Industrial2305

medianet

inside your business. today.

freitag, 23. mai 2014 – 59

global ceo survey

Bosse der Logistikindustrie sehen die Zukunft besonders optimistisch Seite 62

© dpa/Christian Charisius

© panthermedia/D. Cervo

industrialtechnology EU bleibt unter strom

Weitere Schritte zum einheitlichen ­Energiemarkt wurden jetzt gesetzt Seite 64

dynamisch effiziente antriebe

© Wattdrive

Alte Welt kämpft mit Standortproblemen

Logistiksysteme Individuell für Sie!  Planung  Konzeption  Realisierung

www.jungheinrich.at

short

© APA/Barbara Gindl

© Siemens

Lauterach/Wels. Nach rund einjähriger Bauzeit hat Gebrüder Weiss kürzlich einen neuen Speditionsterminal in WelsPernau in Betrieb genommen.

Mit dem Bau des Terminals verlegt das Unernehmen den Großteil seiner Aktivitäten in Oberösterreich an einen Standort und schafft damit Synergien bei Flächen und Prozessen. Auch die Zentralverwaltung von Gebrüder Weiss Linz übersiedelt nach Wels. „Damit können wir sämtliche Logistikressourcen an einem Standort bündeln und sind bestens dafür gerüstet, unseren Kunden laufend innovative und nach ihren Bedürfnissen gerichtete Lösungen anzubieten“, sagt Niederlassungsleiter Gerhard Füreder. www.gw-world.com

Wien. Das Gemini-Konsortium hat nun alle Verträge über Errichtung, Betrieb und Finanzierung des größten OffshoreWindkraftwerks in den Niederlanden unterzeichnet. Das Gesamtbudget beträgt fast 3 Mrd. €, 70% werden durch Projektfinanzierung mit mehr als 20 beteiligten Parteien bereitgestellt. Gemini ist damit der größte jemals projekt­finanzierte Windpark überhaupt. Siemens wird 150 Wind­energieanlagen mit einer Leistung von je 4 Megawatt (MW) und einem Rotordurchmesser von 130 m liefern. www.siemens.at

Profactor Cross Border Award 2014 erhalten

Wirtschaftskammer Wien Mercur 2014 gestartet

Ulrike Rabmer-Koller, WK OÖ, und ­Andrea Möslinger, GF Profactor (re.)

Steyr. Profactor ist mit dem Cross Border Award 2014 ausgezeichnet worden. Der Preis wird jährlich von den Handelskammern Niederbayern, Oberösterreich und Südböhmen vergeben. Mit der Auszeichnung werden die grenzüberschreitenden Aktivitäten von Profactor in den Regionen gewürdigt. In der Laudatio wurde das Unternehmen „als führende Forschungseinrichtung des Drei-Länder-Raums“ bezeichnet und für die „vorbildliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen“ gewürdigt. www.profactor.at

Gesucht werden die besten Ideen

© Florian Wieser

Ausgezeichnete Forschung

© Profactor/IHK Niederbayern

Grevenmacher. Seit genau 30 Jahren ist Logwin in Italien präsent: Im Mai 1984 gründete das Unternehmen eine italienische Landesgesellschaft als Joint Venture und eröffnete den ersten Standort in Melzo östlich von Mailand. Damals wie heute liegt der Schwerpunkt von Logwin in Italien auf Logistikleistungen für die Modebranche. www.logwin-logistics.com

Abwanderungsgefahr Der Standort Europa gilt als zunehmend gefährdet. Eine aktuelle Studie zeigt jetzt allerdings, dass die bisherigen Vorstellungen von Lowund High Cost-Ländern längst nicht mehr den Tatsachen entsprechen. Seite 60

Bereits zum 27. Mal wird der Wiener Innovationspreis vergeben.

Wien. Bis zum 8. Juli können sich alle Mitglieder der Wirtschaftskammer Wien (WKW) für den Mercur 2014 bewerben.

Brigitte Jank, Präsidentin der WKW: „Innovation ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und den langfristigen Erfolg.“ Teilnehmen können Unternehmen, die eine Innovation marktreif gemacht haben oder kurz davor stehen. Entscheidend für die Bewertung ist der gesamte Innovationsprozess, von der Ideenfindung bis zur Realisierung. Das Preisgeld für die vier Kategoriesieger wurde heuer auf jeweils 7.000 € erhöht. www.wko.at

c ov e r

60 – industrialtechnology

Freitag, 23. Mai 2014

Globaler Wettbewerb Europas Industrie sieht sich durch hohe Energiepreise unter Druck

kommentar

Grenzen müssen neu gezogen werden

Lage entscheidet Wirtschaftlage

Aktuelle Studie: Herkömmliche Vorstellungen von Low- und High-Cost-Standorten stimmen nicht mehr. britta biron

W

as zählt, ist die Lage – nicht nur, wenn´s um einen neuen Wohnsitz geht. Schon da fällt die Entscheidung aufgrund der vielen Faktoren, die bedacht werden müssen, nicht leicht.

