medianet industrial

medianet

inside your business. today.

freitag, 15. Juni 2012 – 27

Im letzten Jahr stieg das Transport­ aufkommen in Österreich um 4,1% Seite 29

Grüne Gesprächsrunde

expansion

Jungheinrich Austria lud Logistikexperten zum Nachhaltigkeits-Talk Seite 30/31

UPS sortiert mehr Pakete Seite 34

© Vitronic

aktuelle Frachtstatistik

© mn/Szene1/C. Mikes

© Panthermedia/H. Wilke

industrialtechnology Lieferketten müssen wandlungsfähiger sein

© Transics

short

Neue Wege Im Fokus des diesjährigen Österreichischen Logistik-Tages des VNL steht die große Herausforderung, die Supply Chain künftig noch flexibler zu ­gestalten, um sich damit einen wichtigen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Seite 28

ADV 009/2012 AT

Berlin. Das Logistik-Transferzentrum ITCL hat eine erweiterte Fassung des „Green Logistics Assessment“-Berichts vorgelegt. Im Besonderen wurde der für die nachhaltigkeitsorientierte Logistikplanung entwickelte Berechnungsansatz um eine vereinfachte Bilanzierungsmethode ergänzt. Dafür wurde eine umfassende Bibliothek anerkannter Emissionsfaktoren zusammengestellt, die sowohl die einzelnen Verkehrsträger als auch Lager- und Fördertechnik der Intralogistik sowie die genutzten Logistikimmobilien beinhaltet.

www.itcl-berlin.de

© Panthermedia.net/Mikael Damkier

© Panthermedia.net/Dipressionist

Mainz. Anwender von TransicsFlottenmanagementsystemen können jetzt direkt bei Europas führender Online-Frachtenbörse „Teleroute“ nach Transportaufträgen suchen.

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c ov e r

28 – industrialtechnology

Österreichischer Logistiktag 2012 Vernetzung als Wegbereiter für den Unternehmenserfolg steht im Fokus

gastkommentar

Die Anforderungen an Flexibilität steigen weiter

Mehrwert durch Logistik

© Knapp

Logistik und SCM sind die wesentlichen Pfeiler, auf denen der zukünftige Unternehmenserfolg ruht.

Wien. „Die Supply Chains müssen darauf eingestellt werden, dass die Volatilität hoch bleiben und die Anzahl und Auswirkung externer Schocks nicht geringer wird. Besonders wichtig ist dabei ein effizientes, unternehmensübergreifendes Risikomanagement, verbunden mit einer hohen Transparenz der gesamten Wertschöpfungskette”, schätzt Alexander Steinhart, Partner und Österreich-CEO des SCM-Spezialisten BrainNet, die wichtigsten Herausforderungen ein, denen sich Unternehmen in einer global-vernetzten Welt stellen müssen. „Insbesondere geht es um Flexibilität und Adaptivität.”

W

ie treffen wir unsere Kaufentscheidungen?

Kaum jemand wird sich noch an Zeiten erinnern, als man froh war, überhaupt entsprechende Ware zu bekommen, sehr wohl aber an jene, als man sich im Geschäft über die Eigenschaften eines Produkts beraten ließ.

Heute nähern sich die Produkt-eigenschaften immer weiter an und die einfache und schnelle Verfügbarkeit wird zu einem entscheidenden Kaufkriterium. Nicht mehr der beste Platz im Regal, sondern das rasche Auffinden im Internet ist heute wichtig. Das Internet weckt eine sehr hohe Erwartungshaltung, die nur durch ausgefeilte Logistik erfüllt werden kann.

Schnellstmöglich und richtig – ohne einen Verkäufer dazwischen – muss die Lieferung erfolgen; Logistik mutiert damit immer mehr zu einer wesentlichen Eigenschaft der Produkte. Die klassische Lieferkette fällt durch Direktbestellung immer öfter weg, während die früher weit verbreitete Lagerung kaum mehr leistbar ist.

Schlüsselthemen in der Logistik sind daher Individualität und Flexibilität. Modular erweiterbaren Lösungen für die Lagerlogistik gehört die Zukunft, da diese rasch an wechselnde Marktanforderungen angepasst werden können.

© Hapag-Lloyd

Rückgang

Die Menge der internationalen Gütertransporte hat leicht abgenommen.

Bremen. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ist im April saisonbereinigt auf 113,4 leicht gefallen. Dieser erste Rückgang seit November 2011 lässt darauf schließen, dass der internationale Warenaustausch etwas an Dynamik verloren hat.

Die Schnellschätzung für den April basiert auf den Angaben von 36 Häfen, in denen mehr als 70% des Umschlagsvolumens getätigt werden. Die vor einem Monat veröffentlichte Schätzung für den März 2012 wurde durch die seitdem bekannt gewordenen Daten nur unwesentlich revidiert. www.isl.org

Wer in Zukunft im globalen Business bestehen will, muss die Weichen in seiner Supply Chain schon heute stellen.

Eine Sicht, die – so eine aktuelle Umfrage des VNL – auch die Unternehmen teilen. „Acht von zehn Unternehmen müssen und wollen flexibler werden, um trotz der andauernden Marktveränderungen die Kundenanforderungen so erfüllen zu können, dass nicht mit enormen Lagerbeständen oder sons-

tigen Vorhaltekosten bezahlt wird”, erläutert VNL-Obmann Franz Staberhofer. „Die Produktqualität als primärer Faktor zur Auftragsvergabe hat an Bedeutung verloren; Lieferfähigkeit, Flexibilität und eine sehr kurze Lieferzeit haben eine annähernd gleiche Wertigkeit.”

„Logistik und SCM ­bieten Unternehmen die Möglichkeit, die volatile Marktsituation zu ihrem Vorteil zu nutzen.“

© VNL

Franz Staberhofer, obmann ­verein netzwerk logistik

Die Bedeutung der intensiveren Zusammenarbeit zwischen dem vorgelagerten Lieferanten über die interne Versorgungskette bis hin zum Kunden nähme dagegen stetig zu. „Es wird zu einer zentralen Aufgabe der Supply Chain Manager werden, einen nahtlosen Prozess zwischen allen Partnern entlang der Wertschöpfungskette zu bilden und damit Transparenz und Agilität sicherzustellen”, ist auch Steinhart überzeugt.

