industrial 0310

medianet

inside your business. today.

freitag, 3. oktober 2014 – 53

US-Staplerhersteller Yale baut sein Händler­netz in Europa weiter aus Seite 54

Globaler Konjunkturcheck

Der monatliche Überblick der BA-Chef­ analystin Monika Rosen-Philipp Seite 55

heisse teile produktion von pellets steigt

Die Bahnindustrie ist auf der Überholspur

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© Messe Berlin

Wien. Der zwischen Magnesit Anonim Sirketi, einer türkischen Tochtergesellschaft der RHI AG, und der türkischen Cihan Gruppe im April dieses Jahres unterzeichnete Vertrag zum Erwerb eines Rohstoffwerks sowie von Abbaurechten in Erzurum sah das Closing verschiedener vertraglicher Bedingungen vor.

Nachdem allerdings trotz mehrmaliger Fristverlängerung zahlreiche dieser Bedingungen nicht erfüllt wurden, hat RHI Anfang dieser Woche entschieden, keine weitere Verlängerung des Long Stop Date für das Closing vorzunehmen und damit die Transaktion nicht weiter zu verfolgen. www.rhi-ag.com

© Festo/Martina Draper

InnoTrans 2014 Auf der internationalen Fachmesse wurde neben den neuesten Trends und Innovationen auch eine aktuelle Studie präsentiert; ihrer zufolge sind die Aussichten für Bahnhersteller und Zulieferer durchaus erfreulich.

Seite 54 Novelis Mehr Nachhaltigkeit bei Aluminium

Innovationspreis Borealis und Kompetenzzentrum Holz

Das neue Novelis-Recyclingcenter wird mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigen.

Atlanta. Novelis, einer der Weltmarktführer in der Herstellung von Aluminium-Walzprodukten und im Aluminium-Recycling, hat vor wenigen Tagem am Standort des bereits bestehenden Walzwerks in Nachterstedt offiziell das weltgrößte Aluminium-Recyclingcenter eröffent.

Das Unternehmen investierte 200 Mio. € in die neue Anlage, die künftig bis zu 400.000 t Aluminiumschrott im Jahr verarbeiten und als hochwertige Aluminiumbarren wieder in das europäische Produktionsnetzwerk des Unternehmens zurückführen wird. www.novelis.com

Ausgezeichnete Zusammenarbeit

© Borealis

Neues Recyclingwerk eröffnet

© Novelis

Zell am See. Welch hohe Bedeutung die Unternehmen dem Thema Maschinensicherheit beimessen, zeigte sich kürzlich bei der von Festo organisierten ersten „safty.tech14“-Fachtagung.

Festo Country Manager Rainer Ostermann (Bild) dazu: „An den vielen konkreten Fragen der Teilnehmer merkt man, wie sehr das Thema Maschinensicherheit bewegt.

Wir freuen uns, dass es mit dieser Veranstaltung gelungen ist, Anwender und Experten in einen intensiven Dialog zu bringen. Aufgrund des großen Zuspruchs kann ich mir gut vorstellen, dies zu wiederholen.“ www.festo.at

Vertreter von Borealis und Kompetenzzentrum Holz bei der Preisverleihung.

Linz. Borealis und das Kompetenzzentrum Holz haben in einem Projekt gemeinsam naturfaserverstärkte Polypropylen-Kunststoffe, sogenannte Natural Fibre Compounds, für die Automobilindustrie entwickelt. Die beiden Borealis-Produktneuheiten Borealis NJ200AI und Borealis NJ201AI konnten aufgrund dieser Kooperation zur Marktreife gebracht werden.

Vor wenigen Tagen wurden die beiden Unternehmen mit dem „OÖ Landespreises für Innovation 2014“ ausgezeichnet. www.borealisgroup.com www.wood-kplus.at

© Biron

Teko erweitert sortiment

© feel image/F. Matern

© Yale

industrialtechnology

c ov e r

54 – industrialtechnology

kommentar

Tempo ist nett, aber nicht alles

Freitag, 3. Oktober 2014

InnoTrans 2014 Rekordzahlen bei der internationalen Fachmesse bestätigen die guten Aussichten der Branche

Die Bahnindustrie bleibt weiterhin gut auf Schiene Aktuelle Studie von Roland Berger analysiert die Marktchancen für die nächsten Jahre.

der heimischen Bahn-

Unternehmen natürlich auch dafür, ihre Produkte zu präsentieren.

Insgesamt 145 Schienenfahrzeuge – darunter die neue H3 Hybridlok von Alstom oder der Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa 1000 von Bombardier – waren auf dem Frei- und Gleisgelände zu sehen. Der Innovationsgeist der Branche zeigt sich aber nicht nur bei den Fahrzeugen: ABB stellte erstmals ENVILIN ESS (750V Hybrid) vor, ein System, das die Energie aus der Fahrzeugbremsung speichert und bei Bedarf, etwa für das Anfahren, wieder zur Verfügung stellt, wodurch der Gesamtenergieverbrauch deutlich reduziert werden kann.

industrie wie etwa

Trendthema Mobilität 4.0

Südamerika zeigen

Im Rahmen der InnoTrans Convention fanden fünf Hauptforen mit insgesamt elf hochkarätig besetzten Fachveranstaltungen statt, die sich den wichtigsten aktuellen Mobilitätsthemen widmeten, darunter besonders dem Thema Mobilität 4.0, denn auch auf der Schiene gewinnt die Digitalisierung immer mehr Bedeutung. „Wir bei Siemens sehen neben der klassischen Bahntechnik in Digitalisierung und intelligenter Vernetzung der Verkehrsträger unsere Hauptkompetenzen. Die Innovationen, die wir dazu auf der InnoTrans gezeigt haben, sind bei unseren Kunden, aber auch bei unseren Gesprächspartnern in der Politik, auf große Resonanz gestoßen.

