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30 – financenet
Freitag, 15. November 2013
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short
Helvetia führt neue Kfz-Schaden-App ein
Zusammengelegt Uniqa IT Services GmbH ins Leben gerufen; Bockelmann, Grimm und Gartler als Geschäftsführer
Uniqa optimiert IT-Struktur
Kurt Molterer: „Auch professionelle Berater verdrängen das Thema.“
Wien. Eine von der Nürnberger Versicherung beauftragte Studie der Uni Salzburg ging der Frage nach, inwieweit es in der österreichischen Bevölkerung ein Bewusstsein für Krankheit und Pflege im Alter gibt. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Bei bewusst ausgewählten Österreichern sowie zufällig ausgewählten Vertriebspartnern (Versicherungsmakler, Versicherungsagenten, Vermögensberater) wurden Grundstimmung als auch typische Vorstellungsmuster zum Thema erhoben. Das Interesse dafür sei kaum vorhanden, was zu keiner aktiven Informationssuche führe. „Selbst besorgte Menschen suchen nicht aktiv nach Informationen“, so die Studienleiterin Astrid Spatzier. Weiteres Detail: Mit der Pflege einer Person oder dem Eintreten eines Pflegefalls im unmittelbaren Umfeld geht nicht zwingend eine Sensibilisierung einher. Nahezu alle Befragten blenden Krankheiten im Alter oder mögliche negative Vorkommnisse aus. Aber auch bei den Beratern sei das Wissen dürftig. Nürnberger-Vorstand Kurt Molterer: „Wir wollen verstärkt informieren – mit dem Pflegeleitfaden, dem Pflegelückenrechner und unserer Pflege-App.“ (lk)
Gleichzeitig forciert die Uniqa die elektronische Kommunikation: Kunden können sich ihre Polizzen und andere Schriftstücke nach erfolgter Anmeldung online im Kundenportal myUNIQA ins Postfach zustellen lassen. So seien die Polizzen auch im Schadensfall, wenn es hektisch zugeht, griffbereit. (lk)
Bockelmann ist der neue Head of Group IT bei der neuen Uniqa-Einheit UITS GmbH.
Allianz Ergebnis in Schaden- und Unfallsparte trotz Großschäden in ersten neun Monaten um 6 Prozent gesteigert
„Ganzjahresausblick jetzt am oberen Ende“ Frankfurt. Europas größter Versicherer, Allianz, trotzt den Unwettern und der Zinsflaute. Im dritten Quartal sank das operative Ergebnis zwar um knapp ein Prozent auf 2,5 Mrd. Euro. Die Zuversicht für das Gesamtjahr trübt das aber nicht. „Angesichts der guten Entwicklung der Allianz Gruppe in den ersten neun Monaten erwarten wir jetzt ein operatives Ergebnis für das Gesamtjahr von leicht über 9,7 Mrd. Euro, dem oberen Ende unseres prognostizierten Zielkorridors“, erklärte Vorstandschef Michael Diekmann. Unterm Strich stand im abgelaufenen Quartal ein Gewinn von 1,4 Mr. Euro, 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zwar hatte es über die Sommermonate gerade in Europa eine
Reihe von Großschäden gegeben: Nach der Flut kamen in Deutschland die Hagelstürme. Doch die Allianz steckte die Nettobelastungen durch die Unwetter von insgesamt 464 Mio. Euro vergleichsweise locker weg und konnte ihr Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung sogar um sechs Prozent auf über 1,2 Mrd. Euro steigern. Der Herbststurm „Christian“ verursache nur einen überschaubaren Schaden. Sorgenkind ist aber immer mehr die jahrelang boomende Vermögensverwaltung. In der Sparte (mit Pimco und Allianz Global Investors) brach das operative Ergebnis um elf Prozent auf 754 Mio. Euro ein. Kunden zogen Gelder in Höhe von 26,7 Mrd. Euro ab. (ag)
Diekmann: „Erwarten für 2013 operatives Ergebnis von leicht über 9,7 Mrd. Euro“.
Nicht-Leben-Geschäft „Großes Potenzial im Baltikum“
EU-Energiekommissar Oettinger will neue Absicherung
Wien/Tallin. Die börsenotierte Vienna Insurance Group (VIG) plant 2014 in Estland nun auch den Start im Nicht-Leben-Geschäft, berichtet das WirtschaftsBlatt. Weitere Details seien noch nicht spruchreif, hieß es dazu aus der VIG. Die VIG ist in Estland bereits im Lebensversicherungsgeschäft tätig und war dort im Vorjahr die Nummer vier am Markt. In beiden anderen baltischen Staaten Litauen und Lettland ist die VIG sowohl in der Lebensversicherung als auch in Nicht-Leben tätig.
Berlin/München. Frankreichs Atomkraftwerke sind nur bis 90 Millionen Euro versichert, in Deutschland immerhin bis zu zwei Milliarden Euro. Nun fordert EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) eine einheitliche Haftpflicht für Europas Meiler. Einen ähnlichen Vorstoß hatte er bereits vor einem Jahr angekündigt. Nun will Oettinger im Frühjahr einen Vorschlag vorlegen, um eine einheitliche Haftpflichtversicherung für alle Atomkraftwerke in Europa einzuführen. Dann würden die „wahren Kosten“ der Atomkraft transparent werden, zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung.
