medianet

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inside your business. today.

12. JG. NO. 1528

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freitag/samstag/sonntag, 3.– 5. februar 2012

Radiotest 2. Halbjahr 2011

Radiotest ohne Ăœberraschungen: Privatsender holen einen Prozentpunkt Marktanteil auf Seite 8

Š Panthermedia.net

Š Panthermedia.net

business weekend

schwarze Diamanten

Copyright-Spielregeln

In vielen Ländern Afrikas ist der Tourismus der wichtigste Rohstoff Seite 56

entertainmentbiz: AKM-Generaldirektor Gernot Graninger im Gespräch Seite 74

Ausblick 2012 Ă–sterreichs Wirtschaft ist trotz Eurokrise und Konjunkturflaute nicht allzu resignativ

Augen zu und durch ist heuer das Leitmotiv

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inhalt

Zweckoptimismus Quer durch die Branchen geben sich die Opinion Leader kampfeslustig. Die Erwartungen fĂźr 2012 reichen von „zufriedenstellend“ bis zur Hoffnung, die Talsohle erreicht – und demnächst durchschritten – zu haben. Seite 2

prime news & market watch > Social Business Day: Ein Aufruf zur Krisen-Impfung 3 > Feature: Facebook macht uns wieder zum Affen 4/5 > Gastkommentar: Warum Twittern einfach „billig“ ist 6

Š MAVE

marketing & media

> Markenhersteller starten 16. gemeinsame Kampagne 9 > Zechner: ORF Chance fĂźr mehr „try & error“ geben 10

Š dpa/Martin Gerten

Š APA/Hans Klaus Techt

retail

> Schlecker: Verwirrung um den Pleite-Plan > Spar: SesselrĂźcken in den Chefetagen business weekend > Arzneimittelausgaben steigen nur noch leicht

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Brillante Ideen brauchen leidenschaftliche Umsetzungen.

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Š EPA

Digitaler Offs Pantone Sch etdruck mit m u c k b e n. far > Datenschutzrichtlinie bringt harte Bandagen 38 > car4you kombiniert die Stärken der Plattformen 50

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C OV E R

Freitag, 3. Februar 2012

© APA/Andreas Pessenlehner; Rewe International; Ja! Natürlich Naturprodukte/APA Fotoservice/Ehm; GroupM; FMK; Strabag

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vor s ch au Wirtschaftskammerchef Leitl (li. oben) prognostiziert Österreich für 2012 ein lediglich sehr mäßiges Wirtschaftswachstum. „Österreichs Wirtschaft steht heuer vor vielen Herausforderungen: Die globale Konjunkturlage wird sich unter dem Eindruck der EU-Schuldenkrise weiter zuspitzen, der Eurozone droht sogar eine Rezession. Hinzu kommt, dass mit Italien und Ungarn zwei wichtige Wirtschaftspartner ins Strudeln geraten sind. Und last but not least hat Österreich den Wegfall des Triple-A bei der größten Ratingagentur Standard & Poor’s zu verkraften.“ Als Wachstumsmotor der heimischen Wirtschaft sieht der Kammerpräsident auch heuer die Industrie. Verhalten werde sich der Bausektor entwickeln, deutlich positiver sei die Stimmung bei Dienstleistern, im Einzelhandel und im Tourismus. (v. li. oben:) Billa-Vorstand Josef Siess, IAA-Präsidentin Martina Hörmer, Peter Lammerhuber (GroupM), Telekom Austria-CEO Hannes Ametsreiter und StrabagBoss Hans Peter Haselsteiner.

Konjunkturprognosen Österreichs Unternehmer erwarten einstweilen keine großen Sprünge

„Auf uns kommt ein ­anspruchsvolles Jahr zu“ Wirtschaftskammerpräsident Leitl propagiert „erneuern statt besteuern“, um Wachstum zu fördern. Catherina Hoschtalek

Wien. Rezession und Währungskrisen – medial startet die Wirtschaft mit eher negativer Beschlagwortung ins Jahr 2012. Wie verunsichert sind Österreichs Unternehmen angesichts herabgestufter Ratings in der Eurozone? Wir baten heimische Top-Entscheidungsträger um ihre Einschätzung und einen Ausblick auf branchenspezifische Entwicklungen. Vor allem die Investitionsfreudigkeit werde stark gedämpft ausfallen, prognostiziert Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl: „Die Konjunkturabschwächung und die Verunsicherung über die Schuldenkrise dürften auch die Investitionsnachfrage deutlich dämpfen, weshalb die Erholung bei den Investitionen, die ohnehin nur schleppend in Gang gekommen ist, sehr früh wieder zum Erliegen kommen wird.“

Ingenieurbau. Ein „anspruchsvolles Jahr“ sieht Billa-Vorstand Josef Siess auf den Handel zukommen. Im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens will man den eigenen Expansionskurs fortführen, „dabei konzentrieren wir uns aber in erster Linie auf qualitative Expansion, etwa durch Umbauten oder Standortabtausche“.

Kommunikationsbranche Verhalten fällt auch die Prognose der International Advertising Association (IAA) aus. „Wir erwarten keine großen Steigerungen, aber auch keine großen Rückgänge. Es herrscht Flaute und wieder Unsicherheit“, so IAA-Präsidentin Martina Hörmer. Im Gegensatz

„Herausfordernde Rahmenbedingungen und ein intensiver Wettbewerb werden auch 2012 unsere Branche prägen.“ Hannes Ametsreiter

zu den vergangenen beiden Jahren seien die Kunden „aufgrund der neuen Unsicherheit diesmal

sparfreudiger, die Stimmungslage erscheint weniger optimistisch“. Die Entwicklung werde je nach Branche sehr unterschiedlich ausfallen, „nach den Einbrüchen in CEE bemüht man sich mehr um den österreichischen Kunden“. „Moderates Wachstum“ erwartet zum aktuellen Zeitpunkt Peter Lammerhuber, Österreich-CEO der GroupM. Der starke Trend zu Online-Medien halte weiter an „und natürlich: Das Thema ‚Social Media‘ beschäftigt sowohl Kunden als auch Agenturen auf der Suche nach der optimalen Nutzung dieses neuen Medienkanals.“ Dies bedeute allerdings, dass das derzeitige Wachstum bei den digitalen Medien bei insgesamt eher zurückhaltender Entwicklung zulasten anderer Be-

Diätpläne der Kommunen Angesichts budgetärer Hungerkuren werden auch heimische Gebietskörperschaften ihre Auftragsvolumina zurückfahren; vor allem seitens der Baubranche herrscht diesbezüglich wenig Zuversicht. „Im Lichte der budgetären Situation der öffentlichen Hand ist für den Verkehrswegebau keine Verbesserung in Sicht. Wir hoffen aber, dass wir zumindest die Talsohle erreicht haben“, meint Diana Neumüller-Klein, Sprecherin der Strabag SE. Zufriedenstellend gestalte sich die Lage im Hoch- und

Eine Befragung österreichischer Meinungsführer aus Wirtschaft, Bildungswesen, Medien und Politik ergab: Wenn es um die nächsten 2–3 Monate geht, überwiegen die Optimisten; mit einer Aufwärtsentwicklung rechnet aber nur knapp jeder 10.

reiche gehen wird. „Zumindest in Österreich spüren wir keine Auswirkung der Herabstufung des AAARatings auf die Realwirtschaft“, resümiert Lammerhuber. „Herausfordernde Rahmenbedingungen und ein intensiver Wettbewerb werden auch 2012 unsere Branche prägen“, beschreibt Hannes Ametsreiter, Generaldirektor der zurzeit skandalgebeutelten Telekom Austria Group, die aktuelle Lage. Ein geänderter digitaler Lebensstil und neue Geräte treiben den Datenkonsum in die Höhe. Daraus resultierende ausgelastete Kapazitäten von Mobilfunk – Stichwort LTE (Long Term Evolution, Anm.) – sowie Festnetz erfordern den weiteren Ausbau derselben. „‚Machine2-Machine‘ wird 2012 ein wichtiges Thema sein“, so Ametsreiter, neue Geschäftsmodelle seien die Folge. Auch NFC (Near Field Communication, Anm.) werde heuer den Durchbruch schaffen: „Das Bezahlen mit dem Handy wird 2012 in unser Leben Einzug halten.“ Die Empfehlung von Kammerpräsident Christoph Leitl lautet: „Jetzt ist alles zu tun, um die schwierige Konjunkturlage nicht durch hausgemachte Fehler zu verschärfen.“ Eine neue Belastungswelle für die Wirtschaft sei zu vermeiden, stattdessen „müssen endlich die überfälligen Strukturreformen in Angriff genommen werden“. „Erneuern statt Besteuern“ und „Erneuern, um zu wachsen“ solle die Devise lauten. „Dann ist es möglich, dieses Jahr der Herausforderungen in ein Jahr der Zukunftschancen zu verwandeln.“


Prime News

Freitag, 3. Februar 2012

SHORT

Strafanzeige gegen VI und Ex-Chef Rudolf Tucek

medianet – 3

Social Business Day Grundthema ist heuer die „Resilienz“, die Krisenfestigkeit von Firmen und Organisationen

Aufruf zur Krisen-Impfung

Wien. Die Eigentümer der Wiener Hotels Rainer und Senator haben Strafanzeige gegen den Hotelbetreiber Vienna International (VI), dessen Ex-Vorstand Rudolf Tucek und fünf weitere VI-Manager eingebracht, so das Format laut Vorabmeldung. Beide Hotels wurden von VI verwaltet und gemanagt. Die Staatsanwaltschaft soll prüfen, ob das VI-Management rechtswidrig Bonifikationen kassiert hat. Der behauptete Schaden beläuft sich auf 180.000 €. Es gilt die Unschuldsvermutung. (APA)

„euvr“: Neue Zeitschrift zum Verbraucherrecht

schwierigen Zeiten am schnellsten wieder erholen und handlungsfähig werden.

Zweitägige Veranstaltung Diese „widerstandsfähigen“, krisenfesten Projekte – CSR-Kooperationen und diverse nachhaltige Programme – sollen aus der Verzahnung von Unternehmen, Hilfsorganisationen und Social Entrepreneurs entspringen. Kooperationsplattform für diese Akteure ist der „Social Business Day 2012“, eine zweitägige Veranstaltung, bestehend aus dem Projektkooperationsmarkt am 15. März im Künst-

lerhaus Wien und der Kooperationswerkstatt am wko campus/Wifi am 16. März. Der Projektmarkt stellt einen Inspirationsraum dar, der Zeit, Raum und konkrete Impulse für das Entstehen von Kooperationen bietet. Zu Wort kommen sollen u.a. Franz Fischler vom Ökosozialen Forum und Gerhard Zoubek vom Biohof Adamah. In der Kooperationswerkstatt laufen Workshops, u.a. von den Unternehmensberaterinnen Ira Mollay, Erika Krenn-Neuwirth, Manfred Kofranek und Marie Ringler, Ashoka Österreich. Infos und Anmeldung: asbd@socialbusinessday.org; www.socialbusinessday.org

Referiert am 16. März: Franz Fischler, Präsident des Ökosozialen Forums.

Demner, Merlicek & Bergmann

Tucek und fünf weitere VI-Manager ­sollen rechtswidrig Boni kassiert haben.

Wien. „Krisenfest und wertverbunden – mit nachhaltigen Kooperationen die Resilienzkraft stärken“; von werblicher Verknappung halten die Initiatoren des diesjährigen Social Business Day nichts. Zur Erklärung: „Resilienz“ beschreibt die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen, das Resilience Management umfasst folglich alle Managementmaßnahmen, die darauf abzielen, die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber äußeren Einflüssen zu stärken. Tatsache ist: Nachhaltig agierende Organisationen und Unternehmen, die in Vernetzung und Vielfalt investieren, können sich in

© EPA

© Erich Reismann

Teilnehmen werden u.a. der ehem. EU-Kommissar Franz Fischler und Gerhard Zoubek (Biohof Adamah).

Kompetente Beratung? Bauen Sie auf unsere besten Köpfe.

Wien. Der Springer Verlag launcht eine neue Zeitschrift für Europäisches Unternehmens- und Verbraucherrecht: euvr – Zeitschrift für Europäisches Unternehmensund Verbraucherrecht/Journal of European Consumer and Market Law (ISSN: 2191-3412) greift relevante und aktuelle Fragestellungen zum europäischen und zum internationalen Verbraucher-recht auf. www.euvr.eu

© Kerres | Partners

„Ausgezeichnetes“ Jahr für Kerres | Partners

Das Team der Wiener Wirtschaftsanwaltssozietät Kerres | Partners.

Wien. Ein erfolgreiches Jahr bilanziert die von Christoph Kerres gegründete Wiener Wirtschaftsanwaltssozietät Kerres | Partners. So freut man sich vor allem darüber, vom britischen Corporate INTL Magazine 2011 und 2012 als „Private Client Law Firm of the Year in Austria“ mit dem „Corporate INTL Global Award“ ausgezeichnet worden zu sein. Mit dem „Finance Monthly Law Award 2011“ zeichnete das britische Magazin Finance Monthly die Wiener in der Kategorie „Schlichtungsverfahren und Prozessführung“ als österreichische Rechtsanwaltskanzlei des Jahres aus. Global Law Experts prämierte Kerres | Partners mit dem „Trusts & Estates Law Firm of the Year 2011 Award – Austria“ und das Magazin InterContinental Finance verlieh der Anwaltssozietät den „ICFM Highly Commended Top Tier Award 2011 – Top Commercial Law Firm Austria”. Weitere Auszeichnungen: „Best Commercial Law Firm Austria” bei den „InterContinental Finance End of Year Country Awards 2011”, „Lawyers World Global Award 2011”, „DealMakers Country Award 2011“ und „DealMakers End of Year 2011 Annual Award“.

Für Unternehmen in Wien und Umgebung haben wir immer ein offenes Ohr. Von Fragen der Energieoptimierung bis zur Nachhaltigkeit – unsere ExpertInnen sprechen genau Ihre Sprache. So bieten wir Ihnen individuelle Services und ganz auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Energielösungen. Unsere kostenlose Business-Hotline: 0800 502 800 www.wienenergie.at

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f e at u r e

Freitag, 3. Februar 2012

feature@medianet.at

Š Panthermedia.net/Eric Gevaert

Ziemlich affige


f e at u r e

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feature@medianet.at

lionel tiger

A

ls in der guten alten Zeit die erste Telefonleitung zwischen zwei Städten in Neuengland verlegt wurde, fragte der unvermeidlich negativ gestimmte Yankee-Experte der damaligen Zeit (und war sich der richtigen Antwort gewiss): „Haben die Leute von Concord den Leuten von Lexington irgendetwas zu sagen?“ Und wissen Sie was? Sie hatten sich etwas zu sagen. Und haben es noch immer. In nur einer kurzen Minute unserer menschlichen Geschichte postet die Hälfte aller über zwölfjährigen Amerikaner und ein Sechstel der menschlichen Spezies – genauer gesagt 600 Mio. Facebook-Jünger – Fotos, Wortfetzen und Informationen darüber, was zu Mittag gegessen wurde und welche Ernährungsstrategie dahintersteckt. Und das nicht nur zwischen Lexington und Concord, Lucknow und Mumbai, sondern zwischen allen Orten im Osten, Westen, Norden und Süden.

Direkte Verbindungen? Zumindest dreizehn Prozent aller amerikanischer Erwachsenen lieben Twitter aufgrund derselben Alltäglichkeiten. Und unzählige öffentliche Persönlichkeiten bleiben mit ihren Anhängern in Kontakt, indem sie ihnen Informationen über ihre Aktivitäten zukommen lassen ... und sogar noch mehr, nämlich das Gefühl, eine direkte Verbindung zu den fernen Bewohnern der Königreiche des Ruhms zu haben. Wenn Schimpansen sich mit Technologien auskennen würden, hätten auch sie so etwas wie Facebook erfunden, um mit einem Sechstel ihrer Spezies und der Hälfte aller gleichaltrigen Schimpansen elektronischen Kontakt aufnehmen zu können. Wenn sie Zeitschriftenherausgeber wären, hätten sie so etwas erschaffen wie das, was in der Zeitschriftengeschichte als die erfolgreichste Neueinführung gilt: People. Eigentlich geht es in dieser Publikation um nichts, nur um Hominiden. Die Schimpansen hätten die eigenartige Menagerie von Publikationen wie Hello! und ¡Hola! produziert und dauerhaft verkauft – Zeitschriften, die erbarmungslos die unwichtigsten Ereignisse im Leben der unbedeutenden königlichen Hoheiten Skandinaviens auf-

zeigen sowie Kauf, Einrichtung und Verkauf der Privatbesitztümer von Fußballstars vor und nach ihren Ehen und Ehebrüchen kommentieren. Diese riesengroße Branche mit ihren endlosen Belehrungen über das Auftreten und die Handlungen von Personen, die aufgrund der öffentlichen Meinung und Zustimmung als Berühmtheiten erachtet werden, ist mit einer großen Familie, die sich über den ganzen Planeten erstreckt, gleichzusetzen. Und da bedürfen die eigenartigen Kostüme von Cousine Björk gleich viel intellektueller Aufmerksamkeit wie das Hochzeitskleid einer Prinzessin Sophia oder die geheimen Sexepisoden der sonst so frommen christlichen Politiker aus Ohio.

Primaten-Klatsch Klatsch ist von Primaten Geschriebenes, banal und endlos, nach einem aufwirbelnden Skript, genährt vom endlosen Interesse der Menschen an anderen Menschen. Technologie hilft Menschen dabei, sogar noch begieriger auf Klatsch und Tratsch zu sein. Die innere menschliche Natur ist so beharrlich und leistungsfähig, dass literarische Bemühungen, sie zu besiegen oder zu ignorieren, größtenteils in einem Gefilde namens ScienceFiction Platz gefunden haben.

Scheinbare Community Brillante Technologien dienen banalem Getratsche. Keine Person mit einem Mobiltelefon kann sich der Primatentruppe entziehen. Dutzende Millionen von Benutzern solcher Telefone wollen es aber auch gar nicht; sie flehen geradezu darum, Teil des elektrischen Webs zu sein. Und für die Verbindung zahlen sie gut. Sie treten nicht nur dem verbindenden Netz ihrer scheinbaren Community bei, sondern erkennen spät, ganz spät in diesem Spiel, dass plötzlich jede ihrer Bewegungen und Standorte von noch klügeren Telefonen an die AppleHomebase, an Google und an Gott weiß wen noch übermittelt werden. Sie sind niemals allein. Mehrere Male pro Minute wird eine nationale Volkszählung durchgeführt. Aber nicht nur das: Die Interaktionsmuster, die Auswahl der Tageszeit und die Nutzung der Zeit können von Forschern ausgewertet werden, die ganz begierig darauf sind, in Erfahrung zu bringen, was

© Joyce Ravid

L i o n el T i g e r Anthropologe

Wenn Schimpansen sich mit Technologien auskennen würden, hätten auch sie so etwas wie Facebook erfunden.“ die Nutzer kaufen werden, was zu ihren Depressionen führen wird, wann sie politisch interessiert sind und wie relativ unveränderlich oder interessant einzelne solcher Muster im Licht der gesammelten Daten über riesige Bevölkerungsgruppen sind. Das kann zu einem großen Aha-Erlebnis werden. Ein Blick auf die erhobenen Zahlen, zum Beispiel nur über die Häufigkeit von Telefongesprächen, enthüllt, dass der alte politische Kampf in Belgien, bei dem es so sehr um Geld und die Geschichte zwischen den beiden größten Sprachgruppen geht, ganz einfach durch neu enthüllte Fakten objektiviert wird, nämlich, dass es zwischen diesen beiden Gruppen eigentlich keine Kommunikation gibt. Sie sprechen kaum miteinander. Die Flamen und die Wallonen haben einander offensichtlich nichts zu sagen. In der Nachbarprovinz läuft sozusagen ein Stummfilm ab. Menschen wollen dazugehören, zu ihren eigenen Gruppen – wie es auch andere Primaten tun. Einsamkeit ist die schlimmste aller Bestrafungen (wie die Folter gibt es sie auch heute noch in Gefängnissen). Primaten verbringen friedvolle Stunden damit, ihre Beziehungen zueinander zu pflegen, dabei Laute der Zufriedenheit von sich zu geben und zu genießen, was

eine angenehme Zeit des Tages zu sein scheint. Das Muster einer solchen Beziehungspflege findet sich auch in politischen und reproduktiven Systemen. Michael Chance von der Universität Birmingham formulierte in den frühen 1960erJahren eine brillant geistreiche Aussage. In seinem durch und durch innovativen Artikel im Journal des Royal Anthropological Institute mit dem Titel „Attention Structure und Primate Rank Orders” (Aufmerksamkeitsstruktur und PrimatenRangordnungen) bemerkte er, dass die hierarchische Rangordnung am genauesten daran ersichtlich wird, wer unter den Primaten wen ansieht. Blicke sind also von Wert. Wenn dominante Tiere über den roten Teppich der lokalen Berühmtheiten schreiten, werden sie alle zwanzig bis dreißig Sekunden angesehen. Was aber noch wichtiger ist: Ihre Bewegungen beeinflussen auch die Gliederung der Gruppe als Ganzes. Daher verdanken Berühmtheiten vieles den Affen, wie es auch bereits bei Ludwig XIV. der Fall war. Dieser bestand nämlich darauf, dass sich seine Adelsmänner bei Hof versammelten, nur um ihm beim Speisen zuzuschauen. Heutzutage kann jeder dominanten Hominiden wie Lady Gaga oder Lionel Messi dabei zusehen, wie sie Brathuhn oder Pasta Primavera verschlingen oder die Schaulustigen mit einem Spritzer Champagner beglücken. Und wenn sie versuchen, sich zu verstecken, sind die RaubtierPaparazzi hinter ihnen her und erhaschen einen Blick von ihnen, der so wertvoll ist wie eine harte Währung. Was sie tragen, kann die Länge der Kleider auf der ganzen Welt beeinflussen. Ihr Bild in einer Werbung für eine kosmetische Schmiere bedeutet für die Manager der Vereinigung zwischen Blicken und Eitelkeit bares Geld. Models sind weit weg davon, nichtssagende Kreaturen zu sein. Stattdessen spiegelt sich in ihnen eine Hauptfähigkeit unserer Spezies wider, nämlich Aussehen in Status und Bedeutung zu verwandeln. Affen sehen, Affen tun.

Zuckerbergs Exploration Aber wie können einem die modernsten und innovativsten Erfindungen am wirtschaftlichsten und

bequemsten den Zugang zu Primitiven verschaffen? Das hat nicht nur mit Kommunikation zu tun, sondern auch mit den Grundsätzen des Regierens und der Unternehmensführung. Das Kernstück eines erfolgreichen modernen Managements muss die Besinnung auf eine solide und genaue Theorie über die menschliche Natur sein. Jene, die zu einer Gemeinschaft gehören und diese führen, werden gut bedient sein, wenn sie gleich viel, wenn nicht sogar mehr über die Herkunft des Menschen als über dessen Zukunft wissen. Theorien über die menschliche Natur können für Führungskräfte von heute und morgen anleitende Metriken sein, wie heutzutage die Grundsätze über eine gesunde Ernährung. Denken wir doch einmal so, dass Mark Zuckerbergs effektive Erkenntnis letztlich eine unwissentliche, aber gründliche Exploration von Darwins Aussage war, nämlich dass die wichtige und prägende Leidenschaft unserer Spezies (und anderer) der sexuelle Auswahlprozess und die darauf folgende Fortpflanzung seien.

Rückgewinnung Aber wie hätte der Harvard-Student Zuckerberg eine weibliche Person beeindrucken sollen? Ein Resultat seiner Technologie-Antwort auf seine dringliche und primitive darwinistische Initiative ist, dass – wie ich bemerken konnte – nur ein paar Jahre später die Hälfte aller Amerikaner über zwölf Jahren und Millionen von Menschen in der restlichen Welt Teil der FacebookGemeinschaft geworden sind und stolz über ihr eigenes Konto verfügen. Und wenn sonst schon nicht möglich, können sich junge Leute der Überwachung von Älteren entziehen, was für beide Gruppen immense, wenn auch bis jetzt noch nicht ganz offensichtliche Auswirkungen hat. Man denkt in diesem Zusammenhang sofort an den Einfluss, den das Fahrrad in ländlichen Regionen auf die Partnerwahl hatte und später das Auto auf die unbeaufsichtigte Paarung. Wie wir also sehen können, verläuft die Reprimatisierung rasch, wie eine geschickte, fast chirurgische Rückgewinnung des Primitiven. Den Tiger-Essay in voller Länge (inklusive einer Replik von Norbert Bolz) gibt es als E-Book des GDI: www. amazon.de/dp/ B005LD3TMM

Kommunikation Reprimatisierung Die Ansicht, dass Menschen von ihrem Primaten-Dasein durch technische Entwicklungen befreit werden, ist genau genommen falsch. Eigentlich ist das ­Gegenteil der Fall, sagt der Anthropologe Lionel Tiger in einem Essay für das GDI Gottlieb Duttweiler Institute.


the opinion

6 – medianet

„I think Facebook is an online directory, for colleges, and it’s kind of interactive. So if I want to look you up, or get information about you I just go to Facebook and type in your name and it brings me up, like, hopefully, all the information I’d care to know about you“, beschrieb Mark Zuckerberg in einem Interview im Jahr 2005 seine Uni-Kontaktbörse. Ein Update dazu lieferte er drei Jahre später: „Facebook hilft, mit Leuten in Kontakt zu bleiben, die wir auch im echten Leben kennen. Mehr nicht.“ – Und: „Wer glaubt, dass jeder Facebook-Kontakt ein Freund ist, der weiß nicht, was Freundschaft bedeutet“, ließ er sich im Männermagazin GQ zitieren. Wie gut, dass die von ihm engagierten Plattform-Designer von vornherein eher auf das Konzept der Ego-schmeichelnden Claqueure setzten als auf die hehre Zuneigung. Das gefällt uns! Und nicht nur uns: Am Mittwoch hat das soziale Netzwerk seinen Börsengang bekannt gegeben. Man will damit – und das scheint gar nicht so weit hergeholt – fünf Milliarden Dollar (3,8 Milliarden Euro) einnehmen. Konkurrent Google

m a ke r S n e tw o r k

medianet Leitartikel

Wirft Social Media schon Blasen? „Wenn ein Narr auf den Markt geht, freuen sich die Krämer“, lautet ein altes jiddisches Sprichwort. Damit sind wir beim Thema. Facebook geht an die Börse. sabine bretschneider

hatte bei seiner Premiere 2004 knapp 1,7 Milliarden Dollar erlöst. Allein im vergangenen Jahr machte Facebook übrigens pro User einen Gewinn von etwas über einen Dollar und einen Umsatz von 4,30 Dollar. Nach eigenen Angaben hat man rund 845 Millionen aktive Nutzer – wobei ein Nutzer,

der sich so prostituiert wie der durchschnittliche Facebook-User Expertenangaben zufolge locker das Zehnfache seines Jahresumsatzes wert sein müsste. Folglich sind die potenziellen Anleger auch schon in Hochstimmung. Dass viele Analysten dennoch warnend den Zeigefinger heben, könnte damit zusam-

menhängen, dass seit der Explosion der Dotcom-Blase der Besitz überwiegend virtueller Güter mit einer gewissen Unschärferelation behaftet ist.

Alles ist relativ Andererseits: Wer bei einem GoogleAusgabekurs von 85 Dollar zugeschlagen hat, kann heute für gut 580 Dollar verkaufen. „Angesichts dieser Zahlen muss sich ein Unternehmer, der noch ganz traditionell ein echtes Produkt herstellt, an den Kopf greifen“, schreibt Roman Huber in der Kleinen Zeitung, „denn das ist ja offensichtlich der falsche Weg.“ Nun, das ist alles relativ: „Der Markt hält so viele Aktionäre wie möglich zum Narren“, lautet ein altbekanntes Börsianer-Sprichwort. Warten wir ab.

Gastkommentar Marketing 2.0 – Zauberwort in der Werbebranche

Twittern: die „billigste“ ­Kommunikationsform

zitat des ta g es Matthew Arnold britischer Schriftsteller

Selbstständige müssen heute in Social Networks wie Xing und LinkedIn präsent sein – das behaupten viele Marketingdienstleister. Und als ebenfalls selbstverständlich erachten sie, dass Unternehmen twittern und mit Kurzfilmen in YouTube vertreten sind. Denn für sie steht fest: Diesen Medien gehört die Zukunft. Auch die PR-Gilde hat der Hype um die Social Media erfasst. Entsprechend viele ‚PR 2.0‘ und ‚... 3.0‘-Seminare „Entsprechend sind werden angeboten. Dort wird meist als zentraler Vorteil der Social Media genannt: In diesen Mitmach-Medidie meisten, in den en kann jeder Autor sein. Das heißt, anders als bei den klassischen Medien muss man nicht zunächst den ‚TürSocial Media publiwächter‘ Redakteur passieren, der prüft: Ist der Text gut geschrieben und für die Leser interessant? zierten Texte: schlecht Entsprechend sind die meisten in den Social Media publizierten Texte: schlecht geschrieben, inhaltlich begeschrieben, inhaltlich langlos und voller Werbe-Blabla. Deshalb laufen Veröffentlichungen in diesen Foren meist einer Intention belanglos und voller zuwider, die viele Unternehmen im B-to-B-Bereich haben: Sie wollen sich als ‚Spezialist für ...‘ sowie QualitätsanWerbe-Blabla.“ bieter profilieren. Denn selbst, wenn ihre Texte gut sind, dann gehen sie meist im dort publizierten ‚PR-Müll‘ unter. bernhard Kuntz Und wenn die Veröffentlichungen doch mal von (potendie profilberater ziellen) Kunden registriert werden? Dann haben sie in deren Augen bei Weitem nicht die ‚Wertigkeit‘ wie zum Beispiel Veröffentlichungen in Fachzeitschriften. Denn für Business-Kunden sind Einträge in Blogs und Foren primär individuelle Meinungsäußerungen; entsprechend kritisch distanziert stehen sie ihnen gegenüber.

Journalis­mus ist ­Literatur in Eile. www.zitate . at

„Der ‚UniCredit Bank AustriaCampus‘ ist ein klares Bekenntnis des Unternehmens zum Wirtschaftsstandort Wien.“

© BAT

Bank Aus tria-Vo r sta n d Willib ald Cernko, s. 2 6

„Diese Zeit (in Asien) hat mir die Augen geöffnet für die wahre Bedeutung von ‚Fast Moving Consumer Goods‘ in einer von erstaunlichen Trends geprägten Welt.“ Briti sh Americ a n ­To b acc o Aus tria - C h e f Mat thieu ­ Juery, s. 6 8

Social Media sind ein zweischneidiges Schwert

© Die ProfilBerater

© Bank Austria/Peter Rigaud

heute im business Weekend

Freitag, 3. Februar 2012

Bei einigen Unternehmen registriert man aktuell zudem die Tendenz, mit ihren Kunden weitgehend über Twitter-Kurzmitteilungen zu kommunizieren. Auch dies ist ein zweischneidiges Schwert – speziell bei Unternehmen, die ihren Kunden persönliche und aus Kundensicht hochpreisige Dienstleistungen verkaufen. Denn wer sich für solche Leistungen interessiert, möchte auch als Person wahrgenommen und individuell umworben werden. Genau dieses Gefühl haben Kunden bei Twitter-Meldungen nicht. Denn zum einen sind sie nicht personifiziert und zum anderen sind sie die billigste und am wenigsten zeitintensive Form, Infos zu verbreiten. Das wissen auch deren Empfänger. Prüfen Sie vor Ihrer Entscheidung, welche Rolle Social Media in Ihrem Marketing-Konzept spielen, genau: Inwieweit kann ich mit ihnen überhaupt meine Zielgruppen erreichen? Und: Kann ich mit ihrer Hilfe meinen Ruf ‚Spezialist für ...‘ ausbauen? Denn für alle Marketing- und PR-Maßnahmen gilt: Sie sind kein Selbstzweck. Im B-to-B-Bereich tätige Unternehmen sollten sich zudem vergegenwärtigen: Im Gegensatz zu manchem Konsum- und Gebrauchsgüterhersteller haben sie meist keine Fans. Sie haben bestenfalls ‚Geschäftspartner‘ oder ‚-Freunde‘. Und diese sind ihnen nur so lange treu, wie ihre Erwartungen erfüllt werden.

mail to s.bretschneider @medianet.at

IMPRESSUM Medieninhaber: medianet Verlag AG 1110 Wien, Geiselbergstraße 15 http://www.medianet.at Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 abo@medianet.at | Fax: DW 2231 Anzeigen-Hotline Tel.: DW 2203 office@medianet.at | Fax: DW 2231 Fotoredaktion fotored@medianet.at Vorstand: Markus Bauer Herausgeber: Chris Radda, Paul Leitenmüller, Germanos Athanasiadis Verlagsleitung: Paul Leitenmüller Chefredaktion: Chris Radda

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Bernhard Kuntz, Inhaber der Marketing- und PR-Agentur Die PRofilBerater; www.die-profilberater.de Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

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medianet

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freitag, 3. februar 2012 – 7

ausblick

einblick

Kürzlich fand der erste Campaigning Summit statt – P. Maderthaner zieht Bilanz Seite 8

Die neue Markenartikel-Kampagne rückt „das Original“ in den Vordergrund Seite 9

Tiefe Brancheneinblicke gab es beim IAA Cocktail Seite 12

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rückblick © MAVE

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marketing & media Radiotest: Und täglich grüßt das Murmeltier

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short

© Rahofer Werbeagentur

Kathrin Zechner, die neue TV-Direktorin im ORF, hat vier Wochen nach ihrem Amtsantritt erstmals die Grundzüge ihrer Arbeit für die nächsten zwölf Monate vorgestellt – einen Totalumbau wird es nicht geben, aber etliche Adaptionen sind geplant. Seite 10

Ricardo-José Vybiral, CEO Wundermann A & D und DMVÖVorstandsmitglied, skizziert in seinem Gastkommentar für medianet die Gratwanderung zwischen Überregulierung und Vernachlässigung, wenn es um das Thema Datenschutz geht. Seite 12

medianet tv heute

© Panthermedia.net/picpics

© Wunderman

Christian Rahofer, Gründer und Geschäftsführer der gleichnamigen Salzburger Werbeagentur, zieht seine Einreichungen zum Salzburger Landespreis zurück, da er eine Benachteiligung der großen Agenturen bei den neuen Einreichbedingungen ortet. Seite 12

(Fast) stabile Verhältnisse Der Radiomarkt ist nicht wirklich in Bewegung – Ö3 bleibt weiterhin unangefochten an der Spitze; bei den Privaten gibt es aber einen Aufsteiger: KroneHit, der einzige nationale Privatsender, erreicht mit 850.000 Hörern werktags (800.000 Hörer Mo–So bei 10+) einen neuen Reichweitenrekord. Seite 8 Jahrespressekonferenz Vorstellung der Ziele für 2012

Young & Rubicam kreiert neue s Bausparkasse-Geschichten click+>www.medianet.at

Wien. Der Dialog Marketing Verband (DMVÖ) präsentierte am Mittwoch, dem 1. Februar, die neuen Ziele und Themen, mit denen er sich im neuen Jahr auseinandersetzen möchte. Dabei konzentriert man sich beim DMVÖ vor allem auf den ausgewogenen Datenschutz und Direct Profit durch Dialog.

Schwerpunkt Datenschutz Aufgrund der geplanten EUDatenschutzverordnung setzt sich der DMVÖ im neuen Jahr vor allem mit dieser Thematik auseinander. Zwar spricht sich der Verband für eine geregelte Datenschutzverord-

nung aus – jedoch soll diese mit Maß und Ziel umgesetzt werden. „In Österreich arbeiten knapp 80.000 Menschen im Dialog-Marketing. Die aktuell geplante EUDatenschutzverordnung beinhaltet Restriktionen, die für die DialogMarketing-Branche schwerwiegende negative Folgen haben und viele dieser 80.000 Arbeitsplätze gefährden“, alarmiert DMVÖ Präsident Anton Jenzer. Des Weiteren möchte sich der DMVÖ mit mehreren Dialog-Marketing-Aktivitäten auseinandersetzen und damit vor allem den wirtschaftlichen Erfolg der Branche vorantreiben. Seite 10

© DMVÖ

© Young & Rubicam Vienna

DMVÖ am Thema Datenschutz dran

Martin Wilfing (DMVÖ-GF), Anton Jenzer (DMVÖ-Präsident), Markus Zadina (DMVÖ-Vizepräsident ) und Ricardo-José Vybiral (DMVÖ-Vorstandsmitglied).


c ov e r s t o r y

8 – medianet

Freitag, 3. Februar 2012

Wer hört welche Radiostation? Radiotest zweites Halbjahr 2011: ORF dominiert mit seinen Sendern weiterhin den Markt

Radiotest: keine Überraschungen © ORF/Günther Pichlkostner; fej; 88.6 der Musiksender

© Radio Arabella/Foto Weinwurm; BasisModul/Hans Leitner

Privatsender können einen Prozentpunkt Marktanteil aufholen und kommen auf 23% und die ORF-Sender 75% Marktanteil.

Radiosender-Verantwortliche mit Grund zur Freude: Jasmin Dolati (Programmchefin Radio Wien), Ernst Swoboda (GF KroneHit), Oliver Böhm (GF 88.6), Wolfgang Struber (GF Radio Arabella), Georg Spatt (GF Ö3). Dinko FEjzuli

Wien. Radiohörer sind Gewohnheitstiere. Das legt zumindest der aktuelle Radiotest nahe, der im zweiten Halbjahr 2011 eine wie eh und je festgefahrene Radiolandschaft zeichnet. Dominiert wird der Markt wie gewohnt von der ORF-Radioflotte, die bei den Hörern ab zehn Jahren 75% Marktanteil verbuchen konnte. Die Privaten kamen österreichweit auf einen Marktanteil von 23% und konnten den ORF-Radios im Vergleich zum Vorjahreszeitraum immerhin einen Prozentpunkt abluchsen.

Ö3 unangefochten vorn Der österreichweit mit Abstand meistgehörte Sender war Hitradio Ö3, das allerdings einen Prozentpunkt einbüßen musste (von 32 auf 31%). Das ebenfalls bundesweit empfangbare Privatradio KroneHit konnte im gleichen Zeitraum einen Prozentpunkt (von fünf auf sechs) zulegen. Alle Sender des ORF zusammen hatten eine konstante Tagesreichweite von 69,6% und damit täglich ein Publikum von rund 5,2 Mio. Hörern. Drei von vier gehörten Radiominuten entfielen damit auf den ORF, rechnete dieser am Donnerstag in einer Aussendung vor.

In sechs Bundesländern konnten jeweils die Regionalradios des ORF den größten Marktanteil verbuchen. Bis auf Wien, Niederösterreich und Oberösterreich, wo jeweils Ö3 die Nase vorn hatte, waren die ORF-Bundeslandsender die meistgehörten Sender ihrer Region. In Summe musste die ORFRegionalflotte beim Marktanteil aber einen Prozentpunkt einbüßen (von 37 auf 36%). Ö1 konnte österreichweit seinen Marktanteil von sechs Prozent halten, ebenso wie FM4, das bei der Zielgruppe ab zehn Jahren auf zwei Prozent, bei den Jungen von 14 bis 49 auf vier Prozent kam. Trotz leichtem Minus freut sich Georg Spatt, Geschäftsführer des überlegenen Marktführers, über die aktuellen Zahlen. Der Ö3-Senderchef: „Der aktuelle ‚Radiotest‘ ist frei von Überraschungen und bestätigt beeindruckend die Ausnahmestellung von Ö3 am österreichischen Medienmarkt. Welcher andere Brand erreicht in Österreich täglich 2,8 Millionen Menschen?! Und der Radiotest ist damit für das Ö3 Team Anlass zur großen Freude. Völlig unverändert hohe Tagesreichweiten und Marktanteile (+/- 1 Prozentpunkte) sind für uns als klare Nummer eins eine sehr schöne Bestätigung“ Vielleicht noch mehr als der Ö3-

Chef freut sich Ernst Swoboda, Geschäftsführer des einzigen nationalen Privatradios KroneHit. Sein Sender wächst und wächst mit jedem Radiotest weiter und liegt aktuell bundesweit bei sechs Prozent Marktanteil und bis zu 850.000 Hörer täglich: „Eigentlich ist dieser ‚Radiotest‘ genauso wie viele davor: KroneHit bleibt die dynamische,

bella punkten: „Radio Arabella 92,9 setzt sich aus einem leidenschaftlichen Team zusammen, das seit über zehn Jahren täglich mit vollem Einsatz zum beständigen Erfolg beiträgt“, so Geschäftsführer Wolfgang Struber. Freuen können sich die Macher von 88.6; in der jungen Zielgruppe legte der Sender von sechs auf sieben Prozent zu. Senderchef Oliver Böhm: „Nach nur einem Jahr der Repositionierung als 88.6 können wir bereits signifikante Zuwächse im Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49Jährigen verbuchen.“ Apropos junge Zielgruppe: Bei FM4, dem jungen ORF-Sender, herrschen seit jahren stabil gute Verhältnisse – diesmal ging es nochmals ein Stückchen nach oben: FM4-Chefin Monika Eigensperger: „Unsere Werte sind prinzipiell stabil, und leichte Schwankungen in beide Richtungen sind nicht ungewöhnlich. Ich freue mich natürlich darüber, dass es diesmal eine Schwankung nach oben ist.“

„Radio Wien ist dort, wo die Wienerinnen und Wiener sind und trifft ihre Bedürfnisse punkt genau.“ jasmin dolati, radio wien

treibende Kraft im Radiomarkt, ORF gesamt verliert leicht, Ö3 verliert leicht, Privat gesamt ohne KroneHit verliert etwas deutlicher – und KroneHit steigt und steigt und steigt. Mit Riesenschritten nähern wir uns dem neuen Ziel von 1 Mio. täglichen Hörern, das schon in greifbare Nähe gerückt ist.“ In Wien konnte auch Radio Ara-

Schnelligkeit des Mediums Im selben Haus wie FM4, im Funkhaus in der Argentinierstraße, hat auch Radio Wien seien Sitz. Und dort hatte man mit dem aktuellen Radiotest auch seine Freude:

Senderchefin Jasmin Dolati zu den Zahlen: „Ich freue mich sehr über das sehr gute Abschneiden von Radio Wien beim Radiotest. In unserer Hauptzielgruppe von 35+ erreichen wir wieder die 20% (MA, Mo bis Fr.) und auch die Tagesreichweiten steigen ebenfalls auf 21,3%. Und auch in den anderen Zielgruppen von 10+ und sogar bei den jüngeren (14 bis 49 Jahre) legen wir zu. Das tut gerade in Zeiten von Einsparungen und Personalreduktion sehr gut und ist wichtig für das Team von ‚Radio Wien‘.“ Der Vermarkter der Privaten in Österreich hat auch Grund zur Freude. RMS-GF Michael Graf: „Der aktuelle Radiotest bringt für die RMS Top Kombi sowohl bei den Tagesreichweiten als auch bei den Marktanteilen wiederum deutliche Zuwächse: Pro Tag hören zwei Millionen Österreicher zumindest einen Sender aus dem RMS-Verbund, von den 14- bis 49-Jährigen nutzen bereits 35% täglich Privatradio. Die Reichweitengewinne in beiden Zielgruppen sind statistisch signifikant. Auch der Marktanteil stieg in der werberelevanten Zielgruppe deutlich und liegt bereits bei 30 Prozent.“ Damit stieg der Marktanteil innerhalb von fünf Jahren um insgesamt 8%-Punkte.“ Alle Zahlen & Daten in unserem special kommenden Dienstag.

No. 2 Nach der erfolgreichen Premiere heuer ist der nächste Campaigning Summit bereits für den 25. Jänner 2013 fixiert

tipp des tages

Campaigning Summit als Themen-Plattform

Es gibt ein besseres Italien Nichi Vendola Ein Manifest für eine neue linke Politik und für ein Italien nach Berlusconi. Bürgerbeteiligung, Schutz der Umwelt und gezielte Investitionen in Bildung und Erneuerbare Energien – lange haben solche Themen in der Politik Italiens keine Rolle gespielt. Nichi Vendola, der „italienische Obama“ (Washington Post), überzeugt nicht nur durch sein Charisma, sondern durch konkrete Politik: durch seine Erfolge im Kampf gegen die Mafia, den Ausbau von Windkraft und Solarenergie, die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe und aktiver Bürgerbeteiligung. Kunstmann, 176 Seiten, 16,90 €

medianet: Wie sieht Ihr Resümee zum ersten ‚Campaigning Summit‘ aus? Philipp Maderthaner: Es war ein toller Erfolg – über 250 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, den NGOs und der Kommunikationsbranche. Das hat es in der Form noch nicht gegeben und zeigt, dass das Thema von breitem Interesse ist. medianet: Das Motto des Summit war: ‚Wirksame Kampagnen durch ‚Movement Campaigning‘‘– was genau verstehen Sie darunter? Maderthaner: Campaigning nutzt die Kraft von Menschen mit gemeinsamen Interessen, Anliegen und Zielen und bringt diese über eine aktivierende Story und Empowerment auf den Boden. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass uns diese Methode besser und wirksamer mit unseren Kunden, Mitgliedern, Unterstützern oder

Wählern kommunizieren lässt, unsere Beziehungen zu ihnen stärkt und wir damit mehr bewegen können. medianet: Welche Idee steckt generell hinter dem Campaigning Summit? Maderthaner: Campaigning hat seinen Ursprung zwar in der Politik, ist aber in gleichem Maße für Unternehmen und Organisationen interessant, die ihre Interessen, Anliegen oder Ziele verwirklichen wollen. Die Idee ist, mit dem Campaigning Summit eine branchenübergreifende Plattform für dieses Thema zu schaffen. medianet: Alle reden vom Web 2.0. Sind politische Kampagnen ohne Social Media überhaupt noch möglich? Maderthaner: Das ist keine Entscheidung. Unabhängig davon, ob eine Kampagne Social Media als Kanal nutzt oder nicht, ist sie dort präsent, wird diskutiert, hochgelobt oder vernichtet. Was mich stört, ist, dass die Debatte bei uns in Österreich so channelorientiert

DNA bei politischen Kampagnen aus? Maderthaner: Zum einen ist die politische Kampagne eine integrierte Kampagne – seit jeher im Übrigen. Die DNA zeichnet sich im Speziellen durch das Ineinandergreifen einer aktivierenden Story und einer involvierenden Kampagnenorganisation, also dem Empowerment von Unterstützern, aus. Erst das Empowerment bringt die Kraft auf den Boden. Diese DNA lässt sich auch für Unternehmen nutzen.

© medianet/Szene1/Christian Mikes

© Kunstmann

Wien. Vergangene Woche ging der erste „Campaigning Summit“ über die Bühne. medianet bat Organisator Philipp Maderthaner zum Gespräch über den Summit.

Veranstalter Philipp Maderthaner mit Obama-Strategen Thomas Gensemer.

ist. Zuerst fragt man sich, ob man auf Facebook oder Twitter geht, anstatt zu überlegen, was überhaupt der Nutzen ist, den man stiften oder daraus ziehen will. medianet: Sie selbst haben beim Summit über das ‚MobilisierungsGen‘ gesprochen: Wie sieht diese

medianet: Gibt es Grundregeln der Kampagnisierung? Maderthaner: Den Erfolg von Kampagnisierung misst man in der Gefolgschaft. Sind Menschen bereit einem Movement zu folgen? Dabei gilt: Wer nichts will, wer für nichts steht, braucht sich nicht wundern, wenn einem niemand folgt. Und: Menschen folgen nicht dem, was man tut; Menschen folgen dem, warum man etwas tut. Menschen reagieren stark auf inspirierende, aktivierende Botschaften.


Marketing & Agenturen

Freitag, 3. Februar 2012

Wien. Am 1. Februar war es wieder so weit: Der Dialog Marketing Verband Österreich (DMVÖ) präsentierte die geplanten Ziele und Herausforderungen fürs neue Jahr. Neben dem Schwerpunkt auf wirtschaftlich nachhaltigen Erfolg mittels Dialog Marketing, kurz Direct Profit, steht aufgrund der geplanten EU-Datenschutzverordnung die Interessensvertretung und Informationsarbeit zu diesem komplexen Thema im Vordergrund. „Der DMVÖ setzt alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel auf nationaler und EUEbene ein, um die wirtschaftsfeindlichen und für viele Unternehmen der Dialog Marketing Branche existenzbedrohenden Verbote und Einschränkungen der EU-Datenschutzverordnung abzuwenden“, erklärt DMVÖPräsident Anton Jenzer deren vordergründiges Ziel. Mehr Informationen zu den geplanten Aktivitäten des DMVÖ in der kommenden Ausgabe von medianet.

Die Marke zählt!

© DMVÖ/Christian Ecker

Wien. Die Agentur Aigner PR konnte das dalmatinische Fischrestaurant „Bodulo“ als Kunden gewinnen. Geschäftsführerin Tamara Jurasic engagierte mit Jahresbeginn 2012 die Wiener Agentur für alle Belange der Marktkommunikation, von der Öffentlichkeitsarbeit über Web- und Social Media-Aktivitäten bis hin zur klassischen Werbung. Jurasic zur Agenturauswahl: „Wir waren auf der Suche nach einer Agentur, die die Philosophie des Hauses versteht und über ein umfassendes Netzwerk, sowohl in der Kommunikationsbranche als auch in der Business Community und in der Gastronomie, verfügt.” Aigner PR-Chef Peter Aigner freut sich, dass sein Team das Anforderungsprofil erfüllen konnte: „Das ‚Bodulo‘ ist seit über drei Jahrzehnten allen Fischfreunden ein Begriff. Es freut uns immer besonders, wenn sich ein Branchenprimus für uns entscheidet.”

caroline wirth

Wien. Mit der bisher größten Initiative startet der österreichische Markenartikelverband (mav) mit rund 27 teilnehmenden Marken die jährliche Markenartikel-Kampagne „Achten Sie auf die Marke“. Umgesetzt wurde die Kampagne von Demner, Merlicek & Bergmann. „Ganz bewusst haben wir angesichts der jüngsten Entwicklungen in unserer Gesellschaft, in der Politik, der Situation auf den Finanz- und Kapitalmärkten auf das Thema ‚Vertrauen‘ gesetzt“, erklärt Präsident des mav und Präsident von Henkel Central Eastern Europe GmbH, Günter Thumser. Bei der Online-Umfrage des market Instituts wurde ermittelt, dass von 1.000 befragten Österreichern rund 57% den Markenartikeln mehr Vertrauen schenken als dem Bundespräsidenten oder gar der Demokratie.

Werner Beutelmeyer, Institutsvorstand und GF market Institut, spricht von einem Wertewandel in der Gesellschaft. Der Trend in Richtung Bindungsverlust finde sich sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich. „Dennoch stellen vor allem die Marken den Hort der Sicherheit beim Kaufverhalten dar“, schließt er. Aufbauend auf diesen Erkentnissen, wurde

Werner Beutelmeyer (GF market Institut), Ernst Klicka (GF mav), Günter Thumser (Präsident mav) und Mariusz Jan Demner (Geschäftsf. Gesellschafter D,M&B).

die jetzige Kampagne darauf zugeschnitten. Auf Plakaten und Rolling Boards, in Anzeigen, im Internet, auf Infoscreen-Flächen in der U-Bahn und im ORF zeigt die von D,M&B entwickelte Kampagne die unterschiedliche Palette der Vertrauensaspekte von Originalmarken auf. Plakative Formulierungen in Verbindung mit überdimensionalen Produktpräsentationen sollen aufmerksamkeitsstarke Akzente setzen; ein Gewinnspiel mit allen teilnehmenden Marken schafft zusätzliche Anreize, sich intensiv mit den Marken auseinanderzusetzen. Über den QR-Code auf den Pla-

In der Cascade Bar dreht sich alles um die Liebe Special: Vienna Marriott Hotel präsentiert „Louie’s Valentine“. Wien. „It’s all about love“: Am Wochenende vor dem Valentinstag ist die Cascade Bar im Vienna Marriott Hotel wieder voll und ganz auf Liebe eingestellt: Louie Austen lädt in seinem Samstagsclub am 11. Februar ab 21 Uhr zum Valentins-Special und präsentiert zusammen mit der Coconut Band zeitlose Klassiker von Frank Sinatra und Elvis Presley bis hin zu Dean Martin. Das Publikum hat beim gemeinsamen Sing Along die Gelegenheit, seinem persönlichen „Valentine“ einen gefühlvollen Love Song vorzutragen. Kerzenschein, Cocktails und eine süße Valentins-Überraschung – solange der Vorrat reicht – machen den romantischen Abend perfekt.

Bereits seit über 20 Jahren ist der legendäre Entertainer Louie Austen mit der ebenso legendären Cascade Bar im Vienna Marriott Hotel verbunden und hat dort seinen eigenen Samstagsclub. Der gebürtige Wiener verbrachte viele Jahre in New York und Las Vegas, wo er sich auf die Spuren des Rat Pack rund um Frank Sinatra und Dean Martin begab und mit seiner eigenen Band große Erfolge feierte. Zurück in Wien, prägte er in den 1980er-Jahren als Entertainer in der Cascade Bar das Live-Musik-Programm im Vienna Marriott Hotel. Ende der 90er gelang ihm der internationale Durchbruch. Jetzt steht er neben zahlreichen LiveGigs im In- und Ausland und neuen AlbumReleases wieder im Vienna Marriott Hotel auf der Bühne. Austen gestaltet dort seit September 2008 seinen eigenen Samstagsclub „Louie’s Saturday“ mit wechselnden Themen-Specials.

© Oliver Jiszda

Louie Austen & das Marriott Vienna

PROMOTION

Aigner PR mit Neukunde Bodulo

Die von D,M&B umgesetzte Kampagne setzt auf Vertrauen in die Marken.

Wertewandel

DMVÖ-Präsident Anton Jenzer über die Ziele des DMVÖ im Jahr 2012.

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Samstagsclub: Am 11. Februar präsentiert Louie Austen im Vienna Marriott ein Valentins-Special.

INFO/TERMIN Valentins-Special im Vienna Marriott Hotel „Louie’s Valentine – It’s all about love“ Wann: Wo: Live:

Samstag, 11.2.2012, ab 21 Uhr (Bar ab 17 Uhr geöffnet) Cascade Bar im Vienna Marriott Hotel, Parkring 12a, 1010 Wien Louie Austen feat. Coconut Band

Infos/Web: www.ViennaMarriott.at www.CascadeBar.at Der Eintritt ist frei!

katen oder über „achten-sie-aufdie-marke.at“ kommt man auf die Smartphone-Applikation bzw. auf die Website mit dem Spiel und weiteren Markeninformationen. Zusätzlich erscheint im Februar eine wöchentliche Advertorial-Serie, in der die Markenverantwortlichen der Unternehmen die vertrauensbegründenden Faktoren ihrer Marken beleuchten. In puncto Nachhaltigkeit der Marken ist sich Mariusz Jan Demner, geschäftsführender Gesellschafter von D,M&B, sicher: „Vor allem die Investitionen, Forschung und Entwicklung tragen viel zur Glaubwürdigkeit einer Marke bei.“

© Aigner PR

DMVÖ: Datenschutz als Schwerpunkt 2012

Glaubwürdigkeit Die Markenartikel-Kampagne rückt „das Original“ in den Fokus

© MAVE

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Heidi Schuller-Hrusa, Tamara Jurasic und Peter Aigner.


m e dien

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Freitag, 3. Februar 2012

Programmreformkette Kathrin Zechner arbeitet an klarer Positionierung und Zielgruppendefinition für ORF1 & ORF2

Etat Doodle Österreich

Zechner: ORF Chance für mehr „try & error“ geben

adworx werkt für Doodle

Wien. adworx konnte das Adserving und Adoperating sowie die exklusive Vermarktung von Doodle (www.doodle.com) in Österreich für sich entscheiden. Der Online-Terminplaner Doodle ist Inbegriff für einfache und effiziente Terminkoordination und wird weltweit monatlich von mehr als 10 Mio. Menschen genutzt. Der Terminplaner aus der Schweiz wird auch in Österreich immer populärer und damit als Werbeplattform immer relevanter. Doodle-Verkaufsleiter Tiziano Obrecht dazu: „Es ist höchste Zeit, dass wir im Nachbarland Österreich auch auf dem Werbemarkt präsent sind. Mit dem führenden und innovativen Online-Vermarkter adworx haben wir dafür den perfekten Partner gefunden.“ Auf Doodle kann Werbung nach Umfragekategorien gezielt geschaltet werden. Neben bewährten Standardwerbeformaten bietet Doodle auch das passende Umfeld für großformatige Sonderwerbeformen. Eine Doodle-Besonderheit sind die terminbezogenen CalendarAds mit denen Events, Premieren und andere Termine beworben werden können. adworx-GF Martina Zadina dazu: „Ich freue mich, dass wir die Ausschreibung gewonnen haben und bedanke mich bei Doodle für das große Vertrauen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Doodle in Österreich große Erfolge feiern wird.“

Woanders gang und gäbe, sei ein Programmfehltritt des ORF immer gleich eine Staatsaffäre. Wien. Nach exakt vier Wochen im Amt sprach die neue (und vor zehn Jahren, damals unter Zeiler, die jüngste überhaupt, schon mal dagewesene) ORF-Programm-Direktorin Kathrin Zechner erstmals mit Journalisten über ihre TV-Pläne. Nie in die öffentliche Diskussion geraten, von einer politischen Partei in diese Funktion gewünscht worden zu sein und nach Beendigung des Pelinka-Dramas konnte Zechner, zumindest grob, über ihre Vorhaben mit den heimischen Medien-Journalisten reden. Einzig bei der Frage zu eben dem Fall Pelinka wurde die Programmdirektorin – sonst vor Euphorie sprühend – eher schmallippig: „Können wir jetzt bitte endlich damit aufhören.“ „Sinnvolle Anregungen“ seien legitim, „Interventionen“ würden aber abgewiesen, und damit war das Thema beendet. Und sonst? „Es liegt viel Arbeit an“, so Zechner.

ORF1 jung & ORF2 heimisch

© Adworx/Matthias Silveri

Derzeit befände man sich in einer Evaluierung der Positionierung von ORFeins und ORFzwei, der Prozess soll bis Oktober abgeschlossen sein. Ab April bis hinein in den Juni würde man Notwendiges adaptieren oder eben neu machen. Ab Herbst werde man dann eine Programmoffensive starten. Angesprochen auf die vor einigen Jahren eher schiefgegangene „größte TV-Programmreform aller Zeiten“, spricht Zechner von einer „Programmreformkette“, also einem laufenden Optimierungsprozess, in dem auch etwas mehr „try & error“ erlaubt sein dürfe, ohne dass jede programmliche Niederlage von

Martina Zadina (GF adworx) freut sich über den neuen Kunden.

Medien und Konkurrenz gleich als Staatsaffäre öffentlich diskutiert würde. Apropos Konkurrenz: Diese will Zechner genau beobachten. Hier will die Programmdirektorin analysieren, welche Zielgruppen sie mit welchen Formaten anspricht. Ziel sei es, mit dem ORF „alle Zielgruppen abzudecken“ und vor allem längerfristig auch das junge Publikum an den ORF zu binden. ORF eins soll in einem ersten Schritt quotenmäßig stabilisiert und im

„Mein Fokus liegt auf dem Programm – die Frage Pelinka interessiert mich nur tertiär.“ kathrin zechner ORF-Programmdirektorin

zweiten Schritt mit Eigenproduktionen angereichert werden, sodass „wir hier einen eleganten Prozentsatz Marktanteil zulegen können“. Grundsätzlich gilt es, ORFeins als den „jungen, urbanen, modernen, österreichischen Sender“ auszubauen und ORFzweials „zutiefst österreichischen, heimatverbundenen Sender mit Schwerpunkt im Infobereich und Fenster zur Welt“ weiterzuentwickeln, so die Programmdirektorin. Apropos Information: Die Zusammenlegung von Information und Unterhaltung hält sie „für absolut richtig“. Spekulationen, Generaldirektor Alexander Wrabetz – bis Ende 2011 nach der Abwahl des damaligen Infodirektors Elmar Oberhauser

© APA/Roland Schlager

Dinko Fejzuli

selbst für die Informationsagenden zuständig – könnte diese weiter für sich reklamieren, weist Zechner von sich: „Ich habe mich für den gesamten Bereich Information und Unterhaltung beworben und ich bin auch für alles zuständig.“

der auf die Bildfläche zurückkehren könnten Reality-Formate. Bei Diskussionssendungen wünscht sich die Fernsehdirektorin „bessere Gästerecherche“, wobei sie einwirft, dass das auch eine Ressourcenfrage sei.

„Information meine Agenda“

Frühstücks-TV, aber wie?

Zuständig fühlt sich Zechner auch für durchaus heiße Eisen, wie eine neue Daily Soap – nach dem Debakel mit „Mitten im Achten“ am Küniglberg ein echtes Angstthema. „Da sind zwei, drei Produzenten sehr interessiert und schon heftig am Arbeiten. Wir schauen dann, ob der Stoff tauglich ist und ob wir uns die Soap leisten können.“ Wie-

Ob der ORF auch das Thema Frühstücksfernsehen angeht, hänge nicht vom Wollen, sondern eher vom finanziellen Rahmen ab. Und selbst wenn, dann würde in so einem Frühstücksfernsehen „weniger Café-Klatsch, sondern Frühinformation“ sein. „An Klatsch bin ich nicht wirklich interessiert“, so Zechner.

Werbeagenturbranche Für Fairness und Transparenz

eFreunde: Internet hilft suchen

Richtlinien gefordert

Wien. Mit der neuen interaktiven Plattform friendsic soll ein einzigartiges Online-Portal zur Verfügung gestellt werden. Die Social Media-Plattform hat sich zum Ziel gesetzt, das Kontakteknüpfen für alle privaten Lebensbereiche im Internet zu revolutionieren. Alexander Lendl, GF der synexit GmbH und Gründer von friendsic, zufolge stellt friendsic kein weiteres soziales Netzwerk wie Facebook oder keine weitere Datingplattform dar; mit seiner Idee soll ein ganz neues Konzept umgesetzt werden. Die Plattform sieht sich daher als Ergänzung zu den anderen Social Networks und kann unter anderem auch als App ins Facebook integriert werden.

Wien. Schon seit Jahren ist der Unmut in der Branche laut Branchenvertretern sehr groß. Vor allem das Bundesvergabegesetz wird kritisiert, denn dies sei nicht für die Vergabe von Kommunikationsaufgaben gemacht und daher ungeeignet. „Es muss auf zentrale Branchenusancen Rücksicht genommen werden“, so Michael Himmer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien. Die Werbeagenturbranche fordert daher vom Gesetzgeber verbindliche Richtlinien für die Vergabe öffentlicher Kreativleistungs-Etats, die für alle öffentliche Stellen gelten sollen.

Vom Netz in die Realität „Viele Menschen wollen in der Freizeit etwas unternehmen oder ihre Hobbys ausüben, wofür aber Gleichgesinnte im bestehenden Freundes- und Bekanntenkreis fehlen“, so Lendl. Mit seiner OnlinePlattform möchte er die effiziente Suche nach Personen mit konkreten

© friendsic

Online Plattform optimiert Suchergebnisse, abgestimmt auf gemeinsame Interessen

Alexander Lendl, friendsic-Gründer und Geschäftsführer der synexit GmbH.

Such-Profilkriterien erleichtern. Ebenso bietet friendsic den Nutzern die Möglichkeit, sich individuell auf mehreren Profilen gleichzeitig und zielgenau zu präsentieren. Zusätzlich können Suchkriterien bestimmt werden, denen der gewünschte Freizeitpartner entsprechen muss und welche persönlichen Daten in welchem Umfang sichtbar gemacht werden. Mit friendsic besteht aber auch die Möglichkeit, in der realen

Welt mit anderen in Kontakt zu treten. Die Online-Profile können auf Wunsch für nicht-registrierte Nutzer zugängig gemacht werden. Mit der „friendID“ kann man seine eigene Webadresse erstellen, die jederzeit wieder deaktiviert werden kann. Zudem können Visiten- und Webadressenkarten bestellt werden, die an andere Personen weitergegeben werden können. cw www.friendsic.com

Handeln statt jammern Mariusz Jan Demner, Geschäftsführender Gesellschafter von Demner, Merlicek & Bergmann, bringt die unzufriedene Stimmung auf den Punkt: „Es gibt in der Branche großes Klagen über nicht nachvollziehbare, oft auch unverständliche Ausschreibungen. Statt zu jammern, sollten wir alle aktive Beiträge leisten, damit sich das zum Besseren

wendet.“ Vor allem in Zeiten, in denen die Werbe- und PR-Branche im Mittelpunkt von Skandalen stehe, ist die Eigeninitiative der Branche gefragt, so Demner. „Wir können und müssen darauf drängen, dass die Vergaben von Kreativaufträgen im öffentlichen Bereich in jeder Phase formal und inhaltlich den Aufgabenstellungen gerecht werden, dass sie transparent und einwandfrei nachvollziehbar sind“, schließt er. Die Werbeexperten fordern von der Bundesregierung die Erstellung einer fachlichen Richtlinie für die Vergabe öffentlicher Aufträge, die für alle öffentlichen Stellen verbindlich gilt.

Facts Weitere Kritik übt die Werbeagenturbranche an folgenden Ausschreibungspraktiken: Die unklare Aufgabendefinition, die zu hohe Eintrittsschwelle, Behinderung bei Arbeitsgemeinschaften, zu selektive Anerkennung von Projektreferenzen und die zu knappen Fristen. Die Kreativbranche fordert, dass alle Aufträge für öffentliche Kampagnen fair und transparent ausgeschrieben werden.


Freitag, 3. Februar 2012

marketing & agenturen

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Sbg. Landespreis Die Agentur Rahofer zieht sich vom Bewerb zurück und ortet Benachteiligung der großen Agenturen

„Leider mehr worst of als best of“ Michael Fiala

Salzburg. Mit vier nationalen und gleich elf internationalen Auszeichnungen bei den bedeutendsten Kreativwettbewerben der Welt – wie zum Beispiel den Clio Awards in New York oder bei D&AD in London – konnten die Kreativen der Rahofer Werbeagentur auch 2011 wieder kräftig punkten. Den aus regionaler Sicht wichtigen Salzburger Landespreis für Werbung und Marktkommunikation wird die Agentur dieses Jahr jedoch auslassen. Als Grund nennt sie benachteiligende Ausschreibungskriterien, die der Veranstalter Wirtschaftskammer Salzburg vorschreibt: „Kommunikationsmaßnahmen für einen Auftraggeber gesamt oder für jeweils einzelne Produkte bzw. Dienstleistungen eines Auftraggebers dürfen jeweils maximal in 3 von 15 Kategorien eingereicht werden.“

rum Rahofer: „Es gibt keinen uns bekannten Werbepreis, der sich auf diese Art in den Einreichbedingungen selbst beschränkt.“

Haarsträubende Ergebnisse Am Bewerb dennoch teilnehmen wird Christian Salic, auch wenn er Kritik am Salzburger Landespreis äußert: „Ich sehe den Preis prinzipiell positiv und er ist für das lokale Geschäft auch wichtig. Das Problem aus meiner Sicht ist jedoch, dass der derzeitige JuryModus zu teils haarsträubenden Ergebnissen kommt.“ Salic kritisiert vor allem die Tatsache, dass

Die Spie

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die Liste der Nominierten von der Jury nicht mehr infrage gestellt und diskutiert werden kann. Salic: „Durch das Punktesystem in der ersten Phase kommt es hier oft zu absurden Nominerungen der Top Fünf. Man könnte manchmal meinen, es handle sich nicht um ein best of, sondern eher um ein worst of.“

Mehr Chancen für Kleine Auch der Beschränkung der Kategorien bei der Einreichung steht Salic kritisch gegenüber: „Es sollen auch mal die kleineren Agenturen gewinnen“, konnte man

ste

hockey Bank Eis

-Liga – in

es im Umfeld der Organisatoren hören. Salic berichtet im Interview mit medianet, das sich viele kleine Agenturen und EPU in den vergangenen Jahren beschwert haben. „Die Wirtschaftskammer muss hier natürlich viele Interessen vertreten“, sagt Salic und ergänzt: „Dabei sind wir ja nicht einmal eine große Agentur und sind trotzdem immer vorn mit dabei.“ Kreativgeschäftsführer Jo Nussbaumer von Rahofer meint dazu: „Diese Regelung dient ganz offensichtlich dazu, größere Agenturen gegenüber Grafikstudios mit Einzelarbeiten zu handikapenre zurückzu­ drängen.“

unverg

er Bildleichlich

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© Rahofer Werbeagentur

Fachgruppengeschäftsführer Gerd Raspotnik sieht Großteil der Branche hinter Entscheidung stehen.

Christian Rahofer hat sich im Vorfeld von der Teilnahme 2012 zurückgezogen.

ualität.

„Krasse Benachteiligung“ Christian Rahofer sieht darin eine krasse Benachteiligung für Werbeagenturen und Auftraggeber, die multimediale Kampagnen inszenieren: „Wenn wir eine Kampagne, bestehend aus Anzeigen, Plakaten, Hörfunk-Spots, TV-Spot, Internet, Direkt Marketing und/oder Social Media-Maßnahmen in der Kategorie Werbekampagne einreichen, dann können maximal zwei Einzelmaßnahmen daraus in je einer weiteren Kategorie eingereicht werden, der Rest fällt durch den Rost. Für uns bedeutet diese Beschränkung, dass wir eine aufgezwungene, nicht nachvollziehbare Vorselektion bei hervorragenden Arbeiten vornehmen müssten, die wir weder unseren Auftraggebern gegenüber argumentieren können noch uns selbst zumuten wollen.“

DIE PLAYOFFS –

BEI DIESEM QUOTENHIGHLIGHT GEWINNT IHRE WERBEBOTSCHAFT AUF JEDEN FALL.

„Branche wollte es so“ Die Aufregung kann Gerd Raspotnik, Fachgruppengeschäftsführer der Wirtschaftskammer Salzburg für Werbung und Marktkommunikation, nicht nachvollziehen. Raspotnik: „Es war einhelliger Tenor der Branche, die Kategorien bei der Einreichung zu beschränken, was übrigens bei anderen Preisen auch üblich ist bzw. sogar strenger gehandhabt wird. Das Problem ist, dass eine sehr gute Kampagne dann in allen Kategorien sehr gut abschneiden könnte und es sehr oft den gleichen Sieger geben könnte. Das ist aber für alle Teilnehmer gleich, egal ob große oder kleine Agentur. Die Agenturen müssen sich jetzt nur überlegen, in welchen Kategorien die Chanen am größten sind und dort entsprechend einreichen.“ Dem widerspricht wieder-

© Wirtschaftskammer Salzburg

Eishockey als packendes TV-Erlebnis. Das garantieren die Playoff-Spiele ab 19. Februar. Und ein ideales Umfeld für Ihre Werbebotschaft: Jeden Sonntag, 17:10 Uhr sowie jeden Dienstag und Donnerstag, 19:00 Uhr – und ab der Finalrunde wochentags sogar in der Prime-Time. Nähere Informationen für Ihre Buchung finden Sie unter www.servustv.biz * Quelle: AGT/Gfk Teletest; Evogenius Reporting 14.04.2011

Gerd Raspotnik, Fachgruppen­ geschäftsführer der WK Salzburg.

Wir wünschen Ihnen bessere Unterhaltung.


B i z-ta l k C LA S S IC

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werbliche rück/vorschau

© medianet/Szene1/Christian Mikes

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10 1. Alexander Sperl (ML Telekom Austria), IAA-Präsidentin Martina Hörmer (Ja! Natürlich-Chefin), Richard Grasl (ORF), Oliver Voigt (Österreich), Mariusz Jan Demner (D,M& B); 2. Gerhard Riedler (IP), Michael Stix (SevenOne Media); 3. Gabi Stanek und Joachim Feher (MediaCom); 4. Thomas Prantner (ORF), Michael Himmer (MediaCom); 5. Ralph Vallon (echo relations), Kristin Hanusch-Linser (ÖBB); Dinko Fejzuli (medianet), Eva Mandl (himmelhoch); 7. Franz Prenner (ORF-Enterprise), Oliver Voigt; 8. Angela Schuh-Haunold & Helmut Hanusch (beide News Verlag); 9. Isabella Reichl (AUA), Paul Leitenmüller (Hrsg. medianet); 10. Gewista GD Karl Javurek, Alice Nilsson (Markenstern).

IAA-Generalversammlung & Get-together der Werbebranche

IAA Neujahrscocktail Jahrestreff Am 31. Jänner fanden im ORF-Zentrum die Generalversammlung sowie der traditionelle Neujahrscocktail der International Advertising Association (IAA) statt, zu dem der ORF und das Austrian Chapter der IAA geladen hatten. Mit Martina Hörmer als neuer Präsidentin startete die IAA mit Hochtouren in das Jahr 2011: Der Effie wurde rundum erneuert. Er bekam einen neuen Namen, „IAA Effie Award“, ein neues Logo und neue Bewertungskriterien – mit Erfolg: Es gab 20 Prozent mehr Einreichungen als die Jahre davor. Schließlich gingen bei der hochkarätigen Gala am 7. November 2011 insgesamt 14 Effies an Kunden und Werbetreibende. Unter den rund 150 Gästen befanden sich neben ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, dem Kaufmännischen Direktor des ORF, Richard Grasl, der IAA-Präsidentin Martina Hörmer und dem Geschäftsführer der ORF-Enterprise, Franz Prenner, unter anderem: ORF-HumanitarianBroadcasting-Chefin Sissy Mayerhoffer, ORF-Onlinemanager Thomas Prantner, Oliver Voigt (Mediengruppe Österreich), Raffaele Arturo (Publicis), Alice Nilsson (Markenstern), Jan Mariusz Demner und Harry Bergmann (Demner, Merlicek & Bergmann), Kristin Hanusch-Linser (ÖBB), Erich-Helmut Buxbaum (E.H.B. Consulting), Peter Drobil (UniCredit), Gerhard Puttner (Dr. Puttner & Steyrer), Richard Kaufmann (Kurier), Manfred Gansterer (Mediamarkt/Saturn), Ralf Kober (Springer & Jacoby Österreich), Thomas Kralinger (Mediaprint), Dagmar Lang und Birgit Gasser (Manstein Zeitschriften), Lothar Lockl (Lothar Lockl Strategie), Karl Javurek (Gewista), Elisabeth Ochsner (PanMedia), Max Palla (Max Palla Consulting), Walter Zinggl (Maxus Media Communications), Ralph Vallon (echo relations) und zahlreiche Mitglieder der IAA Young Professionals. (fej)

IAA-Präsidentin Martina Hörmer und Raphaela Vallon-Sattler (IAA).

Information & Invitations gerne an: biztalk@medianet.at

Marketing Zwischen Überregulierung und Vernachlässigung des Datenschutzes

anno dazumal

Die goldene Mitte noch finden

Martin Junger Huber Reklametechnik

Erfahrungswerte ... Dieses Sujet der Electrolux Hausgeräte GmbH – Markenvertrieb AEG wurde am 1. Mai 1950 geschaltet. Die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) wurde im Jahre 1887 von Emil Rathenau gegründet. Als erstes Produkt der AEG wurde die elektrische Glühbirne auf den Markt gebracht. 1958 wurde die erste vollautomatische Waschmaschine des Konzerns eingeführt, 1976 folgte der erste vollelektronische Backofen.

Leitung Martin Junger leitet seit Anfang Jänner 2012 die Produktion bei Huber Reklametechnik. Junger bringt eine umfassende technische Erfahrung und organisatorische Kompetenz in das Unternehmen ein.

© Huber Reklametechnik

© Wunderman

Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Datenschutz Wenn ich in den USA in einer großen Einzelhandelskette einkaufe, ist es normal, dass ich unaufgefordert einen Rabattcoupon für ein Produkt bekomme, das ich mir online angesehen habe. Zudem bekomme ich ein persönliches Angebot für Kinderspielzeug, weil mein Sohn bald Geburtstag hat. Das Unternehmen weiß über mich Bescheid und bietet mir maßgeschneiderte Angebote – und das absolut zu meiner und der Freude vieler USKonsumenten. Und in Europa? Unvorstellbar! So wird derzeit diskutiert, wie viel Unternehmen von Konsumenten wissen dürfen, ob und wie Daten für personalisierte Werbung verwendet werden dürfen. Ein besserwisserischer EU-Apparat will eine Verordnung über alle EU-Länder stülpen und Unternehmen die Verwendung von Konsumentendaten für personalisiertes Marketing stark erschweren. Viele jubeln den geplanten Restriktionen entgegen. Warum eigentlich? Millionen User geben freiwillig auf Portalen wie Facebook detaillierte Daten preis und könnten von personalisiertem Marketing profitieren. Ich bin für das Recht auf Auskunft meiner gespeicherten Daten und auf Löschung dieser, wenn ich es wünsche. Zwischen der Vernachlässigung des Datenschutzes und einer Überregulierung gibt es einen Mittelweg – eine Win-Win-Situation für Konsumenten und Unternehmen. Bis diese in Europa gefunden ist, freue ich mich an der Kassa des US-Stores, dass ich mir dank der personalisierten Angebote einiges gespart habe.

präsentiert von

© adsandbrands

Ricardo-José Vybiral, DMVÖ Vorstandsmitglied und CEO ­Wunderman Österreich & Deutschland.