Neue Strukturen schaffen Das erfordert neue Strukturen.

Staberhofer dazu: „Bekannte Entscheidungsmechanismen greifen nicht mehr ausreichend. Es ist jetzt wirklich Zeit, dass die alte Zielsetzung von Supply Chain Management rasch erreicht wird. Ein hoher Integrationsgrad von Strukturen, Netzwerken und internen

wie unternehmensübergreifenden Prozessen, getragen von Vertrauen und Handschlagsqualität, ist Voraussetzung für ein Wirtschaften im Sinne echter Kundenorientierung und finanziellem Ergebnis.”

Wie Unternehmen dieses Ziel erreichen können, ist Thema am diesjährigen „Logistik Tag“ des VNL, der am 27. und 28. Juni in Linz stattfindet. „Unser Anspruch ist es, den Teilnehmern echte Anstöße für die eigene Praxis zu bieten, sowohl durch inhaltliche Inspiration bei den Vorträgen als auch den Austausch zwischen Anbietern und Bedarfsträgern sowie zwischen den Experten verschiedener Disziplinen”, so Staberhofer.

Auch der gesellschaftliche Aspekt kommt bei der Veranstaltung nicht zu kurz – Highlight der Abendgala am 27. Juni im Forum der Raiffeisenlandesbank OÖ ist die Verleihung des ‚Österreichischen Logistik-Preis 2012‘. www.vnl.at

easyFairs Zahlreiche Aussteller präsentierten auf den Fachmessen Verpackung & Logistik ihre Innovationen

Packende Neuheiten für die Logistik Wien. Nach der erfolgreichen Premiere letztes Jahr in Wien boten die beiden gestern zu Ende gegangenen „easyFairs“-Fachmessen Verpackung & Logistik Austria heuer wieder eine informative Leis-tungsschau. Rund 140 Aussteller – darunter namhafte Unternehmen wie Antalis Verpackung, Bluhm Systeme, Bizerba, Gigant Verpackung, Georg Utz, Gobatin, GS1, Mettler Toledo, Saropack oder Pago – präsentierten den Fachbesuchern einen umfassenden Überblick über die aktuellen Trends und Neuheiten; die Palette reichte von Verpackungsmaterialen und -maschinen über IT-Systeme, Flottenmanagement und Lagertechnik bis hin zu branchenspezifischen Dienstleistungen.

Wichtiger Branchen-Treff Eine der vielen Innovationen war eine neuartige Stretch-Folie von Gigant Verpackung. „FiberStretch“ zeichnet sich durch eine neuartige Struktur aus, bei der Risse durch eingelagerte Verstärkungsfäden gestoppt werden. Zudem ist das

„AutoStore” von Swisslog. Das System überzeugt nicht nur durch seine hohe Effizienz, sondern auch durch eine maximale Ausnutzung der Lagervolumina. So wird mit AutoStore signifikant Energie eingespart. Zusätzlich lässt sich AutoStore einfach in bestehende Gebäude integrieren und nutzt vorhandene Räume bis zu 60% besser aus als andere Systeme.

Viele Fachvorträge

© Swisslog

ISL Containerumschlag

Mehr Anpassungsfähigkeit

© Panthermedia.net/Ingeborg Knol

britta biron

eduard wünscher

Eduard Wünscher ist CEO der Knapp AG

Freitag, 15. Juni 2012

AutoStore von Swisslog ist eine der Innovationen, die auf der Messe gezeigt wurden.

Material leichter als herkömmliche Folien, was sich sowohl auf das Handling als auch die Entsorgungskosten positiv auswirkt.

Auf ein neues Material setzt auch Cabka, der deutsche Hersteller von Paletten und Boxen. Cabkan ist ein speziell für Schwerlast-Paletten entwickelter Kunststoff mit besonders hoher Steifigkeit und Schlagzähigkeit. Im VDZ-Test (ISO

8611-1) erreichte etwa die CPP 888 aus Cabkan eine Bruchlast von 8 t in Querrichtung und 10 t in Längsrichtung, deutlich mehr als die geforderte Mindestbelastbarkeit von 1.250 kg für Anwendungen im Hochregallager. Österreich-Premiere feierte die auf der „LogiMat 2011“ als „Bestes Produkt“ ausgezeichnete KleinteileLager- und Kommissionierlösung

Abgerundet wurden die beiden Messen mit einem umfangreichen Rahmenprogramm. Neben zahlreichen Fachvorträgen fand die „impackt 2012” des ofi statt. Die Tagung stand heuer ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Pro Carton, die Europäische Vereinigung von Karton- und Faltschachtelherstellern, präsentierte in einer Ausstellung die Sieger des „Pro Carton/ECMA Carton Awards 2011“.

Weiters wurden beim „Green Packaging Star Award“ besonders umweltfreundliche Verpackungslösungen prämiert.

www.easyfairs.com

t r a n s p o r t & lo g i s t i k s p e c i a l

Freitag, 15. Juni 2012

industrialtechnology – 29

Güterverkehrsstatistik 2011 Im Straßengüterverkehr gab es ein Plus von 4,1%, auf der Schiene ein leichtes Minus von 0,1%

Mehr Güter auf der Straße

© Panthermedia.net/Hubertus Wilke

Transportvolumen auf der Straße stieg vor allem im Inlandsverkehr, dagegen gab es starke Rückgänge im Transitverkehr.

Etwas mehr als die Hälfte entfiel auf den gewerblichen Güterverkehr.

Wien. Das Transportaufkommen im Güterverkehr ist im letzten Jahr – erstmals seit 2009 – wieder leicht gestiegen. 344,7 Mio. t Güter wurden, so die aktuellen Zahlen der Statistik Austria, bei 26,1 Mio. beladenen Fahrten befördert; das entspricht einem Plus von 4,1%.

Die gesamte inner- und außerhalb Österreichs erbrachte Transportleistung nahm um 0,4% auf 28,5 Mrd. Tonnenkilometer (tkm) ab (2010: 28,7 Mrd tkm; –1,4%).

Anteilsmäßig entfiel der überwiegende Teil (90,8%) des Transportvolumens auf den Inlandsverkehr, 3,7% bzw. 3,9% auf den grenzüberschreitenden Empfang und -versand sowie 0,5% auf den Transitverkehr und 1,1% auf den

sonstigen Auslandsverkehr. 84,4% des Transportaufkommens im Inland wurde innerhalb einer Strecke von 80 km befördert.