Ungleich schwerer haben es allerdings Unternehmen auf der Suche nach dem idealen Produktionsstandort. Schaut man in die Schulbücher, mit denen dem Nachwuchs die Grundbegriffe der Wirtschaft erklärt werden sollen, sieht die Sache recht einfach aus, doch die Theorie ist auch hier grau, und viele Thesen werden den heutigen Gegebenheiten längst nicht mehr gerecht.

Klar ist, dass mit der zunehmenden Globalisierung und neuen Playern der Druck auf alle Beteiligten steigt.

Klar ist auch, dass das Geld dabei eine wichtige Rolle spielt, wer vorn dabei ist und wer ins Abseits gedrängt wird.

Klar ist auch, dass in Zukunft ohne F&E nix geht, und dafür braucht es gut ausgebildete Experten (und natürlich auch ein leistungsfähiges Bildungssystem), ebenso wie auch einfache Arbeiter in der Produktion, die sich aber auch in den Schwellenländern nicht mehr mit Hungerlöhnen abspeisen lassen wollen.

Und bei allem Verständnis dafür, dass niemand gern ins Blaue plant, ist auch klar: 100%ige Sicherheit wird´s nie geben, dafür aber unternehmerisches Risiko.

„Künftig sollte es nicht in der Hand einer Behörde liegen, bestimmten Branchen Abwanderungsgefähr­ dung abzusprechen.“ Stephan Schwarzer Leiter Abteilung Umweltund Energiepolitik wko

Und die Unternehmen stehen, zumindest beim Thema CO2-Kostenbelastung, mit dieser Meinung nicht allein da. Die Europäische Kommission hat jetzt eine aktualisierte Liste von Sektoren und Subsektoren veröffentlicht, in denen ihrer Meinung nach erhebliche Gefahren einer Betriebsverlegung weg von Europa bestehen.

Messer Mehr erreicht

© Messer Group

Erfolgreich

Gumpoldskirchen. Der Industriegasespezialist Messer verzeichnete 2013 einen konsolidierten Umsatz von 1,027 Mrd. € und einen operativen Gewinn von 231 Mio. €. Trotz des projektbedingten Umsatzrückgangs von rund 62 Mio. € wurden die Ziele übertroffen. 2013 wurden insgesamt 197 Mio. € in den Ausbau der Produktionskapazitäten und der Vertriebsmittel investiert.

Neben der weiteren Diversifikation des China-Geschäfts lag der Fokus hier auf der Inbetriebnahme neuer Anlagen zur Gaseerzeugung in Vietnam, Frankreich, Österreich und ­Spanien. www.messer.at

Die Stärkung Europas liegt nach Meinung der Industrie zu einem großen Maß in einer Forcierung von Forschung & Entwicklung.

Einen wirksamen Hebel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Sicherung der Job sieht die Industriellenvereinigung vor allem in den Bereichen Forschung & Entwicklung. Im September 2012 wurde unter der Führung von Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende und CTO der Infineon Technologies Austria AG, eine zeitlich befristete EU-Task Force ins Leben gerufen, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen.

„Wenn wir den Turn­ around schaffen

Unzureichende Maßnahmen

­wollen, können wir

Dieses Eingeständnis allein ist allerdings zu wenig. „Es genügt nicht, eine Liste der gefährdeten Betriebe aufzustellen und diese Betriebe nur für einige Jahre in Sicherheit zu wiegen. Investitionen werden für eine Zeitraum von 20 Jahren oder länger getätigt. Über diesen gesamten Zeitraum muss die Garantie gegeben sein, dass krasse Kostenerhöhungen durch die Verteuerung der Emissionszertifikate die exponierten europäischen Standorte nicht treffen”, so Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO).

das nur gemeinsam und auf europäischer Ebene erreichen.“ georg kapsch, präsident der industriellenvereingung

„Gerade die Industrie ist und bleibt zentrale Triebfeder von Innovation am Standort Europa“, so IV-Präsident Georg Kapsch bei der Abschlussveranstaltung der Task Force vor wenigen Tagen. Immerhin hat sie einen Anteil von rund

© APA/Roland Schlager

Neue Anlagen standen im Vorjahr im Fokus des Gasspezialisten.

© Panthermedia.net/Viktor Cap

Wien/Brüssel. Einigkeit macht stark, so ein allgemein bekanntes Sprichwort, das im Falle Europas und der Stellung in der globalen Wirtschaft nach Meinung der Industriekapitäne allerdings nicht der Wahrheit entspricht. So gut wie alle Branchen fürchten, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Alten Welt schwindet. Die Gründe, die angeführt werden, sind bekannt: hohe Energiepreise, hohe Lohnkosten, immer strengere gesetzliche Vorgaben beim Klimaschutz, zu wenig eigene Rohstoffe, etc.

britta biron

IV-Präsident Georg Kapsch setzt vor allem auf Forcierung von F&E.