Karriere


retail inside your business. today.

KiK, Cecil und Fussl sind die expansivsten Textilhändler in Österreich Seite 16

Freitag, 3. Februar 2012 – 13

© Haribo

süsses & saures

Osterneuheiten von Lindt, Haribo 500 g-Dosen und 111 Jahre-Sondereditionen von Milka. Seite 17

lieber selber

milk-business

Benetton-Familie kauft sich sämtliche Anteile der Firma zurück Seite 16

Armin Pichler ist neuer Sales Director bei der NÖM

© NÖM

auf dem gas

© Giulio Rustichelli

© Kik Textilien

medianet

Seite 18

Spar holt sich die Stars ins Eigenmarken-Boot

© dpa/Martin Gerten

short

© Spar

© Spar; EPA (3); APA/Helmut Fohringer; Montage: B. Schmid

Wie gehts weiter? Die Meldungen über die Zukunft der Schlecker Auslandsgesellschaften wie Österreich fielen in dieser Woche recht unterschiedlich aus. Ein Unternehmens-Sprecher versuchte, die Wogen zu glätten. Hierzulande traf sich die Austro-Unternehmensspitze zum Gespräch mit der Gewerkschaft. Seite 15

Rochaden Spar setzt Zeichen im krisengeschüttelten Ungarn. Erwin Schmuck (Bild), Kenner der Handelsbranche und langjähriger Geschäftsführer der Spar Steiermark, wechselt nach Ungarn. Sein Nachfolger in der Grünen Mark wird Tirol-Chef Christoph Holzer. Der wiederum wird von Christof Rissbacher beerbt. Seite 16

Starreigen Nach „Desperate Housewife“ Marcia Cross (Mitte) und Ex-James Bond Pierce Brosnan angelte sich Spar nun Gwyneth Paltrow als Botschafterin für die neue Eigenmarkenlinie Spar Veggie. Seite 14

Statistik Austria Der Lebensmittelhandel ist 2011 sogar mit 1,4 Prozent rückläufig

Deichmann Neuer Umsatzhöchstwert: 4,13 Mrd. €

Um 1,1 Prozent weniger Umsatz

Schuhgröße XXXL

niveau. Im Gesamtmonat Dezember schrumpfte das reale Absatzvolumen gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1 Prozent. Nominell legten die Umsätze um 1,7 Prozent zu, die Anzahl der Verkauftstage war mit 26 gleich hoch. © Panthermedia.net/James Peragine

LEH hat stärkere Einbußen

Österreichs Handel setzte 2011, bereinigt um die Inflation, 1,1 Prozent weniger um.

Das Minus im Lebensmittelhandel (definiert als Handel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren) fiel mit 1,4 Prozent übrigens deutlicher aus als bei den Händlern mit Nicht-Lebensmitteln, die real 0,8 Prozent aufwiesen. (red)

© Deichmann

Wien. Österreichs Einzelhandel setzte 2011 inflationsbereinigt um 1,1 Prozent weniger um, teilt die Statistik Austria mit. Nominell entsprach das einem Plus von 2,5 Prozent. Mit ausschlaggebend für den effektiven Rückgang seien vor allem die Diskussionen über die Wirtschafts-und Finanzkrise gewesen. Diese hätten nämlich dazu geführt, dass in der zweiten Jahreshälfte eine „nachlassende Dynamik und eine Zurückhaltung im Konsum feststellbar“ sei. Hingegen blieb das Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatz von etwa 1,3 Mrd. € auf Vorjahres-

Europas größter Schuheinzelhändler Deichmann wird 2012 hundert Jahre alt.

Essen. Europas größter Schuheinzelhändler Deichmann legte als Gruppe in 2011, bereinigt um Währungseffekte, um fünf Prozent Umsatz zu – der neue Höchstwert beläuft sich auf rund 4,13 Mrd. €. Im Jahr 2010 belief sich das Wachstum sogar auf 12,5 Prozent. In 21 Ländern Europas und den USA verkaufte Deichmann 156 Mio. Paar Schuhe. Das sind vier Mio. Paar oder 2,6 Prozent mehr als 2010. Ende 2011 betrieb Deichmann 3.175 Filialen, das ist ein Zuwachs von 236 Läden. Gleichzeitig nahm die Mitarbeiterzahl um 2.500 auf 32.500 zu. (APA)


titelstory

14 – medianet retail

Freitag, 3. Februar 2012

Ger h ard drexel

© Spar/Helge Kirchberger, Spar (6)

Starke Eigenmarken Den Innovationsgrad seiner Spar hat Präsident Gerhard Drexel immer hoch angesetzt – besonderes Augenmerk kommt dabei den Eigenmarken zugute. Immerhin hat deren Forcierung laut Spar erheblich damit zu tun, dass es von der Industrie die geforderten Innovationen mitunter nicht gibt. Aktuell legt sich das auf die neue Spar VeggieLinie so um: Etwa die Hälfte von den 43 StartProdukten hat es bis dato in der Form nicht gegeben.

Private Label-Boom Die 40 Prozent-Marke im Umsatzanteil der Spar-Marken ist eine realistische Perspektive

Hey Leute, esst doch nicht so viel Fleisch!

Spar-Präsident Gerhard Drexel zum Launch der Veggie-Linie: „Wir popularisieren einen neuen Trend.“ christian novacek

Wien. „Niemand von uns isst 21 mal in der Woche Fleisch“, beschreibt Spar-Präsident Gerhard Drexel die Ausgangslage des neuesten SparEigenmarken-Coups. Er führt aus: „Die meisten von uns sind TeilzeitVegetarier, also Flexitarier.“ Und für ebendiese Klientel, die sehr oft jung, weiblich und intelligent ist, hat Spar die neueste EigenmarkenLinie kreiert: Spar Veggie. Sie geht mit 43 Produkten, die mehr oder minder stark bereits seit Ende Jänner in allen Spar-Vertriebslinien zu finden sind, an den Start. Laut Spar hat sie jede Menge Potenzial

in Richtung Ausweitung. Beispielsweise ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis vegetarische Gummibärlis die Veggie-Fahne hissen werden. Veganes Speiseeis indes hat sogar einen fixen Starttermin per April 2012. „Wir sind die erste Handelsorganisation mit einer vegetarischen Produktlinie“, bringt Drexel einmal mehr die Innovationskraft der Spar AG ins Treffen. Immerhin: Rund die Hälfte der neuen Produkte gab es im Handel bis dato nicht. Zumindest psychologisch angenehm zu werten ist außerdem der Umstand, dass mehr als 70% der Produkte aus der biologischen

Landwirtschaft stammen. 100% der Produktrange werden gentechnikfrei produziert. Via Tracking-Code ist es überdies möglich, zum jeweiligen Bio-Tofu den dazugehörigen Bio-Sojabohnenlandwirt auszumachen.

„Ein langsamer Mord“ Alles in allem also eine runde Sache. Die ist auch insoweit rund, als sie von medizinischer Seite Unterstützung erfährt: Ernährungsexperte Markus Metka, seines Zeichens Oberarzt an der Universitätsklinik Wien, freut sich erstens über die Mitarbeit an der neuen Produktlinie

und zweitens über die rasche Umsetzung von der Idee hin zur Tat: „Die Zusammenarbeit war für mich faszinierend; vor allem das Umsetzungstempo ist für Wissenschaftskreise sensationell.“ Vom gesundheitlichen Wert der Co-Kreation ist Metka ohnedies überzeugt. „Fleisch ist leider ein Transporteur von vielen schlechten Fetten und wer zu viel, also mehr als 600 Gramm in der Woche, davon isst, begeht leider einen feigen, langsamen Mord!“ formuliert er überspitzt und verweist dabei durchaus auf den aktuellen Stand amerikanischer Ernährungswissenschaft. Dieser lautet in einem Satz zusammengefasst so: „Eat food mostly from plants and not too much!“

kannt gegeben) rechtfertigt Fritsch damit, dass die Werbelinie positiv auf den ganzen Konzern ausstrahlt. Und dieser ist ja nicht zuletzt einer, der in Sachen Eigenmarken das Tempo vorgeben will. Drexel: „Mit einem Eigenmarken-Anteil von 35 Prozent per Ende 2010 sind wir im österreichischen Handel jedenfalls führend.“ Ausgereizt ist das Thema aber selbst in Anbetracht dieses hohen Stands nicht. Der Spar-Präsident zieht den Vergleich zur britischen Tesco – wo der Eigenmarken-Anteil noch um einiges höher liegt – oder der Schweizer Migros augenfällig mit Wohlbehagen. Und verweist bei der neuen Spar-Veggie Linie darauf, „dass wir noch einige Sachen in der Pipeline haben“.

Star-TV mit Spar-Werbung

Fast wie Tesco Spar pusht Eigenmarken-Umsatzanteil jährlich um rund 2 Prozent

Wie viele Handelsmarken verträgt die Spar?

Wien. Schon zu Ende 2010 belief sich der Spar-Eigenmarkenanteil auf satte 35%. Den derzeitigen Stand kann man bei Spar ob der derzeit erhöhten Taktzahl mit Spar Veggie noch nicht beziffern. Auffällig ist, dass Spar und Handelsmarken mittlerweile ein Verhältnis ohne Selbstzweifel darstellt. Spar-Präsident Gerhard Drexel verweist auf die innovationsgetriebene, leitende Rolle seines Unternehmens in diesem Bereich. Den Vergleich mit Eigenmarken-Kaisern wie Tesco oder Migros zieht er mit offensichtlichem Behagen. Für einen Händler, der sich vor zehn Jahren mit 15% Eigenmarkenanteil fragte, wohin das wohl führen wird, entspricht das einem rasch gewonnenen Selbstvertrauen. Wo kommt‘s her? Zum einen macht der Erfolg sicher: Mit „S Budget“ kam man zeitgerecht vor der Krise im Herbst 2008; „Spar Premium“ wurde ebenfalls pointiert lanciert, um 2010 das Ende der Krise stärker herbeizusehnen. Flop-Artikel lassen sich im jeweiligen Produktschwall übrigens schwer ausnehmen – und welche Produkte letztendlich stark gelistet sind, das muss sich, so Drexel, „einspielen“. Zu hinterfragen wäre möglicherweise, auf welchem Level sich ehemalige Großtaten wie „Spar American Cola“ oder „Spar vital“ letztlich eingespielt haben.

Der Wert der neuen gesunden Eigenmarken-Linie schlägt sich auch im Werbebudget wuchtig nieder: „Wir bleiben unserer Linie treu und besetzen die richtigen Produkte mit den passenden Celebrities“, benennt es Spar-Werbeleiter Gerhard Fritsch. In der Abfolge der Stars stehen Marcia Cross als ‚Desperate Housewife‘ für Sauberkeit, Ex-James Bond Pierce Brosnan für das Elitäre und für Spar-Veggie wurde jetzt die 41jährige US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow engagiert. Die für die jeweilige einzelne Produktlinie ziemlich hohen Werbekosten (genaue Zahlen werden nicht be-

facts Spar Veggie neue vegetarische Produktlinie, Start per Ende Jänner mit 43 Produkten; rund die Hälfte davon mit Innovationsanspruch. Preisstellung bis zu 50% günstiger als vergleichbare Produkte im Reformhaus, 25 bis 30% günstiger als vergleichbare Markenartikel. Kampagne Schwerpunkt ist TV mit Gwyneth Paltrow als Markenbotschafterin. Kontrolle alle Produkte tragen das offizielle V-Label der europäischen Vegetarier Union, ein europaweit anerkanntes Label. Gesundheitsaspekt Laut amerikanisch aktuellem Stand der Ernährungswissenschaft gilt: „Eat food mostly from plants and not too much!“


r e tai l & pr o d u c e rs

Freitag, 3. Februar 2012

medianet retail – 15

Schlecker-Insolvenz Firmensprecher: „Auslandsgeschäfte stehen nicht zur Disposition“, GPA-djp: „Alles hängt von der Entwicklung in Deutschland ab“

Verwirrung um den Pleite-Plan

„Normaler Geschäftsbetrieb“

hängt alles von der Entwicklung in Deutschland ab“, so Proyer. Ein möglicher Verkauf der ÖsterreichTochter sei beim Gespräch kein Thema gewesen. Ausschließen wollte er lediglich die Umwandlung von Schlecker Österreich in eine Genossenschaft, eine Forderung, die für Schlecker-Deutschland laut wurde.

Keine Rosinenpickerei In Deutschland laufen die Verhandlungen zwischen dem vorläufigen Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz, dem Management und den Gläubigern und Arbeitnehmern.

Informationen der dpa zufolge hat sich Schlecker mit rund 150 Unternehmen geeinigt, die den Konzern weiter beliefern werden. Verdi-Sprecherin Christiane Scheller forderte den Insolvenzverwalter auf, eine Zerschlagung des Unternehmens und Rosinenpickerei durch Wettbewerber zu verhindern. Doch Spekulationen gibt es zuhauf, und Interessensbekundungen von Konkurrenten wurden auch schon laut. So hatte etwa Dirk Roßmann, Chef der gleichnamigen Drogeriekette, erklärt, dass er sich vorstellen könne, bis zu 80 Läden an guten Lagen wie Bahnhöfen zu übernehmen. (APA/red)

Rund 150 Unternehmen haben eine weitere Belieferung von Schlecker zugesagt.

FACT | factnet.de

Wien/Ehingen. Die Drogeriekette Schlecker versucht, in Österreich die Wogen zu glätten. Die österreichische Anton Schlecker Gesellschaft m.b.H. sei von der Insolvenz der deutschen Kette nicht betroffen. „Die Auslandsgeschäfte von Schlecker laufen eigenständig und rentabel; Österreich steht nicht zu Disposition“, gab Schlecker-Sprecher Patrick Hacker am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Damit konterkarierte er die Aussage des Finanzchefs Sami Sagur. Dieser hatte mit seinem Statement, die Auslandsmärkte zur Disposition zu stellen, um Forderungen der Gläubiger tilgen zu können, für Wirbel gesorgt. Ferner war aus der deutschen Schlecker-Zentrale zu hören, dass auch die Auslandsgesellschaften Teil der Insolvenzmasse seien, auch wenn sie keinen Insolvenzantrag eingereicht hätten.

© dpa/Martin Gerten

Warenversorgung und Gehälter bei Schlecker Österreich aktuell sichergestellt.

Aktuell ist die Warenversorgung der Austro-Filialen jedenfalls sichergestellt. Von nennenswerten Schließungen von Filialen oder betriebsbedingten Kündigungen sei nicht auszugehen. Sämtliche Gehälter werden den Angaben zufolge fristgerecht überwiesen. „Die pünktliche Auszahlung der Löhne und Gehälter zum Monatsende belegt, dass das Unternehmen voll zahlungsfähig ist und aktuell alle Maßnahmen ergriffen wurden, um den normalen Geschäftsbetrieb fortzuführen“, heißt es in einer Aussendung der Gewerkschaft GPA-djp gemeinsam mit Schlecker Österreich. Die Gewerkschaft hatte sich am Dienstag mit Schlecker ­ÖsterreichProkurist Andreas Kozik und der Betriebsrätin der Drogeriekette zur Lagebesprechung getroffen. Das Gespräch sei, so GPA-Vizechef Karl Proyer, „ganz passabel“ verlaufen, eine Entwarnung sei aber aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens der Konzernmutter „schwierig“. „Es

Gesteigert 25 Prozent plus

Tafel zieht Bilanz Wien. Österreichs älteste TafelOrganisation zieht Bilanz: Bei einer Steigerung des Warenvolumens im Jahr 2011 um 25% legte die Wiener Tafel besonderen Wert auf einen hohen Anteil an Obst, Gemüse und Hygieneprodukten. Auch im Jahr 2012 soll das Angebot für armutsbetroffene Menschen noch mehr frische und gesunde Lebensmittel enthalten und der große Bedarf an Hygieneprodukten noch stärker berücksichtigt werden.

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r e ta i l & p r o d u c e r s

16 – medianet retail

Freitag, 3. Februar 2012

Personalia Spar-Steiermark-Chef Schmuck übernimmt das Ruder im Krisenland Ungarn, Verbleib von Feiner unklar

short

Spar tauscht Posten aus

Zielpunkt gibt Schülern und Studenten Prozente Wien. Nachdem Zielpunkt bereits 2010 den Mittwoch bei Zielpunkt zum Senioren-Tag ernannt hatte, wird diese „Minus zehn Prozent auf den gesamten Einkauf“-Aktion nun auch auf Schüler, Studenten und Lehrlinge ausgeweitet: Jeden Dienstag erhalten junge Menschen einen sofortigen Preisnachlass auf ihren Einkauf. Um den Rabatt nutzen zu können, müssen die Jugendlichen den Schüleroder Studentenausweis an der Kassa vorzeigen.

Tirol-Geschäftsführer Holzer wechselt nach Graz, in Wörgl kommt Rissbacher auf den Chefsessel. Salzburg. Sesselrücken in den Geschäftsführungen des Spar-Konzerns: Steiermark-Chef Erwin Schmuck wird als Vorsitzender der Geschäftsführung zur Spar Ungarn entsendet. Schmuck gilt als einer der erfahrensten und profiliertesten Handelsmanager des Landes, er ist seit 1966 bei der Tanne tätig. Seit 26 Jahren leitete er die Geschicke in der Region Steiermark und dem südlichen Burgenland. Ob Peter Feiner, der seit 2004 den Posten als Ungarn-Chef bekleidet, in irgendeiner Form im Unternehmen weiterarbeiten wird, soll sich in den kommenden Wochen entscheiden. Man wolle trotz der derzeit nicht einfachen wirtschaftlichen Lage im Land ein deutliches Zeichen für den Standort setzen, heißt es in einer Aussendung des Handelskonzerns. Den nunmehr frei werdenden Posten in Graz übernimmt der bisherige Spar Tirol-Geschäftsführer

„Die besten Führungskräfte“ „Wir haben mit dieser Personalrochade eine weitreichende Entscheidung für die positive Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens im In- und Ausland getroffen und für die Neubesetzungen unsere besten Führungskräfte ausgewählt“, kommentiert Gerhard Drexel, Präsident der Spar Holding AG. (red)

© Spar

© APA/Rubra/Rudolf Brandstätter

Quelle: Abschluss des Verfahrens im Frühjahr

Christoph Holzer. Damit kehrt der gebürtige Grazer, der vor 17 Jahren bei der Spar St. Pölten eingestiegen ist, in seine Heimat zurück. Als neuen Geschäftsführer der SparZentrale in Wörgl, zuständig für die Region Tirol und Salzburg, beruft der Vorstand Christof Rissbacher. Der 35jährige Tiroler startete im Jahr 2002 im Bereich „Expansion“ bei Interspar. Seit fünf Jahren leitet er den Bereich „Konzern-Expansion und Projektentwicklung“.

Der erfahrene Spar Steiermark-Chef Erwin Schmuck soll’s nun in Ungarn richten.

Ende März, Anfang April sollte das Verfahren ad acta gelegt werden.

Unilever gründet CSR-Stiftung

Benetton vor großem Umbau

Thayngen/Wien. Der Konsumgüterriese Unilever lanciert eine weltweit aktive Stiftung, die Mittel und Initiativen zur Verbesserung der Lebensqualität bündelt. Über die Bereitstellung von Gesundheitspflege und Sanitärversorgung, sauberem Trinkwasser und Basisernährung sowie der Stärkung des Selbstwertgefühls wird sich die Unilever Foundation für nachhaltigen Wandel engagieren, wie das Unternehmen in dieser Woche in einer Aussendung ankündigt. Dabei geht man eine Partnerschaft mit den Hilfsorganisation Oxfam, PSI, Save the Children, UNICEF und der Welternährungsbehörde der Vereinten Nationen ein.

© Giulio Rustichelli/Fabrica

Rom. Die Familie Benetton, Eigentümerin des gleichnamigen Modekonzerns, plant das Delisting und den Rückkauf seiner Aktien an der Mailänder Börse. Mit dem Rückkauf der gesamten Anteile soll das Management freie Hand bei entscheidenden Beschlüssen für die Zukunft des Konzerns erhalten und das Unternehmen tiefgreifend erneuern können. Benetton machen die schwächere Nachfrage auf dem Heimmarkt Italien und die hohen Rohstoffkosten zu schaffen. Für 2011 rechnet der Modehändler mit einem Nettogewinn von knapp über 70 Mio. € nach 102 Mio. € im Vorjahr. Auch die Aussichten für das laufende Jahr werden wegen des Konsumrückgangs in Italien eher skeptisch eingeschätzt. (APA)

Der Absatz der Benetton-Mode schwächelte vor allem am Heimatmarkt Italien.

Expansion Textilhandel sucht die meisten Standorte

Onlinehandel Marktführer zahlt hohen Preis fürs Wachstum

Wien. Der Bekleidungshandel zählt zu den expansivsten Branchen im Handel. Heuer sind die Betriebe auf der Suche nach rund 500 Standorten vorzugsweise in Innenstadtlagen und Einkaufszentren, ergab eine Umfrage des Standortberaters RegioPlan. Am umtriebigsten seien die Modeketten Fussl und Cecil, die Diskonter Kik und NDK und der Dessoushändler Hunkemöller, die jeweils mehr als zehn Standorte in Österreich suchen.

Seattle. E-Commerce-Riese Amazon baut seine Stellung als weltgrößter Onlinehändler aus. Mit Kampfpreisen und kostenlosem Versand hat der US-Konzern im vergangenen Jahr zahlreiche neue Kunden gewonnen. Das ungestüme Wachstum ging allerdings auf Kosten des Gewinns, der um beinahe die Hälfte eingebrochen ist. Der Umsatz war im Gesamtjahr um 41 Prozent auf 48,1 Mrd. USD hochgesprungen (31,4 Mrd €). Die meistverkauften Produkte waren nach den Worten von Gründer und Konzernchef Jeff Bezos ein ums andere Mal die Kindle-Lesegeräte für elektronische Bücher und der neu eingeführte Tabletcomputer „Kindle Fire“.

Fussl, Kik & NDK am „hungrigsten“ Amazon: Gewinn dahingeschmolzen

© dpa/Kay Nietfeld

Bionade gehört nun zur Gänze Radeberger

Bionade hat seit geraumer Zeit mit Absatzeinbußen zu kämpfen.

Die Branche bekam zuletzt viel Zuwachs; so sind die zu Abercrombie & Fitch gehörende Marke Hollister, Forever 21 und Bershka nach Österreich gekommen. Im September macht im Tiroler EKZ Sillpark die erste Filiale des irischen Modehauses Primark auf. Schöps, adessa und Don Gil mussten dagegen das Handtuch werfen. Unangefochtener Marktführer ist nach wie vor H&M, gefolgt von C&A und Peek & Cloppenburg.

winn fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überdies um 58% auf 134 Mio. €. Ganz so schlimm kam es dann doch nicht. Bezos betonte vor allem das überdurchschnittliche Wachstum der Fremdanbieter. Amazon verkauft über seine Website nicht nur eigene Waren, sondern hat sie auch für Dritte als Verkaufsplattform geöffnet. Auf diese fremden Händler entfielen nach Stückzahlen mittlerweile 36 Prozent aller Verkäufe.

Der Textildiskonter KiK zählt zu den expansionswilligsten seiner Branche in Österreich.

Das Unternehmen steckte jede Menge Geld in den Ausbau seiner Lieferzentren. Angesichts der hohen Kosten schmolz der Gewinn um 45 Prozent auf 480 Mio. €. Besonders dramatisch sah die Lage im Weihnachtsquartal aus: Nicht nur, dass Amazon sein Wachstumstempo nicht halten konnte; der Ge-

© EPA

Kostspieliger Ausbau

© Kik Textilien

München. Der Produzent der Öko-Brause Bionade gehört nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung künftig vollständig zum Getränkekonzern Radeberger. Die Bionade-Gründerfamilie Kowalsky habe ihre restlichen Anteile an Radeberger verkauft und ziehe sich nun vollständig aus dem Unternehmen zurück. Die Familie besaß noch rund ein Drittel der Anteile an der Firma. Der nachhaltige AFAnbieter hatte seit geraumer Zeit mit Absatzeinbußen zu kämpfen.

Nachhaltigkeit international

Modehandel Die Eigentümerfamilie des Textilriesen will wieder allein „regieren“

Linz. Das Ende 2009 begonnene Konkursverfahren des Linzer Versandhändlers Quelle könnte im heurigen Frühjahr endgültig abgeschlossen werden. Damit rechnet das Landesgericht Linz. Im letzten die Masse betreffenden Prozess wurde am Dienstag ein bedingter Vergleich geschlossen. Für diesen besteht nun noch eine Widerrufsfrist bis 21. Februar. Sollte er gültig werden, könnte mit einer Schlussrechnungs- und Schlussverteilungstagsatzung Ende März oder Anfang April gerechnet werden, erklärte der zuständige Richter Helmut Katzmayr. Die Gläubiger haben bei einer Zwischenverteilung im vergangenen Jahr eine Vorabquote von 45% und 34,3 Mio. € aus der Konkursmasse erhalten. Durch die inzwischen erfolgte Erledigung von noch offenen Rechtsstreitigkeiten könnte die Quote letztlich auf rund 60% der festgestellten Forderungen von 71,4 Mio. € steigen. (APA)

Amazon-Chef Jeff Bezos muss ein schwaches viertes Quartal verbuchen.


product news

Freitag, 3. Februar 2012

medianet retail – 17

Hase im Täschchen, Gummis für Sportler und Sonderschokoladen Product News Osterneuheiten von Lindt, Haribo 500 g-Dosen und 111 Jahre-Sondereditionen von Milka. Rechtzeitig zum Frühlingserwachen wird es Zeit für „goldige Ostern“. Oster-Gold macht mit seinem eleganten Design in Weiß und Gold und einem zarten Blumendekor Lust auf den Frühling und feine Chocolade – etwa in Täschchen, Praliné-Schächtelchen, Runddosen oder dem Goldhasen Trüffel-Duo. Die unendlich zartschmelzenden Lindor Eier sind zu Ostern in einer schönen Metallei-Dose vesteckt.

© Lindt; Haribo

Kategorie Produkt Vertrieb Distribution Kontakt

Im Frühjahr lanciert Haribo eine neue praktische, wiederverschließbare 500 g-Dose – ideal für die ganze Familie – in folgenden Sorten: Nimm dir Süsses, Nimm dir Saures und Sportler-Bären. Kategorie Produkt Packung Vertrieb Distribution Kontakt

Launch Haribo Nimm dir Süsses, Nimm dir Saures und Sportler-Bären 500 g Haribo Lakritzen H. Riegel Betriebsges.m.b.H LEH Haribo, Tel.: 00732/774691

Special Edition Schokolade

111 Jahre Milka

© Kraft Foods

Wien. Milka feiert 111 zarte Jahre. Um Österreichs beliebteste Schokoladenmarke hochleben zu lassen, brachte Kraft Foods zu Beginn des Jahres viele beliebte Produkte in der limitierten Geburtstags-Edition „111 Jahre“ in den Handel. Zur Auswahl stehen etwa köstliche 100 g Milka-Tafeln: Zartschmelzende Milka Alpenmilch Schokolade mit bunten Kakaolinsen, mit einer feinen Milchcrème und Knistereffekt sowie mit einer Füllung à la Vanille-Pudding.

Milka feiert seinen runden Geburtstag mit drei ausgefallenen Tafelkreationen.

Launch Lindt Oster-Gold Goldhasen Täschchen, Oster-Gold Täschchen und Praliné, Runddose und Goldhasen Trüffel-Duo und Lindor Metall-Ei Lindt & Sprüngli Austria GmbH LEH Lindt, Tel.: 01/60182


s h o p ta l k

18 – medianet retail

Freitag, 3. Februar 2012

Neujahrsempfang DHK Miele Galerie

© medianet/Szene1/Christian Mikes

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© medianet/Szene1/Günther Langegger

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1. Thomas Gindele, Günther Apfalter, Christian Oppl, Hans Georg Gasser; 2. Franz Brosch, Wilfried Sihn, Oliver Lödl, Michael Baumann; 3. Georg Kühhas, Wolfgang Sauerzapf, Hannes Hödlmayr.

Magna Europa-Chef in der Deutschen Handelskammer 2

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1. Martin Melzer, Reinhard Zinkann, Markus Miele mit dem Modell der neuen Galerie; 2. Wiener Staatsballett, das ein eigens kreiertes Stück mit dem Titel „Tradition & Moderne“ tanzte; 3. Barbara Rett führte charmant durch den Abend (hier mit Martin Melzer); 4. Die Vorpremiere von „Cats“ in der Miele Galerie in Wien.

Haushaltkompetenz in der Wiener Vorarlberger Allee

Spülmaschine und Küche im Atelier Alles unter einem Dach Kürzlich eröffnete die erste Miele Galerie in Wien und somit die zweite in Österreich. Die Vertreter der Eigentümerfamilien und gleichzeitig geschäftsführende Gesellschafter, Markus Miele und Reinhard Zinkann, waren gekommen, um gemeinsam mit dem Miele Österreich Geschäftsführer Martin Melzer diese Eröffnung unvergesslich zu machen. Am Programm standen Superlative und Premieren. Barbara Rett führte durch den Abend und freute sich besonders, das Wiener Staatsballett ankündigen zu dürfen, das ein eigens kreiertes Stück mit dem Titel „Tradition & Moderne“ tanzte. Doch damit nicht genug, gab es schließlich bei Miele eine Vorpremiere des Musicals „Cats“, welches nunmehr in Wien ist. Für viele Besucher zählte dieser Auftritt, neben der Miele Galerie selbst, zu den Highlights dieses Abends. (jm)

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Schnell unterwegs „Das Auto hat seine große Zeit noch vor sich.“ Das war die Botschaft von Günther Apfalter, Präsident von Magna Steyr in Graz und von Magna Europe, beim ersten Business-Lunch der Deutschen Handelskammer im Jahr 2012. Begründet wird sein Optimismus durch die starke Nachfrage junger Käuferschichten, vor allem in Ostasien, aber auch in Indien und Brasilien. Den Ausführungen des Top-Managers der Automobilbranche lauschten unter anderem: Thomas Gindele (DHK-Hauptgeschäftsführer), Christian Oppl (GrECo International AG), Thomas Unger (Vorstandsvorsitzender Constantia Packaging), Hans Georg Gasser (WirtschaftsBlatt), Franz Brosch (Geschäftsführer Wanzl), Wilfried Sihn (Fraunhofer Austria Research), Oliver Lödl (Geschäftsführer Schaeffler Austria), Michael Baumann (MTU Friedrichshafen), Georg Kühhas (CEO enso hydro), Wolfgang Sauerzapf (Generalbevollmächtigter Peek & ClopDie „BioFach“ findet vom 15. bis penburg), Johannes Hödlmayr 18. Februar im Messezentrum (Vorstand Hödlmayr InternaNürnberg statt. Themen sind tional), Reinhard Pinzer (SieKaffee, Textilien, Wein, Olivenöl. mens CFO), Josef Stockinger Nähere Infos: www.biofach.de. (Vorstandssprecher der OÖ Versicherung). (jm)

die finstere brille

Warum so billig, du Fetzchen? Christian Novacek

© OMV

Armin Pichler hat mit Beginn dieses Jahres die Leitung als Sales Director bei der NÖM AG übernommen. In dieser Funktion ist er für den nationalen und internationalen Verkauf verantwortlich. Pichler war 2011 bei Interfood beschäftigt und dort Leiter der Bereiche Verkauf und Marketing. Zuvor – von 2005 bis 2010 – sammelte er bei Tirol Milch mehrjährige Erfahrung in der Molkereibranche. Dabei war der Marketingprofi beim Tiroler Milchverarbeiter in unterschiedlichen Positionen tätig. Zuletzt war Pichler in der Geschäftsleitung für die Bereiche Marketing und Verkauf verantwortlich.

Spitzenköchin Sohyi Kim in der Galerie.

Von billigen Autos und jungen Käufern

Produkt des tages

Kopf des Tages

© NÖM

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M Bereit für -35 ° C ... MaxxMotion steht für maximale Leistung bei weniger Kraftstoffverbrauch: Hochleistungsadditive schützen den Motor vor Korrosion und Ablagerungen, eine höhere Cetanzahl verbessert die Qualität des Verbrennungsprozesses, usw. Vor allem aber: OMV MaxxMotion bewirkt sicheres Anstarten und optimalen Winterbetrieb bei Temperaturen bis -35°C. Vorzüge, die Harald Joichl, Leiter des OMV Tankstellengeschäfts in Österreich und Deutschland, so beschreibt: „Starke Performance, volle Motorleistung, gewohnt leise Motorengeräusche, optimale Verbrennungsleistung, weniger Abgase, Motorschutz und konstant geringer Verbrauch – wer das Beste für sein Fahrzeug will, tankt deshalb MaxxMotion.“ MaxxMotion Diesel mit Winterqualität ist ab sofort in Österreich und Deutschland an allen OMV Tankstellen mit VIVA und an den OMV Autobahn Stationen erhältlich. Weitere Informationen: www.omv.at/maxxmotion

itunter frage ich mich, inwieweit Kleidung den Charakter beeinflusst. Beispielsweise könnte bunte Kleidung im 70er Jahre-Style den Musikgeschmack in psychedelische Sphären hieven. Streng nach oben geknöpfte Hemden hingegen schnüren die Weltsicht in strenge Gefilde. Musik dazu ist je nach Charakterstärke beiläufig, eventuell ist hin und wieder eine Portion Grunz-Metal erlaubt. Was kommt zuerst, die Kleidung oder der Charakter? In der Erwachsenenwelt scheint die Sache klar: Erst der Mensch, dann das Outfit. Charakterlich lockere Typen präferieren die Jogginghose, wichtige Menschen greifen zu Burberry, humorvolle Leutchen zu Eigenmarken. Aber wie war das in der Kindheit? Ich gehe mal davon aus, dass sich bei denen, die häufig im Indianerkostüm stecken, im Älterwerden der Gerechtigkeitssinn rabiatisiert. Und Mädels, die zu oft in putzigen Kleidchen herumhüpften, sind möglicherweise die Style-Bitches der Gegenwart. Aber was sagt uns der derzeit bevorzugte Kleidungsstil über die Welt? Wenn ich mich umschau, sehe ich hauptsächlich Fetzen, Fetzen, Fetzen. Einmal anziehen, einmal den Boden wischen, weg damit. Analog die Welt: drauf herumtrampeln, Sauerstoff verbrauchen, weg damit. c.novacek@medianet.at

D i e z a h l m i t d e m a h a - e f f e k t zum Weitererzählen

Genüsse Weltweit werden acht Prozent der Fertiggerichte in die Mülltonne geworfen, obwohl diese noch genießbar wären.


medianet

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

freitag, 3. februar 2012 – 19

sicherheit und wachstum © Fidelity

Fidelity setzt bei seinem neuen globalen Dividendenfonds auf Werte Seite 21

© Jenny Solomon

financenet neuer und alter kontinent

Mit einem neuen US-Aktienfonds für Europa will ACMBernstein brillieren Seite 22

nulllinie hypo kärnten ist „nah dran“ © Hypo Alpe Adria/Helge Bauer

Aufwärtskurs in Wien: Der Chefanalyst spricht

ATX 25. Jänner 2012 - 1. Februar 2012

ATX (1.2.)

2138,24

Wochentop Wochenflop

Polytec AT&S

Top 5 ATX Prime Polytec Century Casinos RHI HTI Wienerberger Flop 5 ATX Prime AT&S Vienna Insurance Group Frauenthal Holding Uniqa voestalpine

3,61% 6,65% -4,41% 5,72% 4,53% 4,51% 4,48% 4,32% -4,41% -1,51% -0,84% -0,44% -0,02%

DAX 25. Jänner 2012 - 1. Februar 2012

6616,64 3,03% RWE 13,34% Siemens -0,53%

Top 5 DAX RWE BMW Lufthansa E.On ThyssenKrupp

13,34% 6,92% 6,53% 6,51% 5,57%

Flop 5 DAX Siemens Deutsche Telekom Fresenius SE Fresenius Medical Care Commerzbank

-0,53% -0,14% 0,00% 0,28% 0,53%

Rochade in Österreichs Finanzsektor Stefan Maxian, neuer Chefanalyst bei Raiffeisen, erklärt die Gründe für die Kursgewinne der Wiener Börse seit Jahresanfang – und warum sein Herz jetzt für defensive Werte schlägt. Seine Vorgängerin Birgit Kuras ist zum neuen Börse-Vorstand avanciert. Seite 20 Volumen 5 Mrd. Dollar Weltgrößtes soziales Netzwerk

inhalt

Capital:Markets > Europäische BörseFusion erneut geplatzt

Facebook: Startschuss für Börse 20

Fonds:Park > Verstärkung für Fondsmanagement von C-Quadrat 21 > ING-Experten setzen jetzt auf Zykliker 22 > Neue Regeln für ETFS in der Europäischen Union 22

23

Insurance:Watch > Allianz analysiert den österreichischen Arbeitsmarkt 24

© EPA

Banking > Hypo NOE verteidigt ihr besseres Rating

Schwergewicht „Pfandbriefe reichen für Finanzbedarf“

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg will mit 483 Mio. Usern täglich brillieren.

New York. Facebook gibt den Startschuss für seinen Börsegang: Das weltgrößte soziale Netzwerk beantragte am Mittwoch seinen Sprung aufs New Yorker Börsenparkett. Den Papieren zufolge will der Konzern mit der Emission bis zu fünf Mrd. USD (3,80 Mrd. €) einsammeln – nur die Hälfte dessen, was zuletzt in den Medien kursierte. Es handelt sich trotzdem um den größten Börsengang eines US-Technologieunternehmens. Das 2004 vom Harvard-Studenten Mark Zuckerberg gegründete Facebook verfügt heute über 845 Mio. Nutzer, 483 Mio. besuchen täglich die Website. (red/ag)

Erste platziert 1 Mrd. €-Pfandbrief

© Erste Bank/Andi Bruckner

Wochentop Wochenflop

© RCB; APA/RCB;

DAX (1.2.)

Erste-Vorstand F. Hochstrasser: großes Interesse, Emission überzeichnet.

Wien. Die Erste Group hat einen 10jährigen Hypotheken-Pfandbrief in Höhe von 1 Mrd. € (Coupon 3,50%) erfolgreich platziert. Der Ausgabepreis betrug 99,635%, die Rendite 3,544%. Aufgrund großen Interesses nationaler (24%) sowie internationaler Investoren aus 16 Ländern war die Emission zweifach überzeichnet, heißt es. „Die Emission ist Teil unserer Strategie, das Fälligkeitsprofil unserer Finanzierung zu verlängern. Für 2012 sind wir zuversichtlich, den Finanzierungsbedarf durch Pfandbrief-Emissionen abdecken zu können“, so Vorstand Franz Hochstrasser. (red)


f i n a n c e : c ov e r

20 – financenet

Freitag, 3. Februar 2012

financenet@medianet.at

kolumne

Soll die Oma Facebook kaufen?

Wiener Börse Der Start im Jänner war fulminant – doch das weitere Jahr könnte noch recht turbulent werden

Spannung an der Grenze Der designierte neue Chefanalyst der RCB, Stefan Maxian, erkläutert seine rot-weiß-roten Favoriten. „In Zeiten schlechter werdender makroökonomischer Prognosen gehen wir davon aus, dass das defensive Geschäftsmodell von Kapsch TrafficCom in den Vordergrund rückt“, meinen die RCBAnalysten. Auch Lenzing mit einem Kursziel von 95 € (in Revision) findet großen Gefallen, wo ebenfalls aufgrund der Präsenz in weniger zyklischen Endverbrauchermärkten auf den defensiven Charakter verwiesen wird. In den kommenden Quartalen ist, so Maxian, mit rückläufigem Exportvolumen zu rechnen, weshalb sich der Außenhandel zunächst belastend auf die BIP-Entwicklung auswirken dürfte: „Dies ist angesichts der von uns erwarteten

reinhard krémer

Banken OeNB-Bericht

Kredite werden stärker geprüft Wien. Die österreichischen Banken werden bei der Kreditvergabe strenger. Im 4. Quartal 2011 haben die Institute die Richtlinien bereits etwas verschärft, im laufenden Quartal werden die Anforderungen voraussichtlich weiter leicht angehoben, geht aus einem Bericht der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hervor. Davon betroffen sind vor allem Unternehmenskredite. Bei den Haushaltskrediten sei die leichte Straffung kaum merkbar, heißt es.

Auch Basel III zwickt Die Mittelaufnahme der Banken auf dem Geld- und Anleihemarkt, bei Verbriefungen und Kundeneinlagen sei „leicht beeinträchtigt”. Die Kursrückgänge bei europäischen Staatsanleihen verschlechtern die Refinanzierungssituation der Banken zusätzlich. Auch die neuen Eigenkapitalvorschriften infolge Basel III haben zur Straffung der Richtlinien beigetragen. (APA)

2011 ging Zitrone an Wien Er sieht recht gute Aussichten für Wien: „Schlechter als letztes Jahr sollte es jedenfalls nicht mehr werden – nur Griechenland und Zypern waren 2011 schlechter als Wien“, meint Maxian. Zu den negativen Faktoren 2011 zählte, dass europäische Finanzwerte generell nicht gefragt waren – davor war auch Wien nicht gefeit, sagt der designierte RCB-Chefanalyst. „Randmärkte waren ebenfalls von Anlegern nicht gefragt – und Wien gilt vielen nach wie vor als Osteuropa-Börse.” Das Schicksal der Börse hing von Schwergewichten wie den Banken ab, doch einige Unternehmen konnten sich dem Abwärtstrend entziehen: „Sie waren stärker – wie zum Beispiel Andritz oder Schoeller Bleckmann; dort gab es einen hohen Auftragsbestand.“ Und alle Firmen, die ein globales Alleinstellungsmerkmal haben oder ein Nischenunternehmen mit Marktführerschaft sind, gelten naturgemäß nicht als Österreichinvestment, erläutert Stefan Maxian. Doch mit der Aufhellung des Klimas stieg auch die Nachfrage nach Wiener Aktien: „Die Erste Bank hat

„Die Erste Bank hat heuer schon um 26 Prozent zugelegt – der erste große Move ist vorbei, jetzt warten wir auf Quartalszahlen.“ © RCB

E

s gibt ein Mittel, um massenhaft Kunden anzuziehen und erfolgreich zu sein, sagte einst ein Industrieller zum Autor dieses Kommentars: ‚Man muss‘, hieß es mit der Autorität von 30 Jahren Markterfahrung, ‚ihnen etwas bieten, was sie wirklich haben wollen, und zwar weil sie es brauchen – am besten, weil es ihnen Geld bringt.‘ Beim Börsegang von Facebook kommt dieser Spruch in Erinnerung. Ist der Debütant so nützlich und damit so aussichtsreich wie Google, das den Kurs seines IPO vervielfachte? Wird ‚FB‘ Microsoft, Apple übertrumpfen? Bekanntlich ist Facebook das größte soziale Netzwerk der Welt (auch wenn viele bis vor Kurzem gar wussten, was das ist) und verzeichnet 800 Millionen Benutzerkonten – oft gleichgesetzt mit Mitgliedern. Nun, etliche hundert Millionen werden es (abzüglich Doppelanmeldungen und inaktiver Karteileichen) sicher sein. Konkurrent LinkedIn, spezialisiert auf Business-Kontakte, hat ‚nur‘ 130 Millionen Mitglieder, sein Börsegang 2011 war ein Erfolg, auch wenn es mit der Aktie seither öfters bergab ging. Freilich ist Facebook weniger klar einzuordnen: Es ist kein Spezialist wie LinkedIn oder Xing in Europa, es stellt keine Autos oder Computer her, sondern es stellt – bis jetzt recht erfolgreich – eine Art Universalitätsanspruch auf: Alle(s) in Facebook. Die einzige Frage: wie lange?

stefan maxian, rcb

Stefan Maxian: nach starkem Kursplus zu Jahresanfang jetzt Defensive im Fokus.

heuer schon 26 Prozent zugelegt. Wir hatten schon im November das Kursziel auf ‚buy‘ gesetzt, das schon erreicht ist.“

Neue Bewertung der Aktien Jetzt will man beim der RCB eine Revision vornehmen: „Der erste große Move ist vorbei; wir warten auf die Quartalszahlen, die Ende Februar kommen. Wir wollen vor allem sehen, wie viel das ungarische Fremdwährungsrisiko die Erste Bank tatsächlich kostet, um

die Refinanzierung der Bank darzustellen“, erklärt Maxian, der auch fast alle der bestehenden Empfehlungen einer Überarbeitung unterzieht, weil sie teilweise ihr Kursziel schon erreicht haben. Zu diesen Aktien mit sehr guten Aussichten zählen Immofinanz, Amag und Wienerberger: „Hier war ebenfalls schon gute Performance zu verzeichen“, meint der RCBExperte. Kapsch gehört zu den Top-Empfehlungen der RCB mit einem Kursziel von 68 € (in Revision):

EU untersagt Fusion New York–Frankfurt Damit scheitert ihr dritter Merger-Versuch

Mega-Börsen suchen den Kurs Wien. Als „Quantensprung”, als „neue Dimension”, und „Chance für Europa” haben die Börsenmanager in Frankfurt und New York ihre Idee einer transatlantischen Megabörse propagiert. Doch das Mühen war vergebens. Die Brüsseler Wettbewerbshüter bereiteten den Plänen ein jähes Ende und untersagten jetzt die Fusion der Deutschen Börse mit der NYSE Euronext. Die „Big Börse”, wie die Wall Street das Gebilde scherzhaft taufte, schien zu groß und mächtig. Es ist das dritte Mal, dass die Fusion scheitert, auch wenn sich die beiden noch nie so nah waren.

kanischen Börsenorganisationen nicht nur eine regionale, sondern eine globale Ambition haben werden.” Schon heute ist die Börse Hongkong vom Wert her die Nummer eins der Branche weltweit. Das Scheitern der Fusionspläne sei „strategisch gesehen schlechter für die NYSE”, meint EquinetAnalyst Philip Häßler. Die Amerikaner hätten zu lange auf den traditionellen Aktienhandel gesetzt,

wo sie fraglos stark seien. Doch das große Geld wird mittlerweile bei Derivaten verdient – vereinfacht gesagt Finanzwetten. Und hier geben die Frankfurter den Ton an. Ironischerweise ist es nun gerade das Derivategeschäft, das der Fusion zum Verhängnis wurde. Denn die „Big Börse” wäre mit ihren Töchtern in diesem lukrativen Feld in Europa quasi Monopolist gewesen. (red/ag)

Konkurrenz wird stärker Den traditionellen Börsen bleibt nichts anderes übrig als der Versuch, Kräfte zu bündeln: Die Wettbewerber in Asien werden stärker, alternative Handelsplattformen graben etablierten Marktbetreibern das Wasser ab. Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni hatte vor einer Woche gewarnt: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die führenden asiatischen und lateinameri-

Rezession in der Eurozone jedoch wenig verwunderlich – nach wie vor geht mehr als die Hälfte der österreichischen Güterexporte in die Währungsunion.“ Neue Firmen am Kurszettel des Wiener Marktplatzes wird es wahrscheinlich vorläufig nicht geben: „Es ist international recht mager im ersten Halbjahr; hier sind wir leider im internationalen Einklang. Daher erwarten wir in den ersten sechs Monaten keinen Börsegang“, sagt Wiener Börse-Sprecherin Beatrix Exinger.

Stahl Europa-Übernahme

ThyssenKrupp: Epochenwechsel Essen. Umbau in der europäischen Stahlbranche: Der deutsche Traditionskonzern ThyssenKrupp verabschiedet sich nach 100 Jahren vom Edelstahlgeschäft. Nach massiven Protesten der Beschäftigten wurde der Verkauf der Sparte „Inoxum“ an den finnischen Konkurrenten Outokumpu diese Woche beschlossen. Die Trennung von der Edelstahlsparte ist der wichtigste Teil beim Konzernumbau, mit dem Vorstandschef Heinrich Hiesinger im hochverschuldeten Unternehmen Spielräume für den Ausbau der Technologiesparte mit dem Anlagen- und Aufzugbau schaffen will.

Wettbewerbshüter am Wort

© EPA

gerald stefan

Wien. Fast 15% hat die Wiener Börse nach einem sehr schlechten Vorjahr heuer in der Spitze schon zugelegt. Das weitere Jahr könnte durchaus noch turbulent werden. Der Wiener Marktplatz hat auch personell aufgerüstet: Nach dem für viele überraschenden Wechsel von Börsevorstand Heinrich Schaller in den Kommandostand der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich hat jetzt die Chefanalystin der Raiffeisen Centro Bank (RCB), Brigitte Kuras, den freien Platz im Cockpit der Börse übernommen. In der RCB wiederum heißt jetzt der neue Chefanalyst ab 1. März Stefan Maxian.

Riesen unter Druck: Frankfurt (Bild), NYSE liegen bei Wert bereits hinter Hongkong.

Im Gegenzug wurde ein Paket zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten vereinbart; so soll es bis 2016 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Inoxum hat 11.700 Beschäftigte, davon 6.000 in Deutschland; die Finnen bezahlen dafür 2,7 Mrd. €. Die Zustimmung der Wettbewerbshüter gilt allerdings noch nicht als fix. (APA)


f o n d s : pa r k

Freitag, 3. Februar 2012

financenet – 21

financenet@medianet.at

Fidelity Worldwide Investment Neuer Fidelity Global Dividend Fund ist nicht benchmarkorientiert – Auswahl unter 2.500 Titeln weltweit

Inflationsschutz plus Wachstum Wien/Frankfurt. Die Zahl an Dividendenfonds vergrößert sich kontinuierlich weiter. Das jüngste neue Produkt stammt aus dem Hause Fidelity. Anlegern auf der Suche nach Inflationsschutz und stetigem Kapitalwachstum werde ein neuer Fonds mit einer angestrebten jährlichen Ausschüttung von 3,6% und vierteljährlicher bzw. monatlicher Auszahlung, je nach Wunsch, geboten, heißt es bei Fidelity Worldwide Investment. Hierfür investiert der neue Fidelity Global Dividend Fund in Konzerne mit stabilen Geschäftsmodellen und dauerhaften Dividendenzahlungen. Dividendenfonds entwickelten sich derzeit auch im Vergleich zu Anleihenfonds sehr positiv, wird betont.

Weniger volatil „Unternehmen mit einer starken Dividendenhistorie liegen in ihrer langfristigen Wertentwicklung meist über dem Marktdurchschnitt und sind weniger volatil als der Durchschnitt des allgemeinen Aktienmarkts“, erklärt Fondsmanager Dan Roberts. Sparer, die die regelmäßige Ausschüttung nicht benötigten und ihre Dividenden wieder investierten, könnten daher einen Gesamtertrag erzielen, der im Vergleich zum Markt risikoärmer und weniger volatil sein dürfte. Die angestrebte Ausschüttungsrendite beträgt 3,6%, womit der Ertrag im aktuellen Niedrigzinsumfeld über der durchschnittlichen Verzinsung von Unternehmensanleihen und deutlich über der Rendite von Bareinlagen liege. Das Management verfügt über größtmögliche Flexibilität bei der Aktienauswahl, da der Fonds hinsichtlich der Länder und Branchen keiner Benchmark folgen muss. Unternehmen werden ausschließlich aufgrund ihrer Stärke und Zukunftsfähigkeit ausgewählt, so Roberts. Investoren müssen umdenken, wenn sie in 2012 und darüber

hinaus langfristig angemessene Erträge oberhalb der Inflationsgrenze erwirtschaften wollen, meint man bei Fidelity. „Für die Staatschuldenkrise der westlichen Industrienationen wird es keine schnelle Lösung geben. Die Zinsen auf Bareinlagen erwirtschaften inflationsbereinigt eine negative Rendite, Anleihenzinsen befinden sich auf einem Tiefststand, und die Hoffnung auf steigende Aktienmärkte ist gering. Damit sind die Optionen für Anleger, die ein regelmäßiges Einkommen suchen, derzeit begrenzt“, kommentiert Dominic Rossi, Global CIO Officer Aktien bei Fidelity. „Bisher haben

Anleger in Aktien investiert, um am Marktwachstum teilzuhaben. Jetzt ist es Zeit, Aktien aufgrund ihrer Gesamtrendite zu kaufen.“ Dividenden bilden auf lange Sicht auch einen wesentlichen Bestandteil der Gesamtrendite. So liegt der Kurs des MSCI All Country World Index aktuell rund 2% unter dem Wert von vor 10 Jahren; inkl. thesaurierter Dividenden liegt die Gesamtrendite jedoch bei plus 25%. Aus dem MSCI World All Country Index schütten knapp 550 Unternehmen eine Dividendenrendite von mehr als 4% aus. Aus dem MSCI Europe bieten nicht einmal halb so viele diese Quote. (lk)

© Fidelity

„Jetzt ist es Zeit, Aktien aufgrund ihrer Gesamtrendite zu kaufen.“

Dan Roberts: „Wir wollen nicht nur defensiv, sondern ausgewogen investieren.“

FlexSolution – Vorsorgelösung für die Zukunft. Die Versicherung einer neuen Generation

C-Quadrat Wechsel

Gestärkte KAG Wien/Frankfurt. Robert Piribauer verstärkt seit 1. Februar das Fondsmanagement der C-Quadrat Kapitalanlage AG. Piribauer ist Certified European Financial Analyst und blickt auf eine 16jährige Karriere im Finanzbereich zurück. Verstärkt wurde auch der Vorstand der KAG. Andreas Wimmer und Markus A. Ullmer wechselten per 1. Jänner intern in den KAGVorstand – beide waren schon bisher im Vorstand des Mutterhauses C-Quadrat Investment AG.

© C-Quadrat

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22 – financenet

Freitag, 3. Februar 2012

financenet@medianet.at

Select US Equity Aktives Fondsmanagement, Investment in ausgewählte mittel- und hochkapitalisierte Unternehmen

short

Neuer US-Aktienfonds

Nachweislich ethisch anlegen bei Man Group London. Die Man Group plc gab die Unterzeichnung der von den Vereinten Nationen entwickelten „Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren“ (PRI) bekannt. Sie bilden ein Rahmenwerk, das nachhaltiges Investieren fördern und unterstützen soll. Umwelt- und Sozialaspekte werden dabei ebenso in Entscheidungsprozesse mit einbezogen wie Fragen der Unternehmensführung sowie der Eigentümerschaft. Weltweit haben 988 Firmen die PRI unterschrieben und setzen diese um. (ag)

Wien. ACMBernstein hat mit dem Select US Equity Portfolio (LU0683600562) einen neuen USamerikanischen Aktienfonds für den europäischen Markt aufgelegt. Der Fonds ist in 25 bis 75 Einzeltitel investiert und orientiert sich am S&P 500-Index als Benchmark. Gemanagt wird der Fonds von Kurt Feuermann, dessen US Equity-Portfolios seit ihrer erstmaligen Auflage Jahr für Jahr den S&P 500-Index übertroffen haben, wie es heißt. Feuerman wird bei seiner Arbeit von fünf Analysten mit durchschnittlich 19 Jahren Erfahrung unterstützt.

Österreicher wissen weniger über Fonds

Aktionärsfreundlichkeit

Wien. Die Wirtschaftskrise verunsichert die Österreicher auf verschiedensten Ebenen, darunter auch bei ihrem Wissen über Wertpapiere, speziell über Investmentfonds. So erreichten die Österreicher bei einer Umfrage der AXA Investment Managers (AXA IM) nur mehr 45 von 100 Punkten – 2011 waren es noch 47 Punkte. Zugleich geht der Abstand zwischen sehr gut und sehr schlecht informierten auf: 9% der im September 2011 befragten 1.000 Österreicher erreichten über 71 Punkte (Vorjahr: 7%), aber 27% blieben unter 31 Punkten (Vorjahr: 13%). Der Test ergab, dass nur 40% der Österreicher gute Kenntnisse über Fonds haben – aber 53% der Befragten glauben, sie seien Experten. Diese Überschätzung des eigenen Wissens sei viel deutlicher ausgeprägt als in Deutschland oder der Schweiz, vermerkt AXA.

Der luxemburgische Fonds setzt auf ausgewählte Large Cap- und Mid Cap-Unternehmen im USMarkt. Die Anlagestrategie des Select US Equity Portfolio sei aber unabhängig von Marktkapitali-

Langsameres Wachstum heißt nicht schlechte Zeiten für Aktien in USA, heißt es.

Unter ihrem Wert Zyklische Aktien haben laut ING-Experte bessere Chancen als Finanz-, Versorger- und IT-Aktien

ING IM: „Unterbewertete Zykliker für 2012“

© Xxxxxx Xxxxxxxx

Fondsmanager fordert Griechenland-Aus

sierung und Sektor. Vielmehr entscheide man sich für Konzerne, die sich durch überdurchschnittliche Ertragsentwicklung, kombiniert mit angemessener Bewertung, verständlichen und transparenten Geschäftsmodellen sowie starken Management-Teams auszeichnen. Weitere Kriterien seien aktionärsfreundliche Unternehmensmaßnahmen wie Dividenden-Ausschüttungen oder Aktienrückkäufe sowie anstehende positive Veränderungen, etwa plötzliche Mehreinnahmen oder ein Rückgang von Investitionshemmnissen. „Ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum bedeutet nicht zwingend schlechte Zeiten für Aktien. Aber es hat einen Einfluss darauf, welche Aktien outperformen werden. Daher managen wir das Portfolio flexibel und passen unsere Ausrichtung entsprechend den vorteilhaftesten Möglichkeiten an“, sagt Feuerman. (lk)

© Panthermedia.net/Jenny Solomon

Fondshaus ACMBernstein verweist auf guten Track Record von Fondsmanager Kurt Feuerman.

Dividendenrendite von 5,9% im Euro High Dividend Fund, gemanagt von N. Simar.

Wien. Während das Substanzsegment die letzten fünf Jahre dem Markt hinterherhinkte, sollen sich nach Einschätzung von Nicolas Simar, Leiter Equity Value bei ING Investment Management (IM), Zykliker gegenüber Finanz-, Versorger- und IT-Aktien aus der Eurozone behaupten können. „Die letzten beiden Jahre waren für das Substanzsegment schwierig. Über einen Fünfjahreszeitraum blieben Substanzwerte um 23 Prozent hinter den Wachstumswerten zurück. Jetzt ist es jedoch an der Zeit für eine Neubewertung zyklischer Aktien: Viele dieser Titel werden unter ihrem Wert gehandelt, wobei einerseits das übliche Rezessionsszenario bereits eingepreist ist, während andererseits die soliden Bilanzen

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ESMA Vor allem Wertpapiergeschäfte innerhalb der Portfolios wie Swaps, etc. betroffen

Neue Regeln für ETFs in der EU Innsbruck. Der Anlageexperte und Fondsmanager der Tiroler Sparkasse („Tispa“), Herbert Schmarl, fordert den Rauswurf der schwer verschuldeten Staaten Griechenland und Portugal aus der Euro-Zone. „Ein Schuldenschnitt für Griechenland wäre eine komplette Augenauswischerei. Das Land wird auch in diesem Falle unproduktiv bleiben.“ Derzeit gehe jedenfalls ohne die EZB „fast nichts mehr“, meinte der Manager. Griechenland habe im Euro „keine Chance“ und der Euroraum wiederum brauche solche Länder nicht mehr, so Schmarl. Europa würde derzeit aber von der Lage in Griechenland profitieren. „Die Währung wird durch die Unsicherheit unten gehalten“, sagte Schmarl. Vor allem Länder wie Deutschland oder Österreich profitieren davon, dass ehemalige „Weichwährungsländer“ wie Italien, Spanien und Griechenland nicht abwerten können. (ag)

Paris. Die European Securities and Markets Authority (ESMA) mit Sitz in Paris hat am Montag ihre Vorschläge veröffentlicht, wie börsenotierte Indexfonds (ETFs) in der Europäischen Union (EU) künftig reguliert sein sollten. Die neuen Regeln betreffen vor allem Wertpapiergeschäfte innerhalb der Portfolios wie beispielsweise Swaps und Wertpapierleihe. Die wichtigste Entscheidung der ESMA ist aber, berichtet der Branchendienst fondsprofessionell.at, dass ETFs auch weiterhin ohne Einschränkungen an Privatanleger vertrieben werden dürfen.

Aktien-Swap-Geschäfte mit einer Gegenpartei macht – wodurch ein Emittentenrisiko entsteht –, sind laut der Vorschläge aber nicht nötig. Lediglich die Abkürzung ETF soll erscheinen. Regulierungsbedarf sieht die Behörde aber bei Wertpapiergeschäften innerhalb der ETF-Portfolios. ETFs können Wertpapiere aus ihren Portfolios gegen Gebühren vorübergehend an andere

Marktteilnehmer ausleihen, um so Zusatzeinnahmen zu generieren, die den Portfolios zufließen – eine Option, die in der Praxis auch des Öfteren zunehmend genutzt wird. Aktuell können ETFs im Prinzip alle Wertpapiere verleihen. Das Problem besteht darin, dass der Entleiher Pleite gehen kann und der ETF seine Papiere dann nur sehr schwer und zu einem hohen Preis zurückbekommt, oder nicht. (red)

Warten auf Mifid II Die Behörde möchte hier abwarten, was die überarbeitete Mifid-II-Richtlinie für den EUFinanzmarkt diesbezüglich vorsieht, die 2013 in Kraft treten soll. Weiterer wichtiger Punkt war die Kennzeichnung der Produkte: Hinweise im Produktnamen, ob ein ETF den ihm zugrunde liegenden Index mittels Aktieninvestment direkt abbildet, oder ob er dies per

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Derzeit profitieren Exporteure wie Deutschland von Griechenland.

Bis Mitte März nimmt die Behörde ESMA in Paris Vorschläge von Marktteilnehmern an.

kaum zum Ausdruck kommen“, so Simar. Global erwartet er in 2013 einen Zuwachs der globalen Wirtschaftsleistung um 3% – deutlich unter dem Langzeitpotenzial. Rund 2% des Wachstums entfallen dabei auf die Emerging Markets.

Negativ für Verbrauchsgüter Bei Verbrauchsgütern bleibt ING IM wegen der Bewertung und der starken relativen Performance bei der Negativ-Einschätzung. Dies gelte auch für Energieaktien. Der ING IM Euro High Dividend Fund enthält 65 Titel. Der gehobene Konsumgüterbereich und Basiskonsumgüter sind die am stärksten untergewichteten Positionen, IT am stärksten übergewichtete.

Morningstar Umfrage

Welche ETFs gefragt sind

Frankfurt. Eine Umfrage der Ratingagentur Morningstar zu Exchange Traded Funds (ETFs), die bereits zum zweiten Mal unter Investoren in Deutschland durchgeführt wurde, zeigt folgendes: Anders als bei der ersten Umfrage, wo viele Investoren, speziell private, noch hauptsächlich Informationsbedarf angegeben haben, stehen mittlerweile vor allem die Unsicherheit über die Risiken von Swap-basierten ETFs im Mittelpunkt, wird Morningstar Europe in Medien zitiert. „Von den Investoren, die sich noch unsicher sind, ob sie in Zukunft in ETFs investieren werden, gaben 38 Prozent an, dass sie sich über die Risiken in synthetischen Exchange Traded Products (ETP) keineswegs im Klaren sind.“ Professionelle Investoren scheinen diesbezüglich besser informiert zu sein. Während sich zwar 40% der Investoren in Deutschland kaum bzw. keine Sorgen über das Kontrahentenrisiko bei swapbasierten ETFs in Deutschland machen, bevorzugen dennoch 77% der Befragten die physische Replikation. (red)


banking

Freitag, 3. Februar 2012

financenet – 23

financenet@medianet.at

Hypo Alpe Adria Die Krisenbank soll 2012 ein positives Ergebnis bringen, das Marktumfeld macht die Aufgabe der Sanierung aber nicht leichter

„Sind 2011 nahe der Nulllinie“ kurt sattlegger

Wien. Leicht hat es Hypo Alpe Adria-Sanierer Gottwald Kranebitter nicht: In den Kernmärkten Kroatien und Slowenien wird die Wirtschaft 2012 schrumpfen, dazu kommen die Probleme in Italien. Trotzdem sieht er die HAA auf Kurs: Das Ergebnis 2011 werde sich der Nulllinie nähern, 2012 erwartet er ein positives Ergebnis. Das Ziel: ein Verkauf der guten Unternehmensteile, ein sukzessiver Abbau der schlechten. Wann es aber zu einem Verkauf kommen kann, steht in den Sternen: „Im Moment ist dieser Markt trocken“, so Kranebitter.

2012 soll positiv werden Im Laufe des Jahres soll der attraktive Teil der Bank verkaufsfit gemacht werden, insbesondere die Bankenteile in Südosteuropa. Dass es im laufenden Jahr attraktive Angebote geben werde, sei allerdings unrealistisch, Kranebitter rechnet erst in etwa zwei Jahren damit: „Im Moment kauft niemand eine Bank.“ Ein wesentlicher Grund für das Ergebnis 2011 „nahe der Nulllinie“ sei der Rückgang der Kreditvorsorge auf ein normales Niveau. Außerdem habe in Südosteuropa das Neugeschäft um ein Drittel zugelegt, die Einlagen von Privatkunden seien um 10% gestiegen. 2012 dürfte freilich für Südosteuropa schwierig werden. So wird für Kroatien ein Schrumpfen des BIP um 2% erwartet. Mittelfristig sieht Kranebitter in Kroatien und Slowenien aber Wachstumspotenzial: Die Region habe zu wenig Banken; um auf westeuropäisches Niveau zu kommen, brauche es eine Verdreifachung. Die Hypo will sich da neu positionieren: vom bisherigen Großkreditvergeber mit Immobilienlastigkeit hin zu einer Bank mit Schwerpunkt auf kleineren Unternehmen und Privatkunden. Da seien dann auch einige neue Filialen möglich.

S&P Erneut A/A-1 „stabil“

Hypo NÖ geratet

© HYPO NOE Gruppe

St. Pölten. Die Hypo NOE Gruppe wurde von Standard & Poor’s (S&P) bewertet und konnte ihr Rating „A/A-1“ (Single A) mit Ausblick „stabil“ halten. Im Herbst letzten Jahres konnte die Bank ihren Ausblick von „negativ“ auf „stabil“ steigern. Ausschlaggebend dafür sind die guten Kapital- und Ertragskennzahlen und das Risikoprofil der Bankengruppe. Hypo-Chef Peter Harold sieht die Strategie der Bank „einmal mehr bestätigt“. (red)

Peter Harold, Vorstandschef der Hypo NÖ: „Haben Hausaufgaben gemacht“.

Einstweilen geht es aber weiter ums Schrumpfen: Mit einem Effizienzprogramm sollen 100 Mio. € eingespart werden, 800 Mitarbeiter (10% der Belegschaft) werden abgebaut. Ein Drittel sei schon geschafft, der österreichische Teil der Bank „habe die Rosskur zum Großteil schon hinter sich“. 50 Stellen sollen hier noch gestrichen werden.

10 Mrd. € notleidend Um die „guten Teile der Bank“ für Käufer attraktiv zu machen, wurden mehr oder weniger notleidende Kredite in der Höhe von 10 Mrd. €

in eine „Abbaubank“ ausgegliedert. Die gilt es nun abzubauen: 1 Mrd. € könnten 2011 erledigt werden, pro Jahr sollen jetzt 1,5 bis 2 Mrd. € folgen. Auch beim Abtragen der Länder- und Bundeshaftung liege man im Plan, so Kranebitter: man stehe jetzt bei 18,5 Mrd. €, 3 Mrd. € wurden 2011 abgebaut. Bis 2017 will man damit fertig sein.

20 bis 30 große Fälle Die Frist zur Erreichung einer Kernkapitalquote von 12% ist bis Ende des Jahres verlängert worden, Kranebitter will die Regulatoren noch überzeugen, dass 10%

ausreichen, die hätte die HAA jetzt schon. Auch bei der Aufarbeitung der Vergangenheit sieht Kranebitter Fortschritte. Allerdings bleibt noch viel zu tun: 1.000 Geschäftsfälle wurden untersucht. Viele seien wegen des zu raschen Wachstums schief gegangen, bei einigen könne es sich um Malversationen handeln. 30% werden daher näher untersucht. 70 Klagen laufen schon, weitere werden folgen. „Voraussichtlich werden wir mit 20 bis 30 Fällen die großen Brocken abarbeiten.“ Das könne allerdings, wenn es durch alle Instanzen geht, viele Jahre dauern.

© APA/Gert Eggenberger

Verkauf aber erst in zwei Jahren realistisch, Kroatien und Slowenien mittelfristig Wachstumsmärkte.

Hypo-Alpe-Adria-Chef Gottwald Kranebitter: „2011 nahe der Nulllinie“.


ba n k i n g / i nsu r a n c e : watc h

24 – financenet

Freitag, 3. Februar 2012

financenet@medianet.at

HDI Gerling Nach Rückgang wegen Umstrukturierung heuer Wachstum angepeilt; 85% der Prämieneinnahmen sollen von Fondspolizzen kommen

BU-Absicherung im Mittelpunkt

© HDI Gerling/Ingo Folie

Der zum deutschen Talanx-Konzern gehörende Spezialversicherer hat rund eine Viertel Million Verträge im Bestand.

Miskarek: „Segment ‚Berufsunfähigkeitsschutz‘ wurde im Sommer runderneuert“.

Wien. Die zum deutschen TalanxKonzern zählende HDI Gerling Lebensversicherung in Österreich will heuer 85% ihrer Prämieneinnahmen mit Fondspolizzen erzielen, den Rest mit der Absicherung von Berufsunfähigkeits-Risiken. Nach der Umstrukturierung im Vorjahr, durch die das Geschäft zurückgegangen ist, will man heuer wieder zulegen, sagte Geschäftsführer Michael Miskarek. Die im Neugeschäft erzielten Versicherungssummen (Prämien mal Laufzeit) verringerten sich 2011 von 240 auf 148 Mio. €. Zur Jahresprämie (verrechnete Sollprämie) liegen noch keine Angaben vor, 2010 hatte sie von 89,2 auf 114,9 Mio. € zugelegt. Dass der Marktanteil der HDI Gerling Leben 2010 stark von 0,22 auf 0,62% zugelegt hatte, war laut Miskarek durch das Konvertieren des Bestands in neue Tarife bedingt. HDI Gerling Leben beschäftigt in Österreich mit der operativen

Einheit HDI Gerling Financial Services GmbH rund 70 Mitarbeiter. Der Vertragsbestand liegt bei etwa einer viertel Mio. Davon stammen rund 200.000 von Gerling, knapp 60.000 resultieren von der früheren Aspecta, die 2011 auf die HDI Gerling verschmolzen wurde. Auch die Zahlen 2009/10 verstehen sich als Gerling plus Aspecta.

Die BU namens EGO wurde umfassend überarbeitet und neu kalkuliert. Die Risikogruppen wurden von vier auf sieben erweitert. Dadurch ist eine risikogerechtere und individuellere Zuordnung der Berufe möglich.

Günstigere Prämien Die Neustaffelung der Risikogruppen führe dazu, dass die Prämien für viele Berufe noch günstiger werden, insbesondere für Akademiker, kaufmännisches Personal aber auch für handwerkliche Berufe. Das „attraktivere Preis-/Leistungsverhältnis“ gelte sowohl für die bestehenden Tarife EGO Classic, EGO Young, EGO Return sowie den neu aufgelegten EGO 2in1. Zentrales Produkt im Vorsorgebereich ist die „TwoTrust“, ein „3-fach-Hybridsystem zur Sicherung einer optimalen Teilnahme an der Entwicklung am Kapitalmarkt“.

Erst 5% Marktdeckung Besonders große Hoffnungen setzt Miskarek auf die Sparte Berufsunfähigkeit (BU), die man vergangenen Sommer einem Relaunch unterzogen hat. HDI Gerling sei in Deutschland und in Österreich Marktführer in diesem Segment. Hier gebe es noch viel Potenzial in Österreich, derzeit liege die Marktdeckung erst bei 5%. Bisher habe man vom Relaunch eine gute Resonanz vom Vertrieb, der hierzulande nur über Makler erfolgt.

Verbesserung der Rahmenbedingungen Spezielle Qualifizierungsprogramme, Ausbau der Kinderbetreuung, Home-Offices, etc.

Allianz Versicherung rollt Diversity-Konzept aus Wien. Neun von zehn berufstätigen Österreicherinnen würden sich eine Führungsposition in ihrem Unternehmen grundsätzlich zutrauen, aber nur 4% haben dies tatsächlich geschafft. 66% der Frauen sind mit ihrem Job zufrieden und haben sich mit der Doppelbelastung Beruf–Haushalt ganz gut arrangiert. Dies ergab eine repräsentative Umfrage der Allianz, die im Rahmen eines umfassenden „DiversityKonzepts“ in den nächsten Jahren einen besonderen Schwerpunkt auf die Mitarbeiterinnen legen will. „Für 42 Prozent der befragten Frauen hat Karriere einen ausgesprochen hohen Stellenwert“, sagt Allianz-Personalchef Norbert Dörner. Die Mehrheit strebe derzeit aber keine Führungsrolle an – zum

einen, weil die Familie zu kurz käme, zum anderen wegen unüberwindbarer firmeninterner Hürden.

RBI Ab April – für Markets

Engagement Gesponserter Verein bietet Gratislernhilfe

Europa-Studie ING-DiBa

Bawag PSK Award

Wien. Der Aufsichtsrat der Raiffeisen Bank International AG (RBI) hat heute Klemens Breuer in den Vorstand berufen. Er wird ab 16. April für den Bereich Markets (inklusive Investment Banking) verantwortlich sein. Patrick Butler, der diese Position derzeit innehat, legt sein Mandat per 15. April auf eigenen Wunsch zurück. Die Bestellung von Breuer bedarf noch der Genehmigung der österreichischen Finanzmarktaufsicht. (red)

Wien. Der Versicherer Ergo Austria startet eine Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein „Wiener Lerntafel“. Der Verein ermöglicht sozial benachteiligten Schulkindern Gratislernhilfe. Ergo unterstützt jetzt bei der Finanzierung einer speziellen Ausbildung für neue Lehrerinnen und Lehrer. Ziel ist, mittels Tests den persönlich optimalen Lernstil der Schüler zu analysieren. Seit Mitte 2010 organisiert die Wiener Lerntafel Schul-

Wien. Für 64% der heimischen Sparer steht der Notgroschen an der Spitze der Sparmotive. Damit liegt Österreich im internationalen Spitzenfeld – nur in Holland (67%) und Luxemburg (78%) wird mehr für den Fall der Fälle gespart.

Wien. Jährlich analysiert die Kommunikationsagentur GPK österreichische Unternehmen als Arbeitgeber. Die Bawag PSK hat sowohl innerhalb der Bankenbranche als auch branchenübergreifend den 1. Platz für 2011/2012 abgeräumt. Gutes, effizientes Recruiting und die damit verbundenen Arbeitgebermarken-Maßnahmen nehmen in Österreich einen immer größeren Stellenwert ein, heißt es bei Österreichs größter Kundenbank. (lk)

Klemens Breuer ist nun für Markets inklusive Investment Banking zuständig.

Das neue Allianz-Konzept geht über den formalen Zugang zu Führungspositionen sowie gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit hinaus und fokussiere individuelle Qualifizierungsprogramme, aktive Ermutigung und verbesserte Rahmenbedingungen für Frauen. Beispiele: Es gibt „Flying Nannies“, ein „Mentoring Circle“ wird eingerichtet, für Karenzierte kommen spezielle Kontakthalte-Maßnahmen, Babysitter-Dienste und „Kid‘s Corner“ werden ausgebaut. (lk)

Ergo unterstützt Wiener Lerntafel

kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren gratis Lernhilfe. Bereits rund 200 Kinder betreut der im Wiener Gasometer stationierte Verein.

Fokus auf Bildung Gerade im Bildungsbereich setzt Ergo Austria ihren Schwerpunkt im Rahmen ihrer neuen Corporate Responsibility-Strategie. Das Thema Bildung habe für die Österreicher eine sehr hohe Bedeutung. (lk)

© Foto Wilke

© WestLB

Neuer Vorstand

Neues Allianz-Konzept

Elisabeth Stadler, Ergo-Vorstand: „Bildung der Bevölkerung ist Wohlstandsfaktor“.

Dörner: „Wirtschaft kann es sich nicht leisten, auf weibliches Potenzial zu verzichten“.

Sparmotive

„Best Recruiter“

36% tun es einfach so Gespart wird in den heimischen Haushalten aber auch für teure Anschaffungen wie Autos, Elektrogeräte oder aktuelle Mode (52%) und für den Urlaub (41%). 36% sparen „einfach so“ ohne konkretes Vorhaben. Drei Prozent dagegen wollen nicht sparen, sondern geben ihr Geld lieber aus. Und bei zwölf Prozent geht sich kein Sparen aus. Roel Huisman, CEO der INGDiBa Direktbank Austria, spricht von einem „Revival des Notgroschens“ quer durch Europa. Sicherheit, rasche Verfügbarkeit und eine attraktive Verzinsung auch dieser Rücklagen stünden bei den Sparern hoch im Kurs. Mit der Summe ihres Ersparten sind viele der Landsleute zufrieden (42%), 27% äußerten Bedenken, dass es nicht genug sei. (lk)

© Gregor Hartl

Allein schon wegen der demografischen Entwicklung könne es sich die Wirtschaft nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten. Zufriedenheit mit ihrem Job hätten die Frauen derzeit auf eher bescheidenem Niveau entwickelt. So steht bei 80% die gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes im Vordergrund, 75% loben ihre Kollegen und 68% bewerten ihren Job als sicher. Gehalt und Karrierechancen rangieren unten. Gleichberechtigung funktioniere im beruflichen Alltag, aber nicht bei der Bezah-

© Allianz

Potenzialverlust

lung. Banken und Versicherungen wird hinsichtlich Entlohnung jedoch ein relativ gutes Zeugnis ausgestellt.

