Freitag, 27. Mai 2011
i n n ovat i o n & u n t e r n e h m e n
3hoch3 Hochkarätige Veranstaltungsreihe gestartet
Die Themen der Zukunft
© Florian Gerlich (2)
Wie funktioniert Nachhaltigkeit in der Wirtschaft?
Die Referenten: Franz Sinabell, Valentina Aversano-Dearborn und Markus Knoflacher. herbert strasser
Wien. Wie hängen wirtschaftliche Entwicklung und anthropogene Umweltveränderungen zusammen, wie können die Wechselwirkungen beschrieben und – ökonomisch, sozial, ökologisch – bewertet werden? Wovon wird Wirtschaft und Industrie in Zukunft bestimmt und wie können ökologische Aspekte in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung einfließen? Wie lässt sich „nachhaltiger“ Wohlstand überhaupt beschreiben, messen und bewerten? Wie kann der Nachhaltigkeitsgedanke eine Wohlstandsökonomie schaffen, in der gesellschaftlicher Wohlstand mit individueller Lebensqualität Hand in Hand gehen?
Hochkarätige Experten Diesen und weiteren Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit widmete sich die erste von drei hochkarätigen Veranstaltungen der Reihe „Wissenschaft trifft Industrie - 3 hoch 3“ am 11. Mai. Franz Sinabell (WIFO Wien) wies in seinem Referat darauf hin, dass das Bruttoinlandsprodukt kein ausreichender Indikator mehr sei, um die Wohlfahrt eines Landes entsprechend zu erfassen. Im Anschluss folgte das Referat von Valentina Aversano-Dearborn (BOKU Wien) über den Umgang mit der Schöpfung. Dabei stand die Orientierung klösterlichen Lebens und Wirtschaftens am
Leitbild der Nachhaltigkeit im Vordergrund. „Klöster sind nicht nur geistliche und kulturelle Zentren einer Region, sondern häufig auch mannigfaltige wirtschaftliche Mikrokosmen, die in vielerlei Formen mit einzelnen Akteuren und gesellschaftlichen Gruppierungen innerhalb ihrer Region in Verbindung stehen”, sagte sie und zeigte auf, wie sich klösterliches Leben und Wirtschaften heute gestaltet und ob bzw. wie wirtschaftliche, soziale und ökologische Herausforderungen mit geistlich-spirituellen Traditionen in Einklang gebracht werden können. Als dritter und letzter Input des Abends stellte Markus Knoflacher (Austrian Institute of Technology) sein Projekt: „future.scapes. Wie wirkt der globale Wandel auf regionale Industriestandorte?“ vor. Die anschließende Diskussionsrunde leitete Gerald Kappes ein, indem er die Gemeinsamkeiten und Gegensätzlichkeiten von Klöstern und der OMV hervorhob. Er wies zudem darauf hin, dass im Hinblick auf Ziele und Orientierung oft noch Unklarheit besteht und das Vorangehen eher einem „Taumeln im Dunkeln“ gleicht. Jeder wisse, dass es nicht mehr wie bisher weitergehen könne, aber gleichzeitig herrsche großes Unwissen bezüglich eines geeigneten Rahmens – eines „modus operandi“ –, mit dem ein gedeihendes, nachhaltiges Wirtschafts- und Gesellschaftsleben funktionieren könnte. www.iv-net.at
Die Initiatoren der Veranstaltungsreihe: Alfred Strigl (GF plenum), Barbara Weitgruber (BMWF) und Clemens Wallner (IV).
industrialtechnology – 45