industrial 1010

medianet

inside your business. today.

freitag, 10. oktober 2014 – 59

Grüne Speichertechnik

abgehobene logistik

Forscher der Uni Jena entwickeln gedruckte Batterie aus organischen Materialien Seite 61

DHL startet zu Testzwecken ersten Linien­ betrieb seines neuen Paketkopters Seite 64

© DHL

© Jan-Peter Kasper/FSU

industrialtechnology harting neue Struktur im Vertrieb © Harting Österreich

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© E-Control/Anna Rauchenberger

St. Margarethen/Raab. KWB, international tätiger österreichischer Hersteller von Biomasseheizanlagen, hat sich das Ziel gesetzt, dass seine Neuentwicklungen sämtliche im Rahmen von Zertifizierungen erforderlichen Grenzwerte deutlich unterschreiten. So punkten die neue Multifire Hackgut- und Pelletheizung sowie die Pelletfire Plus mit niedrigsten Emissionswerten. Diese hohen Investitionen und Nachhaltigkeitsziele würdigte die Jury des „Blauen Engels“ jetzt mit einer Nominierung unter die Top 3 des diesjährigen Award, der am 28. November im Rahmen einer feierlichen Gala in Düsseldorf verliehen wird. www.kwb.at

Energiemarkt Nach wie vor verteidigen etablierte Strom- und Gasanbieter ihre Territorien erfolgreich. Allerdings ist, so der aktuelle Bericht den e-Control-Vorstand Walter Boltz präsentierte, die Wechselbereitschaft der Kunden deutlich gestiegen. Seite 60 Konjunkturerhebung Keine positiven Tendenzen

Wolfgang Eder Vorsitz der World Steel Association

Wenig Nachfrage und fehlende Fachkräfte bremsen die Transportbranche.

Wien. Die Konjunkturerhebung der Bundessparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) für das dritte Quartal zeigt keine merkliche Belebung. „Die Unternehmen spüren immer noch keinen frischen Wind”, so Bundesspartenobmann Alexander Klacska. Weder die Nachfrageentwicklung noch die Einschätzung der Geschäftslage zeigen positive Tendenzen. Bei der Frage nach Behinderungen ihrer Geschäftstätigkeit nennen drei von zehn Unternehmen unzureichende Nachfrage sowie 10% Mangel an qualifizierten ­Arbeitskräften. http://wko.at/verkehr

Boss aller Stahlerzeuger weltweit

© APA/Rubra

Graz. Vor Kurzem lud der Styrian Service Cluster, dem jetzt auch Magna Steyr beigetreten ist, zur hochkarätigen Gesprächsrunde in die Zentrale der Knapp AG. Diskutiert wurden unter anderem spezialisierte Aus- und Weiterbildungen im Kundenservice sowie neuen Bedienkonzepte im Zusammenhang mit ­Industrie 4.0. www. styrianservicecluster.com

© Panthermedia.net/Johannes Becker

© Knapp

Ausgebremste Transportbranche

voestalpine-Chef Wolfgang Eder gibt jetzt auch international den Ton an.

Linz. Im Rahmen der Jahrestagung der World Steel Association hat Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender des voestalpine-Konzerns, Anfang dieser Woche als erster Österreicher die Funktion des ­Weltstahlpräsidenten übernommen. „In meiner neuen Rolle sind mir vor allem drei Themen ein großes Anliegen: Einerseits der Beitrag der Stahlindustrie zum globalen Klimaschutz, die LebenszyklusBetrachtung des Werkstoffs Stahl und der langfristige Wandel der Branche vom Massen- zum Qualitätsstahl“, skizziert Eder sein Programm. www.worldsteel.org

c ov e r

60 – industrialtechnology

kommentar

Sonnig oder doch eher strahlend

Freitag, 10. Oktober 2014

Aktueller Marktbericht Sowohl die Zahl der Produkte als auch die Wechselbereitschaft sind gestiegen

Wettbewerb in Österreich hat noch wenig Energie An der Marktkonzentration hat die Liberalisierung sowohl bei Strom als auch Gas wenig geändert. britta biron

Im Netz Polymer Partners

© Ecolast Kunststoff-Recycling

Neue Plattform

Die Verfügbarkeit von Granulaten soll online immer ersichtlich sein.