Auf den gewerblichen Güterverkehr entfielen 56,7% der Gesamtmenge, im Werkverkehr wurden 43,3% transportiert. Im Inlandsverkehr lag die Beteiligung des Fuhrgewerbes bei 54,6%. Wesentlich höher war sie im grenzüberschreitenden Güterempfang (80,4%) bzw.

-versand (75,4%), im Transitverkehr (86,7%) und im sonstigen Auslandsverkehr (71,7%).

Plus bei Transportleistung Die gesamte inner- und außerhalb Österreichs erbrachte Trans-

portleistung nahm 2011 um 0,4% auf 28,5 Mrd. tkm ab. Innerhalb des Bundesgebietes betrug die Transportleistung 17 Mrd. tkm (+2,8%), außerhalb des Bundesgebietes 11,5 Mrd. tkm (–4,7% ).

Das Transportaufkommen aller in- und ausländischen Eisenbahnunternehmen auf dem österreichischen Schienennetz blieb im letzten Jahr mit 107,6 Mio. t gegenüber 2010 nahezu unverändert (-0,1%). Zunahmen des Transportaufkommens gab es im grenzüberschreitenden Güterempfang und -versand, ein Minus im Inlands- und Transitverkehr.

Weniger Transit Mit 51,3% (176,9 Mio. t, +4,9%) an der Gesamtmenge aller transportierten Güter waren „Steine, Erden und Baustoffe” weiterhin die wichtigste der im vergangenen Jahr im Straßengüterverkehr transportierten Güterarten, gefolgt von den Warengruppenn „Fahrzeuge, Maschinen, sonstige Halb- und Fertigwaren sowie besondere Transportgüter”.

Rückgang auf der Schiene 2011 wurden im grenzüberschreitenden Verkehr österreichischer Eisenbahnunternehmen 39,3 Mio. t aus Deutschland, Ungarn, Italien und Slowenien empfangen bzw. dorthin versandt.

Das entsprach fast drei Viertel (74,6%) des gesamten Transportaufkommens im grenzüberschreitenden Empfang und Versand und lag damit im langjährigen Trend.

Mit 10,4 Mio. t entfiel rund ein Zehntel (10,1%) aller per Bahn transportierten Waren (2010: 9,3%) auf die Gruppe der Gefahrgüter. Mehr als die Hälfte davon (58,3%) waren „Entzündbare flüssige Stoffe”.

Rund zwei Drittel (66,7%) aller mit österreichischen Eisenbahnen beförderten Güter entfielen 2011 auf die Warengruppen „Fahrzeuge, Maschinen und sonstige Waren” (44,3 Mio. t), „Land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse” (13,0 Mio. t) und „Erze und Metallabfälle” (11,6 Mio. t). www.statistik.at

Binnenhäfen Wesentlicher Faktor für die logistischen Konzepte der Zukunft

Karlsruhe. Ende Mai trafen sich 247 Führungskräfte der Binnenschifffahrtsbranche, der Logistikund Transportwirtschaft sowie Verkehrsexperten und Vertreter aus Politik und Verwaltung aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik und den Niederlanden beim „3. Internationalen Hafenkongress“, um zukünftige Herausforderungen und Chancen zu diskutieren. „Unsere Binnenhäfen sind ein stückweit die Drehscheibe, um gute Konzepte entwickeln zu können.

Hier sind wir noch lange nicht am Ziel. Der steigende Transportbedarf

durch eine sich weiter spezialisierende und wachsende Weltwirtschaft sowie verschiedenste Umweltauflagen werden dazu führen, dass logistische Ketten stärker in einer Kombination von Verkehrsträgern durchgeführt werden müssen”, so Rainer Schäfer, Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB).

Auch für Patricia Erb-Korn, GF und Hafendirektorin der Rheinhäfen Karlsruhe, steht und fällt die Trimodalität mit den Binnenhäfen. „Die bestehenden Verknüpfungen müssen verstärkt und neue Lösungsmöglichkeiten gefunden werden.“

Eine Aufgabe, die aber keiner der Beteiligten im Alleingang lösen kann. „Alle Beteiligten müssen sich zukünftig noch mehr um die Verkehrsinfrastruktur bemühen. Hier den Dialog zwischen Politik und Logistikwirtschaft zu intensivieren, muss stärker vorangetrieben werden. Denn nur, wenn wir jetzt investieren, können wir Verkehre in der Zukunft generieren, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden“, fasst Anja Fuchs, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit des BÖB, das Fazit der Veranstaltung zusammen.

www.binnenhafen.de

© Port of Hamburg/Hettchen

Zusammenarbeit intensivieren

Binnenhäfen sind wichtige Faktoren für erfolgreichen Ausbau der Trimodalität.

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Freitag, 15. Juni 2012

© medianet/Szene1/Christian Mikes (2)

30 – industrialtechnology

Grüner Round Table Ökologie und Nachhaltigkeit in der Logistik zwischen Theorie und praktischem Alltag

Mehr als reine Modefarbe und Lippenbekenntnis

Obere Reihe v.l.: Martin Etzlstorfer, Roland Gowick, Petra ­Schemitsch, Wilfried Sihn, Franz Haiden, Andreas Bayer, Wolfgang Schmidt, Martin Gleiss, Gerald Gregori; untere Reihe v.l.: Nikoaus Meixner und Christian Erlach (Jung­heinrich), Bernhard Ehrlich und Richard Mauer­lechner (beide medianet).

Die Firmenfarbe ist gelb, die Philosophie grün. Auf Initiative von Jungheinrich Austria lud medianet zum Expertentalk über die wachsende Bedeutung ökologischer Aspekte in der Logistik. britta biron

Wien. Kaum ein Unternehmen kann es sich heute leisten, Ökologie und Nachhaltigkeit außen vor zu lassen. Schon allein aufgrund der Komplexität des Themas und der in den verschiedenen Branchen höchst unterschiedlichen Voraussetzungen und Anforderungen gibt es aber keine Patentrezepte und keine allgemeingültige Strategie, wie man Ökologie und Ökonomie unter einen Hut bringt.