15% der direkten Wertschöpfung der europäischen Wirtschaft, trägt 65% der gesamten Forschungsund Entwicklungsausgaben und 49,3% der innovativen Investitionen. Umso wichtiger sei daher, dass forschende Unternehmen in europäischen Initiativen wie etwa „Horizon 2020“ entlang der gesamten Wertschöpfungskette möglichst stark eingebunden seien. „Mit Unterstützung der EU-Task Force hat sich die Industriellenvereinigung vom Kommissionsentwurf bis zum Beschluss im Parlament erfolgreich auch mit einer eigenen Position in die diesbezüglichen Verhandlungen eingebracht und aktiv an den deutlich attraktiveren Beteiligungsregeln für Unternehmen in ‚Horizon 2020‘ mitgewirkt“, so der IV-Präsident. „Das war entscheidend, denn wenn die Produktionsplattform am Standort der Forschung fehle, so wandere langfristig die Forschung ebenfalls ab. „Dass die vorhandenen europäischen Fördermittel im Forschungs- und Innovationsbereich seitens der Unternehmen verstärkt und effektiv genutzt werden können, ist daher von zentraler Bedeutung, wenn Europa – und selbstverständlich auch Österreich – seine internationale Wettbewerbsfähigkeit als Standort langfristig erhalten will“, sagte Kapsch.

Globale Änderungen Mit der Wettbewerbsfähigkeit im Zusammenhang mit den Fertigungskosten beschäftigt sich eine aktuelle Studie von Boston Consulting (BCC) und räumt mit einigen traditionellen Vorstellungen auf.

Einige – vor allem westeuropäische – Länder, in denen die Produktionskosten bereits vor zehn Jahren vergleichsweise hoch waren, darunter Belgien, Schweden, Frankreich, die Schweiz und Italien, sind noch weiter zurückgefallen. Doch gleichzeitig haben auch fünf traditionell als LowCost-Standorte betrachtete Länder – Brasilien, China, Tschechien, Polen und Russland – seit 2004 ihren Kostenvorteil in erheblichem Maße eingebüßt. Der Fertigungs-

kostenvorteil Chinas gegenüber den USA ist auf weniger als 5% geschrumpft, und in Brasilien ist die Produktion heute teurer als in vielen Ländern Westeuropas. In Osteuropa liegen die Kosten ebenso hoch oder sogar höher als in den USA, sind damit allerdings teilweise nach wie vor deutlich attraktiver als in Westeuropa, und Großbritannien hat sich zum billigsten Fertigungsstandort in Westeuropa entwickelt.

„Innerhalb aller Regi­ onen gibt es wesent­ liche Abstufungen, und einige Länder ­haben deutlich an Attraktivität verloren.“ Roland Haslehner, industrieexperte & Partner bei bcc

„Viele Unternehmen treffen Investitionsentscheidungen für die Fertigung auf Basis einer jahrzehntealten Weltsicht, die mittlerweile aber völlig überholt ist“, sagt Roland Haslehner, Partner bei BCG und Industrie-Experte. „Unternehmen sollten aufgrund dieser Veränderungen ihre Einkaufsstrategien überdenken und sich genau überlegen, wo sie in Zukunft Kapazitäten aufbauen wollen.“ Dabei geht es nicht nur um Löhne, sondern um die Gesamtkosten – einschließlich Produktivitätsunterschieden und versteckter Kosten. „Wenn Unternehmen neue Fertigungskapazitäten aufbauen, sind dies Entscheidungen für die nächsten 25 Jahre oder länger.

Sie müssen genau untersuchen, wie sich relative Kostenstrukturen verändert haben – und welche Entwicklungen in Zukunft zu erwarten sind.” www.wko.at www.iv-net.at

www.bcg.com

i n n ovati on & u n te r n e hme n

Freitag, 23. Mai 2014

industrialtechnology – 61

Engel Drittes Werk in China, Fachforum für Automobilbranche, neue Maschinen-Marke

Weitere Expansion Der OÖ Spritzguss-Spezialist baut seine Position in Asien weiter aus. norbert berger

Schwertberg. Auch für die asiatischen Spritzgießverarbeiter rücken Innovationen, Effizienz und Automatisierung immer stärker in den Fokus – ein Trend, von dem Engel weiter profitieren möchte und bei der Chinaplas Ende April gleich drei hochintegrierte Fertigungszellen – unter anderem eine zur Produktion von 500-mlLebensmittelcontainern – präsentierte. Zudem zeigte man erstmals

unserer Testanwender zu unserer neuen Steuerungsgeneration CC300 sind extrem positiv.“ Gero Willmeroth, GF Engel Machinery Shanghai

in Asien auch die neue Steuerungsgeneration CC300, und in einem eigenen Bereich wurde zudem das Angebot an Serviceprodukten und Dienstleistungen präsentiert.

Gero Willmeroth, GF Vertrieb und Service von Engel Machinery Shanghai: „Mit intelligenten Automatisierungskonzepten können wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden deutlich steigern.

