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Freitag, 15. Februar 2013

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Rechtsanwaltskammer 41. Europäische Präsidentenkonferenz der Rechtsanwaltsorganisationen in Wien

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Europas Anwälte orten Gefahr für die Justiz

GCR 100: bpv Hügel, Freshfields, Schönherr London. Im aktu­el­len Kartell­ recht-Ranking „GCR 100“ des britischen Fach­ma­ga­zins Glo­bal Com­pe­ti­tion Review wer­den die Anwaltskanzleien bpv Hügel, Fresh­fields Bruck­haus Derin­ger und Schön­herr als die führen­ den Sozietäten in Österreich ge­ listet. Unter „Higly Recom­men­ ded“ fol­gen Bin­der Gröss­wang, CMS Reich-Rohrwig Hainz, DLA Piper Weiss-Tessbach, Dorda Brug­ger Jor­dis, Eisen­ber­ger & Her­zog, Pres­lmayr und Wolf Theiss. (red)

ÖRAK-Präsident Rupert Wolff kritisiert Budgetkürzungen und Gerichtsschließungen in Europa.

In vielen europäischen Staaten stehen die Justizsysteme als Fol­ ge des EU-Rettungsschirms unter massivem Druck: Es gab Budgetund Gehaltskürzungen von 20% und mehr in der Justiz in Portugal, Spanien, Slowakei, Irland, Litauen, Lettland, Rumänien und Griechen­ land. In anderen Ländern, wie z.B. Großbritannien und Polen, wurden die Richtergehälter eingefroren. „Derartige Eingriffe in die Gehäl­ ter von Richtern machen die un­ abhängige Rechtssprechung ver­ wundbar für Beeinflussung von au­ ßen“, kommentiert ÖRAK-Präsident Rupert Wolff diese Entwicklungen.

Teurer, aber weniger Außerdem wurden in einigen Mitgliedsstaaten die Gerichtsge­ bühren „drastisch“ angehoben, heißt es. Ziel derartiger Erhö­ hungen sei es „nicht nur, die leeren Staatskassen zu füllen, sondern

© CMS/Benedikt Loebell

Wieland Schmid-Schmidsfelden, neuer Partner bei CMS.

Rechtsanwaltskammer-Präsident Rupert Wolff: „Gerade in der Krise müssen die Grundrechte der Bürger gestärkt werden.“

damit zugleich auch den Akten­ anfall an den Gerichten zu redu­ zieren“, kritisiert Wolff. Darüber hinaus wurden Gerichte in Öster­ reich, Italien, Polen, Großbritan­ nien, den Niederlanden, in Belgien, Rumänien, Portugal, Griechenland und Irland geschlossen. Dadurch werde laut Wolff ei­ nerseits die Wirtschaft negativ beeinflusst, andererseits das Men­ schenrecht auf Zugang zum Recht verletzt. Dieser gleiche heute vie­ lerorts einer Reise im Mittelalter: „Pflastergeld, Chausseegeld, Wege­ zoll, Geleitsabgabe und Brücken­ gebühr“, so Wolff. Der Präsident der Rechtsanwaltskammer warnt davor, dass die Rechtsstaatlich­ keit nachhaltig geschwächt wer­ den könnte. Es dürfe nicht pas­

sieren, dass die Grundrechte der Bürger in Folge des europäischen Spar-zwangs „ausgehöhlt“ werden. Im Gegenteil: „Gerade in der Krise müssen die Grundrechte gestärkt werden“, so Wolff.

Österreich als Vorreiter „Österreichs Anspruch sollte es sein, in Europa die Vorreiterrolle im Bereich der Justiz einzuneh­ men“, erklärt Wolff. Die Rechtsan­ wälte seien „Virenscan“ und „Fire­ wall“ zugleich. Einerseits würden bestehende Defizite aufgezeigt und kritisiert, andererseits werde vor drohenden Fehlentwicklungen gewarnt, so Wolff. Um frühzeitig, nämlich bereits bei der Gesetzgebung, mögliche Grundrechtsver­