Dabei kommt der Logistik als verbindendes Element der Wirtschaft eine besondere Bedeutung zu. Allein durch die Logistik werden heute weltweit mehr als 14% Prozent der CO2-Emissionen verursacht und rund ein Viertel des Energieverbrauchs geht auf das Konto der Förder-, Lager- und

„Die Mitarbeiter machen aus eigenem Antrieb sehr viel und unterstützen damit die nachhaltige Strategie des Unternehmens.“ petra schemitsch db schenker

Kommissionierprozesse. Von den restlichen 75% liegt der Großteil des Energieverbrauchs und der dabei emittierten Treibhausgasen im Transportsektor.

Lösungen noch

denen Bereichen zum „grünen” Round Table bat.

Dabei zeigte sich, dass Nachhaltigkeit keine Erfindung der Moderne ist. „DB Schenker hat immer schon nachhaltig gedacht und agiert, sonst bestünde das Unternehmen nicht schon seit 140 Jahren”, brachte es Wolfgang Schmidt, Marketingleiter des Logistik-Konzern DB Schenker in Österreich, auf den Punkt. „Geändert haben sich allerdings die Rahmenbedingungen.

Denn Logistik ist heute weit mehr als der Lkw, der beim Thema ‚Ökologie‘ aber nach wie vor im Fokus der Öffentlichkeit steht.”

weiter ­gesteigert.“

Große Ambitionen

„Die Katastrophe von Fukushima hat meine persönliche Motivation für grüne

martin gleiss, spar

„Wir beschäftigen uns seit Langem intensiv mit Themen wie Energieeffizienz und Umweltschutz. Ökologisches Denken und Handeln ist fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie und findet sich in allen Produktions- und Dienstleistungsbereichen wieder.

Allerdings wissen wir auch, dass ein einzelnes, noch so ambitioniertes Programm allein im großen Zusammenhang wenig bewirken kann. Nachhaltigkeit funktioniert nur in der Zusammenarbeit aller Beteiligten”, so Christian Erlach, GF von Jungheinrich in Österreich, auf dessen Initiative medianet Experten aus verschie-

Als größter europäischer Landverkehrsspediteur sei man zwar bestrebt, den Verkehr verstärkt auf die Schiene zu verlagern – etwa mit dem ‚Danube Nordic Shuttle‘, einer Kombiverkehrsverbindung zwischen Wels und Rostock, die nur rund ein Drittel des CO2-Ausstoßes im Vergleich zum reinen Lkw-Verkehr verursacht – eine Zukunft ohne Lkw könne allerdings nicht das Ziel sein. „Hier setzen wir einerseits auf umweltfreundliche Fahrzeuge, die mindestens die Anforderungen der Schadstoffklasse ‚Euro 3‘ erfüllen“, so Petra Schemitsch, die als QSEManagerin für sämtliche Nachhaltigkeitsprojekte von DB Schenker im CEE-Raum verantwortlich ist.

Erst kürzlich wurden in der Linzer Geschäftsstelle zwei Erdgas-Lkw

für den Verteilerverkehr in Betrieb genommen. „Andererseits schulen wir die Fahrer in ressourcenschonender Fahrweise. Die anfängliche Skepsis der Fahrer ist hier schnell einem positiven Aha-Effekt gewichen. Immerhin kann ein geschulter Lkw-Lenker bis zu zehn Prozent

es auch beim The-

„Nachhaltigkeit ist zwar Chefsache, braucht aber immer auch den Rückhalt der ganzen Belegschaft“, ist sie überzeugt. Ein gutes Beispiel dafür sei etwa das Abfallmanagement im neuen Terminals in Klagenfurt. „Das Konzept dafür wurde gemeinsam mit den Mitarbeitern erarbeitet und spart einen vierstelligen Eurobetrag jährlich.“ Einigkeit herrschte unter den Teilnehmern des Round Tables in vielen Punkten, besonders darin, dass Nachhaltigkeit und Ökologie eine gesunde wirtschaftliche Basis brauchen.

ma ‚Nachhaltigkeit‘

Neue Herausforderungen

die ‚First Mover‘ am

„Nachhaltigkeit muss man sich leisten können”, brachte es Gerald Gregori, Leiter des Geschäftsbereichs „Logistics Solutions“ bei der Post AG und Verfasser des „Grünbuchs der nachhaltigen Logistik”, auf den Punkt. „Es geht aber nicht ausschließlich um finanzielle Investitionen, sondern auch um Zeit und Ideen. Richtig gemacht, rechnet sich Nachhaltigkeit als Teil einer Gesamtstrategie auf jeden Fall – mit positiven Effekten sowohl für die Umwelt als auch die Gesellschaft.”

Nicht immer unmittelbar: „Es ist modern, grün zu sein, aber ‚grün‘ allein ist nicht der Grund, warum sich etwas rechnet”, so Wilfried Sihn, GF Fraunhofer Research Austria. „Wie in vielen anderen Bereichen haben es auch hier die ‚First Mover‘ am schwersten.”

„Wie in vielen anderen Bereichen haben

­schwersten.“ wilfried sihn fraunhofer Austria

Treibstoff sparen“, so Schemitsch weiter. In ganz Europa wurden bisher bereits mehr als 30.000 Fahrer in umweltschonender Fahrweise geschult. Auch bei Pfeiffer Logistik werden die Lkw-Fahrer laufend im Spritsparen geschult.

Erste Erfolge Überhaupt sei die Sensibilisierung der Mitarbeiter ein wesentlicher Faktor für den Erfolg aller Nachhaltigkeitsmaßnahmen.

Freitag, 15. Juni 2012

Davon lässt man sich aber nicht abhalten. Erlach dazu: „Als Unternehmen hat man die Verantwortung, Trends zu setzen, Dinge auszuprobieren und neue Lösungen einzusetzen. Seit 2000 konnten wir den Stromverbrauch in der Ferti-

tra n s p ort & lo gi sti k s p e c i a l

setzt in der Intralogistik

eine weitere, nicht unwesentliche Einschränkung hin. „Als Familienunternehmen nehmen wir die Verantwortung für die nächsten Generationen besonders ernst. Vor allem der Generationenwechsel in der Geschäftsführung hat hier für noch mehr Dynamik gesorgt.