Dunningen. Polymer Partner, Betreiber des Netzwerks für Kunststoffgranulate, startete kürzlich eine Online-Version, die es kunststoffverarbeitenden Unternehmen zukünftig leichter machen soll, rasch und ohne aufwendige Eigenrecherchen auf Beschaffungsprobleme reagieren zu können. „Ein zukunftsweisendes Produkt muss auch mit zukunftsweisenden Technologien ausgestattet werden”, erklärt Firmeninhaber Michael Klammer. Das Netzwerk für Kunststoffgranulate zählt aktuell mehr als 190 Teilnehmer aus allen Branchen. www.polymer-partner.com

„Für einen funktionierenden Endkundenmarkt für Strom und Gas innerhalb Europas sind einheitliche Vor-

© E-Control/Anna Rauchenberger

G

rün, sauber, nachhaltig, erneuerbar – so hat vor noch nicht all zu langer Zeit die Zukunft der Energieerzeugung ausgesehen. Fast im Wochentakt wurden neue Projekte und Methoden zur ökologischen Energieerzeugung vorgestellt und das nahe Ende der fossilen Energieträger angekündigt.

Heute sieht die Energiezukunft aber nicht mehr sonnig, sondern strahlend aus: Kernkraftwerke sind plötzlich nicht mehr richtig pfui, sondern eigentlich nachhaltig, sicher (dass das Problem der Endlagerung aber noch immer nicht geklärt ist – wen kümmert das schon?) und werden gefördert.

Die Kohle war praktisch schon totgesagt, erlebt jetzt aber ein großes Comeback (museumsreif ist sie nur für das Technische Museum, das in Zusammenarbeit mit der OMV dieser Tage die neue Sonderschau „Erdöl & Erdgas“ eröffnet hat). Keine Frage, die Technik der modernen Kohlekraftwerke ist nicht mit jener der alten Dreckschleudern vergleichbar; das ändert aber nichts daran, dass irgendwann halt trotzdem Schluss mit den letzten Reserven ist und mit lustig sowieso.

Schließlich gibt´s ja noch Schiefergas, und über mögliche negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt dürfen sich unsere Nachkommen die Köpfe zerbrechen. Schütteln werden sie diese aber auf jeden Fall.

Wien. Zwar hat der Wettbewerb am heimischen Strom- und Gasmarkt seit der Liberalisierung deutliche Fortschritte gemacht – mit insgesamt 204.500 Strom- und Gaskunden gab es im ersten Halbjahr 2014 die bisher höchste Zahl der Anbieterwechsel –, dennoch ist der Wettbewerb am heimischen Energiemarkt, wie der aktuelle Bericht der e-Control zeigt, nach wie vor schwach ausgeprägt.

Für e-Control-Vorstand Walter Boltz bestehen noch immer zu hohe Hürden für neue Anbieter am europäischen Energiemarkt.

gaben notwendig.“

mischen Lieferanten für Haushalte und Gewerbe aufgrund der gestiegenen Wechselzahlen im vergangenen Jahr von 69 auf 65%, die fünf größten Gasanbieter kommen gemeinsam auf einen Anteil von 76% (2012: 80%).

Walter Boltz Vorstand der e-control

„Es besteht noch immer kein ausgeprägter Wettbewerb um neue Kunden. Jeder der angestammten Versorger verteidigt sein Kernbundesland und achtet vor allem darauf, dem anderen nicht in die Quere zu kommen“, so e-Control-Chef Walter Boltz und weist darauf hin, dass der kumulierte Marktanteil der drei größten Stromlieferanten für Haushalte und Gewerbe 2013 unverändert bei 57% liegt, jener der fünf größten Stromlieferanten bei 70%.

Bei Gas reduzierte sich der Marktanteil der drei größten hei-

EU-weites Problem Mangelnder Wettbewerb sei aber kein rein österreichisches Phänomen, betont Boltz: „Auch in anderen EU-Ländern hapert es.

Zwar schneiden einige Länder wie Deutschland oder Großbritannien beim Wettbewerb weit besser ab, andere sind aber noch schlechter unterwegs.“ Ein rein nationales Denken sei insgesamt aber wenig zielführend;

Boltz dazu: „Bestimmte Probleme auf dem Strom- und Gasmarkt können mit nationalen Mitteln nicht gelöst werden – dazu braucht es die Europäische Union. Nur dort kann in vielen Bereichen Entscheidendes vorangebracht werden.“ Theoretisch zumindest, denn eigentlich sollte bis Ende dieses Jahres der vollständige Energiebinnenmarkt verwirklicht sein. „Das geht sich aber nicht aus“, so Boltz weiter. Während bei Gas große Fortschritte erzielt worden seien, gibt es bei Strom einige grundlegende Probleme.