Private Equity St. Gilgen International School

letzungen zu erkennen und zu ver­ meiden, kündigt Wolff eine „Good Governance“-Initiative an. Als aktuelles Beispiel für „rechtsstaatliche Defizite“ bei der Gesetzgebung verweist Wolff auf das VerwaltungsgerichtsbarkeitsBegleitgesetz-Wehrrecht. Im Ent­ wurf sei eine gesetzliche Grund­ lage vorgesehen gewesen, die den Heeresnachrichtendiensten den Zugriff auf Vorratsdaten ermög­ licht hätte. „Derart weitreichende Eingriffe in die Grund- und Frei­ heitsrechte dürfen nicht in harm­ los scheinende Begleitgesetze ein­ gebettet werden, sondern müssen vielmehr offen und transparent diskutiert werden“, so Wolff in die­ sem Zusammenhang abschließend. (ast)

Wien. Die Anwaltssozietät Wolf Theiss hat die Beteiligungsgesell­ schaft H.I.G. Europe bei ihrem Ein­ stieg in die St. Gil­gen Inter­na­tio­nal School, eine inter­na­tio­nale Tagesund Inter­nats­schule für die Schul­ stu­fen vier bis zwölf mit Sitz am Wolf­gang­see, bera­ten. Die St. Gil­gen Inter­na­tio­nal School soll Aus­gangs­basis für die neue Bil­dungs­platt­form Aca­de­mos Gruppe sein, über die H.I.G. beab­ sich­tigt, ein inter­na­tio­na­les Netz­

Wien. Die Anwaltssozietät DLA Piper Weiss-Tessbach hat die KML Linear Motion Tech­no­logy GmbH, ein österreichischer Her­stel­ler von Line­ar­mo­tor­sys­te­men, bei der Über­ nahme des Maschinenbau-Unter­ nehmens Rath­ge­ber beraten. Es wurde außer­dem ein Lizenz- und Ser­vice­ver­trag abge­schlos­sen und eine Gene­ral­ver­samm­lung abge­ hal­ten, in der der Fir­men­name in KML Pre­ci­sion Machi­ning GmbH umgeän­dert wurde. KML wurde

werk von Schu­len auf­zu­bauen, heißt es. Der Grün­der der Schule, Alex­an­der Serda, bleibe wei­ter­hin betei­ligt. H.I.G. wurde in der Ver­ gan­gen­heit bereits bei ande­ren Unter­neh­mens­er­wer­ben von Wolf Theiss beraten.

Das Beratungsteam

© DLA Piper

© Wolf Theiss

DLA Piper berät die Wiener KML

„Mit die­ser Inves­ti­tion stärkt unser Man­dant den inter­na­tio­nal ange­se­he­nen Lehr­stand­ort St. Gil­ gen und trägt so gleich­zei­tig zu einer wei­te­ren Auf­wer­tung der gesam­ten Region bei“, erklärt Wolf Theiss-Partner Cle­mens Phil­ipp Schind­ler, der das Bera­tungs­team gemein­sam mit Part­ner Mar­tin Abram leitete. Das Team von Wolf Theiss umfasste dabei die Part­ ner Cle­mens Phil­ipp Schind­ler (Feder­füh­rung, Cor­po­rate/M&A und Tax), Mar­tin Abram (Cor­po­ rate/M&A und Real Estate), Kurt Ret­ter (Public Law), Mat­thias Unter­rie­der (Employ­ment) und Ben­ja­min Twar­d­osz (Tax), die Coun­ sel Jochen Anwei­ler (Anti­trust) und Karl Bin­der (Real Estate) sowie Senior Asso­ciate Katha­rina Ber­tin­ ger (Cor­po­rate / M&A). (red)

Deloitte: Checkliste für neues Kontrollgesetz Wien. Am 1. Juli tritt in Öster­ reich das neue Rechnungsle­ gungs-Kontrollgesetz in Kraft. Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen De­ loitte Österreich hat in die­sem Zusam­men­hang nun einen Pra­ xis-Leitfaden mit dem Namen „Deloitte Enforce­ment Quick Check“ ent­wi­ckelt, der Unter­ neh­men auf die neue Situa­tion vor­be­rei­ten soll. (red)

M&A Antriebshersteller KML übernimmt Rathgeber

Wolf Theiss berät H.I.G. Europe

Cle­mens Phil­ipp Schind­ler und Mar­tin Abram, Partner bei Wolf Theiss.