Gerhard Müller, Leiter Human Resources: „Employer Branding als Hebel“.


medianet

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

Freitag, 3. februar 2012 – 25

© EPA

Verluste bei Auslandstöchtern und Abfindungen reißen Verlustloch Seite 27

gewerbeoffensive bei Jp

Neuer JP-Gewerbeimmo-Chef Matthäus Jiszda verkündet erste Deals Seite 28

sanierung heuer wieder geld zu holen

© APA/H. Fohringer

hochtief im ertragstief

© Erich Reismann

financenetreal:estate Die neuen Headquarter der Wiener Großbanken

Wohnung gesucht? 01 596 60 20 www.jpi.at JP ImmobIlIen

IMMO-AGS

IATX (1.2.) Wochentop Wochenflop

141,04

© Bank Austria; Bank Austria/Peter Rigaud; Erste Bank/Andi Bruckner

25. Jänner 2012 - 1. Februar 2012

3,36%

Warimpex 23,37% CA Immo 0,32%

Warimpex Immofinanz Atrium Sparkassen Immobilien conwert CA Immobilien Anlagen

23,37% 6,65% 2,72% 1,62% 1,41% 0,32%

IMMO-FONDS

Startschuss bei der Bank Austria Um 500 Millionen Euro wird Willi Cernko, Chef der UniCredit-Tochter Bank Austria, am Wiener Nordbahnhof einen Prachtbau mit 200.000 Quadratmeter Nutzfläche hochziehen. Für Erste-Chef Andreas Treichl rollen schon die Baumaschinen am künftigen Zentralbahnhof. Seite 26

1-Monats-Performance (per 1.2.) Monatstop Aberdeen Asian 12,25% Monatsflop Lupus Alpha J. -7,47% Top 5 Immofonds Aberdeen Global Asian 12,25% Morgan Stanley Asian Pr. 12,14% CS Sicav One (Lux) Equ. Gl. 11,69% iShares Stoxx A/P 600 R E 9,75% Henderson Asia-Pacific 9,73%

Emission erfolgreich Marktplatz hofft auf gute Saison

Wienerberger-Bond an der Börse

Flop 5 Immofonds Lupus alpha Japanese REITs -7,47% ESPA Stock Europe-Prop. -2,39% Salus Alpha R.E. -0,92% UBS Euroinvest Immo. 0,00% Real Inv. Europe A 0,03%

© APA/Georg Hochmuth

25. Jänner 2012 - 1. Februar 2012

CERX (1.2.)

467,17

10,25%

Wienerberger-Chef Heimo Scheuch begab 200 Millionen-Anleihe.

Wien. Die Wienerberger AG hat die Zulassung für die erste Unternehmensanleihe an der Wiener Börse für das heurige Jahr erhalten. Das Gesamtnominale beläuft sich auf 200 Mio. €, der erste Notierungstag im Geregelten Freiverkehr an der Wiener Börse war der 1. Februar 2012. Im vergangenen Jahr konnten insgesamt 23 Neunotierungen bzw. Einbeziehungen mit einem Emissionsvolumen von über 3,3 Mrd. € verzeichnet werden. Zusätzlich erreichte 2011 die Anzahl der Neulistings von Corporate Bonds den höchsten Wert innerhalb der letzten sechs Jahre, so die Börse. (red)


r e a l : c ov e r

26 – financenetreal:estate

Freitag, 3. Februar 2012

financenet@medianet.at

UniCredit Bank Austria Campus wird architektonischen Meilenstein im 2. Wiener Gemeindebezirk setzen

Makler der Woche: DR. Alexandra gabriel

500 Mio. € für BA-Zentrale

Seit 37 Jahren beschäftigt sich das im Herzen von Wien liegende Unternehmen mit Immobilienberatung und – Vermittlung. Das Angebot reicht von Häusern, Wohnungen und Grundstücken bis hin zu Zinshäusern und Betriebs- und Industrieobjekten im Großraum Wien. Die Realitätenvermittlungsgesellschaft arbeitet mit vielen Maklerkollegen zusammen, um ihren Kunden ein möglichst breites Spektrum an Immobilien anbieten zu können. Für die gewünschte Immobilienlösung steht ein zehnköpfiges, fachlich kompetentes und erfahrenes, mehrsprachiges Mitarbeiterteam zur Verfügung.

Richtungsweisender Entwurf von Architekt Boris Podrecca von Jury zum Projekt-Sieger gekürt.

Während die maßgeblich von der Bank zu nutzenden Bauteile von der Bank Austria selbst errichtet werden, sollen die restlichen Flächen projektentwickelt an ausgewählte Investoren verkauft werden. Im einzelnen sind Bürogebäude, Infrastruktureinheiten, der prägnante Bank-Austria-Platz und eine verkehrsberuhigte Allee geplant. Unter anderem werden ein 200 Zimmer-Hotel, Betriebsrestaurants und Betriebskindergärten, ein betriebsärztliches Zentrum sowie Geschäfte und zwei Tiefgaragen für insgesamt 800 Stellplätze entstehen.

Das Unternehmen berät Sie sehr gerne über die jeweilige Situation am Immobilienmarkt, übermittelt anforderungsgerechte Angebote bzw. bieten Objekte den zahlreichen vorgemerkten Kunden und Klienten an. Im Zuge einer persönlichen Besichtigung und Auftragserteilung erarbeitet das Team für seine Kunden gerne eine marktkonforme Schätzung des betreffenden Objektes.

www.gabriel.at

Arbeit und Erholung short

„Der ‚UniCredit Bank Austria Campus‘ ist ein wichtiger Impuls für die Entwicklung am Nordbahnhof. Bereits in den letzten Jahren wurden rund um den Rudolf-Bednar-Park innovative Projekte fertiggestellt und umso mehr freut es mich, dass mit diesem neuen Projekt neben den bereits 400 fertiggestellten Wohnungen eine Vielzahl von Arbeitsplätzen an einem mit öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend angeschlossenem

AWS-Fonds steigt bei Solaranlagen-Firma ein Wien. Der aws-mittelstandsfonds beteiligt sich an S.O.L.I.D. mit Sitz in Graz, einem international tätigen Spezialisten für thermische Großsolaranlagen; darunter auch thermisch angetriebene Kühlmaschinen. „Das profitable Unternehmen ist in einem stark wachsendem Markt tätig“, sagt Arno Langwieser, Geschäftsführer des aws-mittelstandsfonds. Neben der EU ist das Unternehmen auch in den USA und Emerging Markets wie der Karibik, China und Südostasien stark engagiert. (red)

„Der ‚UniCredit Bank Austria Campus‘ ist ein klares Bekenntnis des Unternehmens zum Wirtschaftsstandort Wien.“ BA-Vorstand Willi Cernko

Martin Kohlbauer (Jury), BA-Chef Willi Cernko, Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, Architekt Boris Podrecca, Gerhard Kubik (Vorsteher 2. Wiener Gemeindebezirk).

Knotenpunkt entstehen“, sagt Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. „Mit Boris Podrecca konnten wir den idealen Architekten für dieses Projekt gewinnen“, sagt Willi Cernko, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria; „einen europäischen Geist für den Hauptstandort einer europäischen Bankengruppe.“ Und Cernko ergänzt: „Der Campus bietet Mitarbeitern der Bank, Kunden und Gästen, weiteren Mietern, aber auch der Wiener Bevölkerung sowie Besuchern die Möglichkeit, das Projekt nicht nur als Arbeitsstätte, sondern auch als vielseitigen Erholungsraum und sozialen Treffpunkt zu erleben. Dieses größte Einzelbauprojekt in der Bundeshauptstadt ist zudem ein deutlich positives Signal für den Wirtschaftsstandort Wien und sichert nach gängiger WIFO-Berechnung bis zu 2.500 Arbeitsplätze.“ „Das UniCredit Bank Austria Campus Projekt hat einen hohen

13 Wettbewerbsteilnehmer Insgesamt waren 13 Teilnehmer, darunter sowohl renommierte als auch junge nationale und internationale Architekturbüros, zum Wettbewerb geladen. Mit der Durchführung eines anonymen städtebaulichen Wettbewerbs habe man sichergestellt, dass auch die gestalterischen Pläne der Stadt Wien sowie die Interessen des Bezirks Leopoldstadt in das Projekt eingeflossen seien. Das Ergebnis habe im Dezember 2011 vorgelegen

Essen Öffentlicher Auftrag

Unger baut das Stadion-Dach

Drahtseilakt: von Deal zu Deal

Wien. Die US-Großbank Goldman Sachs hat ihr Votum für die Aktie des börsenotierten Baukonzerns Strabag von „Sell” auf „Neutral” gehoben. Sie sei verglichen mit anderen Unternehmen aus der Baubranche gut unterwegs. (APA)

ablesen“, erklärt Jochen Brücken, Leiter des Real Estate-Bereichs bei PwC. „Höchstens der zu Entscheidungen von Deal zu Deal, unabhängig von einem großen Trend.“

Problemfaktor Finanzierung Das wenig verheißungsvolle gesamtwirtschaftliche Umfeld trübe die Stimmung der Befragten aus der Immobilienwirtschaft: Immo-

Innsbruck liegt bei den Büromieten vorne

Attraktiv sind laut PwC u.a. Solar- und Windenergieparks, Spitäler und EDV-Zentren.

bilienfinanzierungen werden den Erwartungen zufolge eher schwieriger werden, denn das Kreditvolumen der Banken werde sich wegen strengerer regulatorischer Anforderungen und der gesamtwirtschaftlichen Lage verringern. Finanzierungen werden kurzfristiger und teurer werden, so die Meinung der Befragten.

Essen. Das neue Fußballstadion Essen erhält eine spektakuläre Dachkonstruktion von der österreichischen Unger Steel Group. Ankick für den Montatestart war am 23. Jänner, bis zum Beginn der Saison 2012/2013 soll das Stadion fertig sein. Es ist der erste Auftrag aus öffentlicher Hand in Deutschland für Unger, wie die Gruppe mitteilt. (red)

Investment-Alternativen „In dem schwierigen Umfeld rücken alternative Finanzierungsmöglichkeiten und hochgradig spezielle, außergewöhnliche Investments als alternative Anlagemöglichkeiten in den Blickpunkt“, ist Brücken überzeugt. Und laut den über 600 Experten sollten Solarund Windenergieparks als Wachstumsfelder, Gasspeicher sowie Krankenhäuser und Rechenzentren stabile Erträge erwirtschaften. Außerhalb des klassischen Immobiliengeschäfts werden Investments in Gebäude mit Instandhaltungsstau, Hotels im unteren Preissegment und Mezzaninfinanzierungen für Wohnimmobilien genannt. (fh)

© GVE/ Ralph Rieger

Berlin/Wien. PricewaterhouseCoopers AG (PwC) und das Urban Land Institute (ULI) haben für ihre aktuelle „Emerging Trends in Real Estate 2012“-Studie über 600 Real-Estate-Experten interviewt und daraus abgeleitet, dass die Suche nach Sicherheit das bestimmende Thema der Immobilienbranche in Europa im Jahr 2012 sein werde. „Ein übergreifender Trend für die gesamte Branche lässt sich kaum

Gute Noten für die Strabag-Aktie

Wien. In den Hauptstädten der österreichischen Bundesländer gibt es aktuell im Vergleich zum Vorjahr keine gravierenden Änderungen, zeigt die Auswertung von www.immobilien.net: Weiterhin hat Innsbruck die Nase vorne. Hier bleiben die Preise mit um die 10 Euro pro Quadratmeter gegenüber dem Vorjahr recht stabil. (red)

Austria ihren Mitarbeitern die neuen Räumlichkeiten übergeben. Die Investitionskosten für das gesamte Areal werden mit 490 Mio. € veranschlagt und auf den gewidmeten Bauflächen sollen bis zu 9.000 Arbeitsplätze, zum Teil für andere Unternehmen, entstehen. Damit reiht sich die Bank Austria in den Reigen der trotz Finanzkrise neubauwilligen Kreditinstitute ein: Nachdem bereits im November 2010 die Volksbanken-AG ihre neue Konzernzentrale im 9. Bezirk eröffnete, zog 2011 die Erste Group mit ihrem „Erste Campus“-Projekt nach. In direkter Nachbarschaft zum neuen Wiener Hauptbahnhof errichtet die Erste Group Immorent AG, Leasing- und Immobilienspezialist der Erste Group, als Projektentwickler am bisherigen Südbahnhofgelände die neue Zentrale für die Erste Group. Ab 2015 werde damit das Unternehmen seine Konzerntätigkeit unter einem Dach vereinen. (fh)

Stellenwert für die Leopoldstadt. Das gesamte Gebiet rund um den Praterstern wird durch dieses Bauvorhaben deutlich aufgewertet. Mich persönlich hat am Siegerprojekt neben den ästhetischen Kriterien vor allem das hervorragende Nutzflächenangebot mit Begrünung und qualitativ hochstehenden Arbeitsplätzen überzeugt“, so Bezirksvorsteher Gerhard Kubik.

PwC Deutschland „Suche nach Sicherheit“ ist das bestimmende Thema für 2012

© dpa/Oliver Berg

Promotion

Weitere Investoren

und mit der Flächenwidmung werde noch 2012 gerechnet. Die Baugenehmigung sollte bis Ende 2012/ Anfang 2013 vorliegen, sodass im Idealfall im zweiten Halbjahr 2013 mit dem Bau begonnen werden könnte. Der Abschluss der Bauphase sei für Ende 2015 geplant und mit Anfang 2016 möchte die Bank

© Bank Austria/Oreste Schaller

Wien. Das Projekt „UniCredit Bank Austria Campus“ auf dem Areal des ehemaligen Nordbahnhofs liegt an der Achse zwischen Innenstadt und Donau-City und werde einen Entwicklungsimpuls für die gesamte Stadt setzen, heißt es seitens der UniCredit Bank Austria AG. Bis 2016 soll hier nach den Entwürfen von Boris Podrecca ein nach ökologisch nachhaltigen Kriterien gestalteter innovativer Unternehmensstandort von internationalem Format entstehen. Auf rund 200.000 m� Bruttogeschoßfläche werden zu diesem Zweck fünf Baufelder von den ÖBB übernommen und selbst entwickelt, errichtet und verwertet.

Das Fußballstadion Essen galt bereits in den 1950er-Jahren als richtungsweisend.


i m m o : c a p i ta l

Freitag, 3. Februar 2012

financenetreal:estate – 27

financenet@medianet.at

Größter deutscher Baukonzern Sonderfaktoren wie 35 Millionen Euro außerplanmäßige Vorstands-Abfertigungen drücken auf die Bilanz

Hochtief sackt in rote Zahlen ab Düsseldorf. Neue Abschreibungen bei der Tochter Leighton und lukrative Abfindungspakete für ehemalige Vorstandsmitglieder haben den größten deutschen Baukonzern Hochtief 2011 tiefer in die roten Zahlen gedrückt als erwartet. Hochtief erwarte vor Steuern ein Minus von rund 130 Mio. €, teilte das Unternehmen mit. Bisher hatte der Konzern mit einem Verlust im niedrigen zweistelligen Millionenbereich gerechnet. Der Verlust nach Steuern beläuft sich statt der bisher prognostizierten 100 auf rund 160 Mio. €.

Teure Übernahmeschlacht

ke des Rekordjahrs 2010 erwartet. „Wir schließen damit ein Jahr ab, in dem wir viele Veränderungen und Altlasten verarbeitet haben”, bilanzierte Vorstandschef Frank Stieler das Jahr 2011. Hochtief hatte sich im Vorjahr nach langer Abwehrschlacht dem Konkurrenten ACS geschlagen geben müssen – der spanische Baukonzern hatte die Mehrheit übernommen. Zahlreiche Vorstände hatten daraufhin von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, das im Fall eines Eignerwechsels einen finanziell lukrativen Rückzug ermöglicht. ExVorstandschef Herbert Lütkestrat-

kötter sowie die Vorstände Peter Noe, Burkhard Lohr und Martin Rohr warfen das Handtuch. Aus dem alten Hochtief-Vorstand blieb nur Stieler, der zum Konzernchef aufrückte. Der „Gesamtbetrag für Aufwendungen durch ausgeübte Sonderkündigungsrechte ehemaliger Vorstandsmitglieder aufgrund des Kontrollwechsels” sei im 4. Quartal auf 35 Mio. € angestiegen, heißt es.

Griechen-Krise Der Konzern verbuchte außerdem Wertberichtigungen auf Mautstraßenprojekte in Griechenland

sowie in Chile von rund 90 Mio. €. Die australische Tochter Leighton hatte u.a. Abschreibungen auf Projekte in Dubai gemeldet. Stieler kann das neue Jahr allerdings mit prall gefüllten Orderbüchern in Angriff nehmen. Der Auftragsbestand sei zum Jahresende auf rund 48 Mrd. Euro angestiegen. Zum Ende des dritten Quartals 2011 waren es noch rund 44 Mrd. Euro. Der operative Gewinn soll 2012 leicht unter den Werten von 2010 liegen, hieß es weiter. Damals hatte Hochtief ein Ergebnis vor Steuern von 756,6 Mio. Euro sowie einen Konzerngewinn von 288 Mio. Euro verbucht. (red/APA)

© EPA

In Summe 160 Millionen Euro Verlust im Jahr 2011 – auch Abschreibungen in Australien belasten.

Hochtief-Vorstandschef Frank Stieler: „Veränderungen und Altlasten“.

Ob die Anteilseigner wie Großaktionär ACS nun für 2011 mit einer Dividende rechnen können, blieb unklar. Seine Ziele für 2012 bestätigte Hochtief jedoch: Es werde weiterhin ein operativer Gewinn leicht unterhalb der Mar-

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Stärker In Österreich

onLine

inForMAtionen

Bauproduktion

// www.alpine.at

Wien. Die österreichische Bauproduktion hat sich zwischen Jänner und Oktober 2011 um 1,8 Prozent auf 11,9 Mrd. € erhöht, so die Statistik Austria. Der Produktionswert im Bereich Tiefbau ging im Jahresabstand allerdings um fünf Prozent auf 4,4 Mrd. € zurück. Dafür waren im Hochbau Zuwächse von 7,3 Prozent auf 6,8 Mrd. € zu verzeichnen. Auf vorbereitende Baustellenarbeiten entfiel ein Produktionswert von 607,5 Mio. € (minus drei Prozent). Die Daten des Baunebengewerbes sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

Tiefbau ist schwach Für die rückläufige Entwicklung im Tiefbau waren der Einbruch beim Bau von Tunneln (minus 25,3%), Bahnverkehrsstrecken (minus 16,1%) sowie Straßen (minus 5,2%) ursächlich. Zuwächse gab es dafür in der Sparte Wasserbau (plus 11,1 Prozent). Die öffentliche Hand intensivierte ihre Bautätigkeit um 4,4 Prozent auf 4,2 Mrd. €; gespart wurde beim Bau von Tunneln (minus 19,3%), Bahnverkehrsstrecken (minus 13,9%), im Industrie- und Ingenieurbau sowie Straßenbau. Die Auftragsbestände zeigten einen Anstieg per Ende Oktober gegenüber dem Vorjahresstichtag. Sie erhöhten sich um 11,9% auf 6,8 Mrd. €. Im Tiefbau kletterten die Orders um 39,2% auf 4 Mrd. €. Im Hochbau lagen sie mit 2,8 Mrd. € allerdings um 13% unter dem Vergleichswert. (red/ag)

Ihre Ideen sind unsere Baupläne. Hinter jedem großen Bauprojekt steht eine noch größere Idee. Wir bauen nicht einfach Stein auf Stein oder treiben Meter um Meter Tunnel in einen Berg. Wir gestalten die Welt, in der wir leben. Dabei haben wir uns eine Expertise erarbeitet, die selbst Ihre ausgefallensten Ideen wahr werden lässt. Fordern Sie uns heraus.

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Lernen Sie unS von einer neuen Seite kennen. © APA/Herbert Pfarrhofer

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Am Bau wurde mehr produziert, der Auftragsbestand wuchs um 11,9%. PROJEKT

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immo:markets

28 – financenetreal:estate

Freitag, 3. Februar 2012

financenet@medianet.at

JP Immobilien Vier Monate nach dem Start zieht die neue Sparte Gewerbeimmobilien ein erstes Resümee

short

JP: Gewerbeimmobilien

Strasser Naturstein plant 20 Mio. Umsatz Linz. Der Natursteinverarbeiter Strasser plant für heuer einen Umsatz von 20 Mio. €, heißt es. Im Vorjahr stiegen die Erlöse um rund acht Prozent auf 18,7 Mio. €. Mittelfristig („in fünf, sechs, sieben Jahren”) sollen sie bei 30 Mio. € liegen, so Firmenchef Johannes Artmayr. Die Produktionskapazität bei Küchenarbeitsplatten soll sich bis dahin mehr als verdoppeln. Für Anfang 2013 sei die Inbetriebnahme einer neuen Fertigung vorgesehen. (APA/red)

Erste Ergebnisse bei Projekten auf der Mariahilferstraße, der Dorotheergasse und am Rennweg. Wien. Vier Monate nach dem Start in der Sparte Gewerbeimmobilien präsentiert JP Immobilien die ersten Resultate in ihrem neuen Segment. Matthäus Jiszda, Geschäftsführer für den Bereich Gewerbe bei JP Immobilien, und sein Team haben kürzlich einen Investmentdeal im Retailbereich abgewickelt und die ersten Abschlüsse auf dem Bürosektor getätigt.

und betreibt – gemessen an dem Umsatz – die zweitgrößte Filiale Österreichs an diesem Standort.

Büroimmobilien Am Bürosektor hat das Gewerbeteam von JP Immobilien einen Deal bei einem Objekt der Wlaschek-Stiftung in der Dorotheergasse nahe dem Graben und dem Stephansplatz durchgeführt sowie für Büroräume von T-Mobile Austria im T-Center am Rennweg Mieter gewonnen. Geschäftsführer Matthäus Jiszda zu der bisherigen Entwicklung: „Gerade auf dem Sektor der hochwertigen Gewerbeimmobilien brauchen Unternehmen einen verlässlichen Partner, der ihnen die Aufgabe der Entwicklung und Vermietung abnimmt und innerhalb kurzer Zeit zum Erfolg kommt. Bei JP Immobilien stehen wir für diese Qualität.“ (red)

Mariahilferstraße

Vogewosi reduziert Neubau-Investitionen

© Klaus-Uwe Gerhardt

© DEKA Immobilien

So z.B. ein Objekt auf der Inneren Mariahilferstraße nahe dem Westbahnhof: Die Immobilie mit einer Gesamtfläche von 10.400 m� wurde im vierten Quartal 2011 von JP Immobilien im Auftrag der DEKA Immobilien abgewickelt und an die „Warburg-Henderson Kapitalanlagengesellschaft für Immobilien“ verkauft. Der österreichische Sportfachhändler Intersport Eybl ist alleiniger Mieter des Objekts

Die von JP abgewickelte Gewerbeimmobilie auf der Mariahilferstraße in Wien. Vorarlberger Wohnbaugesellschaft Vogewosi reduziert Volumen.

Frankfurter Messe Energieeffizienz, Digitalisierung und Gebäude als grüne Kraftwerke, Finanzierung per Contracting

Bregenz. Die Vorarlberger gemeinnützige Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft (Vogewosi) will im heurigen Jahr 19,75 Mio. € in ihr Bauprogramm investieren. Davon sollen 12,45 Mio. € in den Neubau fließen, für Sanierungen sollen 7,3 Mio. € aufgewendet werden. Obwohl das Volumen im Neubau-Bereich deutlich geringer ausfalle als in den Vorjahren (2011: 24 Mio. €), soll die Zahl der Bauvorhaben annähernd gleich groß bleiben, heißt es. (APA/red)

Frankfurt. Von 15. bis 20. April findet in Franktfurt am Main rund um das Thema Trends und Entwicklungen in der Beleuchtungsindustrie die Fachmesse „Light & Building 2012“ in der Frankfurter Messe statt. Leitthema der Messe ist die Energieeffizienz, Schwerpunkte sind die Digitalisierung von Licht und Gebäude und das Gebäude als grünes Kraftwerk.

2.100 Aussteller

Neues Franchiselokal Dr. Max Huber in Wels

Rund 2.100 Unternehmen werden sich den erwarteten 180.000 Besuchern präsentieren. Unter den österreichischen Ausstellern finden sich u.a. Kathrein, Kolarz und Zumtobel. Die Messe „Light & Building“ findet alle zwei Jahre statt.

Wien/Wels. Das Franchisenetzwerk Dr. Max Huber Realbüro hat die Eröffnung eines neuen Geschäftslokals in Wels bekanntgegeben. Maria Wimmer ist neue Franchisepartnerin im Netzwerk, das mittlerweile 13 Standorte in Österreich und zwei internationale Niederlassungen umfasst. (red)

© Asfinag/Foto Wilke

Asfinag-Vorstand Alois Schedl: „Zum Dienstleister gewandelt“.

Von 15. bis 20. April präsentiert die „Light & Building“ die neuesten Lichttrends.

VAV Versicherung Statistik zeige Versicherungsbedarf

Teak Holz International Geschäftsjahr 2010/2011

Wien. Die Daten der VAV und des Rückversicherers Guy Carpenter wollen aufzeigen, dass Europa ein Hotspot für Naturkatastrophen sei: Seit 1900 seien 45 signifikante Ereignisse in Österreich aufgetreten, die Häuser zerstört und verschiedenste Regionen verwüstet haben. Stürme, Hochwasser oder Erdbeben sollen sich dabei im Schnitt alle zweieinhalb Jahre ereignet haben, heißt es. Norbert Griesmayr, Generaldirektor der VAV Versicherungs-

Linz. Die börsenotierte Teak Holz International mit Sitz in Linz weise für das Geschäftsjahr 2010/11 ein deutlich geringeres Konzernergebnis von 0,4 Mio. € aus (nach 3,7 Mio. € in der vorangegangenen Geschäftsperiode). Das Betriebsergebnis soll auf rund 2,4 Mio. € von zuvor 4,4 Mio. € eingebrochen sein, der negative Netto-Geldfluss aus der Geschäftstätigkeit habe sich auf -4,8 (-3,5) Mio. € vergrößert. Im Berichtszeitraum sei ein Nettoumsatz von 1,2 (0,7) Mio. € erzielt worden.

Katastrophen-Hotspot Europa

Asfinag feiert 30sten Geburtstag

AG: „Die meisten Österreicher sind mangelhaft oder gar nicht gegen Naturkatastrophen versichert.“

Zu wenig Deckung So verursachte das Jahrhunderthochwasser von 2002 demnach einen volkswirtschaftlichen Schaden von rund drei Milliarden Euro. „Der versicherte Schaden betrug aber nur 420 Millionen Euro“, so Griesmayr. (red)

Schlechteres Ergebnis bei THI

musste im Vorjahr eine geplante Kapitalerhöhung um 15,6 Mio. € mangels Investoreninteresse absagen. Teak Holz besitzt 1.934 ha Plantagen an der Pazifikküste Costa Ricas mit einem Baumbestand von rund zwei Mio. Teakbäumen. Der Wert der Bäume belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 123,9 Mio. €. Das Unternehmen beschäftigte im Durchschnitt 86 Personen. (APA/red)

Norbert Griesmayr, Generaldirektor der VAV Versicherungs-AG.

Der Break-even-Zeitpunkt sei von heute aus betrachtet „erst in späteren Jahren absehbar”, heißt es seitens des Unternehmens. Bis die bereits erforderlich gewesenen Investitionen und Vorlaufkosten sowie die laufenden Betriebsausgaben durch den Verkauf von Teakholz aus eigenen Plantagen gedeckt werden können, stelle die langfristige Liquiditätssicherstellung eine wesentliche Aufgabe der Unternehmensführung dar, heißt es. Das Unternehmen

© Teak Holz International

Break-even unklar

© APA-Fotoservice/Arman Rastegar

Wien. Die Autobahnen- und Schnellstraßengesellschaft Asfinag feierte unlängst ihren 30sten Geburtstag. „Wir haben uns seit 1982 von einer Straßenverwaltung zu einer Dienstleistungsgesellschaft gewandelt“, so Asfinag-Vorstand Alois Schedl bei einer Festveranstaltung im Wiener MuseumsQuartier (MQ). Jährlich werden auf den von der Asfinag betreuten Straßen 26 Mrd. km zurückgelegt. Bis 2020 soll der Personenverkehr um 20% und der Güterverkehr um 30% zulegen. (APA/red)

Zu den bedeutenden Themen gehört diesmal die energieeffiziente Straßenbeleuchtung – die entsprechenden Technologien sind bereit für den Einsatz. Von der LED-Technik erhofft man sich mehr Sicherheit bei zugleich weniger Stromverbrauch. Als Finanzierungsmodell kommt dabei Contracting zum Einsatz. Die Zeit arbeitet jedenfalls für die Innovatoren, heißt es bei der Messe: Aufgrund der Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von Lampen, Leuchten und Vorschaltgeräten in der maßgeblichen Verordnung (EG) Nr. 245/2009 werden ab 2015 die bisher in der Straßenbeleuchtung üblichen ineffizienten Quecksilberdampflampen verboten. (red)

© Messe Frankfurt Exhibition/Petra Welzel

„Light & Building“-Messe 2012 im April

Siegfried Mader, CEO der Teak Holz International AG.


l aw & o r d e r

Freitag, 3. Februar 2012

financenetreal:estate – 29

financenet@medianet.at

Sanierungsscheck Auch 2012 stehen wieder 100 Mio. Euro zur Verfügung, davon 70 für Private und 30 für Betriebe

short

2012: Wieder 100 Mio. € für thermische Sanierung

Kaufinteresse an EVNTochter First Facility Wien. Strabag und Immofinanz interessieren sich für die EVN-Tochter First Facility, berichtet das WirtschaftsBlatt. 2010 setzte das Unternehmen rund 22 Mio. € um. Beim Preis würden die in der Branche üblichen Multiples auf einen zweistelligen Millionenbetrag deuten, heißt es. Bis 10. Februar soll die erste Phase des Verkaufsprozesses beendet sein. Beim Verkauf habe man keinen Druck, so EVN-Sprecher Stefan Zach. (APA/red)

Änderungen bei mehrgeschossigem Wohnbau, Öko-Dämmstoff & denkmalgeschützten Gebäuden. Wien. Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Nikolaus Berlakovich haben unlängst die neue Förderoffensive für die thermische Sanierung mit einem Volumen von 100 Mio. € präsentiert. Für den privaten Wohnbau stehen 2012 erneut 70 Mio. € zur Verfügung, für Betriebe 30 Mio. €. „Die thermische Sanierung schafft somit eine Win-Win-WinSituation für die Umwelt, die Wirtschaft und die Hausbesitzer“, so Berlakovich und Mitterlehner.

SSFP-Juristin Netal im Vorstand der YAAP

© BMWFJ/Bernhard J. Holzner

Patrizia Netal von Siemer Siegl Füreder & Partner im Vorstand der YAAP.

Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Nikolaus Berlakovich.

den mit bis zu 3.000 € unterstützt, vorausgesetzt, der Heizwärmebedarf wird um mindestens 30% verringert. Neu ist, dass 2012 auch bei Teilsanierungen mit einer 20%igen Energieeinsparung eine Förderung von 2.000 € gewährt wird. Damit sollen auch Sanierungen, die in Etappen durchgeführt werden (zum Beispiel in einem Jahr nur die Fenster, nach zwei Jahren die Wärmedämmung) unterstützt werden. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist jeweils via Energieausweis darzustellen. In den Förderrichtlinien wurden auch neue Boni verankert: Bei der Verwendung von Öko-Dämmstoffen (aus nachwachsenden Rohstoffen oder mit Umweltzeichen)

Binder Grösswang Kanzleistrategie in neuen Händen

gibt es einen Bonus von 500 €. Für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude können zusätzlich 2.000 € abgeholt werden. Bei entsprechenden Teilsanierungen braucht es keinen Energieausweis, sondern es genügt eine Bestätigung des Bundesdenkmalamts über die „Vertretbarkeit“ der Maßnahme. Ein Energieausweis sei hier nur bei umfassenden Sanierungen vorzulegen. Der Zuschuss dafür beträgt dann 7.000 €. Bei gleichzeitiger Heizungsumstellung (+1.500 €) und Verwendung ökologischer Baustoffe (+500 €) könne die Förderhöhe auf 9.000 € bzw. maximal 20% der Investitionskosten steigen, erklärt Berlakovich. Neu sind auch zusätzliche Erleichterungen für Sanierer

im mehrgeschossigen Wohnbau. 2011 musste für eine Gesamtsanierung ein einstimmiger Eigentümer-Beschluss vorliegen, um in den ­Genuss der Förderung zu kommen. Künftig wird auch ein Mehrheitsbeschluss ausreichen, sobald dieser nicht mehr rechtlich anfechtbar ist. Unternehmen können ihre Förderanträge ab 20. Februar online bei der KPC-Kommunalkredit Public Consulting stellen. Die Förderung für Sanierungen von über 20 Jahre alten Gebäuden (bisher mindestens 10) beträgt bis zu 35% der förderfähigen Kosten. Die Höhe der Auszahlungen orientiert sich an der Sanierungsqualität und dem sinkenden Heizwärme- und Kühlbedarf. (red)

Schweiz gibt den USA Bankdaten

Wien. Michael Kutschera und Thomas Schirmer wurden für eine Amtsperiode von zwei Jahren zu den neuen Managing-Partnern der Anwaltssozietät Binder Grösswang bestellt.

Bern. Im Steuerstreit mit den USA um Schwarzgeldkonten von Amerikanern bei Schweizer Banken liefern die Eidgenossen Tausende Seiten umfassende Bankdaten an die US-Staatsanwaltschaft. Es handle sich nicht um konkrete Kundenangaben, aber immerhin um Daten, aus denen umfangreiche „Erkenntnisse zum Geschäftsgebaren” der betroffenen Banken gewonnen werden können, so ein Sprecher des Berner Finanzministeriums. Dabei solle das Bankgeheimnis an sich möglichst gewahrt bleiben.

Michael Kutschera wird dabei als Sprecher der Kanzlei agieren, heißt es. Er folgt in dieser Position auf Raoul Hoffer. Bisher fungier-

ten Hoffer (für zwei Perioden, also vier Jahre) und Michael Binder als Managing Partner von Binder Grösswang; der aktuelle Wechel erfolge turnusmäßig, heißt es in der Kanzlei auf Anfrage. Die Managing Partner sind für Entwicklung und Umsetzung der Strategie der Kanzlei, für die Koordinierung der administrativen Agenden sowie für interne und externe Kommunikation zuständig, heißt es. (red)

Banken im Visier der US-Staatsanwaltschaft. Sie sollen jahrelang reichen Amerikanern geholfen haben, insgesamt Milliardenbeträge vor dem heimischen Fiskus zu verstecken. Verhandelt wird unter anderem über eine Summe – angeblich 10 Mrd. USD (7,6 Mrd. €) –, mit der sich die Banken quasi freikaufen würden. Zugleich verlangen die USA verbindliche Regelungen zur Verfolgung von US-Steuersündern mit Schweizer Hilfe. (red/ag)

Namen von Bankmitarbeitern, die unter Umständen von den USBehörden belangt werden, sind den Angaben zufolge in den Datensätzen verschlüsselt worden. Dieser Schutz besteht aber nur vorläufig: Der Code zur Entschlüsselung werde den USA übergeben, sobald sich beide Länder auf eine generelle Lösung des Streits um die Besteuerung der Einlagen von US-Bürgern bei Schweizer Geldinstituten geeinigt haben, heißt es. Nach Medienberichten sind elf Schweizer

© Wikimedia

© Binder Grösswang (2)

Verschlüsselte Namen

M. Kutschera und T. Schirmer, neue Managing Partner bei Binder Grösswang.

Künstler für Reform des Urheberrechts Wien. Mit der neuen Initiative „Kunst hat Recht.“ fordern Künstler gemeinsam mit Rechte-Verwertungsgesellschaften wie austro mechana von der Regierung eine Reform des Urheberrechts. Der Einkommensverlust durch unbezahlten Konsum von Musik, Filmen, Bildern und Texten habe „für viele Künstler ein existenzbedrohendes Ausmaß erreicht“, so die Künstler. Sie erhoffen sich von der umstrittenen Festplattenabgabe Abhilfe. (red)

Bankgeheimnis Banken sollen 10 Mrd. Dollar zahlen

Die neuen Managing Partner

Wechsel alle zwei Jahre

Wien. Patrizia Netal von der Wirtschaftskanzlei Siemer Siegl Füreder & Partner (SSFP) wurde in den Vorstand der Vereinigung „Young Austrian Arbitration Practitioners“ (YAAP) gewählt. Die YAAP ist eine Initiative von jungen Juristen, die sich mit dem Thema der Schiedsgerichtsbarkeit beschäftigen. (red)

Das Berner Finanzministerium öffnet ein Schlupfloch im Bankgeheimnis.

Binder Grösswang neu mit „Horizonte“

© Binder Grösswang

Allein im Vorjahr habe man mit einem Fördervolumen von 100 Mio. € Investitionen von rund 860 Mio. € ausgelöst und rund 12.500 Arbeitsplätze gesichert und geschaffen. „Jeder investierte Euro hilft beim Energiesparen und schafft einen Mehrwert für Wachstum und Beschäftigung”, so Mitterlehner. Mit den 2011 genehmigten Projekten sei auch ein beachtlicher Umwelteffekt erreicht worden: Eine Einsparung von insgesamt 4,4 Mio. t CO2. Drei Viertel davon entfallen auf private Haushalte, ein Viertel auf Betriebsgebäude. Neue Förderanträge stehen ab dem 1. Februar zur Verfügung und können ab dem 20. Februar direkt bei Banken und Bausparkassen eingereicht werden. Für umfassende thermische Sanierungen von über 20 Jahre alten Gebäuden werden Zuschüsse von bis zu 5.000 € vergeben. Dazu kommen mögliche Zuschüsse von bis zu 1.500 € für die Umstellung auf umweltfreundliche Heizsysteme. „Je umfangreicher die Sanierung, desto höher ist der Zuschuss”, so Mitterlehner und Berlakovich. Teilsanierungen wer-

– © SSFP

Positives Resümee 2011

Andreas Hable, Partner bei Binder Grösswang.

Wien. Das Ausbildungsprogramm „Horizonte“ der Anwaltssozietät Binder Grösswang läuft im 2. Jahr. Es umfasst u.a. Workshops und Einzeltrainings und wird laufend erweitert. Nun erfolgte ein Rebranding des Ausbildungsprogramms und die Aufnahme auf die Website der Anwaltssozietät. Partner Andreas Hable erklärt dazu: „‚Horizonte‘ ist ein unverzichtbares Element unseres gemeinsamen Erfolgs geworden. Dies wollen wir nun auch der Öffentlichkeit vorstellen.“ (red)


p e o p l e & dat e s

30 – financenetreal:estate

Freitag, 3. Februar 2012

financenet@medianet.at

Neues im Frühjahr Porr AG bestellt neuen Finanzchef und schrumpft Vorstand gleichzeitig auf drei Mitglieder

short

Bauriese Porr: neuer CFO

Londoner Flughafen muss verkauft werden London. Der britische Flughafenbetreiber BAA muss sich nach einem Gerichtsurteil von seinem Londoner Flughafen Stansted trennen. Damit wollen die Wettbewerbshüter die Marktmacht der zum spanischen Baukonzern Ferrovial gehörende BAA beschneiden. BAA betreibt mit London Heathrow Europas verkehrsreichsten Flughafen. Nach einer Anordnung der Kartellwächter trennte sich BAA 2009 bereits vom zweitgrößten Londoner Flughafen Gatwick und stellte den Airport Edinburgh zum Verkauf. (APA)

Gleichzeitig werden Weichen für Kapitalerhöhung „in den kommenden Monaten“ gestellt.

Ramskogler leitet den Vertrieb bei w&p

Der Vorstand schrumpft ...

© Wietersdorfer/Fritz-Press

Die beiden bisherigen Vorstandsmitglieder Rudolf Krumpeck und Peter Weber verlassen den Konzern, wie weiter mitgeteilt wird. Das neue Vorstandsteam der Porr AG besteht damit künftig aus nur noch drei Vorstandsmitgliedern. Porr-Chef Karl-Heinz Strauss trat

sein Amt bereits im Herbst 2010 an und hat damals ein großangelegtes Umbauprogramm in dem Baukonzern, einem der größten in Österreich, eingeläutet.

... das Kapital wächst Der Vorstand von Porr hat außerdem vom Aufsichtsrat den Sanktus erhalten, eine Kapitalerhöhung des Konzerns in den kommenden Monaten durchzuführen. Strauss selbst will im Verhältnis seines Anteils mithalten, auch der türkische Mitaktionär Renaissance will laut früheren Berichten mitziehen. Strauss werden sechs Prozent, der Renaissance zehn Prozent der Porr-Anteile zugerechnet. Es sei nun beabsichtigt, zeitnah eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, die über das Ausmaß und den Ausgabekurs beschließen wird, so das Bauunternehmen. (red)

© Porr

Wien. Der Bauriese Porr AG hat einen neuen obersten Finanzchef: Neben CEO Karl-Heinz Strauss und dem bereits im Dezember 2011 bestellten COO Johannes Wenkenbach ist Christian Maier als neuer CFO von Porr per 1. Februar 2012 in den Vorstand eingezogen. Der 1966 geborene Betriebswirt Christian Maier verfüge aus seiner Zeit bei der UIAG sowie Constantia Industries über langjährige Erfahrung in den Bereichen Industrie und Private Equity, heißt es bei Porr.

Christian Maier leitet ab sofort als CFO die finanziellen Geschicke der Porr AG.

Union-Umfrage unter Immo-Investoren Deutscher Markt führt, gefolgt von Polen, Türkei, Schweden und Schweiz

Deutsche und Polen haben beste Stimmung Berlin. Die Schuldenkrise in Europa wird zum Stresstest für die europäischen Immobilienmärkte – und zwingt Investoren zur Neujustierung ihrer Anlagestrategie. Vom gestiegenen Sicherheitsbedürfnis dürfte insbesondere Deutschland profitieren: Wie keinem anderen Land in Europa trauen die Investoren Deutschland zu, die Folgen der Euro-Krise auf den heimischen Immobilienmarkt weitgehend abzufedern.

US-Bauausgaben im Dezember 1,5% höher

Die großen Märkte

Immobilienmarkt Deutschland (Bild: Berlin): nur 3% sehen ihn vor dem Absacken.

Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine Investitionsklimastudie von Union Investment, für die in Deutschland, Frankreich und Großbritannien 167 Immobili-

Start Bei der Bawag PSK

Gestoppt Nacap-Kauf

Aufstockung CMS Reich-Rohrwig Hainz vergrößert

Wien. Die Bawag PSK startet die „KMU-Offensive 2012”: Österreichs Unternehmen beweisen in flauen Zeiten Innovationsgeist. Dies wolle man entsprechend mit einem FixZins-Kredit von 2,99% p.a. für ein Jahr unterstützen. Damit beweise man, nicht auf der Kreditbremse zu stehen, sondern „einen Gang höher“ zu schalten, heißt es. 2011 habe man das Firmenkunden-Neugeschäft um 22% gegen den Markttrend steigern können. (red)

Linz. Die Übernahme des niederländischen Rohrleitungsspezialisten Nacap durch die oberösterreichische Baufirma Habau Group mit Sitz in Perg ist geplatzt. Der Deal sei „trotz beiderseitiger Bemühungen” nicht zustande gekommen, so der kaufmännische Geschäftsführer Karl Steinmayr. Im Mai vergangenen Jahres war die Übernahme als größter Zukauf in der Firmengeschichte angekündigt worden. Nur die Genehmigung durch die Kartellbehörde stehe noch aus, hieß es damals. An dieser dürfte der Deal allerdings nicht gescheitert sein. Laut Steinmayr wurde Stillschweigen über die Gründe vereinbart. Die OÖN berichten unter Berufung auf ein englischsprachiges Branchenblatt, dass die Verhandlungen von der Nacap-Eigentümerin, der niederländischen Koop Holding, gestoppt worden seien. Statt zu verkaufen wolle Koop den Pipeline-Spezialisten nun in drei Teile – Nacap Australia, Südrohrbau Bahrain Holding für den Mittleren Osten sowie die Nacap Holding BV für den europäischen Markt – zerlegen. (red/APA)

Wien. Die internationale Anwaltssozietät CMS Reich-Rohrwig Hainz erweitert ihren Partnerkreis: Ab 1. Februar sind Sibylle Novak, Thomas Hamerl und Johannes Hysek Partner bei CMS.

KMU-Offensive

Washington. Die Bauausgaben in den USA sind im Dezember auf den höchsten Stand seit mehr als 1� Jahren gestiegen. Das Handelsministerium vermeldete ein Plus zum Vormonat von 1,5 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet. Es war der fünfte Anstieg in Folge. Im Gesamtjahr 2011 sanken die Bauausgaben allerdings um 2% auf 787,4 Mrd. USD (598 Mrd. €). (APA)

© Bawag PSK

Rechtsanwaltskammer schreibt Protestbrief Wien. In einem offenen Brief hat sich Rupert Wolff, Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages (ÖRAK) an den Nationalrat gewandt: Er weist bei der bevorstehenden Novelle des Sicherheitspolizeigesetzes (SPG), die die Polizeibefugnisse vergrößert, auf die grundsätzlichen Bedenken der Rechtsanwaltschaft hin und fordert eine Verschiebung und eine Evaluierung der bisherigen Maßnahmen. (red)

eninvestoren befragt wurden. Darin zeigt sich jeder zweite Investor (49%) überzeugt, dass der deutsche Immobilienmarkt sogar gestärkt aus dem aktuellen Zyklus hervorgehen wird; an eine einschneidende Schwächung des deutschen Marktes in Folge der Euro-Krise glauben gerade einmal drei Prozent der europäischen Immobilienprofis. Einen souveränen Umgang auf den „Stresstest Schuldenkrise“ erwarten sich die Investoren daneben nur noch einhellig von Polen (38%), der Türkei (31%), Schweden (29%) und der Schweiz (25%). Bei Portugal und Spanien sind die Investoren dagegen am pessimistischsten. (red)

Bawag-Vorstand Christoph Raninger: „Haben Marktanteil ausgebaut“.

Habau-Deal

CMS ernennt drei neue Partner

Steuern, PPP, Immos „Sie haben in den vergangenen Jahren einen wichtigen Beitrag zum Erfolg unserer Sozietät geleistet. Wir freuen uns sehr, sie zu-

künftig zu unseren Partnern zählen zu dürfen”, erklärt Peter Huber, Managing Partner von CMS ReichRohrwig Hainz. Sibylle Novak (40) ist Expertin im nationalen und internationalen Steuerrecht. Thomas Hamerl (41) ist Spezialist für Public Private Partnerships (PPP), nationale und internationale Bauprojekte, Vergaberecht sowie Kartellrecht. Und Johannes Hysek (41) ist Experte für Immobilienrecht, heißt es. (red)

© CMS/David Sailer

Klagenfurt. Seit heuer leitet Peter Ramskogler (29) den Vertrieb der w&p Zement – einem Unternehmen der Wietersdorfer-Gruppe – in Österreich. Ramskogler tritt die Nachfolge von Josef Stabentheiner an, der in den Ruhestand wechselte. Neben einer intensiven Kundenbeziehung will Ramskogler sein Augenmerk auf den Einsatz innovativer Produkte legen und die Entwicklung neuer Anwendungsgebiete für Zement forcieren. Davor war er als Regionalverkaufsleiter bei Quester Baustoffhandel tätig. Die Wietersdorfer Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Klagenfurt ist in den Bereichen Zement & Beton, Kalk, Baustoffe und Rohre aktiv. Der Umsatz lag 2010 bei 680 Mio. €. (red)

© Panthermedia.net/Veronika Vasilyuk

Ramskogler leitet Vertrieb Österreich bei Wietersdorfer-Gruppe.

Immo-Rechtsexperte J. Hysek, Steuerrechtlerin S. Novak, PPP-Profi T. Hamerl.


medianet

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Freitag, 3. Februar 2012 – 31

Big Spender

Dietrich Mateschitz spendet 70 Mio. € für Forschungszentrum in Salzburg Seite 34

© APA/H. Fohringer

© APA/F. Neumayr

healtheconomy Big Projekt

Das neue Krankenhaus Wien-Nord geht in die Bauphase, Endkosten sind offen Seite 36

Big Spender Bill Gates gibt 750 Mio. Dollar © EPA/Olivier Hoslet

Arzneimittelausgaben steigen nur noch leicht

© Foto Schrotter

short

Kritik Rund ein halbes Jahr, nachdem der Verein für Konsumenteninformation (VKI) eine Studie präsentiert hatte, die belegte, dass Privatpatienten bei der Wartezeit auf einen Operationstermin in Krankenhäusern im Vorteil sind, wurden nun von den Verbraucherschützern die betreffenden Versicherungen unter die Lupe genommen. Ergebnis: Es wird zu viel versprochen und häufig bessere medizinische Versorgung in Aussicht gestellt. Vor allem mit kürzeren Wartezeiten werben offenbar die meisten Versicherungen. Dies ist laut VKI nicht gesetzeskonform. Seite 33

inhalt

Healthcare > Weiter Verhandlungen über Kollektivvertrag für Privatkrankenhäuser 33 > Burn-out-Serie: Hilfe durch pflanzliche Produkte 35 Pharmareport und Lifescience > Roche geht in den USA auf Einkaufstour 34 > Novartis durch Patent- abläufe unter Druck 34 > Weltkrebstag: Industrie ortet Fortschritte 35 Medizintechnik und eHealth > Geocare startet mit ­Notrufund Ortungssystem am ­österreichischen Markt 35

© sticklerfotografie; stockphoto; Montage: B. Schmid

© APA/Barbara Gindl

Prävention Die steirische Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) macht sich für klare gesundheitsfördernde Regeln in puncto Schulbuffets und die Verbannung von Junk-Food aus dem Schul-Verkauf stark. Im Schuljahr 2012/13 soll es ein Pilotprojekt geben. Dabei soll ausgelotet werden, wie weit freiwillige Vereinbarungen ausreichen oder ob Restriktionen auf dem Erlass- und Vorschriftswege notwendig sind, um die Ziele zu erreichen. An dem Projekt sollen in der Steiermark 20 bis 30 höhere Schulen mitwirken. Seite 32

Bilanz Die Ausgaben der Krankenkassen für rezeptpflichtige Medikamente in Apotheken sind 2011 um 2,3% auf 2,2 Mrd. € gestiegen. Weil die Inflation höher war, ortet Pharmig-Sprecher Jan Oliver Huber real sogar Rückgänge für die Industrie. Seite 32

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c ov e r

32 – healtheconomy

Freitag, 3. Februar 2012

Arzneimittelbranche Pharmaindustrie ortet real einen Rückgang bei den Arzneimittelausgaben

Kommentar

Kassen gaben weniger Geld für Medikamente aus

S&P bewertet das Gesundheitswesen

Wien. Im Vorjahr sind – nach nun vorliegenden Zahlen – die Ausgaben für Arzneimittel, die auf Kassenrezept in den Apotheken abgegeben worden sind, um 2,3 Prozent gestiegen. Im Jahr 2010 hatte dieser Anstieg sogar nur 0,9 Prozent betragen. „Im zweiten Jahr hintereinander lag die Steigerung damit unterhalb der Jahres-Inflationsrate. Diese hat im Jahr 2011 in Österreich 3,3 Prozent betragen“, teilte Leopold Schmudermaier, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, mit. „Wir haben mit unseren derzeit 1.290 öffentlichen Apotheken einen Anteil von 85 Prozent des Marktes von Arzneimitteln auf Kassenrezept. Unter Bereinigung um die Inflationsrate sind die Kosten für die Krankenkassen real erneut zurückgegangen“, erklärte der Standesvertreter. Die restlichen 15% entfallen vor allem auf Hausapotheken niedergelassener Landärzte. Insgesamt wurden im Jahr 2011 in Österreich über die öffentlichen Apotheken Medikamente per Kassenrezept für 2,252 Mrd. € abgegeben. Im Jahr 2010 hatten diese Kosten für Krankenkassen um 56 Mio. € weniger (2,196 Mrd. €) betragen. Im Jahr 2009 hatte es eine Steigerung bei den Arzneimitteln auf Kassenrezept um 1,9 Prozent gegeben, im Jahr 2008 um 7,9 Prozent – was nicht zuletzt zu Verhandlungen zwischen Kassen und Industrie um eine Senkung des Anstieges führte. Da die öffentlichen Apotheken für die Krankenkassen die Rezeptabrechnung inklusive den Inkasso und das Abführen der Rezeptgebühren (Quasi-Selbstbehalt) durchführen, müssen die Daten genau erhoben sein. Auf ihnen basiert die gesamte Abrechnung.

Martin Rümmele

S

teigende Gesundheitskosten gefährden der Ratingagentur Standard & Poor‘s zufolge die Bonitätsnoten einiger G20-Länder. Sollten einige Industrienationen in Europa, aber auch Japan oder die USA die Ausgaben für ihr Gesundheitswesen nicht in den Griff kriegen, könnten sie ab 2015 heruntergestuft werden, teilte die Agentur mit. Die Ausgaben für das Gesundheitswesen würden in Industrienationen aufgrund der alternden Bevölkerung in Zukunft deutlich steigen. Die Sozialsysteme würden dann überfordert, Reformen seien nötig, erläuterte S&P. Die umstrittenen Ratingspezialisten entdecken also offenbar ein neues Themenfeld – die Gesundheit. Und sie argumentieren mit jenen platten Argumenten, die an Stammtischen recht plausibel klingen: ‚Wir werden alle älter, und im Alter steigen die Gesundheitsausgaben. Folglich steigen insgesamt die Ausgaben für Gesundheit und das können wir uns nicht mehr leisten‘, lautet die Milchmädchenrechnung. Das Argument ist nicht neu, wird deshalb aber nicht richtiger. Es lässt, so zeigen Studien und Experten, einen Aspekt außer Acht: Das Geld für Gesundheit wird auch in der Wirtschaft ausgegeben und es sichert Tausende Arbeitsplätze. Nicht hohe Gesundheitsausgaben sind das Problem, sondern ineffiziente.

Teilimpfungen 7. Woche

3. Monat

Rotavirus

5. Monat

6. Monat

11. Monat

12. 2. LebensMonat jahr

2-3 Teilimpfungen*

Kombi 6fach Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Haemophilus, Hepatitis B Pneumokokken 2 Impfungen, mind. 4 Wochen Abstand

Kombi 3fach Mumps, Masern, Röteln

7. Jahr

8. Jahr

9. Jahr

10. Jahr

11. Jahr

12. Jahr

13. Jahr

Hepatitis B

4fach

Kombi 3/4fach Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung

Grundimmunisierung oder Auffrischung

14. Jahr

15. Jahr

Innovationen helfen Weiterhin posititv entwickelt sich der Apothekenmarkt für von den Krankenkassen erstattete Arzneimittel vor allem infolge der Einführung von Innovationen, die einen höheren Preis haben. Das ergibt sich aus dem Zuwachs der Kassenumsätze in den Apotheken um 2,3 Prozent im vergangenen Jahr bei einem Volumenzuwachs

Graz. Die steirische Gesundheitslandesrätin Kristina EdlingerPloder (ÖVP) macht sich für klare gesundheitsfördernde Regeln in puncto Schulbuffets und die Verbannung von Junk-Food aus dem Schul-Verkauf stark. In Hunderten zustimmenden Mails und Telefonaten hätten Eltern, Ärzte, Ernährungswissenschaftler und Pädagogen aus ganz Österreich einen entsprechenden Vorstoß unterstützt, sagte die Landesrätin. „Wir haben in den vergangenen Jahren genug Wissen und Papiere zum Thema ,gesunde Ernährung‘ angehäuft; es ist Zeit, zu handeln, wo wir selbst Verantwortung tragen“, sagte Edlinger-Ploder.

zuvor entwickelten Kriterien für den Verkauf gesunder Nahrungsmittel an Schulbuffets inklusive Automatenverkauf gefolgt wird. Die Landesregierung hat 2010 den Beschluss gefasst, mit Ernährungsexperten und der FH Joanneum – Studiengang Diätologie – eine Angebotsliste für Schulbuffets nach ernährungsmedizinischen Richtlinien zusammenzustellen und in einem weiteren Schritt poli-

3fach**

Leitlinien entwickelt

Meningokokken Kombi 3fach Mumps, Masern, Röteln

von nur 0,4 Prozent. Derzeit werden auf der anderen Seite fast laufend in den vergangenen Jahren sehr häufig verschriebene Arzneimittel patentfrei und durch billigere Generika ersetzt. Laut Schmudermaier wurden im vergangenen Jahr 30,6% der Arzneimittel auf Kassenrezept unter RezeptgebührBefreiung bzw. Befreiung wegen Überschreitung der Rezeptgebühren-Obergrenze abgegeben. Laut dem Generalsekretär des Verbandes der pharmazeutischen Industrie (Pharmig), Jan Oliver Huber, betrug der gesamte Zuwachs für die Industrie allerdings im Endeffekt nur 1,6 Prozent, weil im Jahr 2011 erstmals die Kosten für die Arzneimittel von Mindestsicherungsbeziehern „über die Bü-

Nachholen bei Kindern, die nicht oder nur einmal geimpft wurden und nicht immun sind

* Je nach verwendetem Impfstoff; ** Bei Bedarf; Quelle: APA/Gesundheitsministerium; Grafik: Raimund Appl

Im Schuljahr 2012/13 soll es ein Pilotprojekt geben. Dabei soll ausgelotet werden, wie weit freiwillige Vereinbarungen ausreichen oder ob Restriktionen auf dem Erlassund Vorschriftswege notwendig sind, um die Ziele zu erreichen. An dem Projekt sollen 20 bis 30 höheren Schulen mitwirken, an denen

© Foto Schrotter

Schulkinder

Auch bei den abgegebenen Arzneimittelpackungen gab es wenig Veränderungen. Schmudermaier: „Hier war die Steigerung mit plus 0,4 Prozent bei den Packungszahlen ganz gering.“ Im Jahr zuvor war gar ein Rückgang um 0,2 bis 0,3 Prozent registriert worden.

cher“ der sozialen Krankenkassen liefen. „Bis dahin zahlten die Bundesländer für diese Menschen direkt. Jetzt zahlen die Bundesländer an die Krankenkassen. Was fehlt, begleicht der Bund.“ Ehemals seien diese Kosten nur nicht via Abrechnung über die Krankenkassen aufgeschienen. Es handle sich um kein echtes Marktwachstum. Diese Umstellung im vergangenen Jahr hätte zwischen 0,6 und 0,7 Prozent der von der Apothekerkammer bekanntgegebenen Steigerung um 2,3 Prozent ausgemacht. Huber: „Wir hatten damit im zweiten Jahr in Folge bei einer Inflationsrate von 3,3 Prozent einen realen Rückgang. Den Krankenkassen hilft diese Quasi-Stagnation enorm.“ (iks/APA)

Gesunde Jausen für Schüler

KOSTENLOSE IMPFUNGEN FÜR KINDER

Säuglinge/Kleinkinder

In Österreichs Apotheken gingen im Vorjahr Medikamente im Gesamtwert von 2,25 Mrd. Euro über die Tara.

Ernährung Steirische Gesundheitslandesrätin startet Pilotprojekt

GRAFIK DER WOCHE

Umfang und Zeitplan

© panthermedia/Arne Trautmann

Patentabläufe und Sparpakete lassen Umsätze schrumpfen; Kassen gaben 2,25 Mrd. € aus.

Landesrätin Edlinger-Ploder will mehr gesunde Lebensmittel in den Schulen.

tische Maßnahmen zu setzen, dass der Landesschulrat diese Richtlinien in seine Vergabepraxis in Bezug auf Schulbuffets übernimmt. Der erste Teil dieses Beschlusses ist mittlerweile umgesetzt. „Styria Vitalis“ hat „Leitlinien zur gesunden Ernährung für Kinder, Schulkinder und Jugendliche“ erstellt. Mit Schulleitungen, Lehrern, Schülern und Schulgemeinschaftsausschüssen soll getestet werden, was wie machbar ist. Man sei sich einig, „dass Verbote nur bedingt sinnvoll und durchsetzbar sind, jedoch bestimmte verbindliche Vorgaben, wie sie auch jetzt schon teilweise bestehen, überlegenswert sind“. Ihr gehe es nicht um ein Produktverbot, sondern um eine Angebotssteuerung auf Basis von Nahrungsmittelqualität und Inhaltsstoffen, sagt Edlinger-Ploder. „Ich kann und will nicht die Jausenboxen der Schüler kontrollieren, aber ich will, dass in den Schulen nur das gekauft werden kann, was zuvor im Unterricht und Ernährungsprojekten als gesund und sinnvoll gelehrt werde“, meint die Gesundheitslandesrätin. (iks)


H E A LT H : C A R E

Freitag, 3. Februar 2012

healtheconomy – 33

Konsumentenschutz VKI prüfte erneut private Krankenversicherungen und fand in Werbung nicht gesetzeskonforme Angebote

Neue Kritik an Versicherungen Martin Rümmele

Wien. Rund ein halbes Jahr, nachdem der Verein für Konsumenteninformation (VKI) eine Studie präsentiert hatte, die belegte, dass Privatpatienten bei der Wartezeit auf einen Operationstermin in Krankenhäusern im Vorteil sind, wurden nun von den Verbraucherschützern die betreffenden Versicherungen unter die Lupe genommen. Ergebnis: Es wird zu viel versprochen und häufig bessere medizinische Versorgung in Aussicht gestellt. Dies ist laut VKI nicht gesetzeskonform. Zahlreiche Reaktionen auf die VKI-Studie im August 2011 hätten gezeigt, dass viele Privatversicherte ihre Polizzen offenbar in der festen Meinung abschließen, sich damit Vorteile im medizinischen Bereich zu erkaufen, betont der Verein. Der VKI hat daraufhin den Internetauftritt sowie konkrete Angebote

der sieben in Österreich tätigen Anbieter (Allianz, Donau, Generali, Merkur, Muki, Wiener Städtische und Uniqa) analysiert. „Bis auf einige Ausnahmen versprachen diese mehr, als sie eigentlich dürften“, hieß es nun in einer Aussendung. Gabi Kreindl vom VKI: „Eine Zusatzkrankenversicherung bietet laut Gesetz erhöhten Komfort bei der Unterbringung im Spital und bringt Vorteile bei der Arztwahl. Diese erstreckt sich aber nicht auf die Qualität der medizinischen Versorgung, diese muss für alle Patientinnen und Patienten gleich sein.“ Nichtsdestotrotz hätten sich bereits bei der Analyse des Inter-

netauftrittes u.a. folgende Darstellungen gefunden: „Keine Wartezeit bei wichtigen Operationen“, „Sie bekommen schneller wichtige Behandlungstermine“, „Sie können den Zeitpunkt Ihrer Behandlung oder einer nicht akuten Operation mitbeeinflussen“.

Unseriöse Versprechungen Zusätzlich holten jeweils vier Testpersonen per E-Mail bei jedem Versicherer ein Angebot ein – in 18 von 28 Fällen wurde ein Angebot unterbreitet. Hier fanden sich bei rund einem Drittel nicht gesetzeskonforme Versprechungen, die

eine bessere medizinische Versorgung vermuten lassen, etwa: „... der wichtigste Vorteil ist, dass Sie enorm verkürzte Wartezeiten bei dringenden und notwendigen Behandlungen haben. Des Weiteren haben Sie in Vertragskrankenhäusern freie Arztwahl, Zwei-BettZimmer und vor allem den besten Zugang zur besten Medizin.“ „Versprechungen, dass der Abschluss einer Zusatzkrankenversicherung die Wartezeiten auf OPTermine verkürzt, sind unseriös. Das Krankenversicherungssystem in Österreich sieht diesbezüglich keine Vorteile für privat versicherte Patienten vor“, so Kreindl.

© APA/Barbara Gindl

Versicherungen werben oft mit kürzeren Wartezeiten, VKI sieht das gesetzlich nicht gedeckt.

Konsumentenschützer werfen Ver­ sicherungen unseriöre Angebote vor.

Verhandlungen Spitäler

Knappe Budgets Wien. Auch die vierte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der Privatkrankenanstalten und Ordensspitäler Mitte Jänner hat keine Einigung gebracht. Die Arbeitgeber boten laut Gewerkschaft in der Verhandlungsrunde eine Erhöhung des Grundgehalts um durchschnittlich lediglich 3,06%, außerdem die Anhebung der Zulagen um 3%. Die von der Gewerkschaft gewünschten 4,1% seien im Hinblick auf die derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unrealistisch, in Wien liege beispielsweise die Erhöhung der Tarife zwischen Zusatzversicherungen und privaten Krankenanstalten bei nur 2,66%. Die knappen Budgets in den Ländern und Gemeinden würden auch die wirtschaftliche Situation der Ordensspitäler erschweren. Bis jetzt war die die Gewerkschaft nicht bereit, auf das Angebot seitens der Arbeitgeber einzugehen.

Mehr Realismus Werner Fischl, Vizepräsident des Verbandes der Privatkrankenanstalten Österreichs, hatte auf der Arbeitgeberseite den Arbeitnehmervertretern in einer Aussendung vorgeworfen, Arbeitnehmer und Patienten in und vor den Krankenhäusern mit ihrer Taktik zu verunsichern. Das Verhandlungsteam der Arbeitgeber forderte von der Gewerkschaft realistische Forderungen und plädierte für ein konstruktives Zusammentreffen. (um)

Führender Anbieter von Informationsund Beratungsdienstleistungen für die Healthcare-Branche in mehr als 100 Ländern weltweit. Wir sind seit mehr als 55 Jahren Marktführer und verbinden Branchenkompetenz und fortschrittliche Technologie, um präzise Darstellungen und Analysen der dynamischen Entwicklungen im Pharma- und Gesundheitsbereich zu erstellen. Unsere Kunden erhalten genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Informationen, die auf einem einzigartigen Datenbestand beruhen und die Grundlage konkreten Handelns bilden. Durch kontinuierliche Innovationen halten wir Schritt mit dem sich zunehmend komplexer gestaltenden und immer stärker von wechselseitigen Abhängigkeiten geprägten Pharma- und Gesundheitsumfeld. Unabhängig davon, ob unsere Kunden als Entscheidungsträger im Bereich Life Sciences fungieren oder Kostenträger, Ärzte und Krankenhäuser oder politische Entscheidungsträger sind – unsere analytischen Dienstleistungen und Consulting-Möglichkeiten sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.

KONTAKT:

© PremiaMed/APA-OTS/Schedl

IMS Health Mag. Erika Sander Senior Manager Business Operations, Austria Prokurist Europaplatz 3 / Stiege 4 / 6. Stock 1150 Wien Phone: +43 1 7800 2110 Mobile: +43 664 8000 2110 Fax: +43 1 7800 29 Email: esander@at.imshealth.com www.imshealth.com Branchensprecher Julian Hadschieff verhandelt mit Gewerkschaft.


P h a r m a r epo r t: L i f e s c i e n c e

34 – healtheconomy

Investition Red Bull-Chef steckt 70 Mio. € in Querschnittslähmungszentrum an Salzburger Medizinuniversität

short

Mateschitz sponsert Querschnitt-Forschung

Gewinnprognose und Milliardenzukauf Frankfurt/New York. Der Biotechnologie-Konzern Amgen freut sich über Gewinne: Mit 3,97 Mrd. USD Umsatz im vergangenen Quartal übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Wall Street. Für 1,16 Mrd. USD will Amgen den kleineren US-Rivalen Micromet übernehmen, Amgen will damit in Zukunft vor allem seine Krebsmedizinsparte stärken.

Paracelsus Privatuni, Land Salzburg, Salzburger Landeskliniken und „Wings for Life“ als Partner. Salzburg. Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz stellt für ein neues Querschnittslähmungs-Forschungszentrum an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg 70 Mio. € zur Verfügung. Internationale Experten sollen hier in einem interdisziplinären Team Grundlagenforschung und klinische Forschung betreiben. Neben der PMU sind auch das Land Salzburg, die Salzburger Universitätskliniken, Red Bull und die von Mateschitz mitinitiierte gemeinnützige Stiftung „Wings for Life“ an dem Großprojekt beteiligt. „Die Querschnittslähmung ist eine bisher nicht heilbare Verletzung, die durch eine Schädigung des Rückenmarks infolge einer Wirbelsäulenverletzung hervorgerufen wird. Bei einer kompletten Querschnittslähmung treten zusätzlich noch Störungen der Blasenfunktion auf. Um Patienten gut versorgen zu können, benötigt es ein interdisziplinäres Team. Dieses wird durch die Zusammenarbeit mit den Salzburger Universitätskliniken für Unfallchirurgie, Neurologie, Urologie und Transfusionsmedizin geschaffen“, erklärte Herbert Resch, Rektor der PMU, bei einer Pressekonferenz in Salzburg. Die Gesamtkosten bis 2023 belaufen sich auf rund 74 Mio. €. Finanziert wird das Projekt mit 70 Mio. € von Dietrich Mateschitz, der auch an der Gründung der Privatuniversität beteiligt war. „Das ist der dritthöchste Betrag, der in Europa von einer Privatperson an eine Universität vergeben wurde. Wir sind natürlich sehr dankbar und sind uns auch der großen Verantwortung bewusst, die mit dieser hohen Summe entsteht. Wir haben in den

New York. Wichtige Patente des US-Pharmakonzerns BristolMyers Squibb (BMS) laufen zurzeit aus. Für 2012 rechnet BMS nun mit einem Gewinn zwischen 1,90 und 2,00 USD je Aktie, was einen Rückgang um zwölf bis 17% bedeuten würde. In dem abgelaufenen Vierteljahr fiel der Überschuss mit 852 Mio. USD geringer aus als erwartet.

© Sanochemia

Steigende Umsätze bei Sanochemia

2012 will Sanochemia in Vertrieb und Produktentwicklung investieren.

Wien. Die börsenotierte Sanochemia Pharmazeutika AG erzielte im vergangenen Jahr einen Betriebsgewinn von 1,8 Mio. €, der Umsatz legte um rund 26% auf 34,1 Mio. € zu. Die Konzernbilanzen der vergangenen Jahre musste das Unternehmen korrigieren. Das Wachstum wurde laut dem Unternehmen vor allem im Bereich Radiologie-Export erzielt.

Takedas Umbaupläne betreffen Deutschland

© Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, APA/Franz Neumayr

Martin Rümmele

Gewinnrückgänge bei Bristol-Myers Squibb

Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz finanziert in Salzburg den Bau eines neuen, medizinischen Forschungszentrums.

letzten eineinhalb Jahren, die wir an diesem Projekt arbeiten, oft überlegt, ob wir das wollen und ob wir überhaupt in der Lage dazu sind – wir haben uns dafür entschieden“, sagte Resch. Die Idee für das Zentrum kam von der 2004 gegründeten Stiftung „Wings for Life“. Das Querschnittund Gewebegenerationszentrum an der Paracelsus Medizinischen Universität wird sich vier Forschungsbereichen widmen: der Stammzellenforschung, mit dem Ziel der Regeneration von Nervenzellen, molekularer Ansätze, um die durchtrennten Nervenfasern wieder auswachsen zu lassen und um die Nervenbindungen wieder herzustellen, weiters der Verhinderung des Folgeschadens nach

Rückenmarksverletzung sowie Kompensationstherapien, das heißt Stimulation von Nerven, Elektrostimulation des Rückenmarks und Rehabilitation.

Vier Millionen vom Land Vier Mio. € steuert das Land Salzburg bei. „Ich erwarte einen großen Schub in der Forschung. Dass so viele Experten an diesem Projekt zusammenarbeiten, wird ein wesentlicher Erfolgsgarant sein, denn im Team ist man immer stärker“, erklärte Salzburgs Landehauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ). Für die Grundlagenforschung wird gegenüber der Universität in der Strubergasse ein neues Gebäude mit einer Bruttonutzfläche von rund 8.000

Prognosen Stellenabbau zur Kostensenkung geplant

Basel. Der Schweizer Pharmariese Roche will für umgerechnet 4,4 Mrd. € den US-Gentechnikspezialisten Illumina kaufen und damit sein Produktangebot in der Diagnostik um weitere Technologien ergänzen. Die Amerikaner sind auf dem Gebiet der Gensequenzierung tätig, die für die Entwicklung von speziell auf bestimmte Patientengruppen zugeschnittene Medikamente bedeutsam ist. So kann beispiels-

Basel. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis war der erste europäische Pharmakonzern, der sein Jahresergebnis für 2011 vorlegte und damit die Berichtssaison der Branche eröffente. Im vergangen Jahr ist der Umsatz um 16% auf 58,57 Mrd. USD gestiegen, allerdings sank der Reingewinn um 7% auf 9,25 Mrd. USD. Der in der Entwicklung steckende Blutdrucksenker Tekturna erwies sich als Fehlschlag, für den der

Das kalifornische Unternehmen Illumina wehrt sich gegen die Übernahme.

Novartis kräftig unter Druck

weise bei manchen Krankheiten mithilfe des Genprofils bestimmt werden, ob eine Behandlung wirkt oder nicht. Das 1998 gegründete Unternehmen erzielte 2010 mit 2.100 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 900 Mio. USD sowie einen Nettogewinn von etwa 125 Mio. USD.

Angebot aufstocken Bisher steigen die Kalifornier nicht auf das Angebot ein. Illumina teilte mit, das Offert zu überprüfen und seinen Aktionären zu gegebener Zeit eine Empfehlung zu geben. Roche-Chef Severin Schwan wandte sich daher direkt an die Illumina-Aktionäre. Die Übernahme soll über vorhandene Barmittel und Kredite finanziert werden. Die Marke Illumina soll nach der Übernahme erhalten bleiben, versprach er. Dank Einsparungen, geringerer Finanzierungskosten und geringerer Steuerlast konnte Roche seinen Gewinn im Vorjahr um 7% auf 9,54 Mrd. CHF (7,9 Mrd. €) steigern. Die Verkaufserlöse sanken um 10% auf 42,53 Mrd. Franken (um)

© EPA

© Roche

Stabile Umsätze durch Grippemittel bei Stada

m� errichtet. Im Querschnitt- und Gewerberegenerationszentrum soll die experimentelle Grundlagenforschung mit klinischer Forschung verbunden werden. Im Zentrum der Grundlagenforschung wird das GMP-Labor (Good Manufacturing Practice) stehen, das für die Herstellung jeglicher Zellprodukte für den klinischen Einsatz am Menschen wichtig sein wird. „Anfangs wird für die Patienten kein großer Unterschied zu spüren sein, aber langfristig profitieren sie natürlich von dieser innovativen Forschung. Wie lange das dauern wird, ist jedoch schwer zu sagen“, betonte Eva Rohde, Vorstand der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin der PMU.

Übernahme Roche will Biotech-Konzern Illumina kaufen

Roche geht in den USA shoppen

Tokio/Frankfurt. Um Überlappungen und Doppelfunktionen zu vermeiden, streicht der Pharmakonzern Takeda in Deutschland 1.200 Stellen. Mit dem Arbeitsplatzabbau bis Ende März 2016 will man umgerechnet rund 2,03 Mrd. € einsparen. Der Forschungsbetrieb in Konstanz etwa soll komplett eingestellt werden. Aktuell beschäftigt Takeda in Deutschland rund 3.000 Angestellte.

Berlin. Der Bad Vilbeler Pharmahersteller Stada blickt auf ein „operativ insgesamt gutes Jahr 2011“ zurück. „Wir spüren die Krise nicht im Umsatz“, sagt Finanzvorstand Helmut Kraft in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Trotz Forderungsausfällen in Serbien ist man zuversichtlich, dass die kommunizierten Finanzziele für 2011 erreicht werden. Zu den umsatzstärksten Medikamenten gehört das Grippemittel Grippostad.

Freitag, 3. Februar 2012

Aktienhändler meinen, Novartis komme zurzeit nicht so recht vom Fleck.

Konzern umgerechnet 692 Mio. € abschreiben musste, und allein die auslaufenden Patente für den Novartis-Kassenschlager Diovan könnten den Konzern in diesem Jahr 1,5 Mrd. USD Umsatz kosten.