Welche Punkte im EU-Energiesektor in Angriff genommen werden sollten, zeigt eine in der vergangenen Woche in Brüssel präsentierte Strategie der europä-

ischen Energieregulatoren European Energy Regulators (CEER) und der Energieagentur ACER. „Die wichtigste Aufgabe ist die vollständige Umsetzung des dritten Energiemarktliberalisierungspakets“, erläutert Boltz, der zugleich auch Vizepräsident von CEER ist.

Zudem brauche es gemeinsame Kriterien für einen funktionierenden Endkundenmarkt; Boltz nennt ein Beispiel: „Für Energielieferanten, die neu in den Markt eines Mitgliedslands eintreten möchten, sollte es einheitliche Vorgaben geben. Derzeit sind diese von Land zu Land verschieden, was den bürokratischen Aufwand für neue Lieferanten erhöht.“ www.e-control.at

In die Wüste geschickt Insidern zufolge ist das Ende des einst gehypten Wüstenstrom-Projekts in Sicht

Geht das Licht für Desertec jetzt aus?

Hamburg. Es klang fast zu verlockend und war gleichzeitig eines der engagiertesten Projekte im Zusammenhang mit dem Plan zu einer groß angelegten europäischen Energiewende. Jetzt scheint der Traum namens Desertec ausgeträumt, denn Insidern zufolge wird dem Wüstenstrom-Projekt wohl endgültig der Strom abgedreht. Überraschend kommt das freilich nicht, denn von der anfänglichen Energie der beteiligten Unternehmen und Institutionen ist nicht mehr viel übrig.

Probleme seit Beginn Die meisten der großen deutschen Technologie- und Baukonzerne wie Siemens, Bosch, E.ON oder Bilfinger haben sich längst aus dem Projekt zurückgezogen, ebenso wie der Club of Rome, in dessen Reihen die ursprüngliche Idee zu Desertec entstanden ist.

Auf der Sonnenseite stand das Projekt von Anfang an nicht, vor allem wegen der unterschiedlichen Ziele und Strategien. Die Europäer favorisierten die teure Solarther-

bremste Desertec (paradoxerweise) aus, denn statt das Projekt Wüstenstrom forciert voranzutreiben, setzten die Europäer verstärkt auf den Ausbau der Erneuerbaren Energie in den eigenen Ländern.

Zudem ließ der deutliche Preisverfall bei Photovoltaikanlagen den Strom aus der Wüste auch wirtschaftlich immer unattraktiver erscheinen.

Schalter auf Aus

© DLR

britta biron

Das vor fünf Jahren gestartete Projekt ist nie richtig in die Gänge gekommen.

mie und brüskierten die afrikanischen und arabischen Länder, die eigentlich Geschäftspartner werden sollten, mit kolonialen Attitüden. Es folgte Unstimmigkeiten über die Aufnahme des chinesischen Netzbetreibers State Grid in den Kreis der Gesellschafter.

Die Co-GF Aglaia Wieland flog im Streit über die Strategie raus.

Der verbliebene DII-Chef Paul

van Son setzte in der Folge verstärkt auf die Beratung von Einzelprojekten für die lokale Stromerzeugung vom Maghreb bis zur Levante.

Zu den internen Querelen kamen auch noch wirtschaftliche und politische von außen dazu: Der arbaische Frühling verunsicherte (zu Recht) Investoren, die Reaktorkatastrophe von Fukushima

Offiziell äußern sich die verbliebenden 20 Gesellschafter der Desertec Industrial Initiative (DII) dazu zwar noch und verweisen auf die für nächsten Montag geplante Versammlung in Rom sowie die bisherigen Erfolge.

Immerhin habe man 68 Erzeugungsprojekte in Nordafrika, vor allem in Algerien und Marocco, unterstützt (vor allem mit wichtigen Daten für die richtige Standortwahl), deren Kapazität sich auf insgesamt vier Megawatt belaufe, was etwa vier Atomkraftwerken entspricht, betonte ein Sprecher. www.desertec.org

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Freitag, 10. Oktober 2014

industrialtechnology – 61

Forschung mit viel Energie Chemiker der Universität Jena präsentierten die ersten Prototypen von Batterien aus organischen Rohstoffen

Öko-Batterien aus dem Drucker Jena. Ein wenig erinnern sie an die bei Kindern beliebten Stickerbögen, doch die kleinen rechteckigen Objekte, die sich mit dem Finger aus dem Bogen herausdrücken lassen, sind Prototypen neuartiger Folien-Batterien, die vor Kurzem bei der internationalen Konferenz „Polymers and Energy” an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena vorgestellt wurden.