Die InnoTrans hat sich so einmal mehr als unverzichtbares Forum erwiesen, von dem zukunftsweisende Impulse für die Mobilitätsbranche ausgehen“, so Jochen Eickholt, CEO der Division Rail Systems, Sektor Infrastructure & Cities, Siemens AG. www.innotrans.de

britta biron

W

ie sehr die Technik im Personen- und Gütertransport am Zug ist, hat die InnoTrans in der letzten Woche ja sehr eindrucksvoll gezeigt. Analog zu Industrie 4.0 ist hier Mobilität 4.0 das große Schlagwort. Mittlerweile ist laut EU-Kommissar Siim Kallas das Investitionsprojekt der EU „Connecting Europe Facility“ endlich auf Schiene und ein durchgängiges, europaweites Bahnnetz zwar noch nicht zum Greifen nahe, aber doch ein Stück näher gerückt. Dabei spielen klarerweise Hochgeschwindigkeitstrassen eine große Rolle.

Die sind aber so neu auch nicht, denn in Japan feierte man dieser Tage den 50. Geburtstag des „Shinkansen“ und auch der französische TGV hat inzwischen etliche Kilometer und Jahre auf dem Buckel.

Zudem weist jetzt eine Studie der TU Wien nach, dass die Hightech-Flitzer allein nicht zwangsläufig schneller ans Ziel führen, besonders dann, wenn die regionalen Zubringer nach wie vor im Schneckentempo unterwegs sind. Entscheidend ist vor allem, wie weit der Weg zum hochrangigen Schienennetz ist. Für die Analyse wurden Daten über das österreichische Bahnnetz gesammelt und daraus verschiedene Szenarien für mögliche Verbesserungen berechnet – eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die der Bahn mehr Tempo machen wollen.

Elvis Neue Sparte

© Sputnik/Maik Porsch

Kühltransporte

Elvis-Vorstand Jochen Eschborn ­rechnet mit großem Interesse.

Alzenau. Die Elvis AG möchte Anfang 2015 eine eigene Sparte für temperaturgeführte Transporte im deutschsprachigen Raum starten. Rund 100 potenzielle Mitglieder wurden zur Kickoff-Verantaltung am 8. Oktober eingeladen, und Elvis-Vorstand Jochen Eschborn ist überzeugt, dass das Konzept auf Interesse stoßen wird und man zwischen 25 und 40 Transportunternehmen für die neue Sparte gewinnen werde. Zu Beginn liegt der Fokus auf Komplettladungen im deutschsprachigen Raum, eine Ausweitung auf Teilpartien ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. www.elvis-ag.com

Wien/Berlin. Trotz des schwächeren Wirtschaftswachstums und des großen Haushaltsdefizits vieler Länder konnte die Eisenbahnzulieferindustrie zwischen 2011 und 2013 weltweit um rund 1,5 Prozent jährlich zulegen. Zu diesem Ergebnis kommt die „UNIFE World Rail Market Study 2014”, die letzte Woche auf der InnoTrans in Berlin vorgestellt wurde.

„Die Auslandsmärkte

aktuell eine sehr positive Entwicklung. “ thomas karl, viziepräsident Österr. Eisenbahnverband

Für die Jahre 2017 bis 2019 ermittelten die Statistiker eine jährliche Steigerungsrate von 2,7%; die höchsten Steigerungsraten werden im asiatisch-pazifischen Raum (4%) und Nordamerika (3,5%) erwartet.

Von einem weiteren Wachstum geht auch die heimische Bahnindustrie aus. „Insbesondere Auslandsmärkte wie etwa Südamerika zeigen eine sehr positive Entwicklung. Nicht zuletzt deshalb wurde im Rahmen der InnoTrans eine Kooperationsvereinbarung mit dem Brasilianischen Bahnindustrieverband ABIFER geschlossen“, so

© Messe Berlin

britta biron

Insgesamt 145 Schienenfahrzeuge wurden auf dem Freigelände präsentiert.

Thomas Karl, Vizepräsident des Österreichischen Verbands der Bahnindustrie, dessen Mitgliedsunternehmen alle auf der Leitmesse vertreten waren.

Die vergleichsweise gute Wirtschaftslage der Bahn- und Schienenbranche zeigt sich auch an den zahlreichen Großaufträgen, die auf der InnoTrans fixiert wurden.

