Studie wollen künftig 78% der Unternehmen auf derartige Services zurückgreifen. Vor dem Hintergrund hoher Investitionskosten verwundert es jedoch, dass jedes fünfte Unternehmen (21%) zu Protokoll gab, keinerlei Erfolgsmessung im Rahmen der Projektierung neuer Arbeitsplatzkonzepte durchzuführen.

Mobil sein – aber wie? Bei der konkreten technischen Umsetzung mobiler Arbeitsplatzmodelle sind den Befragten eine hohe Netzqualität und schnelle Anbindung besonders wichtig (65%), gefolgt von Teamwork- und Collaboration-Services (62%) sowie der einfache Zugang zu relevanten Tools und Daten (60%). Auch die Verfügbarkeit mobiler Endgeräte (57%) und die Ausstattungsqualität dieser Geräte (58%) sind für die Auskunftgeber Grundvoraussetzung für den Aufbau mobiler Arbeitsplatzkonzepte. Doch knapp ein Drittel der befragten Unternehmen (29%) hängt insbesondere bei der Verfügbarkeit mobiler Endgeräte noch stark hinterher. Nachholbedarf gibt es auch bei der Einführung von Teamwork und digitaler Collaboration (21%). Deutlich weiter vorangeschritten sind hingegen Maßnahmen für eine hohe Netzqualität (49% erfüllt oder komplett erfüllt) und zur Bereitstellung der relevanten Tools, Anwendungen und Daten (45% erfüllt oder komplett erfüllt).

Mehr Kundennähe

Berufsbegleitende Weiterbildung

Ausbildung

Diplomlehrgänge •

Eventmanagement

Marketing Management

Kommunikationsmanagement

E-Commerce Management

Online Marketing

Social Media Management

Mediaplanung

Design und Narration

Bachelor in Advertising & Brand Management Fachlehrgang für Marktkommunikation

• •

Bachelor in Graphic Design

Die IT als „Macher“

Fachausbildung für Grafikdesign

Für einen Großteil der befragten Entscheider sind die IT- (62%) und Personalabteilung (52%) zentrale Umsetzer mobiler Arbeitsplatzkonzepte. Die Befragten aus IT-Abteilungen betrachten sich selbst aber auch als proaktive Ideengeber und Planer (55%) derartiger Konzepte. Business-Entscheider beschränken die IT hingegen auf ihre Umsetzungsaufgaben (57%); nur 29% sind der Meinung, dass sie auch planerische Aufgaben übernehmen kann. Gerade Firmen mit vielen jüngeren Arbeitnehmern erhoffen sich von mobilen Arbeitsplatzkonzepten ein besseres Teamwork und eine ausgeglichener Work-Life-Balance (44% Zustimmung), Firmen mit älteren Arbeitnehmern stimmen dem nur in 31% der Fälle zu. Die Studie zeigt zudem, dass der Wunsch nach Home Office und der Arbeit in Co-Working Spaces zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Designfabrik Basislehrgang für Design & Kreation

Storytelling in interaktiven Medienformaten

Kompaktkurse & Workshops •

Charity Events – Fundraising & Eventmarketing

Online Marketing kompakt

Social Media kompakt

Dramaturgie in der Werbung

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Mehr als die Hälfte der Unternehmen (56%) erwartet sich durch die Einführung moderner IT-Arbeitsplätze einen hohen bis sehr hohen Wertbeitrag. Dabei stehen für sie die betriebswirtschaftlichen Ziele klar im Vordergrund: Neben der Steigerung der Mitarbeiterproduktivität (39%) erhoffen sie sich eine Verbesserung der Kundennähe (31%) sowie Kosteneinsparungen bei Immobilien (29%). Die Förderung von Kreativität (25%) und Teamarbeit (19%) spielen ebenfalls bei jedem vierten bis fünften befragten Entscheider eine wichtige Rolle.

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30.06.15 09:41


JU BI L Ä U M

Freitag, 10. Juli 2015

careernetwork – 87

Gratulationen zum Jubiläum Statements von Bodo Schlegelmilch, Alfred Wurmbrand, Valerie Höllinger, Alexander Petsche u.a.

„Nicht mehr wegzudenken!“

„Im Namen des gesam­ten WU Executive AcademyTeams gratuliere ich medianet ganz herzlich zur 2.000sten Ausgabe. Heute ist medianet als eines der führenden Online-Wirtschaftsportale elementarer Bestandteil der österreichischen Medienlandschaft und versorgt über seine umfangreichen Themenkanäle die Unternehmen mit den wichtigsten B2B-News. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir einen Großteil des Weges gemeinsam gehen durften, und bedanke mich für die hervorragende Zusammenarbeit der letzten Jahre. Ad multos annos!“

© Elsner Pflege

B odo B. Schle g e lmilch De a n d e r W U Ex ecutive Ac a d e m y

„Als stark expandierendes Franchiseunternehmen im Pflegebereich ist medianet für uns ein sehr interessantes Medium. Da es neben Karriere und Gesundheit auch weitere Branchen gut abdeckt, ist es nicht mehr aus der österreichischen Wirtschaftsberichterstattung wegzudenken.“

© Würth

CHRISTIA N E L SN ER G F ELSNER PF L E GE

„Im Business to BusinessBereich ist medianet eine wertvolle Quelle für Branchennews, da es 2 x wöchentlich mit top aktuellen Informationen erscheint. Das attraktive Online-Portal ermöglicht einen guten Überblick über interessante Spezialthemen und liefert rasch seriöse Fachinformationen auf ansprechende Weise. Wir gratulieren medianet ganz herzlich zur 2.000er-Ausgabe und freuen uns auf die nächsten 2.000!“ Alfred W u r mbr a nd G F W ürth Öste r r e ich

„Wer wissen will, was Österreichs Wirtschaft bewegt, kommt an medianet nicht vorbei. 2.000 Ausgaben, gefüllt mit aktuellen Branchennews und spannenden Hintergrundstories, ergeben 2.000 mal das ideale Umfeld, um Bildungsthemen seriös an die Wirtschaftscommunity zu transportieren. Das BFI Wien ist stolz, ein kleiner Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein. Wir möchten uns für die langjährige Partnerschaft bedanken und wünschen dem gesamten medianet-Team weiterhin viel Erfolg und alles Gute für die nächsten 2.000 Ausgaben!“ Va l e r i e H ö lling er G E S C HÄ F T S F Ü HRER IN D e s B F I W i en

© Baker & McKenzie

© Christina Anzenberger-Fink

© BFI Wien/Ian Ehm

careernetwork ist die Plattform für Trends und News rund um Aus- und Weiterbildung, Personal & Management.

„Die Idee war außergewöhnlich: In ausgewählten Branchen in die Tiefe zu gehen, anstatt als weiterer Bauchladen ‚More of the same‘ zu bieten. Umfang und Intervall der Berichterstattung sind einmalig und eine tolle Chance!“ Alexand er PetschE GF B aker & McKenzie DiwoK H ermanN Petsche RA



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