Hergestellt wurden die ultradünnen und flexiblen Batterien im Siebdruck; noch enthalten sie Metalle, doch zukünftig sollen sie vollständig aus innovativen Kunststoffen aufgebaut sein.

metallische Verbindungen in den Elektroden, wie etwa Lithium oder Kobalt”, erläutert Martin Hager vom Zentrum für Energie und Umweltchemie der Universität Jena (CEEC Jena).

Einfache Herstellung Zur Speicherung der elektrischen Energie werden in den Kunststoffbatterien unter anderem stabile Radikale eingesetzt – das sind Moleküle, die mindestens ein ungepaartes Elektron enthalten.

Die Polymere fungieren dabei als eine Art Rückgrat, an dem die Radikale als Aktiveinheiten wie

an einer Perlenkette hängen; hinzu kommen leitfähige Additive, wie etwa Grafit oder Nanofasern, sowie ein Bindemittel. „Die Aktiveinheiten sind entscheidend, da ihre Struktur die elektrische Spannung bestimmt”, sagt Hager. Zudem müssen Anode und Kathode aufeinander abgestimmt sein. „Es gibt bereits eine Vielzahl an bekannten KathodenMaterialien, weshalb wir nun vor allem an Polymeren für die Anode forschen”, erklärt der Chemiker, der dabei vor allem auf Konzepte setzt, die sich für die industrielle Fertigung eignen. „Eine optimale Elektrodenmischung heißt für uns

auch, dass ihre Synthese möglichst einfach und günstig ist”, betont Hager.

Die Kapazität der hauchdünnen Kunststoffbatterien ist zwar deutlich geringer als die eines konventionellen metallhaltigen Akkus, „für viele Anwendungen ist das aber bereits ausreichend, wie etwa für Leuchtdioden oder intelligente Verpackungen, die anzeigen, ob das Mindesthaltbarkeitsdatum schon überschritten oder die Kühlkette unterbrochen wurde”, sagt Hager.

Zudem lassen sich die Batterien innerhalb weniger Minuten wiederaufladen – und das bis zu 1.000 Mal. www.uni-jena.de

© Jan-Peter Kasper/FSU

Bei der Entwicklung lag der Fokus vor allem auch auf einer einfachen industriellen Fertigung.

Der Prototyp einer ultradünnen und extrem flexiblen Folien-Batterie.

Grüne Energiespeicher „Batterien auf der Basis von Polymeren, sogenannte organische Radikalbatterien, sind risikoarm und nachhaltig, denn sie enthalten keine umweltschädlichen oder selten vorkommenden Metalle und

Neu Eine-Welt-Kollektor

Präsentation

Wels. Der Ökoenergie- und Kunststoff-Cluster wird am 29. Oktober in einer eigenen Veranstaltung im Rahmen des 3. Internationalen Polymerkongress im Schloss Puchberg bei Wels den ersten, zu 100% aus Kunststoff gefertigten Solarkollektor von Sunlumo präsentieren.

Der Eine-Welt-Kollektor, der erstmals auf der „Fakuma“ der Fachwelt präsentiert wurde, ist kostengünstig in der Herstellung, leicht, lässt sich einfach montieren und kann nach Ablauf seiner Lebenszeit problemlos recycelt werden. Zudem ist die Innovation beständig gegen thermische und klimatische Einflüsse und eignet sich sowohl für die Warmwasseraufbereitung als auch Heizungsanlagensysteme.

Expertenvorträge

FAVORITEN 2014

Jetzt im ORF-Servicemagazin „heute konkret“ und auf klimaschutzpreis.ORF.at Eine Initiative von Umweltministerium und ORF in Zusammenarbeit mit

Alle Infos: klimaschutzpreis.ORF.at

© Sunlumo

„Mit einer vollautomatischen Produktionsanlage können im Jahr rund 500.000 Kollektoren produziert werden“, so SunlumoGF Robert Buchinger, der bei der Veranstaltung das Konzept erläutern wird. Wilhelm Rupertsberger vom Kunststoff-Experten Fill wird das integrierte Fertigungskonzept erläutern, Reinhold W. Lang von der Johannes Kepler-Universität die Rolle der Kunststoffe für die Nutzung von Solarenergie vorstellen, und Gerald Steinmaurer vom ASIC Wels ein Referat zum Thema „Solarenergie-Märkte – Gegenwart und Zukunft“ halten. www.kunststoff-cluster.at

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Sunlomo-GF Robert Buchinger präsentierte Kollektor einer neuen Generation.