Zahlreiche Großaufträge So bestellt etwa der finnische Bahnbetreiber Junakalusto Oy weitere 34 Flirt-Züge mit einem Auftragsvolumen von 200 Mio. € bei Stadler Rail. Zwischen der Deutschen Bahn und dem polnischen Hersteller Pesa wurde ein 100 Mio. €-Vertrag über die Lieferung von

26 Link-Zügen für Bayern unterzeichnet.

Vertreter von Alstom und Vossloh setzten auf der Messe ihre Unterschriften unter einen elf Mio. € schweren Vertrag für die Ausrüstung von Vossloh-Lokomotiven mit moderner Leit- und Steuerungstechnik (ETCS). Darüber hinaus haben die Deutsche Bahn und die französische SNCF das Kooperationsabkommen für den grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitsverkehr mit TGV- und ICEZügen bis 2020 verlängert, und der japanische Konzern Toshiba und die Betreibergesellschaft Singapore Rail Engineering gründeten ein Joint Venture.

Genutzt wurde das internationale Branchentreffen von vielen

Yale Vorarlberger Teko GmbH ist exklusiver Vertriebs- und Servicepartner des amerikansichen Herstellers

US-Brand will im Ländle hoch stapeln Götzis. Der US-amerikanische Staplerhersteller Yale nimmt den europäischen Markt verstärkt ins Visier und hat vor Kurzem die Vorarlberger Teko GmbH zum exklusiven Vertriebs- und Servicepartner in Österreich ernannt. „Teko GmbH ist ein traditionsreiches Unternehmen mit hervorragendem Ruf. Dieser Schritt hilft uns, sicherzustellen, dass die Produkte und die Kompetenz von Yale auf möglichst breiter Basis in Österreich verfügbar sind“, so die Begründung von Werner MeierAnsari, Brand Director EMEA bei Yale. Zudem würde damit auch die Position als zunehmend wichtiger Anbieter von Flurförderzeugen auf dem gesamten europäischen Markt weiter gestärkt.

„Im Verlauf der letzten 25 Jahre haben wir eine Stammkundschaft aufgebaut, die eine breite Flurförderzeugpalette und kompetente Beratung benötigt“, erklärt Teichtmeister und umreißt kurz die p ­ ositiven Effekte, die er

Ausbau des Sortiments Manfred Teichtmeister, GF der Teko GmbH, sieht in der neuen Partnerschaft eine gute Möglichkeit, den Marktanteil seines Unternehmens in der Region zwischen Bodensee und dem Arlberg zu vergrößern.

Das Staplerprogramm von Yale erweitert jetzt das Angebot der Teko GmbH.

durch die Erweiterung der YaleStapler in sein Sortiment erwartet. „Das umfassende Yale-Produktsortiment und die technische Unterstützung durch ein weltweit führendes Unternehmen sind hierzu die perfekte Ergänzung.

Wir teilen die YaleVision einer starken Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse.“ Und die sieht man derzeit vor allem in hochwertigen Produkten, die sich durch niedrige G e­s a m t­b e ­ t r i e b s­k o s t e n auszeichnen. „Wir möchten weiter wachsen und glauben, dass die Partnerschaft mit einer renommierten Marke © Yale

wie Yale uns bei der Verwirklichung dieses Ziels helfen wird“, so Teichtmeister.

Neben Flurförderfahrzeugen umfasst das Angebot von Teko

„Die Partnerschaft mit einer renommierten Marke wie Yale wird bei der Verwirklichung unserer Wachstumsziele helfen.“ manfred teichtmeister gf teko

auch verschiedene Regallager-Lösungen sowie Lagerkonfiguration und Beratungsdienstleistungen rund um die Lageroptimierung. www.yale.com www.teko.at

kon ju n k tu r ba r om e t e r

Freitag, 3. Oktober 2014

industrialtechnology – 55

Stimmungsbild Der Pessimismus bleibt der Eurozone erhalten, die Erholung der Wirtschaft gestaltet sich weiterhin äußerst schleppend

Wann helfen Konjunkturhilfen? Österreichische Produzenten sehen Wirtschaftsenwicklung etwas zuversichtlicher, Stimmung der Konsumenten aber getrübt. fast zwei Jahren verzeichnet. Für das kommende Jahr erwartet die indische Regierung ein Plus von 6,3%.

Die europäische Wirtschaft kommt weiterhin nicht in Schwung. Obwohl der EZB-Chef Draghi erwartet, dass die Eurozone in der zweiten Jahreshälfte leicht zulegen wird, signalisierte die EZB zuletzt die Bereitschaft, bei Bedarf weiterhin unkonventionelle Instrumente einzusetzen (mehr dazu in „Unter der Lupe“).

USA

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Das US-Wachstum hat im 2. Quartal positiv überrascht, mit 4,6%. Die erste Schätzung hatte noch bei 4,2% gelegen. Für das soeben abgelaufene dritte Quartal werden 3% erwartet.

Japan In Japan bereitet der Rückgang des privaten Konsums aufgrund der Anhebung der Mehrwertsteuer diesen April weiterhin Sorgen. Im zweiten Quartal sank das BIP um annualisierte 7,1% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs.

Lateinamerika In Brasilien wurden die Wachstumserwartungen für 2014 deutlich gesenkt. Wurde bisher von einem Anstieg des BIP von 1,8% ausgegangen, erwartet die Regierung nun nur mehr ein Plus von 0,9%. Einige Schätzungen gehen gar nur von 0,3% aus.

Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

In der Eurozone setzt sich die Erholung der Wirtschaft weiterhin nur schleppend fort.

Bis Jahresende ist wohl nur wenig Belebung zu erwarten. Vor allem geopolitische Unsicherheiten (Ukraine, Naher Osten) hemmen derzeit die europäische Wirtschaft und trüben den O ­ ptimismus der Marktteilnehmer. So verschlechtern sich momentan die Stimmungsindikatoren praktisch monatlich, auch wenn ein Einbruch wie 2008/2009 bei Weitem nicht zu erwarten ist.

Bereits seit längerer Zeit stehen Konsumenten ebenso wie Produzenten der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone skeptisch gegenüber. Im September fiel die Stimmung in den

Unternehmen des Euroraums auf den tiefsten Stand im heurigen Jahr, in Deutschland sank sie den fünften Monat in Folge. Angebot und Nachfrage haben sich europaweit in den letzten Wochen weiter abgeschwächt; auch die Arbeitsmarktsituation bleibt in vielen Ländern der Eurozone weiterhin prekär.

Dennoch erwartet EZB-Chef Draghi aufgrund der jüngst getätigten Konjunkturhilfen der Europäischen Zentralbank im zweiten Halbjahr 2014 ein leichtes BIP-Wachstum.

Um den Konjunkturmotor anzukurbeln, signalisierte Draghi zuletzt auch die Bereitschaft, weitere geldpolitische Maßnahmen zu setzen.

rahofer.

Europa

Unter der Lupe: Unternehmen in Eurozone bleiben pessimistisch

© APA/EPA/Boris Rössler

Monika Rosen

Lifetime exceLLence: ZuverLässigkeit für vieLe, vieLe Jahre

China

Indien

Palfinger ag · 5020 Salzburg, Österreich · e-Mail h.roither@palfinger.com

Die chinesische Regierung plant keine neuen Konjunkturprogramme. Obwohl sich die Wirtschaft zuletzt eingetrübt hat, soll der Kurs in der Wirtschafts- und Finanzpolitik beibehalten werden.

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Langsam, aber doch scheint die Wirtschaftspolitik der im Mai neu gewählten Regierung Früchte zu tragen. Im zweiten Quartal wurde das höchste Wachstum seit

© Panthermedia.net/Satori

Österreich Spezial

Geteilte Stimmungswerte in der österreichischen Wirtschaft Nach einer schwachen ersten Jahreshälfte kommt die Erholung der heimischen Wirtschaft auch mit dem Ende des Sommers nicht aus den Startlöchern. Zwar stehen die österreichischen Produzenten der weiteren Wirtschaftsentwicklung etwas zuversichtlicher gegenüber als noch in den vergangenen Wochen, allerdings hat sich die Stimmung der Konsumenten zuletzt leicht eingetrübt. Für das zweite Halbjahr 2014 ist zu erwarten, dass sowohl die schwächere Nachfrage aus dem Ausland, als auch die zurückhaltende Stimmung der heimischen Konsumenten die Binnenkonjunktur einbremsen wird. Die schwache Entwicklung im Einzelhandel im Sommer kann bereits als erstes Indiz dafür gedeutet werden.

Die österreichische Wirtschaft wird zwar den eingeschlagenen ruhigen Erholungsweg im zweiten Halbjahr fortsetzen, eine Beschleunigung ist jedoch nicht in Sicht. Für das Gesamtjahr 2014 wird ein Wachstum von 0,6% erwartet, welches damit weiterhin klar unter der 1%-Marke bleibt. Eine Aufhellung des Konjunkturklimas ist erst rund um den Jahreswechsel zu erwarten.

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56 – industrialtechnology

Freitag, 3. Oktober 2014

AMB 2014 Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung verzeichnete heuer einen neuen Besucherrekord

short

Großer Branchentreff der Metallbearbeiter

© WKNÖ/www.foto-kraus.at

NÖ Industrie ist auf einem guten Kurs

Sowohl die Veranstalter und Aussteller als auch die Besucher ziehen ein positives Resümee. britta biron

P. Voithofer, F. Wiedersich, R. Scheichelbauer-Schuster, T. Salzer und H. Schneider (v.l.n.r.).

Stuttgart. Insgesamt 90.331 Besucher verzeichnete die AMB heuer in Stuttgart, 15% davon reisten aus dem Ausland an. „Mit diesem Ergebnis zählt die AMB zu Recht zu den bedeutendsten Branchenmessen weltweit“,

St. Pölten. „Der Anteil des produzierenden Bereichs an der Wertschöpfung ist fast zehnmal so groß wie jener der Landwirtschaft“, weist Franz Wiedersich, Direktor der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), auf die Bedeutung der Industrie für das Bundesland hin.

Im Auftrag der WKNÖ haben das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) und die KMU Forschung Austria den gesamten niederösterreichischen Produktionssektor jetzt einer um­ fassenen Analyse unterzogen.