Unsere Maßnahmen reichen heute von der spritsparenden Flotte über Einsatz von Pflanzenöl, Ökostrom, Free Cooling in den Lagerstätten und Tourenlogistik bis hin zum Fairtrade-Kaffee in unseren Kaffeautomaten.”

Benchmarks bei den

Verschiedene Ansätze

Themen ‚Effizienz‘ und

Ein wesentlicher Kostenfaktor bei Neubauten ist auch die Zertifizierung. „Wir haben uns beim Bau der neuen Anlage in Klagenfurt zwar an den für eine Zertifizierung erforderlichen Standards orientiert, von einer Zertifizierung dann aber aus Kostengründen abgesehen”, erläutert Schemitsch. „Die Beleuchtung ist neben der Heizung ein wesentlicher Faktor.

Neben neuen Technologien gewinnt die Einbeziehung des Tageslichts in moderne Beleuchtungskonzepte immer mehr an Bedeutung gewinnt”, so Roland Gowick, Director Key Account Management Austria & Central Eastern Europe Zumtobel. Allerdings muss er einräumen, dass auch die LED-Technik allein nicht der Weisheit letzter Schluss in Sachen Ökologie ist. „Das schafft man nur mit maßgeschneiderten Konzepten und der Sensibilisierung der Nutzer, die allein ein Einsparpotenzial von rund 30% hat. “

„Jungheinrich zeigt Potenziale auf und

‚Energiesparen‘.“ christian erlach gf jungheinrich Austria

gung um 34% senken, der Einsatz neuer Heizsysteme in den Produktionsstätten hat die Kosten für die Hallenheizung um 24% gesenkt und der Wasserverbrauch ist bei steigender Produktionsmenge nahezu konstant geblieben.”

Im gleichen Zeitraum wurde der CO 2-Ausstoß der gesamten Jungheinrich-Flotte um 25% reduziert. Damit helfen die gelben Flurförderfahrzeuge, die Intralogistik grüner zu machen.

Grüne Forschung Auch in anderer Hinsicht ist das Lager ein wesentliches Element bei allen Nachhaltigkeitsprogrammen. „Salopp gesprochen war früher die wichtigste Frage jene nach den Plätzen für die Stromstecker, heute gibt es kaum mehr ein Projekt, bei dem Energieeffizienz nicht gefragt ist”, so Sihn. Schemitsch weist darauf hin, dass sich eine ökologische Bauweise nicht nur für die Umwelt rechnet, sondern auch durchaus positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter hat. „Hinsichtlich der hygienischen Ansprüche, etwa im Lebensmittelbereich, oder auch bei Sicherheitsaspekten wie etwa dem Brandschutz, darf man gewerbliche Immobilien wie Lagerhäuser natürlich nicht mit Privathäusern vergleichen”, schränkt sie ein.

„Nachhaltigkeit bleibt nachhaltig ein Thema und es braucht mutige Unternehmen, die das auch weiter ­vorantreiben.“ gerald gregori, post AG

„Die Kosten für eine nach ökologischen Gesichtspunkten errichtete Halle liegen nach wie vor deutlich über jenen der konventionellen Bauweise”, weist Franz Haiden, Leiter der Schachinger marken & frische logistik, auf

„Moderne Beleuchtungssysteme und ein effizienter Umgang damit können ­bis zu 70% Energiekosten sparen.“ roland gowick, zumtobel

„Bei normaler Raumtemperatur sind Leuchtstoffröhren meiner Erfahrung nach noch immer die optimale Lösung, interessant werden LEDs erst bei niedrigen Temperaturen”, weiß Spar-Logistikleiter Martin Gleiss und weist darauf hin, dass hier nicht allein die Technik zählt, sondern man bei diesem Thema natürlich auch die Frage stellen muss, wie der Strom Beleuchtung und Heizung produziert wird. „Seit der Katastrophe von Fukushima bin ich da noch genauer.”

Verantwortung tragen „Unsere Märkte und Lagergebäude werden seit 2008 zu 100% mit grünem Strom des Verbunds und unserem unternehmenseigenen Energieversorgungsunternehmen EHA Austria versorgt”, so Andreas Bayer, Logistikleiter der ReweGruppe. „Neben den Aktivitäten im Bereich der grünen Logistik – wie Lkw auf Schiene, effiziente Tourenplanung, Einsatz von Biodiesel, Spritspartrainings, etc. – laufen auch

industrialtechnolgy – 31

Christian Erlach, Österreich-GF von Jungheinrich: „Jungheinrich nimmt seine Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft sehr ernst und ist daher an einem offenen und konstruktiven Dialog aller Beteiligten höchst interessiert.“

umfangreiche Projekte beim Energiesparen im Filialbereich. Rund 450 unserer Filialen arbeiten schon so effizient, dass sie im Vergleich zu 2006 um etwa ein Drittel weniger Energie verbrauchen. Weiters

„Nachhaltigkeit war bei uns schon immer ein wichtiges Thema. Es wurde früher einfach nur anders ­bezeichnet.“ andreas bayer, rewe

haben wir uns das Ziel gesetzt, bis Ende 2012 zwei Prozent Eigenenergieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien zu erreichen. Dazu wurden auf drei Märkten eigene Fotovoltaikanlagen errichtet und eine Kooperation mit dem Windpark Haindorf geschlossen.”

Sowohl die Rewe-Gruppe als auch Spar setzen zudem verstärkt auf saubere Hybrid-Lkws. „Man darf aber nicht vergessen, dass solche Fahrzeuge hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit heute noch zu wünschen übrig lassen”, gibt Sihn zu bedenken. Großes Einsparungspotenzial sieht der Wissenschafter im Transportsektor auch im intelligenten Routen-, Flotten- und Behältermanagement.

„Technisch ist heute schon deutlich mehr möglich, als in der Praxis umgesetzt wird; der Druck wird weiter steigen.“ martin etzlstorfer Pfeiffer logistik gmbH

In welchem schwierigen Spannungsfeld Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit agieren müssen, zeigt sich besonders stark im Handel. Die Konsumenten stellen immer höhere Ansprüche an Quantität und Qualität des Sortiments, bei dem Bioprodukte und fair pro-

duzierte Ware nicht fehlen dürfen, sind gleichzeitig aber äußerst preisbewusst. „Die Nachfrage nach lokalen, vom Konsumenten als besonders nachhaltig wahrgenommenen Lebensmitteln steigt zwar, aber auf die Erdbeeren oder den Spargel im März möchte trotzdem kaum ein Kunde verzichten. Und streng genommen sind lokale Produkte auch nicht per se umweltfreundlicher. Es mag ja vielleicht paradox klingen, aber ägyptische Kartoffeln sind genau genommen umweltverträglicher als jene aus dem Waldviertel”, nennt Gleiss ein Beispiel.