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62 – industrialtechnology

Freitag, 10. Oktober 2014

Industriekonjunktur Mehr als die Hälfte der Sektoren musste im 1. Hj Produktionsrückgänge in Kauf nehmen

short

© WEG Germany

WEG-Motoren sorgen für sauberen Antrieb

Der Industriemotor läuft auch weiter nur stotternd Trotz eines kräftigen Russland-Dämpfers zeigen die Exporte insgesamt eine steigende Tendenz. britta biron

Fokus liegt in Kooperation von Ingenieurswesen, IT und Management.

Troisdorf. Das Schlagwort Industrie 4.0 ist zwar in aller Munde, aber längst nicht jeder hat bereits die passenden Antworten auf wichtige Fragen parat: Welche Bedeutung die intelligente Fabrik für das eigene Unternehmen hat, wie das Konzept technisch und ökonomisch sinnvoll umgesetzt werden kann und welches Zusammenspiel zwischen Ingenieurswesen, IT und den Unternehmen selbst notwendig ist, um die Fabrik der Zukunft zu realisieren.

Die von Sigs Datacom organisierte Tagung „Industrie 4.0, Advanced Manufacturing, Cyberphysische Systeme, Industrial Internet, Internet of Things“ am 13.11. greift diese Fragestellungen auf und will dazu auch Antworten liefern.

Die Agenda gliedert sich in die drei Abschnitte „Engineering und Automatisierung“, „IT-Werkzeuge und Vernetzung“ sowie „Management und Organistaion“; zu jedem dieser Schwerpunkt gibt es einen „State-of-the-Art“-Vortrag sowie die Präsentation einer praxisbewährten Implementierung. Den Abschluss bildet eine offene Diskussionsrunde, bei der sich die Fachexperten kritischen den Fragen der Teilnehmer stellen und auch ein Resümee ziehen.

ein kleines nominelles Plus verzeichnen, Rückgänge gibt es jedoch für viele ­Branchen.“ Manfred Engelmann GF Sparte Industrie der WKÖ

Insgesamt erwirtschafteten die Industriebetriebe im 1. Halbjahr einen Produktionswert von 71,3 Mrd. Euro. Im Vergleich zur Vorjahresperiode ist das ein Minus von 1,8% bzw inflationsbereinigt sogar 3,3%. Besorgniserregend dabei ist, dass der Produktionswert seit dem 4. Quartal 2012 kontinuierlich einen Rückgang verzeichnete.

Nach Branchen aufgeteilt, gab es nominelle Produktionsrückgänge in insgesamt zehn Industriebranchen: Bergwerke/Stahl, Mine-

Maschinen und Metallwaren zählen zu jenen zehn Industriebranchen, die Produktionsrückgänge verzeichnen müssen.

ralöl, Chemie, Papier, Bau, Holz, Nahrungsmittel, Gas/Wärme, NEMetall sowie Maschinen/Metallwaren.

Produktionssteigerungen können dagegen die Industriesektoren Stein und Keramik, Glas, Papierverarbeitung, Textil/Bekleidung/ Schuh/Leder, Gießerei, Fahrzeuge sowie Elektro und Elektronik aufweisen.

Stabile Exportentwicklung Die Industrieexporte, die drei Viertel der gesamten österreichischen Exporte ausmachen, verzeichneten im 1. Halbjahr 2014 mit insgesamt 63,2 Mrd. Euro ein Plus von nominell 1,2%. Am stärksten war dabei das 1. Quartal mit + 2,7

und der WKO um zusätzliche 2,5 Mio. Euro aufgestockt, um mit gezielten Maßnahmen von der Russland-Ukraine-Krise betroffene Unternehmen bei der Suche nach Ersatzmärkten zu unterstützen.

Prozent, im Zeitraum April bis Juni gab es dagegen ein leicht Minus von -0,2%.

Fast 70% der gesamten Ausfuhren gingen in den ersten sechs Monaten des Jahres in den EUBinnenmarkt (43,7 Mrd. Euro, +1,5%). Im übrigen Europa (5% der Gesamtexporte) zeigt sich ein Minus von 8,7%, wofür vor allem der deutliche Einbruch in Russland (-12%) verantwortlich ist. Kompensiert wurde dieser Ausfall teilweise allerdings durch ein gesteigertes Exportaufkommen nach Asien mit 6 Mrd. Euro (+4,0%) sowie nach Amerika mit 5,3 Mrd. Euro (+2,6%) Zudem wurde die laufende Exportförderinitiative „go-international“ von Wirtschaftsministerium

Moderates Plus Für das Gesamtjahr 2014 rechnet das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo mit einem Plus von 0,8%, was in etwa jenem Wert entspricht, den Österreich laut der neuesten Eurostat-Daten zuletzt erreicht hat.