Deren Kernergebnisse zeigen, dass die NÖ Produktionswirtschaft für 35% der Beschäftigten und 45% der Wertschöpfung steht sowie inklusive der indirekten Effekte insgesamt 410.000 Arbeitsplätze von ihr abhängig sind.

Interessant ist die Tatsache, dass die KMU besser als die Großbetriebe durch die letzte Krise gekommen sind. „Die betriebswirtschaftliche Entwicklung ist hier als stabil einzustufen“, so Peter Voithofer, Direktor der KMU-Forschung Austria. Angesichts der sich stark verändernden Rahmenbedingungen sei allerdings der Erhalt dieser Wettbewerbsfähigkeit im KMU-Bereich von prioritärer Bedeutung.

Kontroproduktiv sei dabei, so Renate ScheichelbauerSchuster, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKNÖ, der anhaltende Fachkräftemangel ebenso wie zu viele bürokratische Hürden. http://wko.at/noe

„Die AMB hat sich mittlerweile als eine der erfolgreichsten Fachmessen für die Metallbearbeitung

ulrich kromer gf messe stuttgart

Neue Rekordmarke gesetzt: Insgesamt 90.331 Fachbesucher kamen zur diesjährigen AMB nach Stuttgart.

freut sich Ulrich Kromer, GF der Messe Stuttgart.

Die Aussteller zeigten wieder zahlreiche Innovationen und Weiterentwicklungen, darunter auch echte Weltneuheiten, für die Metallzerspanung.

Alle neun Messehallen, inklusive der Foyerflächen, waren komplett ausgebucht, insgesamt mehr als 105.200 Bruttoquadratmeter.

Positive Lage der Branche Vor dem Hintergrund einer stabilen Nachfrage auf weiterhin hohem Niveau und sehr gutem Auftragsbestand in der Branche, trotz leichter konjunktureller Abschwächung, war die Stimmung unter

Ausstellern und Besuchern auch entsprechend gut.

Hohe Zufriedenheit „Die Firmen sind mit dem Messeverlauf sehr zufrieden. Kunden aus allen Branchensegmenten sind mit Investitionsprojekten zur AMB gekommen“, so Wilfried Schäfer, Geschäftsführer Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), und Markus Heseding, GF der Fachverbände Präzisionswerkzeuge sowie Mess- und Prüftechnik im VDMA, ergänzt: „Die Messe hat sich mittlerweile sehr erfolgreich unter den weltweit größten fünf Metallbearbeitungsmessen etabliert. Unsere Mitglieder berichten, dass die Stimmung bei

den Kunden nach wie vor gut ist, und viele hochkarätige Fachbesucher mit konkreten Projekten nach Stuttgart gekommen sind; deshalb erwarten wir ein sehr gutes Nachmessegeschäft.“

Plattform für Recruiting Darauf deutet auch das Ergebnis einer Besucherumfrage hin: Drei Viertel gaben dabei an, sie seien in Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen ihrer Unternehmen involviert; rund 72% dieser Entscheider kamen mit konkreten Investitions- und Kaufabsichten zur Messe.

Im Mittelpunkt des Rahmenprogramms standen die Trendthemen Maschine der Zukunft, Industrie

4.0, Verbundstoffe, Blue Competence und der Fachkräftemangel im MINT-Bereich. Erstmalig war der VDMA daher auch mit dem Recruitingportal „talentmaschine.de“ auf einer Metallbearbeitungsmesse vertreten; interessierte Schüler konnten sich hier über die vielfältigen Berufsbilder im Maschinenbau informieren. Insbesondere die Pinnwand, auf der Ausbildungs-, Praktikums- und Bachelor/Masterangebote der VDMA-Mitglieder mit den Standnummern der Unternehmen ausgehängt waren, wurde von jungen Besuchern sehr gut angenommen. Dem Thema Recruiting widmete sich auch die European MINT Convention, die zeitgleich zur AMB stattgefunden hat. www.messe-stuttgart.de

VDI Wissensforum „Gut genug oder Hightech“ – welche Strategien die Wettbewerbsfähigkeit Europas sichern

Lasermaschine für 3D-Metallbearbeitung

Innovationen allein reichen nicht aus © Jenoptik

Düsseldorf. Mit dem raschen industriellen Aufschwung der Schwellenländer – allen voran China – drängen zunehmend auch Maschinen- und Anlagenhersteller aus diesen Regionen auf die internationalen Märkte. Als Reaktion auf die wachsende Konkurrenz, die sich mit vergleichsweise einfachen und kostengünstigen Produkten vor allem im unteren und mittle-

Jenoptik Votan BIM ((Beam in Motion) wird auf der EuroBlech gezeigt.

ren Segment immer besser positioniert, setzen europäische und hier vor allem die deutschen Unternehmen in erster Linie auf ihren Technologie- und Qualitätsvorsprung.

Im Fokus stehen vor allem Produktionsinnovationen und das große Trendthema Industrie 4.0.

Allerdings stellt sich die Frage, ob es langfristig sinnvoll ist, die

einfacheren Maschinen komplett aus dem Sortiment zu nehmen. Auf der neuen VDI-Konferenz „Anforderungsgerechte Produktentwicklung 2014“ am 26. November in Frankfurt am Main diskutieren Experten unter dem Motto „Gut-GenugMaschinen versus Hightech-Innovationen“, wie Unternehmen mit einem gut ausgelegten Produktportfolio von Einstiegsprodukten und Hightech-Ausführungen auch in Zukunft erfolgreich sein können.