Kosten sparen Aus diesem Grund will der Pharmakonzern die Kosten im laufenden Jahr um 1,5 Mrd. bis 2,5 Mrd. USD senken. Im Oktober hatte der Konzern bereits Stellenstreichungen angekündigt, 2.000 Arbeitsplätze sollen die in den USA wegfallen. Einen über die bereits vorliegenden Pläne hinausgehenden Stellenabbau solle es aber nicht geben, wenn die Wirtschaftslage stabil bleibe. Im laufenden Jahr will Novartis den Umsatz mit in den vergangenen fünf Jahren neu eingeführten Produkten auf Vorjahresniveau halten. „Die operative Kerngewinnmarge des Konzerns dürfte bei konstanten Wechselkursen geringfügig unter dem Niveau des Jahres 2011 liegen“, erklärte Konzernchef Joseph Jimenez. (um)


H e a lt h : c a r e

Freitag, 3. Februar 2012

healtheconomy – 35

Prävention Privatklinik

Serie Burn-out Teil 6 Experte erklärt: „Nicht jede Erschöpfung ist gleich ein Burn-out“

Pflanzliche Hilfe

Brustzentrum in Döbling

© iStock

Die Passionsblume wurde 2011 zur „Heilpflanze des Jahres“ erklärt.

Graz. Die Burnout-Zahlen steigen. Genaue Daten fehlen allerdings und Kritiker sehen in dem Begriff auch einfach ein Modewort. Ein Gefühl der Erschöpfung ist nicht gleich ein Burn-out. Albert Kompek, wissenschaftlicher Leiter beim Grazer Phytopharmaka-Spezialisten Apomedica, rät, sich seiner Probleme bewusst zu werden und bei Schlafstörungen und nervöser Unruhe auf sanfte Arzneien aus der Natur zurückzugreifen. Und das frühzeitig. Die kalte Jahreszeit und der damit verbundene Mangel an Sonneneinstrahlung führen schnell zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und innerer Unruhe. Eine aus Stress und Unruhe entstandene Erschöpfung ist aber nicht gleich ein Burn-out und kann mithilfe von Heilmitteln auf pflanzlicher Basis in den Griff bekommen werden. „Die Passionsblume beispielsweise kann bei nervösen Unruhezuständen, Ein- und

Durchschlafstörungen, Angstzuständen und nervös bedingten Magen-Darm-Beschwerden helfen“, sagt Kompek. Auch tagsüber könne die Passionsblume ohne Weiteres eingenommen werden, weil sie kaum Beeinträchtigung im Job nach sich zieht und keine Übermüdung eintritt. „Außerdem gibt es kein Abhängigkeitspotenzial und der Wirkungseintritt erfolgt rasch.“ Die Passionsblume gibt es in über 500 Arten – einige davon tragen die bekannte Maracuja-Frucht. Andere, wie die arzneilich verwendete Passiflora incarnata, wirken durch ihren Extrakt beruhigend und angsthemmend. Kompek: „Die harmonisierende Wirkung im gestressten Gehirn erzielt vor allem der konzentrierte Trockenextrakt in hoher Dosierung.“ Der Würzburger Studienkreis kürte die Passionsblume aufgrund ihrer natürlichen Wirkung auch zur „Arzneipflanze des Jahres 2011“. (red)

Forschung 40.000 Menschen erhalten pro Jahr in Österreich die Diagnose Krebs; Forschung sieht Fortschritte

Weltkrebstag: Industrie sieht gute Chancen 60% aller Krebspatienten heute länger als fünf Jahre. Österreich liege damit bei den Überlebenszeiten Betroffener im europäischen Spitzenfeld. „Neue und richtungsweisende Arzneimittel tragen dazu bei, die gesamten Gesundheitsausgaben moderat zu halten, da sie viel effizienter eingesetzt werden können als früher“, sagt Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Der Pharmakonzern Sanofi nimmt den Weltkrebstag ebenfalls zum Anlass, um einmal mehr auf die Krankheit Krebs aufmerksam zu machen. Im Wiener Rathaus wird an diesem Tag ein umfassendes Vortragsprogramm zu Prävention und Früherkennung sowie neuen Therapien und Reha-

bilitation von Krebserkrankungen geboten. Sanofi unterstützt diesen Tag, gemäß dem diesjährigen weltweiten Motto: „Zusammen ist es möglich“, teilt das Unternehmen in einer Aussendung mit. „Als forschendes Unternehmen tragen wir einen wesentlichen Teil dazu bei, gegen die Krankheit Krebs anzukämpfen. Mit unseren Produkten verbessern wir die Lebensqualität von Krebspatienten und verlängern wir das Leben um wertvolle Momente“, sagt Roman Gamerith, Geschäftsführer Sanofi Österreich. „Über 20 Projekte in unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline beschäftigen sich ausschließlich mit dem Therapiegebiet Onkologie, davon befinden sich fünf in Phase III.“ (iks)

Sanofi-Österreich-Chef Gamerith engagiert sich bei Krebstag im Rathaus.

Technologie Notrufsystem bietet individuell anpassbare Lösungen für das Gesundheitswesen und Pflegesektor

Geocare starte am österreichischen Markt werden.“ Geocare gebe Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, deren Angehörigen und auch medizinischem Personal die gewünschte Sicherheit in Alltag und Berufsleben zurück.

Verschiedene Lösungen Per Knopfdruck kann der Träger etwa einen Notruf an vorprogrammierte Telefonnummern oder ei-

ne Notrufzentrale senden. Zudem kann ein automatischer Notruf nach Ort- und Zeitparametern individuell eingerichtet werden. Wenn sich etwa ein Epileptiker nicht zu einer vereinbarten Zeit meldet, dann wird automatisch ein Notruf abgegeben. Bei Freischaltung einer zusätzlichen Funktion erhält etwa ein ambulanter Pflegedienst oder der Angehörige eines Demenzpatienten die Berechtigung zur ge-

© GEODOG GmbH

Wien. Eigentlich kommt es aus dem Tierbereich: Geodog ist ein Navigations- bzw. Ortungssystem für Hunde. Mit dem mehrfach patentierten Produkt könne der Hundehalter seinen Hund immer „im Auge“ behalten – egal ob daheim, im Urlaub, unterwegs oder mit einem Hundesitter, wirbt der Hersteller, der nun mit einem adaptierten System auch in Österreich startet. Allerdings für den Menschen und damit als Gesundheitsprodukt. Geocare – so der Name des Notrufsystems – kommt in diesen Tagen auf den heimischen Markt. Ein großer Teil der Bevölkerung leide an einer chronischen Erkrankung oder gesundheitlichen Einschränkung, teilt der Hersteller mit. „Ob das nun Epilepsie, Allergien, Diabetes, Demenz oder eine Herzerkrankung ist. Ob es sich um Patienten nach einem Oberschenkelhalsbruch handelt, Paraplegiker, Blinde oder Risikoschwangerschaften. Alle diese Krankheitsbilder bedeuten oftmals eine Einschränkung der Lebensqualität und können mitunter sogar zur unberechenbaren Bedrohung

Geocare kommt mit einem Notrufsystem in Österreich auf den Markt.

Ein Netzwerk aus verschiedenen Fachärzten sichert die Betreuung.

Wien. Seit Anfang Jänner bietet das hauseigene Brustzentrum in der Privatklinik Döbling ein umfassendes Leistungsspektrum an. Ein interdisziplinäres Expertenteam und eine moderne medizin-technische Infrastruktur bieten die besten Rahmenbedingungen für eine umfassende Betreuung von der Diagnose bis zur Therapie. „Die ganzheitliche Sicht des Menschen und die interdisziplinäre Behandlung haben die Heilungschancen in den vergangenen Jahren erhöht“, erklärt Christian Kainz, Ärztlicher Direktor der Privatklinik.

Hochwertige Bilder

© medianet

Wien. Die Zahl alarmiert: Krebs war mit 25% im Jahr 2009 die zweithäufigste Todesursache in Österreich. In Zukunft wird dieser Prozentsatz aufgrund der alternden Bevölkerung sogar noch steigen. Rund 40.000 Menschen erhalten jährlich in Österreich die Diagnose Krebs, 20.000 sterben pro Jahr an dieser Krankheit. Dennoch konnten und können im Kampf gegen Krebs beachtliche Meilensteine durch die Beiträge der Pharmaindustrie errungen werden, betont der Branchenverband Pharmig angesichts des Weltkrebstags am 4. Februar. Lebte eine Patientin mit fortgeschrittenem Brustkrebs früher 22 Monate, so lebt sie heute fast dreimal so lang, nämlich durchschnittlich 58 Monate. Zudem leben über

© Privatklinik Döbling

Apomedica: Passionsblume kann bei leichteren Beschwerden helfen.

nauen Lokalisierung des Patienten. Zudem können sogenannte Heimatzonen festgelegt werden. Verlässt der Träger des Geräts diese Zone, wird sofort und automatisch ein Alarmsignal an Pflegepersonal oder andere festgelegte Kontakte ausgesendet. Einsetzbar ist das System aber auch etwa in der Kinderbetreuung.

Offene Schnittstelle Geocare wurde sowohl für die Bedürfnisse von privaten Endnutzern als auch für die Anforderungen von Unternehmen wie z.B. Pflegeeinrichtungen, Sicherheitsdiensten, Krankenhäusern und Alleinarbeitsplätzen entwickelt. Geocare ist ein offenes System und funktioniere problemlos als Schnittstelle zu anderen Geräten. Spezielle Businesslösungen beinhalten eine eigene Business-Software mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen. Diese Zusatzfunktionen können individuell konfiguriert und an die Anforderungen eines Unternehmens angepasst werden, betont das Unternehmen. (red)

Eine volldigitale Mammografie-Anlage liefert hochwertige Bilder bei geringer Strahlenbelastung. Das Team des Brustzentrums umfasst Experten aus den Bereichen Brustchirurgie, Onkologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Pathologie, Strahlentherapie, Physikalische Medizin, Psychoonkologie, Komplementärmedizin, genetische Beratung und Sozialarbeit. Sowohl notwendige Operationen als auch Chemo- oder Strahlentherapien werden in der Privatklinik durchgeführt oder durch enge Kooperationen mit medizinisch-onkologischen und strahlentherapeutischen Abteilungen sichergestellt. Ein sogenanntes Double Reading, die Befundung durch zwei von einander unabhängigen Fachärzten, soll präzise Diagnosen gewährleisten.

Rasche Abklärung „Die korrekte und möglichst rasche Diagnosefindung steht für jede Frau, die mit dem Verdacht ‚Brustkrebs‘ konfrontiert ist, an erster Stelle“, erklärt Michael Medl, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe und Ärztlicher Leiter des neuen Zentrums. „Unser Ziel ist es daher, die Zeit von der Problemfeststellung bis zur Diagnose möglichst kurz halten zu können. Da alle notwendigen Untersuchungen unter einem Dach durchgeführt werden können, ergeben sich für unsere Patientinen äußerst kurze Wartezeiten. Im Optimalfall vergehen von der ersten Untersuchung bis zur Diagnose maximal zwei Tage.“ Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen, besonders zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr. In Österreich gibt es jährlich etwa 5.000 Neuerkrankungen, die Sterberate liegt bei etwa einem Drittel. Bei frühzeitigem Erkennen können dramatische Folgen zum Großteil verhindert werden.


M E N S C H E N & KA R R I E R E N

36 – healtheconomy

Freitag, 3. Februar 2012

Krankenhaus Wien Nord Bauarbeiten liegen im Plan, Eröffnung von Infocenter und Spatenstich für Baugrube

short

Spitalszimmer ohne Spital

Innovation des Jahres: Tropfen aus der Tube

Andreas feiertag

Internationales Interesse „Das Krankenhaus Wien-Nord ist eines der größten Bauvorhaben Österreichs“, unterstrich Wehsely. Am Baufortschritt seien vermehrt nicht nur Anrainer und künftige Mitarbeiter interessiert, sondern auch internationale Delegationen: „Die geben sich schon die Tür-

Donau-Uni-Absolvent für Arbeit ausgezeichnet

KAV-General Wilhelm Marhold und Stadträtin Sonja Wehsely zeigen Musterzimmer.

Spende Hypo sammelte 2.000 Euro für Clowndoctors

Marketing ghost.company wirbt für pflanzliche Arznei

St. Pölten. Kürzlich besuchte der Generaldirektor der Hypo Niederösterreich, Peter Harold, das Landesklinikum Weinviertel Mistel-bach-

Wien. Die Austroplant Arzneimittel GmbH hat die Werbeagentur ghost.company beauftragt, Kaloba, ein pflanzliches Arzneimittel gegen Erkältungskrankheiten, das rezeptfrei in Apotheken erhältlich ist, sowohl strategisch als auch werblich neu zu positionieren. Im Mittelpunkt steht der Benefit von Kaloba: die schnelle Hilfe. Diese basiert auf der dreifachen Wirkungsweise, die dieses pflanzliche Produkt auszeichnet: Es wirkt laut Studien antiviral, antibakteriell und schleimlösend. Dementsprechend der neue Slogan: „Dreifach wirksam – einfach gut!“ Dazu Margarita Mädel, bei Austroplant für Kaloba verantwortlich: „Dank der professionellen, kreativen Unterstützung der ghost.company ist es uns gelungen, mit dem

© Donau-Universität Krems

IT-Flohmarkt für die Roten Nasen

Krems. „NeuroWiss“, der Verein zur Förderung der Neurologischen Wissenschaften in Frankfurt am Main, hat Florian Tripp mit dem „Klinischen Preis“ ausgezeichnet. Der Absolvent der Donau-Universität Krems wurde für seine Abschlussarbeit im Masterlehrgang „Neurorehabilitation“ geehrt. Tripp hat darin die positiven Effekte der Physiotherapie im Wasser bei Schlaganfallpatienten nachgewiesen.

© HYPO NOE/APA-Fotoservice/Preiss

Ausgezeichneter Wissenschafter: Florian Tripp von der Donau-Uni.

Spendenübergabe (v.li.): Beate Böchzelt und Peter Harold.

Gänserndorf: Nach einem internen IT-Flohmarkt der Hypo-Abteilung Group IT überreichte er den Roten Nasen Clowndoctors einen Spendenscheck in Höhe von 2.000 €. Der Erlös kommt den Clownvisiten in der Kinderstation des Landesklinikums zugute. „Die Hypo Niederösterreich ist sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst“, erklärte Harold; „‚Rote Nasen Clowndoctors‘ finanzieren sich ausschließlich über Spenden und Unternehmenskooperationen und schenken durch ihr Engagement kranken Kindern ein Lächeln und ein Stück Lebensfreude. Was also ist schöner, als dieses Engagement zu unterstützen.“ Die Spende nahm Beate Böchzelt, Stationsärztin der Kinder- und Jugendabteilung und Clowndoktor, entgegen.

Britta Maier-Brunnhuber: Unternehmenskultur und Burn-out: Systembedingte Verkümmerung am Arbeitsplatz? Verlag an der Hase 2012, 148 Seiten, ISBN-13: 978-3942434010, 24,90 €

neuen Auftritt die Einzigartigkeit dieses Produkts verständlich, zielgruppengerecht und aufmerksamkeitserregend darzustellen.“

ghost-Chef Michael Mehler punktet bei Austroplant für Kaloba.

Menschen, über die man spricht

© EPA/Olivier Hoslet

Bill Gates spendet erneut einen Teil seines Vermögens Davos. Microsoft-Gründer Bill Gates hat am Weltwirtschaftsforum (WEF) im schweizerischen Davos bekannt gegeben, dass er weitere 750 Mio. USD (580 Mio. €) zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria spende: „Es sind harte wirtschaftliche Zeiten, aber das ist keine Entschuldigung dafür, die Hilfe für die Ärmsten der Welt zu kürzen. Das Geld geht an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Er gilt als Hauptfinanzierungsquelle für den Kampf gegen die drei größten Seuchen der Welt.“ Zuletzt geriet er wegen Betrugsvorwürfen in die Kritik. Mehrere Geberländer hatten deshalb ihre Zahlungen vorübergehend eingestellt. Gates Spenden gehen inzwischen in die Milliarden. (fei)

C hrist ian F ialka , Leit er d es U K H Mei d l in g © AUVA

© Verlag an der Hase

buch-tipp

Burn-out als Wirtschaftsproblem In der bisherigen wissenschaftlichen Betrachtung wird Burn-out und seine Bewältigung meist als ein Problem des einzelnen dargestellt. Das soll dieses Buch ändern. Der Leser wechselt die Perspektive und betrachtet Burn-out als eine Konsequenz der Organisationskultur und begreift die daraus resultierende Verantwortung der Organisationen. Bisher propagierte Hilfestellungen für den Einzelnen können das Phänomen Burn-out nicht stoppen. Trotz der Zunahme der offerierten Angebote, eines wachsenden individualpsychologischen Markts zur Behandlung von Burn-out, scheint die Anzahl der Betroffenen zu steigen. Die vorhandenen Lösungsansätze wirken demnach nur bedingt erfolgreich, wenn das Umfeld unverändert bleibt. Möchten Unternehmen aktiv zur Burn-outprävention und -bewältigung beitragen, so sollten sie gezielt ihre Mitarbeiter in die Organisationskultur einbinden, um die individuelle und organisatorische Leistungsfähigkeit zu erhalten. (iks)

Kaloba wird nun neu vermarktet

© ghost company

Wien. Eine neuartige Tropftube, mit der es Anwendern leichter fällt, flüssige Arzneimittel zu dosieren, wurde vom Forum Pharmazie zur „Innovation des Jahres 2011“ gewählt. An der Abstimmung über diese Auszeichnung nahmen rund 400 österreichische Apotheken teil. Die Auszeichnung erging an das Tiroler Unternehmen Gebro Pharma für das Produkt Alpinamed Hustenlöser aus der Tube. Das neue Produkt ist in allen Apotheken erhältlich.

Christian Fialka hat die ärztliche Leitung des AUVA-Unfallkrankenhauses Meidling übernommen. Er folgt Rudolf Schedl, der mit 65 Jahren und nach rund 14 Jahren an der Spitze des größten Unfallspitals Österreichs in Pension geht. Verletzungen des Schultergelenks standen im Mittelpunkt von Fialkas wissenschaftlichen Arbeiten und der Habilitation im Jahr 2006 an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie Wien. Fialka, 1967 in Wien geboren, ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Alo is Stög er , Minis ter fü r Gesun dhei t

Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hat angedeutet, dass trotz des für heuer geplanten Sparpakets größere Einsparungen im Gesundheitsbereich noch zwei Jahre auf sich warten lassen. Man braucht eine Neuregelung für die Spitalsfinanzierung ab 1. Jänner 2014, weil dann eine neue Vereinbarung zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung notwendig sei. Am Plan einer Grundsatzeinigung zur Spitalsreform mit dem Sparpaket, das im Februar vorgelegt werden soll, werde festgehalten.

© APA/Barbara Gindl

Vom Forum Pharmazie ausgezeichnet: Hustentropfen aus der Tube.

© Königsberger

© Alpinamed

Wien. Die Bauarbeiten für das Krankenhaus Wien-Nord auf dem ehemaligen ÖBB-Areal Brünner Straße schreiten voran: Nun eröffnete Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) ein dazugehöriges Infocenter nahe der Baustelle. Dort können Interessierte in zwei Musterzimmern die künftigen Krankenhausbetten sehen und sich über den Baufortschritt informieren. Zudem erfolgte der Spatenstich für den Aushub der Baugrube.

schnalle in die Hand, weil es beinahe nirgendwo in Europa ein so großes Spitalskonzept mit so vielen Umgestaltungen gibt.“ Aus diesem Grund wurde gegenüber der Baustelle ein Infocenter errichtet. Neben Informationen rund um den Bau des Krankenhauses und den Musterzimmern soll es dort auch „Veranstaltungen für Anrainer und die Fachöffentlichkeit“ geben. Die Einrichtung ist jeden Mittwoch und Donnerstag von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Neben der Eröffnung des Infocenters erfolgte auch der Spatenstich für den Aushub der Baugrube – neben der Stadträtin waren Wilhelm Marhold, Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbunds, und der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Heinz Lehner (SP) dabei. Was den Baufortschritt des Krankenhauses betrifft, versicherte Wehsely, dass man hier genau im Zeitplan liege.

© APA/Helmut Fohringer

800 Betten, jährliche Versorgung von 40.000 Patienten stationär und 250.000 Menschen ambulant.

Jo sef Pührin ger , Lan des haup tmann OÖ

Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) hält die angepeilten 1,8 Mrd. € Einsparungen im Gesundheitssystem für ein „äußerst ambitioniertes Ziel“. Er möchte nun bei den Gesprächen mit dem Bund die Sparziele festlegen und dann bis 2013 eine „große Gesundheitsreform“ ausarbeiten. Voraussetzung für die Erreichung des 1,8 Mrd. € schweren Sparziels sei jedoch, dass alle Bundesländer Spitalsreformen nach oberösterreichischem Vorbild durchführen.


medianet

inside your business. today.

Freitag, 3. Februar 2012 – 37

kommunikation im feld

Xing setzt auf Android 4-Smartphones und Near Field Communication Seite 39

© Because Software

© Chris Haderer

technology software für agenturen

Mit mehr als 7.000 Anwendern ist easyJob führend bei Agentursoftware Seite 41

tragbare tasten ipad wireless keyboard im test © Logitech

Datenschutzrichtlinie bringt harte Bandagen

© Quark

short

© APA/Günter R. Artinger

Wien. Richard Brandt (Bild), Director of Financial Services Solutions bei Quark, hat von der Organisation RIXML.org den Preis „Leadership Award 2011” erhalten hat. RIXML.org ist ein Konsortium aus Käufer-, Verkäufer- und Anbieterfirmen, die sich für die Entwicklung und Implementierung des ersten offenen Standards für die Investment-ResearchBranche einsetzen. Quark bietet mit seinen XPress-Produkten eine Reihe von Dynamic Publishing-Lösungen, mit denen Daten aktiv umgesetzt und publiziert werden können. www.quark.de

© EPA

Wien. „Sicher, smart und mobil” lautet das Motto des „E-Day“ der Wirtschaftskammer Österreich am 1. März. Unternehmer aus Klein- und Mittelbetrieben in ganz Österreich sind eingeladen, sich im Rahmen der größten und bekanntesten Veranstaltung der WKO über mobile Services, BusinessApps und Online-Marketing zu informieren. Prominente Redner, über 70 Fachvorträge, jede Menge Praxisbeispiele und zahlreiche Aussteller sollen den Besuchern helfen, sich im E-Business-Angebot besser zurechtzufinden und die passende Online-Lösung für das eigene Unternehmen zu finden. www.eday.at

EU-Kommissarin Viviane Reding hat einen Entwurf für eine neue EU-weite Datenschutzrichtlinie vorgestellt; sie erklärt damit den Datenschutz zur Chefsache.

Harte Strafen für Datenschutzvergehen Die EU versucht eine neue Datenschutzrichtlinie zu etablieren. Für Unternehmen bedeutet das mehr Sorgfaltspflicht im Umgang mit Daten – und auch drakonische Strafen im Vergehensfall. Seite 38 Konica Minolta Neue Leiterin für Human Ressources

AppSense Neuer Vice President Sales für den EMEA-Raum

Birgit Eder ist ausgebildete Arbeitsund Wirtschaftspsychologin.

Wien. Vor Kurzem hat Birgit Eder (34) die Leitung des Bereichs Human Resources bei Konica Minolta Austria übernommen. Die langjährige HR-Managerin und Psychologin wird Konica Minolta auf seinem Wachstumskurs in Österreich tatkräftig unterstützen. Nach ihrer Ausbildung zur Arbeits- und Wirtschaftspsychologin und einigen „Lehrjahren“ übernahm Eder im Jahr 2008 als HR Business Partner bei T-Systems Austria das strategische und operative Personalmanagement des IKT-Geschäftsbereichs im nationalen und internationalen Umfeld. www.konicaminolta.at

Verstärkung für den EMEA-Vertrieb

© AppSense

Wien. Das Bundesrechenzentrum senkt mit seiner 2010 gestarteten Green IT-Initiative bis 2013 den jährlichen Energiebedarf um 25%. Dieser engagierte Schritt hat Vorbildwirkung im öffentlichen Bereich. Das BRZ wurde nun dafür mit dem „Green Award“ ausgezeichnet. Die Prämierung erfolgt im Rahmen des „ebiz egovernment award (eAward)“. Ausgezeichnet werden Projekte mit nachhaltiger Wirkung. www.brz.at

© Konica Minolta

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Effektives Personalmanagement

Nick Lowe kann auf eine umfassende Vertriebserfahrung zurückblicken.

München/Wien. AppSense, bekannt als Hersteller von User Virtualization-Lösungen, verstärkt die Vertriebsmannschaft und ernennt Nick Lowe ab sofort zum Vice President Sales für EMEA. In dieser Position überblickt und verantwortet er alle Vertriebs-, Service- und strategischen Allianzen innerhalb der Region und soll hier den Geschäftserfolg weiter vorantreiben. Lowe verfügt über mehr als 20 Jahre Vertriebserfahrung in den Bereichen Software und Technologie. Zuletzt hatte er bei Cyber-Ark Software den Posten des VP Sales für EMEA inne. www.appsense.com


C ov e r

38 – medianet technology

Kommentar

Datenschutz wird ernst genommen

Freitag, 3. Februar 2012

Datenschutz EU-Grundrechte-Kommissarin Viviane Reding hat einen Vorschlag für ein neues Datenschutzgesetz vorgestellt

Der Datenschutz bekommt einen höheren Stellenwert Bei Datenschutzvergehen sollen in Zukunft Strafen von bis zu einer Million € verhängt werden können.

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roßes Lob für die EUGrundrechte-Kommissarin Viviane Reding. Ihr vorgelegter Vorschlag für eine neue EU-Datenschutzrichtlinie orientiert sich nicht an den Interessen der Industrie, sondern soll tatsächlich dem Bürger etwas bringen. Das geht angenehm die Kehle runter, denn wie man gerüchteweise hört, soll es in der EU Staaten geben, in denen sich die Telekom-Firmen die lokalen Gesetze selber schreiben dürfen. Wird der Vorschlag umgesetzt, dann kommt dem Datenschutz endlich jene Rolle zu, die ihm bislang verweigert wurde: Er muss über bloße Lippenbekenntnisse hinaus ernst genommen werden. Das äußert sich nicht zuletzt im verhängbaren Strafmaß: Reding fordert in ihrem Entwurf immerhin Summen von bis zu einer Million Euro oder bis zu fünf Prozent vom weltweiten Jahresumsatz bei Unternehmen. Bislang waren die Strafen für Datenschutzvergehen so lächerlich gering, dass sie manche Firmen aus der Portokasse zahlen konnten und sich dementsprechend auch nicht weiter darum geschert haben. Auch zu Verheimlichungs- und Verniedlichungsversuchen (wie beispielsweise im Vorjahr bei der ORF-Steuereintreibestelle GIS oder der Sozialversicherung) sollte es in Zukunft nicht mehr kommen. Für den Datenschutz – und damit auch für die Bürger – ist das ein enormer Erfolg.

Lexmark von IDC geadelt

© Lexmark

MPS-Vorreiter

Lexmark ist unter den Forbes Top500-Unternehmen sehr beliebt.

Wien. Der Druckerhersteller Lexmark gehört nach Einschätzung des aktuellen IDC MarketScape Reports1 zu den Marktführern unter den Anbietern von Managed Print Services (MPS). Die Analysten haben für ihre Erhebung die Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen MPS-Anbieter miteinander verglichen. IDC gibt dem Hersteller Lexmark Bestnoten für seine MPS-Strategie und -Leistungsfähigkeit, insbesondere in den Bereichen Kundenservice, praktische Umsetzung im Unternehmen und Vermarktungsansatz. In den vergangenen zwei Jahren hat Lexmark 23 neue MPS-Kunden gewonnen. www.lexmark.at

Wien. „Datenschutzmuffel werden sich künftig warm anziehen müssen“, bringt es Hans Zeger, Vorstand der ARGE Daten, auf den Punkt. Der Grund: die EU hat eine neue Datenschutzverordnung in die Welt hinausgeschickt, die für Unternehmen eine Reihe von Veränderungen mit sich bringt. Dazu gehören unter anderem die verpflichtende Installation eines Datenschutzbeauftragten, die Einhaltung strengerer Sicherheitsbestimmungen sowie höhere Strafen im Vergehensfall. Im Wesentlichen läuft das neue Datenschutzrecht auf eine verbesserte Stellung der Bürger hin, die von Datenschutzverletzungen in der Regel am meisten betroffen sind. „Auch die Rechtsstellung von Datenschutzorganisationen wird verbessert“, sagt Hans Zeger. Vereinigungen wie die ARGE Daten werden in Zukunft dadurch bei Datenmissbrauch direkte Klagebefugnisse haben.

Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer der Iron Mountain Deutschland GmbH: „Unternehmen müssen sich gut vorbereiten.“

Unternehmensrichtlinien aber ein absolutes Muss. Verantwortliche sollten deshalb unabhängig von Umsatz, Branche oder Land dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter- und Kundeninformationen geschützt sind. Unternehmen müssen keine Angst vor der neuen EU-Richtlinie haben, sollten aber gut vorbereitet sein. Wer schon Richtlinien zur Datenerfassung und Nutzung von Daten einführt und die eigenen Mitarbeiter entsprechend schult, ist in Sachen Datenschutz schon heute auf dem richtigen Weg, der voraussichtlich bald gesetzlich vorgeschrieben ist“, sagt Börgmann. Unternehmen, die nicht wissen, wo sie ansetzen sollen, können sich dabei an den Empfehlungen

Konsumenten-Schutz „Die geplante Datenschutzrichtlinie ist in vielerlei Hinsicht positiv für die Verbraucher“, stimmt erklärt Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer der Iron Mountain Deutschland GmbH, der Ansicht von Hans Zeger zu. „Sie zwingt Unternehmen aber auch dazu, ihr bestehendes Informationsmanagement und die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen kritisch unter die Lupe zu nehmen.“ Zahlreiche Unternehmen erfüllen die Anforderungen eines verantwortungsvollen Informationsmanagements bislang nicht, wobei die Unternehmensgröße keine Rolle spielt. „Angesichts immer häufigerer Kontrollen sind solide, gesetzeskonforme

der ISO-Norm 27002 orientieren oder auch die Hilfe eines externen Dienstleisters in Anspruch nehmen, der auf das Management von Informationen spezialisiert ist.

Existenzgefährdende Strafe Wichtig für Unternehmen ist beispielsweise die Meldepflicht bei Sicherheitsvorfällen. „Laut dem Vorschlag müssten die zuständigen Datenschutzbehörden sowie sämtliche betroffene Personen innerhalb von 24 Stunden von einem Sicherheitsvorfall in Kenntnis gesetzt werden“, erklärt Börgmann. „Dazu zählen auch die unbefugte Vernichtung und der Verlust von Daten. Die Datenschutzbehörden müssen selbst dann informiert

werden, wenn bei einem Vorfall kein unmittelbares Risiko für die Daten besteht.“ In Österreich ist das bei den Datenpannen und -diebstählen im Vorjahr mehrheitlich nicht geschehen. Bei Verstößen gegen die Richtlinien können Regulierungsbehörden in Zukunft deutlich höhere Strafen verhängen. Bei öffentlichen Institutionen und Behörden sind Bußgelder von bis zu einer Mio. € geplant, bei „Unternehmen sollen sogar Strafen von bis zu fünf Prozent der weltweiten Einnahmen verhängt werden können“, sagt Börgmann. Erstmals wird dem Datenschutz damit ein existenzgefährendes Strafmaß zugestanden. www.ironmountain.de www.argedaten.at

Doqu Für 2012 wird mit verstärkten Angriffen des Stuxnet-Nachfolger-Schädlings „Doqu“ auf Industrieanlagen gerechnet

Cybercrime mit staatlicher Unterstützung Wien. Im vergangenen Jahr nahm die organisierte Cyber-Kriminalität einen wesentlichen Platz im Online-Alltag ein. Erstmals wurde greifbar, dass Cybercrime keine Angelegenheit von HinterhofGanoven ist, sondern dass auch Staaten und Geheimdienste eine Rolle dabei spielen. Dominierend war dabei das Stuxnet-Virus, der gezielt Industrieanlagensteuerungen angreift und aufgrund des enormen Entwicklungsaufwands seine Wurzeln in geheimdienstlichen Aktivitäten hat. Aus Cybercrime ist also so etwas wie elektronische Kriegsführung geworden.

„Waren bis dato vor allem Unternehmen und staatliche Organisationen im Fokus, die mit Waffenfertigung, Finanztransaktionen oder Hightech sowie wissenschaftlicher Forschung im Zusammenhang stehen, erwarten wir im nächsten Jahr eine Ausweitung der Angriffsziele“, sagt Alexander Gostev, Chief Security Expert bei Kaspersky Lab

Kommende Trends Auch für 2012 prognostizieren die Experten von Kaspersky Lab weitere Bedrohungen für Regierungen und Großunternehmen auf der ganzen Welt. So wird nicht nur die Anzahl der gezielten Angriffe auf staatliche Institutionen und große Unternehmen steigen, es ist auch wahrscheinlich, dass die Bandbreite der Opfer merklich ausgeweitet werden wird.

© Kaspersky (2)

Chris Haderer

© Iron Mountain Deutschland

Chris Haderer

Alexander Gostev, Chief Security Expert bei Kaspersky: Industrie wird zum Ziel.

und Autor des Berichts „Cyberthreat-Prognose für 2012“. Vor allem Unternehmen aus der „Rohstoffgewinnung, Energie-, Verkehrs-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie Internet-Services und IT-Sicherheitsunternehmen sind davon betroffen.“ Im kommenden Jahr sollen sogenannte Hacktivisten-Angriffe

auf staatliche Organisationen und Unternehmen auf der Agenda stehen und einen vorwiegend politischen Hintergrund haben (wie beispielsweise die auch gegen unschuldige Privatpersonen gerichteten Anoymous-Aktivitäten). „Zudem könnte ‚Hacktivismus‘ als Ablenkungsmanöver genutzt werden, um andere Arten von Angriffen zu verbergen. Dennoch geht Kaspersky Lab davon aus, dass hochentwickelte Schädlinge wie Stuxnet und Duqu, die von staatlicher Seite mitentwickelt werden, einzigartige Phänomene bleiben, die abhängig von den Beziehungen verfeindeter Staaten auftauchen werden“, sagt Gostev. Duqu ist die bereits aufgetauchte Nachfolgevariante des Stuxnet-Schädlings, dessen baldiger Einsatz von Experten als sehr wahrscheinlich angesehen wird. Im Alltagsbereich wird von verstärkten Angriffen auf Smartphones ausgegangen, wobei die Android-Plattform, für die es noch nicht genug Schutzprogramme gibt, das Hauptziel der Täter sein wird. www.kaspersky.at


i d e e & st rat e g i e

Freitag, 3. Februar 2012

medianet technology – 39

A1 Open Society Award Erstmals wurde heuer von A1 ein Preis für Projekte vergeben, die zivilgesellschaftliche Interessen widerspiegeln und vertreten

Projekte für die Zivilgesellschaft chris haderer

Wien. Im Vorjahr schrieb der ­ obilfunker A1 den „Open Society M Award“ aus, für den Projekte eingereicht werden konnten, bei denen das Internet eine direktere Teilnahme an gesellschaftlichen und politischen Prozessen ermöglicht. Insgesamt sind 22 Initiativen diesem Aufruf gefolgt. Nun steht das Ergebnis fest: Der A1 Open Society Award 2011 in der Kategorie „Private Projekte“ geht an das Medienwatchblog Kobuk.at und in der Kategorie „Institutionelle Projekte“ an das Portal für nachhaltigen Konsum, bewusstkaufen.at. Entschieden haben das Publikum und eine Fachjury (siehe Infokasten).

vertretend für ein neues Verständnis von Gesellschaft und Politik. Die Menschen wollen freien Zugang zu relevanten Informationen, sie wollen mehr Transparenz bei öffentlichen Entscheidungsprozessen und verbesserte Möglichkeiten für die Kommunikation mit Politik und Verwaltung. Das Internet ermöglicht immer mehr Menschen, aktiv am politischen und öffentlichen Leben teilzunehmen.“

Positive Entwicklung „Bei Medien und Konsum ist das zivilgesellschaftliche Potenzial von Internet-Services am einfachsten

darzustellen“, sagt Ruth Simsa, Leiterin des Kompetenzzentrums für Nonprofit-Organisationen der Wirtschaftsuniversität Wien und Sprecherin der Fachjury. „Andere Projekte sind vielleicht etwas komplexer, aber mindestens so wichtig für eine funktionierende Zivilgesellschaft.“ Der A1 Open Society Award soll zeigen, welche „enorme Kraft in einer Kombination aus Engagement, guter Kommunikation und dem Einsatz von Technologie steckt. Ich gratuliere den Preisträgern dazu und kann versichern, dass A1 diese positive Entwicklung auch weiterhin unterstützen wird“, sagt Hannes Ametsreiter.

© A1 Telekom Austria

Die Hauptgewinner sind die Portale www.kobuk.at und www.bewusstkaufen.at.

Die Open Society Awards-Preisträger (v.li.n.re.): Robert Riedl (Europäische Energiewende), Helge Fahrnberger (Kobuk.at), Hannes Ametsreiter (A1), Barbara Schmon (bewusstkaufen.at) und Josef Barth (amtsgeheimnis.at).

Zahlreiche Projekte

FOR PEOPLE IN PROGRESS

© kobuk.at

„Unsere Erwartungen wurden in allen Bereichen übertroffen – beim Publikumsinteresse, bei der Anzahl und auch bei der Vielfalt der Einreichungen“, reflektiert Telekom-Chef Hannes Ametsreiter. „Die Preisträger und ihre Projekte stehen stell-

© bewusstkaufen.at

Privater Preisträger: www.kobuk.at

Ausgezeichnet: www.bewusstkaufen.at

open society award Der Ausschreibung entsprechend wurden folgende Preise vergeben: Private Projekte Platz 1: Kobuk.at (www.kobuk.at) erhielt die Award-Statuette und ein Preisgeld in der Höhe von 5.000 €. Platz 2: Online-Petition für eine Europäische Energiewende (www.petitiononline. at/petition/europaeische-energiewende-euenergierevolution-boombranche-der-zukunft/176) erhielt ein Tablet. Platz 3: Die Transparenz-Plattform Amtsgeheimnis.at – was Österreichs Bürger nicht wissen dürfen (www.amtsgeheimnis.at) erhielt ein Smartphone. Institutionelle Projekte Siegerprojekt: bewusstkaufen.at – für nachhaltigen Konsum in Österreich (www.bewusstkaufen.at) erhielt die Award-Statuette. Die Jury bestand aus: Ruth Simsa Leiterin des Kompetenzzentrums für Nonprofit-Organisationen an der Wirtschaftsuniversität Wien Ursula Maier-Rabler Leiterin der Arbeitsgruppe „eSociety & ePolicy“ am ICT&S Center Salzburg Peter Parycek Leiter des Zentrums für E-Government der Donau-Universität Krems und E-Government-Projektleiter im Präsidium des Bundeskanzleramts Angelika Simma Büroleiterin, Fernsehdirektion, ORF Hannes Ametsreiter Generaldirektor A1 und Telekom Austria Group www.A1.net/open-society-award

MEDIAINPROGRESS.AT

DAS JUNGE MEDIENHAUS


Fa c ts & F i g u r es

40 – medianet technology

short

Einfache Lösungen für Multichannel Marketing

Freitag, 3. Februar 2012

Xing Das Business-Netzwerk hat sein Service-Portfolio um eine neue Android-App mit NFC-Kontaktfeatures erweitert

Drahtloser Kontakt per Near Field Communication

© hybris

Das NFC-Feature steht erstmals am Samsung Smartphone-Flaggschiff Galaxy Nexus zur Verfügung. chris haderer

Wien. Das auf Software für eCommerce und Multichannel Communication spezialisierte Unternehmen hybris bringt einen auf den B2B-Sektor abgestimmten Multichannel Accelerator auf den Markt. Mit dem hybris Multichannel Accelerator können Unternehmen Lösungen für den Multichannel Commerce entwickeln, die die relevanten Kanäle Web, Kundenservice, Print, Mobile und Social Commerce abdecken. Der hybris Multichannel Accelerator ist die weltweit erste schlüsselfertige MultichannelLösung, die auf einem zentralen Product Content Management beruht. Die Unternehmen können ihre Produktdaten damit an einer zentralen Stelle verwalten und konsistent auf verschiedene Kanäle verteilen. „Während der Einzelhandel die Möglichkeiten des Multichannel-Vertriebs für Kommunikation und Verkauf bereits erfolgreich nutzt, hinkt die B2BBranche hier hinterher“, sagt hybris-CEO Ariel Lüdi. „Natürlich haben B2B-Unternehmen im Vergleich zum B2C-Geschäft mit größeren Herausforderungen zu kämpfen, aber ein einfacher Grundsatz gilt für beide: Die erfolgreiche Kundengewinnung und Kundenbindung steht und fällt damit, wie gut es den Unternehmen gelingt, ihren Kunden exakt die gewünschten Produkte und Dienstleistungen bereitzustellen.“ hybris.com/ multichannel-accelerator

Dell-Kunden sind mit KACE-Tool sehr zufrieden

Wien. Jenseits des datenschutzrechtlich, auf immer dünnerem Eis tanzenden Spaß-Netzwerks Facebook hat sich auch eine Reihe ernstzunehmender Business-Netze etabliert. Während im amerikanischen Raum vor allem LinkedIn von Bedeutung ist, gewinnt Xing in Europa immer mehr Bedeutung. Insgesamt 5,1 der 11,4 Mio. XingUser sind im deutschen Sprachraum zu Hause, mehr als 420.000 davon in Österreich. Bis Ende 2012 sollen es eine gute halbe Million werden. „In Wien“, so meint Country Manager Robert Beer, sei „bereits jeder fünfte Erwerbstätige Mitglied bei Xing.“

Drahtlose Kontakte Mit der vergangene Woche veröffentlichten Neufassung der Xing Android-App soll das mobile Knüpfen von Kontakten einfacher gemacht werden – wenn das verwendete Smartphone die nötigen technischen Voraussetzungen mitbringt. Die Xing-App ermöglicht nämlich das direkte Hinzufügen von Kontakten über sogenannte Near Field Communication (NFC). Die neue „Beam“-Funktion wird aktiviert, wenn zwei Xing-Mitglieder mit ihren Android-Smartphones ihr Profil aufrufen und die Geräte nah aneinander halten. Das Feature steht in der neuen AndroidVersion 4.0 „Ice Cream Sandwich“ erstmals zur Verfügung und wird zunächst auf dem neuen SamsungFlaggschiff „Galaxy Nexus“ eingeführt. Grundsätzlich ist die Funktion mit jedem NFC-fähigen Android 4.0-Smartphone verfügbar. „Wir freuen uns sehr, mit ‚Xing Beam‘ ein weiteres Feature auf den Markt zu bringen, das die Wichtig-

© Chris Haderer

hybris-CEO Ariel Lüdi stellt neue B2B-Software vor.

Robert Beer, Country Manager von Xing, wünscht sich ein aktives und lebendiges Community-Netz mit großer User-Beteiligung.

keit und den Nutzwert von mobilen Angeboten für Xing unterstreicht“, erklärt Jörg Malang, VP Product bei der Xing AG. „Schon jetzt erzielen wir rund 20 Prozent unseres Traffics über unsere mobilen Angebote, die wir kontinuierlich weiterentwickeln, um das Netzwerken unterwegs komfortabler und besser zu gestalten.“ Auch Mario Winter, Head of Marketing der Telecom Division, Samsung Electronics GmbH, freut sich: „Mit dem ‚Galaxy Nexus‘ von Samsung, als erstes NFC-fähiges Gerät auf Basis von Ice Cream Sandwich, unterstreichen wir unsere führende Position als Android- und NFC-Anbieter“, sagt er.

In Österreich nutzen laut Robert Beer immerhin bereits 74% der Personaler die Plattform. „37 Prozent setzen Xing auch im Recruiting-Prozess ein, wobei knapp ein Viertel zu den zahlenden Premium-Kunden gehört“, sagt Beer. Der Rest nützt die kostenlosen Dienste des Netzwerks, das sich zu knapp 70% aus Mitgliedsbeiträgen finanziert. Der Rest stammt aus „vertikalen Erlösquellen“, darunter auch Advertising. „Im D-A-CH-Raum ist immerhin fast jedes zweite Xing-Mitglied in mindestens einer Gruppe aktiv“, sagt Beer, der in Xing ein aktives und lebendiges Community-Netz sieht. www.xing.at

NFC-Xing am Samsung Galaxy Nexus.

EMC Laut einer Studie sind drei Viertel der Unternehmen unsicher, ob sie Daten nach einem Crash wiederherstellen können

Dell KACE zur Systemverwaltung.

Wien. Anwender zeigen sich mit der System-ManagementLösung Dell KACE äußerst zufrieden. Das ist eines der Ergebnisse der jährlichen Kundenumfrage von Dell: 60% der Befragten gaben an, dass die Lösung in weniger als einer Woche einsatzbereit war. 71% erzielten einen Return on Investment in weniger als sechs Monaten. „IT-Abteilungen müssen bei der Systemverwaltung heute höchst effizient vorgehen. Sie benötigen daher eine Lösung, die Aufgaben weitgehend automatisiert bewältigt und damit in kurzer Zeit einen Return on Investment erzielt”, sagt Dirk Schepanek, Dell KACE Brand Manager. „Dell KACE erleichtert den Administratoren die Arbeit, wie unsere Kundenumfrage deutlich zeigt.” www.kace.com/de

Wien. Gut drei Viertel der europäischen Unternehmen sind sich nicht sicher, ob sie ihre Daten nach einem Systemausfall wiederherstellen können. Diese doch alarmierende Aussage stammt aus der EMC-Studie „European Disaster Recovery Survey 2011: Data Today Gone Tomorrow: How Well Companies Are Poised For IT Recovery“, für die 1.750 Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, den Benelux-Ländern sowie Russland zu ihren Datensicherungs- und Wiederherstellungsstrategien befragt wurden.

Finanzieller Mehrwert „Die Ergebnisse der Umfrage belegen, dass bei vielen Unternehmen ein erheblicher Handlungsbedarf im Bereich Backup und Recovery besteht“, kommentiert Martin Hammerschmid, Country Manager EMC Austria, die vom Forschungsinstitut Vanson Bourne im Auftrag durchgeführte Studie. „Wir bewegen uns heutzutage in einem Wirtschaftsumfeld, in dem Unterneh-

einer Störung der IT ihre Daten und/oder das System vollständig wiederherstellen lassen. Sie hatten das Gefühl, nicht ausreichend in die Sicherung und Wiederherstellung von unternehmenskritischen Daten investiert zu haben. Im Durchschnitt geben Unternehmen etwa zehn Prozent ihres jährlichen Gesamtumsatzes für IT aus, wobei lediglich 9,09 Prozent des IT-Budgets in die Bereiche Datensicherung und Datenwiederherstellung investiert werden.

Bessere Backupstrategien

© EMC Austria

© kace.com

Systemausfälle führen zu Geschäftsverlust

Martin Hammerschmid, Country Manager von EMC Austria: neue Backup-Strategien.

men sich eine Unterbrechung ihres Geschäftsbetriebs aufgrund von Störungen der IT nicht mehr leisten können. Mit nachhaltigen Investitionen in neue Datensicherungsund Wiederherstellungsstrategien können Unternehmen alltäglichen IT-Problemen wie auch Ernstfällen begegnen und einen finanziellen Mehrwert schaffen.“

Allerdings: Derzeit sind die Defizite der Unternehmen im EMEAVergleich durchaus signifikant. So war in den letzten zwölf Monaten jedes vierte der befragten Unternehmen von Datenverlust betroffen, 43% hatten mit Systemausfällen zu kämpfen. Nur ein Viertel der befragten IT-Entscheider kann garantieren, dass sich nach

„Die Umfrage zeigt aber auch, dass nicht große Naturkatastrophen oder Fahrlässigkeit und gezielte Sabotage von Mitarbeitern die häufigste Ursache für Betriebsstörungen und Datenverlust sind“, sagt Martin Hammerschmid. Vielmehr würden Hardwarefehler für die meisten Systemausfälle und Datenverluste verantwortlich sein – weshalb die Unternehmen ihre Backupstrategien gründlich ­überdenken sollten. www.emc.com


Fa c t s & f i g u r e s

Freitag, 3. Februar 2012

medianet technology – 41

Because Software AG Die „easyJob“-Lösung des Unternehmens ist mit über 7.000 Anwendern führend am Markt

short

Ganz nah am Puls der PR- und Werbeagenturen

Apple vermeldet wieder große Umsatzgewinne

© Apple

Nach der Erstinstallation im Jahr 2004 entschied sich die Agentur Jung von Matt nun erneut für „easyJob“. Steve Jobs Epigone und neuer Apple-Geschäftsführer Tim Cook.

www.because-software.com

Cupertino/Wien. Apple hat die Ergebnisse des ersten Quartals im Geschäftsjahr 2012, das am 31. Dezember 2011 endete, bekannt gegeben: Im zurückliegenden Quartal erzielte Apple einen Umsatz von 46,33 Milliarden US-Dollar (ca. 34,81 Mrd. €) sowie einen Netto-Gewinn von 13,06 Milliarden US-Dollar (9,81 Mrd. €) bzw. 13,87 US-Dollar (10,42 €) pro Aktie. Die Bruttogewinnspanne lag bei 44,7 Prozent, verglichen zu 38,5 Prozent im Vorjahresquartal. Der Nicht-US-Anteil am Umsatz betrug in diesem Quartal 58 Prozent. www.apple.at

„easyJob“ ist eine völlig auf den PR- und Agenturbereich zugeschnittene IT-Lösung.

screenig erneut eine Lanze für das Produkt bricht, ist Jung von Matt. Damals war entscheidend, dass easyJob die erste 100% webbasierte Agentursoftware am Markt war. Mit dieser frühen Entscheidung wurde Jung von Matt Vorreiter für viele andere Agenturen.

Chris haderer

Wien. PR- und Werbeagenturen sind eine eigene Welt mit spezifischen IT-Ansprüchen zur Abwicklung ihrer Geschäftsprozesse. Eine Lösung, die schon länger am internationalen Markt präsent ist, ist „easyJob“ der Because Software AG. Das Unternehmen ist bereits seit mehr als 20 Jahren am Markt und „hat sich als führender Anbieter für Agentursoftware und Anwendungsberatung in der Werbewelt etabliert“, sagt Because-CEO Lorenz Mrkos. Am Hauptsitz in Wien und in den Tochterunternehmen für Vertrieb und Beratung in München und Barcelona sind rund 30 Mitarbeiter für Agenturen aus den Bereichen Full-Service, PR, Event und Design tätig. Mit über 7.000 easyJob-Anwendern ist die Because Software AG der größte Anbieter von Agenturlösungen im deutschsprachigen Raum. Ein Unternehmen, das sich bereits im Jahr 2004 für easyJob entschied und nun nach einem Markt-

VMware bleibt an der Virtualisierungs-Spitze Wien. Laut den aktuell veröffentlichten Geschäftszahlen ist der Virtalisierungs- und Infrastruktur-Experte VMware weiterhin Marktführer in seinem Segment. Der Jahresertrag wuchs um 32 Prozent auf 3,77 Milliarden US-Dollar (ca. 2,83 Mrd. €); das Wachstum im vierten Quartal stieg um 27 Prozent auf 1,06 Milliarden USDollar (0,8 Mrd. €). Die jährliche Umsatzrendite betrug 19,5 Prozent, die nicht-GAAP-Umsatzrendite 31 Prozent. Das Wachstum beim Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in den vergangenen zwölf Monaten stieg um 72 Prozent auf 2,03 Milliarden USDollar (1,53 Mrd. €), der freie Cashflow stieg um 62 Prozent auf 1,95 Milliarden US-Dollar (1,47 Mrd. €). www.vmware.com

„Wir bleiben unzufrieden“ ist einer der Leitsätze von Jürgen von Matt, der von Ulrich Pallas, Finanzvorstand des Unternehmens, recht ernst genommen wird. Im Zuge der Einführung einer neuen Software im Finanzwesen ließ er daher auch den Agentursoftware-Markt erneut durchleuchten. Der „Kampf für die beste Lösung“ war für Because Software erneut erfolgreich. Die Umstellung von 800 Mitarbeitern auf die neue easyJob-Version war dank guter Vorbereitung im Jung von Matt-Projektteam und der deutlich verbesserten Usability von easyJob in wenigen Tagen bewerkstelligt. Zusätzlich wurden Beleg-Abläufe automatisiert und

© Because Software

Frühe Entscheidung

Because Software AG-CEO Lorenz Mrkos: „Durch unseren operativen Ansatz sind wir mit ‚easyJob‘ viel näher an den Kreativen.“

easyJob nun stärker in das Jung von Matt-Intranet integriert. „Wir freuen uns, dass wir uns mit easyJob gegen Riesen wie die SAP durchsetzen konnten“, sagt Mrkos. „Das liegt nicht zuletzt am Ansatz, den wir mit easyJob verfolgen: Wir agieren getrennt von der Buchhaltung und Buchhaltungssystemen. Der operative Ansatz, bereits in den Account-Abteilungen von Agen-

turen zu beginnen, verschafft uns einen Vorsprung. Wir sind daher viel näher am operativen Geschäft und an den Kreativen.“ Für Because Software ist Jung von Matt ein wichtiger Kunde, da er auch die Einsatzmöglichkeiten von easyJob repräsentiert: Letztlich ist die Agenturgröße nämlich nicht entscheidend für das IT-System. www.because-software.com

salesforce.com Das Unternehmen hat das Interessensumfeld der DLD-Conference mit Social Media-Tools analysiert

Software AG schreibt konstante Ergebnisse

München/Wien. Die internationale Internet-Konferenz „Digital Life and Design“ (DLD), die vorige Woche in Wien über die Bühne ging, gilt als eine der ersten Adressen, wenn es um neue Trends und Entwicklungen im Netz geht. Ihre Bandbreite ist recht groß und reicht von Consumer-Entwicklungen bis hin zu politischen Diskussionen über die Zukunft des Netzes. Wofür sich Teilnehmer und Publikum im DLD-Umfeld tatsächlich interessieren, hat salesforce. com mit der Social Media Listening-Plattform namens „Radian6 Social Marketing Cloud“ die über die Veranstaltung geführten Konversationen analysiert. Insgesamt wurden 150 Mio. Quellen im Social Web – inklusive Facebook, Twitter, YouTube, LinkedIn, Blogs und diverse Online-Communities – ausgewertet. Pro Tag wurden knapp 5.000 Konversationen betrachtet.

sammenhang mit der DLD-Konferenz, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass das Potenzial von Social Media für die Geschäftswelt längst nicht ausgeschöpft ist. Mit knapp 20% zählte außerdem der Begriff „Technologie“ zu den meistgenannten Begriffen, gefolgt von Medien (13 Prozent) und Marketing (8 Prozent).

Aus diesen Zahlen lässt sich vielleicht der Trend hin zum Social Enterprise ablesen. Dahinter steckt die Idee, dass sich Unternehmen intern und extern dem Vernetzungs-Prinzip öffnen und damit einen Trend in die Geschäftswelt tragen, der längst im privaten Alltag angekommen ist. Intern gelingt das mithilfe moderner Collabora-

Lokale Optionen

© Salesforce

Social Media boomt Das Schlagwort Social Media war mit knapp 30 Prozent der am häufigsten gefallene Begriff im Zu-

tion-Tools. Aber auch die externe Kommunikation mit dem Kunden muss dem Wandel angepasst werden, denn immer mehr Verbraucher finden und äußern sich zu ihren Lieblingsmarken und -produkten im Social Web. Zum effizienten Umgang mit diesen Daten bietet salesforce.com MonitoringWerkzeuge wie die Radian6 Social Marketing Cloud an.

salesforce.com betrachtet das Umfeld der DLD-Conference mit neuen Analyse-Tools.

Die internationale Bedeutung der DLD zeigt sich unter anderem aus der Analyse der Herkunftsländer der Verfasser der Social Media- Beiträge. 36% der Konversationen stammten von Personen aus den USA, dahinter folgen die Deutschen mit 28%. Rund 13 Prozent schrieben ihre Nachrichten aus Nicht-EU-Ländern. Die statis-tischen Daten, gefiltert nach Geschlecht, zeigen außerdem einen interessanten Nebeneffekt: Mehr als ein Drittel der Autoren im Social Web (34%) sind weiblich. www.salesforce.com www.dld-conference.com

© Software AG

Social Media boomt in allen Marktsegmenten

Walter Weihs, Geschäftsführer der Software AG Österreich.

Wien. Die Software AG vermeldet 1,1 Mrd. € Konzernumsatz im Jahr 2011. Der Geschäftsbereich Business Process Excellence (BPE) erwirtschaftete einen „Rekordumsatz in Höhe von 528 Mio. €“, sagt Walter Weihs, Geschäftsführer der Software AG Österreich. Die EBIT-Marge des Konzerns wuchs um 50 Basispunkte auf 24,5%, was einem EBIT von 269 Mio. € entspricht. Der Gewinn nach Steuern lag mit 177 Mio. € leicht über dem Vorjahr (176 Mio. €). Der Umsatz der österreichischen Niederlassung konnte 2011 um 30% gesteigert werden. www.softwareag.com


T o o ls & ser v i ces

42 – medianet technology

Test Das Logitech Tablet Keyboard for iPad ist billiger als das Apple Wireless Keyboard und ersetzt die virtuelle Tastatur

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Eine drahtlose Tastatur, die alle Stückerln spielt © Nokia

Nokia bringt zweites Windows-Phone heraus

Cursor- und Funktionstasten sowie Befehlsmakros machen die Tastatur zum idealen Eingabegerät.

Vorwiegend bunt: die Lumia 710Familie mit Windows an Bord.

Dokumentenechter Printer für Office-User

Das Logitech Tablet Keyboard for iPad: Aus der Hülle wird ein Faltständer für das Tablet, gekoppelt werden Tastatur und Gerät über Bluetooth.

Wien. Die neue HP Officejet Pro 8600 e-All-in-One (eAiO)-Serie (ca. 329 €) reiht sich nahtlos ins HP-Portfolio der leistungsstarken und auch kosteneffizienten Officejet Pro-Modelle ein. Die Daten und Funktionen der beiden Geräte lesen sich ansprechend: Mit bis zu 25.000 Seiten pro Monat übernehmen sie Druckaufträge in kleinen Unternehmen oder Teams, in einer Geschwindigkeit, Qualität und mit einer Patronenreichweite, die mit Laserdruckern vergleichbar ist. Als weiteres Novum der Druckqualität sind die Ausdrucke nun auch als dokumentenecht zertifiziert, was bei Tintenstrahlern dieser ­Klasse nicht selbstverständlich ist. www.hp.com/at

haptische Response beim Tastendruck. Hier kommt Logitech mit der „Tablet Keyboard for iPad“ ins Spiel. Dabei handelt es sich um eine drahtlose Tastatur, die per Bluetooth mit allen iOS-Geräten (also auch dem iPhone und dem iPod) gekoppelt werden kann. In der Größe entspricht die Tastatur etwa dem Apple Wireless Keyboard (ohne Zehnerblock und mit ins Hauptfeld integrierten CursorTasten), ist aber um einiges preiswerter: Die Logitech-Tastatur kostet laut Liste beim Hersteller 59,99 € und bei Amazon 50,66 €, das Apple-Teil kostet im Apple-Store hingegen 69 €. Das Logitech-Produkt wird übrigens mit deutschem Tastaturlayout geliefert.

Chris haderer

Wien. Mit dem iPad hat Apple vor knapp zwei Jahren eine kleine Lawine losgetreten und den TabletMarkt an den Start gebracht. Mittlerweile hat sich herausgestellt: Tablets sind kein Notebook-Ersatz, da die Eingabe mittels Touchscreen und virtueller Tastatur vor allem bei datenintensiven Anwendungen schnell an ihre Grenzen stößt. Das betrifft auch den Textverarbeitungsbereich, da die originale iPad-Tastatur am Screen eigentlich nicht für das Tippen längerer Texte gedacht ist. Schnellschreiber vermissen außerdem noch die

Beim Schreiben auf einem Touch-Tablet ist das schnelle und sichere Positionieren des Cursors das Hauptproblem. Vor allem beim Korrigieren von Texten kann man schnell die Nerven verlieren, wenn die gewünschte Position nicht sofort getroffen wird. Kaum eine Textverarbeitungs-App, auch nicht das von Apple stammende „Pages“, bietet ein virtuelles Keyboard mit Cursor-Tasten, um schnell durch den Text zu scrollen (hier ist lediglich der „iA Writer“ von Information Architects Inc. um 1,59 € die löbliche Ausnahme). Diese und andere Aufgaben lassen sich hingegen mit der Logitech-Tastatur schnell und bequem erledigen. Die extrem flache Tastatur, die in einem Transportcase geliefert wird, hat einen guten Anschlag und verfügt über Funktionstasten, mit denen u.a. der Musik-Player gesteuert und

die Lautstärke reguliert werden können; außerdem einen Lock- und einen Homebutton. Oft gebrauchte Befehle (etwa Kopieren und Einsetzen) können in der Art von Makros zusammengefasst und auf eine Taste gelegt werden. Damit hat die Logitech-Tastatur mehr Features als so manches Billig-Brett für den Desktop-Rechner.

Perfekter Begleiter Im Test erwies sich das Logitech Tablet Keyboard als ausgesprochen angenehmer Begleiter. Die Bluetooth-Koppelung erfolgt idiotensicher, das Tastaturcase lässt sich außerdem zum Tablet-Ständer falten, sodass auch der Sichtwinkel stimmt. Positiver Effekt: Da keine virtuelle Tastatur mehr eingespiegelt werden muss, steht das gesamte Display zum Schreiben zur Verfügung, was mehr Übersicht schafft. Im Test funktionierte die Bluetooth-Verbindung problemlos innerhalb eines Zimmers, sofern auch Sichtverbindung zum Pad bestand. Beim Tippen war gelegentlich eine leichte Verzögerung bemerkbar, die jedoch nicht störend war. Fazit: Die Logitech Tastatur fürs iPad ist ein Muss für Vielschreiber. www.logitech.at

Kurztest „MindManager for Android“ von Mindjet ist eine ideale Ergänzung der Desktop-Version der Mindmap-Anwendung

Ultrakurzdistanzprojektor für Lehreinrichtungen

Eine „Mindmap-Maschine“ für Smartphones Wien. Entgegen dem verbreiteten Gerücht, dass nichts wirklich gut sein kann, was man kostenlos in die Hand gedrückt bekommt, handelt es sich beim MindManager for Android um ein ausgezeichnetes Produkt. Bei der vom Softwarehaus Mindjet kostenlos im AndroidMarket angebotenen App handelt es sich um eine mobile Variante des MindManager 2012 für Desktop-Rechner. Für mobile Geräte ist auch eine iOS-Version im Apple AppStore verfügbar; diese kann aber, nach einem kurzen Lokalaugenschein, nicht mit der Android-Version konkurrieren.

Sandwich – Letzteres erhält aufgrund des größeren Displays und des schnelleren Prozessors aber klar den Vorzug. Maps können mit wenigen Bewegungen am Touchscreen erstellt, verändert und exportiert werden, wobei eine umfangreiche Palette an Funktionen, Symbolen und anderen Elementen zur Verfügung steht. Durch die Verknüpfung mit dem (in der kleinsten Variante kostenlosen) Dropbox Cloud-Service

können die erstellten Maps mit anderen Endgeräten ausgetauscht werden. Dadurch lassen sich unterwegs skizzierte Maps später in Ruhe am PC weiterbearbeiten und umgekehrt.

Große Symbolbibliothek Zweige lassen sich einfach erstellen und können mit Kontextinformationen und Notizen ergänzt werden. In der Bibliothek steht ein

Mindmaps dienen zum Strukturieren von Ideen und Abläufen, indem sie eine grafische Hierarchie aufbauen (etwa in Baumform), der dann Zusatzinformationen zugeordnet werden (Bilder, Texte, etc.). Im Praxistest funktionierte MindManger for Android reibungslos auf einem Samsung Galaxy S unter Android 3 sowie auf einem Galaxy Nexus unter Android Ice Cream

großes Reservoir an Symbolen zur Verfügung, um Zweige zu kennzeichnen, den Fortschritt eines Projekts anzuzeigen und vieles mehr. Maps lassen sich zudem ganz einfach als Bild- oder Textdatei exportieren, um Kollegen auf dem Laufenden zu halten. Die Bedienung der App kann dabei via Tastatur oder über den Touchscreen erfolgen. Für die Bedienung per Tastatur wurden Fingerbewegungen in Kurzbefehle umgewandelt, was praktisch ist, wenn man etwa ein externes Keyboard benutzt.

Schwächen unter iOS

Großer Funktionsumfang

© Mindjet

© Epson

Wien. Epson stellt mit EB-47x und EB-48x zwei neue Ultrakurzdistanzprojektoren vor. Für die Anforderungen von Lehreinrichtungen wurde die Empfindlichkeit der interaktiven Stifte verbessert, außerdem ist kein PC zum Betrieb notwendig. Die beiden interaktiven Modelle (EB-485Wi, EB-475Wi) der Serie sind dabei in WXGA-Auflösung erhältlich. Zusätzlich gibt es vier nicht interaktive Modelle, die wahlweise in XGA (EB-480, EB-470) oder WXGA-Auflösung (EB-480W, EB-470W) verfügbar sind. www.epson.at

Die Kopplung von Tablet und Keyboard erfolgt per Bluetooth. Die Tastatur wird nach einem Abschalten beim nächsten Start auto­ matisch wieder gekoppelt.

© Logitech

Wien. Das Nokia Lumia 710 kommt nach Österreich: Das zweite Nokia Smartphone mit Windows Phone-Betriebssystem (7.5) ist bei A1, Orange und T-Mobile sowie bei diversen Fachhändlern um 319 € zu haben. „Mit dem N‘okia Lumia 710‘ bringen wir das zweite Nokia Smartphone mit Windows Phone auf den österreichischen Markt“, sagt Martin-Hannes Giesswein, General Manager Nokia Österreich und Adriatics. „Die Vorteile des Smartphones sind rasch erklärt: cooles Design, schnelle Performance, herausragende Integration von Social Networks, kostenloser Zugriff auf Nokia Karten sowie Nokia Navigation – und das alles zu einem attraktiven Preis.“ www.nokia.at

Neue Epson-Projektorenlinie.

Freitag, 3. Februar 2012

MindManager for Android am Samsung Galaxy Nexus: einfach und leistungsfähig.

Probleme mit der hervorragend funktionierenden App gab es im Test nur bei der Synchronisation mit iOS-Geräten, da Android und iOS ab Werk unterschiedliche Speicherordner wählen. Das ändert aber nichts am hervorragenden Gesamteindruck: MindManager for Android ist eine tolle Business-App und eine sinnvolle Ergänzung zur Desktop-Anwendung. www.mindjet.com


medianet

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freitag, 3. Februar 2012 – 43

Gebrüder Weiss-Joint Venture übernimmt japanisches Logistikunternehmen Seite 45

Panalpina gibt acht

DB schenker

Neues Logistikzentrum in Moskau setzt neue Sicherheitsstandards Seite 46

Ausbau des intermodalen Verkehrs zwischen Polen und Italien Seite 47

© DB

Expansion in Asien © Panalpina

© Gebrüder Weiss

industrialtechnology Der richtige Plan für unsichere Zeiten

© APA/Johannes Fesl

short

Wien. Laut Berechnungen der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) betragen die Steuerbelastungen für schwere Lkw mehr als 660 Mio. € pro Jahr. Überdurchschnittlich hoch ist die Belastung für die Transportbranche auch im Vergleich zu den Nachbarländern, wie eine WKO-Studie jetzt ergeben hat. Mit 50 € Maut kommt man etwa in Deutschland 323 km weit, in Ungarn kann man sogar fünf Tage unterwegs sein. In Österreich schafft man mit 50 € hingegen nur 144 km. www.wko.at

© Panthermedia.net/Diego Cervo

Berlin. Für eine bessere Instandhaltung im Schienengüterverkehr entwickelt ein Forschungsteam von TU Berlin und mehreren Unternehmen wie etwa Vattenfall Europe Mining und Lenord+Bauer, im Projekt „CargoCBM“ ein System zur Zustandsüberwachung der Wagen im Betrieb. Ein Condition-Monitoring störungsanfälliger Bauteile wie Bremsen und Räder in Echtzeit soll dies ermöglichen. Via Fernabfrage fließen Messdaten in eine Diagnosesoftware und optimieren so die Instandhaltung. Nachdem die Entwicklungsphase weitgehend abgeschlossen ist, soll das System zunächst im Labor, später im realen Betrieb getestet werden. www.tu-berlin.de

© TGW Logistics Group

Krisenfest Die Szenariotechnik bietet Unternehmen nach Meinung des SCM­Experten BrainNet eine wesentlich bessere Basis als herkömmliche Prognosen, um sich auf den zunehmend volatilen Märkten zu behaupten. Seite 44 Grenzüberschreitend Erfolg für Toll2Go-Dienst

Neues Mautsystem kommt gut an

© Toll Collect

Wels. Die OÖ TGW erwirbt 50% an der brasilianischen CSI von ihrem Gründer und Geschäftsführer Fábio Malvesi (Bild re.). Gemeinsam will man den lateinamerikanischen Markt der automatisierten Intralogistik erobern – einer der Märkte mit dem schnellsten Wachstum weltweit. „Mit diesem Engagement führen wir unsere erfolgreiche Expansionsstrategie weiter fort und setzen dabei auf die Kombination aus lokalem Know-how und dem Rückhalt durch die weltweite TGW-Gruppe”, erklärt Georg Kirchmayr, GF der TGW Logistics Group (Bild li.). www.tgw-group.com

Hanns-Karsten Kirchmann, Vorsitzender der GF von Toll Collect.

Wien/Berlin. Den neuen systemund länderübergreifenden Mautdienst Toll2Go für Österreich und Deutschland nutzen bereits 30.000 Fahrzeuge. Hanns-Karsten Kirchmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Toll Collect GmbH: „Die große Teilnehmerzahl zeigt, dass es an der Zeit war für einen länderübergreifenden Dienst.“ Bernd Datler, technischer Geschäftsführer der Asfinag Maut Service GmbH, freut sich, dass „die Nachfrage vom ersten Tag an groß war, die Tendenz weiter steigend ist und das unkomplizierte Verfahren die Frächter entlastet“. www.toll-collect.de

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c ov e r

44 – industrialtechnology

kommentar

Optimismus vs. Luftschlösser

Freitag, 3. Februar 2012

Zukunftsmusik Die immer komplexeren Supply Chains erfordern zunehmend neue Planungsmethoden

Vorausdenken bringt mehr als Voraussagen Sven Marlinghaus von BrainNet ortet eine steigende Akzeptanz der Szenariotechnik.

gesetze. Insgesamt ergibt sich eine sehr komplexe Gemengelage, die eigentlich nur durch entsprechende Szenariotechniken strukturiert und geclustert werden kann“, erklärt Sven Marlinghaus, Partner beim international tätigen Beratungsunternehmen BrainNet. Eine sichere Vorschau auf die Zukunft bietet zwar auch die Szenariotechnik nicht, hilft aber dem Supply Chain Management, sich auf die Fährnisse der globalen Ökonomie besser einzustellen.

britta biron

VDI Neue Wege

© VDI Wissensforum

Wissensforum

Materialfluss-Kongress bietet einen Blick in die Zukunft der Logistik.

Düsseldorf. Sind Cloud Logistics zukunftsfähig? Wie sieht das automatische Kleinteilelager der Zukunft aus? Welche Lösungen gibt es für Nachhaltigkeit und Demografie? Fragen, die der 21. Deutsche Materialfluss-Kongress, den das VDI Wissensforum am 29. und 30. März an der Technischen Universität München veranstaltet, beantwortet. In über 40 Fachbeiträgen informieren Experten über neue Erkenntnisse und Projekte aus der Logistikbranche und stellen erprobte Lösungen anhand von ausgewählten „Best Practice“Anwendungen vor. www.vdi.de

Flexibel & lebendig

„Es geht vor allem um das Management der Unsicherheiten. Wir sprechen hier auch von atmenden Supply Chains.“ sven marlinghaus partner von brainnet

öfter bewahrheitet, als der Wirtschaft lieb war. Gleichzeitig hat man aber auch erkannt, dass die Beschäftigung mit zukünftigen Entwicklungen überlebenswichtig ist. Dafür sind Methoden abseits herkömmlicher Prognosen gefragt, die der Komplexität, Dynamik und Interdependenz moderner, globaler Systeme Rechnung tragen. „Ein sehr gutes Beispiel bietet etwa der Stahlmarkt. Hier gibt es eine Reihe möglicher Entwicklun-

© BrainNet

I

n ihrer Aussendung versprechen die Veranstalter der ‚LogiMat‘ nicht weniger als ein Frühlingserwachen für die Logistikbranche. Der Termin dafür passt ja sehr gut – 13. bis 15. März – und auch das große Interesse vonseiten der Aussteller lässt den Schluss zu, dass die Unternehmen statt zu jammern die Ärmel hochkrempeln und die kommenden Herausforderungen tatkräftig anpacken. Von Optimismus geprägt ist auch das Motto der Fachmesse, die heuer zehnjähriges Jubiläum feiert – „Innovationen + Netzwerke für nachhaltiges Wachstum“. Ob die kommende Realität der guten Stimmung dann schließlich gerecht wird, wird sich noch zeigen. Man kann es mit der Euphorie aber auch übertreiben. Zweckoptimismus ist eine Sache, der Traum von warmen Eislutschern eine andere. In der Politik wird das aber gern in einen Topf geworfen. Natürlich wäre es zu wünschen, dass die ÖBB – ohne die Zuhilfenahme diverser bilanztechnischer Kniffe und Tricks – 2013 eine schwarze Null schriebe. Theoretisch mag das notwendige Einsparungspotenzial ja vorhanden sein, die diversen Widerstände bei deren praktischer Umsetzung sind aber auch kein Lapperl. Aber wenn ein ähnlich wahrscheinliches Ereignis wie der Weltuntergang am 21.12. eintrifft, ist es eigentlich wurscht.

St. Gallen. Über den Aberglauben vergangener Tage mag man milde lächeln, genau genommen hat sich die Branche der Wahrsager als recht langlebig erwiesen. Das liegt allerdings nicht an der Treffsicherheit ihrer Voraussagen – da schneiden moderne Wirtschaftsund Trendforscher kaum besser ab als das Orakel von Delphi. Weder Ölpreis noch politische, ökologische oder soziale Entwicklungen sind den vorgezeichneten Pfaden gefolgt. Die These, dass es oft anders kommt als erwartet, hat sich

Sven Marlinghaus: Unsicherheit wird zum Modus operandi. Das Supply Chain Management muss sich auf die Fährnisse der globalen Ökonomie einstellen.

gen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die nächsten Jahre prägen werden. Dazu gehören beispielsweise die Bedeutung der Innovationen, die neue Einsatzbereiche eröffnen können, die Substitution durch andere Werkstoffe und

die Entwicklung der Energiekosten. Auch die Frage nach der Konzentration in der Branche und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung spielt eine Rolle, genauso wie die Gewährleistung der Versorgungssicherheit oder die Verschärfung der Umwelt-

„Es geht vor allem um das Management der Volatilität und Unsicherheit. Wir sprechen hier auch von ,atmenden Supply Chains‘. Der Begriff verweist zum einen auf die grundsätzliche Komplexität, Interdependenz und Dynamik der Umweltbedingungen eines Lebewesens und die Fähigkeit zur schnellen Adaption an diese Bedingungen, die jedem Lebewesen eigen sind“, so Marlinghaus weiter. Dass dafür neue Skills und Instrumente, Qualifikationsprofile und letztlich eine neue Art des Managements notwendig ist, liegt auf der Hand. „Unsicherheit wird zum grundsätzlichen Modus operandi und erfordert eine entsprechende Anpassung der Prozesse, Strukturen, Managementmethoden und letztlich auch Philosophien“, führt Marlinghaus weiter aus. Und die Zahl der Unternehmen, die sich mit diesem neuen Ansatz anfreunden, steigt. „In der Tat steigt die Akzeptanz der Szenariotechnik. Anstelle des Voraussehens tritt das Vorausdenken. Dieses verspricht zwar weniger, eröffnet jedoch beim ernsthaften Einsatz wesentlich mehr strategische Handlungschancen.” www.brainnet.com

Knapp AG Anfang des Jahres wurde die magische Grenze von 10.000 verkauften OSR-Shuttles erreicht

Konstante Weiterentwicklung rechnet sich Hart bei Graz. Der österreichische Spezialist für Shuttle-Systeme feiert mit Jahresbeginn den Auftrag für das 10.000ste Shuttle. Im 42.000 m� großen Logistik-Center in Hanover, Pennsylvania (USA), des bekannten Schuh-Markenhersteller Clarks US wird das System Ende 2012 für die Lagerung, Warezur-Person Kommissionierung und sequenzgerechte Bereitstellung von 50 Mio. Paar Schuhen pro Jahr sorgen. „Eine Shuttle-Lösung, bei der ein einziges System die Lagerung, Kommissionierung, Nachfüllung und Versandsortierung übernimmt, ist zukunftsweisend“, sagt Joachim Erhard, Niederlassungsleiter Knapp Deutschland. „Nicht nur die leistungsstarke Software spricht für Knapp als Shuttle-Lieferant, sondern auch mehr als zehn Jahre Erfahrung bei der Implementierung von Shuttle-Lösungen. Mit 80 Prozent Marktanteil am weltweiten Markt für Shuttle-Systeme punkten wir gegenüber dem Mitbewerb mit über 150 Referenzkunden, die ein OSR Shuttle bereits im Einsatz haben.“

Dank kontinuierlicher Weiterentwicklung bietet das OSR Shuttle noch einige weitere Vorteile: Neben höchster Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit gehören nun auch Größeneinschränkungen der Vergangenheit an. OSR Shuttles bis 30 m Höhe und Systemlängen über 100 m sind keine Seltenheit mehr. Das größte Shuttle-System der Welt steht derzeit bei Hermes

Fulfilment in Haldensleben. Trotz der Dimensionen kann beim OSR Shuttle nach wie vor jede einzelne Regalposition im Lager ohne Hilfsmittel und ohne persönliche Schutzausrüstung sicher und bequem erreicht werden. Die neue Generation OSR Shuttle kann Ladegut unterschiedlicher Größen bis zu vierfach tief lagern. Durch die Möglichkeit, Gebinde

mit einer Länge von 800 mm sogar doppeltief längs zu lagern, bietet Knapp derzeit das Shuttle-System mit der höchsten Lagerdichte am Markt.