Die Nachfrage nach automatisierten Systemlösungen nimmt in Asien weiter zu.“

Automobilforum Vor allem die asiatischen Autohersteller haben das Know-how der OÖ-Spezialisten bereits schätzen gelernt. „Die Automobilindus-

© Engel

„Die Rückmeldungen Fachforum für Automobilhersteller zeigt innovative Technologien und Materialien

trie ist für uns der größte Markt“, betont Gilles Lefevre, GF von Engel Machinery (Thailand), in Bangkok. „Wir gehören bereits heute zu den führenden Anbietern in der Region.“ Und diese Position will man künftig noch weiter ausbauen und veranstaltet gemeinsam mit Borouge am 24. und 25. Juni ein Automobilseminar in Bangkok.

Neue Maschinenmarke Im Fokus stehen Funktionsintegration, Leichtbau und funktionale Oberflächen. „Dies sind die wichtigsten Wachstumstreiber in der Automobilindustrie und der Schlüssel für wirtschaftlichere Prozesse und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit“, so Lefevre. Und das Interesse ist groß: Angemeldet haben sich bereits Automobilspezialisten aus Thailand – mit einem Produktionsvolumen von 2,4 Mio. Fahrzeugen pro Jahr bereits unter den Top Ten der Automobilnationen –, aber auch Malaysia, Indonesien und weiteren südostasiatischen Ländern.

Zu den weiteren Expansionsplänen von Engel zählt auch der

Ausbau der Produktion vor Ort – derzeit betreibt das Unternehmen bereits zwei Werke in China.

Der für diesen Sommer geplante Start der Produktion im neuen Wintec Engel Machinery-Werk in Changzhou ist vor allem auch mit einer Diversifizierung des Produktportfolios in Asien verbunden.

Denn während sich Engel weiterhin auf integrierte und automatisierte Systemlösungen konzentriert, wird sich das neue Tochterunternehmen im großen Segment der Commodity-Anwendungen positionieren. Konzentrieren will man sich in erster Linie auf den chinesischen Markt, daneben will man aber auch Spritzgießverarbeiter in Südostasien, Korea, Taiwan und Indien als Kunden gewinnen.

Die Maschinen der neuen Marke bieten zwar eine geringere Modularität und weniger Optionen, Produktion und Service sind aber in das Engel-Qualitätsmanagement integriert, wodurch man auch im preisgünstigen Segment hohe Qualität bieten kann.

Die Leitung des neuen Werks übernimmt Peter Auinger, der bisher die Engel-Niederlassung in Mexico führte. www.engelglobal.com

Maplan Infoveranstlatung für Kunden und Partner

WEG Sortimentserweiterung

Ternitz. Am 4. und 5 Juni veranstaltet Maplan mit 22 Partnern aus Industrie und Forschung – darunter die Universität Leoben und das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) – das Branchenforum „Maplan Days of Technology“.

Auf dem Programm steht sowohl die neueste Maschinentechnik – im Technikum werden unter anderem vertikal und horizontale Maschinen mit Schließkräften von 1.600

Neue Kompaktantriebe mit aufgebauter Regelelektronik.

© Maplan

bis 4.600 kN gezeigt – sowie eine Reihe von Fachvorträgen zu den Themen Automatisierungen, Qualität, Energieeffizienz und Kostenreduktion. Zudem werden auch anwendungstechnische Beratungen geboten. „Damit wollen wir eine interessante Austauschplattform für unsere Kunden und Partner für Zubehör rund um die Maschinen bieten”, so Maplan-CEO Wolfgang Meyer. www.maplan.at

Maplan-CEO Wolfgang Meyer: „Bieten ein breites Spektrum von Fachthemen“.

Neue Antriebe

© Wattdrive (2)

Days of Technology zeigen Trends

Markt Piesting/Kerpen. Der Antriebsspezialist WEG hat sein Portfolio jetzt um die Elektromotoren und Getriebe der Anfang des Jahres übernommenen Württembergische Elektromotoren GmbH erweitert.

Dazu zählen etwa die hocheffizienten Drehstrommotoren der Baureihen SD (ohne Lüfter) und VD (mit Lüfter) für einen Leistungsbereich von 50 bis 250 W bzw.

90 bis 370 W. www.weg.de

Mehr erfahren Sie unter 01/ 616 21 21 – 0 oder mailen Sie an at@HARTING.com www. HARTING.at

tr a n spor t & logi s t i k

62 – industrialtechnology

CeMat 2014 Heute endet die Fachmesse, auf der die aktuellen Trends der Intralogistik präsentiert wurden

© Epal

Epal-Europalette will auf neue Märkte

Düsseldorf/Budapest. Die European Pallet Association e.V. (EPAL) lädt zum ersten Paletten-Symposium am 5. Juni in Ungarn ein. Der Branchentreff im Marriott Hotel Budapest richtet sich an Logistikexperten, Palettenhersteller und -Reparateure sowie Verwender aus Handel und Industrie.