Best Practice-Beispiele

© Rolls-Royce Powersystems

Jena. Auf der diesjährigen EuroBlech wird die Jenoptik-Sparte Laser & Materialbearbeitung eine neue Maschine präsentieren. Herzstück der Laserschneidanlage Jenoptik-Votan BIM ist ein Laserroboterarm, in den die Laserstrahlführung direkt integriert ist. Die Lasereinkopplung erfolgt über den Roboterfuß, sodass die Transportfaser nicht im Raum mitbewegt werden muss. Dadurch werden nicht nur die Kosten für Wartung und Erneuerung minimiert, sondern auch für die Anlage selbst. Durch den kleinen und nur fünf Kilogramm leichten Laserschneidkopf sind selbst engste Stellen leicht zugänglich. www.jenoptik.com

© Tschovikov

etabliert.“

Viele europäische Maschinenbauer müssen ihre Produktpolitik überdenken.

Erfahrungsberichte von Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, unter anderem von Homag Holzbearbeitungssysteme, Nagel Maschinen- und Werkzeugfabrik, robomotion sowie SMS Elotherm und SMS Meer, stellen vor, wie sich Maschinen für den globalen Markt anforderungs- und kundengerecht entwickeln lassen.

Wie ein modernes Komplexitätsmanagement dem Fahrzeugserienhersteller Daimler ermöglicht, quasi als Sondermaschinenhersteller erfolgreich zu sein, ist ein weiteres

Praxisbeispiel der Konferenz. Darüber hinaus stellt eine Referentin die Ergebnisse einer FraunhoferStudie vor; Fokus der Studie sind mögliche neue Geschäftsmodelle, die aktuelle Entwicklungen der Industrie 4.0 für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau bereithalten.

Praxisnahe Workshops In zwei Workshops am Folgetag der Konferenz, dem 27. November, können die Teilnehmer ihr Wissen erweitern, um globale Kundenanforderungen zu erfüllen und dennoch die Komplexität zu beherrschen: Mit den Conjoint-Analysen stellen Referenten Analysemethoden vor, die zeigen, in welchem Maß einzelne Produktmerkmale oder Merkmalskombinationen vom Kunden bevorzugt werden. Unter dem Schlagwort „Simplicity“ lernen die Teilnehmer, Prinzipien der Einfachheit anzuwenden, um erfolgreiche Strategien für einfache Produkte, Dienstleistungen und Prozesse zu entwickeln. www.vdi.de

i n n ovati on & u n te r n e hm e n

Übernahme Neue Chance für Hutterer Metalltechnik

Starkes Duo am Ruder

© Milestones in Communication

Überzeugt vom Potenzial des Unternehmens.

industrialtechnology – 57

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Freitag, 3. Oktober 2014

Vier Komponenten, ein System: New Automation Technology.

Motion Servoverstärker Servomotoren

IPC Die neuen Hutterer-Chefs: Benedikt Reithofer (li.) und Hans-Jörg Holleis. herbert strasser

Oberweis. Die im Februar in den Konkurs geschlitterte Franz Hutterer Metalltechnik GmbH hat seit 1. Oktober einen neuen Eigentümer: Der Investor Hans-Jörg Holleis hat (nach der gerichtlichen Genehmigung des Kaufvertrags) das Traditionsunternehmen, das auf einbaufertige Blechteile, Blechkomponenten und Zusammenbauten aus Stahl, Edelstahl und Aluminiumblechen spezialisiert ist, übernommen.

Großes Potenzial nützen „Wir freuen uns auf die spannende Aufgabe, Hutterer Metalltechnik wieder auf solide Beine zu stellen”, sagt Holleis, der gemeinsam mit dem Finanz-Exper-

ten und Sanierungsprofi Benedikt Reithofer die Geschäftsführung übernehmen wird. „Das Unternehmen besitzt unserer Meinung nach großes Potenzial – mit einer hohen Produktqualität, einer guten Kundenstruktur und exzellenten Mitarbeitern. Außerdem wollte ich ganz bewusst etwas für die Region Gmunden und das Salzkammergut tun und damit etwas Sinnvolles aus meinem Erbe machen. Dieses habe ich dem Firmengründer der Firma Plasser & Theurer, Franz Plasser, der aus dieser Region stammt und auch hier begraben ist, zu verdanken. Daher auch mein Investment, das sicher auch im Sinne Franz Plassers gewesen wäre.”

Holleis und Reithofer betonen, alle rund 80 Arbeitsplätze erhalten zu wollen. www.hutterer.co.at

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Automation

EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module

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Strabag Ausbau des Segments Industriereinigung

DIW Instandhaltung gekauft

© Strabag/Kurt Keinrath

Wien. Der Baukonzern Strabag hat die DIW Instandhaltung Ltd. & Co. KG (Stuttgart), eine 100%-Tochter der Voith GmbH, erworben. Das Closing der Transaktion fand Anfang der Woche statt.