Auch Bayer kennt diese Problematik: „Sowohl der Wunsch der Konsumenten als auch jener der Politik geben im Wesentlichen die Rahmenbedingungen vor, innerhalb deren die Unternehmen agieren können.”

„Die junge Generation in der Geschäftsleitung hat dem Thema ­‚Nachhaltigkeit‘ bei uns noch zusätzlichen Drive gegeben.“ franz haiden, schachinger

„Technisch könnte man heute sicher schon wesentlich mehr umsetzen. Wie schnell sich neue Technologien schließlich durchsetzen, hängt aber ganz stark auch von deren Wirtschaftlichkeit ab”, gibt auch Martin Etzlstorfer, GF der Pfeiffer Logistik, zu bedenken. „Wir setzen ganz stark auf den Dialog mit unseren Kunden, unseren Mitarbeitern und unseren Partnern, um hier noch mehr Bewusstsein zu schaffen, denn der Druck wird in Zukunft stärker werden.”

Unisono erwarten alle Teilnehmer des Round Tables, dass die ökologischen Herausforderungen weiter zunehmen werden. „Es braucht mutige Unternehmen, die das Thema weiter vorantreiben”, so Gregori. „Jeder einzelne muss seinen Beitrag leisten”, pflichtet Haiden bei. „Mittlerweile existiert schon eine Vielzahl von Ansätzen und in der Praxis realisierten Einsparungserfolge. Bevor man sich für einen bestimmten Weg entscheidet, ist es aber wichtig, die eigenen Emissionstreiber zu identifizieren, um daraus die jeweils besten Maßnah-

men ableiten zu können. Und natürlich wird sich die Forschung auch weiterhin dieses Themas annehmen, das uns alle auch in Zukunft beschäftigen wird”, erklärt Sihn.

„Auch wenn die ­Logistikbranche schon grün ist, muss sie sich weiter fit für die ­Herausforderungen der Zukunft machen.“ Wolfgang Schmidt DB Schenker

Dem stimmt Schemitsch zu: „Neben neuen Technologien ist die Bewusstseinsbildung ein ganz wesentlicher Aspekt. Dafür braucht es einen offenen und ehrlichen Dialog aller Beteiligten. Wir sitzen genau genommen alle in einem Boot und wenn wir gemeinsam rudern, kommen wir auch schneller ans Ziel. „Die Logistikbranche hat, wie dieses Gespräch sehr schön gezeigt hat, ihre große Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt längst erkannt und schon sehr viel erreicht.

Am Ziel sind wir aber noch nicht, vor allem auch deswegen, weil Nachhaltigkeit und Ökologie in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen und die Anforderungen weiter steigen werden”, so Erlach abschließend.

Teilnehmer Christian Erlach Geschäftsführer Jungheinrich Austria Vertriebsg.m.b.H. Wilfried Sihn Geschäftsführer Fraunhofer Austria Research GmbH Martin Gleiss Leiter Konzernlogistik Spar Österreichische Warenhandels AG Franz Haiden Leiter Schachinger marken & frische logistik Roland Gowick Director Key Account Management Austria & Central Eastern Europe bei Zumtobel Licht GmbH Petra Schemitsch QSR-Managerin DB Schenker Martin Etzlstorfer Geschäftsführer Pfeiffer Logistic GmbH Wolfgang Schmidt Marketingleiter DB Schenker Austria Gerald Gregori Leiter Logistics Solutions Division Paket & Logistik der Österreichischen Post AG Andreas Bayer Geschäftsführer Rewe International Lager- und TransportgmbH

t r a nspo r t & lo g i st i k sp e c i a l

32 – industrialtechnology

short

Modischer Neukunde für Logwin Logistics

Freitag, 15. Juni 2012

Spielend Playmobil-Hersteller geobra Brandstätter baut Lagerkapazitäten um weitere 12.000 Palettenplätze aus

Die Playmobilwelt wächst Nach Fertigstellung des neuen Hochregallagers 5 startet die Modernisierung des Hochregallagers 4.

In Österreich beliefert Logwin alle 37 Filialen von Ernsting’s family.

Grevenmacher/Bergheim. Der international tätige Logistikdienstleister Logwin hat einen neuen Kunden gewonnen: Für Ernsting’s family beliefert Logwin in Österreich alle 37 Filialen mit Produkten für die ganze Familie – von Kleidung über Spielzeug bis hin zu Dekoartikeln.

Logwin nimmt täglich die vorkommissionierte Ware am Lager in Coswig nahe Berlin entgegen und bringt sie zu seinen Standorten in Wien und Bergheim bei Salzburg, von wo aus die Filialen beliefert werden. Zum Leistungspaket gehören auch Shop-to-ShopLieferungen sowie die Retourenabwicklung.

Derzeit transportiert Logwin jährlich etwa 25.000 Kartons für Ernsting’s family von Coswig nach Österreich. Diese Menge wird in Zukunft steigen, denn Ernsting’s family ist auf Expansionskurs – für heuer ist die Eröffnung von 23 neuen Filialen geplant.

www.logwin-logistics.com

Neuburg/Kammel. Die PlaymobilSpielfiguren stehen bei den Kids nach wie vor hoch im Kurs. Das sorgt dafür, dass die Produktion der geobra Brandstätter GmbH & Co. KG in Dietenhofen, wo vor allem das vielfältige Zubehör (darunter auch das beliebte Piratenschiff) gefertigt wird, gut ausgelastet ist. „Bei uns ist immer Weihnachten”, so Joachim Haubach aus der Abteilung „IT-Punkt Hochregallager“. 2011 betrug der Umsatz von Playmobil weltweit 505 Mio. €. Pro Tag verlassen 65.000 Spiele-Sets aus über 30 Lkw-Ladebuchten das Betriebsgelände in Dietenhofen.