„Ein einziges System, das Lagerung, Kommissionierung, Nachfüllung und Versandsortierung übernimmt, ist zukunftsweisend.“ joachim erhard knapp deutschland

© Knapp/Harald Eisenberger

britta biron

Die neue Generation der OSR-Shuttle wird auf der „LogiMat“ präsentiert.

Ein weiterer Vorteil ist das extrem breite Produktspektrum: Das neue OSR Shuttle verarbeitet kleinste Artikel ebenso schonend und zuverlässig wie Gebinde in XXLAbmessungen. www.knapp.com


Freitag, 3. Februar 2012

t r a n s p o r t & lo gi s t i k s p e c i a l

industrialtechnology – 45

Gebrüder Weiss Joint Venture mit Röhlig Logistics übernimmt das japanische Luft- und Seefrachtunternehmen JHB Express

Österreicher sind „big in Japan“ Lauterach/Tokyo. Zum Jahresbeginn hat das Joint Venture von Gebrüder Weiss und Röhlig Logistics die Akquisition des auf internationale Luft- und Seefracht spezialisierten japanischen Logistikunternehmens JHB Express abgeschlossen. Durch die vollständige Übernahme baut Weiss-Röhlig seine Präsenz auf dem wichtigen asiatischen Markt weiter aus: Die Metropole Osaka, Sitz des übernommenen Unternehmens, wird neben Tokio nun zum zweiten Standbein von Weiss-Röhlig Japan. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.

innerasiatischen Verkehre sollen vor allem unsere großen Handelspartner in den USA und Europa von dieser Kapazitätserweiterung profitieren.”

Nahtloser Übergang Weiss-Röhlig Japan führt die Luft- und Seefrachtgeschäfte von JHB Express nahtlos fort. Und auch im Bereich Personal ist Kontinuität gewährleistet: Der bisherige Inhaber von JHB, Hikoiku Yoshikawa, wird Vice Chairman von Weiss-Röhlig Japan. Japanischer Landesleiter ist Kazuyoshi Fujiwara, der schon seit 1997

in Japan für das globale Netzwerk tätig ist. Ebenso werden alle Mitarbeiter übernommen und weiterhin für das Joint Venture arbeiten. Die Services von Weiss-Röhlig Japan umfassen regelmäßige Verladungen zu allen wichtigen See und Luftfracht-Hubs der Welt. Das Joint Venture ist Teil des globalen Weiss-Röhlig-Netzwerks mit über 6.000 Mitarbeitern und 153 Niederlassungen in 43 Ländern. In Asien sind Gebrüder Weiss und Röhlig Logistics mit Joint Ventures an nunmehr insgesamt 37 Standorten in sieben Ländern vertreten. www.gw-world.com

© Gebrüder Weiss

Zweite Niederlassung in Osaka erweitert das Netzwerk in Asien.

Joe Lässer, Direktor Air & Sea von Gebrüder Weiss, sieht Potential in Japan.

Expansion im Osten „Mit der Übernahme gewinnen wir in Japan mehr Stabilität”, erläutert Joe Lässer, Direktor Air & Sea bei Gebrüder Weiss, die Vorteile der Firmenübernahme. „Neben einer Stärkung unserer

DHL Wissensvermittlung

Bildungsweg

Guntramsdorf. DHL Express braucht bestens ausgebildete Spezialisten und packt daher bei der Schulausbildung selbst mit an. Der Expressdienstleister startet eine Kooperation mit der Vienna Business School in Mödling. Für die Schüler öffnen sich so Türen in die Berufswelt. „Daraus ergibt sich eine WinWin-Situation“, sagt DHL Express Österreich-GF Ralf Schweighöfer: „Zum einen übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung, indem wir zu einer möglichst praxisorientierten Ausbildung von Schülern beitragen. Zum anderen ist das auch für uns eine Zukunftsvorsorge. Denn wir wollen die Zahl der Bewerber bei DHL Express Österreich erhöhen und ein leistungsstarkes Niveau erhalten.“ Als Teil des Deutsche PostKonzerns, der in über 220 Ländern tätig ist, ist DHL ein gutes Karrieresprungbrett für alle, die internationale Erfahrungen sammeln wollen.

Für die Vienna Business School Mödling ist der enge Kontakt zur Wirtschaft ein wesentlicher Teil der praxisorientierten Ausbildungsstrategie: „Die Schüler sollen einen Eindruck bekommen, was die Unternehmen der verschiedenen Branchen konkret leisten. Deshalb sind wir besonders stolz, dass wir ein so bekanntes internationales Markenunternehmen wie DHL Express für eine Zusammenarbeit mit uns gewinnen konnten“, sagt Peter König, Direktor der Vienna Business School. www.dhl.com

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Praxisnahe Ausbildung

Europas Märkte. Ganz nah.

© DHL Express Austria

Viel Bewegung im Angebot von GW: Die neue Produktlinie GW pro.line steht für tägliche Abfahrten, definierte Laufzeiten, fixe Qualitätsstandards und exklusive Premiumservices. Auf diese Weise bewegen wir Ihre Sendungen von Norwegen bis Griechenland, von Russland bis Portugal. In 47 Ländern Europas. Auf 10,5 Millionen Quadratkilometern. Erleben Sie selbst wie GW bewegt. Servicetelefon 0800.201.666 www.gw-world.com

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T r a n s p o rt & lo g i s ti k s p e c i a l

46 – industrialtechnology

Freitag, 3. Februar 2012

Panalpina baut aus Kürzlich wurde ein neues, hochmodernes Logistikzentrum nahe Moskau eröffnet

short

Die Expansion läuft ungebremst weiter

Experte für sportliche Herausforderungen

© EPA

Umfassendes Sicherheitskonzept verbessert das Logistikangebot für hochwertige Waren. norbert berger

Aufwendige Logistik rund um ­sportliche Großereignisse.

Basel/Moskau. „Unser Logistikzentrum ist genau auf der Einfahrtsachse von Europa nach Moskau“, sagte Stefan Karlen, Area Manager Black and Caspian Sea bei Panalpina. „Nun können wir unseren Kunden sehr attraktive End-to-

Frankfurt. Deutsche Gründlichkeit sorgt dafür, dass bei der Bob- und Skeleton-WM Mitte Februar die Teams und Sportgeräte in die Adirondack Mountains nach Lake Placid kommen. Verantwortlich für den Transport der gesamten Teamausrüstung in die USA und zurück an die Heimatstandorte ist das Unternehmen Conceptum Sport Logistics. Der Speziallogistiker mit Sitz nahe Frankfurt ist auch Presenting Sponsor des Sportevents. Neben dem Transport übernimmt Conceptum Sport Logistics auch alle Formalitäten: „Ziel ist, dass die Athleten und ihre Teams sich auf den Wettkampf konzentrieren können; die Herausforderung, das Material durch den Zoll zu bekommen, sollte dazu nicht gehören”, erklärt Sebastian Stahl, GF von Conceptum Sport Logistics. Um bestmögliche Logistik bieten zu können, kooperiert das Unternehmen mit der New York State Olympic Regional Development Authority (www.orda.org), die seit den 1980er-Jahren die Instandhaltung und Services rund um die ­Sport­anlagen in Lake Placid, New York, durchführt. www.conceptum- sport-logistics.com

„Neben dem abgesicherten Logistikzentrum können wir unseren Kunden auch bewaffnete Sicher-

cyrill gaechter, head of marketing and sales

© Panalpina

heitskonvois anbieten.“

Das nahe Moskau gelegene neue Logistikzentrum bietet viel Platz, moderne Technik und höchste Sicherheit.

© Fraunhofer IFAM

Lack senkt TreibstoffVerbrauch von Schiffen

End-Lösungen landeinwärts anbieten. Dazu gehören internationale Transporte mit allen Verkehrsträgern, Zollabwicklung, lokaler Transport, Cross-Docking, Lagerung, Mehrwertdienste und Vertrieb in der gesamten Russischen Föderation.“ Die drei größten Flughäfen Moskaus befinden sich in einem Umkreis von 70 km zum Logistikzentrum.

Konsumgüter-, Detailhandels- und Fertigungsindustrie, die auf der Suche nach qualitativ hochstehenden und sicheren Lösungen sowie Mehrwertdiensten sind. Das Logistikzentrum verfügt im Lagerbereich auf 6.000 m� über fast 8.000 Palettenstellplätze. Es bietet volle Cross-Docking-Funktionalität auf 2.500 m�. Insgesamt stehen 15 Entlade- und Beladerampen zur Verfügung.

Neue Drehscheibe

Wachsame Augen

Mit seiner Ausrichtung ist das Logistikzentrum speziell geeignet für Kunden aus der Hightech-, Automobil-, Luxusbekleidungsund Telekombranche, aber auch für Kunden aus der Gesundheits-,

Ein eigenes Zwischengeschoss bietet 1.500 m� für Ersatzteilmanagement, Entsorgungslogistik und Mehrwertdienste wie „Fulfillment“, Re-Packing“ oder „Kitting“.

Panalpina hat der Sicherheit der Anlage besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Logistikzentrum liegt im umzäunten Krekshino Logistikpark mit überwachten Eingangs- und Ausgangstoren. Ein voll ausgebautes elektronisches Zutritts- und Alarmsystem verhindert den unbefugten Zugang. Mehr als 100 hochauflösende Videoüberwachungskameras decken das ganze Logistikzentrum ab. Zusätzlich ist Sicherheitspersonal rund um die Uhr im Gebäude anwesend. Das Sicherheitsteam und die Videoüberwachung stehen unter direkter Kontrolle von Pan­ alpina. „Sicherheit ist eine der größten Sorgen unserer Kunden bei ihrer Geschäftstätigkeit in Russland.

Wir haben mehr als fünf Jahre Erfahrung mit hochwertiger Ware und End-to-End-Lösungen. Wir können nicht nur ein hochabgesichertes Logistikzentrum bieten, sondern auch bewaffnete Sicherheitskonvois für den Vertrieb hochwertiger Waren in Russland organisieren“, sagte Cyrill Gaechter, Area Head of Marketing and Sales bei Panalpina. Panalpina rechnet damit, dass das Logistikzentrum bis Ende 2012 nach dem höchsten Sicherheitsstandard (TAPA „A“) zertifiziert sein wird. Bis dann erwartet das Unternehmen auch die Zertifizierungen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (OHSAS 18001) und Umwelt (ISO 14001). www.panalpina.com

Dachser Neubau eines Warehouses; Erweiterung der „Food-Logistic“; Vertragsverlängerung mit Dallmayr

Mehr Platz für Lebensmittel und Industrie

Das neu entwickelte Riblet-Lack­ system aus dem Fraunhofer IFAM.

Kempten/Schönefeld. Für das Dachser-Logistikzentrum Berlin in Schönefeld steht das Jahr 2012 ganz im Zeichen des Wachstums. Gleich zwei Bauprojekte nimmt der international tätige Logistikdienstleister in Angriff. Damit schaffen die Brandenburger unter anderem Platz für den Kunden Dallmayr, der gerade seinen Logistikvertrag mit Dachser um mehrere Jahre verlängert hat.

Mit dem Investor Helios Europe hat Dachser im Dezember 2011 einen Vertrag über ein 15.000 m� großes Warehouse mit rund 22.000 Palettenstellplätzen und 18 Toren geschlossen. Weitere 14.000 m� stehen optional zur späteren Erweiterung zur Verfügung. „Mit dem neuen Warehouse schaffen wir die Grundlage für den Ausbau unserer Kontraktlogistikaktivitäten“, sagt dazu Nie-

© Dachser

Emden. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Hai-Tech“ haben Experten der Lacktechnik und der Klebtechnischen Fertigung des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) speziell adaptierte Lacksysteme und Beschichtungsverfahren für die maritime Anwendung entwickelt und auch an schiffsähnlichen Strukturen unter Praxisbedingungen erfolgreich erprobt. Die Wissenschaftler erarbeiteten hierbei parallel das maßgeschneiderte Riblet-Lacksystem sowie die geeignete, auf die praktischen Anforderungen adaptierte und optimierte Beschichtungstechnik. Der nächste Schritt für einen sicheren industriellen Einsatz besteht nun darin, eine spezielle Sensorik in das Trägersystem zu integrieren sowie eine Spursteuerung der formgebenden Matrize des Applikators zu entwickeln. www.ifam.fraunhofer.de

Im Frühjahr startet der Bau der neuen Halle für die „Food-Logistic“ in Berlin.

derlassungsleiter Olaf Schmidt – „und das gleich neben unserer Haustür.“

22.000 neue Palettenplätze Für das Münchner Traditionshaus Dallmayr kommt das neue Lager zur richtigen Zeit. Kürzlich hat der Kaffeespezialist den Vertrag mit Dachser um mehrere Jahre verlängert. Auf 10.000 Palettenstellplätzen wickelt der Logistiker die Beschaffung und Distribution des Kaffeesegments von Dallmayr ab. Neben der Lagerung von Produktionsmaterial und den verschiedensten Kaffeeprodukten übernimmt Dachser auch vielfältige Zusatzleistungen wie Displayund Mischkartonbau oder Qualitätskontrollen. Gleichzeitig beginnt im Frühjahr der Bau einer neuen, 7.200 m� großen Umschlaghalle für Lebensmittel auf dem Gelände der Schönefelder Dachser-Niederlassung. 76 Fahrzeuge können hier dann gleichzeitig be- und entladen werden. Nach Fertigstellung der neuen Halle wird die bisherige

Food-Umschlagfläche für Industriegüter genutzt, sodass hierfür dann insgesamt 10.500 m� mit 115 Toren zur Verfügung stehen werden.

„Mit dem Neubau des Warehouses ­schaffen wir die Grund­lage, um unsere Kontraktlogistik noch weiter auszubauen.“ olaf schmidt

Aufgrund der auf insgesamt knapp 90.000 m� erweiterten Grundstücksfläche werden eine zweite Zufahrt sowie 75 zusätzliche Stellplätze für Wechselbrücken geschaffen. www.dachser.com


T r a n s p o rt & lo g i s ti k s p e c i a l

Freitag, 3. Februar 2012

industrialtechnology – 47

DB Schenker Der intermodale Transport von Trailern zwischen Polen und Italien wurde weiter ausgebaut

short

Neue Kapazitäten im kombinierten Verkehr

Trends in der Logistik für die Gartenbranche

Das neu gegründete DB Schenker Laboratory an der TU Darmstadt widmet sich der Forschung. norbert berger

© Container Centralen

Wien. Dass es bei der Frage „Straße oder Schiene“ keine allgemeingültige Antwort gibt, davon ist man bei DB Schenker überzeugt und setzt verstärkt auf das „Sowohl als auch“. Seit Mitte Jänner wurde der im Vorjahr gestartete intermodale Transport von

Strategiegruppe zur Weiterentwicklung der Garten-Logistik gebildet.

Odense. Nach den vier Treffen der branchenweiten Internationalen Projektgruppe (IPG) zur Festlegung der zukünftigen Entwicklung des CC Pool Systems haben Mitte Jänner die Partner auf Vorschlag von Container Centralen die Bildung eines ständigen „CC Customer Council“ als Kundenvertretung beschlossen. „Das Council wird als eine Art von Beratungsgremium genutzt werden, um zu gewährleisten, dass alle unseren neuen Initiativen für den Markt einen Mehrwert bedeuten”, so CC-CEO Tonny Vangsgaard Gravesen. Auf dem Plan stehen unter anderem die Entwicklung eines neuen Kunststoffbretts für den CC Container oder die Weiterentwicklung der Depotdienstleistungen. www.container- centralen.com

„Gemeinsam mit der TU Darmstadt werden wir Leuchtturmprojekte aus dem Bereich Transport und Logistik Karl-Friedrich Rausch

© DB (2)

vorantreiben.“ Karl-Friedrich Rausch, Vorstand DB Mobility Logistics: Koop mit Universität soll innovative Projekte auf Schiene bringen.

Drei Mal pro Woche Für den Beginn werden drei Rundläufe pro Woche angeboten. Als Erfinder der Idee beansprucht DB Schenker in jedem Zug zwölf der insgesamt 28 Stellplätze für eigene Sattelauflieger. Im italienischen Terminal Verona Quadrante Europa werden die Ganzzüge gebildet und bis zum Terminal Ostrava–Paskov an der tsche-

chisch-polnischen Grenze gefahren. Dort übernimmt die polnische Landesgesellschaft Schenker Sp. z o.o. die Sattelauflieger. Zwischen Verona und Ostrava-Paskov ist DB Schenker Rail Deutschland für den Einkauf der Traktion verantwortlich; ab dem Terminal Verona Quadrante Europa übernimmt Schenker Italiana S.p.A. die Auflieger. Zwischen beiden Terminals liegt die Verantwortung beim Intermodal Operating Center von DB Schenker Logistics in Zürich. Die Laufzeit von Norditalien nach Polen, von Tür zu Tür, beträgt zwei bis drei Tage. Insgesamt rechnet DB Schenker mit einem Volumen von 3.600 Sattelaufliegern pro Jahr. Das Angebot bietet Kunden aus Handel und Industrie die Kom-

bination von Lkw und Schiene aus einer Hand. Vor- und Nachlauf übernimmt der Lkw, auf den langen Strecken reisen die Güter im unbegleiteten kombinierten Verkehr auf der Schiene. Auf diesem Weg lassen sich auch komplexe Warenströme wirtschaftlich und vor allem umweltfreundlich bewältigen.

DB Schenker Laboratory Ausgebaut wird bei DB Schenker auch die Forschung und Entwicklung. Mit der TU Darmstadt, mit der seit 2009 eine sehr erfolgreiche Allianz besteht, wurde jetzt das DB Schenker Laboratory gegründet und zwei Juniorprofessuren gestiftet. Sie sind den Themenfeldern

„Logistikplanung und Informationssysteme“ und „Multimodalität und Logistiktechnologien“ gewidmet. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese Kooperation weiter ausbauen können, um gemeinsam Leuchtturmprojekte aus dem Bereich Transport und Logistik voranzutreiben”, so Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Transport und Logistik der DB Mobility Logistics AG. „Das DB Schenker Lab wird – als erstes Kooperationsinstitut der TU Darmstadt – dem lebendigen Austausch und der direkten Rückkopplung mit der unternehmerischen Praxis dienen und die Partner noch enger verzahnen“, ergänzt TU-Präsident Hans Jürgen Prömel. www.dbschenker.com

Jungheinrich Neue Elektro-Gegengewichtsstapler – mehr Effizienz, neue Features und individuelle Anpassung

Frühjahrsneuheiten für das Lager Hamburg. Der Spezialist für Lagerlogistik erweitert im Frühling sein Sortiment von Gegengewichtsstaplern. Das Modell EFG 425-430 ist ein leistungsstarkes sowie gleichzeitig energieeffizientes und sparsames Fahrzeug mit einem bis zu 13% niedrigeren Energieverbrauch. „Das neue Fahrzeug besitzt somit eine herausragende Energieeffizienz bei höchster Performance“, sagt Stefan Pfetsch, Leiter Produkt- und Portfolio-Management Gegengewichtsstapler bei Jungheinrich. Die 80-Volt-Batterie des Staplers lässt sich bei Bedarf durch ein einfaches Batteriewechselsystem mühelos und sicher austauschen. Hierzu wurde der SnapFit-Adapter, eine Vorrichtung zur Fixierung der Batterie, mit dem Jungheinrich-Batteriewagenkonzept kombiniert.

Weniger Energieverbrauch Der neue EFG 425-430 wurde mit einer Reihe modularer Assistenzsysteme ausgestattet. Diese unterstützen den Fahrer abhängig von der von ihm gewünschten Anwendung; „Access Control“ etwa

gibt das Fahrzeug erst nach einer bestimmten Sequenz von Kontrollmechanismen (geschlossener Sitzschalter, Gurt) frei. „Drive Control“ basiert auf der in Jungheinrich-Elektrostaplern seit mehr als zehn Jahren erfolgreich integrierten „Curve Control“. Parallel zur Geschwindigkeitsreduktion bei Kurvenfahrten erfolgt ab einer definierten Hubhöhe ebenfalls eine Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit. Beim Assistenzpaket „Lift Control“ für das sichere Handling der Last wird zusätzlich die Neigegeschwindigkeit ab einer definierten Hubhöhe reduziert, ein integrierter Seitenschieber bei Bedarf auf eine vorprogrammierte Mittelstellung positioniert und die Mastneigung angezeigt. Zahlreiche Assistenz­ systeme für mehr Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Durch die neuen Ausstattungsvarianten Efficiency und Drive&LiftPlus ist der Stapler hinsichtlich seiner Leistung unterschiedlich konfigurierbar. Damit kann die Fahrzeugausprä-

© Jungheinrich

gung genau an die individuellen Kundenanforderungen angepasst werden.

Mehr Ergonomie Angepasst und verbessert wurde auch die Ergonomie: Höhe und Neigung der schmalen Lenksäule lassen sich über die Einpunktverstellung mit nur einem Handgriff stufenlos justieren. Zusätzlichen Bedienkomfort liefert eine mitschwingende Armlehne, diese ist ebenso stufenlos in Höhe und Längsrichtung verstellbar. „Alle primären Bedienelemente sind somit schnell und einfach auf die individuellen Bedürfnisse des Fahrers einstellbar“, betont Pfetsch. Durchdachte und leicht zu erreichende Ablagen komplettieren den Arbeitsplatz des Fahrers. „Das Fahrzeug setzt Maßstäbe hinsichtlich Anpassungen an den Fahrer und Ablagen.“ Große Fenster und schmale Profile sorgen zudem für sehr gute Sichtverhältnisse. www.jungheinrich.de

Satellitenfahrzeuge der neuesten Generation © Still

Trailern von und nach Polen ausgebaut. Neben der Verbindung Poznan–Duisburg wird jetzt erstmals auch auf der Strecke Verona–Ostrava mit zunächst zwölf Sattelaufliegern im kombinierten Verkehr zwischen Italien und Polen gefahren.

Neues Shuttle-System bringt mehr Sicherheit und Effizienz in das Lager.

Hamburg. StillPalletShuttle ist die neueste Generation Satellitenfahrzeuge Dabei handelt es sich um ein halbautomatisches Ein- und Auslagerungssystem, bestehend aus einem Shuttle und einem mehrstöckigen Kanallagersystem mit Führungsschienen. Das Shuttle nimmt die Palette am Anfang einer Regalebene vom Stapler, fährt sie automatisch an das Ende oder den nächstmöglichen freien Platz des Gangs, setzt sie dort auf den Lagerschienen und kehrt an den Anfang ­zurück, um die nächste Palette zu ­holen. „Stapler und Shuttle arbeiten Hand in Hand“, beschreibt Gèrard Lacher, Leiter der Abteilung Intralogistik-Systeme bei Still, einen der großen Vorteile dieser Lagerlösung. Die wahre Innovation ist aber, dass das Shuttle zwischen verschiedenen Arten von Hindernissen unterscheiden kann; möglich macht dies die Kombination eines SICK Laserscanners mit einer Not-Halt-Schaltleiste. „So können die Sicherheitsanforderungen der Berufsgenossenschaft in vollem Umfang erfüllt werden, ohne die Gesamtperformance des Systems zu beeinträchtigen“, so Lacher. www.still.de


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medianet

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Freitag, 3. Februar 2012 – 49

grosses potenzial

stauraum im parkraum

Studie: Bei Automobilzulieferern gewinnt Vertrieb an Bedeutung Seite 50

Die Firma depox bietet eine innovative Aufbewahrungsbox für Garagen Seite 54

© depox

© Bosch

automotivebusiness hyundai i40 Business-Kombi aus korea © Hyundai

„Wir kombinieren die Stärken der Plattformen“

© Uschi Dreiucker/pixelio.de

short

© Toyota

Brüssel. Laut dem europäischen Herstellerverband ACEA wurden im vergangenen Jahr in Europa (EU 27 plus Efta) mit 2,01 Mio. Einheiten um mehr als zehn Prozent mehr Nutzfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen als noch 2010. Trotz dieses satten Zuwachses sind die Zahlen noch weit von einstigen Glanzzeiten entfernt: Vor der Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 lagen die Neuzulassungen mit bis zu 2,5 Mio. Fahrzeugen um rund ein Fünftel über dem Niveau von 2011. www.acea.be

© car4you/Montage; B. Qelaj

Anderlecht. Toyota darf sich über einen Meilenstein bei der Etablierung des Vollhybridantriebs auf Europas Straßen freuen: Im belgischen Anderlecht wurde vor wenigen Tagen das 400.000ste Vollhybridfahrzeug von Toyota in Europa ausgeliefert. Das Jubiläumsfahrzeug, ein weißer Auris HSD, wurde vom IT-Unternehmen CTG als Firmenfahrzeug übernommen, soll aber laut dem japanischen Hersteller „nur ein erster Schritt auf dem Weg in eine Elektro-Hybridzukunft sein“. www.toyota.com

car4you Vor zwei Jahren wurde die heimische Automobil-Plattform von willhaben. at übernommen. Geschäftsführer Markus Auferbauer verrät im medianet-Interview, warum das der richtige Schritt war und wie es car4you heute geht. Seite 50 Volkswagen Ausweitung des Engagements im Motorsport

ÖAMTC 2011 knapp 100 Rückrufaktionen in Österreich

Fährt Volkswagen schon bald auf Formel 1-Strecken um Siege und Triumphe?

Wolfsburg. Volkswagen prüft Pläne für einen Einstieg in die Formel 1. Der VW-Motorsportbeauftragte Wolfgang Dürheimer kündigte ein Motorsport-Konzept an, das er dem Vorstand in Kürze vorlegen werde und das auch eine Beteiligung an der Königsklasse des Motorsports vorsehe. „Ich werde mein Konzept noch in diesem Jahr dem Konzernvorstand vorstellen“, betonte Dürheimer. Gemessen an den geplanten Verkaufszahlen, sei VW in Amerika, in Asien und dem Mittleren Osten im Motorsport noch nicht ausreichend repräsentiert. „Dafür wäre die Formel 1 die beste Lösung.“ www.volkswagen.com

© Panthermedia.net/Diego Cervo

Seoul. Ein Rekordabsatz von mehr als vier Mio. Autos hat dem südkoreanischen Hersteller Hyundai Motor im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn in der Firmengeschichte beschert. Der Überschuss kletterte im Jahresvergleich um 35,1% auf 8,1 Bill. Won (5,67 Mrd. €), wie Hyundai diese Woche mitteilte. Der Umsatz legte um 16,1% auf 77,8 Bill. Won (54,46 Mrd. €) zu. Hyundai nimmt zusammen mit dem Schwesterunternehmen Kia Motors Rang fünf der weltgrößten Autobauer ein. www.hyundai.com

© EPA

© Hyundai

Wolfsburger überlegen F1-Einstieg 56.800 Autos mussten in Werkstatt

Für die meisten Rückrufaktionen sind mechanische Fehler verantwortlich.

Wien. Laut Autofahrerclub ÖAMTC wurden im vergangenen Jahr in Österreich insgesamt 92 Rückrufaktionen mit 56.800 Fahrzeugen durchgeführt. „Verglichen mit 2010, bedeutet das ein Plus von knapp sieben Prozent“, sagt ÖAMTC-Techniker Robert Czarnecki. Trotz dieses leichten Anstiegs entspricht die Zahl dem jährlichen Durchschnitt, verzeichnet doch der Clubexperte seit Beginn der ÖAMTC-Rückruf-Auswertungen im Jahr 2005 jährlich zwischen 80 und 100 Rückrufaktionen. Verantwortlich dafür waren 2011 in 79% aller Fälle mechanische Fehler. www.oeamtc.at


C ov e r

50 – automotivebusiness

Kommentar

Feinstaub: mehr Verhältnismäßigkeit

Freitag, 3. Februar 2012

car4you Der heimische Online-Dienstleister für den Automobilhandel hat mit willhaben/motor an Potenz gewonnen

„Wir bieten breite Präsenz zu einem sehr guten Preis“ Geschäftsführer M. Auferbauer sieht die beiden Plattformen in Summe „auf dem absolut richtigen Weg“. JÜrgen Zacharias

Car2Go Düsseldorf-Start

© Daimler

Neues Kapitel

In den kommenden Tagen startet Car2Go auch in Düsseldorf durch.

Düsseldorf. Die Erfolgsgeschichte von Car2Go wird um ein neues Kapitel erweitert: Seit wenigen Tagen können sich auch Bewohner und Besucher von Düsseldorf für den Daimler Autovermietungsdienst registrieren. Der Betrieb startet in der ersten Februarhälfte mit 300 smart Fortwo. Die Anmietung der Fahrzeuge wird 26 ct je Fahrminute kosten. Wird das Auto zum Beispiel für Zwischenstopps geparkt, reduziert sich dieser Preis auf 9 ct je Parkminute. Für die stundenund tageweise Nutzung gelten vergünstigte Raten. www.car2go.com

medianet: Herr Auferbauer, willhaben.at hat vor knapp zwei Jahren car4you gekauft. Weshalb treten die beiden Portale immer noch getrennt am Markt auf? Macht man sich dadurch nicht selbst Konkurrenz? Markus Auferbauer: Auf den ersten Blick vielleicht, auf den zweiten Blick kombinieren wir aber die Stärken beider Plattformen zu einem großen Ganzen. car4you brachte etwa einen sehr persönlichen und gut funktionierenden Außendienst, eine traditionell lange Verbindung zum heimischen Automobilhandel, einfache Dateingabe-Tools und generell sehr hohe Motorkompetenz ein, wie sich an zahlreichen Medien- und Importeurs-Kooperationen zeigt. willhaben/motor wiederum verfügte über gewaltigen Traffic und hat jüngst quantitativ und qualitativ nochmals enorm zugelegt. So können wir dem Fachhandel eine extrem breite Präsenz bieten – und dies zu einem sehr guten Kombipreis.

© car4you

S

chon bald geht wieder alles von vorn los: Wenn in einigen Wochen Eis und Schnee schmelzen, die Kälte eine Sommerpause einlegt und der Rollsplitt auf den Straßen vor sich hinstaubt, wird die große Feinstaub-Diskussion der vergangenen Monate einen neuen Höhepunkt erfahren: Es werden neue Gegenmaßnahmen diskutiert, die gesundheitlichen Auswirkungen besprochen und der Verkehr ebenso wie die Bauwirtschaft und andere vermeintlich Schuldige an den Pranger gestellt werden. Das ist grundsätzlich auch gut so; jede Verbesserung für Mensch und Umwelt ist begrüßenswert, aber dabei sollte doch die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben: Während wir hierzulande nämlich den Feinstaub-Teufel an die Wand malen und tagelang nur wenige Themen derart massiv die Schlagzeilen beherrschen, ist die Problematik in anderen Teilen der Welt nämlich weit ausgeprägter: Laut WHO liegt die durchschnittliche Feinstaubbelastung beispielsweise in der iranischen Stadt Ahwaz bei 372 µg/m�, während sie in Westeuropa weniger als 50 µg/m� beträgt. Klar, auch das ist zu viel, wenn es die Gesundheit gefährdet und für Atemprobleme sorgt, aber es geht eben um Verhältnismäßigkeit und das sollte man schon auch einmal sagen dürfen.

Wien. Bei car4you ist in den vergangenen Jahren kein Stein auf dem anderen geblieben. Die heimische Auto-Plattform hat mit willhaben. at nicht nur eine neue Mutter bekommen, sondern auch ein neues Büro auf der Landstraßer Hauptstraße bezogen und seinen Online-Auftritt einem grundlegenden Relaunch unterzogen. „Damit sind wir qualitativ und quantitativ Marktführer in Österreich“, betont Geschäftsführer Markus Auferbauer im Gespräch mit medianet automotive – auch und vor allem, weil es zwischen den Plattformen immer noch große Unterschiede gibt.

car4you-Geschäftsführer Markus Auferbauer will in den kommenden Jahren das Profil seines Unternehmens noch weiter schärfen.

medianet: Sehen das Ihre Kunden ähnlich positiv? Auferbauer: Absolut. Wir konnten unseren Kunden schließlich von heute auf morgen die breiteste aller Zielgruppen zusätzlich zu unserem fachlich sehr hochwertigen Angebot anbieten. Davon haben car4you und willhaben.at gleichermaßen profitiert, auch wenn der Traffic auf car4you seitdem stagniert und in manchen Monaten leicht zurückgegangen ist. medianet: Hat Sie dieser Rückgang überrascht? Auferbauer: Nein, das ist ein Resultat davon, dass wir bei car4you noch mehr den Qualitätsgedanken in den Mittelpunkt gerückt haben. Die Masse erreichen wir nun über willhaben/motor. Quantitativ sind wir hier zwischenzeitlich Marktführer, hat sich doch der Traffic

in den vergangenen 18 Monaten vervielfacht. medianet: Ist dieses Traffic-Plus das Resultat eines reinen Verdrängungswettbewerbs? Auferbauer: Einerseits ist der Internet-Markt insgesamt nach wie vor gewachsen. Andererseits haben einige Marktteilnehmer tatsächlich dramatisch verloren. In dem Konzentrationsprozess gehören unsere beiden strategisch aufeinander abgestimmten Plattformen zu den großen Playern. Die Gewinner sind letztlich unsere Kunden als Nutzer unseres Wachstums. medianet: Welche weiteren Schritte sind nun geplant? Auferbauer: Wir sind bei willhaben.at und car4you in Summe auf einem sehr, sehr guten Weg, den wir auch strukturiert Schritt für

Schritt weiterbeschreiten wollen. Wir werden uns kontinuierlich in allen Bereichen weiterentwickeln und Händler noch mehr unterstützen, um zur natürlichsten Wahl jedes Händlers in Österreich zu werden. Dazu braucht es noch bessere Schnittstellenlösungen für den Fachhandel, eine rasche und hochwertige Reaktion auf neue europäische Standards in der Datenverteilung und viele Zusatzservices für Händler unterschiedlichster Größe mit verschiedenen Bedürfnissen. medianet: Verfolgen Sie dabei eine konkrete Zielsetzung? Auferbauer: Unser Ziel ist, dass sich für Händler das Zusammenarbeiten mit car4you sehr gut anfühlt und das wird es aller Voraussicht nach auch; das richtige Team dafür haben wir jedenfalls. www.car4you.at

MBtech Consulting Neue Studie zum Thema „Steigerung der Wertschöpfung im B2B-Vertrieb von Autozulieferern“

Bei Zulieferern gewinnt Vertrieb Bedeutung Sindelfingen. Im Spannungsfeld zwischen immer komplexeren Produkten und Technologien, steigendem Preisdruck und globaler Expansion müssen Automobilzulieferer stets neue Wege finden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dass dabei insbesondere im Vertriebsbereich großes Potenzial schlummert, verdeutlicht der „MBtech Trend Monitor 2012“. Rund 60 Geschäftsführer und Vertriebsverantwortliche deutscher Autozulieferer interviewte der Engineering- und Consulting-Dienstleister für seine Analyse, die er zusammen mit dem Institut für Technologie- und Prozessmanagement der Universität Ulm realisierte.

B2B-Vertriebsorganisation, wie uns mehr als 60 Prozent der Befragten bestätigten“, sagte Marc Bayer, Leiter Global Industry Competence Center Automotive Suppliers bei MBtech. „Künftig wird der Vertrieb eine neue, zentrale Rolle in den Zulieferbetrieben übernehmen.“ Die Globalisierung, speziell der wachsende Wettbewerb aus den BRIC-Staaten, führt bei deutschen Zulieferern zu großen Veränderungen. Viele wandeln sich vom

reinen Teile- zum Systemlieferanten und übernehmen außerdem Entwicklungsdienstleistungen für ihre Abnehmer – alles vor dem Hintergrund des steigenden Preis- und Lokalisierungsdrucks. Die MBtechStudienergebnisse belegen, dass die Stärken des Vertriebs – allen voran Marktkenntnis und Kundennähe – daher immer bedeutender werden: Ist der Bereich frühzeitig und aktiv an strategischen Unternehmensentscheidungen beteiligt,

Schwerpunkt verlagert sich Da sich Unternehmen in den vergangenen Jahren darauf konzentrierten, ihre Produktions- und ­Logistikprozesse zu optimieren, sind in diesen Bereichen mittlerweile nur noch kleine Verbesserungsschritte möglich. „Der Schwerpunkt verlagert sich deshalb jetzt auf die Abläufe in der

© Bosch

Jürgen zacharias

Zulieferer müssen über den Vertriebsbereich ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren.

gelingt es, die gesamte Wertschöpfung marktorientierter auszurichten und das Risiko teurer Fehlplanungen zu minimieren.

Erweiterte Kernaufgaben „Eine bloße Neupositionierung des Vertriebs reicht dazu freilich nicht aus“, so Sven Buley, Principal Mid-Sized & Small Suppliers bei MBtech Consulting; „seine organisatorische Struktur sowie die Aufgaben müssen sich ebenfalls ändern. Vorrangig sollten Kunden- und Produktverantwortung gleichwertig und eng verzahnt in den Vertrieb integriert werden. Interdisziplinäre Vertriebsteams mit Kompetenz für kaufmännische und technische Fragen ersetzen also rein umsatzgetriebene Verkaufsorganisationen.“ Die bisherige, eher reaktive Rolle des Vertriebs verändert sich folglich hin zu einer unternehmerischen und marktorientierten. Zusätzlich zu den Kernaufgaben gewinnen dabei Tätigkeiten wie Trendscouting und Schnittstellenfunktionen an Bedeutung. www.mbtech-group.com



modell & handel

52 – automotivebusiness

Freitag, 3. Februar 2012

Hyundai i40 Die endgültige Ankunft der Koreaner im High-End-Segment der Business-Kombis

BMW Neue M-Modelle

Unverhofft kommt … nein, eigentlich wurde es Zeit

© BMW Austria

M wie Diesel

Obwohl der Kampf um die Flotten gegen VW kaum zu gewinnen ist: hier wäre ein Kandidat. Erstmals kommen kraftvolle DieselMotoren in M-Modellen zum Zuge.

franz j. sauer

Wien. Um die nähere Vergangenheit koreanischer Automarken in Österreich historisch zu durchleuchten, braucht es kein Doktoratsstudium. Man kam 1992, vorerst mit billigen, wohlausgestatteten Kleinwagen. Die Devise war: viel Praktikabilität, wenig Sex. Genauso hatten die Japaner 20 Jahre zuvor ihre Niederkunft in Europa inszeniert – und die Erfolge waren zu jener Zeit längst manifest. So entwickelte sich die koreanische Invasion aus Blech und Benzin ungefähr nach ähnlichem Strickmuster – das allerdings zu einer Zeit, als die Leute kritischer, der Informationsfluss dichter und das Preisbewusststein noch härter kalkuliert war als in den goldenen Seventies. Unbeirrt schritt Hyundai voran, brachte Modell um Modell (man war mit vier Autos gestartet, quer durch alle Klassen, und hatte diesen Modellbestand bald verdoppelt) und landete schließlich mit dem „Santa Fe“ ungefähr zur Zehnjahresfeier eine Punktlandung im Segment der Kompakt-SUVs; Tiguan, Antara, Koleos und wie sie alle heißen, kamen erst viel später.

Mitsubishi L200 Edition

Opel Insignia OPC 4x4 Understatement Power-Limousine mit adaptivem Fahrwerk und Allradantrieb

Pick-up-News

Wirklich hübsch und schnittig passt sich der Hyundai i40 Kombi ins Straßenbild. Ab 24.990 Euro.

den Segeln genommen, die bisher am Hyundai-Design herummäkelten und es als nicht zeitgemäß oder altbacken abgetan hatten.

Tolle Dynamik

Mittelklasse-Kombi

Sicherlich war auch eine durchstrukturierte und imageträchtige Vertriebsorganisation wie jene der Wolfgang Denzel AG mitverantwortlich für den bisherigen Aufstieg. Die Hardware musste aber aus Korea kommen, da half die beste Logistik nichts. Spätestens mit der hippen i-Serie, die vor nun bald fünf Jahren mit dem i30 nach Österreich kam und mittlerweile eine geschlossene Zehner-Zahlenreihe von 10 bis 40 beschreibt, wurde auch all jenen der Wind aus

Und nun gibt es den i40. Vom Design her ist eine gewisse Inspiration durch den – ebenfalls ziemlich gelungenen – Toyota Avensis Kombi zu bemerken, das ist allerdings in Zeiten des Diktats der Aerodynamik nicht weiter verwunderlich und schon gar nicht zu beanstanden. Was den Hyundai-Leuten erstaunlich gut gelang, ist das Ausschöpfen des Platzangebots in einem äußerlich gar nicht mal so riesigen Fahrzeug. Ausgewachsene Zweimeter-Hünen müssen den Fah-

rersitz nicht mal ganz nach hinten fahren, was auch viel Fußraum in der zweiten Reihe übriglässt. Das Kofferabteil ist ebenfalls ausgewachsen, von einer ziemlich markanten Schräge der Hecktür abgesehen. Legt man die Hintersitze um, kann man im i40 wohnen. Und auch die Bequemlichkeit des Einladens, aber auch jene der Sitzgarnitur, sind über das klassenübliche Ausmaß bemerkenswert.

Technik Wirklich überraschend gut gefällt die Haptik im Innenraum sowie das Industrial Design der – üppigst vorhandenen – Bedien-elemente und Ausstattungsgoodies. Hier wurde das mutmaß-

lich japanische Vorbild in Sachen Coolness überholt. Vier Motoren werden angeboten, zwei Benziner und zwei Diesel. Zumindest der kleinere der beiden Selbstzünder (116 PS) ist nichts für den sportlich orientierten Familienvater, da fehlt es an Punch, vielleicht knappst ja auch die – brav und weich schaltende – Sechsgangautomatik dem einen oder andern Pferdchen die Hufe weg. Dafür fließen im Drittelmix bloß fünf Liter vom teuren Sprudel durch die Leitungen und auch der CO2-Ausstoß hält sich in Grenzen. Sensationell schließlich rückt sich der Preis ins Schaufenster; unser mehr als üppig ausgestatteter Testwagen kostet laut Aushang nicht einmal 40.000 €. www.hyundai.at

Unaufdringlich, doch das mit Nachdruck

© Mitsubishi

Wien. Was für Mercedes das Kürzel „AMG“ ist oder für BMW das „M“, das ist bei Opel der Namenszusatz „OPC“. OPC steht für „Opel Performance Center“ und diesem Namen werden die sportlichen Opel-Fahrzeuge in jeder Form gerecht. Der Opel Insignia stellt die Speerspitze der aktuellen OPC-Modellpalette dar und zeigt gleichzeitig, wie weit sich Opel vom Biedermann-Image wegbewegt hat und mit reifem Un-

Der L200 ist jetzt auch in der „Top Edition“ mit vielen Extras erhältlich.

derstatement punktet. Die ­PowerLimousine ist nämlich nicht auf Anhieb als solche zu erkennen; erst auf den zweiten Blick stechen die kleinen und feinen sportiven Details am Insignia OPC ins Auge.

Scharfe Details Die markante OPC-Optik wird getragen von zahlreichen markanten Details wie säbelzahn-

artigen Lufteinlässen tief unten in der Kühlermaske ebenso bei wie die Seitenschweller, der integrierte Heckspoiler und die serienmäßigen 19“-OPC-Räder. Auch der Innenraum des Insignia OPC trägt das Sportdress – mit dunklem Dachhimmel, Recaro-Sitzen vorn, einem speziellen Schalthebel sowie einem unten abgeflachten Sportlenkrad. Wählt der Fahrer den auf maximale Fahrstabilität getrimmten OPCModus des FlexRide-Fahrwerks, „glühen“ die Instrumente rot.

Antriebskunst

© Opel Austria

Wien. Der Mitsubishi L200 ist jetzt auch als „Top Edition“ verfügbar. Diese All-inclusive-Komfortund Sicherheitsausstattung bietet, beginnend mit der Klimaautomatik, Lederausstattung, elektrischen Außenspiegeln, 4 Fensterhebern, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Tempomat, elektr. Fahrersitzverstellung über Sicherheitsdetails wie ABS mit EBD, ESP, Traktionskontrolle, Airbags, 4WD-Antrieb mit 2H, 4H, 4HLC & 4LLC-Modus und Nebelscheinwerfer bis zu stylishen optischen Merkmalen alles, was das Herz begehrt, um 33.300 €. www.mitsubishi.at

© Gregor Josel

Salzburg. Ein neues Produktangebot der BMW M GmbH erweitert die die Modellpalette der sportlichen M-Linie. Zum Start dieser neuen Fahrzeugkategorie werden vier faszinierende Modelle eingeführt, deren wichtigste Gemeinsamkeit in einem neu entwickelten Reihensechszylinder-Dieselmotor mit dreifacher Turboaufladung, einer Höchstleistung von 280 kW/381 PS und einem maximalen Drehmoment von 740 Newtonmeter besteht. Dieser weltweit einzigartige Antrieb verhilft den Modellen BMW M550d xDrive Limousine, BMW M550d xDrive Touring, BMW X5 M50d und BMW X6 M50d zu einer Performance, die die Fahrleistungen der bislang stärksten Diesel-Modelle der jeweiligen Baureihe deutlich übertrifft. Die neue M Performance TwinPower Turbo-Technologie stellt über einen besonders breiten Drehzahlbereich hinweg ein deutliches Plus an Leistung und Drehmoment zur Verfügung. Die gesteigerte Kraftentfaltung geht dabei mit nahezu unveränderten Verbrauchs- und Emissionswerten im EU-Testzyklus einher; zentrales Instrument dieser Leistungsoptimierung ist die M Performance TwinPower Turbo-Technologie. Erstmals kommen in einem Motor von BMW gleich drei Turbolader zum Einsatz, sie sind hinsichtlich Größe, Anordnung und Kooperationsstrategie darauf ausgelegt, über einen weiten Drehzahlbereich hinweg eine maximale Kraftentfaltung zu gewährleisten. www.bmw.at

Der schärfste Opel aller Zeiten ist mit 325 PS und ab 54.570 Euro zu haben.

Angetrieben wird der Insignia OPC von einem 325 PS starken 2.8 V6 Turbo-Motor, der von einer speziellen Kalibrierung der Motorsteuerung profitiert und dessen Turboladedruck auf 0,9 bar erhöht wurde. Die vom Auspuff-Spezialisten Remus entwickelte Auspuffanlage aus rostfreiem Edelstahl ist um 20% leichter als ihr SerienPendant und verleiht dem scharfen Insignia einen leidenschaftlichen Motorsound, der im unteren Drehzahlbereich und beim Dahingleiten

kaum auffällig ist. Bei verschärfter Gangart und höheren Drehzahlen faucht der OPC allerdings mit Nachdruck in bester Sportwagenmanier. Die Verbindung aus dem potenten Motor und dem seidigen Automatikgetriebe verleiht dem Opel sensationelle Fahrwerte, für sportliches Fahren stehen außerdem Schaltpedals am Lenkrad zur Verfügung. Im Vergleich zum Modell mit Handschaltung büßt der OPC mit Automatikgetriebe jedoch ein wenig Spritzigkeit ein. Das mechatronische Fahrwerkssystem des Insignia OPC passt sich nicht nur an Fahrsituation und Fahrstil an, sondern berücksichtigt auch die Fahrer-Vorlieben und ist in den Modi „Comfort“, „Sport“ und „OPC“ voreinstellbar. Im Insignia OPC kommt außerdem ein adaptiver 4x4-Allradantrieb mit Sportdifferenzial zum Einsatz, das mit elektronischen Mittenund Hinterachsdifferenzialsperren ausgestattet ist. Die Drehmomentverteilung des Allradantriebs wurde dabei so eingestellt, dass sie dem sportlichen Charakter des Insignia OPC gerecht wird. www.opel.at


I n n ovat i o n & U m w e lt

Freitag, 3. Februar 2012

automotivebusiness – 53

BASF & Philips Die beiden Partner haben auf Basis der OLED-Technologie ein Dach für Elektrofahrzeuge entwickelt

Die solarbetriebene Technologie scheint tagsüber transparent und wandelt sich abends zur Lichtquelle.

Neuer Baukasten für Elektrofahrzeuge © dpa/A3730 Federico Gambarini

Transparentes Autodach bietet neue Möglichkeiten

short

Mit dem EV-Configurator können Fahrzeugkonzepte bewerten werden.

© Philips

Stuttgart. Der Wandel vom verbrennungsmotorbasierten Fahrzeug zum reinen Stromer bringt viele mögliche, aber auch notwendige Veränderungen am Fahrzeug mit sich: von der Leistungsanforderung über die Karosserieform bis hin zu neuen Fahrzeugkonzepten. Darüber hinaus müssen etliche Komponenten neu entworfen werden. Vor diesem Hintergrund hat das Fraunhofer IAO den Electric Vehicle Configurator (EVConfigurator) als Forschungstool konzeptioniert, um Nutzerpräferenzen aufzunehmen und neue Konzepte gegeneinander zu testen. Der Konfigurator berücksichtigt unterschiedliche Ausprägungsformen für neue Fahrzeug- und Antriebskonzepte, aber auch Komponenten. Darüber hinaus analysiert er Umgebungsbedingungen und Incentives. Der EV-Configurator bietet dem Nutzer die Möglichkeit, unterschiedliche Fahrzeug- und Antriebskonzepte zu konfigurieren und zu bewerten. Die je nach Konfiguration variierenden Anschaffungs- und Betriebskosten sowie das Emissionsverhalten des Fahrzeugs werden dem Nutzer direkt angezeigt. Hierbei kann sich der Nutzer informieren und für zukünftige Mobilität inspirieren lassen. Die Kostenanalyse bezieht sich dabei auf den Zeitpunkt der Konzeption des Konfigurators bei aktuell niedrigen Produktionsstückzahlen. Das Forschungstool steht im Internet zur Verfügung. www.ev-configurator.de

Blick in die Zukunft: Die innovative OLED-Technologie ist während des Tages transparent und gibt bei Bedarf ein angenehmes Licht von sich. Moritz Kolar

Ludwigshafen/Eindhoven. Die sogenannte OLED-Technologie (Organic Light Emitting Diode) erlaubt in vielen Bereichen spannende Einsatzmöglichkeiten. Eine davon wollen die beiden Technologieunternehmen BASF und Philips nun gemeinsam für den Automobilbau nutzbar machen: Die Partner haben auf Basis der Technologie ein transparentes Autodach entwickelt, dessen OLEDs in ausgeschaltetem Zustand durchsichtig sind, auf Knopfdruck aber das Fahrzeuginnere beleuchten. Diese Lichtlösung bietet damit nicht nur völlig neue Designmöglichkeiten, sondern auch neue Wege im Fahrzeugbau. So kann zum Beispiel ein Sandwichaufbau der transparenten OLEDs mit ebenfalls transparenten Solarzellen kombiniert werden. Damit wird die während

des Tages erzeugte Energie zur Beleuchtung des Innenraums verwendet.

„Die Kombination

Eindrucksvolle Möglichkeiten

aus OLEDs und Solar-

„Die Kombination gibt dem Fahrer ein einzigartiges, offenes Raumgefühl, erzeugt tagsüber Strom und liefert nachts das angenehme warme Licht der transparenten und hocheffizienten OLEDs“, so Felix Görth, Leiter der Organischen Leuchtdioden und Organischen Photovoltaik bei BASF Future Business. Dietrich Bertram, Leiter der OLEDAktivitäten bei Philips, ergänzt: „Das Projekt beweist eindrucksvoll die Möglichkeiten, die OLEDs bieten. Es veranschaulicht das Potenzial der Philips Lumiblade Technologie bei der Verwirklichung innovativer Lichtanwendungen, welche die Lebensqualität der Menschen steigern.“

zellen erzeugt tagsüber Strom und liefert nachts ein angeneh­ mes warmes Licht.“ Felix görth, BASF

BASF und Philips arbeiten bereits seit 2006 im Rahmen der „OLED 2015“-Initiative des Deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eng zusammen. BASF entwickelt organischchemische Materialien wie Farbstoffe, die Philips zur Entwicklung

und Herstellung von OLEDs nutzt. Gemeinsam konnten die beiden Partner so die innovative transparente Beleuchtungstechnologie OLED zum Einsatz im Automobilbau und speziell in einem Fahrzeugdach realisieren. Die Vorteile der OLED-Technologie liegen zum einen in ihrer hohen Energieeffizienz. Zum anderen eröffnen sich mit dieser Technologie ganz neue Möglichkeiten für Automobildesigner: Bei OLEDs handelt es sich nämlich um nur 1,8 mm dünne Lichtquellen, die auch transparent sein können. Sie geben ihr Licht diffus über die gesamte Fläche ab und werden daher von Nutzern als sehr angenehm empfunden, da sie im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Punktlichtquellen nicht blenden und darüber hinaus auch deutlich weniger harte Schatten bilden. www.philips.com www.basf.com

General Motors Der amerikanische Automobilhersteller will Beifahrern auf den Rücksitzen mehr Unterhaltung bieten

Japaner zeigen in Genf Weltpremiere

Seitenscheiben mit Entertainment-Programm Detroit/Tokio. Auch wenn Nintendo DS, Playstation Portable und DVDPlayer in den vergangenen Jahren für viel Abwechslung bei Beifahrern auf den Rücksitzen gesorgt haben, schlagen lange Fahrten immer noch aufs Gemüt. Dem will nun der amerikanische Automobilhersteller General Motors mit seinen sogenannten Windows of Opportunity (WOO) Abhilfe verschaffen. Dabei sollen Spiele und andere Anwendungen der Bordelektronik auf die Seitenscheiben projiziert werden und bei den Passagieren für Abwechslung sorgen.

bilder malen, Nachrichten verschicken oder Musik downloaden. Ob und wann die Technologie in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommt, ist derzeit laut einem Spre-

cher von GM unklar. „Das ist nur eines von vielen Projekten bei GM, die die Erlebniswelt des Passagiers in den kommenden Jahren neu erfinden könnte.“ www.gm.com © Mitsubishi

sich unter elektrischer Spannung in einer reflektierende Projektionsfläche verwandeln. Darauf können die Passagiere animierte Figuren über Hindernisse steuern, Wolken-

In einem Monat will Mitsubishi in Genf seine neue Designsprache zeigen.

Geboren wurde die Idee im Future Lab der Bezalel Academy of Art and Design in Isreal. Von General Motors damit beauftragt, neue Möglichkeiten zur Unterhaltung auf den Plätzen im Fonds zu entwickeln, haben die Studenten ein mit einer berührungsempfindlichen Multitouch-Oberfläche versehenes Seitenfenster als Spielfläche erfunden. Dabei setzen sie auf transparente „Smart Glasses“, die

© General Motors

Seitenfenster als Spielfläche

Bunte und animierte Welt: Mit seinen „Windows of Opportunity“ hält General Motors zahlreiche Spieleideen für umsetzbar.

Genf. Der japanische Automobilbauer Mitsubishi will am 6. März am Genfer Automobilsalon als Weltpremiere ein neues Crossover-Modell mit neuer Designsprache, hochwertiger Technik und umweltfreundlicher Technologie vorstellen. Das neue Crossover-Modell wird mit einem innovativem Plug-in-Hybrid Allradantrieb ausgestattet sein. Die laut eigenen Angaben „bahnbrechende neue Designsprache“, die Mitsubishi in Genf erstmals präsentiert, soll flexibel genug sein, um sowohl in Limousinen, als auch Crossover-Modellen und SUVs zum Einsatz zu kommen. www.mitsubishi.com


R U N D U M S AU T O

54 – automotivebusiness

Hella: Batterie-Tester für Profi-Einsätze Lippstadt. Ab sofort bietet Hella vollautomatische Batterie-Tester und -Ladegeräte auch für den professionellen Einsatz in Werkstätten an. Zwei Versionen stehen zur Verfügung: Sowohl bei der Variante „Basic“ als auch bei der Ausführung „Pro“ werden die jeweiligen DiagnoseDaten auf einem übersichtlichen Anzeigefeld dargestellt. Eine Spezial-Software garantiert, dass die Akkus je nach Bauart schonend überprüft werden. Die Variante „Pro“ offeriert darüber hinaus eine Druckfunktion, mittels derer dem Kunden eine detaillierte Diagnoseübersicht geliefert werden kann. Die Geräte basieren auf Hochfrequenztechnologie. www.hella.de

Oldtimer-Guide geht in seine sechste Runde Wien. Die sechste Auflage des österreichischen „OldtimerGuides“ ist auslieferfertig. Auf mehr als 400 Seiten liefert der Leitfaden für Klassiker-Liebhaber und -Besitzer spezifische Informationen & Stories sowohl rund um die vier- als auch die zweirädrige Fraktion. Aus dem Inhalt weiters: ProfessionistenVerzeichnis, Veranstaltungen, Messen, Auktionshäuser und -termine, Clubs, Museen, Modellbau. Aktualisiert wurde auch die Online-Ausgabe des Klassiker-Handbuchs. www.oldtimer-guide.at

depox Neues Aufbewahrungssystem schafft in privaten und öffentlichen Garagen Platz für Alltagsgegenstände

Stauraum im Parkraum

2 m³ Volumen, 250 kg Nutzlast, 2.300 x 1.000 x 980 mm, Montage über Auto-Stellplätzen. BEATRIX Keckeis-hiller

Wien. Dem Traum von (mehr) Stauraum im Parkraum kann eine Neuentwicklung aus Österreich zur Realisierung verhelfen. Es handelt sich um eine „depox“ genannte Aufbewahrungsbox, die für die Montage in (Park-)Garagen konstruiert ist, und die als Depot für „Alltagsgegenstände, die in der Wohnung, im Keller oder im Kofferraum keinen Platz finden“ gedacht ist, so die depox-Geschäftsführer Kerstin Hetfleisch, diplomierte Architektin, und Gerhard Strasser, Betriebswirt. Das Spektrum dieser Gegenstände reicht etwa von Putzmitteln bis zu Dachträgern sowie Fahrrädern samt Ausrüstung. Mit einer Nutzlast von rund 250 kg ist das 2.300 x 1.000 x 980 mm große Behältnis mit zweigeteiltem Innenraum für die Montage im Deckenbereich konstruiert. Damit ergibt sich – für durchschnittlich konstruierte Pkw – kein Raumverlust im StellplatzBereich.

TÜV-geprüft & versperrbar Die depox ist TÜV-geprüft und versperrbar und damit auch für die Montage für öffentliche Parkgaragen geeignet. Die Hersteller wollen die pulverbeschichtete StahlblechBox – Standardfarben sind derzeit außen Aluminiumsilber und Sonnengelb, innen Silber – eben-

so als gestalterisches Element in der grauen, häufig unterirdischen Welt der Auto-Stellplätze verstanden wissen. Zum Beispiel als Werbebotschafts-Projektionsfläche: „Dafür bietet sich der Deckel dank Form und Neigungswinkel geradezu an“, sagt Hetfleisch. Auch das Thema ‚Lifestyle‘ ist eines in Zusammenhang mit alternativ angetriebenen, sprich elektrisch betriebenen Fahrzeugen: In die depox lässt sich eine Ladestation für E-Autos integrieren.

Made in Austria Das ist nicht die einzige grüne Botschaft, die das depox-Team transportieren will: „Die Aufbewahrungsbox wird zu hundert Prozent in Österreich hergestellt“, weisen Hetfleisch und Strasser darauf hin, dass „nachhaltig, mit hochwertigen Materialien produziert wird“ und dass die Transportwege kurz gehalten sind. Überschaubar ist zudem das Vertriebssystem. Die depox ist entweder übers Internet oder direkt beim Hersteller bestellbar. Der Preis beträgt je nach Ausführung 1.600 bis 2.900 € inklusive 20% Mehrwertsteuer, exklusive Transport und Montage. Die Tarife beinhalten hingegen die Abwicklung der Genehmigung mit den jeweiligen Stellplatzbetreibern. Die depox GmbH überprüft, ob die Box überhaupt in die Garage passt

100 % ELEKTRISCH, 100 %

© depox

short

Freitag, 3. Februar 2012

Die depox-Geschäftsführer Kerstin Hetfleisch und Gerhard Strasser präsentieren ihre Aufbewahrungs-Box, die Stauraum im privaten und öffentlichen Garagen schafft.

und ob sie in die Garagenordnung integrierbar ist. Organisiert wird ebenfalls die behördliche Bewilligungsprozedur. Die Lieferung und Montage erfolgt sodann innerhalb von vier Wochen nach der Bestellung – in ganz Österreich. Die Geschäftsführer resümieren: „Wir sind stolz auf unsere innova-

EMISSIONSFREI*,

tive Entwicklung und hoffen, den Österrreichern damit viel mehr Platz in ihren eigenen vier Wänden zu schenken und damit ihr Leben erheblich zu erleichtern.“ Und: „Da wir auch viele Familien als Kunden für unsere ‚depox‘ erwarten, bieten wir auch ein RatenzahlungsModell an.“ www.depox.at

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FLUENCE Z.E. AB € 25.950,–1)

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SPRENGEN KONVENTIONEN. ABER NICHT IHR BUDGET. Renault macht’s vor und bringt die Autos der Zukunft bereits jetzt auf Österreichs Straßen: z.B. den neuen Renault

Fluence Z.E. ab € 25.950,–1) oder im 0 % Z.E. Leasing schon ab € 116,–2) fix/Monat zzgl. Batteriemiete ab € 82,–4). Den neuen Renault Kangoo Z.E., ausgezeichnet als International Van Of The Year, gibt’s sogar schon ab € 24.000,– 1) oder im 0 % Z.E. Leasing schon ab € 144,–3) fix/Monat zzgl. Batteriemiete ab € 86,40 4). Nähere Informationen bei Ihrem Renault Partner. 1) Unverb. empf. Listenpreis (ohne Batterie) inkl. USt zzgl. € 200,– netto Auslieferungspauschale. 2) Renault Finance Z.E. Leasing inkl. gesetzlicher Vertragsgebühr. Fixzinsgarantie über die gesamte Laufzeit. Berechnungsgrundlage: Fluence Z.E. Expression, Laufzeit 36 Monate, Kilometerleistung 10.000 km p.a., Anzahlung € 7.785,–, Restwert € 14.109,–, vom Verbraucher zu zahlender Gesamtbetrag € 26.070,–. Nominalzinssatz 0,0 %. 3) Renault Finance Z.E. Leasing inkl. gesetzlicher Vertragsgebühr. Fixzinsgarantie über die gesamte Laufzeit. Berechnungsgrundlage: Kangoo Z.E. 2 Sitzer Laufzeit 36 Monate, Kilometerleistung 10.000 km p.a., Anzahlung brutto € 7.200,–, Restwert brutto € 11.740,–, vom Verbraucher zu zahlender Gesamtbetrag brutto € 24.124,–. Nominalzinssatz 0,0 %. 4) 36 Monate, 10.000 km/Jahr. Freibleibendes Angebot von Renault Finance (RCI Banque SA Niederlassung Österreich) gültig bis 29.02.2012 bei allen teilnehmenden Renault Partnern. *Während der Fahrt, Verschleißteile ausgenommen. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfotos.

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Freitag, 3. Februar 2012 – 55

club med-bilanz

marriott tourismus-studie

Mit der neuen Premium-Strategie fährt der Veranstalter Gewinne ein Seite 56

Eine Milliarde Touristen im Jahr bringen der Welt Frieden und Wohlstand Seite 58

© Marriott

© Club Med

destinationworld bahamas familien sind willkommen © Islands of the Bahamas

Schwarzer Diamant mit Image-Problemen

© Sunny Cars

short

Hamburg. Bisher sind nur der Name, eine Zeichnung und die Ausrichtung des Schiffs bekannt – doch ab März wird der Neubau „Europa 2“ von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten mit dem ersten Katalog auch visuell erlebbar. Das Schwesterschiff der „Europa“ wird als lifestyleorientierte, legere Variante im Luxus-Segment positioniert und im Frühjahr 2013 in Dienst gestellt. Alle Suiten und öffentlichen Bereiche wie Restaurants werden mittels computergenerierter Bilder, die eine nahezu reale Visualisierung des Schiffs bieten, gezeigt. www.hlkf.de

© Panthermedia.net/Andreas Lippmann

© Hapag-Lloyd Kreuzfahrten

München. Italien-Urlauber können ihre geplante Reise in 2012 preisgünstiger gestalten: Der Vermittler Sunny Cars gewährt auf alle Mietwagen-Buchungen bis zum 14. Februar einen Preisnachlass in der Höhe von zehn Prozent. Die Aktion gilt für den Mietbeginn ab sofort bis zum 31. Oktober für das Festland und die italienischen Inseln – und ist somit auch für Reisende interessant, die während der Ferienzeiten in den Süden reisen möchten. Die Hotelzustellung und Einwegmiete sind auf Anfrage möglich. www.sunnycars.at

Tourismus in Afrika In vielen Ländern Afrikas ist der Tourismus der wichtigste Rohstoff, und es gibt Projekte, die soziales und umweltpolitisches Engagement zeigen und zu wichtigen Impuls- und Arbeitgebern geworden sind. Seite 56 Exklusive Lodges und City Resorts airtours, die Luxusreisemarke der TUI, hat exklusive Häuser neu im Programm

Amman. Jordanien feiert heuer die 200-jährige Wiederentdeckung der Felsenstadt Petra: 1812 begab sich der Schweizer Forscher und Entdecker Johann Ludwig Burckhardt auf die Suche nach der sagenumwobenen Felsenstadt, die bis dahin einen jahrhundertelangen Dornröschenschlaf hielt. Im Sommer 2012 sind diverse Veranstaltungen dazu geplant. www.visitjordan.com

Wien. airtours, die Luxusreisemarke der TUI, hat für Urlauber in Südafrika sehr schöne Häuser im Programm. Hier sind drei ganz besondere Tipps:

Luxushotel in Kapstadt Ein perfekter Ausgangspunkt für Streifzüge durch Kapstadt oder Ausflüge in die Kap-Region ist das One&Only Capetown. Eine Übernachtung kostet inkl. Frühstück ab 226 € p.P. Eingebettet in eine faszinierende Landschaft, liegen zwei FirstClass-Lodges: zum einen das

Grootbos Private Nature Reserve; eine Nacht kostet ab 149 € p.P. inkl. Vollpension. airtours-Gäste genießen zusätzliche Privilegien wie einen Rundflug, einen Bootsausflug oder einen Tagesausflug. Und zum anderen das luxuriöse Londolozi Private Game Reserve; es bietet wunderschöne FotoSafaris im Wildschutzreservat. Die exklusiven Camps, die zur Lodge gehören, sind unabhängig voneinander und liegen im dichten Wald an den Ufern des Sand River. Zwei Nächte kosten inkl. Vollpension und Transfer ab 1.734 € p.P. www.airtours.de

© Airtours

© Jordan Tourism Board

Drei besondere airtours-Tipps für Südafrika

Urbaner Chic und eine spektakuläre Kulisse zeichnen das One&Only in Kapstadt aus.


c ov e r

56 – destinationworld

Freitag, 3. Februar 2012

Tourismus in Afrika Ausländische Urlauber sind für viele Länder in Afrika die wichtigste Devisen-Einnahmequelle

Kommentar

Tourismus als Chance zur Armutsbekämpfung

Budapest im Winter: Gefragte Destination

Mit ihren Nationalparks, Flüssen, dem Urwald und der Wüste haben sie den Touristen viel zu bieten. moderne Einkaufzentren werden gebaut, und durch den Ausbau des transkontinentalen Straßennetzes wächst der Binnenhandel. Doch nicht nur positive Tendenzen machen Afrikas Tourismusindustrie Hoffnung, auch die Krisen in anderen Regionen der Welt machen Mut. Während in den arabischen Staaten Nordafrikas und im Nahen Osten die Folgen einer Revolution bewältigt werden müssen, haben Urlaubsländer wie Südafrika oder Namibia die Demokratisierung längst hinter sich. Ein Problem ist aber immer noch das schlechte Image im Ausland.

dino silvestre

D

ie Ungarn wollen (müssen) den Tourismus ankurbeln. Und da sind wir selbstverständlich ein umworbener Quellmarkt. 50 Hotels nehmen an der Aktion ‚Budapest Winter Invitation‘ teil und gewähren bei Buchung von zwei oder drei Nächten eine gratis Nacht dazu. Die Kampagne läuft bis zum 31. März. Die Webseite und Buchungsportal www.budapestwinter.com enthält die Liste der teilnehmenden Hotels, einen Veranstaltungskalender, Programmvorschläge und nützliche Informationen. Die mehrsprachige Homepage gibt detaillierte Programmvorschläge für einen viertägigen Aufenthalt; für jedes Interesse ist etwas dabei, man erfährt, wie man das überraschende, romantische, entspannende, neue, verrückte, abenteuerliche und das historische Budapest am besten kennenlernen und genießen kann. Darüber hinaus gibt es auch freien Eintritt in eines der historischen Thermalbäder wie z.B. Széchenyi-, Gellért- oder Rudas-Bad. Im Winter lohnt es sich besonders, die Thermalbäder der Bäderhauptstadt Budapest aufzusuchen und ins wohltuende Wasser der türkischen Bäder einzutauchen. Außerdem erhält man bei diversen Partnern noch ZusatzRabatte; so gibt es etwa die ‚Budapest Card‘ stark verbilligt. Budapest, wir kommen!

Vielfältiger Kontinent Im Kongresstourismus peilt Südafrika in der Hitliste der beliebtesten Ziele weltweit bis zur WM die Top Ten an, doch die Krise hat vieles verhindert. Auch in Namibia spielt Tourismus eine wichtige Rolle, trug er doch im Jahr 2010 immerhin 14% zum BIP bei und ist damit – nach dem Bergbau – der zweitwichtigste Wirtschaftszweig. Es wurden mehr als acht Mrd. € umgesetzt. Der afrikanische Kontinent ist dermaßen vielfältig und in den gesellschaftlichen Strukturen sehr unterschiedlich, sodass sich einheitliche Kriterien kaum erstellen lassen. An den Mittelmeerküsten gelten andere Mechanismen im Tourismus als z.B. in Kenia oder gar in Sierra Leone.

Deutsche Bahn Erfolge

Ausspannen in der Grootbos Private Nature Reserve Lodge: Ein Urlaub in Afrika ist ideal für Naturliebhaber, man muss nur die passende Destination aussuchen.

Eines eint aber die Länder: Alle afrikanischen Destinationen setzen landschaftliche Schönheit, Unberührtheit und Kulturvielfalt als Kapital ein. Mit ihrer reichhaltigen Tierwelt, den riesigen Nationalparks, Flüssen, dem Urwald sowie der Wüste und der Küste haben sie nicht nur naturverbundenen Ökotouristen etwas zu bieten.

Neue Arbeitsplätze Der Tourismus bietet viele Chancen für Mensch und Natur und hilft bei der Bekämpfung der Armut, weil rund um den Tourismus Arbeitsplätze geschaffen werden. Reiseführer, Fahrer oder LodgePersonal: Die Berufe sind vielfäl-

tig, und das Geld kommt bei den Beschäftigten auch an. Durch den Tourismus werden neue Nationalparks finanziert, die Arbeitsplätze schaffen und die Natur schützen. Um Afrika als Reisedestination in Deutschland erfolgreicher zu vermarkten, wurde in Frankfurt die AFTTO (African Fair Tourism & Trade Organization) gegründet. Dadurch wird versucht, das Potenzial mehrerer Länder südlich der Sahara zusammenzufassen und das Image zu verbessern. Viele dieser Länder haben ein konstantes Wirtschaftswachstum, was zu einer erfolgreichen Bekämpfung der Armut führt. Zum Beispiel hat die Auto- und Handy-Dichte drastisch zugenommen,

„Es gibt falsche Erwartungen, die insbesondere durch manche Fernsehfilme geschürt werden“, sagt Theresa Bay-Müller, Deutschland-Chefin des südafrikanischen Fremdenverkehrsamts South African Tourism in Frankfurt. „Zum Beispiel, dass hinter jeder Ecke die ‚Big Five‘ sitzen (gemeint sind die fünf großen Säugetiere Afrikas) und man sich in Südafrika kaum auf die Straße traut, ohne überfallen zu werden.“ Afrika schafft es meistens nur mit Katastrophenmeldungen in die Medien, von der positiven Entwicklung einiger Länder bekommen viele gar nichts mit. Die Touristen kommen vor allem aus Großbritannien, Deutschland, den USA, Italien, Frankreich, Spanien und den skandinavischen Ländern. Wenn es eine Entführung, einen Mord oder schweren Raub an Touristen gibt, steht das bei uns in der Zeitung und schreckt viele Urlauber ab. Dabei ist eine Reise durch die USA – rein statistisch gesehen – viel gefährlicher ... www.afrika.info

Club Med Mit der neuen Premium-Strategie erreicht der Veranstalter positive Geschäftszahlen für das Jahr 2011

Wachstum für die Eisenbahn

Gute Neuigkeiten für den Gesamtkonzern München/Paris. Nachdem Club Med im Rahmen der Eröffnung des neuen Premium Schnee-Resorts in Valmorel bereits gute Neuigkeiten für den Gesamtkonzern vermelden konnte, kann nun auch Club Med Deutschland ein positives Wachstum verzeichnen. Trotz limitierender Faktoren wie der weltweiten Finanzkrise, dem arabischen Frühling und der Katastrophe von Fukushima leis-

tete Club Med Deutschland seinen Beitrag zum positiven Gesamtergebnis. Die sukzessive eingeführte neue Premium-Strategie trägt somit die ersten Früchte. Die Club-Resorts wurden und werden nach und nach auf einen 4-5 Trident-Standard gebracht, um den Ansprüchen der Gäste gerecht zu werden. So sollen bis Ende des Jahres 2012 insgesamt zwei Drittel aller

Resorts auf 4-5 Trident-Niveau sein, 2004 machte diese Gruppe gerade einmal 25% aller Resorts aus. Style, Design, Komfort und vor allem Familienfreundlichkeit stehen bei dem Wandel im Vordergrund. Der eingeschlagene Weg zielt deshalb ganz klar auf Qualität statt auf Quantität. So konnten bei einer gleich bleibenden Zahl von Buchungen, Umsatz und Gewinn erhöht werden.

Individualreisen im Plus

© Club Med

Berlin. Die Beförderungsleistung der Eisenbahnen im Personenverkehr ist in den vergangenen zehn Jahren um 20% gestiegen, während die Pkw-Nutzung mit einem Plus von vier Prozent nahezu stagniert. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts und Berechnungen der „Allianz pro Schiene“ auf Basis der amtlichen Prognose des Bundesverkehrsministeriums hervor. „Die Eisenbahn hat von 2002 bis 2011 ein Rekordwachstum hingelegt“, sagt der GF der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Obwohl die Zahl der Pkw in den Straßen seit Jahren ansteigt, fahren die Deutschen übers Jahr gesehen nur unwesentlich mehr Auto als vor zehn Jahren.“ GF Flege wies darauf hin, dass die Nachfrage im Schienennahverkehr stärker gewachsen sei als im Fernverkehr. So konnten die Nahverkehrszüge ihre Verkehrsleistung in zehn Jahren um fast 30% steigern. www.allianz-pro-schiene.de

Falsche Erwartungen

© Airtours

Wien. In Südafrika hat der Tourismus dem Goldbergbau schon vor Jahren den Stellenwert streitig gemacht, der einst den größten Anteil an der nationalen Wertschöpfung hatte. Heute kommt er gerade noch auf fünf Prozent – der Tourismus dagegen mit 7,4 Mio. Besuchern auf acht Prozent. Beflügelt von der Austragung der Fußball-WM im Jahr 2010, soll der Anteil der Reiseindustrie bis 2014 sogar auf 14% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Südafrika vermarktete die erste Fußball-WM in Afrika bewusst als kontinentales Ereignis. So wurden Tourismusrouten durch die Parks von Angola, Botswana, Lesotho, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika und Swasiland geführt. Damit konnten Touristen diese Länder als ein Reiseziel erleben.

georg biron

Club Med-Anlagen der Premium-Klasse gibt es heute auf allen fünf Kontinenten.

Im Gesamtjahr 2011 erzielte Club Med Deutschland (inklusive dem Bereich Club Med Groups & Incentives) einen Umsatzzuwachs von 11%, bezogen auf den Vorjahreszeitraum. Im Bereich der Individualreisen konnte vor allem im SommerGeschäft ein enormes Plus erzielt werden, das mit 24% zu Buche schlägt. Doch auch der ohnehin starke Winter konnte mit einem zweistelligen Wachstum von 10% die Erwartungen mehr als erfüllen. Das Wachstum von 35% für die

4 und 5 Tridents-Resorts ist selbstverständlich zu einem Teil auf die gestiegene Anzahl dieser Premium-Resorts zurückzuführen, zeugt allerdings auch davon, dass die Kunden das Produkt sehr gut annehmen.