Im Fokus des Symposiums steht die Qualität der EpalEuropalette. „Zugleich ist die Veranstaltung auch ein wichtiger Schritt für die noch stärkere Positionierung der EPAL-Europalette am ungarischen Markt”, so Epal-CEO Martin Leibrandt. www.epal-pallets.org/

Patente Lösung für den Autotransport

Die Zukunft wird smart, effizient und integriert Deutliches Plus bei ausländischen Ausstellern unterstreicht Internationalität der Messe. britta biron

Hannover. Mit einem Plus von drei Prozent ist die Intralogistikbranche in Deutschland, dem aktuellen Logistik-Weltmeister, erneut deutlich gewachsen und für heuer werden ähnlich hohe Steigerungen erwartet. Auch außerhalb Deutschlands legt die Branche kräftig zu, vor allem in China und den USA. Einer der größten Treiber ist dabei der Online-Handel: Für 2014 rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) hier mit einem Umsatz von 38,7 Mrd. €, das entspricht einem Plus von 17%.

„Eine der Herausforderungen für die Intralogistik sind die immer

© BLG Logistics Group

kürzer werdenden

© Gebhardt Fördertechnik

short

Fachveranstaltung bietet umfassen­ de Infos rund um die Europalette.

Lebenszyklen von

Der Grid Sorter von Gebhardt Fördertechnik war eines der Innovations-Highlights der diesjährigen Intralogistik-Fachmesse.

Produkten.“

fehlerhafte Verladungen identifiziert.

Weltpremiere feierte der GridSorter von Gebhardt Fördertechnik. Er besteht aus zusammenhängenden 90-Grad-Umsetzern, von denen jeder einzelne Daten verarbeiten und selbstständig Entscheidungen treffen kann; dadurch soll sich, so der Hersteller, die Planung deutlich optimieren lassen.

Unter den zahlreichen Messeneuheiten waren auch die neuen Gabelstapler mit Verbrennungsmotoren von Jungheinrich, Schwerlastseile aus der neuen Hochleistungsfaser Novoleen oder die Aktive Laststabilisierung (ALS) von Staplerhersteller Still.

Die Beumer Group demonstrier-

Christoph Beumer, Vor­ sitzender CeMat-Präsidium

Bremen. BLG hat vor wenigen Tagen seinen neuen Autotransport-Waggon vorgestellt, der eine deutliche Erleichterung im innereuropäischen Pkw-Transport bringt.

Das Besondere an dem neuen Waggon, der auf großes Interesse seitens der Autohersteller stößt, ist die „Italienfähigkeit“.

Die Bezeichnung resultiert aus dem Umstand, dass in Italien die Tunnelquerschnitte kleiner als in den meisten anderen Ländern Europas sind und daher keiner der üblichen Autozüge für ein dortiges Ziel doppelstöckig mit SUVs beladen werden kann. Ähnliche Einschränkungen gibt es allerdings auch für Spanien, England sowie Frankreich.

Erreicht wurde die Italienfähigkeit durch kleinere Radsätze und die Möglichkeit, beide Ebenen nach der Beladung abzusenken.

Entwickelt wurde der neue, mittlerweile zum Patent angemeldete Waggon-Typ von BLG AutoRail gemeinam mit dem amerikanischen Waggonbauer Greenbrier. www.blg.de

Neben den Umsätzen steigen aber auch die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Systeme. Was sich die Hersteller dazu haben einfallen lassen, zeigte sich auf der Cemat, der Weltleitmesse der Intralogistik, die heute, Freitag, zu Ende geht.

So stellte der Industrietor- und Verladetechnikspezialist Hörmann eine intelligente Ladebrücke mit integrierter RFID-Technologie vor, die Warenbewegungen prüft und

te einen Belt-Tray-Sorter vom Typ BS 7 BT mit einer Länge von rund 40 m und einer Sortierleistung von bis zu 22.500 Teilen pro Stunde, und viastore systems zeigte erstmals die neue App „viastore Warehouse-Designer“, mit der die Messebesucher mittels iPad ihr individuelles Lager oder Distributionszentrum selbst gestalten konnten.

Supply Chain der Zukunft Es sind vor allem Energie- und Umweltthemen, demografischer Wandel, der wachsende e-Commerce, die immer kürzeren Produktlebenszyklen, die den Innovationsgeist der Unternehmen beflü-

geln. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 2 000 m2 präsentieren rund 30 Aussteller ihre neuesten Produkte und Lösungsansätze für alltägliche, aber auch spezielle logistische Aufgabenstellungen anhand eines Gemeinschaftsexponats, das eine exemplarische Supply Chain mit allen wichtigen logistischen Stationen – vom automatischen Entladen eines Seecontainers über Vereinzelungs-, Kommissionier- und Verpackungsprozesse bis hin zur Ladungssicherung – abbildet. „Die CeMat zeigt heute Innovationen, die morgen zum Standard werden”, ist Christoph Beumer, Vorsitzender des CeMat-Präsidiums, überzeugt. www.cemat.de

Global CEO Survey Der Optimismus bei den Chefs in der Logistikbranche steigt deutlich

Europa rückt verstärkt in den Fokus Frankfurt am Main. Dass sich die Stimmung in den Vorstandsetagen wieder verbessert hat, zeigt der kürzlich präsentierte Global CEO Survey von PwC. Doppelt so viele Top-Manager wie vor einem Jahr, nämlich 44%, erwarten eine Belebung der Welt-Konjunktur, 39% rechnen fix mit Umsatzsteigerungen für ihr Unternehmen.