2011 wurde die Rekordmenge von 55 Mio. Packungen weltweit versandt.

Höheres Tempo

© geobra Brandstätter

© Logwin

norbert berger

Die RBG im neuen Hochregallager sind für eine höhere Energieeffizienz mit frequenzgeregelten Antrieben ausgestattet.

Ohne moderne Lagertechnik ist das natürlich nicht zu bewerkstelligen. Seit Jahren setzt geobra Brandstätter daher auf Technik von Kardex Mlog, die auch für das neue Hochregallager 5 verantwortlich zeichnen. Dieses bietet Platz für weitere 12.000 Paletten und verfügt über fünf Regalbediengeräte. Die neuen, 25 m hohen MSingle zeichnen sich dank Zwischenkreiskopplung und frequenzgeregelter Antriebe durch eine geringe Energieaufnahme aus.

Im Lager Dietenhofen liegen die Leistungswerte bei einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 180 m/s und Hubgeschwindigkeiten von rund 50 m/s. Dadurch kommen sie auf 29 Doppel- beziehungsweise 8 Einzelspiele pro Stunde und Gerät. Alle neuen RBG verfügen über eine S7-Steuerung sowie mitfahrende Kamerasysteme und berührungslose Lasermesssysteme.

Bedingt durch die hohen Abverkaufmengen an den Handel und die

starken Saisonspitzen in der Spielwarenbranche sowie die Tatsache, dass geobra die entsprechend frühzeitig produzieren Fertigartikel bis zum Auslieferungstermin lagern muss, war die Kapazitäts- und Effizienzsteigerung dringend erforderlich.

der Arbeiten in Hochregallager 5 die Modernisierung des benachbarten Hochregallagers 4.

Dieses ebenfalls fünfgassige Lager wurde bislang nur über ein RBG mit Umsetzer betrieben.

Kardex Mlog installiert nun vier weitere RBG und bringt im Zuge der Modernisierung auch das bestehende Gerät, ein Fremdfabrikat, auf den Stand der aktuellen Technik.

www.mlog-logistics.com

Steigende Mengen Um für die Zukunft gerüstet zu sein, begann gleich nach Abschluss

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22.03.12 10:24

Freitag, 15. Juni 2012

t ra n spo r t & lo g is t ik spe c i a l

industrialtechnology – 33

Knapp AG Der international tätige steirische Logistiker feiert heuer das 10-jährige Bestehen seines OSR-Shuttle-Systems

Bestseller made in Styria Weltweit wurden bisher bereits 150 OSR-Shuttle-Systeme installiert.

Mehr Tempo im Lager Schließlich brach es mit den gültigen Regeln, indem es den vertikalen und horizontalen Transport von Ladehilfsmitteln entkoppelte und pro Ebene eines Regals ein Shuttle zur Ein- und Auslagerung einsetzte. Durchsatz und Verfüg-

Panalpina Boeing 747-8

Abgehoben

Basel. Der erste von zwei brandneuen Boeing 747-8-Frachtern hat kürzlich den regulären Betrieb im eigenen Luftfrachtnetzwerk von Panalpina aufgenommen.

Das im Panalpina-Look gebrandete Flugzeug wird unter anderem auf der Route Luxemburg–Huntsville eingesetzt. Panalpina lancierte die als „Dixie Jet“ bekannte Route 1990 als ersten „own controlled“ Service überhaupt.

Das neue Flugzeug sowie ein zweites, das noch heuer geliefert wird, ersetzen zwei Vorgängermodelle vom Typ 747-400F. Die 747-8F bietet gegenüber der 747-400F 16% mehr Frachtraum und ist zudem auch umweltfreundlicher. Verbesserungen beim Treibstoffverbrauch und den CO2Emissionen liegen im zweistelligen Prozentbereich.

Flexible Luftfrachtlösungen

© Panalpina

„Wir bleiben dem Wettbewerb einen Schritt voraus, indem wir unsere Expertise, unser globales Netzwerk und unser industriespezifisches Know-how mit dem besten Frachtflugzeug, das die Welt der Luftfahrt zu bieten hat, kombinieren,“ sagt Panalpina-CEO Monika Ribar. „Das ist sehr interessant und eröffnet neue Horizonte für flexible und innovative Luftfrachtlösungen, besonders für unsere Kunden aus der Healthcare-, Hightech-, Automobil- sowie der Öl- und Gasindustrie.“ Panalpina ist das einzige Frachtunternehmen mit einem eigenen Luftfrachtnetz zusätzlich zu den üblichen im Luftfracht- und Charterprogrammen.

www.panalpina.com

Panalpina stellte seinen ersten brandneuen Boeing 747-8-Frachter in Dienst.

barkeit des Systems konnten so drastisch gesteigert werden, was die anfänglichen Vorbehalte gegen das neue System schnell verschwinden ließ. Mittlerweile ist die Shuttle-Technologie aus der modernen Intralogistik nicht mehr wegzudenken und auch andere Anbieter sind auf diesen ‚Zug‘ aufgesprungen. Knapp konnte den Vorsprung als Erfinder nutzen und bis heute seine Stellung als Marktführer auf diesem Gebiet halten; dazu beigetragen hat auch die ständige Weiterentwicklung des Systems.

Verglichen mit den heutigen Systemen waren die ersten Zwerge:

Anfangs betrug die maximale Bauhöhe 6 m, die Regallängen waren auf 30 m limitiert – Dimensionen, die damals auch völlig ausreichend waren.

Größer, höher, länger Mit den Jahren sind die Anforderungen an das OSR Shuttle und die Anwendungsbereiche gewachsen – und mit ihnen die Systeme und die OSR Shuttle-Produktfamilie. Auch die Shuttle-Systeme selbst sind gewachsen: Sie erreichen die Größe eines 10-stöckigen Wohnhauses und Längen von rund 100 m.

www.knapp.com

© Knapp

Hart bei Graz. Mit der Entwicklung und Inbetriebnahme des weltweit ersten Shuttle-Systems hat die Knapp AG nicht nur ein neues Kapitel in der Geschichte der Lagerlogistik geschrieben, sondern ein völlig neues Zeitalter eingeläutet.

Stand der Technik waren bis dahin Regalbediengeräte, die sowohl den vertikalen als auf den horizontalen Transport von Ladehilfsmitteln in einem automatisierten Regalsystem übernahmen und die Shuttle-Technologie sorgte für Aufsehen – aber zunächst auch für ein gewisses Maß an Skepsis.