Ein starker Winter Ein weiterer Fokus von Club Med sind die Long Haul-Destinationen, sprich die Resorts außerhalb Europas und des Mittelmeerraums, die ebenfalls ein Wachstum verzeichnen konnten: von 21%. Für den Winter 2012 beträgt das Wachstum aktuell bereits 15%, was noch einmal eine klare Steigerung im Vergleich zum Winter 2011 bedeutet. Und auch wenn es noch zu früh ist, konkrete Zahlen für den Sommer 2012 zu kommunizieren, kann man auch hier bereits sagen, dass sich das Wachstum im zweistelligen Bereich bewegen wird. Auch Club Med Groups & Incentives konnte für das Jahr 2012 bereits einen deutlichen Anstieg der Anfragen verzeichnen. www.clubmed-urlaub.com


b usi n ess & m ar k e ts

Freitag, 3. Februar 2012

destinationworld – 57

EF Sprachreisen Eröffnung von vier neuen Sprachschulen im Februar in Europa: Paris, Madrid, Rom und München bieten attraktive Pakete

EF eröffnet neue Sprachschulen dino silvestre

Wien. „In Europa verlangen Arbeitgeber oft Englisch in Verbindung mit Spanisch, Französisch, Deutsch oder Italienisch. Zudem wünschen sich immer mehr Unternehmen auch Chinesisch-Kenntnisse“, sagt Mats Ulenius, Vizepräsident von EF Education First, dem weltweit größten Privatunternehmen für effiziente Sprachen-Trainings. „Junge Leute erkennen, welchen Wert Mehrsprachigkeit für Berufsweg und Einkommensmöglichkeiten darstellt. Infolgedessen erleben wir seitens der Studenten eine immer stärkere Nachfrage nach Kursen in allen beliebten Drittsprachen.“

EF Education First reagiert mit der Eröffnung von vier neuen Sprachschulen in Europa auf den Trend zur Mehrsprachigkeit. Interessierte können sich online unter www.ef.com/centers verbindlich anmelden.

Reisen und Studieren Das neue Flaggschiff des Unternehmens, die Sprachschule EF Paris, ist in einem palastartigen Gebäude untergebracht, ein paar Schritte vom Opernhaus und den Modeboutiquen des 9. Arrondissements entfernt. „EF hat ein größeres Angebot an Lehrgängen für

besondere Interessensgruppen als jede andere Sprachschule in Paris. Dazu zählt ein sehr beliebter Kurs über die französische Küche“, sagt die Schulleiterin Alix Lallement. Genauso wie in Paris öffnen auch die anderen EF-Sprachschulen auf dem europäischen Kontinent im Februar ihre Türen in den Herzen aufregender Großstädte: Madrid, Rom und München. EF bietet auch ein spezielles Programm unter der Bezeichnung „EF Multi-Sprachenjahr“. Dieses ist für Studenten gedacht, die möglichst schnell mehrere Sprachen erlernen oder verbessern wollen. www.ef.co.at

© EF Education First

Education First: Das professionelle Know-how für verschiedene Interessen.

Im Urlaub Sprachen lernen: Mehrsprachigkeit erhöht die Chancen am Arbeitsmarkt.

Investition in die Zukunft Fremdsprachenkenntnisse vereinfachen die Jobsuche und erhöhen gleichzeitig die Chancen auf ein höheres Gehalt.

Amadeus Jahresergebnis

AATIX & Tourix

© Amadeus

Wien. „Auf die Business Traveller ist Verlass: Mit einem soliden Buchungs-Plus haben sie den österreichischen Reisebüros im Jahr 2011 einen insgesamt zufriedenstellenden Geschäftserfolg beschert“, erläutert Wilfried Kropp, GF von Amadeus Austria, das Jahresergebnis von plus 4,5% bei den Flugbuchungen. Dieses Ergebnis zeigt der AATIX, der von Amadeus herausgegebene Branchenindex. Er erfasst die Flugbuchungen in österreichischen Reisebüros. Im Jahresverlauf zeigt sich, dass der seit Jahresanfang bemerkbare Wachstumstrend fast bis zum Jahresende gehalten hat. Nur im Dezember gab es einen Einbruch von 14,9%, der aber nur geringe Auswirkungen auf das Jahresergebnis hatte, weil im Dezember traditionell wenig gebucht wird. In der Touristik ist das Bild weniger rosig. 2011 schließt mit einem Wachstum von nur 0,7%, wie der Amadeus Tourix ausweist, der Veranstalterbuchungen in heimischen Reisebüros zeigt. Es handelt sich nicht nur um Pauschalreisen, sondern auch um Flug-Only oder Hotel-Only-Buchungen. Mit den Indices AATIX (Austrian Air Traffic Index) und Tourix (Austrian Touristik Index) wird die wirtschaftliche Entwicklung des österreichischen Reisebüromarkts abgebildet. Durch die Konzentration auf Buchungen können beide Indices als Frühindikatoren benutzt werden, denn Buchungen erfolgen teilweise lange vor der Reise. www.at.amadeus.com

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58 – destinationaustria

Egencia erweitert ihre globale Präsenz London. Egencia, Tochterfirma der Expedia, Inc., gibt die Erweiterung der „Egencia Global Alliance“ um sieben neue Länder bekannt und betreut somit auch Kunden mit Geschäftsreisemanagement-Dienstleistungen in der Türkei, Marokko, Bulgarien, Südkorea, Guatemala, Kolumbien und Chile. Mit der Errichtung der sieben neuen Länderpartnerschaften ist Egencia jetzt in 47 Ländern weltweit präsent. www.egencia.es

© Hapag-Lloyd Kreuzfahrten

HLK tritt der BranchenInitiative Futouris bei

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten engagiert sich für Nachhaltigkeit im Tourismus.

Hamburg. Hapag-Lloyd Kreuzfahrten ist ab sofort Mitglied von Futouris e.V., der Nachhaltigkeitsinitiative für die Tourismuswirtschaft. „Neue, spannende Ufer zu erkunden bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Deshalb engagieren wir uns und sind stets bedacht, Ressourcen zu schonen, Umweltauswirkungen zu minimieren und unsere Gäs-te zu sensibilisieren“, sagt Sebastian Ahrens, GF Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. „Mit ‚Futouris e.V.‘ können wir die Themen ‚Umwelt‘ und ‚Nachhaltigkeit‘ im eigenen Haus und in der Kreuzfahrt insgesamt weiter vorantreiben und neue Projekte verwirklichen.“ Hapag-Lloyd Kreuzfahrten engagiert sich zum Beispiel seit vielen Jahren für den Schutz der sensiblen Polarregionen, senkt den Verbrauch, reduziert Emissionen durch ein effizientes Routenmanagement und rüstet seine Schiffe mit moderner Umwelttechnologie aus. www.hlkf.de

© Turgalicia

Neue Plattform für Nachhaltiges Reisen

Marriott-Studie 2012 Detaillierte Umfrage unter 1.100 Auslandsreisenden und Meinungsbildnern aus acht Ländern

Tourismus ist ein Jobund Wirtschaftsmotor

Präsentiert wurde die von Penn Schoen Berland durchgeführte Studie auf dem Weltwirtschaftsgipfel. landsprodukt, von jährlich 4,2% auf 9,226 Bio. USD (7,068 Bio. €). Die Ausgaben auf Auslandsreisen sollen bis 2021 jährlich um 6,6% auf 1,789 Mrd. USD (1.37 Mrd. €) ansteigen.

michael bär

London. Der internationale Tourismus spielt die wichtigste Rolle in Sachen Wirtschaftsförderung und Völkerverständigung – noch vor dem Internet, Film und Fernsehen sowie diplomatischen Bemühungen. Das ist das Ergebnis einer von Marriott International in Auftrag gegebenen Umfrage unter 1.100 Auslandsreisenden und Meinungsbildnern aus den Ländern Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Indien, Spanien und die USA. Präsentiert wurde die von Penn Schoen Berland durchgeführte Studie am 25. Jänner auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos.

„Die Auslandsreisen fördern das Verständnis für fremde Kulturen und heben hervor, dass wir als Menschen alle gleich sind.“

Eine Milliarde Touristen 96% der Befragten im Alter von unter 35 bis über 50 Jahren glauben, dass Reisen und Tourismus sich positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken, während 77% der Meinung sind, je mehr Menschen fremde Länder und Kulturen kennenlernen, umso besser ist das für den Weltfrieden. „Ich glaube, wir stehen am Anfang eines goldenen TourismusZeitalters mit einer nie dagewesenen Fülle an Chancen für internationale Geschäftsbeziehungen und Reisen“, so Arne Sorenson, künftiger CEO und derzeitiger Präsident von Marriott International. Sorenson verweist auf die Zahl von Auslandsreisenden, die sich seit 2001 verdoppelt hat und 2012 laut Welttourismusorganisation (UNWTO) eine Milliarde sein wird. „Reisen erweitert den Horizont und öffnet Herz und Geldbeutel. Die Studie zeigt, dass Reisen heutzutage auch eine effektive Form sanfter Diplomatie darstellt.“

Mark Penn, CEO von Penn Schoen Berland und Burston-Marsteller

129.000 Angestellte

Nach Aussage des World Travel & Tourism Council (WTTC) sollen durch touristische Aktivitäten bis 2021 direkt wie indirekt netto 69 Mio. Arbeitsplätze entstehen, knapp 80% davon in Asien, Lateinamerika, Nahost und Afrika. Allein Marriott International will 2012 rund 60.000 Stellen besetzen,

Im Jahr 2010 erwirtschaftete Marriott International fast 12 Mrd. USD (9.19 Mrd. €) durch den laufenden Geschäftsbetrieb. Das Unternehmen beschäftigte 2010 rund 129.000 Angestellte. Weitere Informationen zu Marriott International unter: www.marriottnewscenter.com

davon zwei Drittel außerhalb der USA, wo sich mehr als die Hälfte der zum Konzern gehörenden Häuser befindet. Weiterhin rechnet der WTTC bis 2021 mit einem Anstieg des Beitrags der Tourismusindustrie zur weltweiten Wirtschaftleis-tung, gemessen am Bruttoin-

ViaDeutschland Klimaschonend zu Olympiade und EM

Wien. Die gute Nachricht gleich vorweg: Club Magic Life verlängert den Frühbucherbonus für den kommenden Sommer bis 29. Februar 2012. Bei einem dreiwöchigen Aufenthalt kann man bis zu 150 € sparen (gültig für die 12 Club Magic Life-Anlagen in Spanien, Griechenland, Ägypten, Tunesien und der Türkei).

Berlin. Wer die deutsche Fußballnationalmannschaft im Juni bei ihren EM-Spielen in Polen und der Ukraine erleben möchte, kann auch mit der Bahn anreisen – eine perfekte Möglichkeit, die EM-Gastgeberländer näher kennenzulernen. Das Gleiche gilt für die Olympischen Spiele Ende Juli, Anfang August in London.

Frühbucherbonus wird verlängert Ermäßigungen rechnen: Für eine Woche Aufenthalt in einem Club gibt es 50 € Bonus pro Vollzahler, bei zwei Wochen Aufenthalt 100 € und – als neue Aktion – bei drei Wochen Aufenthalt sogar 150 € Preisnachlass pro Vollzahler. Preisbeispiel: Eine Woche All inclusive p.P. im DZ in der Club Magic Life Anlage Africana Imperial (Tunesien) ab 549 € ( inklusive Frühbucherbonus von 50 €). www.magiclife.com

Club Magic Life hat des Premium-Entertainmentprogramm weiter ausgebaut und bietet in der kommenden Sommersaison über 170 All-inclusive-Leistungen an. Insgesamt sind heuer 12 Anlagen buchbar, darunter befindet sich auch ein neuer Stern am Clubhimmel, der sympathische Candia Maris Imperial auf Kreta. Ein witziges Comedy Fußballprogramm von „Stermann & Grissemann“, neue Trendsportarten und viele weitere Highlights sorgen heuer für unzählige „Magic Moments“. Top-Qualität gibt es zu Top-Preisen, und wer schon jetzt seinen Urlaub bucht, kann mit folgenden

© Magic Life

Bonn. Nachhaltiges Reisen liegt im Trend. Wer sich gesund ernährt, Wasser spart, Ökostrom nutzt und lieber Fahrrad als Auto fährt, der will auch im Urlaub nicht auf den nachhaltigen Lebensstil verzichten. „Vor allem nachhaltige Urlaubsangebote für Familien und Singlereisen werden gesucht“, sagt die für das Portal „Verträglich Reisen“ verantwortliche Chefredakteurin Regine Gwinner. „Wir hatten im Januar 2012 ein Nachfrageplus von 40% im Vergleich zu 2011.“ www.vertraeglich-reisen.de

Marriott-Präsident Arne Sorenson: „Unsere Studie bescheinigt die positive Auswirkung des globalen Tourismus und prognostiziert ein goldenes Tourismus-Zeitalter.“

Club Magic Life Buchen für den Sommer bis 29.2.

12 Club Magic Life-Anlagen Nachhaltiges Reisen ist für viele Urlauber mittlerweile ein Muss.

Mark Penn, CEO von Penn Schoen Berland und Burston-Marsteller: „Dass der Tourismus einen immensen Wirtschaftsfaktor darstellt, wussten wir bereits. Inzwischen ist uns auch bewusst, dass Reisen die Denkweise von Menschen beeinflusst. Auslandsreisen fördern das Verständnis für fremde Kulturen und heben hervor, dass wir als Menschen alle gleich sind.“

© Marriott

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Freitag, 3. Februar 2012

Wer jetzt bei Club Magic Life drei ­Wochen Urlaub bucht, spart 150 Euro.

Per Bahn zu den Sportevents 2012

Die nachhaltigsten Spiele Ob Schwimmen, Tischtennis oder Marathon: Gelegenheit, die Wettkämpfe aus der Nähe zu erleben, gibt es viele. Wer die „nachhaltigsten Spiele“ aller Zeiten mit einer klimaschonenden Anreise unterstützen will, sollte sich über die Bahn- und Fährverbindungen auf die Insel informieren. Das neue Reiseportal www. ViaDeutschland.de bietet einen Überblick über die verschiedenen Anreisewege, gibt Vorschläge für Zwischenstopps in den schönsten Städten entlang der Reiseroute, verweist auf Preisbeispiele und gibt zahlreiche Tipps für den Aufenthalt vor Ort. Neben Links und Ansprechpartnern für die Reise-

organisation zeigt das Portal auch, wie man eine internationale Bahnreise nahtlos und komfortabel organisieren kann – vom Ticketkauf bis zum Gepäcktransport.

Attraktive Eisenbahnreisen Für Journalisten, die die Reise mit der Bahn vorab testen möchten, stellt das Organisationsteam von „ViaDeutschland“ in Zusammenarbeit mit den europäischen Bahnen Journalistentickets zur Verfügung. Für die Planung der Anreise und den erlebnisreichen Aufenthalt bei den Sportevents geben England-, Polen- und Ukraine-Reisespezialisten die entsprechenden Vorabinformationen. „ViaDeutschland“ ist ein Projekt des ökologischen Verkehrsclubs Deutschlands (VCD), mit dem Ziel, Urlaub mit der Eisenbahn attraktiver zu machen. Seit Oktober 2011 finden Interessierte auf dem Projektportal Tipps für einen Urlaub der anderen Art: ohne Charter-Flieger, erlebnisreich vom ersten Moment an. www.viadeutschland.de


t r av e l & v oya g e

Freitag, 3. Februar 2012

destinationworld – 59

Family Packages Auf der Inselgruppe profitieren Eltern mit Nachwuchs von besonderen Angeboten

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Familien sind auf den Bahamas willkommen

Mit Geo Reisen Chiles Süden entdecken Salzburg. Im Rahmen einer elftägigen Rundreise gilt es, Chiles imposanten Gegensätze – Vulkane, Gletscher, Wüste und Wälder – zu entdecken. Höhepunkt der Reise, die ab 2.958 € pro Person im Doppelzimmer buchbar ist, ist der Aufenthalt in Patagonien, die Teilnehmer erreichen über Punta Arenas und Puerto Natales den Torres del Paine Nationalpark. Buchung, Termine und Detailprogramm unter: www.georeisen.com

Ermäßigungen für Familien: Kinder urlauben oft kostenlos bei Unterbringung im Zimmer der Eltern. caroline nussdorfer

© ITS Billa Reisen

Safari und Badeurlaub in Kenia kombinieren

© The Islands of the Bahamas

ITS Billa Reisen: Kenia-Abenteuer & Badeurlaub schließen sich nicht aus.

Ein Familienurlaub auf den Bahamas verheißt nicht nur Erholung, sondern auch zahlreiche (sportliche) Freizeitaktivitäten.

ist, stellt sich das Robinson Crusoe-Feeling ein. Kinder unter zwölf Jahren residieren ohne zusätzliche Kosten im Zimmer der Eltern und speisen für die Hälfte. Im eigenen Zimmer erhalten sie 30% Rabatt auf den regulären Zimmerpreis ab 140 USD. Buchungen sind auf der Website www.tranquillitybayresort.com möglich.

Kids unter 12 wohnen gratis

Robinson Crusoe-Feeling

Auch im Stella Maris Resort Club auf Long Island wohnt der Nachwuchs unter zwölf Jahren umsonst gemeinsam im Zimmer der Eltern. Alle Kids, die jünger als acht Jahre alt sind, dürfen außerdem aus dem vergünstigten à la carte Kindermenü wählen. Die angebotenen

Wer Erholung für sich und seine Familie sucht, wird im Tranquillity on the Bay Resort am Strand von Crooked Island fündig. Schon bei der Ankunft auf der kleinen Insel, die in der Lagune Bight of Acklins liegt und nur sehr dünn besiedelt

Sommer 2012 TUI baut Rundreisenangebot im Osten aus

Freizeitaktivitäten stehen ebenso im Zeichen der Familie: Morgens und nachmittags stehen kostenfreie Ausflüge zu den umliegenden Stränden auf dem Programm. Zweimal wöchentlich kann die Familie aufregende Bootstouren unternehmen, während Radfahren, Segeln und Kayakfahren täglich zur Auswahl steht. Nächtigungspreise sind zu finden unter: www.stellamarisresort.com

25 USD. Der Club „Rush“ hingegen gilt als Treffpunkt für alle 9- bis 13-Jährigen. Dort finden regelmäßig Atlantis Live-Konzerte mit Teeniestars wie Justin Bieber und Miley Cyrus statt. Für die kleineren Gäste, will heißen drei- bis zwölfjährige Kinder, steht mit dem Atlantis Kids Adventure (AKA) ein aktives Abenteuerland zur Verfügung. Auf dem Programm stehen Koch- und Kunstkurse, Theateraufführungen sowie OutdoorAktivitäten. Details unter: www. atlantis.com Alle Angebote sind über Reiseveranstalter mit Bahamas-Programm oder direkt bei den Hotels buchbar. Allgemeine Informationen zu den Bahamas gibt‘s unter: www.bahamas.de

Konzerte im Teenie-Club Teenager kommen im Atlantis, Paradise Island Resort auf ihre Kosten: 13- bis 17-Jährige sind im „Crush“-Club von NachtclubArchitekten Jeffrey Beers unter ihresgleichen, der Eintritt kostet

Kultig Von 8. bis 15. Juli findet die „Südtirol Classic“ statt

Höhlenforscher oder Offroad-Tourist 27. Oldtimer-Rallye in Schenna Hannover. Es muss nicht immer ein herkömmlicher Strandurlaub sein. Zur Abwechslung hat TUI für die diesjährige Sommersaison das Angebot im Osten Europas ausgebaut und sechs neue Rundreisen in Ungarn sowie Russland ins Programm aufgenommen. Ob individueller Selbstfahrer in Ungarn oder klassische Busrundfahrt am Baikalsee in Sibiren, der Reiseveranstalter bietet in seinem Katalog „Europas Osten“ das Passende für Naturfans und Strandmuffel.

Frühstück sowie zwei Abendessen. Ausgiebige Erkundungstouren durch Moskau und ein Inlandsflug nach Irkutsk stehen beim „Sommertraum am Baikalsee“ am Programm. Zwölf Tage dauert die Rundreise inklusive Geländewagentour auf der Insel Olchon sowie Besuch des Schamanendorfs Ust-Orda und kostet ab/bis Moskau ab 2.890 € pro Person im Doppelzimmer. www.tui.com

Schenna. Von 8. bis 15. Juli steht Schenna erneut im Zeichen der „Südtirol Classic“. Bei der mittlerweile 27. Oldtimer-Rallye gehen insgesamt 120 Kult-Fahrzeuge und deren Besitzer an den Start. Kleine Fifties-Speedster sind dabei ebenso erlaubt wie ausladende Limousinen aus den „Golden Twenties“ und „Youngtimer“ aus den Baujahren 1966 bis 1975. Wer kein Vintage Car sein Eigen nennt, kann auch einen Oldtimer mieten.

nicht nur auf die Geschwindigkeit, sondern auch auf das notwendige Feingefühl an, denn während der Rallye muss eine bestimmte Strecke in einer exakt festgelegten Zeit durchfahren werden. Neu in diesem Jahr ist die „Klasse 55”, bei der Fahrer/in und Beifahrer/in zusammen nicht älter als 55 Jahre sein dürfen. ABBA-Party, Alm-Picknick sowie Galadinner bilden das Rahmenprogramm des Events. www.suedtirolclassic.com

Pass-Straßen & Serpentinen

Beim „Sommertraum am Baikalsee“ steht nicht nur Moskau am Programm.

Der Fahrgenuss stand bei der Auswahl der Routen im Vordergrund, wobei Pass-Straßen und Serpentinen durch die umliegende Berglandschaft wie das Sonnenplateau Ritten oberhalb von Bozen, den Oberen Vinschgau oder die Dolomiten führen. Schenna-Urlauber können beim täglichen Retro-Corso die edlen Klassiker aus der Nähe bewundern. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Ankunft der Oldtimer am 12. Juli sowie die Siegerehrung am darauf folgenden Tag. Beim Wettbewerb selbst kommt es übrigens

Valentinstag im Ostsee Resort Damp

„Moments“: Das Valentinstag-Wellness Paket ist ab 239 € zu haben.

Damp. Passend zum Valentinstag am 14. Februar bietet das Ostsee Resort Damp mit dem Wellness-Angebot „Moments“ ab 239 € einen idealen Rahmen für eine Auszeit zu zweit. Im Paket inkludiert sind neben zwei Übernachtungen u.a. auch ein Dinner und ein Frühstück bei Kerzenlicht, ein Thalgo-Bad in der Doppelbadewanne sowie zwei verschiedene Wohlfühl-Massagen. www.ostsee-resort-damp.de

„Sacha Exhibition“ im La Mamounia

© Tourismusverein Schenna

© TUI

Heilgrotte & Schamanendorf Individualisten entdecken beim „Abenteuer Ungarn von unten“ zahlreiche Höhlen, verborgene Seen und Quellen. Die Teilnehmer der einwöchigen Selbstfahrerrundreise erkunden von Budapest über Eger bis nach Tapolca am Plattensee auf insgesamt rund 700 km Tropfsteingebilde, entspannen in einer Heilgrotte oder rudern durch das warme Quellwasser einer Seehöhle. Die Reise ab Budapest/bis Tapolca kostet ab 348 € pro Person im Doppelzimmer und beinhaltet

Wien. Dank ITS Billa Reisen lässt sich der Kenia-Urlaub jetzt noch flexibler gestalten. In der laufenden Wintersaison können Reisende eine Safari mit einem Aufenthalt in einem Badehotel aus dem ITS Billa Reisen-Katalog kombinieren. Neu im Programm ist außerdem die dreitägige Safari „Mara Adventure“, bei der die Teilnehmer in Minibussen das Naturschutzgebiet der Masai Mara erkunden. Die Kosten betragen 842 € pro Person im Doppelzimmer ab/bis Mombasa. www.itsbilla.at

© Damp Touristik

Wiesbaden. Schönes Wetter, Traumstrände mit Palmen, türkisfarbenes Meer und Luxusdomizile sind die gängigen Assoziationen zu den Bahamas. Doch die Inselgruppe im Nordatlantik präsentiert sich durchaus auch familienfreundlich. Die insgesamt 16 touristisch erschlossenen Inseln heißen Groß und Klein willkommen, bieten zahlreiche Freizeitaktivitäten zu Wasser und zu Land sowie Ermäßigungen für Familien mit Kindern. So gilt in der Swains Cay Lodge auf Andros, der größten der Bahamas-Inseln, in der Zeit vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2012 das Motto „Kids Eat & Stay Free“. Bei einem Aufenthalt von vier Tagen und länger übernachten bis zu zwei Kinder bis zwölf Jahre nicht nur kostenlos im Zimmer ihrer Eltern, sondern speisen außerdem umsonst. Details zum Angebot finden Sie unter www.Swainscaylodge.com. Im Staniel Cay Yacht Club auf der Inselgruppe Exumas, die vor allem bei Tauchern, Seglern sowie Yachtbesitzern beliebt ist, wohnen und essen Kinder bis zum Alter von sechs Jahren umsonst. Unterkunft und Mahlzeiten für alle Sechs- bis Zwölfjährigen kosten hingegen 30 USD pro Tag. Inkludiert ist auch ein Bootsausflug zu den Exuma Cays. Informationen unter: www. stanielcay.com

Die 27. Südtirol Classic führt über einige der attraktivsten Pass-Straßen Europas.

Marrakesch. Das Fünf-SterneHotel La Mamounia in Marrakesch stellt noch bis 3. März in der Italian Bar Bilder der niederländischen Fotografin Sacha aus. Sasha Can Dorssen, die sich seit den 1960er-Jahren Sacha nennt, ist u.a. bekannt für ihre Zusammenarbeit mit den Magazinen Elle, Vogue oder Harper‘s Bazaar. www.mamounia.com


guest & service

60 – destinationworld

short

Winzer-Brunch im Sheraton Frankfurt

Freitag, 3. Februar 2012

Ayada Maldives Resort Das 5-Sterne-Luxushotel auf der Insel Maguhdhuvaa eröffnet den AySpa Spa & Health Club

Türkischer Hammam auf den Malediven eröffnet

© Sheraton Frankfurt

Wellness vom Feinsten: Auf 3.500 Quadratmetern finden Spa-Liebhaber ein umfangreiches Angebot.

Der „Perfekte Urlaubstag“ für Familien Duisburg. Alltours schlägt Urlaubern, die gern selbst anreisen, in Deutschland, Österreich und Schweiz vier Erkundungsprogramme vor. Der „Perfekte Tag“ beinhaltet besondere Angebote zur Freizeitgestaltung für die ganze Familie. Fünf Tage im Hotel Sherlock Holmes im Schweizer Meiringen gibt‘s z.B. für 694 € inklusive Halbpension, freien Eintritt in die Aareschlucht, Rad-, Wander- und Erlebniskarte (Preis gilt bei Eigenanreise am 9. Juni für eine dreiköpfige Familie mit einem Kind bis 12 Jahre). www.alltours.de

© Anne Honisch/pixelio.de

City Night Line mit Online-Special

Für 39 € geht’s mit dem Liegewagen in EU-Städte wie z.B. Amsterdam.

Dortmund. „Sparen, bis der Wecker klingelt!“ heißt es bei der City Night Line, dem Nachtreisezug der Deutschen Bahn. Bis zum 3. Februar sind Fahrten nach Amsterdam, Kopenhagen, Paris oder Prag für 39 € im Liegewagen bzw. für 9 € im Schlafwagen pro Person und Strecke zu haben. Das Angebot gilt, solange der Vorrat reicht, für Reisen bis 31. März 2012. Dazu Gutschein auf der Website herunteraden und online bzw. vor Ort einlösen. www.bahn.de/citynightline

„Einzigartiges Spa-Erlebnis“ Der AySpa Spa & Health Club unter der Leitung von ESPA, eines der weltweit führenden Unternehmen im Spa-Bereich, wird von David Long geführt. Der Spa-Manager bringt seine bisherigen Erfahrungen bei weltweit agierenden Hotelgruppen in seine Arbeit ein: „Wir freuen uns darauf, unsere Gäste in dem ersten türkischen Hammam auf den Malediven verwöhnen und ihnen dadurch ein einzigartiges Spa-Erlebnis bieten zu dürfen. Darauf sind wir besonders stolz“, ist Long über die Partnerschaft von ESPA und dem Ayada Maldives Resort begeistert.

Der AySpa Spa & Health Club gilt als einzigartiges Wellness-Projekt auf den Malediven mit türkischer Note.

spricht zudem eine große Auswahl an Aroma-, Hydro-, Thalasso- und Physiotherapien, wobei jede Anwendung individuell auf die Bedürfnisse des Gasts abgestimmt ist. Kühlende Entspannungsräume und eine Health-Bar ergänzen das vielfältige Angebot und sorgen für Wohlergehen inmitten üppiger, tropischer Gärten. Ruhesuchende können sich in einer der acht privaten Spa-Villen verwöhnen lassen oder einfach nur entspannen.

Individuelle Anwendungen

Privater Pool & Terrasse

Neben Massagen und speziellen Ritualen, Masken und Behandlungen können die Gäste auch im Dampfbad, in der Sauna oder im Hydro-Bad relaxen. Erholung ver-

Das Ayada Maldives beherbergt auf rund 1.500 m� insgesamt 112 Resortvillas. Sowohl die 50 Wasservillas als auch die 62 Strandvillas weisen eine Fläche von

mindes-tens 103 m� auf und haben einen privaten Pool sowie eine Sonnenterrasse mit Meerblick. Alle Villen sind aus hochwertigen, natürlichen Materialien gefertigt, wobei Elemente innovativer Architektur mit authentisch maledivischem Stil kombiniert wurden. Wer sich sportlich betätigen will, dem stehen neben Fitnessstudio und Tennisplatz ebenso ein Wassersportzentrum sowie eine eigene Tauchschule zur Verfügung.

East Restaurant moderne Küche mit südostasiatischem Einschlag bieten. Mediterrane Speisen genießt man im Lagoon Restaurant, das über den Indischen Ozean gebaut ist, mit Ausblick auf das türkisblaue Wasser gebaut. Ein weiteres Highlight ist das „Wine and Cheese Island”, wo in privatem Ambiente Weine verkostet werden können. Das türkische Café ist eine perfekte Kulisse für einen Sundowner, türkische Kaffeespezialitäten oder eine Wasserpfeife nach dem Abendessen. Eine Besonderheit erwartet alle Heiratswilligen, denn das Resort ermöglicht eine romantische Zeremonie auf einer nahegelegenen eigenen paradiesischen Insel. www.ayadamaldives.com

Wine & Cheese Island Kulinarisch werden die Gäste in insgesamt sieben Restaurants, Bars und Cafés verwöhnt, wobei das Hauptrestaurant sowie das Far

Singapore Airlines Gratis Inlandsflug mit Virgin Australia

A-Rosa Bis 29. Februar gibt’s bis zu 380 € pro Person

Singapur. Fans von Down Under dürfen sich jetzt über attraktive Flugtarife von Österreich nach Australien freuen. Wer bis zum 19. März eine Reise mit Singapore Airlines auf den Fünften Kontinent bucht, erhält nämlich einen kostenlosen inneraustralischen Flug mit Virgin Australia, dem neuen Codeshare-Partner der asiatischen Fluglinie. Der Gratis-Flug gilt für die Strecken zwischen den von Singapore Airlines bzw. SilkAir angeflogenen australischen Flughäfen: Schon ab 1.179 € geht‘s nach Perth, Melbourne, Adelaide, Sydney, Brisbane oder jetzt neu auch nach Darwin. Ab 26. März des Jahres wird Silk Air, die regionale Fluggesellschaft von Singapore Airlines, viermal wöchentlich zwischen Singapur und Darwin verkehren.

Rostock. Noch bis zum 29. Februar haben Fans von Flusskreuzfahrten Zeit für ihre Urlaubsplanung, denn bis Ende des Monats lockt die Rostocker Reederei A-Rosa mit attraktiven Ermäßigungen in der Höhe von bis zu 380 € pro Person. Die Aktion gilt bei Wahl des SelectTarifs, der zahlreiche Leistungen inkludiert. Zusätzlich wurde die Frühbucherermäßigung für Reisen, die im Oktober stattfinden, bis zum 31. Juli verlängert. Wer seine Kreuzfahrtpläne für November oder Dezember nicht schon jetzt fixieren möchte, profitiert weiterhin vom Frühbucherbonus bis 15. September des Jahres.

Flüge nach Down Under ab 1.179 € Frühbucherermäßigung verlängert Person und Abflug ab Wien über München inklusive Steuern, Gebühren und Kerosinzuschlag ohne inneraustralischen Flug mit Virgin Australia und Stopover in Singapur, Tarife für Flüge via Frankfurt können geringfügig abweichen. Das Angebot gilt für Abflüge in der Zeit von 2. April bis 21. Juni 2012, die Aufenthaltsdauer in Australien muss zwischen sieben Tagen und einem Monat betragen. www.singaporeair.com

Längerfristige Buchungen

Abflüge ab Wien Während Darwin ab 1.229 € buchbar ist, sind Perth und Melbourne bereits ab 1.179 € bzw. Adelaide ab 1.189 € zu haben. Sydney und Brisbane sind ab 1.199 € erhältlich. Die Preise gelten pro

Gleichzeitig zeigt unsere Erfahrung und Marktforschung, dass eine Flusskreuzfahrt insbesondere bei Neukunden nicht ‚aus dem Bauch heraus‘ gebucht wird.“ Die A-Rosa Flussschiff GmbH mit Sitz in Rostock führt Kreuzfahrten auf Europas Flüssen wie Donau, Rhône/Saône sowie Rhein/ Main/Mosel durch und bietet ­vielfältige Themenreisen zu Kultur, Golf und Genuss. www.a-rosa.de

Ab 26. März wird Darwin viermal wöchentlich ab Singapur angeflogen.

„Durch die neuen Frühbucher­ konditionen und längere Planungs­ zeiten schaffen wir neue Anreize für unsere Reisebüropartner und Gäste und erzielen eine möglichst gleichmäßige Auslastung auf unseren Schiffen“, so Sandra Pfützenreuter, A-Rosa Vertriebsleiterin, und ergänzt: „Wir expandieren planmäßig und kontinuierlich.

© A-Rosa

Frankfurt/Main. Bis zum 25. März begrüßt das Sheraton Frankfurt Airport Hotel & Conference Center Weinbauern aus der Region zum sonntäglichen Winzer-Brunch. Beim nächsten Termin am 12. Februar wird das Weingut Domdechant Werner aus Hochheim/Main zu Gast sein. Die Brunches im Restaurant „Flavors” starten um 11:30 Uhr mit einem Aperitif, im Anschluss folgt ein Buffet mit typischen Speisen aus dem jeweiligen Weinanbaugebiet und einer Weinverkostung. Für die kleinen Gäste gibt es zudem ein eigenes Kinder-Brunch-Buffet. Der Winzer-Brunch kostet 36 € pro Person inklusive Aperitif, Kaffee, Tee und Säfte. Kinder bis sechs Jahre schlemmen kostenlos, bis zwölf Jahre ist ein € pro Lebensjahr und bis 16 Jahre die Hälfte des vollen Preises zu bezahlen. sheratonfrankfurtairport.com

Maguhdhuvaa Island. Lediglich 30 Kilometer vom Äquator im Gaafu Dhaalu Atoll auf der bislang unerschlossenen Insel Maguhdhuvaa im Indischen Ozean wurde im Oktober 2011 das Ayada Maldives Resort in Betrieb genommen. Als Highlight eröffnet das Fünf-SterneHotel nun den AySpa Spa & Health Club sowie das erste türkische Hammam auf den Malediven. Im 3.500 m� großen AySpa können die Gäste des Luxusresorts nicht nur Wellnessangebote vom Feinsten genießen, sondern es erwarten sie ebenso exklusive Entspannungsoasen mit türkischem Flair, eigens konzipierte Anwendungen und ein originales Hammam mit Tauchbecken.

© Singapore Airlines

Die Brunches finden unter dem Motto „Weinbauer zu Gast“ statt.

© Ayada Maldives Resort

caroline nussdorfer

2012 werden zehn Premium-Schiffe auf Europas Flüssen unterwegs sein.


medianet

inside your business. today.

Freitag, 3. Februar 2012 – 61

© Eurotours

eurotours international

Vom Zwei-Personen-Betrieb zur größten Incoming-Agentur Zentraleuropas Seite 62

© APA/H. K. Techt

destinationaustria hotel-immobilienreport

Kohl & Partner präsentiert aktuellen Wiener Hotel-immobilienreport für 2012 Seite 64

© dpa/P. Seeger

neue studie ski-spass in den semesterferien

Immaterielles Kulturerbe als Tourismus-Argument

© Sepp Mallaun

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Bad Blumau. Weil Wohlfühlen auch Hautsache ist, setzt das Rogner Bad Blumau im Steirischen Thermenland seit einem Jahr im gesamten SpaBereich ausschließlich auf zertifizierte Naturkosmetik und biologische Produkte. „Bei Massagen, Packungen, Beautybehandlungen und Saunaaufgüssen ausschließlich zertifizierte Naturkosmetik und biologische Produkte zu verwenden, ist für uns die logische Folge des nachhaltigen Weges, den wir bereits vor Jahren beschritten haben“, erläutert Rogner Bad BlumauDirektorin Melanie Frank. www.blumau.com

© NTG/Mike Ranz

© Rogner Bad Blumau

Serfaus-Fiss-Ladis. Zum zweiten Mal in Folge verlieh die weltgrößte Testplattform für Skigebiete www.skiresort. de im eben veröffentlichten Ranking für 2011/12 der Destination Serfaus-Fiss-Ladis das Prädikat „Bestes Skigebiet weltweit“. Die Top-Einstufung teilt das Wintersport-Zentrum im Oberen Tiroler Inntal mit lediglich zwei weiteren österreichischen und einem amerikanischen Skigebiet. In der Gesamtbeurteilung erhielt Serfaus-FissLadis 4,7 von insgesamt fünf möglichen Sternen. www.serfaus-fiss-ladis.at

Kulturelle Traditionen Im ORF startete eine 44-teilige Sendereihe unter dem Titel „Schatzkiste Burgenland“, die außergewöhnliche kulturelle Facetten zeigt, welche auch touristisch vermarktet werden und ein Gäste-Plus bringen sollen. Seite 62 Semesterferien 2012 Mit 4. Februar beginnen die einwöchigen Semesterferien für Schüler in Niederösterreich & Wien

Bad Kleinkirchheim. Der Thermenort ist auch im Winter mit einer eigenen Note versehen und setzt jetzt auf leise Töne und coole Jazzmusik. Bis 15. März heißt es in insgesamt fünf Skihütten bei freiem Eintritt „Jazz Ski & Chill“. Jeden Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag kann man dann bei Lagerfeuer und feiner Musik ab 14 Uhr in den Abend gleiten. www.badkleinkirchheim.at

Wien. Nächste Woche beginnen die Semesterferien in Niederösterreich und Wien. Schulfrei haben aber auch die Kinder in den drei deutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in Teilen von Tschechien. Der ÖAMTC erwartet speziell am Samstag sehr lebhaften Verkehr in die Skigebiete. Autofahrer sollten sich rechtzeitig über den Straßenzustand und eventuelle Straßensperren wegen Lawinengefahr informieren. Möglichkeit dazu unter: www.oeamtc.at/verkehr Schon diesen Freitagnachmittag wird der Verkehr auf den Wiener

Stadtausfahrten wie der A23 und den Hauptverbindungen A2 und A4 sehr lebhaft sein. „Wer nach Westösterreich fährt, der sollte entweder ganz zeitig in der Früh oder erst am Nachmittag aufbrechen“, raten die ÖAMTCVerkehrsexperten. Die längsten Staus gibt es nach Erfahrungen des Clubs zwischen 9 und 16 Uhr. Ähnliches gilt für den darauffolgenden Samstag, den 11. Februar; da enden die Ferien in Wien und Niederösterreich und beginnen in Salzburg, Kärnten, Tirol, Vorarlberg und im Burgenland. www.oeamtc.at

© dpa/Sascha Baumann

© Forstnig Betriebs GmbH & Co KG

Ferien auch in Deutschland und Tschechien

In Westösterreich ist auf den Zufahrten zu den Skigebieten mit Staus zu rechnen.


c ov e r

62 – destinationaustria

Freitag, 3. Februar 2012

„Schatzkiste Burgenland“ ORF startet 44-teilige Sendereihe, die kulturelle Besonderheiten in Radio und TV zeigt

Kommentar

TV-Serie stellt Kulturerbe des Burgenlandes vor

Verkehrsbüro Group ist bester Recruiter

Die Bewahrung des immateriellen burgenländischen Kulturerbes wird von der UNESCO gefördert. alice hefner

Eisenstadt. Die Tradition der burgenländischen Hochzeitsbäckerei, der burgenländische „hianzische“ Dialekt, altes burgenländisches Handwerk, die pannonische Küche oder die Sprache der Burgenlandkroaten und Roma gehören zum kulturellen Erbe des Burgenlands und rücken jetzt verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit, weil ORF Burgenland dem Thema eine Serie in Radio und TV widmet.

georg biron

D

a kann man als Geschäftsführung schon mal ein paar Champagnerkorken knallen lassen, denn jetzt hat man es Schwarz auf Weiß: Die Verkehrsbüro Group ist Österreichs bester Recruiter in der Dienstleistungsbranche. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie ‚Career‘s Best Recruiters‘ der Kommunikationsagentur GPK, für die Employer-Branding- und Recruiting-Maßnahmen von Österreichs 500 Top-Arbeitgebern in 25 Branchen – gemessen nach Umsatz und Mitarbeiterzahl – analysiert und bewertet wurden. Gerade in der Tourismusbranche ist es oft keine leichte Aufgabe, ausgezeichnete Mitarbeiter zu finden und auch zu halten; gutes, effizientes Recruiting und das damit verbundene Arbeitgeber-Branding nehmen daher einen immer größeren Stellenwert ein. Die Auszeichnung mit dem ‚Golden Career‘s Best Recruiter‘ zeigt, dass Yasmin Aziz-Trebesiner, die Leiterin der Personalentwicklung bei der Verkehrsbüro Group, und ihr Team mit den Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind. Die Verkehrsbüro Group präsentiert sich verstärkt auf zahlreichen Recruiting- und Berufsfindungsmessen; auch wurde die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten verstärkt. Die Verkehrsbüro Lehrlingsakademie wird laufend erweitert. Mit der bereichsübergreifenden ‚Praxismeile‘ startete die Verkehrsbüro Group zudem ein österreichisches Pilotprojekt in der Lehrlingsausbildung. Bravo!

„Die Serie ist ein gutes Beispiel für den öffentlich-rechtlichen Mehrwert des ORF. ihrer Vielfalt bringen.“ Karlheinz Papst ORF-Landesdirektor

© ORF Burgenland

Wir wollen Kultur in all

Werben ab sofort für das Burgenland in Radio und TV (von li. nach re.): Tourismus-Direktor Mario Baier, Kulturlandesrat Helmut Bieler und ORF-Landesdirektor Karlheinz Papst präsentieren die Kulturschätze des Burgenlandes.

Auf der multimedialen Website www.kulturschatz.info wird die Themensammlung in Form von Texten, Fotos und Videos vorgestellt. ORF Burgenland startete dazu am vergangenen Donnerstag die „Schatzkiste Burgenland“.

Behutsame Vermarktung „Das immaterielle Kulturerbe stößt auch bei den Gästen auf immer größeres Interesse; wir liegen mit diesem Thema absolut im Trend. Die Aktivitäten, die sich dem immateriellen Kulturerbe zuordnen lassen, finden näher am Publikum, am Gast statt als alle anderen kulturellen Aktivitäten. Das bietet die große Chance, diese Plattform für einen qualitativ

DocLX Party in Tirol

hochwertigen und nachhaltigen Tourismus zu nützen. Durch eine behutsame Vermarktung wollen wir dieses wertvolle Erbe für Gäste zugänglich machen“, so Tourismusdirektor Mario Baier. „Die Serie über die ‚Schatzkiste Burgenland‘ ist ein erstklassiges Beispiel für den öffentlich-rechtlichen Mehrwert des ORF. Wir wollen über unseren gesetzlichen Auftrag hinaus unserem Publikum Kultur in all ihrer Vielfalt näherbringen. Das gelingt uns mit den Produktionen für das nationale Programm in ORF 2 für Sendungen wie ‚Österreich-Bild‘, ‚Erlebnis Österreich‘ oder ‚Unterwegs in Österreich‘ sehr gut. Mit der neuen Serie wollen wir den hohen Stellenwert, den die Volkskultur im

Tourismus und Tradition „Kulturelle Traditionen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Identität einer Gesellschaft, ein Beweis ihrer Lebendigkeit, und nicht zuletzt sind sie auch der Nährboden für ihre gedeihliche kulturelle Entwicklung. Durch die umfassende Dokumentation und die stärkere Verknüpfung mit dem touristischen Angebot erfährt das immaterielle Kulturerbe des Burgenlands eine Aufwertung und nicht zuletzt auch eine Belebung“, so Kulturlandesrat Helmut Bieler.

„Die ORF-Sendereihe, die die kulturellen Besonderheiten des Burgenlands in Radio und TV vorstellt, bietet eine perfekte Medienkooperation und trägt zu einem besseren Verständnis für das kulturelle Erbe bei“, erläuterte Christian Knöbl, der das Projekt wissenschaftlich betreut. Von großer Bedeutung war bei diesem breit aufgestellten Unterfangen die Zusammenarbeit mit den burgenländischen Kulturträgern, die die wichtigste Informationsquelle darstellten. Die Aktualität des Projekts ist auch an den laufenden Arbeiten der österreichischen UNESCO-Kommission (Nationalagentur für immaterielles Kulturerbe) ersichtlich. www.kulturschatz.info

Eurotours International Vom Zwei-Personen-Betrieb in 32 Jahren zur größten Incoming-Agentur Zentraleuropas

Billabong Air & Style 2012

Gute Qualität auf jeder Ebene bieten In den vergangenen 31 Jahren hat Eurotours über 2,1 Mrd. € Umsatz erzielt und insgesamt zwölf Mio. Gäste auf Urlaub geschickt (rund 60 Mio. Nächtigungen). 300 hochqualifizierte Tourismusprofis sorgen bei Eurotours für die Vermarktung der Angebote

© DocLX Holding

Kitzbühel. Eurotours International ist die größte Incoming-Agentur und einer der größten Direkt-Reiseveranstalter Zentraleuropas. Das Unternehmen hat seine Zentrale in Kitzbühel und gehört zur Verkehrsbüro Group, Österreichs führendem Tourismuskonzern.

© Eurotours

DocLX macht schon die Anreise mit der Eisenbahn zum Partyerlebnis.

Wien. Am 4. Februar findet zum neunten Mal der Billabong Air & Style auf der Berginsel-Schanze in Innsbruck statt. Schon bei der Anreise zu dem Freestyle-Spektakel rockt & rollt der „Raiffeisen Club Partyzug“ nach Innsbruck zu einem actionreichen Tag mit WeltklasseSnowboardern, Sido und den „Beatsteaks“. www.partyzug.at

Burgenland hat, besonders hervorstreichen“, unterstreicht ORF-Landesdirektor Karlheinz Papst.

Hans-Dieter Toth hat Eurotours 1980 als Zwei-Personen-Gesellschaft gegründet.

Österreichs und seiner Nachbarländer. Eurotours-Businesspartner sind über 800 Geschäftskunden in 59 Ländern, mehr als 1.000 Hotels und weitere 3.000 Dienstleister.

Im „Europe‘s 500“-Club Hans-Dieter Toth hat Eurotours 1980 gegründet. Innerhalb von drei Jahrzehnten ist es ihm gelungen, das Unternehmen zur größten Incoming-Agentur Zentraleuropas und zum größten Reise-Direktvermarkter Österreichs auszubauen. In Deutschland, der Heimat der größten Reiseunternehmen Europas, läge Eurotours bereits unter den zwölf umsatzstärksten Firmen, nach Passagieren gerechnet sogar an der sechsten Stelle. Von Eurotours werden alle Formen des organisierten Reisens angeboten: Individualreisen und Gruppenreisen ebenso wie Incentives und Conventions.

Darüber hinaus ist Eurotours einer der größten Direkt-Reiseveranstalter Zentraleuropas und bringt Gäste aus Österreich, Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz sowie Slowenien zu den begehrtesten Urlaubsdestination rund um den Globus. „Qualität muss nicht teuer sein. Man kann Qualität auf jeder Ebene bieten, auf dem Campingplatz genauso wie in einer Luxusherberge“, lautet ein Leitspruch von Eurotours-GF Toth. „Wer die Bedürfnisse seiner Kunden erkennt, kann selbst Trends schaffen, anstatt ihnen immer nur hinterherzulaufen.“ Als einziges touristisches Unternehmen Österreichs wurde Eurotours 1998 in den exklusiven, von der EU initiierten Club „Europe’s 500“ aufgenommen, der die dynamischsten Firmen von ganz Europa vereint. www.eurotours.at


idee & str ategie

Freitag, 3. Februar 2012

destinationaustria – 63

Oberösterreich Neun hervorragende Tourismusprojekte rücken das Bundesland in den Fokus der Tourismuswerber und sorgen für Gästezuwächse

Die Innovationen sind sichtbar alice hefner

Linz. „Der Gast soll diese neun oberösterreichischen Qualitätsprodukte als besonders beeindruckende touristische Angebote wahrnehmen und authentisch erleben“, sagt Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Viktor Sigl. „Als ‚Leuchttürme‘ werden sie in der tourismusinternen Arbeit bezeichnet, um hier einen Wettbewerb unter den Besten auszulösen.“

Bekannt auch im Ausland Gemeint damit sind die „hotspots Linz“ mit dem „Culinary Art Festival“, der Donauradweg (PassauWien), der mit 437.000 Radfahrern und 72 Mio. € Wertschöpfung zu den wertschöpfungsintensivsten und touristisch erfolgreichst vermarkteten Produkten zählt. Der Donausteig von Passau bis St. Nikola ist durch die Neuinszenierung

ein Vorzeigeprojekt im Segment der Weitwanderwege geworden, während sich die Freesportsarena Krippenstein in der Freeride-Szene klar positioniert hat. Der Verein „Heiraten am Mondseeland“ hat durch die gesamte Vernetzung der Dienstleistungskette ein Produkt geschaffen, das am deutschsprachigen Markt klar profiliert ist, die „KultiWirte“ sind ein Verein von 91 Wirten in ganz Oberösterreich, die gemeinsam die „offizielle OÖ. Wirtshauskultur des Landes“ repräsentieren, und die Business Touristik Wels bietet ein einzigartiges Vertriebstool der Verfügbarkeitsabfrage innerhalb

der Hotels und VeranstaltungsLocations in Wels. „BERGlandschaft – SEElengenuss – BIKEvergnügen“ lautet der Slogan, unter dem sich das Salzkammergut als Mountainbike-Destination vermarktet. Das Pferdereich Mühlviertler Alm hat es in einer sehr differenzierten Reiterwelt in den letzten 15 Jahren geschafft, sich als Wanderreitdestination über die Grenzen hinaus zu positionieren. „Diese Projekte stehen im Fokus unserer touristischen Marketingarbeit, um Gäste für das Bundesland zu begeistern“, so Karl Pramendorfer, Vorstand des OÖ. Tourismus. oberoesterreich-tourismus.at

© OÖ. Tourismus

„Leuchtturmprojekte“ regeln Rahmenbedingungen für die strategische Positionierung des Tourismuslandes Oberösterreich neu.

Der Donauradweg ist eines von neun Tourismusprojekten in Oberösterreich.

Ehrung Gastronomie

Gastro-Fußball Wien. Die Fachgruppe Gastronomie Wien ehrte am 2. Februar im Festsaal im Haus der Wiener Gastwirte am Judenplatz eine Reihe von Wiener Gastronomen. Damit wurde deren jahrzehntelange Betriebsführung gewürdigt. Mit dem „Goldenen Ehrenzeichen der Fachgruppe Gastronomie“ wurden diesmal auch zwei Größen des österreichischen Fußballs geehrt, die beide Sportgeschichte geschrieben haben: Rudolf Flögel und Walter Skocik. Fachgruppenobmann Kommerzialrat Willy Turecek: „Damit wollen vor allem die Fußballbegeisterten unter uns die Verbundenheit der Wiener Gastronomie mit dem Sport im Allgemeinen und dem Fußball im Besonderen zum Ausdruck bringen.“ http://wko.at/wien/gastronomie

SLTG Salzburger Flair

Fest in Moskau Salzburg. Mit einem zünftigen Skifest präsentierte sich die SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft (SLTG) in Kooperation mit dem Salzburg Airport und Ski amadé am 27. Jänner bei sibirischen Temperaturen im Skiclub Leonid Tjagatschov, rund 60 km westlich der Millionenmetropole Moskau. „Wir wollen durch das ‚SalzburgerLand Skifest‘ unsere Geschäftsbeziehungen vertiefen, den russischen Partnern für die Zusammenarbeit danken und für neue Agenturen eine Begegnung bieten“, so Leo Bauernberger, GF SLTG. www.salzburgerland.com

Mehr Infos:

20.01. - 04.03.2012

scooga

© SalzburgerLand

www.wienereistraum.com v.li.n.re.: Leo Bauernberger (GF SLTG), Peter Legat („Flying Chef“), Gerhard Sailer (Gesandter Botschaft Moskau), Christoph Eisinger (GF Ski amadé). ET12_Medianet_216x288.indd 1

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i d e e & s t r at e g i e

64 – destinationaustria

Freitag, 3. Februar 2012

Integral-Studie Beliebteste Reisezeit liegt zwischen Dezember und Ostern außerhalb der klassischen Ferienzeiten

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Jeder elfte Österreicher macht heuer Winterurlaub

© panthermedia.net/Robert Neumann

Hochzeiten in austria sales Mitgliederhotels

Neun Prozent der Österreicher planen, die Semesterferien für ihren heurigen Winterurlaub zu nutzen. dino silvestre

Mit Erweiterung auf Hochzeiten wird zusätzliches Segment bearbeitet.

Wien. Neun Prozent der österreichischen Bevölkerung planen, die kommenden Semesterferien für ihren Winterurlaub zu nutzen. Das ist das Ergebnis einer Onlinebefragung von 1.000 Internetnutzern zwischen 18 und 65 Jahren des Marktforschungsinstituts Integral. Dabei sind es vor allem die finanziell besser gestellten Milieus, die sich eine Auszeit vom Alltag gönnen.

Baden/Wien. austria sales hat heuer das erste Mal an der Hochzeitsmesse in Wien teilgenommen. „Die starke Nachfrage an den ‚Individual Austrian Top Hotels‘ hat aber unsere Erwartungen übertroffen“, so Erna Koprax von austria sales, die auch erwähnt, dass dies auf das exklusive Hotelangebot und auf die effiziente Vorbereitung sowie die Präsentation vor Ort zurückzuführen ist. „Wir haben viele konkrete Anfragen für Hochzeiten, Jubiläumsreisen und Honeymoon Aufenthalte in ganz Österreich erhalten. Speziell für diese Anlässe suchen die Brautpaare das ‚ganz Besondere‘. Die Wünsche bezüglich Hotels und Locations reichen von Schlosshotel, modernen und romantischen Hotels in den Bergen oder an Seen, in Parks und im Grünen oder in der Stadt. Für diese Anforderungen haben wir das exklusive Hotelangebot“, freut sich Margit Wolf, Sales Managerin von austria sales. www.austriasales.com

So zeigt die Analyse der zehn Sinus-Milieus, die die österreichische Gesellschaft nach ihrer Wertorientierung und ihrer Lebenseinstellung gruppieren, dass vor allem die leistungsorientierten „Performer“ mit 23% und die gebildeten „Postmateriellen“ mit 18% in den Semesterferien zum Winterurlaub aufbrechen werden. „Sinus-Milieus“ gruppieren die Gesellschaft nach ihrer Wertorientierung und Lebenseinstellung und verbinden dabei demografische Daten wie Beruf, Einkommen und Alter mit Lebenswelten und Alltagsgewohnheiten. Integral hat spezifisch für Österreich zehn Sinus-Milieus entwickelt, die den Alltagsgewohnheiten und Lebenswelten gerecht werden. Die beliebteste Reisezeit liegt allerdings zwischen Dezember und Ostern außerhalb der klassischen Ferienzeiten. Denn 20% der Befragten nutzen diese Zwischensaison für ihren Winterurlaub. Am wenigsten gefragt sind die Osterferien: Lediglich 4% geben an, in dieser Zeit verreisen zu wollen. Insgesamt zieht es im Winter 29% der Befragten in den Urlaub, auch hier überwiegen – was nicht

© Sans Souci Group/ Astrid Bartl

Neue Top-Location für Firmen-Events in Wien

Schön: das revitalisierte Gründerzeitjuwel in der Wiedner Hauptstraße 57.

In der berühmten „Skination Österreich“ ist der alpine Skisport weit weniger beliebt als Schwimmen oder Radfahren.

überraschend ist – die finanziell besser gestellten Milieus. 48% der „Performer“, 41% der „Postmateriellen“ und 40% der weltoffenen und statusorientierten „Etablierten“ hegen Urlaubsabsichten für die kalte Jahreszeit. Kaum Reisepläne schmieden die junge, unterhaltungsorientierte Mitte der „Adaptiv-Pragmatischen“ und die „Bürgerliche Mitte“. Allerdings haben diese Milieus, die eher im ländlichen Raum angesiedelt sind, die Skigebiete meist direkt vor der Haustür und unternehmen daher primär winterliche Tagesausflüge. Was die aktive Ausübung des Skisports betrifft, ist das junge Milieu Spitzenreiter. 40% der „Digitalen Individualisten“ fahren aktiv

Ski. Wintersportlich geht es auch bei den „Hedonisten“ zur Sache. 26% dieser abenteuersuchenden unteren Mittelschicht stehen zumindest gelegentlich auf den Brettern, 8% fahren Snowboard. Gesamt gesehen wedeln 23% der Österreicherinnen und Österreicher die Piste hinunter. Damit ist in der Skination der alpine Skisport weit weniger beliebt als Schwimmen oder Radfahren. Diese beiden Sportarten werden von 51% bzw. 48% der Bevölkerung aktiv betrieben. Richtig gerecht wird Österreich seinem Ruf als Wintersportnation vor dem Fernseher: Insgesamt verfolgen 58% der Befragten zumindest gelegentlich die Wintersportübertragungen.

Dafür finden sich mit 75% der „Konservativen“ und 69% der „Bürgerlichen Mitte“ vor allem fernseh-affine Gruppierungen vor dem TV-Gerät ein, um für unsere ÖSVKader die Daumen zu drücken.

Die Werte sind wichtig „In unsicheren Zeiten verhält man sich bei der Planung von kostenintensiven Winterurlauben zurückhaltend. Für Tourismusregionen und die Freizeitindustrie erscheint es ratsam, bei der gezielten Ansprache von Urlaubern bzw. Tagesausflüglern die Wertorientierungen der Zielgruppen zu berücksichtigen“, resümiert Bertram Barth, GF von Integral. www.integral.co.at

Kohl & Partner Hotel- und Tourismusberatung veröffentlicht auch dieses Jahr einen Report zum Hotelmarkt Wien 2012

Report zum Hotelimmobilienmarkt Wien Wien. Neben einer Marktanalyse zum aktuellen und geplanten ­Hotelangebot und touristischer Nachfrage werden im Kohl & Partner Report zum Hotelimmobilienmarkt Wien 2012 die Perspektiven und Herausforderungen für die Hotelimmobilienbranche evaluiert. Mit 11,4 Mio. Nächtigungen brachte das vergangene Jahr 2011 für die Stadt Wien einen neuen Rekordwert mit sich.

Die jahrelang wachsenden Nächtigungszahlen (+5% zum Vorjahr 2011) lockten in Folge viele in- und ausländische Hotelinvestoren und Brands nach Wien.

Harte Zeiten für Hoteliers Trotz des Wachstums an Übernachtungen kommen auf Investoren, Betreiber und Kreditinstitute herausfordernde Zeiten zu.

© Schaub-Walzer/PID

Wien. Das Stadtpalais in der Wiedner Hauptstraße 57 wurde 1886 von Carl Auer von Welsbach – dem berühmten Forscher und Erfinder des Glühstrumpfs im Gaslicht – erbaut. Die erhaltene Grünfläche erinnert an die früheren Erzherzog Rainerschen Gärten. Heute Sitz der Sans Souci Group, vereint das exklusive Palais in zentraler Lage Tradition, imperiales Flair, modernes Design und höchsten technischen Komfort auf insgesamt 900 m� Gesamtfläche. „Wir legen großen Wert auf überlegtes, kreatives und außergewöhnliches Design, das die Vorzüge der Grundstrukturen unterstreicht, aber nicht unterdrückt“, erklärt Norbert L. Winkelmayer, GF der Sans Souci Group. „Der Erhalt und die Restaurierung von bestehenden Strukturen sind uns besonders wichtig.“ Das opulent restaurierte Gründerzeitjuwel ist mit allen Raffinessen ausgestattet und bietet den idealen Rahmen für geschäftliche und private Events. Eine Tiefgarage mit 38 Stellplätzen unter dem Palais sowie beste Verkehrsanbindung runden das Angebot ab. www.sanssouci.at

© APA/Hans Klaus Techt

Osterferien sind out

Mit 11,4 Mio. Nächtigungen brachte 2011 für die Stadt Wien einen Rekordwert.

Der Wiener Hotelmarkt hat sich angebotsmäßig stark entwickelt (Zuwachs von 4.300 Betten im Jahr 2011). Die inflationsbereinigten Durchschnittspreise für ein Hotelzimmer konnten jedoch kaum wachsen (mit einem Plus von 5,5% sind die Durchschnittspreise nur auf dem Niveau von 2009).

Viele neue Hotelprojekte Ein Hotelzimmer kostete 2011 durchschnittlich 95,06 € netto (ohne USt., Frühstück und Ortstaxe). Die Auslastung hat sich trotz steigender Nachfrage aufgrund des erhöhten Angebots im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Auch die kommenden Jahre werden von der Realisierung zahlreicher Hotelprojekte geprägt sein – z.B. am neuen Hauptbahnhof Wien und diverse Luxushotelprojekte in der Innenstadt. Wien braucht langfristig sicherlich neue Hotelkapazitäten, um mit der Nachfrage Schritt halten zu können.

Aus der Sicht von Kohl & Partner GF Martin Schaffer „kann sich das Angebot im (Low) Budget Segment verdoppeln, vor allem, wenn man den Vergleich zu vielen deutschen Städten zieht“. Allerdings „werden künftig keine ‚more-of-the-same‘ Hotelprodukte mehr benötigt, da sich diese nur mehr durch den günstigeren Zimmerpreis unterscheiden können und dadurch weder Betreiber noch Investoren profitieren können“.

15 bis 30% Umsatz fehlen Die Provisionen für den immer höheren Anteil von Onlinebuchungen und der höhere Kreditkartenanteil sind Kostentreiber im Vertrieb. Dazu Schaffer: „Für den Kunden bleibt der Preis stabil, allerdings fehlen dem Hotelier zwischen 15 und 30 Prozent seines Umsatzes.“ Der Bericht von Kohl & Partner zum Hotelmarkt Wien 2012 kann bei Bedarf unter wien@kohl.at angefordert werden oder steht im Web zum Download bereit. www.kohl.at


s ta d t & l a n d

Freitag, 3. Februar 2012

destinationaustria – 65

Bilanz der Olympiaregion Mehr als zehn Prozent mehr Ankünfte – auch bei den Nächtigungen ein leichtes Plus

Dank publikumswirksamer Events wird sich der Trend auch in der restlichen Wintersaison fortsetzen. michael bär

Werbung für die Region TVB-Direktor Tschoner freut sich über diese Bestätigung: „Die aktuellen Zahlen belegen das Potenzial unserer Region.“ Im Jänner knüpfte die Olympiaregion Seefeld auch erfolgreich an die große olympische Tradition an und sorgte damit für einen medienwirksamen Start ins neue Jahr. Seefeld fungierte neben Innsbruck und Kühtai als Austragungsort der nordischen Bewerbe im Rahmen der 1. Olympischen Jugend-Winterspiele (YOG). Diese Rolle sorgte gleichermaßen für internationale Aufmerksamkeit und traumhafte (Fernseh-)Bilder aus der Region. „Zudem haben wir durch die YOG unsere Kompetenz als Zentrum des nordischen Wintersports unterstreichen können“, hält Tschoner fest. Eigens für die YOG wurden in Seefeld neue, topmoderne Sport-

Kinder fahren und wohnen gratis im Skigebiet in der Fuschlseeregion.

Fuschl am See. Das Skigebiet Gaissau/Hintersee bietet ab dem 1. März eine großartige Aktion an: Besitzt ein Elternteil einen 3- oder Mehrtagesskipass, so ist für 2 Kinder (Geburtsjahr 1996 und jünger) der Skipass gratis (ausgenommen Ski Alpin Card, Salzburg Super Ski Card). Aber nicht nur das Skigebiet ermöglicht Kindern einen gratis Skitag – auch zahlreiche Beherbergungsbetriebe bieten Kindern in Begleitung mit ihren Eltern einen gratis Skiaufenthalt an. Die Fuschlsee Tourismus GmbH bietet Pauschalangebote in verschiedensten Kategorien ab 3 Nächten an. Von der familiären Privatpension bis hin zum 4-Sterne Hotel ist für jeden ein Winterpackage dabei. Die Familien-Skipauschale für 3 Übernachtungen inkl. Frühstück und 3-Tagesskipass für 2 Erwachsene u. 2 Kinder (geb. ab 1996 und jünger) im Zimmer der Eltern gibt es dann bereits ab 299 €. www.fuschlseeregion.com

© Olympiaregion Seefeld

Seefeld. Die Bilanz der Olympiaregion Seefeld zum Winterstart liegt deutlich über den landesweiten Ergebnissen. Dank publikumsund medienwirksamer Events rechnet TVB-Direktor Markus Tschoner mit einer Fortsetzung dieses positiven Trends für die restliche Wintersaison. Trotz Schneemangels im Dezember und dem damit verbundenen späten Winterstart legt die Olympiaregion Seefeld eine erfreuliche Zwischenbilanz zum Saisonstart vor. So konnten im November und Dezember 2011 um 10,7% mehr Ankünfte als im Vergleichszeitraum des Vorjahres verbucht werden. Auch bei den Nächtigungen registrierte man mit + 0,3% einen kleinen Zuwachs.

Hier sind die Kids zum Nulltarif unterwegs

© Fuschlsee Tourismus/Erber

Seefeld jubelt: Traumstart in die neue Wintersaison

short

Eine perfekte Infrastruktur, zahlreiche innovative Angebote und Veranstaltungshöhepunkte der Extraklasse machen Urlaubstage in der Olympiaregion Seefeld in Tirol zu einem echten Wintertraum für die ganze Familie.

anlagen errichtet, die nun für den alltäglichen Tourismus zur Verfügung stehen. Ebenfalls im Jänner 2012 beherbergte Seefeld die Teilnehmer des 75. Kongresses des Weltverbands der Sportjournalisten (AIPS).

Neues Kompetenzzentrum Mehr als 280 Medienvertreter aus aller Welt nahmen an diesem Treffen teil und erlebten Seefeld im Zuge der YOG als Kompetenzzentrum für nordischen Wintersport. Den Auftakt des Kongresses markierte ein Promi-Biathlon, an dem zahlreiche ehemalige Olympiasieger und Weltmeister wie Stephan Eberharter oder Fritz Strobl

teilnahmen. Die traumhaften Wetterbedingungen sorgten nebenbei dafür, dass die versammelten Sportjournalisten die Olympiaregion von ihrer schönsten Seite kennenlernten. „Die YOG hat das Image Seefelds als einer der schönsten Wintersportregionen der Alpen weiter gefestigt“, so Tschoner.

Viele 4- und 5 Sterne-Hotels In Seefeld stehen drei FünfSterne-Hotels und 24 Vier-SterneHotels zur Verfügung. Seefeld bildet mit seinen Nachbarorten Leutasch, Reith bei Seefeld, Mösern, Buchen und Scharnitz die Olympiaregion Seefeld.

Rechnet man alle Hotels in der Olympiaregion Seefeld dazu, so ergeben sich fünf Fünf-SterneHotels und 34 Vier-Sterne-Hotels, was die höchste 4- und 5-SterneHoteldichte aller österreichischen Wintersportregionen ergibt.

Programm-Folder vom Stift Klosterneuburg

Internationale Gäste Seefeld wird von einem breiten internationalen Publikum vor allem in den Wintermonaten besucht. Es ergibt sich folgendes Ranking (nach Nächtigungen) aus den Quellmärkten: Deutschland, Italien, Schweiz, U.K., Niederlande, Frankreich, Österreich, Belgien, USA, Tschechien, Russland. www.seefeld.com

Klosterneuburg. 2012 bietet das Stift Klosterneuburg wieder ein vielfältiges Programm; der neue Jahresfolder verschafft einen Überblick über alle Veranstaltungen des Jahres. Erstmals kann man ab 19. April die Sammlung Sammer besichtigen. Events für die ganze Familie sind das Stiftsfest am 22. April, der Weinkulturtag am 9. September und Leopoldi rund um den 15. November. www.stift-klosterneuburg.at

Semesterferien Mit der „Wintercard“ kann man preisgünstigen Skispaß in Niederösterreichs Top-Skigebieten erleben

Schnee schnuppern in Niederösterreich

Skireviere in Hochform

Alle Lifte in Betrieb Alle Lifte sind in Betrieb und die Pisten präsentieren sich durchwegs in griffigem Zustand– ideale Bedingungen also, um die neue

© Robert Herbst

In den großen Skigebieten im Mostviertel ist die Schneedecke im Tal durchgehend über einen hal-

ben Meter dick, am Berg sind es sogar bis zu zwei Meter. Aber auch in den Wiener Alpen in Niederösterreich befinden sich die Skireviere in Hochform.

Top-Tipp für die Semesterferien: preisgünstiger Skispaß z.B. auf dem Schneeberg.

„Wintercard Niederösterreich“ auszuprobieren. Mit ihr stehen den Ski- und Snowboardbegeisterten alle Lifte in den sieben niederösterreichischen Top-Skigebieten Annaberg, St. Corona am Wechsel, Gemeindealpe Mitterbach, Hochkar, Lackenhof am Ötscher, Mönichkirchen Mariensee und Zau[:ber:]g Semmering offen.

Mehrere Card-Benutzer Es ist ein Skipass für sagenhafte 113,5 Pistenkilometer und 42 moderne Liftanlagen. Gültig ist die Wintercard Niederösterreich wahlweise an drei oder fünf Tagen – also perfekt, um an den schönen Tagen in den Semesterferien in das eine oder andere Skigebiet hineinzuschnuppern. Niederösterreichs TourismusLandesrätin Petra Bohuslav verrät noch weitere Vorteile: „Die ‚Wintercard Niederösterreich‘ ist übertragbar, kann also von mehreren Personen genutzt werden“, so Bohuslav. „Außerdem bekommen Inhaber der Wintercard Niederösterreich in 20 Hotels auf die Näch-

Österreichs beste Après-Ski-Meile

„Die ‚Wintercard ­Niederösterreich‘ ist sogar übertragbar, kann also auch von mehreren Personen genutzt werden.“ Petra Bohuslav nö Tourismus-Landesrätin

tigung eine Ermäßigung von zehn Prozent.“ Erhältlich ist die Wintercard Niederösterreich entweder online auf der Homepage (Adresse siehe unten), unter der kostenfreien Telefon-Hotline 0800/228 44 01 oder direkt in allen teilnehmenden Skigebieten. Die Wintercard-Preise betragen für Erwachsene 94 € für die 3-Tageskarte bzw. 138 € für die 5-Tageskarte. www.wintercard.at

© Markus Mitterer/Kitzbühel

Wien. Rechtzeitig zu Beginn der Semesterferien in Wien und Niederösterreich melden Niederösterreichs Skireviere hervorragende Schneebedingungen und ausgezeichnete Pistenverhältnisse.

Die Kitzbüheler Altstadt ist Tirols schönste „Shoppingmeile“.

Kitzbühel. Pisten-Hopping mit Hauben-Topping: Diese Kombination bietet sich in den österreichischen Alpen nur in Kitzbühel an. Tirols legendäre Sportstadt hat 170 km Firnpisten, Österreichs höchste Dichte an Haubenrestaurants und sechs Fünfsternehotels als Zutaten. Schnee(s)pass-Package (11. März bis Saisonende): 7 Ü mit 6-Tages-Skipass im *****Hotel mit HP ab 1.650 €, im ****Hotel mit HP ab 800 €, im ***Hotel mit HP ab 550 €. www.kitzbuehel.com


Ga s t & W i r t

66 – destinationaustria

Orderman Stipendium

Gastronomie und Tourismus

Freitag, 3. Februar 2012

Leading Family Hotel & Resort Alpenrose Das Lermooser Familienhotel begeistert mit einem Rundum-Sorglospaket

Viel mehr geht nicht mehr

Das Angebot für Kids und Eltern ist überwältigend, der Gast wird zudem bestens individuell betreut.

Orderman unterstützt Gastro-Schüler und Studenten mit einem Stipendium.

Salzburg. Um zwei Stipendien im Wert von insgesamt 4.000 € können sich Studierende und Schüler an Gastro-Bildungseinrichtungen derzeit via Facebook bewerben. Im Rahmen des „Orderman Gastro-Stipendiums 2012“ unterstützt die Firma Orderman, die sich seit ihrer Gründung 1993 die Verbesserung des Services in Gastronomiebetrieben auf die Fahnen geschrieben hat und Technologie-Lösungen für die Gastronomie anbietet, Studierende mit 2.500 € und Schüler mit 1.500 €. Teilnahmeberechtigt sind Schüler und Studierende von österreichischen, deutschen und schweizerischen Bildungseinrichtungen mit dem Schwerpunkt Gastronomie und Tourismus. Das Stipendium für Einreichungen ist ab sofort via Facebook unter http://www.facebook.com/orderman möglich. Bewerbungsschluss ist Freitag, der 13. April 2012. www.orderman.at

Lermoos. Ein 750 m� großer Spabereich mit sechs Saunen, ein Schwimmbad mit Außenbecken, ein Outdoor-Abenteuerbereich zum Spielen, ein eigenes Kinderbad, Whirlpool, Kinderspeisesaal, Indoorgolf, Betreuungsräume für alle Altersgruppen und Wellnessfamiliensuiten mit bis zu 195 m� – keine Frage, das Angebot des Leading Family Hotels & Resort Alpenrose im Tiroler Skiort Lermoos klingt vielversprechend; vier Sterne Superior und fünf Smileys unterstreichen diesen Eindruck noch und halten auch bei unserem Test vor Ort, was sie versprechen.

Entspannung im Mittelpunkt Schon nach wenigen Stunden in dem Tiroler Topbetrieb steht fest: Mehr als das Leading Family & Hotel Resort Alpenrose kann ein Kinderhotel kaum bieten. Das beginnt in dem von den beiden Hoteliers Andrea und Ernst Mayer geführten Haus schon bei Kleinigkeiten: Eltern bekommen im Hotel gratis Babyfon, Flaschenwärmer, Sterilisator, Gitterbett, Hochstuhl, Liegekinderwagen, Buggys, Schlitten, Rückentragen, Wippen, Lätzchen, Wickelauflagen, Skihelme und Babybadewannen zur Verfügung gestellt; selbst die Babynahrung von Hipp gehört zu den Gratisextras.

© Hotel Alpenrose

© Orderman

Jürgen Zacharias

Bei unserem Besuch wusste das Hotel Alpenrose vollauf zu überzeugen, auch wenn nicht so viel Schnee lag wie hier auf dem Bild.

Auch die Zimmer in dem Hotel am Fuße der Zugspitze wissen zu überzeugen: Unsere etwas über 60 m� große „Sterntaler Suite“ ist nicht nur geschmackvoll eingerichtet, sondern verfügt auch über ein eigenes Kinderzimmer mit Stockbett und ausladendem Spieltisch für die Kleinen; im Wohnschlafraum sorgt ein Kachelofen für entspannte Atmosphäre. Ähnlich entspannt ist unser Besuch im Spaund Schwimmbereich: Obwohl das Hotel über 97 Zimmer verfügt, herrscht dort ruhige Betriebsamkeit, es stehen genügend Liegen zur

Verfügung, im Outdoor-Whirlppol bleibt die Zeit stehen und die Saunen sind das Gegenteil von Überlaufen (einzig fehlende Badetücher und der kühl wirkende Ruheraum seien hier als Minuspunkt erwähnt, aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau).