Die weltweit größte Zuversicht zeigen die Manager in Westeuropa; hier rechnet jeder zweite fest mit einem Aufschwung, wogegen ihre Kollegen in Zentral- und Osteuropa im internationalen Vergleich zur Gruppe des Pessimisten zählen.

15%), sondern vielmehr in den klassischen Industrieländern und da vor allem in den europäischen.

Rund ein Viertel der Befragten nannte auf die Frage nach den wichtigsten Faktoren für Wachstum „innovative Transport- und Logistikdienstleistungen“.

Hoch im Kurs stehen auch strategische Partnerschaften und Joint Ventures; 32% der Befragen gaben

an, dass solche Maßnahmen bereits im letzten Jahr umgesetzt wurden. Weitere 42% haben das Thema für die kommenden zwölf Monate am Plan, wobei Westeuropa (32% der Nennungen) dafür die bevorzugte Region ist; attraktiv ist auch der CEE-Raum.

Die Umwelt bzw. deren Entlastung ist klarerweise ein wichtiges Thema; für 88% der Top-Manager

Steigender Optimismus Bei den Branchen zählt Transport & Logistik zu jenen, wo der Optimismus überdurchschnittlich ausgeprägt ist; hier stieg der Anteil der CEOs, die mit einer Besserung der Lage rechnen, von 17% im Vorjahr auf 45%.

Wachstumsmöglichkeiten für ihre Unternehmen sehen die Bosse allerdings jetzt weniger in neuen Märkten (auf diese setzen nur

© Panthermedia.net/Diego Cervo

BLG-Vorstand Michael Blach (rechts) und AutoRail-GF Gerald Binz.

Freitag, 23. Mai 2014

Überdurchschnittlich viele Logistik-Manager rechnen mit einem Wachstum.

steht die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks ihres Unternehmens sehr weit oben auf der To-do-Liste.

Bekannte Probleme Wachsende Sorge breitet sich unter den T&L-CEOs hinsichtlich der steigenden Energiekosten aus, 76% (vs. 61% im Vorjahr) führten das unter den großen Wachstumsbremsen an. Mit 56% ist auch der Anteil jener, die die bestehenden Infrastrukturen für nicht mehr ausreichend halten, recht hoch, und jeder zweite würde sich wünschen, dass die Politik das Thema mit mehr Entschlossenheit angehen würde.

Etwas weniger politische Einflussnahme sähen die Logistiker gern in anderen Bereichen. „In Überregulierung, den weiterhin bestehenden Staatsdefiziten und einer steigenden Steuerbelastung sehen die Wirtschaftsführer weltweit die größte Gefahr für weiteres Wachstum; dies ist ein klares Signal an die Politik“, so Norbert Winkeljohann, Vorstandssprecher PwC Deutschland. www.pwc.de

tr a n spor t & logi st i k

Jungheinrich Weitere Steigerung im 1. Quartal

Sehr gute Entwicklung Höhere Prognosen für Umsatz und EBIT.

industrialtechnology – 63

| BS12-02G |

Freitag, 23. Mai 2014

Vier Komponenten, ein System: New Automation Technology.

Motion Servoverstärker Servomotoren

© Jungheinrich

IPC Vorstandsvorsitzender Hans-Georg Frey kündigt weitere Investitionen an. herbert strasser

Hamburg. Die weltweit steigende Nachfrage nach Flurförderfahrzeugen und Intralogistiksystem kann Jungheinrich für sich nutzen und Umsatz und Ergebnis im 1. Quartal um jeweils 12% steigern. Der Auftragseingang wies mit 20.500 Fahrzeugen ein Plus von fünf Prozent auf, die Produktion stieg um 33%.

Beste Voraussetzungen also, um die starke Position noch weiter auszubauen. „Nach dem Umzug der Fertigung für Lager- und Systemgeräte in das Werk Degernpoint stehen umfangreiche Investitionen in unser Stammwerk in Moosburg für die Produktion der Gegengewichtsstapler an; weitere Schwerpunkte sind der Neubau eines Schulungs-

zentrums auf dem Werksgelände in Norderstedt, die Erweiterung des Gebrauchtgeräte-Zentrums Dresden, der Bau oder Erwerb von Vertriebsniederlassungen in Asien sowie die Errichtung einer neuen Hauptverwaltung an unserem Stammsitz in Hamburg-Wandsbek”, erklärt Hans-Georg Frey, Vorsitzender des Vorstands der Jungheinrich AG. Insgesamt ist für die Maßnahmen heuer ein Budget von 85 bis 95 Mio. € vorgesehen. Aufgrund der guten Entwicklung wurden die Prognosen für heuer nach oben gesetzt. Beim Konzernumsatz sowie beim Auftragseingang wird ein Wert zwischen 2,4 und 2,5 Mrd. € erwartet, für das EBIT rechnet man mit 175 bis 185 Mio. €. www.jungheinrich.de