Damit baut Strabag PFS ihr Dienstleistungsspektrum um die Industriereinigung und ihre Position als zweitgrößtes Facility Service-Unternehmen in Deutschland mit einem prognostizierten Umsatz von etwa 1 Mrd. € aus. Der Kauf-

Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender des Strabag-Konzerns.

preis liegt im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. „Wir erwerben mit der DIW ein erfolgreiches Unternehmen, das unser Angebot ideal ergänzt – der Industriefokus von DIW bereichert sowohl unsere Leistungspalette als auch unseren Kundenkreis“, so Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der Strabag SE. „Sowohl unserer bestehenden Auftraggeberschaft, als auch jener von DIW können wir nun eine breitere, integrierte Dienstleistungs-palette anbieten, was unsere Position in diesem Marktsegment stärkt“, ergänzt Ludwig Steinbauer, Vorsitzender der GF von Strabag PFS. Die DIW beschäfigt 6.000 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von ca. 175 Mio. € pro Jahr. Davon entfallen 75% auf Deutschland, wo das Unternehmen bundesweit präsent ist, und 25% auf die neun Standorte in Österreich. Zu den Leistungen zählen insbesondere die technische Industriereinigung sowie das infrastrukturelle und technische Facility Management für Industrieunternehmen. www.strabag.com

www.beckhoff.at Setzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewährleistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

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58 – industrialtechnology

Freitag, 3. Oktober 2014

Bioenergie GmbH Das 2009 gegründete Unternehmen ist eines der größten Prüflabors für Biobrennstoffe

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Internationaler Erfolg mit sauberer Energie

© A.Savin CC BY-SA 3.0

Zuverlässig aber längst noch nicht perfekt

GF Martin Englisch: „Holzabfälle haben sich vom lästigen Abfall zum wichtigen Rohstoff entwickelt.“ britta biron

Bestsellerautor Marc Elsberg kritisiert mangelnde Sicherheitssysteme.

Wien. Kaum ein anderer Wirtschaftssektor ist in den vergangenen zehn Jahren so rasch gewachsen wie die Herstellung und Nutzung von Holzpellets als erneuerbarer Energieträger. Von 2,5 Mio. Tonnen im Jahr 2002 stieg die weltweite Pellet-Produktion auf rund 23 Mio. Tonnen im Jahr 2012.

Und investiert wird in diesem Sektor weiter kräftig: Allein in Österreich sind in den letzten zwölf Monaten acht neue Pelletwerke in Betrieb gegangen.

Wien. Das österreichische Elektrizitätssystem gehört zu den zuverlässigsten weltweit. Allerdings bringt die verstärkte Integration der erneuerbaren Energieträger auch hier mehr Volatilität. Für Marc Elsberg, österreichischer Autor des Bestsellers „Blackout”, liegt das eigentliche Problem darin, dass in den modernen Versorgungsnetzen die entsprechenden Sicherheitsstrukturen fehlen. „Die Infrastruktur ist nicht mit dem rasanten Ausbau der Erneuerbaren mitgewachsen”, sagt er. Energieökonom Reinhard Haas schätzte die Situation anders ein: „Aus energiewirtschaftlicher Sicht wird die Gefahr von großflächigen Stromausfällen in Zukunft nicht ansteigen.” www.energieallianz.com

„Immer mehr holzverarbeitende Undas wirtschaftliche

Windenergieanlagen für die Großstädte

Potenzial, das Pellets

Rund 50 Pelletproduktionsanlagen in 14 Ländern stehen derzeit auf der Kundenliste des Wiener Unternehmens.

bieten.“

10 Prozent der weltweiten Produktionsmenge. Derzeit haben wir etwa 50 Überwachungsverträge mit Pelletproduzenten in 14 europäischen Ländern, sind aber auch außerhalb Europas aktiv, etwa in den USA und in Russland“, so Englisch weiter.

martin englisch, gf BEA ­Institut für Bioenergie GmbH

Wien. „Die globale Energieversorgung wird in Zukunft zu einem großen Teil von Windkraft und Solarenergie getragen; gleichzeitig schreitet der Megatrend Urbanisierung immer schneller voran”, so Hubert Fechner, Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie am FH Technikum Wien, wo kürzlich ein neuer Ausbildungs- und Forschungsschwerpunkt auf die Zukunft von nachhaltiger Energieversorgung im urbanen Raum gestartet ist. Zudem wurde eine Kooperation mit der BOKU und dem dem AIT vereinbart, um die planungs- und sicherheitstechnischen Aspekte von Kleinwindanlagen im urbanen Raum zu untersuchen. „Dafür ist geplant, zwei Kleinwindräder auf Wiener Gebäuden zu errichten“, so Fechner abschließend. www.technikum-wien.at

© Biron

ternehmen erkennen

„Österreich ist in diesem Sektor besonders stark“, sagt Martin Englisch, GF der BEA Institut für Bioenergie GmbH. Das 2009 gegründete Unternehmen zählt zu einem der größten unabhängigen europäischen Prüflabors für Pellets und Biomassebrennstoffe. „Allein im Land werden derzeit rund eine Mio. Tonnen produziert; rechnet man auch noch die Mengen der ausländischen Werke heimischer Betriebe dazu, dann sind es über 2 Mio. Tonnen, also gut

