R O UND TAB LE
24 – medianet special
Dienstag, 24. Jänner 2012
„Virtuelle Kommunikation ist ein großes Thema. Wir versuchen © medianet/Szene1/Philipp Hutter (7)
aber, Menschen zusammenzubringen und wünschen uns dafür Wertschätzung.“ v.li.: Margit Szeliga (Happy&Ness), Paul Leitenmüller (medianet), Hannes Kassil (MediaSolution), Christian Chytil (Impacts Catering), Josef Frankl (Party-Verleih Frankl, Wien), Roxana Frankl (Party-Verleih Frankl, München), Martin Brezovich (Division 4), Erik Kastner (Opus Marketing), Herwig Straka (Emotion Management).
HERWIG STRAKA EMOTION MANAGEMENT
Round Table Die Eventmarketingbranche hat aus 2008 gelernt und ist krisenresistenter geworden; 2012 warten neue Herausforderungen
Eine Branche befindet sich im Geschwindigkeitsrausch Ansprüche und budgetäre Möglichkeiten klaffen zusehends auseinander; die Agenturen bleiben optimistisch. Wien. Der Tenor war einhellig: Eine immer kurzfristigere Planung seitens der Kunden prägt die Eventmarketingbranche aktuell. Das haben die Teilnehmer der von medianet-Verlagsleiter Paul Leitenmüller moderierten Diskussionsrunde im Rückblick auf 2011 deutlich gespürt und dieser Trend wird sich auch 2012 voraussichtlich nicht verabschieden. Ob der Branche diese Entwicklung Kopfzerbrechen bereitet? Christian Chytil, Impacts Catering, agiert nach dem Motto „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“: „Wir freuen uns mittlerweile, wenn
wir eine Woche vorher eine 200Mann-Gala bestätigt bekommen.“ Problematisch sei vor allem, dass die enorme Leistung, die hinter einer reibungslosen Abwicklung eines Events in so kurzer Zeit stecke, oft als selbstverständlich wahrgenommen wird, so Margit Szeliga, Happy&Ness – für die Agenturen keine leichte Situation.
Professionalisierungsschub Stichwort „Krise“: Hat man aus 2008 gelernt und wie groß ist der Respekt vor 2012? Martin Brezovich, seit Herbst bei Division 4 und
Event Marketing Board Austria (EMBA)-Vorstand, bringt es auf den Punkt: „Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Die Branche hat sich professionalisiert, die Kunden haben keine Lust mehr, nur nach dem billigsten Preis zu gehen, sie wollen kompetente Beratung.“ Ins selbe Horn stößt Erik Kastner, Opus Marketing, der „hier einen für die gesamte Branche wesentlichen Punkt sieht. Denn jemand, der sich selbstständig macht und Dumpingpreise fährt, nur weil er zufällig drei Teller tragen kann und gern Eventmanager wäre, schadet uns allen.“
Was für das Gros der Teilnehmer von Kundenseite ebenfalls deutlich spürbar war: die Kluft zwischen hohen Ansprüchen aus der Marketingabteilung und tatsächlichen budgetären Möglichkeiten. Im Umkehrschluss wünschen sich Eventagenturen von ihren Kunden „mehr Mut und Power, ihre Wünsche trotz Widerständen zu übermitteln und Controllern klarzumachen, warum etwas Geld kostet“, so Kastner.
Speed kills Mit gemischten Gefühlen sehen die Event-Urgesteine Hannes Kas-
sil, MediaSolution, und Herwig Straka, Emotion Management, die Zukunft der Branche: „Sponsoring ist derzeit schwieriger als sonst, Banken etwa müssen bekanntlich auf die Bremse treten“, so Straka, der unter anderem im Sportsponsoring die Fäden zieht. Entspannt gibt sich Kassil, der „auf unseren großen Kundenstock baut. Aber grundsätzlich wünsche ich mir mehr Anerkennung für die Branche.“ Gastgeber Josef Frankl, Party-Verleih Frankl, fasst zusammen: „Kurzfristigkeit kostet Qualität. Und Zeit lässt sich einfach nicht beliebig auffangen.“ (ek)
„Wir sind dazu da, dem
„Ich wünsche mir von
„Social Media ist
Kunden seine Arbeit zu
den Kunden Vertrauen.
extrem wichtig, aber
erleichtern und sehen
Wir wissen, was wir tun,
es wird niemals die
uns ganz bewusst
und wir sind Partner.
Atmosphäre eines
als Dienstleister im
Ständige Preischecks
Live-Events ersetzen
Hintergrund.“
sind unnötig.“
können“
MARGIT SZELIGA, HAPPY&NESS
MARTIN BREZOVICH, DIVISION 4
JOSEF FRANKL PARTYVERLEIH FRANKL
„Unser Weg heißt
„Der Kunde hat gelernt,
‚Qualität‘ und wir
dass er Events braucht.
bieten alles aus einer
Es gibt Budgetein-
Hand. Damit kannst du
schränkungen, aber
dich meilenweit vom
weniger Stornierungen
Mitbewerb entfernen.“
als 2008.“
HANNES KASSIL, MEDIASOLUTION
CHRISTIAN CHYTIL IMPACTS CATERING