Industrie-PCs Embedded-PCs Motherboards

I/O

Automation

EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module

Software-SPS Software-NC/CNC Safety

DB Schenker Offizielle Eröffnung der neuen Anlage

Logistikzentrum Nürnberger Hafen Frankfurt/Nürnberg. Mit einem offiziellen Festakt hat die Schenker Deutschland AG am Donnerstag ihr neues Logistikzentrum im Nürnberger Hafen eingeweiht. „Die Zusammenführung unserer bisher im Stadtgebiet getrennten Standorte bietet den Kunden einen noch schnelleren Zugang zu weltweiten Wachstumsmärkten – egal, ob zu Land, zu Wasser oder in der Luft“, so Vorstandsvorsitzender Hansjörg Rodi. „Mit dem Neubau

hier schaffen wir Zukunft im Nürnberger Hafen.“ Der Neubau bietet 10.000 m 2 Umschlagfläche, 139 Verladetore und rund 5.400 m 2 Bürofläche und wurde nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten ausgestattet. Geheizt wird über eine Geothermieanlage, und die eingesetzten Gabelstapler fahren mit modernster Lithium-Ionen-­ Batterietechnik. www.dbschenker.de

www.beckhoff.at Setzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewährleistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

IPC I/O Motion

© Wikimedia/Mmerkl

Automation

DB Schenker hat 25 Mio. Euro in das neue Logistikzentrum investiert.

e n e r gi e & r e s sou r c e n

64 – industrialtechnology

Freitag, 23. Mai 2014

Noch keine Einheit Energiestrategien der EU-Länder nach wie vor sehr unterschiedlich

short

Das große Ziel ist noch nicht erreicht

30 Mio. Euro für den Ausbau in Schwechat

© OMV

Neue Leitlinien für Ökostrom-Förderung und mehr Kooperation bei der Preisbildung. britta biron

Die Kapazität der Butadien-Produk­ tion wurde um 30% gesteigert.

Wien/Brüssel. 2012 versprach die EU-Kommission die Erarbeitung von Leitlinien für eine europaweite Reform der nationalen Fördersysteme mit dem Ziel, bis 2014 einen einheitlichen europäischen Strommarkt zu schaffen.

Davon ist man allerdings immer noch weit entfernt, stattdessen zeigt sich nach wie vor ein recht buntes Bild an verschiedenen Energiestrategien – vor allem auch im Hinblick auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien und der damit in Zusammenhang stehenden Förderungssysteme.

Wien. Aufgrund des globalen Wandels der Raffineriebranche spielen neben den klassischen Erdölprodukten wie Diesel, Heizöl oder Benzin petrochemische Erdölderivate wie etwa Butadien (ein wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie und die Reifenherstellung) international eine wachsende Rolle.

Daher baut die OMV diesen Bereich aus. Anfang Mai wurde die vergrößerte ButadienProduktion in der Raffinerie Schwechat in Betrieb benommen, die Kapazität steigt dadurch um 30% auf 60.000 t jährlich. Insgesamt wurden knapp 30 Mio. € in den Ausbau investiert. „Damit bauen wir die Integrationsvorteile der Raffinerie Schwechat in der Petrochemie weiter aus; wir schaffen damit zusätzliches Ertragspotenzial und erreichen eine weitere Verbesserung unserer Wettbewerbsposition”, so Manfred Leitner, OMV-Vorstand für Raffinerien und Marketing.

Derzeit errichtet die OMV noch eine weitere ButadienAnlage in ihrer Raffinerie Burghausen (Deutschland), deren Inbetriebnahme für das zweite Quartal 2015 geplant ist. www.omv.com

müssen den geför­ derten Bereich verlas­ sen und sich stärker an Angebot und Nach­ frage orientieren.“ martin graf vorstand e-control

Allerdings hat die EU-Kommision im letzten Monat neue Leitlinien für Subventionen verabschiedet, um die Förderung von Ökostrom marktorientierter und effizienter zu machen sowie langfristige und fixe Einspeisetarife auslaufen zu lassen – eine Maßnahme, die ganz im Sinne der Regulierungsbehörde EControl ist. Einspeisetarife hätten in der Vergangenheit als Starthilfe für den Ausbau von Ökostrom-

© Bayer MaterialScience

Bayer startet mit der DreamLine-Produktion

© dpa/Christian Charisius

„Die Erneuerbaren

Ökostromanbieter sollen sich künftig stärker an den Anforderungen der Märkte orientieren als bisher.

anlagen ihre Berechtigung gehabt, „nun sind wir in einer neuen Phase; die Erneuerbaren müssen den geförderten Bereich verlassen und den Gesetzen von Angebot und Nachfrage stärker unterliegen”, so e-Control-Vorstand Martin Graf, der es für wichtig hält, dass die Ökostromproduzenten künftig einen größeren Beitrag zur Netzstabilität leisten.