Im Vergleich erzielte Deutschland, die stärkste europäische Volkswirtschaft, 1,3%, was zeigt, dass die Konjunkturschwäche kein rein österreichisches, sondern ein generelles Problem ist. www.wko.at

Fakuma Grundstoffe, Werkzeuge und Maschinen

EuroBlech Wachsende internationale Beteiligung

Friedrichshafen. Nächste Woche findet mit der Fakuma eines der wichtigsten Branchentreffen der kunststoffverarbeitenden Industrie statt.

Unter den mehr als 1.700 Ausstellern finden sich auch zahlreiche heimische Unternehmen, wie etwa 1 zu 1 Prototypen, der OÖ Spritzgussexperte Engel (wird hier erstmals seine neue holmlose und vollelektrische Engel e-motion

Hannover. Vom 21. bis 25. Oktober treffen sich die Vertreter der blechbearbeitenden Industrie aus aller Welt wieder zur Branchenleitmesse EuroBlech in Hannover. 1.600 Aussteller (+5%) aus 38 Ländern – wichtigste ausländische Ausstellernationen sind Italien, China, Türkei, Niederlande, Schweiz, Spanien, Öster-reich, USA und Großbritannien – werden dabei in acht Hallen mit einer Gesamtausstellungsfläche von mehr als 86.500 m2 (+3%) ihre aktuellen Produktneuheiten vorstellen. „Das erneute Wachstum und die allgemein positive wirtschaftliche Stimmung in der Branche machen uns sehr zuversichtlich, dass die ‚EuroBlech‘ wieder eine Top-Plattform für erfolgreiche Geschäfte und weltweite Kontakte sein wird“, erklärt Nicola Hamann, GF des Veranstalters Mack Brooks Exhibitions. „Der hohe Prozentsatz an internationalen Teilnehmern zeigt, wie wichtig weltweite Kontakte für diese Branche sind. Auf internationaler Ebene zu agieren, ist ein Muss, und das nicht nur für die Aussteller, sondern auch für die Besucher.“

Treffen der Kunststoffbranche

50 TL vorstellen), Böhler Edelstahl oder die Borelis Gruppe.

Im Rahmen der Messe finden auch zahlreiche Fachvorträge zu verschiedenen Themen rund um die Kunststoffbe- und verarbeitung statt, etwa zu neuen Verfahren bei Biokunststoffen und im Leichtbau oder zu effektiven Oberflächenbehandlungsmethoden vor Bedrucken, Lackieren oder Verkleben. www.fakuma-messe.de

Die neue Engel e-motion 50 TL feiert auf der Fakuma ihre Weltpremiere.

Österreich unter den Top-Nationen Über die EuroBlech-App erhalten diese schon im Vorfeld Informationen über alle Aussteller und deren Produkte, einen Plan des Messegeländes zur Orientierung und Wegplanung sowie ‚myEB‘ – einen persönlichen Messeplaner mit vielen nützlichen Funktionen. Des Weiteren können Nutzer Tickets registrieren und ein mobiles Ticket erstellen. www.euroblech.com

© Böhler Edelstahl

© Sigs Datacom

Tagung zum Konzept von Industrie 4.0

„Zwar kann Österreich

© Reed Exhibitions Wien/Andreas Kolarik

Kerpen-Türnich. Die neuen wassermantelgekühlten WGMMotoren von WEG bedienen die steigende Nachfrage der Schiffbaubranche nach kompakten, geräuscharmen Motoren mit hoher Leistungsdichte.

Das Wasserkühlsystem des WGM-Motors funktioniert auf Basis eines „Wassermantels”.

Dieser besteht aus Rohren oder einem Raumvolumen, das mit Wasser geflutet wird. Die Wasserdruckbeaufschlagung von außen sorgt für einen konstanten, gleichmäßigen Wasserfluss zwischen Statorkern und Gehäuse, sodass Gehäuse und Lagerschilde jederzeit effektiv gekühlt werden. Der Wassermantel führt die thermische Verlustleistung des Motors im Vergleich zur Luftkühlung wesentlich besser ab und ermöglicht so eine höhere Leistungsdichte, was die Abmessungen des Motors reduziert. www.weg.net

Wien. „Die Bedeutung der Industrie geht über ihren direkten Wertschöpfungsbeitrag hinaus. Erfolgreich ist dieser Wirtschaftszweig sowohl im Export als auch bei Innovationen”, so Manfred Engelmann, GF der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), vor wenigen Tagen bei der Präsentation der aktuellen Konjunkturdaten, die allerdings wenig Grund bieten, die Sektkorken knallen zu lassen.