Abgestimmte Speisepläne Apropos hohes Niveau: Die beiden Küchenchefs Günther Traussnig und Tim Berster sorgen für viel Abwechslung im Speisesaal und lassen auch mal Fonduetöpfe ser-

vieren. Zudem wissen die beiden um die besonderen Bedürfnisse von allergischen Kindern und bieten für diese spezielle Lebensmittel und Gerichte an. Auf Wunsch beraten sie auch betroffene Familien und stellen einen auf die Allergie des jeweiligen Kindes abgestimmten Urlaubsspeiseplan zusammen. Möglich machen diese individuelle Betreuung der Gäste insgesamt 120 Mitarbeiter – überraschend viele für ein vergleichsweise kleines Hotel, aber vielleicht macht gerade das den Charme des Hauses aus. www.hotelalpenrose.at

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1.700 m² Acquapura SPA, 5 Themensaunen, Riesenwasserrutsche, Babybecken, Kärntner Heilkräuter-Anwendungen, Beauty- und Wellnessangebote für Eltern und Kinder, Fitnessraum uvm. TiPP: Für kinder bis 8 jahre, skikurs, skipass und skiverleih GraTis (gegen Voranmeldung) hotel direkt an der skipiste! Falkensteiner hotel sonnenalpe **** Ĺ Sonnenalpe Nassfeld 9, 9620 Hermagor/Kärnten Tel. +43/(0)4285 8211 Ĺ reservierung.sonnenalpe@falkensteiner.com Ĺ www.sonnenalpe.falkensteiner.com


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Freitag, 3. Februar 2012 – 67

Beste HR-Politik

Career’s Best Recruiters zeichnete die besten Personalmaßnahmen aus Seite 71

© StepStone Österreich

© GPK/APA/Schedl

careernetwork Beste Verbindungen

StepStone Österreich lanciert mit arbeiten.at eine neue Jobbörse Seite 71

Aufsteigerin Anita Pruckner, American Express © American Express/Oskar Schmidt

„Underpromise, overdeliver“ Weitgereist BAT Austria-Chef Matthieu Juery lebt vor, wie man mit vier Kindern als Expatriate reüssiert. Weit gefehlt Staatspreis Knewledge: Ein buntes Logo ist noch lange kein Employer Brand.

© privat

Seite 68

Gastkommentar

Siegfried Lachmair, Berater, Coach und Mediator in der Personal- & Organisationsentwicklung, über das Führen virtueller Teams. Seite 70

© BAT

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Career portrait

Freitag, 3. Februar 2012

© BAT

68 – careernetwork

„Meine Abenteurerpläne habe ich als Expatriate umgesetzt“ Warum Asien ihn so geprägt hat, die Marketing-Community immer mehr gefordert ist und Grenzüberschreitungen ihren Reiz haben, verrät der Chef von British American Tobacco Austria, Matthieu Juery, im Gespräch. Wien. Matthieu Juery wollte immer schon Abenteurer werden: „Immer unterwegs, die Welt umsegeln und die Gipfel der Erde erklimmen, mit leichtem Gepäck“, verrät der General Manager von British American Tobacco Austria im Gespräch mit medianet. Und wenn man so will, hat sich dieser Kindheitstraum auch erfüllt: „Als Oberhaupt einer sechsköpfigen Familie, die als Expatriates doch auch ein Nomadenleben führt“, beschreibt er die letzten knapp 20 Jahre, die ihn von seinem Geburtsland Frankreich über die Schweiz, Skandinavien, Deutschland und Malaysien nach Wien führen sollten, in einem Satz. Wie sich dieses „Nomadentum“ mit vier Kindern vereinbaren lässt? „Eine verhältnismäßig große Familie ist ebenso unsere Entscheidung gewesen, wie für einige Jahre ein typisches Expatriates-Leben zu führen. Wir haben diese Entscheidung immer gemeinsam getroffen, meine Frau und ich, und immer mit der klaren Bedingung: dass wir jeder als Individuum und als Familie davon profitieren.“ Ein Nachteil scheint diese Mobilität jedenfalls nicht gewesen zu

sein. So avanciert Juery bereits im Alter von 30 zum Marketing Director bei L‘Oréal Schweiz, übernimmt zwei Jahre später die Position des Deputy General Manager Europe bei L’Oréal Professional Products in Paris und wechselt nach der Station als Geschäftsführer L‘Oréal Professional Deutschland 2006 nach Asien, um dort die Position des General Manager Malaysien zu übernehmen.

„Großartige Schule“ „Die insgesamt 15 Jahre bei L’Oreal haben mich sehr geprägt. Diese Zeit war eine großartige Marketing-Schule, der Start meiner Karriere im Markenmanagement und Gelegenheit für erste Erfahrungen in Geschäftsführer-Positionen“, so Juery. „Hervorheben möchte ich dabei die Jahre, die ich in Asien verbracht habe. Diese Zeit hat mir die Augen geöffnet für die wahre Bedeutung von ‚Fast Moving Consumer Goods‘ in einer von erstaunlichen Trends geprägten Welt – auf der persönlichen Ebene gepaart mit Kulturschocks und einer enormen Management-Erfahrung.“

1968–1994

1968 in Paris geboren, sammelt Matthieu Juery seine ersten Berufserfahrungen im Rahmen eines Praktikums während seines Betriebswirtschaftsstudiums bei der Werbeagentur Young&Rubicam in Zürich und ab 1993 als Product Manager bei Colgate Palmolive Switzerland.

Generell fesselt Juery an der Konsumgüterindustrie das sehr „anspruchsvolle und wettbewerbsintensive Umfeld“ wie er betont: „Es ist eine Herausforderung, Trends zu antizipieren oder noch besser mitzukreieren“, scheut er auch vor komplizierten Aufgaben nicht zurück, wie der Wechsel in die – aus werblicher Sicht – stark eingeschränkte Tabakbranche zeigt: „Wir befinden uns in einer Phase, in der international über eine massive Verschärfung der werblichen Beschränkungen für die Tabakindustrie nachgedacht wird und die Politik in einer extremen Form in die Markenrechte der Branche eingreift und ihr den Grundpfeiler des Marketings raubt“, gibt er sich kämpferisch; diese Vorgehensweise wird auch bei anderen „als gesundheitsgefährdend punzierten Produkten wie Alkohol, süßen oder fetten Nahrungsmittel Schule machen“, wenn man es nicht schaffe, diese Angriffe abzuwehren. „Da ist die gesamte MarketingCommunity gefordert.“ Privat wird Juery in erster ­Linie von seiner Familie gefordert: „Meine Frau und ich widmen un-

1994–2008

Erste wirkliche Managementerfahrung – in einer nach Eigenangabe „besonders fordernden Umgebung im Hochgebirge“ – macht der Französisch-Schweizer Doppelstaatsbürger 1994 und 1995 als Oberleutnant der „Gebirgsjäger“ in der französischen Armee. Nach seinem Wehrdienst steigt er bei L’Oréal ein und arbeitet sich innerhalb seiner 14-jährigen Firmenzugehörigkeit u.a. zum Geschäftsführer L’Oréal Professional Deutschland und General Manager Malaysien hoch.

sere Wochenenden und sonstige Freizeit ganz unseren Kindern und versuchen unsere Hobbies und Interessen – Musik, Kunst, Sport – in unser Freizeitfamilienprogramm einfließen zu lassen.“ Für den Französischen Schweizer ist die Familie „Motor, Energiequelle, sicherer Hafen, aber auch die größte Verantwortung und das höchste Ziel“. Abseits davon findet er persönlichen Ausgleich im Sport: Körperliche Aktivität, wie das Training für einen Langdistanz Triathlon – „natürlich auf Amateur-Niveau“ – oder auch das Skitourengehen sind seine Kraftquelle. „Der besondere Reiz beim Bergsteigen und Skitourengehen liegt für mich in der Überwindung der eigenen Grenzen und dem Gipfelsieg am Ende der Anstrengung.“ Und welche beruflichen Gipfelsiege er sich vorstellen könnte, wenn er nicht die Agenden bei BAT in Österreich leiten würde? „Eine ernsthafte Alternative wäre für mich, als Lehrer meine Leidenschaft und Erfahrungen mit anderen zu teilen“, so Juery abschließend. (jawe)

2008–Heute

Nach seinem MBA-Studium an der Rutgers Business School in Peking, Singapur und New York übernimmt Juery 2010 als neuer General Manager das Ruder bei British American Tobacco Austria und übersiedelt mit seiner Frau und vier Kindern nach Wien.

9 Fragen An Mat t h ieu Juery

Mein Lebensmotto ist … „Work like you don’t need the money, love like you’ve never been hurt and dance like no one is watching“. Oder auch „Underpromise, overdeliver!“ Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … Glitzern in den Augen meiner Kinder. Darüber kann ich lachen … Sehr viel; ich glaube Humor ist ein gewaltiger Energielieferant und Hebel im täglichen Leben. Und ich vertraue darauf, dass ich auch über mich selbst lachen kann. Recht oft jedenfalls. Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen. Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … ein Essay von Stéphane Hessel: „Time for outrage“. In 20 Jahren werde ich … sicher faltig sein, aber hoffentlich immer noch neugierig und durstig nach mehr. Davor habe ich Angst … arrogante Dummheit. Das ist meine größte Stärke … Entschlossenheit. Das ist meine größte Schwäche … Ungeduld! Und ich kann auch nichts dagegen tun, privat ein Genussmensch zu sein, was meiner Fitness nicht gerade zuträglich ist. Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … Ich bin sicher, meine Frau würde es sehr gern sehen, wenn ich mal mit ihr tausche – ich verstehe nicht warum (...) ;-). Ich bin nicht sicher, ob ich die Fähigkeiten und vor allem die Geduld hätte für ihren Job.


p e r s o n a l m a n a g e m en t

Freitag, 3. Februar 2012

careernetwork – 69

Jetzt bewerben Im Rahmen des „Staatspreis Knewledge 2012“ wird der Sonderpreis „Employer Branding“ ausgeschrieben

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

„Nicht nur bunte Bilder“ medianet wollte von den Jurymitgliedern wissen, wie man ihre Stimme gewinnen kann. Wien. Das Wirtschaftsministerium schreibt auch heuer den Staatspreis „Knewledge 2012“ aus – medianet berichtete. Besonderes Augenmerk legt man auf den Sonderpreis „Employer Branding“. Aus diesem Grund sprachen wir mit den beiden Jury-Mitgliedern Gerhard Preslmayer, SPS Marketing, und Christine Voelk, Deutsche Employer Branding Akademie GmbH, über den War for Talents, grüne Mascherl und die eierlegende Wollmilchsau.

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

© DEBA

Andrea Weber (43) hat mit Jänner 2012 die Leitung des Nachhaltigkeitsmanagements in der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) sowie die Geschäftsführung der Raiffeisen KlimaschutzInitiative übernommen.

Thomas M. Klein Contrast

Thomas M. Klein ist mit Jahresbeginn in das Führungsteam des Beratungsunternehmens Contrast ManagementConsulting aufgestiegen. Klein zeichnet für den Branchenschwerpunkt „Öffentliche Verwaltung“ verantwortlich.

Anita Pruckner American Express

Anita Pruckner ist zur Geschäftsführerin von American Express Österreich bestellt worden und wird zusätzlich mit 1. April Silvia Steinacher, die in den Ruhestand geht, als Country Manager Österreich folgen.

© DDSG/Foto Wilke

Andrea Weber RZB

© American Express/Schmidt

© RZB

Kurze Frage: Was motiviert Sie, sich im Job zu engagieren? Ist es die Aufgabe, die im Büro auf Sie wartet? Ist es das Unternehmen, mit dessen Werten Sie sich identifizieren können? Oder stellt es einfach so günstige Rahmenbedingungen her, dass eine spannende Tätigkeit gar nicht erst nötig ist? Kurz: Die Gründe, warum Menschen in Jobs Engagement zeigen, sind vielfältig. Eine Studie der „Society for Human Resource Management“ (SHRM) kommt nun zum Schluss: Arbeitnehmer lassen sich hinsichtlich ihres Engagements in vier Kategorien einteilen. Typ 1 – „Großes allgemeines Engagement für die Arbeitsstelle“: Mag Job und aktuelle Stelle, das Arbeitspensum ist allerdings nicht automatisch das größte. Typ 2 – „Allgemeines Engagement für das Unternehmen“: Mag den Arbeitgeber und repräsentiert ihn hervorragend. Großer produktiver Output ist aber nicht zwingend vorhanden. Typ 3 – „Großes aktives Engagement für die Arbeitsstelle“: Arbeitet, um sich persönlich weiterzuentwickeln und liebt Verantwortung – in welcher Firma das passiert, ist ihm allerdings egal. Typ 4 – „Aktives Engagement für das Unternehmen“: Bringt oft Verbesserungsvorschläge ein und entdeckt Dinge, die nicht ideal laufen. Die Motivation dahinter ist aber nicht unbedingt Liebe zum Unternehmen. Die Forschungsergebnisse zeigen einmal mehr auf, dass es den „Schema-F-Mitarbeiter“ so nicht gibt – sondern, dass jeder einzelne Arbeitnehmer individuell und als Mensch betreut und motiviert werden will. Promotion

medianet: Was sind die No-Nos? Voelk: Auf keinen Fall sollte man sich über generische Aspekte, wie etwa Bewerberpräferenzen, die man in Studien findet, positionieren – das tun die meisten und sind somit austauschbar. Es geht nicht darum, was der Bewerber sucht, sondern wie man als Arbeitgeber ist, wofür man steht und was man bieten kann – das findet man in seiner Identität und seiner Unternehmenskultur. Wichtig ist dabei, sich authentisch und glaubwürdig zu positionieren und nichts zu verspre­ chen, was man nicht halten kann.

Prämiert wird Personal- und Kompetenzentwicklung in Profit- und Non-Profit-Unternehmen. Außerdem wird ein Sonderpreis für Employer Branding-Aktivitäten vergeben. Die Teilnahme am Wettbewerb ist kostenlos. Einreichschluss: 2. März, 24 Uhr; Rückfragen unter 0664/459 58 33, 0664/1810840 oder office@knewledge.at Online-Bewerbung unter: www.knewledge.at

börse

Gerhard Preslmayer: Es wird immer Unternehmen geben, die mit zeitgemäßen Themen unprofessionell umgehen und glauben, nur durch die Verwendung dieser Begriffe bereits Erfolg zu haben. Gerade beim Thema Employer Branding werden Unternehmen, die so agieren, gnadenlos scheitern. Voelk: Es werden sich einige nur in Schale werfen, aber es wird sehr schnell deutlich, wer sich wirklich authentisch positioniert oder wer sich nur mit bunten Bildern schmückt.

dabei ist die Analyse der Firmenkultur und der unternehmerischen Soll-Perspektive – somit spannt man den Bogen von einer ehrlichen Ist-Beschreibung bis hin zu realistischen Positionierungszielen.

Staatspreis KNEWLEDGE 2012

job

medianet: Als CSR in Mode kam, hängte sich jeder ein grünes Mascherl um. Nun wird Employer Branding populärer. Werfen sich die Firmen jetzt nur in Schale, um die Bewerber anzulocken?

medianet: ‚Unser Unternehmen hat eine starke (Produkt)Marke – also brauchen wir keinen Employer Brand zur erfolgreichen Rekrutierung.‘ Was entgegnen Sie Firmen mit dieser Einstellung? Preslmayer: Dass die Marke stark ist, hat das Unternehmen Menschen zu verdanken, die diese Produkte geschaffen haben. Und wenn die Marke auch zukünftig erfolgreich sein soll, muss man genau in diese Menschen investieren. Da sich der Fachkräftemangel zuspitzen wird,

medianet: Sie sind Mitglied der Staatspreis Knewledge-Jury. Wie gewinnt man ihre Gunst? Preslmayer: Überraschende, kreative und mutige Kommunikationskonzepte mit relevanten Inhalten, basierend auf einer klaren Strategie und kombiniert mit leidenschaftlichen Missionaren. Kurzum: die eierlegende Wollmilchsau. Dass es dazu kaum kommen wird, davon gehe ich aus. Aber Mut, Leidenschaft und Konsequenz werden unabhängig von Budgetmitteln belohnt. All jene Unternehmen, die Employer Branding als Spielwiese für Probiermarketing betrachten, werden mich wenig begeistern können. Ich will spüren, dass die teilnehmenden Unternehmen hier kein pragmatisches Programm abarbeiten, sondern Employer Branding emotional erleben und vorleben. Voelk: Employer Branding heißt, nicht nur tolles Personalmarketing nach innen und außen zu machen, es geht um eine strategisch entwickelte Positionierung als Arbeitgeber, denn erst dann können alle Maßnahmen des Personalmarketings inhaltsvoll, glaubwürdig und auch zielgerichtet eingesetzt werden. Ich würde mir daher wünschen, nicht nur bunte Bilder und schöne Aktionen zu sehen, sondern das Ganze auch strategisch fundiert und zielgerichtet eingesetzt.

Gerhard Preslmayer, Geschäftsführer der SPS Marketing GmbH.

medianet: Sie definieren ‚Employer Branding‘ als ‚identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber‘. Wie positioniert man sich nun richtig? Voelk: Die beste Möglichkeit, sich als Arbeitgeber zu positionieren und vom Wettbewerb zu differenzieren, ist die Entwicklung einer Arbeitgeberpositionierung, die auf Identität, Werten, Kultur und Zielen des Arbeitgebers basiert. Kern

Schema F(alsch)

medianet: Die Arbeitslosenzahlen steigen wieder. Wird das Ende des Employer Brandings eingeläutet, bevor es richtig durchstartet? Voelk: Das denke ich nicht. Es geht ja nicht darum, möglichst viele Bewerber zu bekommen, sondern die passenden und diese dann auch an sich zu binden.

© Contrast

medianet: Und wer gewinnt diesen ‚Krieg‘? Voelk: Um nun dem War for Talents begegnen zu können und konkurrenzfähig zu bleiben, sollten die Firmen geeignete Mitarbeiter finden, die nicht nur mit ihren Fähigkeiten, sondern auch ihrer Persönlichkeit zur Aufgabe und zum Unternehmen passen, und versuchen, diese langfristig zu binden.

Christine Voelk, Deutsche Employer Branding Akademie GmbH (DEBA), Berlin.

© EOS Werbefotografie/Christian Hemmelmeir

medianet: Warum ist der ‚War for Talents‘ ausgebrochen? Christine Voelk: Der War for Talents, der Kampf der Unternehmen, um die begehrten Leistungsträger, hat mehrere Gründe: Nicht nur der demografische Wandel, der zunehmende Wettbewerb durch die Internationalisierung, der gesellschaftliche Wertewandel hin zu mehr Flexibilität und Entfaltung, sondern auch die Ablösung von Arbeit und Kapital durch Wissen als entscheidende Produktionsfaktoren legt mehr Verfügungsgewalt in die Hände der Mitarbeiter.

geht es zunächst um das Halten der wichtigsten Arbeitskräfte und darum, einen ‚Brain drain‘ zu verhindern. Glückliche Mitarbeiter sind die treibenden Kräfte eines Unternehmens und damit auch die besten Markenbotschafter. Genau das ist die Basis für erfolgreiches Recruiting im War for Talents. Das macht Employer Branding zur aktuell sinnvollsten Investition – mit einem nachhaltigen Return on Invest. Voelk: Eine starke Marke oder imagestarke Produkte zu haben, heißt nicht, auch ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Man ist vielleicht ein bekannter Arbeitgeber und man hat einen gewissen Vorschuss an positivem Arbeitgeberimage. Aber wenn der Bewerber hinter die Kulissen blickt, sieht er schnell, wie es um Unternehmenskultur, Wertekompass, Arbeitgeberqualität und -attraktivität bestellt ist.

Wolfgang Hanreich DDSG Blue Danube

Wolfgang Hanreich (48), bisher Prokurist, übernahm per 10. Jänner 2012 als zweiter Geschäftsführer neben Helmut Richter die operativen Agenden im Management DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH.


J o bwatc h

70 – careernetwork

Freitag, 3. Februar 2012

Gastkommentar Der Berater, Coach und Mediator in der Personal- & Organisations-Entwicklung, Siegfried Lachmair, über das Führen virtueller Teams

Wenn die Realität virtuell wird

© privat

Lachmair: „Trotz aller technologischen Möglichkeiten gilt immer noch: Distance still matters.“

S. Lachmair ist Berater und Coach in der Personal- & Organisations-Entwicklung.

Linz. Aufgrund der Internationalisierung setzen Unternehmen immer öfter virtuelle Teams ein: Die Team-Mitglieder arbeiten also räumlich und zeitlich voneinander entfernt an gemeinsamen Zielen. Oft kommen noch sprachliche sowie kulturelle Unterschiede hinzu. Das erklärt, warum das Führen dieser Teams eine besondere Herausforderung darstellt: Der bisher bewährte „Face-to-Face“Austausch fällt weg bzw. ist nur bedingt möglich, was natürlich die Kommunikation erschwert. Denn bei der auf Distanz am häufigsten verwendeten Form der Kommunikation mittels E-Mail fallen Gestik

sowie Mimik weg. Weiters fehlt die Möglichkeit, sich zwischendurch am Gang oder in der Cafeteria mit den Kollegen (informell) auszutauschen sowie offene Fragen zu klären. Und ein E-Mail kann rasch zu Missverständnissen führen.

Eine Frage der Kultur Eine weitere Herausforderung ist die Kultur und die damit verbundenen unterschiedlichen Bräuche und Rituale: In Skandinavien spricht man die Dinge eher direkt an, während im Süden viel Emotion dazugehört. Hinzu kommen noch die verschiedenen Sprachen.

Selbst wenn man sich auf Englisch als gemeinsame Teamsprache einigt, heißt das noch lange nicht, dass alle das gleiche Niveau haben – weitere Missverständnisse sind quasi vorprogrammiert. Damit solche Probleme aber verhindert werden, braucht es unbedingt eine gemeinsame Teamsprache auf gleichem Niveau sowie eine profunde Kenntnis der verschiedenen Kulturen. Zudem bedarf es in virtuellen Teams mehr Vertrauensarbeit als bei Face-to-Face-Teams. Es empfiehlt sich daher, ehest ein persönliches Kennenlernen der Teammitarbeiter im Rahmen eines realen Team-Workshops anzuset-

zen. Wenn man sich einmal gesehen hat, ist vieles leichter möglich und auch verständlicher. Und: Man braucht gemeinsame Regeln. Wann soll per E-Mail, wann per Telefon kommuniziert werden? Wer ergreift die Initiative? Gibt es wöchentliche Team-Konferenzen mit klaren Inhalten? Wer bereitet sie vor? Und hier zeigt sich: Distanz erfordert – zumindest am Beginn – noch mehr Disziplin als in realen Teams. Zudem ist zu beachten, dass die Kontrollmöglichkeiten aus der Ferne meist sehr eingeschränkt sind: Sehr selbstständige, loyale sowie verlässliche und integre Teammitarbeiter sind also vonnöten. Das alles erfordert somit wiederkehrende Face-to-Face-Kurzworkshops oder zumindest wiederkehrende Treffen aller Teammitglieder, idealerweise abwechselnd in den jeweiligen Ländern. Denn trotz aller technologischen Möglichkeiten gilt immer noch: „Distance still matters.“

Zeitarbeit Plus 13,2%

Neuer Rekord Wien. Zeitarbeiter gewinnen mehr und mehr an Akzeptanz. Im vergangenen Jahr (Stichtag 31. Juli 2011) waren mit 74.783 Zeitarbeitern um 13,2% mehr Arbeitnehmer als Zeitarbeiter beschäftigt als im Jahr davor. Damit wurde ein neuer Rekord an sogenannten überlassenen Beschäftigten erzielt. Somit sind aktuell rund 2,3% der Beschäftigten in Österreich bei einem Unternehmen angestellt, das sie einem anderen Unternehmen zur Arbeit überlässt. „Unsere Mitgliedsbetriebe vermelden derzeit noch volle Auftragsbücher ihrer Kunden“, erklärte Gerhard Flenreiss, Fachgruppenobmann der Gewerblichen Dienstleister bei der Wirtschaftskammer Wien und Bundesobmann der Personaldienstleister in der WKO.

„Kein valider Ausblick“

Social Recruiting

„Dennoch können wir keinen validen Ausblick ab dem zweiten Quartal geben. Wir erwarten zwar keine massiven Rückgänge, Übernahmen von Zeitarbeitern werden sich jedoch eher gering halten“, zeigt sich Flenreiss für die kommenden Monate vorsichtig. Zwar werden im zweiten Quartal im Bereich Bau und Infrastruktur saisonbedingte Zuwächse erwartet, in der Produktionsgüterindustrie rechnet Flenreiss aber mit einer schwächeren Nachfrage. In Summe ist Flenreiss bei aller Skepsis für das zweite Quartal aber überzeugt: „Der Trend zur Zeitarbeit, zur Flexibilisierung der Arbeit, wird weitergehen.“ (red)

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von

© panthermedia/Valeriy Lebedev

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Auch auf die Zeitarbeit kommen ungewissere Zeiten zu, so die Prognose.


Recruiting

Freitag, 3. Februar 2012

careernetwork – 71

Career’s Best Recruiters Die Bawag PSK sichert sich die Krone für die besten Recruitingmaßnahmen des Landes

short

08/15-HR war gestern

Stepstone Österreich lanciert arbeiten.at

Starker Bankensektor Zahlreichen Arbeitgebern des Landes scheint dieses Kunststück bereits geglückt zu sein, wie das Ergebnis des diesjährigen „Career‘s Best Recruiters“ – einer Untersuchung der Recruitingmaßnahmen der Top 500 Unternehmen des Landes – zeigt: So erreichte Gesamtsieger Bawag PSK 79,54%

„Die „Best Recruiters 2011/2012“ mit Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle.

der maximal möglichen Punktezahl. „Wir haben 2011 zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um unseren Vorsprung branchenübergreifend weiter auszubauen. Nichtsdestotrotz arbeiten wir bereits an Maßnahmen, die uns auch beim kommenden Award wieder eine Top-Platzierung sichern sollen“, will sich Bawag PSK-Personalchefin Iris-Sabine Bergmann nicht auf dem Erreichten ausruhen. Auch die zweitplatzierte Erste Bank (78,57%) und die drittgereihte Allianz (77,86%) scheinen ihre Recruiting-Hausaufgaben gemacht zu haben: „Die Positionierung der Allianz als attraktiver Arbeitgeber ist für uns sehr wichtig.

700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Pension gehen – diese Lücke müssen wir schließen“, schildert Franz Reisner, HR Unit Manager der Allianz Elementar Versicherung AG, seinen Zugang zur Materie. Nach Branchen sortiert (Anm: die genauen Ergebnisse findet man unter www.careersbestrecruiters. com), zeigt sich, dass vor allem die Unternehmensberater und Finanzdienstleister am Recruitingsektor gut aufgestellt sind. Öffentliche Dienstleister sowie der Medienund Telekommunikationssektor platzieren sich hingegen am anderen Ende des Rankings.

Markus Gruber, Geschäftsführer von GPK und Initiator von Career‘s Best Recruiters, ortet jedenfalls trotz des guten Abschneidens der Top-Unternehmen noch Luft nach oben: „Auf die von unseren Probanden verschickten Initiativbewerbungen haben lediglich 53 Prozent der Firmen fristgerecht geantwortet“, so das ernüchternde Urteil. Und auch Martin Poreda, CoGründer und Geschäftsführer der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu.com, fordert ein Umdenken in den Personalabteilungen: „Seit 18 Jahren gibt es Online-Jobbörsen, seit acht Jahren gibt es soziale Medien – viele Unternehmen haben aber noch nicht erkannt, welche Rekrutierungschancen sich hier ergeben. Das Hochladen eines Logos auf eine Social-Media-Plattform ist einfach zu wenig“, wünscht er sich vor allem in diesem Bereich eine Verbesserung in der Zukunft. (red) d ie b esten Rec ruite r

Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Quelle: Career’s Best Recruiters

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Arbeitgeber Punkte in % 79,54 Bawag PSK 78,57 Erste Bank 77,86 Allianz 77,14 Deloitte 76,79 Zizala 76,07 Hofer 73,93 PwC 72,14 Rewe International 71,79 UniCredit 70,36 Accenture

© StepStone Österreich

Wien. „Wähle weise!“ hieß es nicht nur für Indiana Jones auf seinem letzten „Kreuzzug“, sondern bisher auch für die Personaler des Landes – sahen sie sich doch in der Regel mit einer Vielzahl an Bewerbern konfrontiert. Seit dem Ausbruch der Krise scheint nun aber alles anders: Trotz wieder steigender Arbeitslosenzahlen sorgen Klassiker wie der Fachkräftemangel und der plötzlich im Bewusstsein der Personaler auftauchende demografische Wandel dafür, dass jetzt die Bewerber diejenigen sind, die vor der Qual der Wahl stehen. „Wir sind gewohnt, mehr Bewerber als Stellen zu haben“, brachte es Armin Trost von der HFU Business School in Furtwangen anlässlich der Auszeichnung „Österreichs bester Recruiter“ am Montag auf den Punkt: „Wir stehen aber vor einem Perspektivenwechsel: Als Personaler muss man künftig mehr überzeugen als der Bewerber. Denn der muss sich wie ein Kunde und nicht wie ein Bittsteller fühlen.“

© GPK/APA-Fotoservice/Schedl

Vor allem bei den Social-Web-Aktivitäten gibt es in der heimischen Personalerwelt noch Luft nach oben.

arbeiten.at: neue Jobbörse für Gastronomie, Handwerk und Gewerbe.

Wien. StepStone Österreich erweitert sein Portfolio an Online-Stellenmärkten: Das im Jänner lancierte „arbeiten.at“ will sich speziell an Jobsuchende aus den Bereichen Gastronomie, Handwerk und Gewerbe richten und durch die Kooperation mit „führenden Jobbörsen im benachbarten Ausland“ punkten. Dabei setzt man, wie Peter Langbauer, Geschäftsführer von StepStone Österreich, betont, auf die traditionellen Tugenden des StepStone-Portfolios – „einfache Bedienbarkeit, rascher Service und große Reichweite“. Vor allem die Kooperation mit ausländischen Partnern – arbeiten.de und Jobbörsen in Tschechien, Slowakei und Ungarn – sei ein großer Pluspunkt. „Das ist besonders für Unternehmen interessant, die am ‚ausgetrockneten‘ österreichischen Arbeitsmarkt keine passenden Kandidaten finden können.“



medianet

inside your business. today.

februar 2012 – 73

Österreich möchte bei der Eurovision in Aserbaidschan gute Figur machen Seite 75

china will nach hollywood

Chinesische Investoren wollen Filmstudios in Hollywwod übernehmen Seite 80

lizenz-fieber glücksspiel in österreich

© sxc

songcontest in baku

© Concorde Filmverleih

© APA/Georg Hochmuth

entertainmentbiz Copyright-Spielregeln im rasanten Wandel

© TVB Paznaun – Ischgl

short

inhalt

tonträger & konzert > Universal & Sony: Manager in Marketing-Kämpfen 75 > Digital Music Report: WebAnteil fast ein Drittel 76 > Spotify: Erweiterung durch Apps und Infos 77 tv, dvd & kino > Sony: Kinostart und OnlineDownload parallel? 80 > Österreich: Die Filmemacher und ihre Themen 82 gaming & betting > Ubisoft: Game „Just dance“ 25 Mio. mal verkauft 85 > Zocker-Paradies Macao: Die Gewinne steigen stark 87

EU auf Kurs AKM-Generaldirektor Gernot Graninger im Gespräch über Musik­Piraterie, die Bedeutung von Streaming-Angeboten und über das aktuelle ACTARegel­werk, mit dem Lizenzen grenzüberschreitend genutzt werden. Seite 74 Österreichs Computerspiele-Markt Neue Tablet PCs und Smartphones sorgen für Zuwächse im Softwarebereich

Mehr Games am österreichischen Markt Wien. Das für die Branche so wich­ tige 4. Quartal 2011 konnte gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 9,21% bei den Stückzahlen und 4,89% Zu­ wachs beim Umsatz erzielen. Aus Jahressicht ging die Gesamtstück­ zahl von Hardware und Software zwar um 3,73%, der Gesamtumsatz um 5,35% zurück. Zieht man jedoch den fortge­ schrittenen Lebenszyklus aller Plattformen in Betracht, dann sind auch die Jahreszahlen des öster­ reichischen Computer- und Videospielmarkts in diesem Kontext zum Vorjahr besonders erfreulich, weil weiterhin deutlich wachsend.

Im statistischen Detail konn­ ten die Konsolen-Games im Jah­ resvergleich 2011 leicht zulegen: Um 0,76% bei den Stückzahlen und 0,29% beim Umsatz.

Günstige Hardware Einen Rückgang gab es bei den PC-Spielen mit 4,34% bei den Stückzahlen und 1,03% beim Umsatz sowie bei der Hardware. Der Rückgang beim Umsatz mit Konsolen-Hardware und Zube­ hör erklärt sich unter anderem dadurch, dass 2011 wenig neue

Konsolen auf den Markt kamen und die vorhandenen Produkte zu günstigeren Preisen abgegeben wurden. Im vierten Quartal 2011 konnte der Gesamtmarkt im Vergleich zum vierten Quartal 2010 bei den Stück­ zahlen um 9,21% zulegen (4,89% beim Umsatz). Die Softwareverkäufe stiegen auch bei PC-Spielen, die um 6,15% gesteigert werden konnten (14,41% beim Umsatz). Das Wachstum bei den Konso­ lenspielen erreichte bei den Stück­ zahlen ein Plus von 9,99% (10,27% beim Umsatz). www.ovus.at

© Lizenz lighto

Wien. „Olive“ ist der erste Kino­ film, der vollständig mit einem Smartphone gedreht wurde. Die Produktion ist mittlerweile bereits abgeschlossen. Gedreht wurde der Film zu 100% mit einem Nokia N8 Handy. Aller­ dings wurde das Smartphone mit einer speziell angefertigten 35 mm-Linse bestückt, um bessere Tiefenschärfe-Eigen­ schaften zu erreichen. Die komplette Finanzierung des Films erfolgte ohne Betei­ ligung eines großen Filmstu­ dios. „Olive“ erzählt die Ge­ schichte eines Mädchens, das ohne zu sprechen das Leben von drei Menschen verändert. www.olivethemovie.com

© sxc

© www.olivethemovie.com

Ischgl. Noch 148 Mails checken und dann geht’s zum Welt­ retten nach Ischgl. Anders als in seinem Song, vertröstet Tim Bendzko (Bild) zu Ostern nie­ manden. Zum Top of the Moun­ tain Easter Concert am 8. April hat der deutsche Newcomer im Skigebiet seine Gitarre am Anschlag. Auf der Idalp-Bühne in über 2.300 m Höhe begeistert der 26-Jährige die Zuschauer kostenlos mit Popmusik. Als Sieger des Bundesvision Songcontest und mit einem Bambi im Koffer blickt der Popsänger in eine vielverspre­ chende Musikzukunft. www.ischgl.com

Das Weihnachtsgeschäft 2011 wirkte sich positiv auf die Games-Branche aus.


c ov e r

74 – entertainmentbiz

kommentar

Mephisto lässt schön grüßen

Februar 2012

Bestandsaufnahme Das Urheberrecht befindet sich im Wandel, die EU-Harmonisierung wird 2012 großes Thema sein

„Unser Fokus wird dieses Jahr auf Brüssel liegen“

Gernot Graninger, Generaldirektor AKM: „Entwurf des Regelwerks bereits mit Anfang dieses Jahres“. Eva Kaiserseder

H

ab ich jetzt meine Seele an den Zuckerberg verkauft, so im Vorbeigehen, für ein paar Gratissongs?, fragte ich mich neulich. Aber: Spotify ist halt, samma uns ehrlich, schon ein gar herrlich Ding – eben mit der Auflage exklusiv für Face­book­nutzer. Da geh ich den Teufelspakt nicht grad gern, aber durchaus bereitwillig ein. Bringt mir ja was, ziemlich viel sogar. Nur: Der vielzitierte gläserne Mensch ist damit wirklich nicht mehr weit, deucht mir, weil wenn jetzt auch mein Musikgeschmack genauestens unter die Lupe genommen wird ... prost Mahlzeit. Marketingmenschen allerortens werden sich da natürlich selbstredend die Hände reiben. Worum gehts aber im Kern bei Spotify, bei dem man den Eindruck hat, die Majors sehen darin den heiligen Gral? Jedenfalls derzeit wohl mitnichten ums große Geld, denn zum Vergleich: Die Umsätze, die die Labels mit physischen Tonträgern gescheffelt haben, sind mit ziemlicher Sicherheit unter ‚glorreiche Vergangenheit‘ abzuheften. Vielmehr ist das wirklich Spannende, die Leute wieder an den Gedanken zu gewöhnen, dass Musik aus dem Netz nicht gratis zu haben ist. Eine schrittweise Annäherung an einen verloren geglaubten Zustand, der eigentlich selbstverständlich sein sollte: Wer ein Produkt haben und nutzen will, muss dafür zahlen. Auch in digitaler Form.

Soap&Skin „Narrow“

Musik noir

Wien. Urheberrecht, Musikpiraterie und Co. sind ein Dauerbrenner in der Musikindustrie. medianet traf sich mit AKM-Generaldirektor Gernot Graninger, um über den weiteren Weg der EU in Sachen Copyright, die Entwicklung im Onlinebereich und die Rolle des Konsumenten dabei zu sprechen. medianet: Ihr Rückblick auf 2011? Wie ist es wirtschaftlich gelaufen? Gernot Graninger: Es gibt eine stabile Einnahmensituation, unser Sorgenkind ist derzeit aber der ORF; als wichtiger Kunde macht er 25 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Der ORF will heftig sparen, zehn Prozent weniger bezahlen, im Gegenzug aber mehr nutzen. Wir appellieren hier dringend an die Fairness gegenüber den Künstlern, das nicht auf ihren Rücken auszutragen. Auch einen vertragslosen Zustand kann sich keiner wünschen.

„Wir wollen dort zugreifen, wo Geld fließt, also nicht beim Konsumenten, sondern bei den Anbietern. “ Gernot Graninger

medianet: Stichwort ‚Online‘: Was tut sich hier aktuell? Graninger: Wir haben kürzlich mit Spotify einen Vertrag abgeschlossen, mit Google/YouTube und anderen Diensten gibt es Verhandlungen. Wir sind optimistisch, allerdings sind die Provider bei der Verhandlung der Bedingungen nicht besonders flexibel. iTunes gibt es natürlich auch noch, einer der wenigen Dienste, der wirtschaftlich erfolgreich ist. Bei Spotify, Simfy und Co. darf man sich aus Sicht des Rechteinhabers nicht allzu viel erwarten, der Endkundenpreis ist nicht hoch, und auch wenn viele diese Dienste nutzen, bleibt unterm Strich nicht viel übrig. medianet: EU-Kommisarin Neelie Kroes meinte kürzlich, das Wort

© APA/Georg Hochmuth

Auch AKM-Generaldirektor Gernot Graninger (li.) ist mit dem ORFSparkurs konfrontiert: Derzeit laufen die Verhandlungen mit dem kauf­ männischen Direktor Richard Grasl.

© AKM; APA/Robert Jäger

eva kaiserseder

‚Urheberrecht‘ sei mittlerweile zum Schimpfwort geworden (siehe auch Seite 78) und hätte ein schlechtes Image. Graninger: Frau Kroes hat hier einen verengten Blickwinkel, sie versteht darunter vorrangig den Onlinebereich. Für uns machen Onlineeinnahmen gerade einmal ein Prozent des Gesamtumsatzes aus. Urheberrecht ist also wesentlich mehr! Lösen kann man das ganz leicht, indem man den Konsumenten Rechtssicherheit gibt, dafür sind wir sehr. Es geht darum, auf die Vermittler zuzugreifen, diese zu veranlassen, Geld dafür zu bezahlen oder notfalls eben die geschützten Werke herunterzunehmen. medianet: Wie soll man das Urheberrecht grundsätzlich an das Onlineangebot anpassen? Graninger: Ganz einfach: Nutzungen bzw. Dienste legalisieren, den Nutzern einen möglichst schnellen und einfachen Zugang

ermöglichen und den Geldfluss an die Rechteinhaber sicherstellen. Das Internet gibt es immerhin nicht erst seit gestern und das Urheberrecht muss nicht neu erfunden werden! Es gibt eine EU-Urheberrechtslinie, die allerdings schon rund zehn Jahre alt ist, wo konkret formuliert ist, wie das Thema zu regeln wäre. Geschärft gehört ‚nur‘ die Rechtsdurchsetzung, also die rechtlichen Möglichkeiten und Instrumentarien, um den Geldfluss an die Rechteinhaber auch im OnlineBereich sicherzustellen. medianet: Die Grünen in Deutschland etwa sind auf einem ganz anderen Weg; sie wollen das Urheberrecht aufweichen. Gibt es in Österreich auch derartige Bestrebungen? Graninger: Das ist leider ein europaweiter Trend: Die Grünen kooperieren zum Beispiel mit den Piratenparteien und sind etwa für Open Source, freies Internet usw. Eigentlich schade, denn die

Anja Plaschg nimmt jetzt melan­ cholische Anleihen bei Nico & Co.

ACTA 22 EU-Staaten unterzeichnen das umstrittene Handelsabkommen

Wien. Anja Plaschg alias „Soap&Skin“ ist zurück. Sie wird nach längerer Pause kommende Woche ihr Minialbum „Narrow“ veröffentlichen. Drei Jahre nach dem nicht nur nationalen Hype rund um das Debut „Lovetunes for Vacuum“ wird der Nachfolger mit acht Songs inklusive einem iTunes-Bonustrack aufwarten. Der atmosphärischdüstere Sound wird, der ersten Single „Boat turns towards the port“ nach zu urteilen, beibehalten werden. www.soapandskin.com

Tokio/Brüssel. Der umstrittene Pakt gegen Produktpiraterie, ACTA (Anti Counterfeit Trade Agreement), ist in den letzten Jahren zwischen Japan, den USA und der EU ausverhandelt worden, nun haben 22 der 27 EU-Mitgliedsstaaten inklusive Österreich unterzeichnet. Es wird erwartet, dass die fünf noch säumigen Länder, darunter Deutschland, rasch folgen werden. Im September vergangenen Jahres unterschrieben neben Japan und den USA etwa Australien oder Kanada. Ein Knackpunkt des Abkommens sieht die Haftbarmachung von Internet-Anbietern für Urheberrechtsverletzungen von Kunden vor, um geistiges Eigentum zu schützen. Kritiker sehen hier eine kommende Verschärfung des Urheberrechts bzw. eine mögliche Kontrolle von Netz-Inhalten der Provider. Entsprechende Gesetzesvorhaben in den USA mit den Bezeichnungen SOPA („Stop Online Piracy“ Act) und PIPA („Protect IP“ Act) stießen sogar auf derart massive Proteste, dass im Kongress geplante Abstimmungen auf unbestimmte Zeit verschoben wurden; auch in Polen wird heftig protestiert. Vor dem In-Kraft-Treten von ACTA ist allerdings noch eine Zustimmung des EU-Parlaments erforderlich. Diese Abstimmung wird voraussichtlich im April oder Mai stattfinden. (APA/red)

Anti-Piraterie-Abkommen erhitzt die Gemüter

Grünen, die früher sehr künstlerfreundlich waren, schlagen sich derzeit vermehrt aufseiten der Nutzer. Sie sind nicht wirklich interessiert, sich verstärkt für die Künstler einzusetzen. Von Abschaffung des Urheberrechts ist zwar keine Rede, sie wollen es aber stark aufweichen; das stimmt. Die Frage, um die es hier geht, ist: Muss wirklich alles frei erhältlich sein und soll ich tatsächlich für nichts etwas zahlen müssen? Ähnliche Ansätze gibt es auch in der SPÖ, in einem Positionspapier zur Netzpolitik, das zum Teil auch urheberfeindliche Inhalte enthält. medianet: Stichwort ‚Rechtliche Handhabe gegen Urheberrechtsverletzungen‘. In welche Richtung wird sich das weiterentwickeln? Graninger: Es ist nicht unser Stil, Konsumenten zu verfolgen und zu kriminalisieren. Wir wollen dort zugreifen, wo Geld fließt, wo jemand Geld verdient, also nicht beim Konsumenten, sondern bei den Anbietern selbst. Etwa wenn es dort Werbeeinnahmen gibt oder die Marke im Wert gestiegen ist und teuer weiterverkauft wird. Hier sollte der Rechteinhaber beteiligt werden. medianet: Was wird sich 2012 bei der AKM tun? Graninger: Unser Fokus wird auf Brüssel liegen, weil eine Richtlinie zur Regulierung der Verwertungsgesellschaften geplant ist. Dieser Regulierung stehen wir positiv gegenüber, wir haben in Österreich ohnehin ein modernes Verwertungsgesellschaftengesetz. medianet: Welche Stoßrichtung hat diese Richtlinie? Graninger: Es geht einerseits darum, wie der rechtliche Rahmen für den Betrieb einer Verwertungsgesellschaft ausgestaltet sein soll und andererseits wie eine Lizenzierung grenzüberschreitender Nutzungen aussehen soll. Wichtig bei Letzterem ist die Unterscheidung zwischen internationalem und lokalem Geschäft; das lokale Geschäft soll weiterhin in Händen der nationalen Verwertungsgesellschaft liegen. Und wenn jemand europaweit Business macht, sollte man rasch eine Einigung finden. Einen Entwurf dieses Regelwerks gibt es mittlerweile schon, wobei aber bis jetzt noch nicht klar ist, ob das eine Richtlinie oder eine Verordnung ist. www.akm.at


Februar 2012

to nt r ä g e r & Ko n z e rt

entertainmentbiz – 75

Songcontest Die Vorentscheidungen für den Bewerb in Baku haben begonnen; musikalisch breit gestreutes Interpretenfeld kämpft um den Startplatz

Match ums Ticket hat begonnen Edgar Böhm, ORF:„Liegt auf der Hand, dass wir auch heuer Kräfte bündeln.“ Wien. Geht der Zuschlag an die extravagant-bärtige Chansonniere Conchita Wurst, das altgediente Popduo Papermoon oder doch an die Mühlviertler „Trackshittaz“, die es heuer mit ihrer Hymne an das weibliche Hinterteil probieren? Wer das Rennen macht und Österreich beim Songcontest Ende Mai in Aserbaidschan vertritt, wird sich in den nächsten Wochen weisen. Insgesamt zehn Bands und Solokünstler werden am 24. Februar 2012 in der ORF eins-Show „Österreich rockt den Songcontest“ gegeneinander antreten und um die Gunst des Publikums rittern. Anfang Jänner fand die Kick-off-Veranstaltung samt Präsentation der Acts im Wiener Volksgarten statt. Von Ballade bis Powerpop, Dialektrock und Folk ist die musikalische Bandbreite breit gestreut. Die Starter wurden von Ö3 nominiert, das auch heuer

Universal & Sony Wechsel

Schlüsselrolle

New York. Universal und Sony haben ihre Digital Marketing-Spitzen neu besetzt. Seit Jänner ist Dennis Kooker President of Global Digital Business und President of U.S. Sales bei Sony Music Entertainment. Bei Universal zeichnet Deborah Hyacinth als Vice President International Digital Marketing für die Universal Music Group (UMG) verantwortlich. „Das Marketing im Digitalmusik-Bereich ist heute extrem wettbewerbsgetrieben und verlangt Flexibilität, Können und Erfahrungen – alles Qualitäten, die Deborah zur Genüge mitbringt. Sie übernimmt in unserem weltweiten Marketingteam eine Schlüsselrolle und stellt damit sicher, dass wir weiterhin das Beste für unsere Künstler und unser Repertoire herausholen“, so Andrew Kronfeld, President Global Marketing UMG.

Segmente Online, Mobile

© Universal

Kooker war vor dem Wechsel als Executive Vice President of Operations und als General Manager of Global Digital Business/ U.S. Sales bei Sony tätig. Hyacinth wird gemeinsam mit den anderen International-Marketing-Teams, Repertoire-Besitzern und der Global Digital Group die Digitalmarktmarketing- und Veröffentlichungsstragegien für UniversalReleases entwickeln. Gemeinsam mit Partnern aus den Segmenten Mobile, Online und Hardware sollen neue Services generiert werden. www.universalmusic.com www.sonymusic.com

Andrew Kronfeld, UMG: „Digital Marketing ist extrem wettbewerbsgetrieben.“

wieder als Plattform für die Interpreten fungiert. Eine Wildcard gab es für die Soulformation „Mary Broadcast Band“. „Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der ORF-TV-Unterhaltung und dem Hitradio Ö3 beim vergangenen Songcontest liegt es auf der Hand, dass wir auch heuer unsere Kräfte bündeln, um den größtmöglichen Erfolg für Österreich in Baku zu ermöglichen“, so ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm dazu. „Die Liste der Künstler ist ein Beweis für die Vielfältigkeit der heimischen Musikszene, und die Künstler bekommen via Hitradio Ö3 die größte Musikbühne des Landes

zur Verfügung gestellt, um sich und ihre Songs zu präsentieren“, äußert sich Ö3-Senderchef Georg Spatt zum Teilnehmerfeld.

Schlechte Ergebnisse Wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat sich Österreich bei seinen bisherigen Teilnahmen: Ein einziges Mal (Udo Jürgens, 1966) stellten wir den Sieger des „Grand Prix Eurovision de la Chanson“; ansonsten sprechen vier letzte Plätze, einige vorletzte Ränge und zwei Seminfinal-K.o.s in den vergangenen Jahren eine deutliche Sprache. www.eurovision-austria.com

© APA/Georg Hochmuth

eva kaiserseder

Conchita Wurst alias Tom Neuwirth hat neuerdings auch Songcontest-Ambitionen.


T o n tr ä g e r & ko n z e rt

76 – entertainmentbiz

Digital Music Report Das Onlinesegment wächst weiter rasant. Trotzdem warnt die IFPI vor allzu großem Optimismus

short

Die Branche auf der Suche nach dem heiligen Gral

Van Halen: Nach 30 Jahren neues Album Santa Monica/CA. Eine spezielle Reunion feiert die Band Van Halen. Seit 1985 gehen Ur-Sänger David Lee Roth und die Band getrennte Wege. Zwar gab es seither eine gemeinsame Tour und 1996 eine kurze Zusammenarbeit für eine Werkschau, aber erst jetzt, nach fast 30 Jahren, haben Roth und seine früheren Kollegen wieder den Weg ins Studio für eine gemeinsame Album-Produktion gefunden. „A Different Kind Of Truth“ heisst das Werk, das voraussichtlich kommende Woche bei Interscope (Universal) erschienen, die Single „Tattoo“ ist seit Mitte Jänner digital erhältlich. Nach 1985 übernahm Sammy Hagar das Mikrofon, mit vier US-Nummer-eins-Alben in Serie sehr erfolgreich. Ihm folgte 1997 für einige Monate Gary Charone.

Online-Anteil am Weltmarkt beträgt fast ein Drittel; auch in Österreich steigen die Digitalumsätze weiter. die Vorsitzende des Branchenverbandes IFPI, Frances Moore.

eva kaiserseder

Wien. Digital ist besser- wissen nicht nur Tocotronic, sondern auch die Player am globalen und vor allem heimischen Musikmarkt: Der kürzlich in London veröffentlichte IFPI Digital Music Report 2012 zeigt, dass die Kurve in Sachen Online immer weiter nach oben geht. Das neuerliche Wachstum am globalen, digitalen Musikmarktes beträgt 8 Prozent, weltweit wurde 2011 ein Umsatz von 5,2 Mrd. US$ (ca. vier Milliarden Euro) erzielt.

Musik on-demand In Österreich hat Streaming 2011 im großen Stil den Markt erobert: Mit Spotify, Simfy, Juke sind neue Angebote erhältlich, die den On-demand-Zugang zu Musikfans zu Millionen Songs ermöglichen. Dass dieses Marktsegment mit 32 Prozent Wachstum die größten Zuwächse verbuchen kann, ist im Hinblick darauf keine Überraschung. Weiterhin wird das Wachstumspotenzial von Spotify und Co., wo zwischen werbefinanzierten (Gratis)Abos und Bezahleabos gewählt werden kann, von der Branche als sehr hoch eingeschätzt. „Die Auswahl für die Konsumenten hat sich quasi revolutioniert, indem sich neue Modelle für den Abruf und die Konsumation von Musik in neue und bereits existierende Märkte aufgetan haben..Die Anzahl der zahlenden Abonnenten bei Services wie Spotify oder Deezer hat im vergangenen Jahr einen Sprung auf geschätzte 13 Mio. gemacht.“ so Moore, die aber vor verfrühtem Aufatmen warnt: „Das gibt Anlass zu echtem Optimismus. Man könnte sich versucht fühlen zu denken, die harten Zeiten für die gebeutelte Branche sind damit entgültig vorbei. Eine derartige Selbstgefälligkeit wäre allerdings ein großer Fehler.“

„Man könnte denken,

Reggaelegende: Rechtsstreit beendet

die harten Zeiten sind vorbei. Eine derartige Selbstgefälligkeit wäre allerdings ein großer

© Archiv

Fehler.“ Frances Moore

New York. Bob Marleys Familie und Universal Music haben ihren drei Jahre dauernden Rechtsstreit rund um fällige Download-Tantiemen in Millionenhöhe beigelegt. Eine Lizenzvereinbarung aus dem Jahr 1992 sei uneindeutig gewesen, so Rita Marley, die Witwe des Reggae-Künstlers, in ihrer Argumentation. 2008 hat der Rechtsstreit rund um das Erbe begonnen, zur Debatte standen auch Fragen bezüglich des Copyrights früherer Alben mit den Wailers. Konkrete Einzelheiten zur aktuellen Einigung zwischen der Familie von Bob Marley und der Universal Music Group wurden nicht bekannt, es hiess, der Fall wurde „vor Gericht ohne Sachenentscheidung“ eingestellt.

Der österreichische Digitalmarkt übertrumpft den globalen Markt hier noch um einige Prozentpunkte: Eine erste Analyse zeigt, dass der Internet- und Handy Musikmarkt zum siebten Mal in Folge zugelegt hat: Die Musikumsätze mit Download-Shops, Handy- und Streaming-Diensten sind im Vergleich zu 2010 um 14% auf 24 Mio. Euro angestiegen. Vor allem der Albumdownload ist mit 22 Prozent rasant gewachsen, Einzelsongs dagegen um „nur“ 18 Prozent. Fasst man diese Zahlen zsammen, beträgt der Anteil der online gekauften Mu-

© IFPI

Seit 2008 befanden sich der MarleyClan und Universal Music im Clinch.

IFPI-Vorstandsvorsitzende Frances Moore: Optimismus ja, aber in Maßen.

sik rund 20% des Gesamtmarktes. Weltweit beträgt der Anteil der Digitalumsätze hier fast ein Drittel (32 Prozent), einige Märkte wie die USA oder Südkorea haben die 50 Prozent Marke sogar schon

überschritten. Im Fall von Südkorea dürfte das vor allem an der „Rolle des Landes als Vorreiter in Sachen Anti-Piraterie und im Vorgehen gehen die Internetprovider bei Rechtsverletzungen liegen“, so

Mars und Lopez vorne Die digitale No.1.Single 2011 kam übrigens von Bruno Mars: „Just the way you are“ wurde 12,5 Mio. mal verkauft. In Österreich werden die digitalen Jahrescharts von Jenifer Lopez („On the floor“) angeführt. www.ifpi.at/www.ifpi.org

Midem Die Traditionsmesse muss sich an die veränderten Umstände anpassen-das Publikum reagiert gespalten

„Haben Erwartung nicht mehr entsprochen“ Cannes. Die Musikbranche hatte im Jänner die Qual der Wahl: Wohin soll es gehen, zur traditionsreichen Midem in Cannes oder zur noch relativ jungen Eurosonic Norderslaag? Laut einer der Musikwoche ist das Ergebnis klar: Eine Mehrheit von 55 % will zukünftig nicht mehr zur Midem fahren. Bei 11,7 % der Teilnehmer bekommt das nie-

derländische Showcasefestival den Zuschlag, das mit eine neuen Rekord von laut Eigenauskunft 3150 Fachbesuchern punkten konnte. Für rund ein Drittel bleibt die Midem aber das Maß der Dinge in Sachen aktuelle Trends, für 25,2 % ist der Klassiker, den es seit 1966 gibt, weiterhin Pflichttermin. Und 8,1 % sind auch heuer wieder nach

© Midem

Happy Birthday: Neuer Doors-Song entdeckt Los Angeles. Ein bisher unbekannter „Doors“ – Song aus den Aufnahmesessions zu „L. A. Woman“ ist kürzlich unter kuriosen Umständen aufgetaucht. Das Lied mit Titel „She smells so nice“ hat Produzent Bruce Botnik während seiner Arbeit an der Geburtstagsedition des Albums entdeckt. 40 Jahre alt wird der Schwanengesang der Band rund um Frontmann Jim Morrisson. Das Set „L.A. Woman: 40th Anniversity Edition“ besteht aus dem kompletten Original-Album und einer zweite Disc mit „She Smells So Nice“ sowie acht bisher unveröffentlichten Songversionen. Am 2. März soll außerdem die DoppelVinyl-LP „The Workshop Sessions“, erscheinen. Außerdem geplant: Die neue DVD/Blu-Ray „Mr. Mojo Risin‘: The Story Of L.A. Woman“ dokumentiert die Historie des Geschichte des Albums. www. thedoors.com

Februar 2012

Midem-Festivaldirektor Bruno Crolot setzt heuer verstärkt auf mehr Livebiz.

Südfrankreich gefahren, trotzdem sie dem neuen Konzepten mit mehr Technologie und mehr Interaktion mit dem Publikum skeptisch gegenüber stehen.

midemlab, Hackday &Co. Die Skepsis dürfte nicht unberechtigt sein, befindet sich die Messe doch wie die gesamte Branche im Wandel – Ausgang ungewiss. Fix ist, dass einige grundlegende Neuerungen implementiert wurden, wie Festivaldirektor Bruno Crolot im midemblog schon vorab mitteilte: „Das Musikbusiness umfasst mittlerweile viel mehr als nur die Musikindustrie. Und wir sind uns dessen bewusst, dass die Midem den Erwartungen vieler Besucher nicht mehr entsprochen hat. Vor allem, weil sich diese Erwartungen gewandelt und weiterentwickelt haben. Daher haben wir bestimmte Traditionen adaptiert, offener gemacht und interaktiver.“ Konkret sind das Veranstaltungen wie midemlab als internationaler Pitch-Wettbewerb für Startups und Apps-Entwickler. Neu

daran war heuer die nicht unbedingt musikorientierte Ausrichtung, vielmehr geht es um Modelle, die Reichweite und Rentabilität von Künstlern, Verwertungsgesellschaften Marken steigern können. Außerdem gab es die so genannte Innovation Factory, ein Bereich, reserviert für Edge-Entwicklungen: Dort werden Programme für StartUps geboten. Und der midem Hack Day, der zum zweiten Mal stattgefunden hat, bietet Entwicklern und Designer weltweit eine Plattform, musikaffine Apps zu entwickeln und umzusetzen. Auch dem Livebiz wurde 2012 endlich ein wichtigerer Stellenwert eingeräumt; das allererste Midem-Festivals ist als Mix aus etablierten Major Label-Acts (Tings Tings, Skip the Use) und weniger bekannten Künstlern (2manydjs). Crolot ist sich des veränderten Publikumsanspruches jedenfalls sehr bewusst: „Wir haben das gespürt und die Besucher und Kunden haben uns bestätigt, dass es eine wesentlich unterhaltsamere Midem wird, wenn wir verstärkt auf Livemusik setzen.“ www. midem.com


t o n t r ä g e r & Ko n z e r t

Februar 2012

entertainmentbiz – 77

Innovation Als erster Musikdienst bieten die Niederländer eine Erweiterung durch Apps an, gleichzeitig verliert man aber unabhängige Plattenfirmen

Spotify macht jetzt auch in Apps New York. Spotify macht mit der App-Integration, die auf der New Yorker Medienkonferenz „what’s next“ im Dezember 2011 bekannt gegebenen wurde, einen wichtigen Schritt in Sachen Erweiterung der Möglichkeiten einer StreamingPlattform und noch engerer Kundenbindung.

neue Alben, Spotify-Nutzer können sie ihrer Playlist hinzufügen. TuneWiki zeigt die Texte der Songs an, die gerade laufen, Songkick, wann der eben zu hörende Künstler sein nächstes Konzert in der Nähe gibt. Jeder, der will, kann seine eigene App programmieren. Ähnlich wie Apple überprüft Spotify die App, bevor sie auf den Marktplatz darf.

User-Gewinn via Apps

Verlust von 200 Indie-Labels

Wovon sprechen wir? Ab sofort steht eine ganze Serie von Apps zur Verfügung, die nach Facebook-Vorbild auf die Plattform Spotify beschränkt bleiben soll. Dafür ist dank Partnern wie Last.fm, dem Rolling Stone Magazine und TuneWiki. quasi für jeden etwas dabei. Die Rolling Stone-App etwa stellt Rezensionen und Bestenlisten vor, die sich Nutzer gleich anhören können. Pitchfork bespricht dort

Fast parallel zur Meldung über die App-Innovation gibt es auch eine andere – diejenige über den Verlust unabhängiger Plattenfirmen:

Alexandra Binder

Launch I Musikmagazin

„get happy!?“

Bonn. Ein neues Musikmagazin will den deutschsprachigen Markt erobern: get happy!? hat sich zum Ziel gesetzt, dort anzuknüpfen, wo andere Magazine an ihre Grenzen stoßen. Gelöst von kommerziellen Zwängen und dem Diktat der Tagesaktualität, will man sich Themen aus populärer Musik, Film, Literatur und Kunst widmen, denen gemeinhin zu wenig Beachtung widerfährt. „Wir wollen den Dingen auf den Grund gehen, sie dem Mahlstrom der Flüchtigkeit im Internetzeitalter entreißen, in überraschende Kontexte setzen“, heißt es. „Und vielleicht auch ein wenig glücklich machen.“ Entstanden ist das Blatt aus einer im Sommer 2011 im Online-Forum des deutschen Rolling Stone geborenen vagen Idee. www.gethappymag.de

Sony Music Kooperation

Neue Navi-App

Berlin. Sony Music entwickelt in Kooperation mit dem Softwareanbieter Skobbler eine Navi-App. Um 2,99 € weist seinen Fans zukünftig etwa die deutsch-türkische YouTube-Sensation Buddy Ogün den Weg. Für Daniel Federauer, als Manager Business Development bei Sony Music Entertainment zuständig für die mobile App- Strategie, ist das nur der Anfang: „Gemeinsam werden wir das Stimmenangebot in Zukunft mit vielen weiteren Künstlern ausbauen.“

© Sony

Buddy Ogün sollen lt. Sony Music weitere Künstler als „Wegweiser“ folgen.

Rund 200 kleine Labels ziehen ihr Angebot bei Online-Musikdiensten – darunter eben auch Spotify – zurück. Neben einigen MetalLabels gehört dazu auch THoldings, ein britischer, auf Dubstep und Drum’n’Bass spezialisierter Musikvertrieb, der dazu wissen läst: „Wir sind besorgt, dass diese Dienste die Umsätze anderer digitaler Vertriebswege kannibalisieren.” Hintergrund: Eine Studie der NPD Group, nach der gerade bei der für Indie-Labels wichtigen Zielgruppe der Musik-Fanatiker das Interesse an Kaufmusik nachlasse, sobald sie Zugang zu einer Streaming-Flatrate haben. www.spotify.com

© Spotify

U.a. dabei: Songtexte zu laufenden Liedern, Rolling Stone-Inhalte, Künstlerbios.

Die ersten Apps ergänzen das Programm um durchaus nützliche, soziale Tools.


t o n t r ä g e r & Ko n z e r t

78 – entertainmentbiz

short

Chart-Rekord für den Deutsch-Rocker Maffay

Februar 2012

Politik Die für Durchsetzung von Urheberrechten ausgegebenen Mio. USD hätten die Piraterie nicht aufgehalten, so Kroes

EU-Kommissarin nennt Copyrights ein „Hasswort“

© Promoteam

Neelie Kroes spricht Klartext zum Thema, die deutschen Grünen wollen das Copyright aufweichen. für die Distribution und die Abrechnung kreativer Werke für die Künstler selbst und für Zwischenhändler schaffe. In diesem Zusammenhang nennt sie Cloud Computing als neuen Rahmen, wiewohl damit Fragen der optimalen Lizenzierung verknüpft seien, die durch ein offenes gesetzliches Rahmenwerk geklärt werden müssten. Es heiße Regeln zu finden, die derartige Prozesse unterstützten und dafür sorgten, dass das System die Interessen der Künstler absichert. Untätig ist Kroes nicht: Sie hat bereits einen Vorschlag gemacht, um etwa die kollektive Rechteverwertung zu vereinfachen. Darüber hinaus ist ihrer Meinung nach aber auch das Steuersystem an die digitale Welt anzupassen.

Alexandra Binder

Berlin. Peter Maffay hat mit seiner Best-of-Platte „Tattoos” Platz eins der deutschen Hitparade erobert und damit sein 14. Nummer-eins-Album vorgelegt. So viele Top- Platzierungen hatte bisher kein Musiker in Deutschland, wie das Marktforschungsunternehmen media control mitteilte. Auf Platz zwei der ewigen Bestenliste liegt James Last mit 13 Nummer-eins-Alben. Der 60-jährige Maffay ist ein Hitparaden-Dauerbrenner: Er hat mit der Platte „Tattoos (40 Jahre Maffay – alle Hits – neu produziert)” zum 41. Mal ein Album in den deutschen Charts platziert und war insgesamt 908 Wochen lang in der Hitparade vertreten, wie media control weiter mitteilte.

GB: Adele überholt Amy Winehouse London. Mit knapp 3,42 Mio. abgesetzten Exemplaren ihres Albums „21” binnen zehn Monaten stellt Adele das meistverkaufte Album in Großbritannien im 21. Jahrhundert. Diese Top-Position hatte bis dahin Amy Winehouse mit „Back to Black” mit 3,3 Mio. inne. Adeles „21” ist laut BBC aber auch das weltweit meistverkaufte Album 2011.

Wie es mit Warner-Chef Bronfman weitergeht

Avignon. Es war eine Rede auf einem Kultur- und Medienforum in Avignon, auf der Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, mit einer scharfen Kritik am derzeit geltenden Urheberrecht aufhorchen ließ. Die Millionen US-Dollar, die für die Durchsetzung von Urheberrechten ausgegeben wurden, hätten die Piraterie nicht aufgehalten,

„Viele sehen das ­aktuelle Regime nur noch als Werkzeug zum Bestrafen und

D: Rechte nur auf Lebenszeit?

nicht als Mittel, um kreative Leistungen zu ­entlohnen.“ Neelie Kroes, Eu-Kommissarin

© EPA

Evergreen: Peter Maffay ließ aktuell sogar Lady Gaga hinter sich.

Neelie Kroes macht sich mit ihrer äußerst kritischen Haltung nicht nur Freunde.

meinte die Niederländerin. Und: Verstärkt steige bei den Bürgern Hass auf das auf, was sich hinter dem Wort ‚Copyright‘ verberge. Viele sähen das Urheberrecht daher heute nicht mehr als Mittel, um kreative Leistungen anzuerkennen, sondern nur noch als Werkzeug zum Bestrafen und Entziehen.

verdiente die Hälfte der bildenden Künstler in Großbritannien weniger als 50% der „professionellen” Autoren in Deutschland und 97,5% der Mitglieder einer der größten Verwertungsgesellschaft in Europa weniger als 1.000 € pro Monat mithilfe ihrer geschützten Werke. Nebst einigen top-verdienenden Stars hätte sich am unteren Ende der Pyramide eine Masse angesammelt, die unabhängige Zuwendungen oder einen Zweitjob zum Überleben bräuchten. Was tun? „Wir müssen zurück zu seinen Fundamenten und den Künstler in den Mittelpunkt stel-

EU: Das System versagt Aber nicht nur das stößt Kroes offenbar sauer auf; das aktuelle Copyright-System versage auch bei der Vergütung von schöpferisch tätigen Künstlern. In Zahlen

len”, so die Kommissarin, die sich für ein flexibleres System einsetzt. Gefragt seien „kreative Geschäftsmodelle”, um Kunst zu Geld zu machen. Das ginge allerdings nur mit Inhalt produzierenden, vertreibenden Plattformen, Kanälen und Geschäftsmodellen, die genauso vielfältig und innovativ seien, wie der Content selbst. Sich direkt und günstig mit ihrem Publikum zu vernetzen: Das sei der Vorteil, den das Internet für Künstler mich sich bringe. Mit der Digitalisierung entstehe eine Datenbank für ein globales Repertoire, die einen transparenten Weg

Die deutschen Grünen haben indes auf ihrem Kieler Parteitag einen Entwurf eines neuen Urheberrechts beschlossen, wonach Urheberrechte nur noch für die Lebenszeit des Urhebers gelten sollen – mit dem ursprünglichen radikalen Plan von einer Verkürzung auf nur fünf Jahre war man davor gescheitert. Zudem soll die nichtkommerzielle Nutzung schon zu Lebzeiten grundsätzlich erlaubt sein. Zwar heißt es in dem Papier, man wolle „die Urheber stärken – auch gegenüber den Verwertern und Vermarktern ihrer Inhalte – und ihnen einen angemessenen finanziellen Ausgleich für die Nutzung ihrer urheberrechtlich geschützten Inhalte insbesondere und gerade im Internet ermöglichen“. Die Pläne finden freilich weder beim Kulturbetrieb noch parteiintern Gefallen. Bislang endet der Schutz 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. blogs.ec.europa.eu/neelie-kroes/

Bundesverband Musikindustrie e.V. Die jüngste media control/GfK Marktstatistik lasse nur eine Interpretation zu

Edgar Bronfman wird sich wohl um die EMI-Übernahme kümmern.

New York. Dass Edgar Bronfman als Chef des Major Labels und drittgrößten Musikkonzerns weltweit, Warner Music, zurücktritt, erfuhr die Welt noch 2011. Dass er Chairman der Firma bleibt, auch. Der Schritt erfolgte zwei Monate, nachdem der russischstämmige Investor Len Blawatnik und langjährige Geschäftspartner von Bronfman das Unternehmen für 3,3 Mrd. USD gekauft hatte. Wie geht es weiter? Zunächst wird der langjährige BlawatnikMitarbeiter Stephen Cooper Warner Music führen. Bronfman bleibt der Firma als Chairman erhalten. Es wird erwartet, dass er sich in dieser Funktion um die Übernahme des Rivalen EMI kümmert.

Berlin. Die deutsche Musikbranche musste wieder einen Erlöseinbruch hinnehmen – diesmal von 4,6 Prozent auf rund 1,7 Mrd. € –, ist aber guter Dinge. Denn: Trotz steigender Einnahmen im Digitalmarkt stellt die CD nach wie vor das Rückgrat der Musikbranche dar. So interpretiert der deutsche Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI) die jüngste Marktstatistik von media control/GfK im Dezember 2011. Laut dieser war allein die CD 2011 für rund drei Viertel aller Umsätze mit Musikaufnahmen in Deutschland verantwortlich. Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 2011 64 Mio. Musik-CDs verkauft, wobei sich vor allem der CD-Absatz im Bereich der Neuveröffentlichungen mit einem Anstieg von 2,4% positiv entwickelt hat.

Musik-CD weltweit etwa 60%, so entfalle in Deutschland sogar ein Umsatzanteil von 74% auf die CD, während digitale Geschäftsmodelle mittlerweile 17% und andere physische Formate wie DVD oder Vinyl neun Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten. GF Florian Drücke kommentierte entsprechend euphorisch: „Physische Tonträger und insbesondere

die CD erfreuen sich weiterhin und unabhängig vom saisonalen Geschäft einer sehr gesunden Nachfrage. Die Musik-CD stellt unverändert die wichtigste Einnahmequelle der Musikunternehmen dar – daran wird sich entgegen anderslautender Gerüchte auch in absehbarer Zeit nichts ändern.“ Nichtsdestotrotz ist das erwähnte Zulegen des digitalen Be-

CD-Umsatzanteil: 74 Prozent Weiter ließ der BVMI wissen, dass die Verkaufszahlen den generellen Stellenwert physischer Produkte und vor allem der CD für die Musikbranche unterstrichen. Betrage der Umsatzanteil der

reichs auf 17,5% oder 204 Mio. € wohl auch für Drücke unübersehbar. Zwischenzeitlich gibt es 46 legale deutschen Plattformen, in denen die Käufer aber wenige Einzelsongs oder Klingeltöne, dafür stattdessen lieber ganze Bundles (Musikalben) herunterladen. Deren Absatz stieg um 37% auf 91 Mio. €. BVMI-Vorstands-Vors. Dieter Gorny wetterte in diesem Zusammenhang gegen die „die KostenlosKultur im Internet”. Sie zerstöre „die Basis der Kreativwirtschaft und richtet wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden an”.

Amazon klare Nummer eins

© BVMI/Markus Nass

© EPA/Peter Foley

Deutschland: CD als wichtigste Umsatzsäule

„85% der Deutschen hören gern oder besonders gern Musik“, so BVMI-GF Drücke.

Keinen Schaden, sondern vielmehr einen Erfolg verbuchte Amazon – er wurde zum ersten Mal der größte Musikhändler vor Media Markt und Saturn. Im reinen Onlinegeschäft wurde Amazon nur von Apples iTunes-Store übertroffen. Insgesamt machten Downloads sowie der Online-Verkauf von CDs, Platten und DVDs rund 35% aller Musikumsätze in Deutschland aus. www.musikindustrie.de


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Februar 2012

entertainmentbiz – 79

Copyrightklage Der Musikstreamingdienst Grooveshark soll 100.000 Titel illegal auf seine Musik-Cloud geladen haben, darunter Songs der Majors

Major Labels klagen Grooveshark Alexandra Binder

Gainesville. Mitarbeiter des höchst populären Musikstreaming-Dienstes Grooveshark hätten mehr als 100.000 Titel illegal in die MusikCloud des Unternehmens geladen, darunter etliche Universal-Songs. So lautete im November 2011 die Anklage, die die Universal Music Group dazu bewog, die juristische Auseinandersetzung mit Grooveshark zu suchen. Eine Copyright-Klage vor dem U.S. District Court in Manhattan ist bereits eingereicht; u.a. soll sich die Musik der bei Universal Music unter Vertrag stehenden Lady Gaga bei Groove­shark finden. Die Universal Music Group hat aber noch einen Trumpf im Ärmel: Beweise gäbe es auch dafür, dass Grooveshark-Chef Samuel Tarantino persönlich 1.791 Songs hochgeladen habe. Und ergo dessen ist die Summe, auf die man klagt, auch erklecklich: 150.000 USD (ca. € 112.500) Schadenersatz pro illegal hochgeladenem Universal-Song will das Major Label haben. Was wiederum heißt: der Streitwert beläuft sich mutmaßlich auf weit über 100 Mio. USD.

Lediglich ein Vertrag mit EMI Damit aber noch nicht genug der Bedrängnis. Mitte Dezember machten dann auch die Majors Warner Music und Sony Music juristisch gegen den Musikdienst mobil und schlossen sich der Universal-Klage an. Die Kläger stützen sich dabei unter anderem auf interne E-Mails von Grooveshark-Mitarbeitern und anonyme Onlinekommentare, die dieses Vorgehen belegen sollen. Groovescharks Hauptproblem: Zwar schloss man im Jahr 2009 einen Lizenzvertrag mit EMI Music, (zuvor hatte dieser Major selbst eine Klage gegen den Musikdienst angestrengt). Und auch mit einigen

D-Premiere 128stes Land

Deezer startet

© Deezer

Berlin. Am 15. Dezember 2011 ging Deezer in Deutschland an den Start. Damit ist es eines von 128 Ländern, in denen die Musikstreamingplattform verfügbar ist; auch Österreich und die Schweiz sind mit von der Partie. Verzichten will Deezer aufgrund des gesättigten Musikmarkts allerdings auf die USA und Japan. In Zahlen zählt man aktuell schon 20 Mio. Nutzer – davon 1,4 Mio., die sich für ein kostenpflichtiges Abo entschieden haben – und 13 Mio. Tracks.

Der Musikstreamingdienst Deezer ist nun auch in Deutschland angekommen.

Indies gab es Lizenzabkommen. Mit Sony, Universal und Warner war es jedoch nie zu einer Einigung gekommen.

Gilt „Safe Harbour”? Wie reagierte der Streamingdienst? Er brachte sogleich die sogenannte Safe-Harbor-Regelung im Digital Millennium Copyright Act ins Spiel und verweist darauf. Demnach trägt das Unternehmen bis zur Kenntnisnahme keine Verantwortung für die Rechtmäßigkeit von durch Nutzer hochgeladenes Material. Dieses Geschäftsmodell hat gerade erst ein Gericht in der

Causa EMI-MP3tunes weitgehend bestätigt. Tatsächlich hat Grooveshark eine Besonderheit gegenüber anderen Streaming-Diensten: Bei Grooveshark könnten die Kunden eigene Musikdateien hochladen, diese stehen dann auch anderen Kunden per Streaming zur Verfügung. In diesem Fall wären die Majors im Hintertreffen. Anders würde es sich jedoch verhalten, wenn Uploads tatsächlich durch Grooveshark selbst erfolgten und Mitarbeiter systematisch Lücken im Musikkatalog des Internetradios gefüllt hätten. www.grooveshark.com

© Lizenz vrogy

Universal Music startete, Warner Music und Sony Music schließen sich jetzt an.

Hat derzeit nicht viel zu lachen: Grooveshark-CEO Samuel Tarantino.


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80 – entertainmentbiz

short

Oscars für Walt Disney und Dreamworks?