Wien. Wie­land SchmidSchmidsfelden (53) ist neuer Part­ner bei der Anwaltssozietät CMS Reich-Rohrwig Hainz. Er ver­lässt nach drei Jah­ren die Kanz­lei Benn-Ibler Rechts­ an­wälte, die er im Jahr 2010 mit­ge­grün­det hatte. SchmidSchmidsfelden wird als Part­ner den Cor­po­rate TransactionsBereich von CMS ver­stär­ken; er ist spe­zia­li­siert auf M&A, Finan­ zie­rung, Kapi­tal­markt­recht und Privatisierungen. (red)

Chris­toph Mager, Part­ner bei DLA Piper Weiss-Tessbach in Wien.

1994 gegrün­det und ist auf Antriebs­ tech­no­lo­gie spe­zia­li­siert. Zum Kern­ ge­schäft des Wie­ner Unter­neh­mens zäh­len Engi­nee­ring, Mon­tage, Inbe­ trieb­nahme und Ser­vice. Der­zeit beschäf­tigt KML in Wien rund 45 Mit­ar­bei­ter, davon ein Drit­tel in der Kon­struk­tion und Ent­wick­lung. KML-Mit­be­grün­der und Mana­ging Direc­tor Andreas Wied­rich wurde zum neuen Geschäfts­füh­rer des Toch­ter­un­ter­neh­mens bestellt.

fwp berät Verkauf der Ankerbrot-Liegenschaft

© fwp

Kürzungen in der Justiz

Neuer Partner bei CMS Reich-Rohrwig Hainz

© Österreichischer Rechtsanwaltskammertag

Wien. Der Österreichische Rechts­ anwaltskammertag (ÖRAK) ver­ anstaltete zum 41. Mal die Euro­ päische Präsidentenkonferenz der Rechtsanwaltsorganisationen in Wien – die sogenannten Wiener Advokatengespräche. Was im Jahr 1973 in Wien als Überbrückung des Eisernen Vor­ hangs und Austausch zwischen Ost und West begann, ist 40 Jahre später zu einem Think Tank aus 200 Vertretern der Anwaltschaft und Justiz aus 35 Ländern ge­ worden. In diesem Jahr stand das Thema „Grundrechte in Bedräng­ nis“ im Mittelpunkt: Also aktuelle Entwicklungen, die im Schatten der Finanz- und Schuldenkrise die Grundrechte der Bürger betreffen könnten.

„Enger Zeitrahmen“

fwp-Partner Mar­kus Fell­ner und Rechts­an­walt Ste­fan Turic.

„Wir freuen uns, dass die Trans­ ak­tion erfolg­reich und plan­mä­ßig abge­schlos­sen wer­den konnte. Der äußerst enge Zeit­rah­men – Due Dili­gence, Ver­trags­er­rich­tung und Signing muss­ten inner­halb von zwei Wochen über die Bühne gehen – erfor­derte eine exakte Pla­nung und eine per­fekte Zusam­men­ar­beit unse­res Trans­ak­ti­ons­teams“, er­ klärt Chris­toph Mager, Part­ner und Lei­ter der Cor­po­rate Gruppe bei DLA Piper Weiss-Tessbach. Neben Partner Chris­toph Mager bestand das Bera­tungs­team wei­ters aus den Rechts­an­wäl­tin­nen Suzy Park und Johanna Höltl. (red)

Wien. Die Anwaltskanzlei Fell­ ner Wratz­feld & Part­ner (fwp) hat ein Kon­sor­tium von öster­ rei­chi­schen Ban­ken beim Rück­ kauf der Ankerbrot-Betriebs­ liegenschaft durch die A+B Lie­ gen­schafts GmbH beraten. Ein Jahr­zehnt, nach­dem die Ban­ ken die Betriebs­lie­gen­schaft über­nom­men haben, wurde die in den 1920er-Jahren erbaute Pro­duk­tion wie­der ver­äu­ßert. Der Ver­kauf der Betriebs­lie­gen­ schaft von Anker­brot wurde feder­füh­rend von fwp-Partner Mar­kus Fell­ner und Rechts­an­ walt Ste­fan Turic betreut. (red)


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