Gemeinsame Basis „Gleichzeitig sind auch Förderungen von konventionellen Kraftwerken wie Kohle oder Atom kritisch zu hinterfragen“, ergänzt Graf. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung eines einheitlichen

europäischen Strommarkts wurde erst kürzlich gesetzt, indem die Hauptakteure in Österreich, Tschechien, Deutschland, Ungarn, Polen, Slowenien und Slowakei gemeinsam mit der Agentur zur Zusammenarbeit der Energieregulatoren (ACER) ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet haben. „Dieses zielt darauf ab, die Netzkapazitäten zwischen den Märkten der einzelnen Länder möglichst korrekt zu errechnen, damit möglichst viel Energie im Wettbewerb ausgetauscht werden kann; die Preise sollten dadurch täglich gleichzeitig über eine gemeinsame völlig koordinierte Methode ermittelt werden“, erläutert Walter

Boltz, E-Control-Vorstand. „Diese Vorgehensweise soll künftig dazu beitragen, dass es zu einer deutlichen Annäherung der Preise und damit zu mehr Wettbewerb in den einzelnen Ländern kommt.“ Das Projekt umfasst einerseits lastflussbasierte Kapazitätsberechnungen und andererseits implizite Kapazitätsvergaben unter Verwendung des Börsensystems „Price Coupling of Regions“ (PCR).

Beides soll in einem gemeinsamen Schritt umgesetzt werden.

Damit befindet sich das Projekt auch im Einklang mit dem Ziel-modell für europäische Märkte, und es wird ein funktionierendes Zusammenspiel mit anderen Regionen hergestellt. www.e-control.at

TU Wien Neues Christian Doppler-Institut entwickelt gemeinsam mit der voestalpine neue Herstellungsverfahren

Ressourcen und Energie bei Stahl sparen

Eingerichtet wird die neue Produk­ tionsstraße im Werk Dormagen.

Wien. Den Ressourceneinsatz, den Energiebedarf sowie die CO 2 Emission zu reduzieren, hat in der Stahlindustrie einen wachsenden Stellenwert. „In den letzten Jahren gab es bedeutende Fortschritte in der Regelungstheorie; viele der neuen Erkenntnisse wurden in der Stahlindustrie aber bisher noch nicht umgesetzt“, sagt Andreas Kugi,

Vorstand des ACIN an der TU Wien und Leiter des neuen CD-Labors, das kürzlich mit Unterstützung Unterstützung der voestalpine und des Wissenschafts-, Forschungsund Wirtschaftsministeriums an der TU eröffnet wurde.

Hier will der weltweit tätige Stahlkonzern gemeinsam mit dem Wissenschafter-Team neue Erkenntnisse aus der Regelungs-

© Katharina Ziedek

Leverkusen. Nach erfolgreicher Testphase und vielversprechender Marktanalyse will Bayer 15 Mio. € in den Bau einer Produktionsstraße am Standort Dormagen investieren.

Dort soll im Rahmen des DreamLine-Projekts unter Einsatz von CO2 ein Vorprodukt für hochwertigen PolyurethanSchaumstoff hergestellt werden. Die Anlage soll eine Produktionskapazität von 5.000 t pro Jahr haben.

Die Genehmigungsunterlagen werden in den nächsten Wochen eingereicht.

Die ersten CO2-basierten Polyole – diese entsprechen hinsichtlich der Qualität den konventionell hergestellten, weisen aber eine deutlich bessere Umweltbilanz auf – sollen ab 2016 auf den Markt gebracht werden. „Das erste große Einsatzgebiet wird die Matratzenproduktion sein”, erklärt Karsten Malsch, Leiter der DreamLineProduktion. www.bayer.com

Widmen wird man sich vor allem der Prozessoptimierung beim Warmwalzen.

technik nutzen und in den nächsten Jahren, basierend auf physikalischen Grundprinzipien, die Arbeitsprozesse in der Warmbreitbandstraße und der Feuerverzinkungsanlage der voestalpine mathematisch beschreiben.

Diffiziles Warmwalzen Eines der großen Themen, die im neuen CD-Labor untersucht werden sollen, ist die Steuerung, Regelung, Diagnose und Prozessoptimierung von Warmbreitbandstraßen. Dort werden mit großen Walzen die Bleche auf die gewünschte Dicke ausgewalzt. Die Position der vielen verschiedenen Walzen, der Zug des Stahlbands, die Temperatur – viele Parameter müssen dabei ständig aufeinander abgestimmt werden. „Beim Warmwalzen sind mehr als 50 Aktoren im Einsatz, die optimal miteinander interagieren müssen“, erklärt Kugi. Kräfte im Meganewton-Bereich treten hier auf, das entspricht der Gewichtskraft von Hunderten Tonnen. Gleichzeitig muss mit einer Genauigkeit

von Zehntelmillimetern gearbeitet werden.

Optimierungspotenzial gibt es auch bei der Feuerverzinkung, da eine unnötig dicke Zinkschicht

„Unser Ziel sind mathematische Mo­ delle, die in Echtzeit zur Steuerung des Prozesses verwendet werden können.“ andreas kugi, TU wien

Geld und Ressourcen kostet und letztlich auch die Umwelt belastet.

Kugi ist überzeugt, dass mit der optimalen Steuerung rund 5% Zink eingespart werden können. www.voestalpine.com www.tu-wien.ac.at