Februar 2012

Hollywood-Studios Sony-America-Finanzchef Robert Wiesenthal will die Film-Verwertung in den USA revolutionieren

Downloads schon bald parallel zum Kinostart?

© Disney

Bezahlung soll hinkünftig u.a. in Form einer Pauschalabgabe mit der Telefonrechnung möglich sein. michael bär

Hollywood. Das mitreißende neue Meisterwerk von Kinolegende Steven Spielberg, „Gefährten“ (Originaltitel: „War Horse“), das ab 16. Februar in den ­österreichischen Kinos zu sehen ist, wurde insgesamt mit sechs Nominierungen bedacht, darunter eine in der Königskategorie „Bester Film“. Hinzu kommen Nominierungen für die „Beste Kamera“, das „Beste Szenenbild“, „Bester Ton“ und „Bester Tonschnitt“ sowie für die einfühlsame „Beste Filmmusik“ von Komponist John Williams. Ebenfalls eine Nominierung als „Bester Film“ erhielt das warmherzige Drama „The Help“, das bereits in den österreichischen Kinos zu sehen ist. Außerdem wurde Hauptdarstellerin Viola Davis für ihre beeindruckende Leistung mit einer Nominierung als „Beste Hauptdarstellerin“ geehrt, ihre Kolleginnen Octavia Spencer und Jessica Chastain wetteifern um die Auszeichnung in der Kategorie „Beste Neben­ darstellerin“. www.disney.de

Universal Pictures wird heuer 100 Jahre alt

Los Angeles. Das gleichzeitige Anbieten von legalen Film-Downloads als Konkurrenz zu unrechtmäßig erstellten Kopien war bisher ein Tabuthema. Sony-America-Finanzchef Robert Wiesenthal denkt jetzt öffentlich über diese Möglichkeiten nach und plant eine baldige Strukturveränderung bei den Vertriebsschienen.

Ein Anschlag auf das Kino? „Für die Kinobetreiber wäre dieser Schritt mit massiven Einbußen verbunden. Die Branche wird alles tun, um gegen solche Vorhaben anzugehen. Notfalls können Kinos sogar Filme boykottieren“, sagt Andreas Crüsemann von Cineplex Deutschland.

© Moviepilot

Steven Spielberg freut sich über Oscar-Nominierung für „War Horse“.

„Die Branche wird alles

Die plündernden Piraten im Internet sorgen für Verluste der Filmstudios und zwingen zum Handeln. Vor allem bei HollywoodBlockbustern wie „Dame, König, As, Spion“ sind kurz nach den Kinostarts schnell illegale Filmkopien weltweit in Umlauf.

tun, um gegen solche

tiert. Die Raubkopie-Problematik hat das Thema natürlich brisanter gemacht. Der Wunsch der Studios nach Downloads zum Kinostart ist nachvollziehbar. So müssten sie auch nur eine Marketingkampagne finanzieren“, so Crüsemann. Für die Kinobetreiber wäre eine solche Umstrukturierung der Verwertungskette desaströs: „Das würde für viele Kinos das Aus bedeuten. Die Branche hat schon mit den innerhalb von vier Monaten nach dem Kinostart erscheinenden DVDs Probleme“, so Crüsemann weiter.

Vorhaben anzugehen. Notfalls können Kinos sogar Hollywood-Filme boykottieren.“ Andreas Crüsemann cineplex deutschland

© EPA

Sony plant unterdessen auch in anderen Bereichen digitale Neuerungen, um möglichst wenig Geld in den illegalen Tiefen des Internets zu verlieren. „Das Auswertungsfenster wurde schon in den 70er-Jahren disku-

Gewinnspannen sind höher Die großen Hollywood-Studios können mit dem Vertrieb per Download ein sehr gutes Geschäft machen, da die Gewinnspannen

dabei höher sind als beim Vertrieb über Kinos oder DVDs. Crüsemann glaubt jedoch trotzdem nicht, dass die Produzenten das vorgeschlagene Verwertungsmodell auf den internationalen Märkten durchsetzen können. „Es gab schon Experimente mit DVD-Veröffentlichungen ohne Kinostart. Es zeigt sich aber, dass das Kino ein wichtiger Teil des Marketings für einen Film ist. Deshalb haben die Kinobetreiber die Möglichkeit, entsprechenden Druck auf die Studios auszuüben“, so der Branchenkenner. Sony-Manager Wiesenthal weiß aber offenbar, dass es unklug wäre, sich gegen die Kinobetreiber zu stellen; er schlägt eine Einbindung der Lichtspieltheater in ein neues Modell vor. Wie das funktionie-

ren soll, ist bis jetzt noch unklar. Auch auf anderen Gebieten will Sony seinen Umgang mit Medien künftig ändern und mehr Geld in die eigenen Kassen spülen.

Zusammenarbeit mit Google Der Konzern, der früher gerne eigene Wege ging, will künftig nicht mehr auf alte Formate setzen. Die Zusammenarbeit mit Google in der Handysparte soll z.B. die Strategie von Sony deutlich machen. Auch in puncto Musik will man aufrüsten. Der Verkauf von Songs (aber auch von Filmen) via Smartphones soll bald eine zentrale Rolle spielen. Die Bezahlung könnte per Telefonrechnung erfolgen – in Form einer Pauschalabgabe. www.cineplex.de

Alfred Hitchcock ist eine Reihe zum Universal-Jubiläum gewidmet.

Spekulation Potentes Konsortium von Investoren sucht in Hollywood nach interessanten Anlage-Möglichkeiten

Investoren aus China greifen Hollywood an Peking. Chinesische Investoren versuchen seit geraumer Zeit, Hollywood-Studios zu erwerben, wie die Financial Times berichtet. Erste Versuche, ein Filmproduktionsunternehmen zu erwerben, sind zwar gescheitert, aber die Investoren haben weitere Firmen auf ihrer Einkaufsliste.

„Iron Lady“ Meryl Streep könnte auch die Chinesen begeistern: Ein US-Studio könnte vom schnell wachsenden chinesischen Kinomarkt profitieren.

Kino-Markt startet jetzt Das Interesse wird auch getrieben vom starken Wachstum des chinesischen Kinomarkts. „Ein öffentlicher chinesischer Kinomarkt ist bisher kaum vorhanden. Raubkopien und Gratis-Kinos für Volksbildung beherrschen bislang den Sektor“, sagt Werner Müller, GF des Fachverbands der österreichischen Audiovisions- und Filmindustrie (favo). Ein Konsortium verschiedener Investoren, das vom chinesischen Medienunternehmer Bruno Wu angeführt wird, sucht in Hollywood nach interessanten Anlage-Möglichkeiten. Verhandlungen mit den Eigentümern von Summit Entertainment und Miramax bezüglich

© Concorde Filmverleih

Hollywood. 2012 wird ein ganz besonderes Jahr für Universal Pictures: Zum 100. Jubiläum finden zwölf Monate lang eine Reihe an Aktivitäten, darunter einen Logo-Relaunch, zahlreiche Angebote im Home Entertainment sowie eine umfangreiche Marketing- und Social Media-Kampagne, statt. Im Zentrum des Jubiläums steht das außergewöhnliche und vielfältige Filmarchiv und somit das umfangreiche filmhistorische und kulturelle Vermächtnis der Universal Studios. Bei den Feierlichkeiten wird für Filmfans jeden Alters und Liebhaber jeden Genres etwas dabei sein. Universal Home Entertainment präsentiert die limitierte Ausgabe „100th Anniversary Collector’s Series“ – ausgewählte Filme als Sammlerstücke in buchähnlicher Verpackung mit seltenen Filmperlen sowie bisher unveröffentlichten Kurzfilmen über ihre Entstehung. Eine Kollektion der klassischen Monster-Filme sowie eine Alfred-Hitchcock-Reihe auf Blu-ray gehören ebenso dazu wie eine nostalgisch gestaltete Sonderedition. http://Universal100th.com

einer Fusion der beiden Unternehmen und anschließendem Kauf sind vorerst gescheitert. Summit wurde vor Kurzem an Lions Gate Entertainment verkauft. Die Ver-

handlungen mit Miramax gehen weiter. Insider spekulieren, dass das chinesisch geführte Konsortium Interesse an einer Übernahme von Lions Gate haben könnte.

Auch andere große Studios werden von den Investoren ins Auge gefasst. „Ein chinesisches Interesse an der europäischen Filmwirtschaft, die viel kleinteiliger organisiert ist und ‚Film‘ eher als Kulturgut sieht, gibt es meines Wissens nicht“, so Müller. Der Verkauf von Summit führt in den USA wahrscheinlich zu einer weiteren Konsolidierung unter den Hollywood-Studios. Dadurch entstehen Möglichkeiten zum Erwerb von größeren Unternehmen. Momentan steht beispielsweise Relativity Media zum Verkauf. „Es gibt seit Längerem Konzentrationsprozesse in der US-Filmwirtschaft“, erklärt Müller. Chinesische Kinobesucher haben 2011 erstmals 13 Mrd. Rmb (rund 1,6 Mrd. €) für Filme ausgegeben; das entspricht einer Steigerung von 30% gegenüber 2010. www.favo.at


t v, DVD & K i n o

Februar 2012

entertainmentbiz – 81

Ultraviolet Ein Cloud-Dienst für hochauflösende Filme soll dabei helfen, Verluste aus anderen Geschäftsfeldern, wie dem DVD-Verkauf, abzufangen

Die Film-Wolke nimmt Fahrt auf michael bär

Los Las Vegas. Ultraviolet ist ein Cloud-Dienst für hochauflösende Filme, der von einem Konsortium aus 70 Unternehmen gegründet wurde. Alle großen HollywoodStudios, mit Ausnahme von Disney, sind Mitglieder im Digital Entertainment Content Ecosystem. Das liegt vor allem am integrierten Kopierschutz. „‚Ultraviolet‘ soll auch helfen, Verluste aus anderen Geschäftsfeldern, wie dem DVD-Verkauf, abzufangen“, sagt Monique Göschl vom Generalsekretariat des Vereins für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche. Amazon hat einen Vertrag mit Warner Bros http://www.warnerbros.com geschlossen. Der OnlineHändler will ein Streaming-Angebot auf Ultraviolet-Basis konzipieren. Wie das Produkt genau aussehen wird, ist noch unklar.

Illegal Downloads im Büro

Auf frischer Tat

© Walt Disney

Los Angeles. Mitarbeiter der großen Hollywood-Studios NBC Universal, Sony Pictures und Fox Entertainment wurden beim Verstoß gegen die Urheberrechtsgesetze ertappt, deren Einhaltung die Unternehmen so aggressiv fordern, wie das portal Torrentfreak.com berichtet. Auch Angestellte einer holländischen Rechteverwertungsgesellschaft und einer US-Kirche haben sich angeblich bedient. „Das ist für die Beteiligten eine peinliche Geschichte. Gleichzeitig handelt es sich um ein Warnsignal, wie weit die Erosion des Unrechtsbewusstseins schon fortgeschritten ist. Bei größeren Unternehmen mit vielen Mitarbeitern kann man so etwas nicht ausschließen“, sagt Christine Ehlers von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen. Die Urheberrechtsverletzungen der Anti-Piraterie-Verfechter wurden von findigen Bloggern mithilfe der russischen Plattform youhavedownloaded entlarvt. Die Seite zeigt nach Eingabe einer IP-Adresse die jeweils getätigten via BitTorrent getätigten Downloads an. Da Computer innerhalb von Firmennetzwerken durch IP-Adressbereiche eindeutig identifizierbar sind, war es für Unruhestifter ein Leichtes, die betroffenen Firmen zu überprüfen und anzuprangern. Die letzten Ziffern der IP-Adressen haben die Aufdecker übrigens geschwärzt, um einzelnen Angestellten Ärger zu ersparen. http://youhavedownloaded.com

Hollywood-Blockbuster sind bei den illegalen Downloads am beliebtesten.

Die Unterstützung durch Amazon ist für Ultraviolet enorm wertvoll, da der Online-Händler genügend Marktmacht hat, um neue Plattformen zu etablieren. Durch die Zusammenarbeit mit Amazon wird Ultraviolet vielleicht auch kundenfreundlicher. Bisher kann im Netz nur auf solche Filme zugegriffen werden, die vorher in Form einer Blu-ray erworben worden sind. „Es handelt sich um ein Modell, das sich von anderen Videoservices unterscheidet. Ultraviolet ermöglicht die Erstellung einer legalen Digitalkopie“, erklärt Göschl. In Deutschland ist Ultraviolet derzeit noch nicht verfügbar, in den USA

gibt es das System schon drei Monate lang. Laut Angaben des Gründer-Konsortiums konnten bislang 750.000 Haushalte zur Nutzung bewegt werden. Weiteren Rückenwind bekommt Ultraviolet durch die Ankündigung, dass neue Samsung-Blu-ray-Player kompatibel sein werden. Die großen Studios hoffen, mit Ultraviolet einen Nerv zu treffen. „Die Industrie kommt den Konsumenten entgegen. Es gibt große Nachfrage nach legalen OnlineAngeboten“, so Göschl. Die Konkurrenz ist allerdings sehr groß. Es gibt viele legale FilmAngebote im Internet.

„Solange die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht gepasst haben, war es riskant für die Industrie, einen eigenen Vorstoß zu wagen; zu spät ist es nie“, verteidigt Göschl die langsame Reaktion der Studios. Es sei derzeit aber immer noch viel einfacher für die User, illegale Kopien aus dem Netz zu laden, sagt Richard Greenfield, Analyst bei BTIG Capital. Für Warner ist der Erfolg der Strategie jedoch wirtschaftlich entscheidend: Durch den Verkauf verdient das Unternehmen im Vergleich zum Verleih im Schnitt das Dreifache. www.warnerbros.com

© Andrea Damm/pixelio.de

Solange gesetzliche Rahmenbedingungen nicht gepasst haben, wollte es die Industrie nicht wagen.

Im Kampf gegen Piraten unterstützen Hollywood-Studios Ultraviolet.


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82 – entertainmentbiz

Österreichischer Film Die Filmemacher sind international weiterhin auf gutem Kurs und erzählen gute Geschichten

short

Gletscherblut, Aluminium und die Lust der Männer

Erstes Filmfestival im Zeichen der Ökologie Madrid. Im Rahmen des „Weltwassertages 2012“ findet heuer erstmals ein internationales Kurzfilmfestival statt. Das „We are Water“-Festival wird von der gleichnamigen Foundation organisiert und von zahlreichen Institutionen wie etwa dem UNRIC unterstützt. Der Wettbewerb steht allen Teilnehmern über 18 Jahre offen; einzureichen sind bis 30. April audiovisuelle Arbeiten mit einer Länge von ein bis drei Minuten in den Kategorien Fiction oder Non-Fiction/Doku, Animation und Mobile. „Wir möchten weltweit führenden Persönlichkeiten während der Rio+20-Konferenz zeigen, welche Art von Zukunft sich die Menschen wünschen. Wir brauchen künstlerische Aktivisten, die uns dabei helfen, die Botschaft über die Bedeutung des Wassers in der Welt zu verbreiten – nicht mit starken Worten, sondern einfach in Bildern“, so Afsane Bassir Pour, UNRIC-Direktorin. www.wearewater.org

Österreichisches Filminstitut und Filmfonds Wien fördern außergewöhnliche Kino- und TV-Projekte. karriere zu verwirklichen. Taliya Finkel ist Autorin und Regisseurin des Projekts „Sounds Of Music“ der kurt mayer film.

dino silvestre

Wien. Die österreichischen Filmemacher gehen mit großen Ideen und viel Elan ins Produktionsjahr 2012. Nicht nur Kinospielfilme harren einer Realisierung, auch Fernsehproduktion richten den Fokus auf spannende Themen und außergewöhnliche Geschichten. Und das Genre Dokumentarfilm erlebt einen starken Aufschwung – auch deshalb, weil die Realisierung deutlich kostengünstiger ist als bei einem Spielfilm.

Science-Fiction-Horror

Die vom Filminstitut und vom Filmfonds Wien geförderten Themen dokumentieren sehr gut, wie die heimischen Filmemacher ticken und welchen Geschichten sie sich widmen möchten. Zum letzten Antragstermin der Fernsehfilmförderung des Filmfonds Wien in 2011 wurden zehn Projekte mit einer Gesamtantragssumme von 396.480 € eingereicht, davon erhielten sieben Projekte Zusagen in Gesamthöhe von 332.840 €, davon ein Spiel- und sechs Dokumentarfilme. Juwelier Niklas, verkörpert von Harald Krassnitzer, gerät in der Komödie „Trau niemals deiner Frau“ auf die schiefe Bahn, als sich seine Frau als Profi-Einbrecherin entpuppt. Produziert wird der Spielfilm von der mona film, der Hamburger Regisseur Lars Becker führt Regie, gedreht wird in Wien und Umgebung. Seit einigen Jahren präsentiert eine jüngere Generation von Forschern Belege, die Karl den Großen in ein neues Licht rücken. Als spannende detektivische Spurensuche gestaltet Gabriele Wengler ihren deutsch-österreichischen

© ingame.de

Blockbuster und Top-Serien für beste Fernsehunterhaltung.

München. Die ProSiebenSat.1 Group hat mit Warner Bros. International Television Distribution (WBITD) einen mehrjährigen Lizenzvertrag geschlossen. Durch den Output-Deal erhält die Gruppe die exklusiven Free-TV-Rechte an zahlreichen Hollywood-Blockbustern für die kommenden Jahre, darunter die Fortsetzung von „Superman”, eine Neuverfilmung von „Batman”, sowie „Pacific Rim”. Zusätzlich sichert sich der deutsche Privatsender den Zugriff auf eine hochattraktive Library, die unter anderem die Fantasy-Trilogie „Herr der Ringe” sowie mehrere Harry Potter”-Teile enthält. WBITD wird ProSiebenSat.1 in den kommenden Jahren außerdem mit neuen US-Serien versorgen. www.prosiebensat1.de

© www.zeggl.at

Dokus liegen im Trend

Attraktives Film- und Serien-Paket für Pro7

Seit Anfang des Jahres 2012 verstärkt Gilbert Petutschnig im Filmfonds Wien das Team der Projektabteilung und kümmert sich um Kino- und TV-Projekte.

Dokumentarfilm „Karl der Große“ (pre tv). Im Wiener Umland werden historische Szenen nachgestellt, weitere Schauplätze finden sich im gesamten ehemaligen Herrschaftsgebiet – von Italien bis in die Niederlande.

Viktor Orbans Ungarn Der Doku-Thriller „Dirty Little Secret“ (Langbein & Partner) richtet seinen Blick auf den Werkstoff Aluminium, der seinen Weg längst in unseren Alltag gefunden hat. Andrea Morgenthalers Film „Viktor Orbans neues Ungarn“ (Dor Film) untersucht die aktuelle Lage in Ungarn, das nach dem Wahlsieg der rechtspopulistischen Fidezs-

Partei Veränderungen erlebt. Ihr Gegenstück erhält „Die Lust der Frauen“ mit der Doku „Die Lust der Männer“, die von Sexualität im Alter erzählt, von Vorurteilen, Tabus und neu entdeckter Sinnlichkeit.

Die Lust der Männer Auf „Reiseckers Reisen“ (beide: Nikolaus Geyrhalter Film) quer durch Österreich nimmt Michael Reisecker sein Publikum in einer Reportage, die durch Dialekt und die Optik einer Brillenkamera eine besondere Form bekommt. Fremd in der Welthauptstadt der Musik fühlen sich drei junge Leute aus Israel, die versuchen, in Wien ihren Traum von einer Musiker-

Das österreichische Filminstitut unterstützt acht Kinofilmprojekte mit rund 1,9 Mio. €. Der Spielfilm „Amour Fou“ von Jessica Hausner, produziert von Coop 99 Film (in Koproduktion mit Essential Film Deutschland und Société Parisienne de Production Frankreich), handelt vom Wunsch, durch die Liebe den Tod zu überwinden. Mit Devid Striesow und Johanna Wokalek. Im Dokumentarfilm „Der Letzte der Ungerechten“, produziert von Dor Film, begibt sich Claude Lanzmann auf die Spuren des Wiener Rabbiners Benjamin Murmelstein. „Ebensee“ – produziert von der KGP Kranzelbinder Gabriele Production unter der Regie von Sebastian Brameshuber – beschäftigt sich mit den Nachwirkungen der „Störaktion“ der KZ-Gedenkfeier. Der Science-Fiction-Horrorfilm „Gletscherblut“, unter der Regie von Marvin Kren, produziert von Allegro Film, erzählt die Geschichte des Technikers Janek, der sich gegen Monster verteidigen muss. Der von der Fischer Film produzierte Spielfilm „Kafka, Kiffer und Chaoten“ ist die Verfilmung der Kafka-Erzählung „Ein Landarzt“. In Frederick Bakers „Und Äktschn!“, produziert von Filmbäckerei Film (in Koproduktion mit Rat Pack Film Deutschland), dreht der Filmamateur Hans Pospiech mit Laiendarstellern seinen ersten Spielfilm. Mit dabei: Gerhard Polt und Johannes Krisch. www.filminstitut.at www.filmfonds-wien.at

Kurz & gut Austria 9 Shorts Kurzfilmfestival – Jury steht fest, Publikumswertung startet am 9. Februar

Großer Erfolg für cineastische Quickies Wien. Noch bis zum 10. Februar zeigt der österreichische Privatsender Austria jeden Freitag zur Primetime um 20:15 Uhr vor dem Hauptspielfilm einen Kurzfilm. „Wir können bisher eine positive Bilanz ziehen. Die Kurzfilme der jungen österreichischen Filmemacher erzielen beachtliche Quoten. Dies beweist die hohe Qualität der eingereichten Werke sowie das große Zuschauerinteresse“,

freut sich Conrad Heberling von Austria 9 über die gute Resonanz. Pro Film verzeichnete der Sender bis zu 24.000 Zuseher. Der Frage, welche Short-Movies die besten sind, wird sich nach Ablauf des Festivals eine Fachjury widmen, deren Mitglieder seit Kurzem feststehen. Es sind: Peter Drobil (Head of Brand Management Austria, Bank Austria, die auch als Präsentator des Festivals fun-

© mediendienst.com/Foto Wilke

Himmlische Aussichten für Romantiker München. Zum Valentinstag steht der Sender Sky ganz im Zeichen der Romantik und zeigt die schönsten Filme und Serien rund um Liebe, Leiden, Schmerz und Happy End. Auf Sky Cinema gibt es „Love and other Drugs” mit Anne Hathaway und Jake Gyllenhaal, MGM bringt den Klassiker „Adriane – Liebe am Nachmittag“ mit Audrey Hepburn und Gary Cooper. Disney Cinemagic /HD zeigt mit „Gnomeo und Julia“ einen unterhaltsamen Animationsfilm auf Basis des berühmten Shakespeare-Dramas und „Die Braut, die sich nicht traut“. www.sky.at

Februar 2012

Conrad Heberling: Die Arbeiten der Jungfilmer erzielten beachtliche Quoten.

giert), Alexander Glehr (Produzent, Novotny & Novotny Filmproduktion), Ines Häufler (Dramaturgin, Scriptalicious), Alexander Kammel (International Filmservice) und Peter Hofbauer (Direktion & künstlerische Leitung Metropol).

Publikums-Favoriten Zwar wird kein prestigeträchtiger Oscar vergeben, dafür aber attraktive Preise für Jungfilmer, wie etwa analoges Filmmaterial von Kodak samt Drehbegleitung und Entwicklung des entstandenen Materials durch die Synchro Film, Video & Audio GmbH. Ein weiterer Preis besteht in einem Produktionskostenzuschuss von Novotny & Novotny Filmproduktion sowie dramaturgischer Beratung für das nächste Filmprojekt von Scriptconsulterin Ines Häufler. Und last but not least wartet noch ein nach den neuesten Standards der Technik HD- fähiger LED Smart-TV Fernseher von Grundig auf einen neuen Besitzer. Gefragt ist aber auch die Meinung des Publikums zu den Ar-

beiten der heimischen Jungfilmer. Gevotet werden kann gleich im Anschluss an das Festival, ab dem 10. Februar. Für alle, die sich noch unklar sind oder ihre Favoriten nochmals

„Die Kurzfilme erzielen beachtliche Quoten und beweisen die hohe Qualität der heimischen Film­schaffenden.“ conrad heberling, austria 9

sehen bzw. einen verpassten Film nachholen wollen, stehen ab diesem Termin alle 20 Kurzfilme des Bewerbs auf der Austria 9-Homepage online zur Verfügung. www.austria9.at


sc h au & s p i el

Februar 2012

entertainmentbiz – 83

Stella 12 Initiative der Assitej, des Dachverbands der Theater- und Tanzszene, arbeitet für das Publikum von morgen

short

Theater für junge Leute

Nestroy-„Eulenspiegel“ im Schubert-Theater

Theaterfestival 2012 soll wertvolle Impulse für das Kinder- und Jugendtheater in Vorarlberg bringen. alice hefner

© Subtext

Bregenz. Der „Stella-Darstellender. Kunst.Preis“ ist der einzige österreichische Preis für herausragende Leistungen im Theater für junges Publikum. „Stella12“ ist die bereits sechste Auflage dieses Festivals, das heuer erstmals in Vorarlberg und mit Beteiligung Liechtensteins ausgerichtet wird. Von Freitag, 20., bis Samstag, 28. April 2012 werden die nominierten Stücke in Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Bludenz und Schaan (FL) präsentiert.

Das Wiener Subtext-Ensemble ist im ehemaligen Pornokino zu Gast.

Wien. „Eulenspiegel oder Schabernack über Schabernack” heißt die Produktion des Subtext Ensembles Wien, das sich in Nestroyscher Manier über das Publikum hermacht. Eine Posse, in der sich die Fäden verwirren, die Ereignisse überschlagen, allerlei Liebespaare einander finden ... Premiere ist am 16. Februar, weitere Aufführungstermine: 17., 18., 19., 22., 23., 24., 25. Februar. www.wien-ticket.at

Das Publikum von morgen

Das Stella12-Festival für junges Publikum findet heuer erstmals in Vorarlberg statt und wird von Land und Bund gefördert.

Wiener Stadthalle Beeindruckende Rockoper im Mai

onellen Theaters für Kinder und Jugendliche ein und ist mit seinen nationalen Zentren auf allen Kontinenten vertreten. Die Assitej Austria zählt mehr als 80 Mitglieder, darunter Theaterinstitutionen, freie Häuser, Festivals und Gruppen, aber auch Vereine, Veranstalter und assoziierte Einzelpersonen in allen Bundesländern. Vorarlberger Mitglieder sind das Vorarlberger Landestheater Bregenz, das Luaga&Losna Festival, das Theater Minimus Maximus/ Theater der Figur und Il Segreto di Pulcinella. In den letzten fünf Jahren wurde Stella in Wien (zweimal),

Das Land Vorarlberg unterstützt Stella12 mit einem Beitrag von 50.000 € sowie in Form einer Kooperation mit dem Vorarlberger Landestheater. Weitere Beiträge kommen vom Bund und vom Fürstentum Liechtenstein sowie von den Städten Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz. www.assitej.at

Wien. Eines der herausragendsten Bühnenwerke der Musikgeschichte (ursprünglich 1969 von The Who als Konzeptalbum „Tommy“ veröffentlicht, 1998 mit über 20 Mio. verkauften Tonträgern in die „Grammy Hall of Fame“ aufgenommen, 1975 unter der Regie von keinem Geringeren als Ken Russel verfilmt und als Rockoper – von Pete Townshend und Des McAnuff – 1993 am Broadway uraufgeführt) kommt endlich wieder nach Wien.

Wien. Am Sonntag, den 19. Februar, findet im Zoom Kindermuseum (Museumsplatz 1, MuseumsQuartier, 1070 Wien) die nächste Siemens Kindermatinee statt. Diesmal ist Lukas Thönis modernes Musikmärchen „Draußen bei den Farben“ zu sehen. Vorstellungsbeginn ist jeweils um 11 , 13 und 15 Uhr, das Stück dauert ca. 60 Min. Die Zählkartenreservierungen sind seit 30. Jänner online unter www.siemens.at/kindermatineen möglich und für eine Teilnahme erforderlich.

und sehnt sich nach Gesellschaft. Schließlich macht es sich auf die Suche nach neuen Freunden und lernt schnell die anderen Farben kennen: Auf dem Meer trifft es das Blau, im Urwald entdeckt es das Grün, im Himmel fliegt es zum Gelb, zuhause faulenzt es mit dem Grau. Dem Rot und allen anderen Farben gemeinsam ist das Bunt, und sie tanzen am Ende vergnügt durch die Welt. www.siemens.at/kultur

„Tommy“: Eine großartige Bühnen­ produktion kommt in die Stadthalle.

Das Programm kann kostenlos besucht werden und ist für Kinder ab acht Jahren geeignet. Für die Zusammenarbeit mit dem Zoom Kindermuseum wurde die Siemens AG Österreich im November 2011 bei der Verleihung des Kultursponsoringpreises „Maecenas“ mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. „Draußen bei den Farben“ ist eine interaktive Musikperformance mit vier Musikern und einer Tänzerin. Zunächst ist das Rot alleine

© Markus Sepperer

Der Eintritt ist kostenlos

© Bobby Anders

„Tommy“ erzählt die Geschichte von Tommy Walker, der als Kind einen Mord mit ansehen muss und durch dieses traumatische Erlebnis blind, taub und stumm wird. Von seinen vermeintlichen Freunden wie auch seiner Familie wird er über Jahre misshandelt und missbraucht. Schließlich wird Tommy wie durch ein Wunder zum „Pinball Wizard“ (Flipperkönig) und versammelt bald als Heilsbringer eine große Anhängerschaft um sich. Doch als er erkennen muss, dass man ihn auch als Star ausnutzt,

„Best Major European Festival“ ist in Ungarn

Zoom Kindermuseum Kinder werden aktiv einbezogen

Eine kunterbunte Kinder-Matinee

Legendäre Produktion

Wien. Grete, Erna und Mariedl sind „Die Präsidentinnen” in Werner Schwabs Kult-Stück im 3-raum-Theater ab 22. Februar. Sie fantasieren, was das Leben als Belohnung für sie bereithalten könnte. Sie reden und reden – über das Leben der anderen. Keine hat im Leben was zustandegebracht. Genial! www.3raum.or.at

Dezentrales Festival

„Tommy“ live kommt aus England beschließt er, alles in seinem Leben und auch in seinem Umfeld radikal zu ändern. Frisch importiert aus London, dem Geburtsort der britischen Kultband The Who, macht das gefeierte Ensemble mit dem RockMusical unter der Regie von Ryan McBryde („Hair“, „The Full Monty“, „Spring Awakening“) am 9. und 10. Mai in der Erste Bank Wiener Stadthalle Station. www.oeticket.com

Frauen, die es zu nichts gebracht haben, stehen im Mittelpunkt.

Graz, Linz und St. Pölten durchgeführt. Heuer findet die Veranstaltung erstmals als dezentrales Festival statt.

Lukas Thöni spielt sein modernes Musikmärchen „Draußen bei den Farben“.

© sziget.hu

Die Trophäe für die Preisträger, die Stella-Statue, wird heuer im Rahmen eines spartenübergreifenden Kunstprojektes des bekannten Bregenzer Künstlers Marbod Fritsch mit den Lehrlingen der Firma Grass gestaltet. Der Stella-Darstellender.Kunst. Preis ist eine Initiative der Assitej Austria, des Dachverbands der österreichischen Theater- und Tanzszene für junges Publikum. Die Assitej (Association Internationale du Théâtre pour L‘Enfance et la Jeunesse) wurde 1965 in Paris gegründet und setzt sich weltweit für die Förderung des professi-

© lichtwertig

Bekanntestes Stück von Werner Schwab

© uhof

Die Ausrichtung von Stella12 ist eine besondere Bereicherung der Vorarlberger Kulturszene in diesem Jahr, sagten Landeshauptmann Markus Wallner und Kulturlandesrätin Andrea Kaufmann am Dienstag, 24. Jänner, im Pressefoyer. Die Aufführung der nominierten Stücke, das für das junge Publikum und vor allem für Schulen interessante Rahmenprogramm und der durch das Festival angeregte Austausch zwischen den Kulturschaffenden sollen wertvolle Impulse speziell für das engagierte Kinderund Jugendtheater in Vorarlberg bringen. Das Festivalprogramm legt auch einen „Spot on Vorarlberg“, der Gelegenheit gibt, Vorarlberger Musikund Theaterproduktionen in einem nationalen und internationalen Fokus zu präsentieren. Am 27. April werden im Vorarlberger Landestheater in Bregenz unter den zehn nominierten Stücken, darunter Produktionen des Burgtheaters, des Theaters am Ortweinplatz Graz und des Linzer Landestheaters, die Sieger gekürt. Weitere Preise werden für herausragende Ausstattung und herausragende Musik vergeben, dazu kommen ein Spezial- und ein Sonderpreis.

Sziget Festival wurde zum „Best Major European Festival“ gekürt.

Budapest. Ungarns größte Festival, das Budapester Sziget Festival, hat eine große Auszeichnung gewonnen: Es wurde im Rahmen des Eurosonic Festivals im holländischen Groningen mit dem Titel „Best Major European Festival“ ausgezeichnet. Die Gewinner der European Festival Awards wurden im Jänner 2012 von 200 Festivals aus 32 Ländern ausgewählt. Das Sziget Festival feiert heuer vom 6. bis 13. August sein 20jähriges Jubiläum. Auf dem 20. Sziget Festival wird Placebo, einer der größten Headliner Europas, auftreten; es haben auch Hurts, The Horrors, The Subways, Crystal Fighters, Mando Diao, Noah & The Whale und Friendly Fires zugesagt. Es werden mehr als 400.000 Besucher erwartet. www.szigetfestival.at


Ga m i ng & b e t t i ng

84 – entertainmentbiz

short

Starbesetzung für Mass Effect 3 Soundtrack

Februar 2012

Sony Mitte des Monats präsentiert Sony mit dem Handheld „Playstation Vita“ eine überzeugende PSP-Weiterentwicklung

Die Playstation Portable und ihr cooler Nachfolger Vorderseite und Touchpad auf der Rückseite über dreidimensionale Fingergesten wie Berühren, Greifen, Führen, Schieben und Ziehen direkt steuern. Zwei zusätzliche Dualanalog-Sticks lassen klassisches Konsolen-Feeling aufkommen. Dafür sorgt zusätzlich auch die Integration in das PlayStation Network, inklusive MehrspielerPartien, Trophäen-Unterstützung und PlayStation Store. In letzterem können Spiele, Trailer, Demos, Spielerweiterungen und Filme geladen werden. Durch die WiFi-/ 3GFunktionalität sowie zahlreiche Software-Applikationen (darunter Facebook, foursquare, Skype, flickr und Twitter) stehen außerdem mehrere Kommunikationskanäle zur Verfügung. Mittels „Cross-Play“ können Games und Anwendungen, die diese Funktion unterstützen, direkt zwischen PlayStation 3 und PS Vita gespielt bzw. ausgeführt werden.

chris haderer

„Mass Effect 3“ glänzt durch einen Soundtrack im Hollywood-Format.

Köln/Wien. Das bei den Spike TV VGAs mit dem Preis für das „Most Anticipated Game of 2012“ ausgezeichnete BiowareGame „Mass Effect 3“ (Vertrieb: EA) wird nicht nur etwas für das Auge, sondern auch für das Ohr bieten. Wie auch bei den vorherigen Mass Effect-Teilen werden zahlreiche begabte Komponisten ent­scheidenden Anteil an der musikalischen Entwicklung des Spiels haben, unter Leitung von BioWares ausgezeichnetem ­Audio-Team. Zu den bei Mass Effect 3 mitwirkenden Komponisten gehört unter anderem der HollywoodKomponist Clint Mansell, der bereits für den „Golden Globe“ nominiert war und Filmerfolge wie „Black Swan“, „The Wrestler“ und „Requiem for a Dream“ musikalisch untermalt hat. Ebenfalls mit an Bord ist der für den Emmy nominierte Hollywood-Komponist Christopher Lennertz. Er hat die Soundtracks für Mass Effect 2 komponiert und wurde für „Medal of Honor“ mit dem „Interactive ­Academy Award“ ausgezeichnet. „Die Magie der BioWareSpiele basierte schon immer auf der emotionalen Kraft ihrer Handlung und dabei spielt die Musik eine extrem wichtige Rolle“, sagt Casey Hudson, Executive Producer der Mass Effect-Reihe. „Jeder Komponist hat auf seine Weise dazu beigetragen, dass uns die komplizierte Gratwanderung zwischen epischem Soundtrack und feinfühliger musikalischer Untermalung gelungen ist.“ masseffect3.de

„Explosive“ Produklinie mit beliebten Klassikern

Wien. Am 17. Dezember wurde sie in Tokyo auf die Reise geschickt, am 22. Februar wird sie nach Österreich kommen: Mit dem Verkaufsstart des neuen Gaming-Handhelds „Playstation Vita“ reagiert der Elektronikkonzern Sony auf die Konkurrenz von Nintendo und dem iOS-Markt. Tatsächlich ist die Playstation Vita aber mehr als nur eine Antwort auf den Mitbewerb – und auch mehr als eine modernisierte Neuauflage der Playstation Portable. Technologisch ist sie ein großer Schritt nach vorn, speziell was die Bedienung über Touchscreen und Touchpad angeht. Auch ein schneller Vierkerne-Prozessor ist an Bord sowie ein OLED-Display, mit dem man auch im Tageslicht Spaß hat. Die Playstation Vita ist der Nachfolger der Playstation Portable, die im Jahr 2004 vorgestellt und 2005 auf den amerikanischen und europäischen Markt kam. Bislang wurden von der in mehreren Variationen veröffentlichten PortableKonsole weltweit etwa 100 Mio. Einheiten abgesetzt. Aktuell ist sie in der Version PSP-3000 und der abgesteckten PSP Go (ohne UMDLaufwerk, sodass Games nur über den Sony Online Store bezogen werden können) im Handel. Seit September des Vorjahres gibt es außerdem die funktionsreduzierte PSP-1000E, die mit einem Preis von unter 100 € am unteren Ende der mobilen Skala angesiedelt ist.

Entwickler an Bord An einer soliden Hardwareausstattung wurde bei der Playstation Vita nicht gespart. Tatsächlich liest sich die Featureliste (siehe Kasten rechts) fast wie die eines modernen Smartphones, bloß eben ohne Telefonie-Features (lediglich 3G-Datenzugang ist möglich). Um nicht alte Fehler zu wiederholen, die bei der Markteinführung der Playstation Portable begangen wurden, ist vom Start weg eine Reihe von Entwicklungsstudios mit an Bord. Das 1st-Party-Lineup (siehe Kasten) wird im Laufe des Jahres um zahlreiche Titel von namhaften Drittherstellern ergänzt, wie etwa das Fußballgame „FIFA“, das Jump’n’Run´-Spiel „Rayman Origins“ oder das Action-Adventure „Assasin’s Creed.“

3D-Touchscreen Bislang einzigartig ist das Bedienkonzept mittels Touchscreen, Touchpad und konventionellen Tasten. Die Benutzer können mittels Multi-Touchscreen auf der

Die playstation vita im detail CPU ARM Cortex-A9 Quad-Core GPU SGX543MP4+ Arbeitsspeicher 512 MB VRAM 128 MB Größe ca. 182,0 x 18,6 x 83,5 mm Gewicht ca. 279 g (3G/Wi-Fi-Modell) bzw. ca. 260 g (Wi-Fi-Modell) Screen 5 Zoll (16:9), 960 x 544, bei ca. 16 Millionen. Farben, Touchscreen-Display Kapazitiver OLED Multi-Touch-Screen Touchpad Rückseite Multi-Touch-Pad (kapazitiv) Kameras Front- und Rückseitenkamera Sound Integrierte Stereolautsprecher, integriertes Mikrofon Sensoren 6-Wege-Bewegungssensorsystem (3-Wege-Gyroskop, 3-Wege-Beschleunigungssensor), elektronischer 3-Wege-Kompass Ortung Integriertes GPS-Modul, WLANStandortbestimmung Tasten/Schalter PS-Taste, Netzschalter, Richtungstasten (oben/unten/links/rechts), Aktionstasten (Dreieck, Kreis, Kreuz, Viereck),

Schultertasten (links/rechts), rechter Stick, linker Stick, Start-, Select-Taste, Lautstärketasten (+/-) Mobilfunknetz-Konnektivität 3G-Modem (Datenübertragung): HSDPA/HSUPA, GSM/ GPRS/EDGE, Drahtlos-Netze IEEE 802.11 b/g/n (Wireless, Infrastruktur-Modus/Ad-hoc-Modus), Bluetooth 2.1 + EDR (A2DP/AVRCP/HSPn 1st-Party-Lineup Uncharted: Golden Abyss (Action-Adventure), WipEout 2048 (Racing), Reality Fighters (Augmented Reality/Beat ‘em up), Little Deviants (Action/Minispiele), ModNation Racers (Kart Racing/Creative Gaming), Everybody’s Golf (Sport/Golf), Escape Plan (Strategy/Puzzle), Gravity Rush (Action/Adventure), Hustle Kings (Sport), MotorStorm RC (Racing), Top Darts (Sport), Super StarDust Delta (Shooter/ hoot ’em up), Unit 13 (Shooter) Marktstart in Österreich 22. Februar Preislage WiFi only: 249,90 €, 3G/Wi-FiModell: 319,90 € at.playstation.com/psvita/ www.meine-psvita.de

Neue Gesichter für alte Gaming-Klassiker sischen Games, soll im März 2012 auf den österreichischen Markt kommen.

Bühnen-Popshow Gesicht Nummer zwei ist das von Katy Perry, die in Zukunft an der Seite der Sims zu finden sein wird. Im Rahmen einer Kooperation plant das The Sims Studio, mehrere Spiele innerhalb der Reihe mit Spie-

Sportiver Vorzeiger Gesicht Nummer eines gehört Lionel Messi, Superstar des FC Barcelona, der nach 2009 und 2010 bereits zum dritten Mal in Folge mit dem prestigeträchtigen FIFA Ballon d’Or als „Weltfußballer des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Messi wird das zukünftige Gesicht der EA Sports FIFA-Reihe, die seit bereits 19 Jahren am Markt ist. FIFA 12 ist plattformübergreifend das erfolgreichste Videospiel des Jahres 2011 und verkaufte sich allein in den ersten fünf Tagen nach Veröffentlichung über 3,2 Mio. Mal. Für Electronic Arts war es der erfolgreichste Launch in der Geschichte der Sport-Videospiele. „FIFA Street“, ein Spin-Off des klas-

leinhalten und virtuellen Objekten im Katy Perry-Stil zu entwickeln. Den Anfang bildet eine Collector’s Edition von „Die Sims 3 Showtime,“ die im März 2012 erscheinen soll. Katy Perry wird außerdem in den aktuellen Marketing-Kampagnen der Marke erscheinen. „Damit beginnt die weitreichendste und aufregendste Zusammenarbeit, die während der gesamten Geschichte von ‚Die Sims‘ je mit einem Star

© Electronic Arts

© UIG

Wien. Der Münchner Publisher und Distributor UIG Entertainment hat die neue Produktlinie „Explosive“ angekündigt, in der gut bewertete Spieleklassiker preiswert (14,99 €) angeboten werden sollen. „Mit ‚Explosive‘ schaffen wir eine Produktschiene, die bekannte und preisgekrönte Titel beinhaltet. Neben aktuellen Releases wie „Fantasy Wars“, „Death to Spies“ und „Kings Bounty“ werden in naher Zukunft weitere Top-Titel das ‚Explosive‘ Label tragen“, erklärt Christoph Bayer, Geschäftsführer UIG Entertainment. www.uieg.de

Die neue Playstation Vita: ausgereiftes Design und innovative Gaming-Techniken.

Electronic Arts Katy Perry und Lionel Messy sind ab sofort die neuen Aushängeschilder für „FIFA“ und „Die Sims 3“

Köln/Wien. Ein interessantes Gesicht hat noch keiner Marketing-Kampagne geschadet. Gleich zwei solche Gesichter hat die Gamesschmiede Electronic Arts unter Vertrag genommen, eines für die FußballRaubeine unter den Kunden, und ein etwas Weiblicheres für softige Sims-Player. Der Klassiker „Fantasy Wars“ erlebt eine zeitgemäße Neuauflage.

© EPA

© Bioware

Von der Playstation Portable wurden seit dem Start im Jahr 2005 mehr als 100 Millionen Geräte verkauft.

Freude für Fans: Katy Perry auf der virtuellen Sims-Bühne in „Die Sims 3 Showtime“.

stattfand”, sagt Steve Schnur, Worldwide Executive of Music bei EA. „Katy Perry ist schon seit mehreren Jahren Fan von Die Sims. Die Aufnahme ihres Hits ‚Hot and Cold‘ auf Simlisch, der in der Die Sims 2Serie erschien, wurde zum bisher beliebtesten simlischen Musikvideo.“ Dementsprechend soll die Katy Perry-Collectors Edition der Showtime-Episode ein kleines Feuerwerk für Fans sein, mit unter anderem zwei exklusiven Gitarren-Plektren und einem Poster sowie zusätzlichen Inhalten zum Download. Darunter sind ein Bonus-Veranstaltungsort, Outfits, eine Frisur, eine Gitarre und eine Reihe verschiedener Bühnenrequisiten im Katy Perry-Stil. „Es ist cool, in ‚Die Sims 3 Showtime‘ eine Bühnenshow zu sehen, die genauso gestaltet ist wie die meiner ‚California Dreams‘-Tour“, sagt Katy Perry. „Ich betrachte mich gern als Zeichentrickfigur – und jetzt bin ich selbst ein Sim.” www.ea.com/de/fifa-street www.diesims3.at/showtime www.origin.com/de


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Ga m i ng & B e t t i n g

entertainmentbiz – 85

Ubisoft Die „Just Dance“-Reihe des Publishers wurde mehr als 25 Millionen Mal verkauft, was einem Marktanteil von 64% in EMEA entspricht

Abtanzen, bis der Doktor kommt Chris haderer

Wien. Das vergangene Jahr war ein gutes für den Spielepublisher Ubisoft, speziell aber für seine „Just Dance“-Reihe. Das Bewegungsspiel „Just Dance 3“ wurde laut internen Schätzungen des Unternehmens mehr als sieben Mio. Mal verkauft, die gesamte Reihe weltweit mehr als 25 Mio. Mal.

23 Millionen Minuten Seit der Veröffentlichung im Oktober befand sich Just Dance 3 konstant in den Top 5 der Verkaufs–Charts in den Vereinigten Staaten (NPD) und Europa (GfK Chart Track). Die Spielerschaft rund um den Globus hat zusammen gerechnet jeden Tag 23 Mio. Minuten Just Dance 3 gespielt und dabei täglich mehr als 7,5 Mio. Songs abgespult. Neben dem WiiSystem von Nintendo erschien Ub-

Wii im Buch der Rekorde

Sportiver Rekord Wien. Der Rekord ist zumindest ungewöhnlich: Mit genau 32.114.428 verkauften Exemplaren hat das „Wii Balance Board“ offiziell den Sprung ins „Guinness World Records Book“ geschafft. Kuriosum am Rande: Durch seinen Einsatz bei Sport- und Bewegungsspielen ist das Balance Board gleichzeitig auch die „meistverkaufte Personenwaage der Welt“. Die Rekordzahl setzt sich zusammen aus 22.663.321 Wii Balance Boards, die gemeinsam mit dem originalen „Wii Fit“ abgesetzt wurden, sowie aus 9.451.107 Exemplaren, die im Paket mit „Wii Fit Plus“ über die Ladentische gegangen sind. Stolz sind auch die Verkaufszahlen der Trainingsprogramme: Bis Ende September 2011 hat Wii Fit 22,67 Mio. und Wii Fit Plus 19,31 Mio. ­bewegungsorientierte Käufer gefunden.

Liegt im Trend „‚Wii Fit‘ und das ‚Wii Balance Board‘ haben die Art und Weise revolutioniert, in der Menschen zuhause aktiv werden“, sagt Laurent Fischer, Managing Director Marketing & PR von Nintendo of Europe. „Sie haben es leicht und unterhaltsam gemacht, in der gemütlichen Atmosphäre des eigenen Wohnzimmers zu trainieren. Wie der ‚Guinness‘ Weltrekord zeigt, haben die Absätze von Wii Fit und Wii Fit Plus seit dem Marktstart ihr gutes Niveau gehalten. Mit über 30 Millionen Wii, die wir an Kunden in Europa bis Weihnachten 2011 verkauft haben, dürfte sich dieser Trend weiter fortsetzen.“ In Österreich wird Nintendo vom Handelsunternehmen Stadlbauer vertrieben. www.nintendo.de www.stadlbauer.at

isofts Just Dance-Reihe 2011 zum ersten Mal auch für die KinectHardware für Xbox 360 von Microsoft sowie PlayStation Move für die Playstation 3 von Sony. Außerdem erweiterte Ubisoft die Just DanceReihe mit der Veröffentlichung von Just Dance 2 Extra-Songs und Just Dance Kids.

Verbreitetste Tanzplattform „Die ‚Just Dance‘-Reihe ist die erste Wahl für Spieler rund um den Globus, wenn es darum geht, das Tanzbein im Wohnzimmer zu schwingen“, sagt Geoffroy Sardin, Chief EMEA Sales und Marketing

Officer von Ubisoft. „Unser vielfältiges Angebot an Tanzspielen sorgt dafür, dass jeder Spieler ein für ihn zugängliches und unterhaltsames Spiel auf jeder Plattform findet. Ubisoft hat damit eine breit aufgestellte Basis, auf der wir in den kommenden Jahren neue Ideen und Titel entwickeln können.“ Laut Ubisoft-internen Schätzungen konnte nicht zuletzt mit Spielerweiterungen (wie etwa ABBA, You can dance) im Geschäftsjahr 2011 im EMEA-Gebiet ein Marktanteil von 64% im Tanzspiel-Segment erreicht werden. www.ubisoftgroup.com www.justdancegame.com

© Ubisoft

Weltweit werden täglich mehr als 23 Millionen Minuten „Just Dance“ gespielt.

Die schwedische Popband ABBA feiert auf der Wii-Konsole immer noch Erfolge.

AKM – WEIL MUSIK ETWAS WERT IST Musik spricht Verstand und Emotionen an. Musik wirkt. Daher wird bei fast allen Veranstaltungen Musik dargeboten und auch in Betrieben mit fluktuierendem Publikum, wie z.B. in der Gastronomie und im Handel, ist der gezielte Musikeinsatz weit verbreitet. Für diese öffentlichen Aufführungen ihrer Musikwerke steht den Komponisten und Musiktextautoren gemäß Urheberrecht eine faire Bezahlung zu. Die AKM hebt diese Tantiemen treuhändig ein und gibt sie an die Musik-Schaffenden weiter.

Die AKM ist Dienstleister für Künstler und Veranstalter: • Die Veranstalter können die erforderliche Aufführungslizenz für beinahe das gesamte Weltrepertoire geschützter Musik und Texte zentral bei der AKM erwerben (One Stop Shop). • Durch dieses Service der AKM ersparen sich die Veranstalter unzählige direkte Anfragen bei den Rechteinhabern im In- und Ausland. • Eine Aufführungslizenz der AKM bietet Rechtssicherheit für den konkreten Musikeinsatz und ein gutes Gewissen gegenüber den Künstlern. Die Einnahmen werden nach festen Regeln an die Autoren und Komponisten verteilt, deren Werke auf den Musikprogrammen zu den Veranstaltungen und Sendungen aufscheinen; dabei wird die Aufführungshäufigkeit berücksichtigt. Die AKM zieht vor der Verteilung lediglich den entstandenen Betriebsaufwand ab. Der AKM selbst bleibt kein Gewinn. Der Erwerb der Aufführungslizenz ist einfach: • Melden Sie Ihre Veranstaltung bzw. Ihren Musikeinsatz im Betrieb bei der zuständigen AKM-Geschäftsstelle an! Ihren Ansprechpartner finden Sie samt Kontaktdaten auf unserer Website www.akm.co.at unter „Geschäftsstellen AKM“.

© Nintendo

• Nutzen Sie die Möglichkeit der Online-Anmeldung von Veranstaltungen über den Lizenzshop der AKM auf www.akm.co.at .

Die meistverkaufte Personenwage der Welt: das „Wii Balance Board“.


E n tertai nme n t hard ware

86 – entertainmentbiz

Februar 2012

Bang & Olufsen Der Edelhersteller hat im Rahmen der Consumer Electronics Show seine neue B&O Play-Linie vorgestellt

short

Mobiles Audiosystem im 60er-Retro-Design-Look

Handlicher WLANRouter für Vielreisende

Erster Vertreter der B&O-Produktlinie ist das mobile Audiosystem Beolit 12 zur Streaming-Wiedergabe. Beolit 12, ein mobiles Audiosystem mit 120 Watt Verstärker­ leistung und WLAN.

Chris haderer

© Belkin

Wien. Eine neue Produktlinie für mobile Menschen. Unter dieser Prämisse stellte Bang & Olufsen seine neue B&O Play-Linie vor. Der Edel-Produzent nutzte den Rahmen der „Consumer Electronics Show“, die im Jänner in Las Vegas stattfand, zur Vorstellung des Audiosystems Beolit 12, der ersten Komponente der neuen Produktlinie. Unter dem Label B&O Play will das Unternehmen in Zukunft einfach bedienbare Standalone-Produkte anbieten, die sich preislich im gehobenen Segment positionieren. Details am Rande: Das Outfit des Beolit 12 wurde von der dänischen Designerin Cecilie Manz entworfen, die großen Wert auf Funktionalität legt. „Mein Ausgangspunkt ist stets eine klare Begründung, in der die Berechtigung meiner Schöpfungen liegt“, sagt Manz. „Funktion ist wesentlich, und wenn ich keinen guten Grund für ein neues Produkt for-

Mobiler Mini-WLAN-Router für ­multiples Internet im Hotel.

München/Wien. Wer viel reist, kennt das Problem: In Hotels gibt es oft keinen WLAN-Zugang, sondern nur ein EthernetKabel, mit dem Tablets, Smartphones oder mobile Gamekonsolen nichts anfangen können. Hier setzt Belkin mit dem Travel Router „GO N300 DB“ an (59,99 €). Das kleine Gerät verwandelt einzelne Internetanschlüsse in einen Dual-Band WLAN-Hotspot, über den mehrere Geräte gleichzeitig auf das Internet zugreifen können. Der Travel Router wird mit einer Reisetasche mit sämtlichem notwendigen Zubehör geliefert und bezieht Strom über den USB-Port, der an einen Rechner oder den mitgelieferten USBCharger angeschlossen wird. www.belkin.com

mulieren kann, dann ist es besser, es nicht zu kreieren.”

Mobiler Sound Das Beolit 12, ein mobiles Audiosystem, das sich vom Design an 1960er-Jahre-Radios orientiert, ist mit einem 120 Watt Verstärker-system ausgestattet und soll für 699 € angeboten werden. „‚Beolit 12‘ verkörpert genau das, was Konsumenten von unserer neuen Marke erwarten dürfen: ein Produkt mit ausgezeichneter Klangqualität, markantem Design und exzellentem Bedienkomfort“, sagt Tue Mantoni, Vorstandsvorsitzender von Bang & Olufsen, bescheiden. „Wer seine Musik einmal mit Beolit 12 gehört hat, wird sich fragen, warum er jemals etwas anderes dafür verwendet hat. Wir sind stolz darauf, dass wir das System während der CES weltweit vorstellen konnten.“

Schönes Design und guter Klang: Samsungs neues Audio Dock.

© Bang & Olufsen (3)

© Samsung

„Barrierefreies“ AudioDock für Smartphones

Neue Kundenkreise

Die dänische Star-Designerin Cecilie Manz entwarf das Outfit des Beolit 12-Systems.

Test Mit dem CP45 hat 3M eine Kombination aus HD-Camcorder, 8MP-Kamera und LED-Videobeamer vorgestellt

Handliches Video-Multitalent mit Fun-Faktor Wien. Ein recht interessantes Gadget kommt von 3M, nämlich eine Camcorder/Projektor-Kombination in der handlichen Größe einer Fernbedienung. Das Gerät hört auf den ausgefallenen Namen CP45 und bringt eine 8MP-Digitalkamera, eine 720p HD-Videokamera sowie einen Videobeamer zur unmittelbaren Wiedergabe aufgenommener Clips (oder auch vorgefertigter Präsentationen, etc.) unter einen Hut. Vor allem der integrierte Pro-

© 3M

Wien. Man darf nicht nachtragend sein, auch wenn einem der Briefträger ständig Klagen von Apple bringt. Dieser Gedanke könnte den SamsungEntwicklern beim Ausknobeln des Audio Dock DA-E750 durch den Kopf gespukt haben: Es ist das erste Audio-Device mit integrierter Docking-Funktion, das über ein Dual Dock-System verfügt. Damit unterstützt es mit unterschiedlichen Adaptern nicht nur Produkte der Samsung Galaxy Serie, sondern auch Apple IOs-Geräte wie iPods, iPhones und iPads. Audioseitig ist das Dock mit Samsungs hybrider Röhrenverstärker-Technologie sowie einem 100-Watt 2:1-Soundsystem ausgestattet. Darüber hinaus verbindet sich das Samsung Audio Dock DA-E750 auch kabellos via AllShare. Das funktioniert nicht nur mit den SamsungSmartphones Galaxy S2, S3 und Galaxy Note, auch Apple iPod, iPhone und iPad können sich barrierefrei über AirPlay andocken. Für alle anderen Geräte ist eine Verbindung über Bluetooth möglich. Zusätzlich kann das Samsung Audio Dock analog (Composite) oder per USB-Eingang (Festplatte oder Thumb-Drive) gespeist werden. www.samsung.at

Beolit 12 ist ein reines Audiosystem, das gestreamte Musik von anderen Geräten (wie etwa Smart-

phones oder Tablets) wiedergeben kann (eine eigene Speichereinheit besitzt es nicht). Der Lautsprecher ist mit einer Abdeckung aus farbigem Aluminium umhüllt. Die Oberseite des Audiosystems, auf der sich der Lautstärkeregler, der Netzschalter und das WLANBedienelement befinden, ist mit einem rutschhemmenden Gummi beschichtet, auf dem der MP3Player oder das Smartphone platziert werden kann. „Da Beolit 12 Bang & Olufsens 86-jährige Erfahrung in der Audiotechnologie mit den jüngsten Fortschritten im Bereich der drahtlosen Übertragungsverfahren vereint, gestattet es dem Benutzer, die Musik von sämtlichen digitalen Musikplayern abzuspielen“, sagt Henrik Taudorf Lorensen, Vice President von B&O Play. Beolit 12 unterstützt die AirPlay-Technologie von Apple, die es ermöglicht, Musik drahtlos von iPod, iPhone, iPad, Mac oder PC wiederzugeben – mit dem integrierten Akku insgesamt bis zu acht Stunden lang. „Wir sind überzeugt, dass wir mit den B&O Play Produkten viele neue Kunden begeistern werden“, sagt Mantoni. „Wir sprechen damit eine noch breitere, trendbewusste und jüngere Kundengruppe mit Produkten an, die ebenso erschwinglich wie eigenständig sind und einen unverwechselbaren Akzent in der heutigen digitalen Welt setzen.“ www.beoplay.com

jektor ist ein Alleinstellungsmerkmal des Geräts: Nur von der Videoseite aus gesehen, müsste es sich gegen jedes bessere Smartphone behaupten, was ohne Zusatznutzen ein hartes Unterfangen wäre.

Einfach und langlebig Videos können mit dem CP45 in HD-Qualität (720p) produziert werden, Fotos erreichen wahlweise bis zu acht Megapixel. Der Akku hält 100 Min. im Projektions- und 150 Min. im Aufnahmemodus und kann über ein Netzkabel oder alternativ über USB am Computer aufgeladen werden. Der interne Speicher ist mit zwei Gigabyte etwas eng bemessen, kann aber bis zu 32GB durch MicroSD-Karten erweitert

Einfache Bedienung und eingebauter ­Videobeamer zeichnen den CP45 von 3M aus.

werden. Die Lebensdauer der LEDProjektionslampe beträgt 20.000 Stunden. ein Lampenwechsel ist in der Praxis während der natürlichen Lebensdauer des Geräts nicht notwendig. Über den eingebauten HDMIAusgang können Aufnahmen auf dem heimatlichen Fernsehgerät abgespult werden. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Composite Video Eingangskabel ist außerdem der Anschluss an DVDPlayer, Sat-Receiver, Spielekonsolen und andere Videogeräte möglich. Insgesamt ist der CP45 von 3M zwar ein Gadget, aber ein sehr leistungsfähiges, das gute Bilder aufzeichnet und bei dem auch die einfache Bedienbarkeit und der Fun-Faktor eine große Rolle spielen.

der CP45 im detail Camcorder-Einheit Aufnahmedauer bis zu sechs 25 Min. Video im HD-Format (720p) Display 2.4” (6 cm) Kamera 8MP Digitalkamera mit Fixfokus, LED Leuchte und 5x Digitalzoom Speicher 2 GB Speicher, erweiterbar mit microSD oder microSDHC Karten Akku Lithium-Ionen, Aufladung via Computer durch Mini-USB oder via Netzstecker AV Eingang 3.5mm AV Eingang (für Kopfhörer sowie AV Kabel; Anschluss an AppleGeräte über das mitgelieferte Composite Kabel sowie optionale Y-Adapter und Apple Composite AV Kabel). Schnittstellen USB mini 2.0 Projektor-Einheit Bildgröße 10”– 65” Bilddiagonale Lichtleistung bis zu 20 Lumen Lampe LED (bis zu 20.000 Stunden) Auflösung 800 x 600 SVGA Auflösung Sprachen 16 Bildschirmsprachen Audio-/Videoformate JPEG (Foto)‚ MP3 (Audio)‚ und MPEG4/MP4 (Video) Preislage 299 €, inkl. Ladegerät, USB Kabel, Videokabel (RCA), CD. www.3m.com/at


Februar 2012

G ami n g & b e t t i n g

entertainmentbiz – 87

Glücksspiellizenzen Casinos Austria und Novomatic haben sich für Spielbanklizenzen in heimischen Städten beworben

Bewerber im Lizenz-Fieber Moritz Kolar

Wien. Der Poker um Öster-reichs Glücksspiellizenzen geht in die nächste Runde. Bis vor wenigen Tagen konnten sich Interessenten – darunter u.a. die bisherige Monopolistin Casinos Austria und der niederösterreichische Automatenkonzern Novomatic – für das sogenannte Stadtpaket, das sechs Spielbanklizenzen für die Wiener Innenstadt, Bregenz, Innsbruck, Graz, Linz sowie die Stadt Salzburg inklusive sieben angrenzende Gemeinden beinhaltet, bewerben.

Casinos Austria als Favorit Wie bei der bereits vergebenen Lotteriekonzession wird ein Beirat unter der Leitung von Wolfgang Nolz, Sektionschef im Finanzministerium, die Bewerbungen prüfen und dann dem Ministerium eine Empfehlung abgeben. Wann

Macao Gewinne steigen

Zocker-Paradies Hongkong. Das asiatische Macao bleibt das internationale Spielerparadies Nummer eins: Die Einnahmen der Casinos in der chinesischen Sonderverwaltungsregion stiegen 2011 um 42% auf umgerechnet knapp 26 Mrd. €, wie die für das Glücksspiel zuständige Behörde in Macao vor wenigen Tagen mitteilte. Die Einnahmen steigen bereits seit Mitte 2009 wieder, 2010 hatte das Wachstum 58% betragen. Die ehemalige portugiesische Kolonie gehört seit 1999 zu China. Sie öffnete sich 2002 für Glücksspielunternehmen aus dem Ausland und ist die einzige Stadt in der Volksrepublik, wo das Glücksspiel offiziell erlaubt ist. Deshalb zieht Macao Spieler aus ganz China und Asien an. www.macaucasinoworld.com

Betfair Kooperation mit IOC

Zusammenarbeit

© IOC

London. Die Online-Wettbörse Betfair und das Internationale Olympische Komitee (IOC) haben ein Abkommen zum Austausch von Informationen zur Prävention von Wettbetrugsfällen für die Olympischen Spiele 2012 in London geschlossen. Das „Memorandum of Understanding (MoU)“ definiert den genauen Rahmen der Zusammenarbeit und beinhaltet konkrete Regelungen zum Austausch von Kunden- und Transaktionsdaten, sofern verdächtige Aktivitäten bei einem olympischen Sportereignis festgestellt werden sollten. www.betfair.com

Das IOC und Betfair wollen präventiv gegen Wettbetrug zusammenarbeiten.

die Entscheidung über den Zuschlag gefällt wird, hänge auch von der Anzahl der Interessenten ab, hieß es aus dem Staatssekretariat. Die besten Chancen für das Stadtpaket werden den Casinos Austria eingeräumt, die bisher alle 12 Casinos in Österreich betreiben; ihre sechs Konzessionen für die Landeshauptstädte laufen Ende 2012 aus.

Weitere Pakete vor Vergabe Nicht beworben hat sich für das Stadtpaket die deutsche Gauselmann-Gruppe, die gemeinsam mit Frank Stronach im niederösterreichischen Ebreichsdorf ein Casino

aufmachen will. Dort befindet sich auch Stronachs Pferderennpark Magna Racino; das Glücksspielgeschäft soll über die im Vorjahr gegründete Merkur Entertainment AG laufen. „Insofern ist das Landpaket für uns interessant“, sagte ein Gauselmann-Sprecher. Auch die Ausschreibung für die Einzelkonzessionen werde man sich ansehen. Allein könnten der deutsche Automatenkönig Paul Gauselmann und der austrokanadische Unternehmer Stronach aber gar kein Casino betreiben, müssen Bewerber doch umfangreiche Spielbankerfahrung mitbringen. „Dann würde ein entsprechender Referenz-

partner dazustoßen“, bestätigte der deutsche Konzern. Neben dem „Stadtpaket“ vergibt das Finanzministerium auch noch Konzessionen für sechs Casinos am Land. Das sogenannte Landpaket beinhaltet einen Standort in Kärnten, zwei in Tirol (außerhalb Innsbrucks), je einen in Vorarlberg und im Land Salzburg sowie einen in den niederösterreichischen Bezirken Baden und Mödling. Die Bewerbungsfrist für das Paket endet am 16. Mai. Zudem werden drei Einzelkonzessionen – zwei für Wien und eine für Niederösterreich – sowie eine Pokerkonzession vergeben. www.casinos.at

© Casinos Austria

Darüber hinaus werden Lizenzen für sechs Casinos am Land und drei Einzelkonzessionen vergeben.

Die Casinos Austria gelten als Favorit im Rennen um die Casino-Stadtlizenzen.


e v e n ts & E n t e r ta i n m e n t-Ti p ps

88 – entertainmentbiz

Februar 2012

midem 2012 Musikmesse Golden Globe Awards wurden am 15. Jänner 2012 zum 69. Mal vergeben

Von Klassik zu Pop: Mit LiveMusik aus Österreich wurde die 2. CD-Edition „Austrian Music Box“ präsentiert.

5 © Josef Fallnhauser

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Österreichische Musiklandschaft

© EPA/Paul Buck

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1. Das Traumpaar Angelina Jolie und Brad Pitt (Mitte) ging bei der heurigen Golden Globe-Verleihung ohne Trophäe nach Hause. Deutlich mehr Glück hatten: 2. Steven Spielberg für seinen Animationsfilm „Die Abenteuer von Tim und Struppi. Das Geheimnis der Einhorn“; 3. Octavia Spencer als beste Nebendarstellerin in „The Help“; 4. Martin Scorsese als bester Regisseur für „Hugo Cabret“; 5. Meryl Streep als beste Hauptdarstellerin im Thatcher-Drama „The Iron Lady“; 6. George Clooney als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“; 7. Jean Dujardin wurde als bester Komödiendarsteller in der Stummfilm-Hommage „The Artist“ mit einem Golden Globe ausgezeichnet; Hund Uggie ging leider leer aus ...

Verleihung fand mit einem Galadiner im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills statt

Stummfilm ist der Sieger

Wien. Die Musikbranche traf sich auf der größten internationalen Musikmesse midem: Vom 28. bis 31. Jänner präsentierten sich 27 Firmen und Organisationen am Österreicherstand. „Ein Dank an departure, die Wirtschaftskammer Wien und die Abteilung Außenwirtschaft Österreich (AWO – go international) für die Finanzierung des Austrian Showcases bei der ‚midem off‘ und alle langjährigen Förderer, die den Messeauftritt österreichischer Firmen auf der ‚midem 2012‘ möglich gemacht haben“, sagte Mario Rossori, Organisator und Mastermind der Österreich-Präsentation auf der midem.

Klassik bis Pop

Los Angeles. Nur Spielfilme und Fernsehprogramme, die erstmals zwischen dem 1. Jänner und dem 31. Dezember 2011 aufgeführt wurden, sowie fremdsprachige Filme, die im Herkunftsland zwischen 1. November 2010 und 31. Dezember 2011 uraufgeführt wurden, hatten eine Chance auf einen „Golden Globe“. Mit sechs Nominierungen war die Stummfilm-Hommage „The Artist“ von Michel Hazanavicius der Favorit in der Sparte Film und räumt drei Preise ab. Zwei Golden Globe Awards bekam Alexander Paynes Tragikomödie „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“, die fünf Nominierungen hatte.

Golden Globe-Gewinner sind diesmal auch Oscar-Favoriten Meryl Streep konnte sich eine Trophäe als beste Hauptdarstellerin für ihre Verkörperung von Margaret Thatcher in „The Iron Lady“ sichern und triumphierte damit über die ebenfalls Aktricen Viola Davis („The Help“) und Rooney Mara („Verblendung“). Martin Scorsese wurde für seine Regie von „Hugo Cabret“ ausgezeichnet und ließ somit die Regisseure Alexander Payne („The Descendants“) und Michel Hazanavicius („The Artist“) hinter sich. Woody Allen bekam den Preis für das beste Drehbuch zu „Midnight in Paris“. Und bei den Animationsfilmen gab es von der Hollywood Foreign Press Association, die die Globes verleiht, Gold für Steven Spielberg und seine actionreiche Adaption von „Tim und Struppi“; die Western-Hommage „Rango“ von Gore Verbinski ging leer aus. www.goldenglobes.org Der zehnjährige Jack Russell Terrier mit dem Namen Uggie wurde durch seinen Auftritt im zehnfach Oscar-nominierten Stummfilm „The Artist“ weltberühmt, wird aber für keine weiteren Filme vor der Kamera stehen, erklärte seine Trainerin Sarah Clifford dem Hollywood Reporter.

© EMI; EPA; UPI; Touchstone; rondomedia

Den Messestandslogan „Austria Sounds Great“ setzten die Formationen !DelaDap, Herr Tischbein, Mika Vember und das Danubis Saxophon Quartett live perfekt um. „Die musikalische Reise durch Österreich – von Klassik bis Pop – wird auch mit der 2. CD Edition der ‚Austrian Music Box‘ dokumentiert, die den Messebesuchern überreicht wird“, so Rossori. Neu war der „Visionary Monday“: Vordenker aus Musik, Technik und Kommunikation, darunter Vertreter von Facebook, Amazon und Google, zeigten neue Wege, um Publikum und Musik zu verbinden. „midemlab“ legte den Fokus auf die besten und einfallsreichsten Start-ups und App-Entwicklungen. Im neuen ‚midem hack day‘ konnten 30 Entwickler, Designer und Hacker auf Einladung der midem die neue musikaffine Generation ansprechen. www.midem.com

Best of the Month Neue CDs, feine Konzerte, spannende Filme, kultige DVDs und heiße Games: Die besten Tipps für Ihren Februar cd Pet Shop Boys: Format (EMI) Mit fast drei Dutzend UK-Top20-Hits und mehr als einem Dutzend Studioalben haben die Pet Shop Boys ein künstlerisches Gesamtkunstwerk geschaffen, geprägt von ungewöhnlichen konzeptionellen Ideen, hohem Stilempfinden und erfrischendem Design. Das Duo erweitert dieses Universum nun mit einem politisch motivierten, philosophischem Album. CD erhältlich ab 3.2.

konzert

kino

dvd/Blue Ray

game

Batman Live

Dame König As Spion (D/F/GB 2011/EMW) Europa in den 1970ern: Der kalte Krieg hält die Welt in Atem und nach einer missglückten Aktion werden zwei MI-6-Agenten abserviert. Doch Jahre später werden die beiden reaktiviert, um einen Doppelagenten ausfindig zu machen. Spannende John le Carré-Verfimung mit Gary Oldman und John Hurt in Hauptrollen. Ab 3.2.

Gigantische Arena-Produktion, basierend auf DC Comics mit außergewöhnlichen Theatereffekten, verblüffenden Bühnenillusionen, atemberaubenden Stunts und tollkühner Akrobatik. Termin: bis 5.2., 11:00, 15:00, 19:30 Uhr, Stadthalle, 1150 Wien. Ticketpreis: ab 24,75 €.

Hugo Cabret (USA 2012/UPI)

Fright Night (USA 2011, Touchstone) Blutige Remake des Horrorklassikers „Die rabenschwarze Nacht“. Regisseur Craig Gillespie beweist einmal mehr sein Gespür fürs Abgründige und Colin Farrell überzeugt als verachtenswerter Vampir. Ab 9.2. Spieldauer: 102 Min., Dolby, 16:9.

Winter Resort Tycoon (rondomedia) Ein Ski- und Winter-Paradies in den Alpen soll entstehen und mit seinen Hotels, Restaurants, Geschenke-Shops, Kiosken, EislaufStadien, Parkplätzen, etc. die Betreiber reich machen. Doch auch andere wollen hier Fuß fassen. Also gilt es, eine gute Strategie rasch umzusetzen. Für PC. Release: 1.2.

Contagion (USA 2011, Warner) Nüchtern und realistisch bereitet Steven Soderbergh diesen Thriller um einen weltweiten Virusausbruch auf und setzt auf ein beeindruckes Staraufgebot: Marion Cotillard, Matt Damon, Laurence Fishburne u. v. a. Ab 24.2. Spieldauer: 102 Min., Dolby, 16:9.

Grand Slam Tennis 2 (Electronic Arts) Sportsimulationsklassiker zum ersten Mal in HD und auf den Next Generation-Plattformen. Mit neuer „Total Racquet Control“ für besseres Ballgefühl und mit Tennis-Assen wie Djokovic, Federer, Nadal, Scharapowa, Borg und McEnroe. Für PC, PS3, Xbox, Wii. Release: 9.2.

Shanghai (USA 2010, Universum) 1941, kurz vor dem Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg, ist die Dominanz der Inselmacht auch in Shanghai zu spüren. Der japanische Geheimdienst jagt den chinesischen Widerstand und eine Frau (Franka Potente), die geheime Kriegspläne aufdecken könnte. Ab 24. 2., Spieldauer: 100 Min., Dolby 5.1, 16:9.

Bracken Tor (Koch Media) Als Journalist auf der Suche nach der nächsten großen Story stößt der Spieler auf das „Bracken Tor“. Die alten Felsen sind voller mysteriöser Geheimnisse: von unerklärlich leuchtenden Lichtern bis zu schrecklichen Unfällen. Der Schlüssel zur Lösung dieses Rätsels liegt in der Vergangenheit. Für PC. Release: 24.2.

Rostropowitsch bei Decca (Decca) Der 1927 in Baku geborene Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch wurde als Cellist und Dirigent weltbekannt. Nach seinem Engagement für Dissidenten musste er 1974 die UdSSR verlassen. Er war von 1977 bis 1994 Chefdirigent des National Symphony Orchestra in Washington. CD erhältlich ab 17.2.

Soap&Skin with Ensemble Das Debüt „Lovetune For Vacuum“ von Anja Plaschg alias Soap & Skin wurde zum neuen Highlight österreichischer Popmusik hochgejubelt. Dunkle, nachdenkliche Kunstmusik hat wieder Oberwasser. Termin: 10.2., 19 Uhr, Arena, 1030 Wien. Ticketpreis: 22,90 €.

In Martin Scorseses erstem Kinderfilm stehen der 12-jährige Waise Hugo Cabret, sein verstorbener Vater (Jude Law) sowie ein Roboter im Mittelpunkt. Und Johnny Depp gibts als erfrischende Draufgabe. Ab 10.2.

RAF 3.0 (Groove Attack) Beats, Raps und Hooks von RAF Camora kennt man aus seinen Kooperationen mit Sido, Nazar oder Chakuza. Aus ein paar gesungenen Hooks und der Liebe zum jamaikanischen Dub so wie hartem Rap von der Straße ist nun ein ganz eigener Sound gereift. CD erhältlich ab 24.2.

Sting Nach erfolgreicher US-Konzertreise bringt Sting seine „Back To Bass“ Tour nun auch nach Europa. Der Fokus wird auf den Bass gelegt und die Hits werden so pur präsentiert, wie seit Jahren nicht mehr. Termin: 19.2., 20 Uhr, Planet.tt/Gasometer, 1110 Wien. Ticketpreis: ab 81,45 €.

Extrem laut und unglaublich nah (USA 2011/Warner) Am 11.9.2001 ist die unbekümmerte Kindheit von Oskar mit einem Schlag zu Ende: Sein Vater stirbt bei den Anschlägen auf das World Trade Center. Gefühlskino mit T. Hanks, S. Bullock, M. v. Sydow, J. Goodman. Ab: 17.2.