Die Shuttle-Technik von Knapp hat die Intralogistik vor 10 Jahren revolutioniert.

t r a n s p o r t & lo g i s t i k s p e c i a l

34 – industrialtechnology

Freitag, 15. Juni 2012

Fraunhofer Neuer 3D-Laserscanner vermisst Bahnstrecken und Züge mit hoher Geschwindigkeit

short

Vermessenes Tempo

Siemens erweitert ­ das Mautsystem Wien/Paris. Das Wiener MautKompetenzzentrum von Siemens hat von Eurotoll und Total Aufträge zur Lieferung der Technologie für das neue französische Mautsystem erhalten.

Die Ausstattung umfasst Onboard-Units für die Fahrzeuge (diese ermitteln über Satellit die Position) sowie das elektronische Erfassungssystem. Die Aufträge sind Teil des Ecotaxe-Projekts, das die Einführung einer fahrleistungsabhängigen Steuer für Lkws ab 3,5 t ab Mitte 2013 auch auf den französischen Nationalstraßen vorsieht. Das Gesamtvolumen für Siemens beträgt rund 50 Mio. €.

www.siemens.at

Freiburg i.Br. Heinrich Höfler und Harald Wölfelschneider vom Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg entwickelten zusammen mit ihrem Team einen 3D-Laserscanner. Er arbeitet mit dem für die Augen ungefährlichen Infrarot, kann daher ohne Bedenken im Freien eingesetzt werden und ist so schnell und präzise, dass er etwa aus einem Zug, der mit bis zu 100 km/h fährt, die Position der Oberleitung oder den Fahrweg räumlich vermessen und überwachen kann. Ist der Scanner stationär aufgestellt, kann er vorbeifahrende Züge erfassen und auf verrutschte Ladungen prüfen. „Für die Deutsche Bundesbahn haben wir einen Messzug ausgestattet, der mit mehreren Laserstrahlen die Umgebung der Bahnstrecke abtastet und mit vier Millionen Messungen pro Sekunde ein 3D-Abbild der Umgebung liefert”,

Die TGW Group baut Kompetenz weiter aus

sagt Wölfelschneider. Damit lassen sich auch kleine Hindernisse und Engstellen erkennen, oder planen, auf welchem Weg ein Schwertransport am besten sein Ziel erreichen kann.

Das Team am IPM entwickelte auch einen augensicheren 3DScanner, der an einem fahrenden Auto angebracht ist und aus circa drei Meter Höhe die Straße scannt.

Es ist der erste Scanner, der von der Bundesanstalt für Straßenwesen zugelassen ist. Seine Aufgabe ist es, Spurrillen, Schlaglöcher und Wasserabfluss-Möglichkeiten zu erkennen. „Mittlerweile lösen wir auch bei 80 Stundenkilometern noch Höhenunterschiede von 0,2 Millimetern auf der Straße auf”, so Höfler, der für den Scanner gemeinsam mit Wölfeschneider mit dem „Josephvon-Fraunhofer-Preise 2012“ ausgezeichnet worden ist.

www.fraunhofer.de

© Dirk Mahler/Fraunhofer

Vier Millionen Messungen pro Sekunde erstellen ein detailliertes Abbild der Umgebung.

Heinrich Höfler und Harald Wölfelschneider mit dem neuen 3D-Scanner.

Vitronic 200 VICAMssi2 Hochleistungs-Zeilenkameras steigern Sortierkapazität von UPS am Flughafen Köln-Bonn © TGW Group

In Zukunft 190.000 Pakete pro Stunde TGW-GF Georg Kirchmayr: neue Lösungen für Mode & Textil-Kunden.

Mehr Kapazität © Vitronic

Wels. Durch einen kürzlich geschlossenen, exklusiven Kooperationsvertrag mit Schönenberger Systeme erweitert die TGW Group ihr Angebotsspektrum bei der Entwicklung und Realisierung von Hängewaren-Fördersystemen. „Die bewährte HängewarenFördertechnik von Schönenberger stellt eine wesentliche technologische Ergänzung zu unseren Förder- und Lagersystemen dar“, sagt TGW-GF Georg Kirchmayr. „Dadurch können wir insbesondere unseren Kunden in der Textil- und Modebranche umfassende Lösungen bieten, die sowohl das Handling von Liegeware als auch von Hängeware umfasst.“

www.tgw-group.com

Wiesbaden. Zurzeit kann der internationale Paketdienst UPS am Airport Köln-Bonn 110.000 Pakete und Großbriefe pro Stunde sortieren – eine ganze Menge, aber angesichts des erwarteten weiter steigenden Volumens zu wenig. Daher wird die Kapazität jetzt ausgebaut.

Den Auftrag dafür erhielt der Bildverarbeitungsexperte Vitronic, mit dem UPS bereits seit 1997 – damals wurde am größten UPS-Hub ein System aus 20 VIPAC Lesesystemen installiert – erfolgreich zusammenarbeitet. In der Folge wurden weitere Projekte in Belgien, Frankreich und England installiert.

Das neue Vitronic-System für UPS am Flughafen Köln-Bonn geht 2013 in Betrieb.

Die insgesamt 200 Vitronic VICAMssi2-Zeilenkameras mit weißer LED-Beleuchtung des neuen Systems für den Airport Köln-

Bonn werden als Lesesysteme für die automatisierte Erfassung von Paketen sowie von Umschlägen für Dokumentensendungen, den sogenannten Envelopes, eingesetzt werden.

Zwölf VIPAC Top-Lesesysteme erfassen und lesen automatisch die Barcodes auf Großriefen. Das automatische Lesen der Barcodes und Maxicodes auf den Paketen erfolgt an insgesamt 67 Drei- und Fünfseiten-Lesetunnels.

Zusätzlich ermitteln die Volumenvermessungssysteme VIPAC D-zertifiziert das jeweilige Paketvolumen.

Gemeinsam mit den bereits installierten Systemen werden damit am UPS-Standort Köln-Bonn zum Projektende 2013 insgesamt 136 Vitronic VIPAC-Lesesysteme mit mehr als 330 Kameras in Betrieb sein. www.vitronic.com

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