© Engel Austria

Der WGM-Motor eignet sich besonders für marine Anwendungen.

Ende Oktober dreht sich in Hannover alles um das Thema Blech.

i n n ovati on & u n te r n e hm e n

Harting Österreich Vertriebszentrale für Südeuropa

Aufwertung und Ausbau

© Harting Österreich/Ingo Folie; Harting Österreich

Neuer Geschäftsbereich Systemintegration.

industrialtechnology – 63

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Freitag, 10. Oktober 2014

Vier Komponenten, ein System: New Automation Technology.

Motion Servoverstärker Servomotoren

IPC Neustrukturierung im Vertrieb: Viktor Krenn (li.) betreut den Österreichmarkt, Herbert Moya hat die Leitung für die gesamte Südosteuropa-Region übernommen. herbert strasser

Wien. Ab Anfang November übernimmt die Harting Ges.m.b.H. in Wien die Gesamtverantwortung für den Vertrieb der Konzernprodukte in Südosteuropa und weitet damit ihr Betätigungsfeld auf den gesamte Balkan sowie Bulgarien, Albanien und Griechenland aus.

Neue Struktur Der Fokus wird auf Maschinenund Anlagenbau, Automatisierung und Transportation (Bahn- und Schifffahrt) sowie auf das Distributionsgeschäft gelegt.

Die neue Struktur bringt auch eine Änderung für die Verantwortlichkeit mit sich: Viktor Krenn hat die Verkaufsleitung für den öster-

reichischen Markt übernommen, Herbert Moya ist für Südosteuropa zuständig.

Anfang Oktober hat auch die neugegründete Harting Systemintegration GmbH ihre Arbeit aufgenommen. „Deren Ziel ist es, Kunden AutoID-Lösungen aus einer Hand anzubieten“, erklärt Bernhard Fenzl, Sales & Business Development Manager. „Wir freuen uns auf die neuen Aufgaben und sehen die Entscheidungen des Konzerns für den österreichischen Standort als Bestätigung für unsere bisher sehr erfolgreiche Geschäftstätigkeit am heimischen Markt“, fasst JasmineArjasto-Riederer, Managing Director der beiden österreichischen Harting-Gesellschaften, zusammen. www.harting.com

Industrie-PCs Embedded-PCs Motherboards

I/O

Automation

EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module

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FMMI-Prognose Insgesamt stagnierende Produktion

Ende eines kurzen Aufschwungs

© FMMI

Wien. Für die Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI) war 2014 bisher kein gutes Jahr. Die Krise scheint, so die jüngsten Konjunkturdaten, endgültig in der Branche angekommen. Zwar zog das Wachstum im Verlauf des ersten Halbjahres leicht an und ließ die Hoffnung auf Besserung aufkommen, diese Phase war aber relativ rasch wieder vorbei. „Für das restliche Jahr erwarten wir aus heutiger Sicht eine stag-

Maschinenbauer sind weiterhin optimistischer als die Metallwarenerzeuger.

nierende Nachfrage, noch zeigen sich aber keine Anzeichen eines markanten Rückgangs”, so FMMIÖkonom Martin Baminger.

Vor allem die Maschinenbauer sind noch optimistisch und rechnen für die nächsten drei Monate mit einem leichten Wachstum, die Metallwarenproduzenten dagegen halten eine stagnierende Produktion für wahscheinlich. Im Maschinenbau steht es derzeit zwischen Optimisten und Pessimisten 23% zu 15%, in der Metallware 16% zu 14%.

In den ersten sechs Monaten wurden MMI-Güter im Wert von 14,8 Mrd. € exportiert, das sind um 0,4% weniger als noch im Vorjahr.

Große Gütergruppen mit Rückgängen waren beispielsweise Baumaschinen, Seilbahnen oder Pumpen.