Umfassendes Know-how Im Eingangsbereich des Prüflabors im 15. Wiener Gemeindebezirk stehen, säuberlich aufgereiht in Gläsern, die Pelletproben der Kunden als Beweis der internationalen Ausrichtung. „Einer der Faktoren, die bei der Qualitätsprüfung getestet werden, ist die Abriebfestigkeit. Als vor einigen Jahren eine neue Norm da-

Beratung für Industrie Untersucht werden aber nicht nur die klassischen Holzpellets, sondern generell alle festen Biobrennstoffe, denn auch andere biologische Stoffe wie Kaffee- und Erdnussschalen, Grünschnitt oder Obsttrester können, wie die „Raritätensammlung“ von Englisch

zeigt, als Biobrennstoff genutzt werden.

Neben der Produktprüfung beschäftigt sich Englisch und sein Team – der Frauenanteil liegt übrigens bei 50% – vor allem auch mit Dienstleistungen für die Industrie, wie etwa Projektentwicklung und technischer Beratung rund um Biobrennstoffe. Darüber hinaus werden im Auftrag des European ­Pellet Councils alle ENplus Auditoren geschult, und Schulungen für Betriebsleiter von Pelletwerken und Fahrer von Silo-Lkws angeboten.

Die Experten von BEA arbeiten auch aktiv in verschiedenen Normungsgremien (z.B. CEN TC 335 oder ISO 238) mit. www.bioenergy.co.at

Fraunhofer-Studie Am Beispiel der Alba Group wurde das Potenzial der Kreislaufwirtschaft analysiert

Neue Methodik errechnet Rohstoffbilanz Oberhausen. Wie viel Rohöl oder Eisenerz werden benötigt, um Kunststoffe, Metalle und andere Alltagsmaterialien herzustellen? Und wie viel lässt sich durch Recycling einsparen? Fraunhofer Umsicht hat ein neues Verfahren entwickelt, um diese Fragen erstmals neutral und fundiert zu beantworten.

Basis ist ein Ökobilanzsystem, in das alle Daten eingespeist wer-

den. Das Ergebnis wird dann mit dem Rohstoffaufwand, der bei der Herstellung eines vergleichbaren Produkts mit Primärressourcen entsteht, verglichen.

Eingesetzt haben die Forscher den neuen Ansatz für die Untersuchung der Alba Group, einem der zehn größten Unternehmen für Umweltdienstleistungen und Rohstoffversorgung, mit dem

© Rubblemaster

Rubblemaster kann Exporte steigern

© Alba Group

Die Nachfrage nach mobilen ­Brechanlagen steigt weiter.

Linz. Vom zunehmenden Interesse polnischer Bergbauunternehmen an neuen Methoden der Kohleaufbereitung profitiert unter anderem auch der Rubblemaster, der mit Unterstützung der oberösterreichisch-oberschlesischen Wirtschaftsplattform der Uniconsult Wick & Partner bereits mehrere Aufträge an Land ziehen konnte. www.rubblemaster.com

für festgelegt wurde, hat allerdings ein dafür passendes Gerät gefehlt, und wir haben daraufhin einen eigenen Abriebtester entwickelt, der im Jahr 2009 mit dem Innovationspreis ‚Mercure‘ ausgezeichnet wurde und mittlerweile in über Hundert Pelletwerken und Prüflaboren weltweit eingesetzt wird”, erzählt Englisch weiter.

Axel Schweitzer, Vorstandsvors. Alba Group, ist vom neuen System überzeugt.

Fraunhofer Umsicht schon seit mehreren Jahren zusammenarbeitet.

Hohe Einsparungen Die Untersuchung zeigt: Durch die Kreislaufführung der Alba Group von etwa 6,2 Mio. Tonnen Wertstoffen können rund 51 Mio. Tonnen Primärrohstoffe eingespart werden – eine Menge, die dem weltweiten Jahresbedarf an Aluminium entspricht.

Für die Herstellung einer Tonne Aluminium aus Primärrohstoffen werden 26 Tonnen Aluminiumerz, Abraum, Kohle etc. benötigt, für eine Tonne Sekundäraluminium dagegen nur 4 Tonnen Rohstoffe benötigt. „Die Differenz ist enorm“, sagt Hartmut Pflaum, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut Umsicht, und Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der Alba Group, ergänzt: „Heute bestreitet niemand mehr, dass der nachhaltige Umgang mit Ressourcen essenziell ist für den Erhalt unseres Planeten und für eine langfristige Versor-

gung der Wirtschaft mit Rohstoffen. Doch über Ressourceneffizienz reden, ist eine Sache, sie wissenschaftlich zu berechnen und transparent zu machen, eine ande-

„Ressourcenschonung ist essenziell für den Erhalt der Erde und eine langfristige Versorgung der Wirtschaft mit Rohstoffen.“ Axel Schweitzer, VorstandsVors. alba group

re. Die Fraunhofer-Studie zeigt eindrücklich, dass sich unser Einsatz für innovative Wertstoffzyklen auszahlt – und dass eine Zukunft ohne Abfall möglich ist.“ www.umsicht.fraunhofer.de