VIG ab 2014 auch in Estland aktiv
In Lettland sei der Versicherungsmarkt insgesamt um 9,7 Prozent gewachsen, in Litauen um 5,2 Prozent – ein Wachstum, von dem man hierzulande nur träumen kann. Die Prämieneinnahmen der österreichischen Versicherungen sanken 2012 um 1,0 Prozent auf 16,3 Mrd. Euro. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungen lägen laut Zeitung im Baltikum durchschnittlich bei 170 Euro, in Österreich seien es rund 1.920 Euro. (ag/red)
Estnischer Markt wächst „Die Märkte bieten ein großes Potenzial. Man darf nicht vergessen, dass im Baltikum insgesamt mehr Menschen leben als in der Slowakei“, wird VIG-Chef Peter Hagen zitiert. Der estnische Versicherungsmarkt habe im Vorjahr einer Branchenpublikation zufolge ein Prämienplus von 10,6 Prozent auf 345 Mio. Euro verzeichnet. Lebensversicherungen seien um 5,7 Prozent gestiegen, andere Versicherungen um 12 Prozent.
Einheitliche Haftpflicht für Meiler
Bericht zufolge Atomkraftwerke in Frankreich nur bis 90 Mio. Euro versichert, in Bulgarien nur bis 49 Mio. Euro; in Deutschland sind es immerhin 2 Mrd. Euro. Die europaweit einheitliche Versicherungssumme müsse „so hoch wie möglich“ ausfallen, so Oettinger, und werde „sicher bei einer Milliarde Euro oder höher“ liegen. Was fehlt, ist die Zustimmung aller 28 Mitgliedsstaaten, daher sei ihm ein realistischer Betrag lieber. (APA)
„Extreme Unterschiede”
Hagen: „Im gesamten Baltikum leben mehr Menschen als in der Slowakei.“
Vor einem Jahr kündigte Oettinger einen Vorschlag für eine europaweite AKW-Pflichtversicherung an, den er eigentlich in diesem Frühjahr vorlegen wollte. Passiert ist seitdem aber nichts: Nach wie vor legt jeder Mitgliedsstaat die jeweilige Deckungssumme selbst fest – was zu extremen Unterschieden in der Absicherung von Atommeilern in der EU führt. So sind dem
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Nürnberger: Menschen verdrängen Pflegethema
Polizzen überall griffbereit
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Wien. Nach einem Kfz-Unfall ist das korrekte Ausfüllen des Schadenberichts oft eine Herausforderung für die geschockten Beteiligten. Fehler bei der Schadenmeldung wirken sich aber nachteilig auf die Schadenregulierung aus, z.B. durch zeitliche Verzögerung. Die neue kostenlose App von Helvetia für iPhones soll dies verhindern helfen, indem sie Schritt für Schritt durch die Schadenmeldung führt. So werden etwa Datum und Uhrzeit automatisch erfasst, der Standort wird automatisch per GPS bestimmt, die Schadenart (Unfall, Wildschaden, Hagelschaden, etc.) lässt sich im Menü auswählen, auf einer vorgegebenen Skizze kann man den Schaden markieren, Fotos dürfen freilich nicht fehlen. Die fertig ausgefüllte Meldung wird digital direkt an die Versicherung geschickt. (lk)
tig schneller und effektiver umsetzen.“ Der gebürtige Deutsche und promovierte Naturwissenschafter kann auf eine langjährige Erfahrung im IT-Bereich zurückgreifen. Er war u.a. als CIO der Fireman’s Fund Insurance Company in den USA tätig. Der diplomierte Betriebswirt Roland Grimm, 47, verstärkt seit 1. November 2013 als Mitglied der Geschäftsführung die UITS. Christian Gartler, 53, komplettiert das künftig dreiköpfige IT-Managment-Führungsteam.
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Die Schaden-App ersetzt aber nicht die behördliche Anzeigenpflicht.
Wien. Die Uniqa Group optimiert ihre IT-Struktur. Mit 1. Oktober 2013 wurden die IT-Einheiten von Uniqa Österreich Versicherungen AG und Uniqa International AG unter einem Dach zusammengeführt. Die neue Uniqa IT Services GmbH (UITS GmbH) ist direkt dem Vorstandsressort Thomas Münkel, COO der Uniqa Insurance Group AG, zugeordnet. Die ehemalige Uniqa Software-Service GmbH wird künftig unter der geänderten Firmenbezeichnung Uniqa IT Services GmbH geführt und bündelt zukünftig alle IT-Einheiten der Uniqa Group im In- und Ausland. Head of Group IT und Vorsitzender der UITS-Geschäftsführung ist Alexander Bockelmann, 39, er berichtet direkt an Münkel. Bockelmann: „Geschäftsprozesse und Produkte werden zunehmend regional oder konzernweit definiert. Mit einer gebündelten IT-Funktion können wir diese Anforderungen künf-
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Polizzen und Schriftstücke nun online via Kundenportal abrufbar und somit jederzeit griffbereit.
Oettinger erwartet im Falle des Falles automatisch höhere Kosten für Endkunden.