Die Importe gingen ebenfalls zurück, etwas stärker als die Exporte – somit vergrößert sich der Handelsbilanzüberschuss weiter auf 3,7 Mrd. € allein im ersten Halbjahr. Positiv entwickelte sich die Ausfuhr von Kunststoffmaschinen, Schlössern und Beschlägen sowie Metallbearbeitungsmaschinen. www.fmmi.at

www.beckhoff.at Setzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewährleistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

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Siemens-Technik für Cargo-Terminal Wien. Die Turkish Airlines erweitern ihre Frachtkapazitäten am Ataturk International Airport in Istanbul. Siemens stattet den neuen Cargo-Terminal mit 308 motorbetriebenen Rollenbahnen, 1.050 Laufrollenbahnen sowie 60 Slave-Paletten aus. Die erste Ausbaustufe soll bis Ende 2014 abgeschlossen sein. www.siemens.at

Logwin sorgt jetzt für Good News in Europa

Freitag, 10. Oktober 2014

DHL geht in die Luft Autonomer Paketkopter startet zu Forschungszwecken in Kürze den ersten Linienbetrieb

Postalischer Überflieger Im Fokus des Projekts stehen die grundsätzlichen Möglichkeiten dieser neuen Zustellform.

in Norddeich ständig überwacht, um bei eventuellen Fehlfunktionen oder Notsituationen manuell und in Echtzeit unverzüglich eingreifen zu können; zudem steht die Bodenstation im ständigen Kontakt mit der Flugsicherung.

britta biron

Bonn. Nach seinem erfolgreichen Jungfernflug im vergangenen Dezember wurde der Paketkopter von DHL weiterentwickelt und auf seinen ersten Praxiseinsatz vorbereitet. So wurden Flugdauer, Flugreichweite und Geschwindigkeit weiter optimiert, um den speziellen Herausforderungen wie Wind und Seewetter an der Nordseeküste (verkehren soll die Paketdrohne zwischen der Nordseeinsel Juist und der Stadt Norden) gerecht zu werden.

„Erstmals darf ein unbemanntes Luftfahrzeug außerhalb der Sichtweite eines

Die Logistik für die mehr als 140 Magazintitel liegt jetzt bei Logwin.

Grevenmacher. Im Zuge der Übernahme auflagenstarter Programm- und Frauenzeitschriften wie Hörzu, TV Digital und Bild der Frau hat die Funke Mediengruppe ihre Logistik neu ausgeschrieben. Den Zuschlag hat jetzt Logwin bekommen und ist damit für die Distribution von mehr als 140 Zeitschriftentiteln an Pressepartner und Verkaufsstellen in Europa sowie für Warehouseund Kommissionieraufgaben zuständig. www.logwin.com

Zeitgleich lief auch das Genehmigungsverfahren mit der Deutschen Flugsicherung (DFS), dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer.

Die Genehmigung für autonome Transportflüge (übrigens die erste in ganz Europa) wurde jetzt erteilt, und in Kürze startet der Paketkopter. „Er ist eines der sichersten und zuverlässigsten Flugsysteme seiner Klasse, der die Anforderungen für einen solchen Anwendungsfall erfüllt“, so Jürgen Gerdes, Konzernvorstand eCommerce & Parcel der Deutschen Post DHL. Damit der DHL Paketkopter zuverlässig und sicher fliegt und

Piloten eine Transportaufgabe erledigen.“ Jürgen gerdes, konzern­ vorstand e-commerce bei DHL

© DHL

© Logwin

System im Praxistest

Die weiterentwickelte Drohne wird Medikamente auf die Nordseeinsel Juist bringen.

stets punktgenau landet, wurde ein Autopilot mit automatischer Startund Landefunktion entwickelt, der bereits umfangreiche Tests durchlaufen hat. In einer Flughöhe von ca. 50 m legt der Kopter je nach Wind bis zu 18 m/sec. zurück und wird vor allem Arzneimittel zu ausgesuchten Zeiten vom Festland zur Insel Juist bringen. Die Landung erfolgt auf der Insel Juist auf einem speziell für den Kopter vorgesehenen Start- und Landeplatz;

von dort wird die Ware durch den DHL-Zusteller an den adressierten Empfänger zugestellt.

Sicherheitsnetz Der Flug findet erstmals vollständig autonom statt. Aus Sicherheitsgründen und entsprechend den Vorgaben der genehmigenden Behörden wird der DHL Paketkopter während seines Flugs aber von einer mobilen Bodenstation

Konkrete Pläne für den Regelbetrieb des Paketkopters gibt es noch nicht; denkbar wäre aber, so technisch realisierbar und ökonomisch sinnvoll, der Einsatz für die Zustellung besonders eiliger Güter in dünn besiedelten oder schlecht erreichbaren Gebieten. In erster Linie sollen mit der Weiterführung des Projekts die grundsätzlichen Möglichkeiten einer solchen Zustellform weiter getestet ­werden. www.dhl.de

Wien – der Duft der Stadt.

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